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Der untenstehende Artikel wurde im Internet gefunden. Anscheinend ging man von
der Behandlung eines einzigen Hundes aus, das wären dann 100% und somit
natürlich sehr häufig. Die Frequenz bei Tierärzten mit Bouvier des Flandres ist so
gering, daß keine definierten Aussagen möglich sind. Die von mir ermittelten
offiziellen Statistiken sagen etwas anderes aus. Unten - der Text, darunter die
offizielle Statistik. Tatsächliche Werte in rot. Die Gesamtbelastung aller
Herzkrankheiten addiert beträgt 8,81%. Das sind rassebedingt die mit Abstand
niedrigsten Werte. Siehe unten
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Herzmuskelschwäche beim Bouvier - richtig erkennen und behandeln
von Thekla Vennebusch, Tierärztin
Der Bouvier leidet im Gegensatz zu anderen Hunderassen nur selten unter
Problemen an der Herzklappe. Vielmehr neigt sein Herz zu einer Schwäche des
Herzmuskels, der so genannten "dilatativen Kardio-myopathie". Das heißt: Leidet ein
Bouvier unter einem Herzfehler, so kann sich meist sein Herzmuskel nicht richtig
zusammenziehen und damit nicht mehr ausreichend Blut in den Kreislauf pumpen.
Die Ursache dafür ist, dass die muskulösen Wände des Herzens dünner werden und
regelrecht ausleiern. Eine erfolgreiche Behandlung, die das Leiden beim betroffenen
Bouvier verringert, sein Leben verlängert und seine Lebensqualität verbessert, muss
eben diese Besonderheit berücksichtigen.
Die für den Bouvier typische Herzerkrankung mit einem schwachen Herzmuskel kann
bereits beim relativ jungen Hund auftreten. Bei Herzerkrankungen anderer Rassen ist
dies oft anders, hier tritt das Leiden häufig erst im fortgeschrittenen Alter auf. Die
Herzmuskelschwäche beim Bouvier entwickelt sich meist recht schnell, der Zustand
des Hundes verschlechtert sich oft in wenigen Monaten. Umso wichtiger ist es, einen
herzkranken Bouvier frühzeitig gezielt zu behandeln und das Fortschreiten seiner
Erkrankung so zu verlangsamen.
Früherkennung – gewusst wie.
Eine Herzuntersuchung in einer Tierarztpraxis sollte bei einem Bouvier
vorgenommen werden, wenn folgende Krankheitsanzeichen auftreten:
•allgemeine Schwäche, schnelle Ermüdung
•Kurzatmigkeit
•Husten bei Freude und nach Anstrengung
•nächtliche Unruhe bzw. allgemeine Ruhelosigkeit
•Appetitmangel und Gewichtsverlust
•mangelnde Lebensfreude
In der Tierarztpraxis kann durch Abhören von Herz und Lunge sowie durch EKG,
Röntgen und Ultraschall der Verdacht auf eine Herzmuskelschwäche überprüft
werden. Bestätigt sich die Vermutung, so kann gezielt eine Behandlung
vorgenommen werden, die das Leben von einem betroffenen Bouvier verlängern und
seine Lebensqualität deutlich verbessern kann.
Herzprobleme beim Bouvier des Flandres
Bouvier Foundation 2005
Male % Female % Total %
SAS 16 1.09% 29 1.46% 45 1.30%
Unspecified Murmur Cause 17 1.16% 18 0.91% 35 1.01%
Dilated Cardiomyopathy DCM 18 1.23% 13 0.65% 31 0.90% Die angebliche
Belastung der Rasse Bouvier des Flandres beträgt max.0,9% - anders lautende
Veröffentlichungen sind reine Erfindungen
Mitral Valve Murmur 8 0.55% 18 0.91% 26 0.75%
PDA 1 0.07% 2 0.10% 3 0.09%
Tricuspid Valve Dysplasia 1 0.07% 0 0.00% 1 0.03%
Murmur from Illness 1 0.07% 0 0.00% 1 0.03%
Heart Murmurs (See Above):
Number of Recorded Grades
Median
Maximum
Minimum
Male % Female % Total %
Congestive Heart Failure 40 2.73% 37 1.86% 77 2.23%
Stroke 12 0.82% 22 1.11% 34 0.99%
Ventral Septal Defect 1 0.07% 5 0.25% 6 0.17%
Pulmonary Stenosis 1 0.07% 0 0.00% 1 0.03%
Atrial Septal Defect 1 0.07% 0 0.00% 1 0.03%
Other: 12 0.82% 0 0.00% 12 0.35%
Enlarged Heart 5 0 5
Unspecified 2 0 2
Mitral & Aortic Valves Leak 1 0 1
Atrial Fibrillation 1 0 1
Thickened Mitral Valve 1 0 1
Arrhythmia 1 0 1
Bartonella 1 0 1
Total 129 8.81% 144
Neues über DCM
Die dilatative Kardiomyopathie (dilated cardiomyopathy,
DCM) ist bei mittelgroßen und großen Hunderassen die
häufigste Ursache für kongestives Herzversagen (congestive
heart failure, CHF) sowie den plötzlichen Herztod. Die
in Europa am häufigsten betroffene Rasse ist der Dobermann
mit einer Prävalenz von 58 %. Während beim Dobermann
und beim Boxer ein autosomal-dominanter Erbgang
vorliegt, ist dies bei den meisten anderen Rassen nicht
der Fall. Genomweite Assoziationsstudien liefern wertvolle
Hinweise zur Lokalisierung der verschiedenen Mutationen,
die eine DCM auslösen können, und helfen dabei, zukünftig
geeignete genetische Tests zu entwickeln. Neben der
genetisch bedingten DCM stellen sekundäre DCM-Formen
wichtige Differenzialdiagnosen dar, wie die Taurinmangeloder
Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie. Außer der
klassischen DCM mit systolischer Dysfunktion und sekundärer
Volumenüberladung gibt es rassespezifische Unterschiede
bei der DCM, beispielsweise die arrhythmogene
rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) des Boxers,
die Dobermann-Kardiomyopathie sowie die DCM beim
Irischen Wolfshund, beim Portugiesischen Wasserhund,
beim Cockerspaniel und bei der Dogge. Kürzlich wurden
die Biomarker Troponin-I oder NT-proBNP als neue diagnostische
Methoden evaluiert. Es konnte gezeigt werden, dass
diese Biomarker bereits zu einem Zeitpunkt erhöht waren,
als die Standarduntersuchungsmethoden noch unauffällig
waren und erst später abnormal wurden. Neue echokardiographische
Methoden wie die Simpson-ScheibchenSummationsmethode (SSSM) sind bei einigen Rassen
sensitiver als der bisherige Goldstandard, die M-ModeMessung, um frühe echokardiographische Abnormalitäten
darzustellen und zu erkennen. Gewebedoppler-Messungen
könnten zukünftig ebenfalls eine Rolle in der Diagnostik
der DCM spielen. Bei einigen Rassen, bei denen sich zuerst
ein arrhythmisches Stadium mit ventrikulären Extrasystolen
vor der Entwicklung einer klassischen DCM zeigt, stellt das
24-Stunden-EKG die beste Screeningmethode dar.
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