2.1 Tierische Gewebe

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2.1
Tierische Gewebe
Für die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit wurden Organe bzw. Organteile ausschließlich von männlichen Ratten verwendet. Die Haltung und Präparation der Tiere erfolgte in
enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelttoxikologie der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg unter der Leitung von Frau Prof. Dr. H. Foth.
Für die Experimente wurden Sprague-Dawley-Ratten (Hsd: Sprague-Dawley – AuszuchtRatten 1 ) und Fisher-Ratten (F344/NHsd – Inzucht-Ratten 2 ) eingesetzt, um mögliche Unterschiede zwischen diesen Stämmen darstellen zu können. Die Tiere wurden von Harlan Winkelmann (Harlan Winkelmann GmbH, Borchen) bezogen.
Es handelte sich um gesunde Tiere, deren Organe unterschiedlichen Experimenten dienten. In
der Regel wurden den Tieren nach Betäubung mit Pentobarbital (Sigma Aldrich, Deisendorf)
die Organe entnommen. Herz- und Skelettmuskeln wurden entsprechend der jeweiligen Aufgabenstellung präpariert. Gewebe für die Untersuchung der Genexpression und Enzymaktivität wurden unverzüglich in flüssigem Stickstoff eingefroren, Gewebe für die Mikrorespirometrie in 4 °C kalten Storagepuffer überführt. Diese Materialien wurden in Kooperation mit
verschiedenen Arbeitsgruppen der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg verwendet.
Die für die Versuche notwendigen genehmigten Tierschutzanträge lagen vor.
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Inzucht: Verpaarung verwandter Tiere. Eine Tierpopulation ist dann ein Inzuchtstamm, wenn mindestens
20 Generationen fortlaufend eine Bruder-Schwester- bzw. Eltern-Nachkommen-Paarung durchgeführt wurde.
Durch die Zunahme der Homozygotie sinkt die genetische Varianz. Die Tiere sind krankheitsanfälliger, reagieren stärker auf Stressoren und sind weniger anpassungsfähig. Demgegenüber zeigen sie stammesspezifisch in
hohem Maße gleiche Reaktionen. (Inzuchttiere sind eineiigen Zwillingen gleichzusetzen). Viele polyfaktoriell
bedingte Merkmale werden dadurch gefestigt und relativ konstant weitergegeben: Tumorraten, LD50, ED50
(Ansprechen auf Pharmaka, Strahlung, etc.) u.a.
2
Auszucht: Kreuzen zweier Tiere, die nachweislich über mindestens sechs Generationen keine gemeinsamen
Vorfahren besitzen. Eine Auszuchtpopulation ist gekennzeichnet durch eine konstante Heterozygotie. Auszuchttiere sind vitaler, fruchtbarer und anpassungsfähiger. Damit erreicht man eine neue Population mit breitem
Reaktionsspektrum (biologisch divergent). (nach: Heinecke H. Angewandte Versuchstierkunde. Urban & Fischer
Verlag. 1989; Jena)
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2.2
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Humane Gewebe
Im Rahmen dieser Arbeit wurde humanes Probenmaterial verwendet. Es handelte sich dabei
um Myokardgewebe aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Prof. Dr. R.-E. Silber.
Weiterhin stand eine Skelettmuskelbiopsie aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Prof. Dr.
S. Zierz zur Verfügung.
Von den explantierten Herzen mit terminaler Herzinsuffizienz wurde bei der Transplantation
linksventrikuläres Myokard (LV) entnommen. Bei der Gewebeentnahme wurde darauf geachtet, die Proben aus nicht sichtbar infarzierten Bereichen des Herzens zu erfassen. Für die
Kontrollen stand Gewebe des linken Ventrikels von Spenderherzen zur Verfügung, die aus
verschiedenen klinischen Gründen nicht transplantiert werden konnten. Die Myokardproben
wurden unverzüglich nach ihrer Entnahme in flüssigem Stickstoff eingefroren und dort bis zu
ihrer weiteren Verwendung gelagert. Von den 43 Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz
waren 20 an einer ICM 3 erkrankt (55,7 ± 1,3 Jahre) und 23 an einer DCM 4 (49,0 ± 1,9 Jahre,
p < 0,01). Die Patienten mit DCM hatten eine schlechtere Herzfunktion (EF 5 : 21,8 ± 1,6 %
DCM vs. 27,5 ± 2,0 % ICM, p < 0,05; PCW 6 ; 23 ± 2 mm Hg DCM vs. 17 ± 2 mm Hg ICM,
3
Die ischämische Kardiomyopathie (ICM) zeichnet sich dadurch aus, dass dem myokardialen Sauerstoffbedarf
ein nur unzureichendes Sauerstoffangebot gegenübersteht und dadurch eine akute oder chronische myokardiale
Dysfunktion die Folge ist. In der ganz überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist dies auf eine unzureichende Perfusion bei koronarer Herzkrankheit (KHK) zurückzuführen. Sie stellt somit das Endstadium der koronaren Herzerkrankung dar. Eine systemische Hypotonie, z.B. beim Kreislaufschock kann jedoch dieselbe Wirkung haben.
Eine Ischämie der Herzmuskulatur kann auch durch verminderte Sauerstofftransport- oder bindungskapazität des
Bluts oder durch einen erhöhten Sauerstoffbedarf des Myokards bedingt sein.
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Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist durch eine Dilatation des linken und/oder rechten Ventrikels mit
begleitender schwerer Einschränkung der Pumpfunktion gekennzeichnet (überwiegend systolische Kontraktionsstörung). Nach einer Erkrankung des Herzmuskels, die eine Schädigung hinterlassen hat, kann eine eingeschränkte Pumpfunktion mit einer Vergrößerung beider Herzkammern als Folgekrankheit auftreten. In jedem
Stadium der Erkrankung kann es zu Herzrhythmusstörungen sowie einem plötzlichen Herztod kommen.
5
ejection fraction: Die Auswurffraktion wird echokardiographisch gemessen und beschreibt die Pumpleistung
des Herzens.
6
pulmonary capillary wedge: Der PCW wird über einen Einschwemmkatheter gemessen und ist ein Maß für den
Füllungsdruck des linken Ventrikels.
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p = 0,07). Der CI 7 und das Geschlechtsverhältnis (21 ♂/2 ♀ bei DCM und 18 ♂/2 ♀) waren
in beiden Gruppen ähnlich. Die Patienten mit DCM hatten in allen Fällen angiographisch
normale Koronararterien. Von den Spenderherzen (n = 10), die nicht zur Transplantation
verwendet wurden, wurden keine hämodynamischen Daten ermittelt. Die Patienten wurden
vor dem Eingriff über die Verwendung des anfallenden Materials informiert und gaben ihre
Einwilligung zu wissenschaftlichen Untersuchungen. Die Verwendung des humanen Materials wurde von der Ethikkommission der Universität genehmigt.
2.3
Bakterienstämme und Vektoren
E. coli-Stamm
TOP10F’
Genotyp
Referenz
F’ [lacIq Tn10 (TetR)] mcrA Δ(mrr-hsdRMS-mcrBC) Invitrogen
Φ80lacZΔM15 ΔlacΧ74 recA1 deoR araD139 Δ(ara- (Groningen, NL)
leu)7697 galU galK rpsL (StrR) endA1 nupG
Plasmid
pCR®II-TOPO
2.4
7
Merkmale
Referenz
AmpR, KanR, MCS im lacZ-Gen
Invitrogen
M13 und T7 Primerbindungsstellen
(Groningen, NL)
Geräte und Chemikalien
Bakterienschüttler Certomat U/H
Braun, Melsungen
Brutschrank
Memmert GmbH + CoKG, Schwabach
Eppendorf Tisch- und Tischkühlzentrifugen
Eppendorf, Hamburg
Mini, Midi und Maxi Gel-System
MWG Biotech AG, Ebersberg
Power Supply PS 250 und PPS 200-10
MWG Biotech AG, Ebersberg
PowerPac 3000 Supply und 200/2.0
BioRad, München
Refrigerated Superspeed Zentrifuge RC-5B
Sorvall, Newtown USA
Spektralphotometer Biochrom 4060
Amersham Pharmacia Biotech, Freiburg
UV-Transilluminator
Schütt, Göttingen
cardiac index [l/min/m2AO]: Der cardiac index ist definiert als das durchschnittliche Herz-Zeit-Volumen,
dividiert durch die Körperoberfläche.
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Photometer Beckmann DU 600
Beckman Coulter, Unterschleißheim
Präzisionswaage KERN 770/GS/GJ
Kern & Sohn GmbH, Balingen-Frommern
Oxygraph Oroboros®
Anton Paar, Graz, Österreich
Ultra-Turrax
IKA-Werke, Staufen
Die verwendeten Oligonukleotide (Primer) wurden von MWG (MWG Biotech AG, Ebersberg) synthetisiert. Die Reaktionen erfolgten idR. in 500 µl Tubes (Biozym Diagnostik
GmbH, Hess. Oldendorf) in einem Thermocycler (TRIO-Thermoblock, Biometra, Göttingen).
Chemikalien, Enzyme, Feinchemikalien und Kits wurden in analysenreiner Qualität von
folgenden Firmen bezogen:
Amersham Pharmacia Biotech, Freiburg
Boehringer Mannheim GmbH, Mannheim
Carl Roth GmbH + Co, Karlsruhe
Invitrogen, Karlsruhe
InViTek GmbH, Berlin
Merck, Darmstadt
Peqlab, Erlangen
Promega GmbH, Mannheim
Qiagen, Hilden
Roche Diagnostics, Mannheim
Serva, Heidelberg
Sigma Aldrich, Deisendorf
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