Methodisches daß in 0,1 ml der Suspension die pro kg Kaninchen zu injizierende Dosis Ca-Phosphat enthalten ist. a) Herstellung des Calciumphosphats Etwa 0,6 g eines unverwitterten Na ;J P0 4 • 12 H.,0 (puriss. M e r c k ) werden im Platintiegel bei 110° C von der Hauptmenge des Kristallwassers befreit. — Etwa 0,5 g CaCl., • aq, sicc. (p.a., M e r c k ) werden 2 Stdn. bei 110° C im tarierten Platintiegel vorgetrocknet und gewogen. Beide Proben werden im elektrischen Tiegelofen je 1 Stde. auf 4 0 0 - ^ 5 0 ° C erhitzt. Die Rückstände werden getrennt in soviel pyrogenfreiem Wasser aufgenommen, daß etwa n/2-Lösungen entstehen; die Lösungen dürfen von jetzt ab nur noch mit sterilen und pyrogenfreien Geräten in Berührung kommen. In einem 30 Min. mit 0,5-m. H.,0., 13 ausgekochten Zentrifugenglas mit Schliffstopfen werden z. B. 5 ml der CaCl.,-Lösung tropfenweise unter Rühren mit dem gleichen Volumen der Phosphatlösung versetzt. Die gallertige Fällung wird abzentrifugiert, 2-mal mit etwa je 20 ml pyrogenfreiem Wasser durchgerührt und wieder zentrifugiert. Schließlich wird das Sediment in soviel steriler, pyrogenfreier, isotonischer NaCl-Lösung aufgenommen, 13 D. H. C a m p b e 11 u. [New York] 102 .535 [1945], A. C h e r k i n , Science b) Ausfühi ung des Fieber-Versuches Die Fiebermessung wurde an gesunden, gemischtrassigen Kaninchen von 3—4 kg Gewicht durchgeführt, die nur eine Fütterung abends bekamen. Die Tiere erhielten die zu prüfende Lösung in maximal 1 ml intravenös (Ohrvene). Die Körpertemperatur wurde mit einem Quecksilber-Thermometer rektal am Vortage dreimal gemessen (gleiche Einführtiefe), am Versuchstage stündlich, wobei eine Messung vor der Injektion lag. Der Versuch wurde 8 Stdn. nach der Injektion abgebrochen, da dann in allen Fällen die Temperatur wieder auf normale Werte gesunken war. c) Ausführung des Trypanblau-Tests Wir injizierten in die enthaarte Bauchhaut von Kaninchen 0,2 bis 0,5 ccm physiol. Kochsalzlösung, in der 4 bzw. 10 mg Calciumphosphat suspendiert waren. Zum Vergleich wurden gleiche Volumina Kochsalzlösung intrakutan injiziert sowie Kochsalzlösung mit 0,4—1,0 ug eines löslichen Pyrogens aus E. coli. Nadi etwa 1 Stde. wurde den Kaninchen 10 ml 1-proz. Trypanblau-Lösung (in physiol. Kochsalzlösung) in die Ohrvene injiziert. Urogenital-Anomalien bei gescheckten Goldhamstern Von MARIANNE BOCK Aus dem Chemotherapeutischen Institut der F a r b e n f a b r i k e n B a y e r A.G., Werk Wuppertal-Elberfeld (Z. Naturforsdig. 8 b, 669—672 11953]; eingegangen am 11. Juli 1953) Bei Goldhamstern mit erblicher Seheckung wurden in 29,4% Anomalien am Urogenitale festgestellt. Die Fehlbildungen betrafen überwiegend den Harnapparat. Sie bestanden in Nierenaplasie bzw. angeborener Hydronephrose mit Atresie des zugehörigen Ureters. Am weiblichen Genitale wurde in einigen Fällen eine cystische Erweiterung der Tube beobachtet. Bei männlichen Tieren konnten keine auffälligen Genitalbefunde gesehen werden. Unter 1339 normalpigmentierten Goldhamstern fanden sich 5 (0,37%) mit entsprechenden Urogenital-Anomalien. Es wird vermutet, daß es sich bei diesen Tieren um Heterocygoten aus der Scheckhamsterzucht handelt. B ei der Züchtung von Goldhamstern (Mesocricetus aureatus), die in den letzten Jahren vielfach als Laboratoriumstiere Anwendung gefunden haben, beobachtete F o o t e 1 in USA Tiere, die sich von den übrigen normalpigmentierten durch Auftreten von fleckförmig angeordneten weißen Haaren an der Nase, zwischen den Augen und auf dem Rücken sowie durch das Fehlen des braunen Streifens zwischen den vorderen Extremitäten unterschieden. Kreuzungsversuche zwischen den gescheckten und normalgefärbten Tieren ließen erkennen, daß es sich bei i Ch. L. F o o t e , J. Heredity 40, 100 [1949], dem Scheckfaktor um ein rezessives Merkmal handelt. In Deutschland trat eine erbliche Scheckung der Goldhamster erstmalig in der Zucht von Dr. B e h r i n g e r , München, auf, über die K o c h 2 berichtete. Einige dieser Schecktiere wurden uns gleichzeitig mit normalpigmentierten Goldhamstern verschiedener Herkunft vom Arbeitsbund deutscher Tierzüchter übersandt, der den Verkauf der Versuchstiere übernommen hatte. Bei der Sektion der Goldhamster stellte ich bei 2 W. K o c h , Berliner u. Münchener tierärztl. Wschr. 1951, 114. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. U r o g e n i t a l - A no m a l i e n Goldhamster normalgefärbt Zahl der untersuchten Goldhamster. Differenzierung nach dem Geschledit . . cf 9 Goldhamster mit Anomalien, insgesamt Differenzierung nadi dem Geschlecht. . cf 9 gesdieckt insgesamt 1339 51 1390 1040 509 531 32 18 14 1072 527 545 5 15 20 5 2 3 10 4 6 15 6 9 Tab. 1. Übersicht über die untersuchten normalpigmentierten und die gescheckten Goldhamster. einem der gescheckten Tiere das Fehlen einer Niere fest. Diese Beobachtung veranlaßte uns, planmäßig die in verschiedenen Versuchen anfallenden Goldhamster auf das etwaige Vorkommen von weiteren Anomalien zu prüfen, so daß jetzt ein größeres Zahlenmaterial von uns übersehen werden kann. Die dabei gewonnenen Ergebnisse lassen vermuten, daß bei den gescheckten Goldhamstern erbliche Anomalien am Urogenitalapparat auftreten, ein Befund, der wahrscheinlich für Tierzüchter und Genetiker von besonderem Interesse sein wird. Material Das mir zur Verfügung stehende Material umfaßt, wie aus Tab. 1 zu ersehen ist, insgesamt 1390 Goldhamster, die aus verschiedenen Tierzuchten stammen. Von diesen besaßen 1339 eine normale Färbung und Zeichnung; 51 waren dagegen phänotypisch als Schecktiere kenntlich. Die Differenzierung nach dem Geschlecht wurde nur bei 1072 Tieren vorgenommen. Dabei fanden sich unter 527 Männchen 18 und unter 545 Weibchen 14 gescheckte Tiere. Die Scheckhamster waren im allgemeinen kleiner als die etwa gleichaltrigen Tiere von normaler Färbung. Sie nahmen auch während einer längeren Beobachtungszeit in den Versudien kaum an Gewicht zu. Da aber das genaue Alter der einzelnen Goldhamster nidit bekannt war, ließen sich die Beziehungen zwischen Alter und Gewicht der Tiere nicht ermitteln. Den verschiedenen Einwirkungen gegenüber waren die Scheckhamster nur wenig widerstandsfähig, so daß von ihnen unter gleichen Versuchsbedingungen relativ mehr Tiere interkurrent eingingen als von den normalgefärbten Goldhamstern. Wie wir von Herrn Dr. B e h r i n g e r erfahren haben, sind die gescheckten Goldhamster auch nach seinen Beobachtungen recht empfindlich. Ihre Aufzucht bereitet daher große Schwierigkeiten und ist nur mit einem relativ hohen Verlust an Tiermaterial möglich. Die Untersuchung der 1390 Goldhamster erbrachte insgesamt 20 Tiere mit Anomalien, die ausschließlich den Urogenitaltrakt betrafen (Tab. 2). Diese Fehlbildungen wurden bei gescheckten und normalgefärbten Tieren festgestellt; bemerkenswert ist aber, daß sie vorwiegend bei ersteren vorhanden waren. So fanden sich bei den gescheckten Tieren in 2 9 , 4 % und bei den normalgefärbten Phänotypen nur in 0 , 3 7 % der Fälle Urogenital-Anomalien. Wenn auch die Zahl der abnormen Tiere bisher noch nicht sehr groß ist, so dürften diese Ergebnisse doch wohl als signifikant anzusehen sein. Anomalien des Harnapparates Von den 20 Goldhamstern mit Anomalien wiesen die meisten, nämlich 16, eine Fehlbildung am Harnapparat auf, die bemerkenswerterweise bis auf eine Ausnahme nur auf der linken Seite zu beobachten war. Drei dieser Tiere hatten links eine Hydronephrose (Abb. 1 *), bei den übrigen 13 Goldhamstern fehlte in 12 Fällen die linke (Abb. 2), in einem Falle die rechte Niere. Ob bei diesen Tieren auch der Ureter der entsprechenden Seite fehlte, war makroskopisch nicht sicher festzustellen, da bei den kleinen Goldhamstern, die zumeist reichlich Fettgewebe in der Bauchhöhle haben, die Beurteilung der anatomischen Verhältnisse schwierig ist. Zur Beantwortung dieser Frage sind daher mikroskopische Untersuchungen unbedingt erforderlich, die von uns auch in verschieden Fällen durchgeführt wurden. Makroskopisch, bei Betrachtung mit der Lupe und im histologischen Schnitt war bei den Goldhamstern mit linksseitiger Nierenaplasie der linke Ureter nicht aufzufinden, der rechte dagegen ohne Schwierigkeiten zu erkennen. Auch die Einmündungsstelle des Ureters in die Harnblase war auf der Seite der Nierenaplasie makroskopisch nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Bei den Tieren mit linksseitiger Hydronephrose ließ sich jedoch bei genauer Inspektion ein atretischer Ureter von der Niere bis zur Harnblase verfolgen. Bei Tieren, denen makroskopisch die linke Niere fehlte, haben wir auch histologisch selbst in Serienschnitten weder Nierengewebe noch einen Ureter entdecken können. Die mikroskopische Untersuchung von Nieren mit cystisch erweitertem Nierenbecken ließ erkennen, daß es sich bei diesen um angeborene Hvdronephrosen handelt (Abb. 3 a und 3 b). Die B o w m a n sehen Kapseln der schmalen Nierenrinde * Abb. 1—5 s.Tafel, S.672a—b. Goldhamster Zahl der untersuchten Goldhamster Zahl der Goldhamster mit Anomalien Aplasie der linken Niere Aplasie der rechten Niere Aplasie der linken Niere und cystische Erweiterung des Eileiters Cystische Ausweitung des linken Nierenbeckens . Cystische Ausweitung des linken Nierenbeckens und des Eileiters Cystische Erweiterung des Eileiters Cystische Erweiterung des Eileiters und Atrophie des Uterushornes links Atrophie des rechten Uterushornes normalgefärbt gescheckt insgesamt 1339 5 (0,37%) 1 (0,07%) 1 (0,07%) 51 15 (29,4%) 9 (17,6%) 1390 20 (1,4%) 10 (0,7%) 1 (0,07%) 1 (0,07%) 2 (4%) 1 (2%) 2 (0,14%) 2 (0,14%) 1 (0,07%,) 1 (2%) 1 (2%) 1 (0,07%) 2 (0,14%) 1 (2%) 1 (0,07%) 1 (0,07%) normalpigmentierten und gescheckten 1 (0,07%) Tab. 2. Übersicht über die Verteilung der Urogenital-Anomalien Goldhamstern. sind stark ausgeweitet und enthalten z. Tl. krümeliges Eiweiß. Bemerkenswert ist ferner, daß im Schnitt durch die Rinde der hydronephrotischen Niere die Zahl der getroffenen Glomeruli deutlich geringer ist als die bei einer normalen Goldhamsterniere. Die Harnkanälchen, die mit eingedicktem Eiweiß angefüllt sind, erinnern hier und da an das Bild von Schilddrüsenfollikeln. Unter dem Nierenbeckenepithel finden sich polymorphkernige Leukocyten. Die Entstehung der Hydronephrose ist durch Verengung oder durch Verschluß des zugehörigen Ureters zu erklären. Eine primäre Hemmung der Ureterentwicklung liegt sicherlich nicht vor, da das Nierenbecken, das in unseren Fällen histologisch nachgewiesen werden konnte, aus der Nierengangsknospe entsteht, die ihrerseits als Ureter aus dem W o l f f sehen Gang hervorsproßt und von Nierengewebe umwachsen wird. Anomalien des Genitaltraktes Außer den beschriebenen Veränderungen am Harnapparat wurden in 7 Fällen Anomalien am Genitaltrakt festgestellt; darunter waren auch 2 Tiere, bei denen gleichzeitig die linke Niere fehlte sowie ein Goldhamster mit linksseitiger Hydronephrose. Es handelte sich stets um weibliche Tiere. Bei Männchen konnten wir makroskopisch keine auffälligen Genitalbefunde erheben. 4 Weibchen, davon ein normalgefärbtes und 3 gescheckte Tiere, besaßen unterhalb des unteren Nierenpols eine kugelige, etwa erbsengroße Cyste (Abb. 4), die bei histologischer Untersuchung als stark erweiterte Tube diagnostiziert werden konnte. In Serienschnitten wurde auch das zugehörige Ovar ent- bei deckt. Das atrophische Uterushorn dieser Seite war in situ erst nach sorgfältiger Musterung gefunden worden. In 2 weiteren Fällen hatte die Auftreibung der linken Tube eine längliche Form (Abb. 5). Unterhalb der Erweiterung war auch hier eine Atresie des Uterushornes festzustellen. Es ist anzunehmen, daß diese Cysten, entsprechend denen des Harnapparates als Folge eines Verschlusses, in diesem Falle des Uterushornes, entstanden sind. Dieser Verschluß führte zur Sekretstauung und sekundär zur Ausweitung der Tube. Bei einem Tier mit stark atrophischem linken Uterushorn fehlte jedoch eine cystische Erweiterung der Tube. Vielleicht war in diesem Fall das Lumen des Uterushornes zwar maximal verengt, jedoch konnte das sich bildende Sekret noch abfließen. Besonders bemerkenswert erscheint uns, daß die bei den Goldhamstern beobachteten Anomalien des Harnapparates mit einer Ausnahme linksseitig waren. Es dürfte recht interessant sein, den Gründen für die Bevorzugung der einen Körperseite bei der Entstehung der Fehlbildung nachzugehen. Die Veränderungen am weiblichen Genitale waren ebenfalls vorwiegend links. Diskussion Das Fehlen von Nieren wurde, wie H a d o r n 3 kürzlich ausführte, auch bei Mäusen beobachtet, bei denen ein dominanter Erbfaktor — „ D a n f o r t h ' s short-tail" — Kurzschwänzigkeit bzw. homozygot Schwanzlosigkeit bewirkte. Die Ausbildung einer Hydronephrose durch Atresie des Ureters nach Induktion der Nierenbildung wird von ihm nicht er3 E. H a d o r n , Naturwissenschaften 40, 85 [1953]. wähnt. H a i n und R o b e r t s o n 4 stellten auch bei Rattenstämmen mit Augendefekten Nierenaplasie und Hydronephrose fest, die stets linksseitig auftraten. Zudem fanden sich am Genitale der weiblichen und auch der männlichen Ratten noch Anzeichen einer Unterentwicklung. Die Frage, ob ein genetischer Zusammenhang zwischen den Augendefekten und den Anomalien des Urogenitaltraktes vorhanden ist, wird von den Autoren offen gelassen. Nach dem Zusammenstellen unserer Versuchsdaten wurden wir auf eine Arbeit von M. W a r d O r s i n i 5 aufmerksam gemacht, die bei gescheckten Goldhamstern aus amerikanischen Zuchten ebenfalls Anomalien des Urogenitaltraktes feststellte. Sie fand unter 41 weiblichen Schecktieren 11 mit Aplasien. Das Ausmaß der Veränderung schien von dem Grad der Scheckung abhängig zu sein. Die Nierenaplasie wurde auch von ihr vorwiegend links beobachtet. Dagegen ist es auffällig, daß W a r d O r s i n i kein männliches Tier mit Nierenaplasie registrieren konnte, während sich in unserem Material unter 10 Scheckhamstern mit Anomalien 4 männliche Tiere fanden. Weiterhin betont W a r d O r s i n i das völlige Fehlen von Veränderungen an der Tube weiblicher Scheckhamster. Im Gegensatz dazu wies aber unser Material 6 Tiere mit cystischer Ausweitung der Tube als Folge einer Atresie des zugehörigen Uterushornes auf. Ein weiterer Unterschied zwischen unseren Befunden und denen der amerikanischen Autorin ergibt sich auch bei einem Vergleich der Prozentzahlen der beobachteten Anomalien. Wir sahen im ganzen unter 51 Scheckhamstern 15 Tiere mit Urogenitalanomalien (29,4%), W a r d O r s i n i dagegen unter 91 nur 11 (12,2%). Das Merkmal der Scheckung des Goldhamsters verhält sich nach den Untersuchungen von F o o t e 4 , K o c h 2 und W a r d O r s i n i 5 einfach rezessiv. Bei einer Kreuzung zwischen einem homocygoten normalpigmentierten und einem gescheckten Tier zeigte 4 A. M. H a i n and E. M. R o b e r t s o n , J. Anatomy 70, 566 [1936]; zit. nach H. N a c h t s h e i m , Fortschritte der Erbpathologie, Rassehvgiene und ihrer Grenzgebiete 4, 49 [1940], 5 M. W a r d O r s i n i , J. Heredity 43, 37 [1952], die Fj-Generation ein normalgefärbtes Haarkleid. In den folgenden Generationen dieser Goldhamster mendelten die Scheckhamster heraus, die, untereinander gepaart, wieder ausschließlich gescheckte Tiere als Nachkommen hatten. In Zuchtversuchen zwischen Scheckhamstern und normalgefärbten Heterozygoten erhielt W a r d O r s i n i in 18 Würfen 49 normale und 24 gescheckte Tiere. Da in dieser Kreuzung mit einem Verhältnis von 1 : 1 zu rechnen war, kann angenommen werden, daß etwa die Hälfte der Schecktiere vorzeitig abgestorben sind. Es ist zu erwarten, daß sich der Prozentsatz der beobachteten Fehlbildungen der Scheckhamster noch wesentlich erhöhen würde, wenn diese Tiere, die bei der Aufzucht oder evtl. schon während der Embryonalentwicklung eingehen, in die Untersuchungen einbezogen werden. In der Gruppe der normalpigmentierten Goldhamster stellten wir in 5 Fällen gleichfalls Anomalien am Urogenitaltrakt fest (Tab. 2), die weitgehend mit den Befunden an Scheckhamstern übereinstimmten, so daß wir für diese Fehlbildungen die gleichen Ursachen vermuten. Da unser Untersuchungsmaterial, wie schon erwähnt, von verschiedenen Tierzüchtern stammte, war die Herkunft dieser Tiere nicht mehr zu ermitteln. Es ist aber mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die normalgefärbten Tiere mit Anomalien ebenso wie die Schecken der Zucht von Herrn Dr. B e h r i n g e r entstammen. Unter dieser Voraussetzung könnte es sich dann mit gewisser Wahrscheinlichkeit um Heterozygoten handeln. Aber auch W a r d O r s i n i fand unter 1000 Goldhamstern 3 normalgefärbte Tiere mit Aplasien am Urogenitaltrakt, obwohl diese Hamster nach ihren Angaben in keiner Beziehung zu den Tieren aus ihrer Scheckhamsterzucht gestanden haben. Es ist interessant, daß bei den zahmen Goldhamstern in Amerika und Deutschland gleiche Mutationen auftraten. Beide Zuchten gehen auf den Wurf einer Goldhamstermutter zurück, die 1930 von A h a r o n i in der Nähe von Aleppo gefangen wurde. Leider ist mir aber nicht bekannt, von welchem Zeitpunkt ab die amerikanischen und deutschen Goldhamsterstämme getrennt gehalten wurden. Abb. 1. Goldhamster, linksseitige Hydronephrose. Abb. 3 a. Hvdronephrotische Goldhamsterniere. Vergr. 35 X . Abb. 2. Goldhamster, linksseitige Nierenaplasie. Abb. 3 b. Hydronephrotische Goldhamsterniere. Vergr. 150 X . Abb. 4. Goldhamster, linksseitige cystische Erweiterung der Tube und Atrophie des Uterushornes. Abb. 5. Goldhamster, linksseitige cystisdre Erweiterung der Tube mit Atrophie des Uterushornes und Aplasie der linken Niere (fixiertes Präparat).