die unterschätzte schlüsselrolle der gastrischen

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D I E U NT E RSCH ÄT Z T E SCH L Ü SS E L R O LL E
DER GASTRISCHEN VERDAUUNG
VERDAUUNGSSTÖRUNGEN IM NEUEN LICHT
Text: Birgit Frohn, Hamburg
Jüngste Forschungsergebnisse lassen Verdauungsstörungen
in einem anderen Blickwinkel erscheinen: Magensäure und
Gastrin haben einen weitaus größeren Stellenwert im Verdauungsgeschehen, als bislang angenommen. Daraus ergeben sich auch neue Aspekte für die Therapie. Diese und
die enzymbasierte Behandlung als wirksames Prinzip präsentierte der Gastroenterologe Prof. Dr. med. Volker Fintelmann aus Hamburg.
Verdauungsstörungen werden im Allgemeinen gerne als
Bagatelle abgetan. Dabei sind sie alles andere als banal,
denn die Patienten können erheblich darunter leiden: „Es
wird ungeheuer unterschätzt, was eine gestörte Verdauung anrichtet“, so die Erfahrung von Prof. Fintelmann. Das
Spektrum der Beschwerden, die den Betroffenen zu schaffen
machen und ihre Lebensqualität oftmals stark beeinträchtigen, ist weitgefächert – die Palette reicht von unangenehmen Aufstoßen über starke Oberbauchschmerzen, Völlegefühl bis hin zur Unverträglichkeit bestimmter Speisen, sogenannten
Nahrungsmittelintoleranzen.
Basis für einen gesunden Stoffwechsel
Ihre vielfältige Symptomatik ist auch mit der Grund, weshalb Verdauungsstörungen in wissenschaftlichen
Studien meist nicht wirklich ernst genommen werden: „Man will sich schließlich nicht auf ein ganzes Panorama an Beschwerden, sondern möglichst auf nur einige Symptome fokussieren. Ganz generell wird der
Verdauung, nicht nur ihren Störungen, unzureichend Bedeutung beigemessen. Dabei ist sie die Basis für
einen gesunden Stoffwechsel und somit die Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden“, so Prof. Fintelmann. Sie schafft vor allem auch die Grundlage für die hohe Individualität des Stoffwechsels. Durch ihn
werden Stoffe nämlich tatsächlich gewechselt – daher kommt auch dieser alteingesessene Begriff. „Es gibt
keine zwei identischen Stoffwechsel und diese hoch individuelle Stofflichkeit ist eine geniale Leistung“. Die
der Verdauung zu verdanken ist, was laut Prof. Fintelmann mehr in den Fokus gerückt werden muss.
Verdauungsstörungen auf zwei Schienen
Funktionelle Störungen des oberen Verdauungstrakts lassen sich untergliedern, zum Einen in Reizmagen
beziehungsweise funktionelle Dyspepsie, zum Anderen in atrophische Gastritis. Bei beiden fehlt der Hinweis
auf morphologische oder strukturelle Veränderungen, welche die Beschwerden mit hinreichender Wahrscheinlichkeit erklären können. „Es gibt keine pathologischen Veränderungen in den Verdauungsorganen“,
erklärt der Hamburger Gastroenterologe. Ein charakteristisches Kriterium ist auch die Chronizität: Die Symptome bestehen mindestens während der letzten drei Monate und begannen mindestens sechs Monate vor
Diagnosestellung. Nach den Worten von Prof. Fintelmann bestehen die dyspeptischen Beschwerden jedoch
in der Regel bereits über Jahre.
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Gastritis im Wandel
Eben deshalb ist die längere Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) nach Aussage von Prof. Fintelmann auch „falsch“. Denn neben der nachhaltigen Beeinträchtigung der Verdauungsfunktion, führt sie
zu schädlichen Veränderungen der Darmflora und erhöht das Risiko für Osteoporose sowie für Infektionen.
Weiterhin sehr kritisch ist die Gefahr eines Nährstoffmangels – „dies gilt allen voran für Vitamin B12, Magnesium und Aminosäuren“. Dennoch wird in Deutschland jedes Jahr eine dreiviertel Milliarde Euro für PPI
ausgegeben. „Ein unsinniges Vorgehen, das eine ganz verstellte Sicht auf die Wirklichkeit offenbart“.
Derzeit befindet sich der Begriff der Gastritis in einem starken Wandel. Die
Definition wird heute „viel enger gefasst“. Histologisch entscheidend ist der
Nachweis der Entzündungsveränderungen. Dabei handelt es sich nicht um
eine akute, sondern eine chronisch-destruktive Entzündung. „Diese ist wie
ein Schwelbrand, bricht nie aus und kann so auch nie erlöschen“. Zur Sicherung der Diagnose ist auch unbedingt eine Endoskopie des oberen Gastrointestinaltrakts vorzunehmen.
„Ein starkes Enzym…“
Pepsin, so Prof. Fintelmann, „ist ein starkes Enzym mit umfassenden Aufgaben“. Sezerniert durch die
Hauptzellen der Mukosa und gebildet aus Pepsinogen besitzt dieses Enzymgemisch eine hohe proteolytische Aktivität. Entsprechend ist es zuständig für die gastrale Proteolyse, die Eiweißverdauung, und
die Lieferung von Eiweißbausteinen. So sorgt Pepsin für die initiale Spaltung von komplexen Proteinen
sowie für die Freisetzung von Aminosäuren; unter anderem für den Energiestoffwechsel und als Botenstoffe.
Alle diese wichtigen Aufträge kann Pepsin allerdings nur bei einem ausreichend saurem pH-Wert erfüllen. Das Optimum seiner Enzymaktivität liegt zwischen pH 1,5 und 3,5, bei einem pH über 5 kommt
es zur Inaktivierung der Proteolyse.
Bei atrophischer Gastritis hat die Magenschleimhaut ihre Effektivität zur
Regenerationsfähigkeit verloren. Normalerweise wird die oberflächliche
Schleimhaut alle drei Tage komplett erneuert. Diese unglaubliche Regenerationsfähigkeit ist jedoch bei dyspeptischen Beschwerden gestört: „Bei den
Patienten hat sich die einst samtige Magenschleimhaut in eine Art Kopfsteinpflaster verwandelt“. Das Besondere an diesem Funktionsverlust ist die
mangelnde Säurebildung, „also eine Untersäuerung, Hypazidität genannt“.
Angesichts dessen sind Protonenpumpeninhibitoren (PPI) auch „kontraindiziert, da kontraproduktiv“, so Prof. Fintelmann. Denn sie stellen sich der
Produktivität des wichtigsten Akteurs der gastrischen Verdauung in den Weg
– der Magensäure.
Bemerkenswerte Befunde
Nichts geht ohne genug Magensäure
Der Magensäure kommt im gesamten Verdauungsgeschehen eine immense Bedeutung zu, betont der Hamburger Gastroenterologe. So ist sie unerlässlich zur Desinfektion und damit zur Keimreduktion im Speisebrei. Ohne sie kann auch keine Eiweißverdauung stattfinden, da die Denaturierung von Proteinen nur mit
ausreichend Magensäure gelingt: „Sie ermöglicht die Umwandlung von Pepsinogen in Pepsin, welches die
Eiweißverdauung einleitet“. Neben der initialen Aktivierung der Verdauungsorgane schafft die Magensäure
auch die Voraussetzung für eine effektive Vitamin-B12-Resorption aus der Nahrung. Sie ist essentiell für viele
Stoffwechselvorgänge wie unter anderem Blutbildung und Knochenaufbau sowie für die Nervenfunktionen.
BEDEUTUNG DER MAGENSÄURE
PH Wert
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Das heißt: Unterdrückt man die Magensäure, provoziert man ein hohes Risikopotential für Nahrungsmittelallergien. Ein Mangel an Magensäure ist mithin ein Risikofaktor für Typ-1-Nahrungsmittelallergien, resümiert
der Hamburger Gastroenterologe. „Deshalb sind PPI ausschließlich für die Akut- und nicht für die Langzeitbehandlung indiziert; schon gar nicht bei Verdauungsstörungen“.
Pepsinogen
Proteine
Vit B12
Pepsin
Wie der Schlüssel zum Schloss
Aminosäuren
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Peptide
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Keimreduktion
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Aktivierung der
Verdauungsorgane
Welche große Relevanz die Magensäure in der Tat besitzt, führten uns kürzlich Untersuchungen einer Wiener
Forschungsgruppe zur Rolle der gastrischen Verdauung vor Augen. In der Wiener Medizinischen Wochenschrift
veröffentlicht 1, kam sie „zu sensationellen Ergebnissen“. Denn sowohl die Untersuchungen in vitro, am Tiermodell wie die humanen Studien belegten unisono und eindeutig: Eine nur geringe Erhöhung des MagenpH-Wertes führt bereits zu einer Unterdrückung der gastrischen Verdauung, also der Magenverdauung. „Und
in Folge einer unvollständigen Magenverdauung entstehen Nahrungsmittelallergien“. Die humanen Studien
zeigten einen direkten Zusammenhang zwischen beeinträchtigter gastrischer Verdauung und Allergieentwicklung: 150 Patienten mit dyspeptischen Beschwerden wurden über drei Monate hinweg PPI verabreicht.
Vor und nach der Behandlung erfolgte jeweils eine Allergietestung auf zwanzig verschiedene Nahrungsbestandteile. Nach Therapieende war bei 25 Prozent der Studienteilnehmer ein Anstieg der NM-spezifischen
IgE-Werte – und damit der Allergenmenge – zu verzeichnen. Bei 15 Prozent kam es zu neuen spezifischen
IgE-Reaktionen.
Eiweißverdauung
Vitamin B12
Resorption
Knochenaufbau
Blutbildung
Nervenfunktion
Aus organischen Materialien gewonnene Enzymprodukte wie Enzynorm®f sind bei Störungen der Verdauung
und dyspeptischen Beschwerden „der Schlüssel zum Schloss“, wie es Prof. Fintelmann formuliert. Denn sie
unterstützen die Magenfunktion, verbessern die Eiweißverdauung und aktivieren so die gesunde Verdauungstätigkeit und fördern die effektive Nährstoffspaltung sowie den -transport. In dem Präparat ist Pepsin
mit Aminosäurenhydrochloriden, organisch gebundener Säure aus Rinderhämoglobin, kombiniert. Organisch
gebunden wirkt sie erst dort, wo sie gebraucht wird – nämlich im Magen.
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Die enzymbasierte Therapie mit Enzynorm®f hat eine lange Geschichte und „erlebt derzeit auf Grund ihrer
hohen Wirksamkeit eine Renaissance“.
Initialzündung für die Verdauung
Der Erfolg von Enzynorm®f liegt darin begründet, dass es nicht einfach ersetzt, was fehlt. Vielmehr gibt es
der Verdauung wieder eine Initialzündung: „Körpereigene Regularien der Verdauung werden nachhaltig
gefördert und diese in ihrer Eigentätigkeit unterstützt“. Denn durch das Enzympräparat kommt es allen voran
zu einem Anstieg von Gastrin, dem „Schlüsselhormon im Verdauungsgeschehen, gewissermaßen der Kapitän
auf der Kommandobrücke“. Auf diese Weise werden sowohl Magensäure als auch Pepsin stimuliert, da die
Bildung von Pepsin aus Pepsinogen durch Gastrin in Gang kommt.
Dass Enzynorm®f den Steuermann der Verdauung effektiv aktiviert, wurde bereits 1988 in einer Studie am
Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg (UKE) nachgewiesen, erzählt Prof. Fintelmann. Sie erfolgte randomisiert und doppelblind kontrolliert an über 1.000 Patienten und ergab eine extrem hohe Signifikanz von
p < 0,001: „Ein harter Beleg für die Wirksamkeit. Dennoch wurde die Studie nicht ordnungsgemäß publiziert“.
Bringt den Magen ins Gleichgewicht
Inzwischen, viele Jahre später, bewährt sich Enzynorm®f weiter bestens.
Indem es nicht substituiert, sondern die körpereigenen Vorgänge restituiert: So bringt es den Magen wieder ins Gleichgewicht und hilft ihm bei
der Selbsthilfe. „Ein wirkliches Heilmittel. Denn es stärkt das Potenzial zur
Selbstheilung, das im Körper steckt“, so das abschließende Fazit von Prof.
Fintelmann.
Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG | Pinnauallee 4 | 25436 Uetersen | Deutschland | Tel.: +49 4122 712-0
Fax: +49 4122 712-220 | E-Mail: [email protected]
Enzynorm®f. Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält als arzneilich wirksame Bestandteile 225,0 – 250,0 mg Pepsin vom Schwein entsprechend 190 Ph. Eur. Einheiten Proteinaseaktivität und 250 mg
Aminosäure-Hydrochlorid aus Rinderbluteiweiß-Hydrolysat. Sonstige Bestandteile: Carmellose-Natrium (Ph. Eur.), Carnaubawachs, Eisenoxide und –hydroxide (E172), Gelatine, Glucose, Macrogol 6000,
Magnesiumstearat (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, Simeticon, Sucrose, Stearinsäure (Ph. Eur.), Talkum, Titandioxid (E171). Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet als mild wirkendes Arzneimittel
zur Unterstützung der Magenfunktion. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen der arzneilich wirksamen Bestandteile, oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: sehr selten:
Oberbauchbeschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. Warnhinweise: Enthält Glucose und Sucrose (Zucker). Weitere Informationen siehe Fach- und Gebrauchsinformation.
Stand: März 2014. Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG, 25436 Uetersen
Literatur: (1) Diesner S.C. et al. (2012) Mechanismen und Risikofaktoren für Typ 1 Nahrungsmittelallergien: Die Rolle der gastrischen Verdauung; Wien Med Wochenschr 162: 513 – 518.
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