Institut für Medizinische Radiologie Radiojod-Therapie einer benignen Schilddrüsenerkrankung Liebe Patientin, lieber Patient Nach den Ergebnissen der vorausgegangenen Untersuchungen leiden Sie an einer behandlungsbedürftigen, gutartigen Erkrankung der Schilddrüse. Je nach Art der Erkrankung kommen folgende Behandlungsmethoden in Frage: • • • Die mehrmonatige Einnahme von Medikamenten Die operative Entfernung der Schilddrüse (ganz oder teilweise) Die Behandlung mit Radiojod (131Jod) Behandlung mit Radiojod (131Jod) Bei der Radiojod-Therapie handelt es sich um eine Art von „innerer Bestrahlung“. Das radioaktive Jod, das Sie als Kapsel oder in flüssiger Form einnehmen werden, folgt dem gleichen Stoffwechsel wie das natürlich vorkommende Jod, das Sie mit der Nahrung aufnehmen, und reichert sich daher in Ihrer Schilddrüse an. Die vom Radiojod ausgehende Beta-Strahlung, die im Gewebe eine Reichweite von wenigen Millimetern hat, zerstört dann die erkrankten Zellen und bewirkt auch eine Verkleinerung der Schilddrüse. In wenigen Fällen muss die Therapie wiederholt werden. Folgen und mögliche Nebenwirkungen Alle drei oben erwähnten Behandlungsmodalitäten sind mit gewissen Risiken und Nebenwirkungen behaftet. Als Spätfolge der Radiojodtherapie kann eine Schilddrüsen-Unterfunktion auftreten, die jedoch je nach Erkrankung sogar gewünscht wird. Durch Hormonzufuhr von aussen (in Tablettenform) lässt sie sich aber voll ausgleichen. Unverträglichkeitsreaktionen sind, auch bei allergischer Veranlagung, nicht zu erwarten. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss vor der Radiojod-Therapie eine Schwangerschaft ausgeschlossen und danach soll eine adäquate Schwangerschaftsverhütung für mindestens 6 Monate durchgeführt werden. Männer sollten für 6 Monate keine Kinder zeugen. Strahlen- und Umweltbelastung Die Strahlenbelastung für die Schilddrüse ist gewollt hoch, da davon der Erfolg der Behandlung abhängt. Aufgrund vorausgegangener Berechnungen wird sie jedoch in den nötigen Grenzen gehalten, d. h. der Nutzen und die möglichen Risiken werden sorgfältig gegeneinander abgewogen. Die allgemeine Belastung des Körpers durch die Strahlen ist vergleichsweise gering. Da ein Teil des Radiojods von Ihnen ausgeschieden wird und Sie andere Personen mit Strahlung exponieren, müssen Patienten in den meisten Fällen einige Tage im Therapiezimmer der Nuklearmedizin des Instituts für Medizinische Radiologie im Bürgerspital Solothurn (Tel. 032 627 41 31) bleiben. Die Unterbringung in unseren speziellen Räumen, deren Abwässer in gesonderten Tanks gesammelt werden, ist aufgrund gesetzlicher Vorschriften erforderlich. Der Aufenthalt wird so kurz wie möglich bemessen. Bitte befolgen Sie im Falle eines stationären Aufenthaltes die Anweisungen der Ärzte und des Fachpersonals der Nuklearmedizin insbesondere auch über das Verhalten im Therapiezimmer. Erwachsenen Besuchern ist der Zutritt zu den abgeschirmten Räumen gestattet (keine Kinder!). Über die Dauer des Besuchs entscheidet der behandelnde Arzt, der auch über die dabei einzuhaltenden Vorsichtsmassnahmen informiert. Dieses Blatt soll Ihrer Aufklärung dienen und Sie nicht beunruhigen. Bitte fragen Sie uns nach allem, was Ihnen wichtig erscheint. Institut für Medizinische Radiologie/ Klinik für Nuklearmedizin Bürgerspital Solothurn Tel. 032 627 41 31 Seite 1 / 1