Evolution – Die Geschichte des Lebens Vor ca. 5 Milliarden Jahren entstand unsere Sonne aus einem riesigen Wirbel von kosmischem Staub und verschiedenen Gasen. Aus den Resten dieser Wolke bildeten sich später die Planeten. Unsere Erde entstand also vor ungefähr 4,5 Milliarden Jahren. Durch Abkühlung und Vulkanismus entstanden die dünne Erdkruste (darunter ist heisses, flüssiges Material), die Erdatmosphäre und Wasser. Vor ca. 2 bis 1 Milliarden Jahren entstanden erste Lebewesen im Wasser. Die Evolution des Lebens begann. Einzeller entstanden. Das sind winzige Lebewesen, die aus einer einzigen Zelle bestehen. Um sich fortzupflanzen, teilen sie sich. Als Abfall produzieren sie Sauerstoff. Dieser ist sehr wichtig für andere Lebensformen, die noch entstehen sollten. Mit der Zeit bildeten die Einzeller Ärmchen, so fein wie Härchen, um sich fortzubewegen. Zeitalter der Wirbellosen (ca. 600 bis 425 Millionen Jahre v. Ch. ) („Wirbellose“ bedeutet: Lebewesen ohne Knochen; es gibt viele Tausend Arten.) Das Klima veränderte sich immer wieder einmal. Das erste Leben auf der Erde entwickelte sich im Wasser, also in den Meeren. Es gab zu jener Zeit Flachmeere, deren Wasser angenehm warm gewesen sein muss, da sie nicht tief waren. Wärme begünstigt ja das Wachstum der Lebewesen. In den Meeren entwickelten sich zuerst die Einzeller, wie z. Bsp. Urtierchen, Wimperntierchen, Amöben, Strahlentierchen. Ihnen folgten die wirbellosen Tiere: Quallen, Schwämme, Ringelwürmer, Polypen, Geisseltierchen, Trilobiten (=Krebse). Die Landfläche war zuerst ein einziges grosses Stück. Durch vulkanische Tätigkeit sank sie ab und zerbrach. Die nun entstandenen Erdteile trennten sich und drifteten (= bewegten sich) auseinander. Die Flachmeere breiteten sich aus. Im Wasser entwickelten sich erste Pflanzen: die Algen. Es gab mit der Zeit auch Schwämme, Korallen, Schnecken, Stachelhäuter (=Seeigel), Seelilien, Sporenpflanzen, Kopffüssler, Gliederfüssler, Seesterne. Schwämme und Korallen sind fest sitzende, Kolonien bildende Wassertiere. Das Wasser strömt bei den Schwämmen durch die Poren, und der Körper entnimmt ihm Nahrung und Sauerstoff. Polypen, Kopffüssler, Korallen und bestimmte Schneckenarten fangen ihre Beute mit Fangarmen. Viele dieser Arten schützen ihren Leib mit einer Kalkschale. Mit den Armen können sie sich auch fortbewegen. Die Qualle benutzt ihre Arme zum Beutefang und als Fortbewegungsmittel. Diese fadenartigen Arme sind giftige Nesselkapseln, die böse Verbrennungen verursachen können. bearbeitet: Februar 2013 mst Evolution 1 © Ruth Häuptli Schellhorn Zeitalter der Fische (425 bis 345 Millionen Jahre v. Chr.) Die ersten Gebirge bildeten sich. Es gab auch erste Landpflanzen, z. Bsp. den Schachtelhalm. Diese Pflanze wächst heute noch in unseren Wäldern, nur ist sie kleiner; wir nennen sie auch „Katzenschwanz“ und machen Tee gegen Blasenentzündung davon. Die Meerespflanzen wurden vielfältiger. Die ersten Fische entstanden: Panzerfisch, Urfisch, Urhai. Muscheln und Skorpione entwickeln sich. Die ersten wirbellosen Tiere gingen an Land: Tausendfüssler und Spinnen. Die Vulkantätigkeit in den Meeren war sehr gross, es gab Flutwellen und Erdbeben. Das Meer drang weit in die Kontinente ein und überschwemmte grosse Teile des Festlandes. Es gab Farne und erste Urwälder. Der Quastenflosser kroch als erstes Wirbeltier kurze Strecken über Land. Er ist ein Fisch, der im Wasser und an Land atmen kann; er kommt heute noch an wenigen Stellen in Afrika vor. Zeitalter der Amphibien (345 bis 230 Millionen Jahre v. Chr.) Zahlreiche Gebirge entstanden, es gab schlimme Erdbeben. Es gab Steinkohlewälder aus Farnen, Bärlapp- und Schachtelhalmbäumen. Riesige Urinsekten (Libellen, Fliegen) und die Amphibien entstanden. (Amphibien leben als Babys im Wasser, bekommen dann Lungen und leben als Erwachsene an Land.) Das erste Amphibium war der Ichthyostega, er hatte einen Fischschwanz und Beine mit fünf Zehen. Mit der Zeit wuchsen bereits erste Nadelbäume. Auf der Südhalbkugel der Erde gab es eine Eiszeit. Auch entwickelten sich allmählich einfache Reptilien (Schlangen, Echsen, Schildkröten). Nun war es aber so weit: Einfache Tiere aus der Anfangszeit starben aus. Zeitalter der Reptilien (230 bis 63 Millionen Jahre v. Chr.) Die Meere wichen zurück, doch die Vulkantätigkeit blieb lebhaft. Die ersten Saurier entstanden, die Ammoniten entfalteten sich. Es gab Nadelbäume, Siegelbäume, Schachtelhalme, Seelilien, den Urfrosch und die Urschildkröte. Später gab es wieder riesige Überschwemmungen. Viele Sorten von Nadelhölzern wuchsen. Der Urvogel entwickelte sich, die Flugsaurier kurvten durch die Luft. Jetzt bevölkerten viele Saurierarten Land und Wasser. Die ersten Tintenfische, die Belemniten, entstanden. Ammoniten kamen sehr häufig vor. Delphinähnliche Fischsaurier schwammen in den Meeren. Vor etwa 100 Millionen Jahren bildeten sich die Kontinente in ihrer heutigen Form heraus. Es entstanden die ersten Blumen und es gab Magnoliensträucher, Zwergpalmen, Fächerpalmen und Laubbäume. Dinosaurier, Fischsaurier, Flugechsen und Ammoniten starben gegen 63 Millionen Jahren v. Chr. aus. bearbeitet: Februar 2013 mst Evolution 2 © Ruth Häuptli Schellhorn Zeitalter der Säugetiere (63 bis 1 Million Jahre v. Chr.) Unsere Hochgebirge entstanden, z. Bsp. die Alpen und der Himalaja. Die heutige Pflanzenwelt begann sich zu entwickeln. Es gab Braunkohlewälder. Erste Säugetiere entstanden, Vögel und Insekten entwickelten sich weiter. Es lebten kleine Urpferdchen, grosse Urhirsche, Urflamingos, riesige Mastodons (=Urelefanten), Schimpansen, Orang-Utans, Halbaffen und Riesenschlangen. Eiszeitalter (1 Million bis 10’000 Jahre v. Chr.) Eiszeiten und Warmzeiten wechselten sich ab. Pflanzen und Tiere mussten sich den veränderten Lebensbedingungen anpassen. Viele unserer heutigen Tierformen entstanden dadurch. Der Mensch entwickelte sich zu dem Wesen, das er heute ist. Es gab Rinder, Elefanten, Steppenelche, Riesenhirsche, Nashörner, wollhaarige Nashörner, Pferde, Höhlenbären, Mammuts, Ur-Stiere, Wisente, Wölfe, verschiedene Menschensorten. Zeitalter des Menschen (10’000 Jahre bis heute) Der Mensch breitete sich aus und begann, seine Umwelt zu verändern und zu beherrschen. Durch sein gut ausgebildetes Gehirn unterschied er sich sehr von den anderen Lebewesen und war deshalb im Stande, viele Erfindungen zu machen: Gebrauch des Feuers, Sprache, Töpferei, Hüttenbau, Haustiere, Ackerbau und Viehzucht, Schrift, Technik und Metallverarbeitung. bearbeitet: Februar 2013 mst Evolution 3 © Ruth Häuptli Schellhorn Fragen zur Evolution 1. Wann ungefähr entstand unsere Erde? ______________________________________ 2. Was weisst du über das Erdinnere? _________________________________________ ______________________________________________________________________ 3. Wo gab es zum ersten Mal Lebewesen? _____________________________________ 4. Wie war das Meer im Zeitalter der Wirbellosen? _______________________________ _____________________________________________________________________ 5. Nenne drei wirbellose Tiere jener Zeit: ______________________________________ _____________________________________________________________________ 6. Warum gab es im Zeitalter der Fische Flutwellen und Erdbeben? _________________ _____________________________________________________________________ 7. Wie lange dauerte das Zeitalter der Amphibien? ______________________________ 8. Warum starben wohl in dieser Zeit schon wieder einige Tierarten aus? ____________ ____________________________________________________________________ 9. Welche ausgestorbene Tierart gehörte zu den Reptilien? _______________________ 10. Was ist der Unterschied von Urpferd – Pferd, Urhirsch – Hirsch, Urelefant – Elefant? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 11. Wie lange gibt es schon Säugetiere? _____________________________________ 12. Wie lange gibt es schon Menschen? _____________________________________ bearbeitet: Februar 2013 mst Evolution 4 © Ruth Häuptli Schellhorn