Laser - DHBW Mosbach

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(1)
Optik - 2. Teil : Laser
Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation
Eine besondere Art von Licht
Industrielle Nutzung und typische Bauformen
Erzeugungsprinzip : Laser-Licht versus konventionelles Licht
Herstellung von Inversion - Pumpprozesse - Resonatoren - Statistik
Bedeutung Inversion (2NS)
Thermische Anregung + Boltzmannverteilung
Bedeutung Resonator für Lawinenprozess
Beschreibung Laserdynamik durch Ratengleichungen
Übergang zu 3-Niveau- und 4-Niveau-Systemen
Exkurs: Herleitung Plancksche Strahlungsformel
Spezielle Laser-Systeme
Festkörper-Laser
Gas-Laser
Exzimeren-Laser
Halbleiter-Laser
Faser-Laser, EDFA .............
Industrielle Nutzung des Lasers
Mikromechanische Präzisionsbearbeitung
(2)
Nutzung der geringen Divergenz und
ultrakurzen Pulsdauer
Unterschiedliche
Strahlprofile für
unterschiedliche
Nutzungsfelder, zB :
Kreisförmig :
- Präzisions-Wekstoff-Bearbeitung
- Beschreiben von Material
Linienförmig + Rechteckig :
- Materialabtragung und Strukturierung, Reinigen, Isolieren
- Pumpstrahl für Festkörperlaser
Schweißen + Strukturieren +
Markieren + ......
Industrielle Nutzung des Lasers
Mikromechanische Präzisionsbearbeitung
(3)
Industrielle Nutzung des Lasers
Beschriftungstechnik
Markierung aller Bauteile ist für die modere Produktion essentiell - zB in
Automobilindustrie: Total Quality Management bedingt Rückverfolgbarkeit aller
Prozessschritte und dabei verwendeter Bauteile bis in die Einzelkomponenten auch beim Zulieferer und dessen Produktion.
Markierungen (mit 25 W ohne Mikrorisse) auch auf Kunststoff, Keramik, Glas
möglich (Autoglas, Medizingeräte, Fenster, elektronische Bauteile, ... )
(4)
Typische kommerzielle Bauformen
Halbleiterlaser
(5)
Festkörperlaser
Laser = Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (1960)
Licht : Dualismus Welle-Teilchen
(6)
→ Für Laserprozess Teilchenaspekt im Vordergrund
Ausbreitung :
Wellencharakter markant
Wechselwirkung mit Materie :
Teilchencharakter markant → Photonen E = h·f
Einstein (1917) →
Zwei Arten der Relaxation angeregter Atome in Grundzustand mit Photonenemission
1. Spontane Emission : Inhohärent
Photonen spontan (unkorreliert) emittiert. Emissionen unabhängig voneinander und ungericht.
⇒ Photonen ohne feste Phasenbeziehung
2. Induzierte (stimulierte) Emission :
⇒ inkohärentes Licht (thermische Lichtquellen)
Kohärent → Laser
E 2 − E1 = h ⋅ f Photon
Angeregtes Elektron durch Wechselwirkung mit anderem Photon zu Sprung auf tieferes Energieniveau
angeregt. Dabei Photon emittiert. Nur möglich, wenn atomare Energiedifferenz = Energie vorbeilaufendens
Photons.
Induziertes Photon und einlaufendes Photon sind ununterscheidbar, haben dieselbe Richtung, Frequenz
und Phase ⇒ Perfekte "Kopie" des vorbeilaufenden Photons erstellt ⇒ Kohärentes Licht
E2
E1
(7)
Laser : Typen und Anwendungsgebiete
Typ
... stecknadelkopfgroß bis gebäudefüllend ...
Leitstung + Betrieb
Anwendungen
Helium-Neon
bis 100 mW, cw
Vermessen, Justieren
Halbleiter-Laser
bis 200 mW, cw
CD, DVD, Laserdrucker, Scanner, Barcode
Excimer-Laser
bis 1012 W, pulse
UV-Lithogr., Bearbeitung Kunststoff
Neodym-Laser
1 kW cw, 1010 W pulse
Löten, Schweißen, Medizin
CO2-Laser
20 kW cw, 1014W pulse
Löten, Schweißen, Militär
1. Hohe Kohärenz :
Vergleich:
Kernkraftwerk
1,4·109 W
Unterschiede Laserlicht - "normales" Licht :
Phasengleichheit von stimulierendem + erzeugtem Photon.
2. Kurze Pulsdauer :
Abstrahlung kontinuierlich oder gepulst. Normale Laserpulse 10-3 s - 10-9 s. Ultrakurze Pulse mit 10-15 s (fs)
möglich → Nutzung zur Datenüberragung in Glasfasern mit hoher Datenrate
3. Hohe Leistung :
Extrem hohe Leistung (1014 W) + Intensität (1022 W/m2) für sehr kurze Zeit
4.Geringe Strahldivergenz + hohe Fokussierbarkeit :
Laserstrahlen verlassen Laser parallel zur Laserachse. Stark gebündelt, nur geringe Divergenz auch auf
große Entfernung (Vermessungstechnik). Minimale Strahldivergenz durch Beugung festgelegt. Extrem stark
bündelbar bis zu Punkt-Durchmessern von Größe λ (DVD + CD, Laserdrucker, Laserskalpell)
5. Geringe Spektralbreite :
Linienbreite Δ f bis auf wenige MHz begrenzbar (Δ f / f ≈ 10-7), dh nahezu monochromatisch
(8)
Eigenschaften des Lasers
Laser
Gründe: 1. Photonenerzeugungs-Prozess
Intensität
2. Auslegung des Resonators
Monochrom =
schmales
Spektrum
λ
Große Kohärenzlänge
Konventionelle Lichtquelle
Intensität
polychrom
λ
Kleine Kohärenzlänge
Parallel, hohe Energiedichte,
kleine Winkeldivergenz, gut
zu bündeln
Divergent, niedrige Energiedichte
Laserlicht bleibt auch über lange Strecken interferenzfähig
und läßt sich gut bündeln.
Divergenz nur durch unvermeidbare Beugungseffekte bei
Strahlaustritt begrenzt.
Laser = Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (1960)
Energie
Energie
E2
h·f
Absorption von Licht
zur elektronischen
Anregung: Photonen
"geschluckt"
h·f
E1
E1
Im thermischen Gleichgewicht
befinden sich die meisten
Elektronen im Grundzustand
Energie
E2
(12)
Pump-Mechanismus (zB Strahlung)
befördert einige Elektronen in angeregte
metastabile Niveaus
Energie
E2
E2
h·f
h·f
h·f
h·f
E1
Angeregte Atome kehren strahlend =
Aussendung Photon in Grundzustand
zurück
E1
h·f
Verstärkungsprozess: Ein
Photon läuft ein,
zwei Photonen
laufen aus .......
E 2 − E1 = h ⋅ f Ph
Einlaufendes Photon induziert Rückkehr eines Elektrons
zurück in Grundzustand ⇒ Erzeugung eines weiteren
Photons ⇒ Induzierte Emission: Photon wird dupliziert
(Umkehrung der Absorption)
(13)
Breite von Spektrallinien - Natürliche Linienbreite
Energie
E2
Intensität
ΔE ⇒ Δf
Δf
h·f = E 2 - E 1
E1
h·f = E 2 - E 1
f
Übergang zwischen E-Niveaus = quantenmechanischer statistischer Vorgang ⇒
Unschärferelation begrenzt Schärfe von Übergangsenergien und deren Frequenz :
ΔE ⋅ Δt ≥ h ⇔ ΔE ⋅τ ≥ h
τ ≈ 10 −8 s : ΔE ≥
h
τ
1
ΔE ⋅τ = h ⋅ Δf ⋅τ ≥ h ⇔ Δf ≥
= 1,6 ⋅10 7 Hz
2π ⋅τ
Minimale qm.
Frequenzunschärfe =
Natürliche Linienbreite
Aber noch 10x größer :
a) Dopplerverbreiterung
b) Stossverbreiterung
Systemenergie nur exakt bestimmbar bei unendlich langer Messzeit
- Angeregte elektronische Zustände aber nur endliche Lebensdauer : τ ≈ 10-8 s
- Grössenordnung Energie-Messzeit = endliche Lebensdauer des angeregten Zustands
- Nur Grundzustand unbegrenzte Lebensdauer ⇒ Grundzustandsenergie exakt angebbar
⇒ Übergangsenergie + Frequenz nicht exakt angebbar !
Linienform I(f) =
zeitliche FourierTransformierte einer
zeitlich exponentiell
abklingenden
Oszillation
(14)
Laser : Konkurrenz von Absorption und induzierter Emission
Besetzungszahlen der Niveaus entscheidend :
N1 > N2 : Thermisches Gleichgewicht (ohne "Pumpen")
Absorption überwiegt ⇒ Mehrzahl ankommender Photonen absorbiert ⇒ Einlaufende
elektromagnetische Welle geschwächt (Dämpfung)
N1 < N2 : Besetzungsumkehrt, Inversion (Nur durch Pumpprozess zu erreichen!)
Induzierte Emission überwiegt ⇒ Einlaufende elektromagnetische Welle verstärkt
Erfordert äußere Energiequelle, die laufend Elektronen auf höhere E-Niveaus hebt!
Energie
Energie
E2
E2
h·f
h·f
h·f
E1
E1
N1>N2
h·f
Im Gleichgewicht
wird durch Nachpumpen von Energie
eine konstante
Besetzungeinversion
aufrechterhalten
N1<N2
Typische Pump-Mechanismen - optisch oder elektrisch
Besetzungsinversion kann nicht
thermisch erreicht werden!
Intensive Lichtquellen: Blitzlampen umgeben Lasermaterial wendelförmig
Hohe Spannungen: Beschleunigte Ionen + freie Elektronen übertragen bei unelast. Stoß mit Atomen Anregungsenergie.
Ströme: In Halbleiterlasern elektronische Anregung durch Stromfluß
(15)
Laser : Keine thermische Anregung da Boltzmann-Verteilung
Statistische Betrachtungen: System vieler(!) Teilchen, die sich auf
verschiedene Energieniveaus verteilen.
Mögliche Energiewerte = E1, E2, E3, ......
Anzahl Teilchen pro Energieniveau = N1, N2, N3, ....
Unter konstanten physikalischen Bedingungen (konstante Teilchenzahl + Energie) gibt es
eine wahrscheinlichste Verteilung, um die herum System nur geringfügig schwankt :
Im thermischen Gleichgewicht stellt sich Boltzmann-Verteilung ein :
⎛ − Ei ⎞
N i = const ⋅ exp⎜
⎟ ⇒
⎝ kT ⎠
N2
lim
=1 ⇒
T →∞ N
1
N 2 = N1
N2
⎛ E − E1 ⎞
⎛ ΔE ⎞
exp
= exp⎜ − 2
=
⎟
⎜−
⎟
N1
kT
kT
⎝
⎠
⎝
⎠
Optische Frequenzen : ΔE = h·f >> k·T
Mikrowellen eher da :
ΔE = h·f << k·T
Durch thermische Anregung kann keine Besetzungsinversion erreichbar.
Maximaler Grenzfall ist Gleichverteilung auf Energieniveaus !
Exponentielle
Abhängigkeit von
T und Energie !!
Energie E
Laser : Verstärkung durch Lawinenprozess + geringe Divergenz
(16)
Energiequelle pumpt die meisten Atome des laseraktiven Materials in metastabilen Zustand
Angeregtes Medium zwischen zwei parallelen Spiegeln :
Spiegel S1 vollständig reflektierend (R1 ≈ 99%)
Spiegel S2 teildurchlässig (R2 ≈ 95%) ⇒ Austritt des Laserlichts durch S2
Parallelspiegel bilden optischen Resonator : Photonen auf Laserachse laufen oft hin und
her und regen weitere induzierte Emission an
Resonator im Photonenbild :
Energiezufuhr
S1
Initiales Photon
1x verstärkt
Laseraktives
Material
reflektiert
3x
verstärkt
usw
Verstärkendes 3Niveau-System
mit Besetzungsinversion
S2
2x
verstärkt
Laserprozess durch spontan
emittierte ungerichtete Photonen
ausgelöst. Nur Photonen parallel
zur Resonatorachse bleiben durch
Reflexion lang genug im Resonator,
um durch wiederholte induzierte
Emission erheblich verstärkt zu
werden ⇒
Geringe Divergenz !
Output
reflektiert
Spontan em. Photon
Nur axialer Strahl läuft viele Male
durch Lasermedium und verstärkt
sich dabei kontinuierlich …
(17)
Laser : Enge Linienbreite durch Resonator Wellenbild
Im Resonator bildet sich stehende Welle ⇒ Knoten an Resonatorenden
c = c0 / n
Äquidistante erlaubte Frequenzen :
L = m⋅
λ
2
⇒
fm =
m ⋅c
2L
⇒ Δf m = f m +1 − f m =
c
2L
Frequenzabstand
erlaubter Moden
Aus ursprünglicher Emissionslinie (größere Breite) werden nur die Wellenlängen verstärkt,
die im Resonator stehende Welle bilden ⇒ Ausbildung weniger Moden
Beschränkung der Emission auf schmale Linie durch
Verkürzung der Resonatorlänge L ⇒
Abstand Δ f möglicher Moden wird so groß, dass nur eine
davon im Frequenzbereich möglicher Übergänge liegt.
L
Nachteil :
Kleinerer Resonatorraum
⇒ kleinere Laserleistung
Enge Linienbreite ⇒ Große Kohärenzlänge :
FT → Schmaler frequenzreiner Linie ("Signal")
im Frequenzraum entspricht im Zeitraum sehr
lang anhaltende Sinusschwingung
(21)
Laser : Ratengleichungen
S∝ f3
Spontane Emission ist unvermeidbares Hauptproblem der Laserphysik :
Verschwendet Anregungsenergie + liefert unkorreliertes, ungerichtetes Rauschen
=
"Verschmutzung" des Laserlichts
Bedeutung der spontanen Emission nimmt ab bei niedrigeren Laserfrequenzen :
→ Nutzung induzierte Emission im MW-Bereich viel einfacher als im UV oder Röntgen
→ MASER schon 1958 (Schawlow + Townes), Laser erst 1960 (Rubin-Laser durch Maiman)
→ HL-Laser ab 1962 (Basov)
Induzierte Emissionsprozesse viel seltener (unwahrscheinlicher) als spontane Prozesse
⇒
Konstr. Maßnahmen + geeignete atomare Systeme erforderlich!
Begrenzung der Laserleistung : Sättigungseffekte
⇓
Verstärkung nimmt nicht weiter zu, System ist gesättigt
Mehr Pumpleistung führt zu keiner Vergrößerung der Ausgangsleistung mehr ………….
(22)
Laser : Ratengleichungen für Niveau-Besetzungszahlen
Anzahl Teilchen N1 N2 in Niveaus unterliegt erzeugenden und vernichtenden Prozessen.
Jeder Prozess ändert Teilchenzahl mit Rate :
Induzierte Emission :
W21 · N2 · n
Absorption :
W12 · N1 · n
Spontane Emission :
S · N2
Laserprozess : Teilchenzahl ändert sich ⇒
W12, W21, S = Übergangswahrscheinlichkeiten
Induzierte Emission + Absorption durch Photonen ausgelöst
⇒ proportional zur Photonenzahl n
Spontane Emission hängt nicht von Photonenzahl n ab.
Be- und Entvölkerung Niveaus durch Absorption, spontane Emission, ind. Emission
E
dN1
= −W12 ⋅ n ⋅ N 1 + W 21 ⋅ n ⋅ N 2 + S ⋅ N 2
dt
Absorption + induzierte Emission durch Wechselwirkung mit
Strahlungsfeld (Photonen) ⇒ Sind komplementär ⇒
Gleiche Übergangswahrscheinlichkeiten :
dN 2
⇒
= W ⋅ n ⋅ N1 − W ⋅ n ⋅ N 2 − S ⋅ N 2
dt
n
Sp. Em.
h·f
Absorption
dN 2
dN
= − 1 = W12 ⋅ n ⋅ N 1 − W 21 ⋅ n ⋅ N 2 − S ⋅ N 2
dt
dt
W12 S
W21
Ind. Em.
2-Niveau-System :
E 2 N2 (t)
n
E1
W12 = W21 = W
N1 (t)
(23)
Ratengleichungen
Im Gleichgewicht herrschen stationäre Verhältnisse mit
konstanten Teilchenzahlen :
dN i
dn
=0
=0
dt
dt
dN 2
⇒
= W ⋅ n ⋅ N1 − W ⋅ n ⋅ N 2 − S ⋅ N 2 = 0
dt
⇒ W ⋅ n ⋅ N 1 = (W ⋅ n + S ) ⋅ N 2
⇒
N2
W ⋅n
=
<1
N1 W ⋅ n + S
Folge: In 2-Niveau-System läßt sich durch optische
Anregung keine Inversion erreichen - auch wenn n oder W
beliebig groß werden !
⇒ 3-Niveau oder (besser) 4-Niveau-System erforderlich !
QM : Auch für alle anderen Anregungsprozesse gilt stets W12 = W21 :
2-Niveau-System scheitert an seiner
Symmetrie : Zu jedem induzierten
Prozess gibt es einen Umkehrprozess
Nachteil 3-Niveau-System:
Vielzahl (>Hälfte) aller laseraktiven Teilchen muß aus Grundzustand zur Inversionserzeugung
in Laserzustand angeregt werden
⇒ Energetisch aufwendig !
⇒ In Praxis : 4-Niveau-System
E
E3
Pumpprozess
2-Niveau-System läßt sich durch
beliebige Pump-Mechanismen nicht
zum Lasern bringen !
E2
E1
(24)
Laser : Metastabile Niveaus bevölkern ⇒
3-Niveau-Systeme und 4-Niveau-Systeme
E
Pumpprozess
Rascher Zerfall aus instabilem
E3
Zustand zum metastabilen Niveau
h·f
(3NS 4NS)
Instabiles, möglichts kurzlebiges Niveau
E2
Laseraktives metastabiles, langlebiges
Niveau mit Besetzungsinversion
(Elektronen-"Anreicherung") : N 1 < N 2
E1
Grundzustand
h·f
Energiezufuhr = Pumpen
Übergang 3→1 kann in bestimmten Systemen
strahlungslos erfolgen - durch Abgabe
Differenzenergie als Wärme an Wirtsgitter
Forderung für Erreichen Besetzungsinversion :
Angeregter Zustand metastabil = langlebiger Zustand (μs), in denen Elektronen
viel länger bleiben als in üblichen (ns) angeregten instabilen Zuständen
Durch Asymmetrie zwischen Pumpprozess (1→3) und Laserprozess (1→3) lässt
sich trotz spontaner Emission Inversion realisieren
(25)
Laser : 4 Niveau-System
Oberer Laserzustand (2) metastabil
⇒ Inversion (21) leicht herstellbar !
Schnelle spontane Relaxationen 3→2 und 1→0 sorgen
für Aufechterhaltung der Inversion.
Laserübergang in thermisch unbesetzten Zustand 1.
S32
Pumpen
Unterer Laserzustand (1) unbesetzt oder nur
sehr schwach besetzt
Instabil
3
2 metastabil
W03
S21
Instabil
0
W21
1
S10
Grundzustand
Absorption 1→2 vernachlässigbar aufgrund geringer
Besetzung von Zustand 1
Effizienzforderung :
S32 und S10 möglichst groß – sind nützlich !
S21 möglichst klein
Laserzustand muss nicht wie 3NS mit mehr als 50 % Grundzustandsbesetzung gefüllt werden
Auch bei relativ schwachem Pumpen stellt sich gewisse Besetzung in 2 ein und damit Inversion
gegenüber 1 wenn gilt : S10 >> S21
Anforderung stationärer Betrieb : Keine Anhäufung im unteren Niveau 1, rasche Entleerung
⇒ Übergangswahrscheinlichkeit S10 begrenzt die Effizienz des 4-Niveau-Systems
Spektrum eines Schwarzen Körpers : Planck-Formel (1900)
(28)
Thermische Strahlung eines Schwarzen Körpers im thermisches Gleichgewicht →
Modell Schwarzer Körper :
Idealer Absorber bei allen Frequenzen und Temperaturen
A=
Ia
=1 T = 0 R = 0
I0
Muss auch Strahlung emittieren, da sonst unendlich viel Strahlungsenergie "angesammelt ⇒
Schwarzer Körper strahlt in ausgedehntem Frequenzbereich !
I em ( f , T ) ∝ n( f , T )
Empirische Gesetze :
a) Wiensches Verschiebungsgesetz (1893)
f m ( I max ) = const ⋅ T
b) Stefan-Boltzmann-Gesetz
∞
I ges = ∫ I ( f , T ) df = σ ⋅ T 4
0
σ = 5.67 ⋅10 −8
GesamtStrahlungsintensität
über alle Frequenzen =
Frequenz-Integral =
Fläche unter Kurve
W
m2K 4
Herleitungen des Spektralverlaufs auf Basis klassischer Physik gehen von Oszillatoren aus,
die jede beliebige Energie annehmen können:
Gesetze von Wien und Rayleigh-Jeans versagen jedoch in bestimmten Frequenzbereichen !
Planck-Ansatz : Oszillator-Energien haben nur diskrete Werte h·f !
(29)
Einstein (1905): Übergangswahrscheinlichkeiten = Einstein-Koeffizienten
Viele 2-Niveau-Systeme mit verschiedenen Werten ΔE
W12 S
ΔE = E2 − E1 = E Photon = h ⋅ f
System im thermischen Gleichgewicht mit Umgebung ⇒
Stationäre Verhältnisse ⇒
N2 = const, N1 = const, N2 / N1 = const,
dN2 / dt = 0
T = const ⇒
Ratengleichungen für jedes der 2-Niveau-Systeme :
dN 2
= W12 ⋅ n ⋅ N 1 − W 21 ⋅ n ⋅ N 2 − S ⋅ N 2 = 0
dt
⇒
N2
W12 ⋅ n
=
N 1 W 21 ⋅ n + S
=
e
− E1
e
S
⇒ n(T , f ) =
W12 ⋅ e
h⋅ f
kT
− W 21
kT
=e
−
( E 2 − E1 )
kT
=e
E2 N2
ΔE
E1 N1
n = n( T,f ) = Photonendichte des
Strahlungsfeldes, das mit dem System
im thermischen Gleichgewicht ist.
Verhältnis N2 / N1 folgt Boltzmann-Verteilung
− E2
Absorption
Photonen absorbiert + emittiert mit Energiequanten :
W21
Ind. Em.
E
Sp. Em.
Thermische Strahlung eines Schwarzen Körpers →
−
h⋅ f
kT
Einsteins Herleitung verbindet Optik,
Thermodynamik, Quantenmechanik und
Statistik: Überträgt erstmals Plancks QuantenErgebnisse für Hohlraumstrahlung auf gesamten Bereich der atomaren Physik !
kT
Durch thermische Anregung T ↑ erhöht sich
die Photonendichte: Für T→ ∞ muß auch
n(T,f) → ∞ gehen ⇒ Forderung an n(T,f) :
Einstein : Übergangswahrscheinlichkeiten
S
W12 = W 21
⇒
lim n(T , f ) = ∞ =
T →∞
W12 − W 21
⇒ n(T , f ) =
S
⎛
⎛ hf ⎞ ⎞
W ⋅ ⎜ exp⎜
⎟ − 1⎟
kT
⎝
⎠ ⎠
⎝
*)
(30)
Komplementarität von
Absorption und induzierter
Emission : Strahlungsfeld gibt in
gleicher Weise Strahlung ab wie es
sie aufnimmt
!
lim n(T , f ) ∝
Für f → 0 muss experimentell gut geprüftes Rayleigh-JeansGesetz der klassischen Edynamik gelten :
f →0
Ansatz Taylor-Reihenentwicklung für exp-Term um f = 0 :
!
lim n(T , f ) ∝
8π
f →0
⇒ n(T , f ) ∝
c3
⋅ f 2 ⋅ kT
8π h
c3
∝
S
hf
W⋅
kT
⇒
f3
⋅
⎛ hf ⎞
exp⎜
⎟ −1
⎝ kT ⎠
Plancksche-Strahlungsformel für thermischen
Strahler im therm. Gleichgewicht mit Umgebung
8π
c3
⋅ f 2 ⋅ kT
h⋅ f
⎛ h⋅ f ⎞
exp⎜
+ .....
⎟ = 1+
k ⋅T
⎝ k ⋅T ⎠
S 8π ⋅ h 3
∝ 3 ⋅f
W
c
Je größer f = ΔE / h zwischen atomaren
Niveaus desto mehr überwiegt die
spontane Emission, desto weniger spielt
induzierte Emission eine Rolle W << S
IR-Laser = MASER viel leichter realisierbar als
UV- oder Röntgen-LASER
Planck Schwarzkörperformel
The spectral distribution of energy
emitted by the sun matches closely
that of a blackbody at 5800 K. The
discrepancy between the
measured and theoretical curves is
due mainly to the fact that the
photosphere is not in thermal
equilibrium. The hump at short
wavelengths is due to x rays
emitted by the corona, which is at a
much higher temperature.
Temperatur der
kosmischen
HintergrundStrahlung
T = 2,7.. K
(31)
Max Planck
(32)
(37)
Spezielle Laser +
Materialien
Festkörper-Laser
Trägersubstanzen : Saphir (Al2O3), Glas, YAG
Aktivatoren :
ca 0,1 %
Cr 3+ (statt Al 3+ = Rubin) :
Abs. Blau/Grün Em. Rot
Nd 3+ (Nd-Glas + Nd-YAG) : Ideales 4-Niveau-System
Problem bei Festkörpern :
Energiezustände wegen starker Wechselwirkung zwischen Festkörperatomen unscharf + kurzlebig
Lösung :
Kristalle oder Gläser als Trägersubstanz mit geringer Konzentration an eingebetteten laseraktiven
Atomen ("Aktivatoren") mit unabgeschlossenen inneren Elektronenschalen =
Übergangselemente (3d), seltene Erden (4f, 5d).
1. Aufgefüllte äußere Schalen optisch inaktiv, schirmen optisch aktive innere Schalen wirkungsvoll gegen
Wechselwirkungen ab ⇒ Schärfere Spektrallinien!
2. Geringe Konzentration der Aktivatoren ⇒ geringe Wechselwirkung ⇒ geringe Linienverbreiterung
Laser : Festkörperlaser
Blitzlampe
S1
Laserstab
CW :
10-2 – 10 2 W
Pulse :
104 - 10 10 W
Prinzipaufbau optisch
gepumpter Festkörperlaser
(38)
Breite oberer Kontinuumszustände
erlauben optisches Pumpen mit
breitbandigen thermischen Lichtquellen
S2
Nd-YAG
Rubin, Nd-YAG, Nd-Glas als Lasermaterial :
Rubin
Nd-YAG
Wellenlänge
Lebensdauer Inversion
Aktivatorkonzentration
694
3000
1,58
1064
240
13,8
Thermische Leitfähigkeit
0,42
0,14
Nd-Glas
1054
300
28,3
0,012
nm
μs
1019cm3
W cm-1K-1
Anforderung an Trägersubstanz :
Gute optische, mechanische, thermische Eigenschaften (Härte,
chem. Stabilität, thermische Leitfähigkeit, Fehlen innerer
Spannungen, homogener Brechungsindex)
Nachteile : Begrenzte Wärmeleitfähigkeit macht
Abfuhr der in Wärme umgesetzten Pumpenergieanteile
schwierig ⇒
Frequenz der Laserimpulse (Pulsrate) eingeschränkt
Festkörperlaser - typscher Aufbau
(39)
Resonator aus sphärischen Spiegeln
Typischer Aufbau eines Blitzlampen-gepumpten Festkörper-Lasers
Vergleich verschiedener Laser-Systeme – die
Wirkungsgrade sind sehr unterschiedlich …..
Emissionsspektrim Blitzlampe im Vergleich zum
Absorptionsspektrum eines Nd-Lasers. Infolge
geringer Überlappung ist Pumpwirkungsgrad gering
Nichtlineare optische Effekte am Beispiel Festkörperlaser
(40)
Lineare Optik : Optische Eigenschaften des Mediums konstant - unabhängig von Temperatur
+ Intensität des durchlaufenden Lichts → bei geringer + mittlerer Lichtintensität
Nichtlineare Optik : Bei hohen Lichtintensitäten + Temperaturen werden optische
Materialeigenschaften durch Licht verändert n = n ( I, T )
Erhöhung Brechungsindex n im zentralen Lichtbündel-Bereich hoher Lichtintensität
Gaußförmiges Intensitätsprofil mit hoher Intensität im Zentrum des Lasermaterials
⇓
Wellenfronten gekrümmt und Lichtbündel fokussiert : Medium wirkt als Linse
⇓
Sehr hohe Lichtintensitäten im Fokus
⇓
Gefahr der Zerstörung durch Selbstfokussierung bei hoher Lichtintensität !
Laser : Gaslaser
Grundsätzlicher Unterschied zu Festkörperlasern
Geringe Teilchezahldichten in Gasen ⇒
1. Geringere Energiedichte im aktiven Material, dafür große Volumina aktiven Materials
⇒ Ausgangsenergie kann sogar größer sein als bei Festkörperlasern
⇒ Optische Eigenschaften ausgezeichnet,
laseraktives Material wird kaum zerstört + leicht austauschbar / erneuerbar
2. Geringe Wechselwirkungen der Gasteilchen untereinander
⇒ Spektrallinien viel schärfer als bei Festkörpern
⇒ Sehr momochromatisches Laserlicht erzeugbar
3. Geringe Breite aller Spektrallinien
⇒ Optisches Pumpen zwischen diskreten Zuständen mit breitbandigen thermischen
Lichtquellen zur Inversionserzeugung kaum möglich
⇒ Andere Pumpmechanismen nötig !!
(41)
Laser : Gaslaser → Pumpmechanismen
(42)
1. Elektronenstoßanregung
Anregung elektronischer Übergänge durch kinetische Energie bei Stößen mit freien Elektronen
Wirkungsquerschnitt Elektronenstoßanregung zeigt (im Gegensatz zu optischer Anregung!) keine scharfe
Resonanz (Energieabhängigkeit) ⇒ Effektive Anregung (Pumpen) möglich.
Praktisch: Anlegen Hochspannung (kV) ⇒ Gasentladung erzeugt schnelle Elektronen
2. Resonanter Energieaustausch
Energieaustausch zwischen angeregtem Atom / Molekül
und anderem Atom / Molekül :
A* + B → A + B*
Typische Gaslaser :
1. He-Ne-Laser
Erster Gaslaser + erster CW-Laser, einfacher Aufbau
Glasrohr Länge = 10 cm, ∅ = 1-4 mm
Spannung = 1 kV, Gasentladungsstrom = 10 mA
S1
Glasrohr: He + Ne
Teilchengemisch He : Ne = 5 : 1
U = 1 kV
Druck = mbar
Fast perfekte Resonanz zwischen relevanten Zuständen von He und Ne
Geringe Leistung ca 1 mW
⇒ schwache Auskopplung an S2 mit R = 0,98
Durch Halbleiterlaser abgelöst ….
S2
Gaslaser
2. Edelgas-Ionen-Laser
Verwendung ionisierter Edelgasatomen, um große Energieabstände zwischen Laserniveaus zu erhalten
⇒ Kurzwellige Laseremission
Wichtigste Vertreter Ar+- und Kr+ - Laser
(Holographie, Medizin, Lichteffekte)
Leistungen bis 10 kW im CW-Betrieb, 350 nm - 520 nm (UV-Grün)
Prinzip wie HeNe - aber viel höhere Stromdichte bei kleinem Ø nötig (>>100 A / cm2) ⇒
Hohe Belastung Wandung durch Ionen mit hoher Ekin ⇒ Aufwendigere Konstruktion + Kühlung
Inversion ∝ Stromdichte2 da zwei Elektronenstöße zum Lasern nötig :
1.Stoß zum Ionisieren + 2.Stoß zur inneren elektronischen Anregung und Besetzung Laserniveau ⇒
Betrieb bei hohen Stromdichten !
3. CO2- Laser
O=C=O
lineares dreiatomiges Molekül
Keine elektronische atomare Anregung, sondern Anregung von
Schwingungen des ganzen Moleküls !
Optisch aktive Übergänge zwischen molekularen Schwingungszuständen
⇒ Absorption + Emission im IR
Drei CO2 Grundschwingungen (Normalmoden) unterschiedlicher Energie :
Unabhängig voneinander anregbar ⇒
Charakterisierung Schwingungszustand durch Angabe der
Schwingungsquantenzahl jeder Mode =
Zahlentripel (v1, v2, v3) im Termschema der Zustände
(43)
CO2- Laser
(0 0 1)
E
10600 nm
Bevölkerung oberes Laserniveau =
Anregung (0 0 v3) durch Elektronenstöße liefert
Inversion gegenüber anderen Schwingungszuständen
(44)
9600 nm
(1 0 0)
(0 2 0)
(0 1 0)
Entvölkerung untere Laserniveaus durch
Energieaustausch bei Zusammenstoß von Molekülen :
CO2 (100) + CO2 (000) → 2 CO2 (010)
CO2 (020) + CO2 (000) → 2 CO2 (010)
Sehr effektive Entvökerung von (010) bei Beimischung
von He oder N2 durch Zusammenstöße
(0 0 0)
Vibrationszustände CO2-Molekül mit
Laserübergängen
Hoher Wirkungsgrad =
Ausgangsleistung / elektr.
Eingangsleistung = 30%
Leistung 10 kW CW-Betrieb
Aufbau:
Quarzrohr mit Spiegeln
p = 1mbar
Gasentladung mit U = kV
I = 10mA.
Die meisten freien schnellen Elektronen dissoziieren
CO2 nicht sondern regen nur Schwingungszustände
(0 0 v3) an.
V3
V2
V1
Exzimeren-Laser:
Xe*2 , ArF, KrF, XeCl, XeF , .....
Effektiver Laserbetrieb → kurze Lebensdauer des
unteren Laserzustandes. Hohe Leistungen im
Pulsbetrieb im UV !
Radikale Entvölkerung des unteren Laserzustandes
durch Verwendung von Molekülen deren Grundzustand
nicht stabil ist :
Existieren nur im angeregten Zustand, zerfallen nach
Relaxation in Grundzustand !
Angeregte metastabile Zustände ( * ) relaxieren durch
Photo- Emission in Grundzustand
Xe*2 : Im Grundzustand chemisch nicht herstellbar,
instabil, "Molekül fliegt sofort auseinander"
Jedoch durch kräftige Gasentladungs-Elektronenstöße im
angeregten Zustand metastabil erzeugbar
Induzierte Photonenemission bei Rückkehr in
Grundzustand und sofortigem Zerfall des Moleküls
Xe + Xe
e − Stösse
→
Pumpen
Ind . Em .
Xe * + Xe
Xe *2 → 2 Xe + h ⋅ f
(45)
E
attr . Potential
→
Xe *2
Xe* + Xe
(XeXe)*
Pumpen durch
Elektronenstöße
bei Gasentladung
172 nm
UV !!
Xe + Xe
Termschema zweiatomiges Exzimer
r
r = Abstand der Atome
Angeregte Zustände mit attraktiver
Potentialkurve - molekularer Grundzustand
nur mit repulsiver Potentialkurve:
Grundzustandatome bewegen sich mit
hoher Geschwindigkeit auseinander !
Anwendung UV-Exzimeren-Laser :
EUV-Lithographie =
(46)
Chipherstellung mit Extrem Ultravioletten Licht
Problem :
Für UV lassen
sich keine Linsen
mehr herstellen
Problem : Strukturgrößen
werden kleiner als gängige
Lichtwellenlänge
⇒ Übergang zu EUV-Licht
Fertigung von 45 nm … 32 nm … 10
nm Chipstrukturen
Probleme :
1. Extreme Reinheits- + mechanische
Genauigkeitsanforderungen im
atomaren Maßstab !!
2. Arbeiten unter UH-Vakuum
3. Wirtschaftlichkeit
Lithographiemaschine für EUV. Der Stepper erzeugt
13,5-nm Licht in einer Plasma-Quelle im Vakuum.
Das EUV-Licht gelangt über Spiegel auf die Maske
und bildet deren Struktur auf dem Wafer ab.
(50)
Halbleiter-Laser
Solarzelle: pn-Kontakt. Licht trifft auf p-Bereich,
Elektron-Loch-Paare werden erzeugt, Strom fliesst
1 μm
500 μm
GesamtAbmessungen
wenige mm !!
Extrem kompakte, kleiner Laser – hohe Bedeutung
für IT (LWL, CD, DVD, HD, ...)
Kleine Leistungen < 1W im Roten
Thermisches Gleichgewicht,
keine Spannung angelegt :
Große Verarmungszone
Schwache Spannung in
Durchlassrichtung
V ≈ Eg / e
1-2 μm
Starke Spannung in
Durchlassrichtung :
Injektion von Elektronen +
Rekombinationsprozesse
Erst seit 1995 auch blaue GaN HL-Laser
Funktionsprinzip LED – Unterschied nur in spezieller
Auslegung. Umkehrung des Prinzips der Solarzelle
Resonator: HL-Struktur wirkt selbst als Resonator
– sehr effektive Spiegelung der Laser-Photonen an
den HL-Schichten
Pumpprozess = Anlegen Spannung ⇒ Stromfluss
e- in Rekombinationszone
Photonenerzeugung durch Rekombination
injizierter Elektonen des Leitungsbands mit Löchern
im Valenzband
Je schmaler die aktive Rekombinationszone, desto
geringer die erforderliche Stromdichte
Halbleiter-Laser
Quelle :
Physik Journal 11 (2012) Nr.5
(51)
Halbleiter-Laser
Quelle :
Physik Journal 11 (2012) Nr.5
(52)
(53)
Halbleiter-Laser
Verbesserter
Optischer
Einschluss in
immer kleinere
Aktive Zone mit
immer höherer
Ladungsträgerkonzentration
Resonatoreffekt
Einsetzen
Laserfunktion bei
Überschreiten
Schwellstrom
Aus LEDs werden HL-Laser, wenn geeigneter Resonator die Energiedichte des
el.mag. Feld im aktiven LED-Bereich ausreichend verstärkt (hohe Rückkopplung),
um Besetzungsinversion zu erreichen
GaAs hat hohen Brechungsindex ⇒ Totalreflexion der erzeugten Strahlung an
HL-Oberfläche zum Außenraum bzw. zwischen schmaler aktiver Schicht (μm)
und einhüllender Schichten (optischer Einschluss / optical confinement)
Kenngröße : HL-Laser-Schwellstromdichte die zum Anschwingen des Lasers
erforderlich ist (Photonen-Gewinn > Photonen-Verluste im aktiven Bereich)
Umso geringer je schmaler der aktive Bereich und je höher die
Ladungsträgerdichte. Typische aktuelle Werte 102 A/cm2
Lebensdauer des Bauelements wächst mit abnehmenden Schwellstrom, da
zugleich Verlustwärme + Betriebstemperatur reduziert
(55)
Halbleiter-Laser
Ausgangskennlinie HL-Laser als
Funktion der Betriebstemperatur
Aufbau LED :
Einfachere Struktur als HL-Laser ⇒
Keine Resonator-Wirkung ⇒
Spontane Emision überwiegt induzierte Emission
Leistungssteigerung durch HL-Laser-Arrays
Kombination von Laserdioden zu
Laserarrays
Kombination vieler Laserdiodenarrays
zu Pumpzeilen
Vorteil :
Hoher elektrisch-optischer Wirkungsgrad der HL-Laser (50 %) gekoppelt
mit nun auch hoher Leistung ⇒
Wassergekühlt
Gesteigerte Leistungsdichten erschließen Diodenlasern neue
Anwendungsbereiche, die bislang durch CO2 - oder Festkörperlaser beherrscht
wurden =
aus Dutzenden Laserbarren
Materialbearbeitung + Nutzung als idealer Pumplaser !
Leistungen im KW-Bereich +
Lebensdauern > 10000 h
Leichte Austauschbarkeit auch in Produktionslinie
Laserstacks / Laserbars
Passiv gekühlt
auf Cu-Wärmesenken
Leistungen bis 100 W
Anwendung :
Pumpen von HochleistungsFestkörperlasern durch
Pumpzeilen,
Materialbearbeitung,
Medizintechnik
Laserdioden-Array
CW-Leistung = 10-100 W bei 800 nm
(58)
Faser-Laser
Zukunftsweisende Entwicklung in Lasertechnologie mit hohem Innovationspotential
Aktiver Faserteil
Passive Faser
Mantel
Mantel
Laseraktiver Glasfaserkern
Kern
Laserlicht
Laserlicht
10 - 20 m
Pumplicht
Prinzip wie EDFA-Fasern → Festkörperlaser-Kern aus laseraktiver optischer Glasfaser
Enge Führung des Lichts in Fasern ⇒ hohe + stabile Strahlqualität
Pumpen durch langlebige Laserdioden (10000 Betriebsstunden), Leistungen bis 2kW, hoher Wirkungsgrad
Resonatorspiegel erübrigen sich durch ausreichende Länge der Faser ⇒ einfacher + kompakter Aufbau
Strahlführung bis zum Anwendungsort übernimmt passive Faser.
Große Oberfläche der langen (10-20 m) aktiven Faser ⇒ gleichmäßige + effiziente Kühlung des aktiven Mediums
(59)
Laser : Optische Zwischenverstärkung bei Faseroptischer Übertragung
(60)
Wellenleiter-Übertragung über große Entfernungen
⇒ Leistungsverluste durch Dämpfung
⇒ Zwischenverstärkung des optischen Signals
Zwei Möglichkeiten:
Repeater: Optisch-Elektrische-Signalwandlung
Lichtsignal
Elektrisches Signal
Detektor
(Photodiode)
Verstärker
Faseroptische Laser-Verstärker :
Lichtsignal
Sender
Nachteil: Technisch
aufwendig, langsam,
Datenrate begrenzt,
Kopplungsverluste
(Laserdiode)
Keine Signalwandlung !
Signalverstärkung bei Durchlaufen eines nichtlinearen optischen Mediums =
In Glasfaser integriertes Lasermaterial → Erbium dotierte Glasfaser (Er3+:SiO2)
Signalverstärkung direkt beim Durchlaufen des Streckenabschnitts
Glasfaser
Lichtsignal
Laseraktives Material
Pout
Sättigung im
Lasermedium
Pin
System durch Halbleiterlaser
optisch gepumpt
Lichtsignal
Pout
Pumplicht
Pin
Nichtlineare Verstärkung der Eingangsleistung
Begrenzt durch Sättigung im Lasermedium
(63)
Zusammenfassung Laser
Einheitliche Grundelemente aller Laser :
Aktives Lasermaterial + Pumpmechanismus + Resonator
Inversion → Offenes System weit vom thermischen Boltzmann-Gleichgewicht entfernt
→ Kohärentes Licht durch Dominanz der induzierten Emission
Übergang von chaotischer spontaner Emission ....
..... zu induzierter selbstverstärkender Emission
Phasenübergang
Vielfältige Unterscheidungsmermale :
Arbeitsweise
→ CW-Laser versus Puls-Laser
Pumpmechanismen
→ Exernes Pumpen durch Blitzlampen
Internes Pumpen durch Gasentladung, Stromfluss
Abmessungen Resonator
→ Von Bruchteilen mm bis mehrere m
Leistung
→ mW bis TW
Aggregatzustand aktives Medium → Festkörper , Gas, Flüssigkeit
Strahlungsvorgang
→ Elektronenanregung, Molekülschwingungen
Anwendungsbereich
→ Materialbearbeitung, Signalquelle
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