Entdecken und Verstehen

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Geschichte
Sachsen-Anhalt
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Ei
Entdecken
und
Verstehen
4.Griechenland in der Antike
750  v. Chr.
GRIECHEN GRÜNDEN KOLONIEN
594  v. Chr.
BEGINN DER DEMOKRATIE IN ATHEN
490  v. Chr.
SIEG ÜBER DIE PERSER
Athen
Sparta
Weiß leuchten die Säulen auf der Akropolis in Athen im Son­
nenlicht. Es sind die Überreste von Gebäuden, die schon vor
über 2000 Jahren Eindruck auf jeden Besucher der Stadt machen
sollten. Das ist bis heute so geblieben. Tausende von Touristen
­bewundern Tag für Tag die Zeugnisse griechischer Baukunst.
Auch bei uns finden wir viele Bauten aus späterer Zeit, die die
Säulen­
bauten der griechischen Tempel nachahmen: Theater,
Kirchen und viele Regierungsgebäude. Auch die Namen vieler
­
­Unterrichtsfächer sind griechischen Ursprungs, wie z. B. Biologie
(Lehre vom Leben), Geographie (Erdbeschreibung) oder Mathe­
matik (Wissenschaft). Das Wort „Pause“ – abgeleitet von einem
griechischen Verb – bedeutet so viel wie „aufhören“. Die be­
deutendsten sportlichen Wettkämpfe, die Olympischen Spiele,
­haben die Griechen als Erste durchgeführt. Woher die Griechen
kamen, warum sie heute noch in vielen Bereichen als Vorbilder
­gelten, davon berichten die folgenden Seiten.
450  v. Chr.
324–323  v. Chr.
BLÜTEZEIT ATHENS
UNTER PERIKLES
ALEXANDER DER GROSSE
Ein Land von Stadtstaaten
Thrakien
Marmarameer
Makedonien
Thasos
Chalkidike
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2911
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Pharsalos
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Rhodos
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Lakonien
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Sparta
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Mykene
Tiryns
Peloponnes
Messenien
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Orchomenos
Eretria
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Olympia
Pylos
Phokaia
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Achaia
Korinth
Arkadien
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Thermopylen
2547
Delphi
Böotien
Ithaka
Lesbos
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Internettipps:
Unter www.zdf.de
(Stichwort: ZDF ­
wissen & entdecken)
finden sich zahlreiche
interessante Infor­
mationen zum alten
Griechenland.
www.griechenland.de
Pergamon
Thessalien
Ätolien
Zakynthos
Troja (Ilion)
Larisa
Leukas
Kephallenia
Lemnos
Ä
Korkyra
p
2000 –1000 v. Chr.:
Aus dem Norden
wanderten Volks­
stämme in das
­heutige Griechen­
land ein. Sie gründe­
ten Siedlungen und
bildeten Kleinstaaten
(Poleis).
Olynthos
Karpathos
Ebenen
Knossos
0
50
100
150
200 km
1
Das S.antike
Griechenland.
0645060:
082, Das
antike Griechenland
© carlos borrell • kartografie + infografik • berlin
Polis*
(griech. = Burg,
Stadt; Mehrzahl:
­Poleis): Bezeichnung
für die im alten Grie­
chenland selbststän­
digen Stadtstaaten,
z. B. Athen, Sparta,
Korinth.
Die Einwohner einer
Polis verstanden sich
als Gemeinschaft.
Sie waren stolz
auf ihre politische
Selbstständigkeit
und achteten darauf,
wirtschaftlich unab­
hängig zu bleiben.
82
Viele Staaten – ein Volk der Hellenen
Im Verlauf des 2. Jahrtausends v. Chr. dran­
gen von Norden her kriegerische Volks­
stämme in das heutige Griechenland ein.
Von einem kleinen Stamm übernahmen sie
ihren gemeinsamen Namen: „Hellenen“.
Dieser Name unterschied sie von der be­
siegten Urbevölkerung und von Fremden.
Die Bezeichnung „Griechen“ taucht erst
viel später auf.
Die Stämme kamen in ein Land, das wenig
Siedlungsraum bot. Das Mittelmeer gliedert
das Land in zahllose Inseln und Halbinseln.
Hohe Gebirgszüge umschließen kleine, nur
begrenzt fruchtbare Ebenen. Jedes Tal bil­
dete damals eine abgeschlossene Welt für
sich. Die Wege waren so schmal, dass Esels­
karren nur mit Mühe aneinander vorbeika­
men. Eine Reise zum nächsten Ort jenseits
der Berge war beschwerlich. Am bequems­
ten war es noch, einzelne Strecken per
Schiff zurückzulegen.
So zersplitterten die eingewanderten Stäm­
me in viele kleine, voneinander getrennte
Gemeinschaften. Wo es möglich war, errich­
tete man auf einer Anhöhe eine Burg. Von
hier aus herrschten Fürsten, die sich auch als
Könige bezeichneten, über die Bevölkerung
des Tals oder der Insel. Unterhalb der Burg
entstanden städtische Siedlungen, in denen
Großgrundbesitzer, Händler und Handwer­
ker wohnten. Die Bauern lebten auf dem
Land, das die Siedlungen umgab.
So entstand in Griechenland kein großes
Reich mit einer Hauptstadt. Vielmehr bil­
dete jede Stadt einen eigenen Staat für sich
mit einer eigenen Regierung. Die Griechen
nannten eine solche Siedlung Polis*.
Ein Land von Stadtstaaten
Dn
Tanais
jes
Don
tr
au
Olbia
Phanagoreia
Tyras
Theodosia
Pantikapaion
Pityus
Dioskurias
Rhone
Po
Istros
Tomis
S ch w arz es M eer
Sinope
Mesembria
Apollonia
Korsika
Selymbria
Maroneia Perinthos
Kallipolis
Abdera
Kymai
Dikaiarcheia
Tarent
Elea
Sardinien
Sybaris
Lesbos
Korkyra
Kroton
Chalkis
Lipara
Sizilien
Chios
Teos
Samos
Achaia Korinth
Gela
Syrakus
Sparta
Mutterstadt (Muttergebiet)
Tochterstadt
Chalkis, Megara
Sparta (nur Tarent), Korinth, Achaia
Phokaia (Kolonien nur im Westen), Milet
Inseln
Mitt
Tig
r
is
Phokaia
Megara
Eu
ph
Milet
rat
Paros
Thera
Rhodos
Kreta
Zypern
elmeer
Seit dem 7. Jahrhun­
dert v. Chr. gab es in
Griechenland Mün­
zen. Das abgebildete
Geldstück stammt
aus Sizilien von der
Kolonie Leontinoi
(griech.: leon = Lö­
we). Es zeigt einen
Löwenkopf mit vier
Gers­tenkörnern.
Kyrene
km
Nil
250 500 750
Sesamos
Byzantion
Herakleia
Kalchedon
Astakos
Kios
Kyzikos
Lampsakos
Abydos
Alalia
Ischia
0
Phasias
Odessa
Massalia
2
Kolonisation der Griechen vom 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr.
Die Polis als Heimat
In einer Polis lebten selten mehr als ein paar
tausend Menschen. Dennoch nennen
wir sie heute Stadtstaaten. Für die Bürger
war der Stadtstaat das eigentliche Vater­
land. Für seine Unabhängigkeit und Freiheit
kämpften sie – auch gegen den jeweiligen
Nachbar-Stadtstaat. Wenn damals ein Be­
wohner Griechenlands gefragt wurde, wo­
her er komme, dann antwortete er nicht:
„Ich bin ein Hellene“, sondern: „Ich bin ein
Athener“. Ein anderer hätte gesagt: „Ich bin
ein Spartaner“ oder „Ich bin ein Korinther“
usw.
1 Beschreibt die griechische Landschaft mit­
hilfe der Karte 1.
2 Vergleicht diese Landschaft mit jener von
Ägypten (vgl. S. 56/57).
3 Erklärt mithilfe der Karte 1 und des
Textes, wie die Landschaft das poli­tische Le­
ben der Griechen beeinflusste.
In der Heimat wird es zu eng
Einige Stadtstaaten litten schon bald unter
Über­bevölkerung und Hungersnöten Des­
halb wanderten zwischen 750 und 550 v. Chr.
zahlreiche Griechen aus und gründeten
neue Stadtstaaten (Kolonien*) rund um das
Mittelmeer und das Schwarze Meer. Viele
Kolonien wuchsen schnell heran und über­
trafen schon bald nach ihrer Gründung die
Mutterstädte an Reichtum und Macht. Das
Gefühl der Zusammengehörigkeit mit dem
Mutterland blieb aber bei allen Auswande­
rern bestehen: Man sprach die gleiche Spra­
che, verehrte die gleichen Götter und nahm
an den Olympischen Spielen und anderen
Wettkämpfen in Griechenland teil.
4 Erstellt anhand der Karte 2 und eu­rer
­Atlanten eine Liste der heutigen Länder, in
denen es damals griechische Kolonien gab.
5 Erklärt den Ausspruch eines griechischen
Gelehrten: „Wir sitzen um unser Meer wie die
Frösche um einen Teich.“
6 Befragt eure ausländischen Mitschüler und
Mitschülerinnen: Warum haben sich ihre
­Eltern entschlossen, für einige Jahre oder für
immer ihr Heimatland zu verlassen? Welche
Probleme gab es für sie, als sie nach Deutsch­
land kamen?
Kolonien,
­Kolonisation*
(abgeleitet aus
dem lateinischen
Wort „colonus“ =
­Bebauer, Ansiedler):
Seit 750 v. Chr. wan­
derten viele Griechen
aus. Sie besiedelten
die Küsten des Mit­
telmeeres und des
Schwarzen Meeres
und gründeten dort
neue Städte (Kolo­
nien).
83
Kulturelle Gemeinsamkeiten der Griechen
Athene
Aphrodite
Ares
Olymp*
(griech.= Olympos):
Der Olymp ist ein
Gebirge in Griechen­
land an der Grenze
Thessaliens und Ma­
kedoniens. Es ist bis
2911 m hoch. Nach
der Vorstellung der
alten Griechen lebten
auf den Gipfeln des
Olymps die griechi­
schen Götter.
Exkursionstipp:
– Antikensammlung
der Universität
Bonn
– Archäologisches
Museum der
­Westf­älischen Wil­
helms-Universität
Münster
84
1Zeus. 
Vasenmalerei.
2Poseidon. 
Vasenmalerei.
Die Götter – eine große Familie
Überall in Griechenland gab es prächtige
Tempel und heilige Stätten, an denen man
die Göttinnen und Götter verehrte. Dem
Glauben der Griechen nach lebten die Göt­
ter auf dem hohen, meist von Wolken um­
gebenen Gipfel des Olymp*. Hier wohnten
sie als große Familie zusammen, ganz wie
die Menschen, nur mit mehr Luxus, mäch­
tiger und unsterblich.
Vom Zusammenleben der Götter berichtet
eine grie­chische Sage:
Q1… Zeus wollte wieder einmal seine
­Kinder und Geschwister beim Göttermahl
vereint sehen. Daher ließ er Hermes, den
Götterboten, zu sich kommen und befahl
ihm: Ziehe deine Flügelschuhe an und rufe
mir deine Brüder und Schwestern herbei.
Ich will mit Hera, meiner Frau, ein Götter­
mahl geben.
Hermes flog zuerst zu Hephaistos, dem
Gott des Feuers. Der schmiedete groß­
artige Waffen. Seine Frau war die schöne
Aphrodite. Sie warf noch einen Blick in
­ihren Spiegel und machte sich dann auf
den Weg zum Olymp. Ihr hinkender Mann
konnte mit ihr nicht Schritt halten.
Athene, die Lieblingstochter des Zeus, traf
Hermes in jener Stadt an, deren Einwoh­
3Hera. 
Vasenmalerei.
ner sie zur Schutzgöttin erwählt hatten. Sie
nahm Lanze und Schild und eilte zu ihrem
Vater.
Zuletzt fand Hermes den Gott des Krieges,
Ares. Wie er ihn antraf – mit Schild und
Lanze –, so brachte ihn Hermes zu seinen
Geschwistern auf den Olymp.
Auch die Brüder des Zeus waren gekom­
men: Poseidon, der Gott des Meeres, und
Hades, der Gott der Unterwelt. Er verließ
seinen Richterstuhl, um der Einladung zu
folgen. Kerberos, den mehrköpfigen Hund,
ließ er als Wächter der Unterwelt zurück.
Am Kopf des Tisches hatten neben Zeus
und Hera die beiden Brüder Poseidon und
Hades Platz genommen. Bei Nektar und
Ambrosia unterhielten sich die Götter und
teilten Zeus ihre Sorgen und Nöte mit. …
1 Zeigt den Olymp auf der Karte auf Seite
82.
2 Beschreibt mithilfe der Abbildungen 1–3
und Q1 die griechischen Götter.
3 Die Götter handelten und fühlten, so die
Vorstellung der Griechen, ähnlich wie die
Menschen. Sucht für diese Behauptung Be­
weise in der Sage.
Olympische Göttinnen und Götter
14
6
8
15
7
1
16
9
2
17
10
11
18
19
12
3
4
13
5
Die Anlage von Olympia im 5. Jahrhundert v. Chr. Rekonstruktionszeichnung.
1 Gymnasion, 2 Ringerschule, 3 Amtssitz der olympischen Priester, 4 Werkstatt des Bildhauers Phidias,
5 Gästehaus, 6 Amtssitz hoher Verwaltungsbeamter, 7 Grab des Königs Philipp, 8 Heratempel, 9 Grab des
Königs Phelops, 0 Zeusaltar, q Zeustempel, w Buleuterion (hier wurde der olympische Eid abgelegt), e Süd­
stoa, r Schatzhäuser, t Tempel der Kybele, z Stadion, u Echohalle, i Ostbäder, o Pferderennbahn.
Orakelstätten*:
Hier befragten die
­alten Griechen ihre
Götter. Gegen eine
Gebühr erteilten
­Priester – im Auftrag
der Götter – Vorher­
sagungen über die
Zukunft.
Delphi gehörte zu
den berühmtesten
Orakelstätten in
Griechenland.
Seine Weissagungen
ließen mehrere Deu­
tungen zu.
Orakel nannte man
die Weissagungs­
stätte und die Weis­
sagung selbst.
4
Tempel und Orakelstätten
Die Griechen brachten Opfer und Gaben
dar, damit die Götter sie vor Krankheiten
­bewahrten oder ihnen gute Ernten bescher­
ten. Vor den Tempeln stand der Altar. Auf
ihn legte man seine Opfergaben nieder, wie
beispielsweise die Erstlingsfrüchte der Fel­
der oder Tiere, die man zu Ehren der Gott­
heit geschlachtet hatte. Im Innern der Tem­
pel befand sich das Standbild des Gottes
oder der Göttin, die man verehrte. Heilige
Orte waren auch die Orakelstätten*. Hier
konnte man den Rat und die Vorhersagung
der Götter einholen. Aus Schriften wissen
wir, welche Fragen die Menschen stellten,
etwa: Soll ich Fischer werden? Soll ich das
Geschäft abschließen? Soll ich heiraten?
Griechische Städte schickten bei Rechts­
streitigkeiten oder vor Kriegserklärungen
ihre Boten zu den Orakelstätten. Ein Priester
oder eine Priesterin waren das Sprachrohr
der Götter. Gegen eine Gebühr erteilten sie
die Weissagungen der Götter.
4 Menschen haben sich schon immer um
­ihre Zukunft Sorgen gemacht und sich „Ora­
keln“ zugewandt. Benennt Beispiele dafür,
die aus unserer Zeit stammen.
Religiöse Feiern und Wettkämpfe
Bei allen großen religiösen Feiern fanden
sportliche Wettkämpfe statt. In Olympia
wurden alle vier Jahre sportliche Wettkämp­
fe zu Ehren des Göttervaters Zeus abgehal­
ten. An den Wettkämpfen nahmen Sportler
aus allen griechischen Stadtstaaten teil. Den
Sinn der Spiele erklärte um 380 v. Chr. der
athenische Gelehrte Isokrates in einer Fest­
ansprache:
Q2… Wir versammeln uns alle an einem
Ort, nachdem wir alle Feindseligkeiten ein­
gestellt haben. Während des Festes ­bringen
wir gemeinsam unsere Opfer dar, verrich­
ten gemeinsam Gebete und werden uns
dabei unseres gemeinsamen Ursprungs
­bewusst. Alte Freundschaften werden er­
neuert, neue Freundschaften werden ge­
schlossen. So lernen wir uns gegenseitig
besser zu verstehen. …
5 Gebt in eigenen Worten wieder, welche
Bedeutung die Olympischen Spiele nach Mei­
nung des athenischen Bürgers hatten.
Frauenwettkämpfe
in Olympia:
Für Frauen gab es in
Olympia und Sparta
gesonderte Wett­
kämpfe, die alle vier
Jahre zu Ehren der
Göttin Hera in Olym­
pia stattfanden.
Der einzige Wett­
kampf war ein Lauf
für Mädchen und
Frauen, der in drei
Altersklassen ausge­
tragen wurde.
Nach der Vorschrift
liefen sie mit offenen
Haaren und einem
hemdartigen Ge­
wand, das bis zu den
Knien reichte. Die
Siegerinnen erhielten
auch einen Kranz
vom Ölbaum.
Läuferinnen bei
den Frauenwettspiel­
en. Vasenmalerei,
5. Jahrhundert v. Chr.
85
Olympische Spiele
Olympische Spiele*:
sportliche Wettkämp­
fe, die zu Ehren des
Göttervaters Zeus in
Olympia veranstaltet
wurden. 293 mal –
von 776 v. Chr. bis
393 n. Chr. – konn­
ten die Spiele in unun­­
terbrochener Rei­
henfolge stattfinden.
Danach wurden sie
durch den römischen
Kaiser Theodosius als
„heidnischer Kult“
verboten.
Der Franzose Baron
de Coubertin rief sie
erst 1896 wieder ins
Leben.
Olympische
­Sommerspiele der
Neuzeit:
1896 Athen
1900Paris
1904 St. Louis
1908London
1912Stockholm
1920Antwerpen
1924Paris
1928Amsterdam
1932 Los Angeles
1936Berlin
1948London
1952Helsinki
1956Melbourne
1960Rom
1964Tokio
1968Mexiko
1972München
1976Montreal
1980Moskau
1984 Los Angeles
1988Seoul
1992Barcelona
1996Atlanta
2000Sydney
2004Athen
2008Peking
1924: Einführung der
Olympischen Winter­
spiele
1976: Erste Olym­
pische Spiele der
­Behinderten (Para­
lympics)
86
1Wagenrennen. 
Der
Wagenlenker gehört zu den
wenigen Athleten, die bekleidet sind.
Olympische Wettkämpfe
Die ersten Olympischen Spiele*, von denen
wir sicher wissen, fanden im Jahr 776 v. Chr.
statt.
In einer heutigen Darstellung heißt es:
M1… Im Frühling eines olympischen Jah­
res machten sich drei heilige Boten auf
den Weg und suchten jeden Winkel von
Griechenland auf, um die bevorstehenden
Spiele anzukündigen. Man forderte die
Teilnehmer auf, mindestens einen Monat
vorher zu erscheinen, um unter der Auf­
sicht der Kampfrichter zu trainieren.
Andere kamen zu Zehntausenden, wann
und wie es ihnen beliebte – Zuschauer,
Lebensmittel- und Getränkehändler, Ab­
­
gesandte vieler griechischer Städte, Bett­
ler, Blumenhändler und die Sänger, Tänzer
und Redner, die das „Rahmenprogramm“
bestritten – kurz, der ganze bunte Haufen,
der sich überall bei großen Rennen und auf
Jahrmärkten einfindet. …
Zwischen 30 000 und 40 000 Zuschauer
waren anwesend, wenn die Wettkämpfe
­
durchgeführt wurden. Sie dauerten fünf Ta­
ge:
1. Tag: Feierliche Eröffnung.
2
Weitsprung aus dem Stand. Zwischen 1,5 und
4,5 kg schwere Gewichte aus Stein, Blei oder Eisen
verstärken den Vorwärtsschwung.
3Langstreckenlauf. 
Die
Bilder auf dieser Seite sind
Vasenmalereien aus dem 5. und 4. Jahrhundert v. Chr.
Der Grieche Pausanias beschreibt sie im Jahr
175 n. Chr. folgendermaßen:
Q1… Die Zeusstatue im Rathaus hat den
Beinamen „Schwurgott“ und hält in jeder
Hand einen Blitz. Bei ihr müssen die Ath­
leten und ihre Väter und Brüder und auch
die Lehrer schwören, dass sie sich keinen
Verstoß gegen die olympischen Wettkämp­
fe zuschulden kommen lassen werden. …
Die Athleten leisten dazu noch den Schwur,
dass sie sich insgesamt zehn Monate nach­
einander der sorgfältigsten Übung hinge­
geben hätten.
2. Tag: Wettstreit der Trompeter vor der
­Echohalle. Wagenrennen; Fünfkampf: Dis­
kuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Ringen
und Stadionlauf (192 m).
Olympische Spiele
3. Tag: Festprozession zum heiligen Bezirk.
Am Altar vor dem Zeustempel: Opferung,
Gesänge, Flötenspiel und Gebete. Abends:
Opferschmaus.
4. Tag: Schwerathletische Kämpfe: Ringen,
Faustkampf und Waffenlauf über 400 m.
5. Tag: Siegerehrung im Tempel mit Dank­
opfern zu Ehren des Zeus. Festessen der
Sieger im Rathaus von Olympia. Abends:
­
Die Sieger laden ihre Freunde zu einem fest­
lichen Mahl bei Gesang und Musik ein.
Auszeichnungen und Ehrungen
Die Athleten wollten bei den Wettkämpfen
keine Rekorde aufstellen. Sie wollten Erste
sein, besser sein als alle anderen. Zweite
oder dritte Plätze gab es nicht. Es gab nur
einen Sieger und die Verlierer. Dabei war es
völlig gleichgültig, ob man mit einem rela­
tiv schlechten Ergebnis gewonnen hatte.
Von den Siegern wurden Standbilder ange­
fertigt, die man in Olympia aufstellte. In ih­
rer Heimatgemeinde erhielten sie ein Leben
lang kostenlose Verpflegung und Befreiung
von den Steuern.
Auszeichnungen und Ehrungen führten
seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. dazu, dass
immer mehr Berufssportler an den Olym­
pischen Spielen teilnahmen; vereinzelt kam
es auch zu Bestechungsversuchen, um den
Sieg zu erkaufen.
1 Vergleicht die Bilder auf dieser
­Doppelseite.
2 Gestaltet aus den Texten eine Radiorepor­
tage.
3 Erkundigt euch, wie die Olympischen
Spiele heute ablaufen, und fertigt dann eine
Tabelle an:
Berühmte Sieger der
Olympischen Spiele:
Weitsprung: Chionis
aus Sparta (664)
Wagenrennen:
­Kimon aus Athen
(532, 528, 524)
Theron, Alleinherr­
scher von Akragas
(476)
Fünfkampf: Hierony­
mus von Andros
(492)
4
Olympische Spiele Athen 2004. Ulla Salzgeber er­
ringt mit „Rusty“ die Silbermedaille im Dressurreiten.
heute
…
…
…
…
…
…
…
…
Pankration
­(Mischung aus Faustund Ringkampf):
­Euthymos aus Lokroi
(460)
Faustkampf der Kna­
ben: Antipatros aus
Milet
Wettlauf: Ergoteles
aus Himera (470)
Langlauf: Sotades
aus Kreta (384)
5
Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002. 
Der Schweizer Skispringer Andreas Küttel beim Ski­
springen von der 90-Meter-Schanze. Foto.
Olympische Spiele
damals
Pferderennen: Hie­
ron, Alleinherrscher
von Syrakus (476)
Stadion- und Dop­
pellauf: Astylos aus
Kroton
Mehrfache Gold­
medaillengewinner
seit 1896:
Ray Ewry (USA, 10)
Paavo Nurmi (Finn­
land, 9)
Larissa Latynina
(UdSSR, 9)
Mark Spitz (USA, 9)
Carl Lewis (USA, 9)
Sawao Kato (Japan,
8)
Matt Biondi (USA, 8)
Birgit Fischer
(Deutschland, 8)
6
Olympische Spiele Athen 2004. Die brasilia­
nischen Segler Grael und Ferreira erringen Gold in der
Starboot-Klasse. Foto.
87
Zum Weiterlesen: Olympische „Helden”
Wagenrennen.
Rekonstruktionszeichnung.
Sportliche Wettkämpfe
Die griechischen Stadtstaaten
­legen großen Wert darauf, dass
sich bereits die Kinder in den
­verschiedenen Sportarten üben.
Sportliche Wettkämpfe, zu denen
die Besucher in Scharen herbei­
strömen, finden in den Städten
und in den großen Heiligtümern
statt, dem des Zeus in Olympia
und dem des Apollon in Delphi.
Der bekannteste Sport ist der
Ringkampf, der vom zehnten
­Lebensjahr an ausgeübt wird.
Eine besondere Form des Ring­
kampfes ist das Pankration: Hier ist
alles erlaubt, nur nicht dem Geg­
ner die Augen auszukratzen! Die
Kämpfer wälzen sich im Schlamm
(die frisch umgepflügte Erde wird
vorher mit Wasser besprengt) und
verdrehen einander brutal die
Glieder. Der Kampf ist beendet,
wenn einer der beiden erschöpft
den Arm hebt. Auch das Boxen
88
ist eine beliebte Sportart bei den
Griechen; man wickelt sich da­
zu Lederriemen um die Hände.
Die Kinder lernen Weitsprung,
­indem sie Hanteln aus Stein oder
Metall in den Händen halten, die
die Kontrolle über die Armbewe­
gungen erleichtern.
Eine beliebte Disziplin ist auch das
Diskuswerfen. Der Diskus kann bis
zu vier Kilogramm wiegen. Auch
der Speerwurf gehört zu den von
den Griechen ausgeübten Sport­
arten. Doch am beliebtesten ist
der Wettlauf im Stadion, der über
unterschiedliche Strecken, meist
über 200 Meter, geht. Das Fest
von Olympia – die Olympischen
Spiele – findet alle vier Jahre beim
Heiligtum des ­Zeus auf dem Pe­
loponnes statt. Hier sind sogar
Sklaven als Zuschauer zugelassen,
nicht aber Frauen. Dieses Fest
zieht alle be­rühmten Sportler Grie­
chenlands an, darüber hinaus aber
auch Wetter, die vor allem die
Pferderennen sehen wollen. Rei­
che Griechen wie Alkibiades besit­
zen Reitställe und können ­dadurch
viele der großen Wagenrennen
gewinnen. Im Jahr 416 v. Chr. lässt
Alkibiades in Olympia neun Quad­
rigen (Vierspänner) starten, mit
denen er den ersten, zweiten und
vierten Platz gewinnt. Die Olym­
piade dauert fünf Tage und endet
mit einer feierlichen Prozession,
einem großen Festmahl und der
Bekanntgabe der Resultate durch
den Herold. Die Sieger, Olympio­
niken genannt, werden in ganz
Griechenland berühmt und wie
Helden verehrt.
Weitere interessante Informationen über
das Leben der Griechen finden sich in dem
Band von Pierre Miquel: So lebten sie im
alten Griechenland. Tessloff, Hamburg.
Zum Weiterlesen: Olympische „Helden”
Die ersten sechs Läufer sind soeben
zum Wettlauf gestartet. Die Griechen
kennen noch keinen Tiefstart mit ei­
nem Knie auf der Erde, sondern warten
das Startsignal stehend ab, die Füße
nah beieinander und den Körper vor­
gebeugt. Der Sportler vorn im Bild, der
einen Kranz aus Ölbaumzweigen trägt,
freut sich, weil er gerade den Sieg im
400-Meter-Lauf errungen hat. Dieser
Wettbewerb geht zweimal über die
Länge des Stadions. Rekonstruktions­
zeichnung.
Diese beiden Boxer kämpfen erbarmungslos gegen­einan­
der. Der Kampfrichter überwacht die Einhaltung der
­Regeln. Hände und Unterarme der Boxer sind mit Leder­
riemen umwickelt, in die auch Bleistücke eingearbeitet
sein können. Jeder Schlag ist gefährlich für den Gegner
und der Kampf ist erst beendet, wenn einer der beiden
aufgibt oder erschöpft zur Erde fällt. Rekonstruktions­
zeichnung.
Zur Ausrüstung der Sportler gehören ein Schwamm zum Waschen
und ein Kännchen mit Öl zum Einreiben des Körpers. Nach dem
Wettkampf wird der Staub, der sich fest auf die eingeölte Haut
­gelegt hat, mit einem Bronzeschaber abgekratzt. Rekonstruktions­
zeichnung.
Um bessere Weiten zu erzielen, trainieren die Weitsprin­
ger mit Hanteln, die bis zu 5 Kilogramm wiegen können.
Der Athlet Phayllos von Kroton soll mithilfe solcher Han­
teln 16 Meter weit gesprungen sein! Rekonstruktions­
zeichnung.
89
Sparta – ein Kriegerstaat
Theben
Platäa ATTIKA
ACHAIA
ELIS
Athen
Korinth
ARKADIEN Mykene
Olympia
MESSENIEN
Spartanische Frau.
Bronzestatue, Ende
6. Jahrhundert v. Chr.
Im Gegensatz zu
­anderen Griechinnen
trugen die Frauen in
Sparta kurze Ge­
wänder.
Um 800 v. Chr.:
Gründung Spartas
Heloten*:
Zwangsarbeiter, die
für die spartiatischen
Herren das Land be­
bauten. Als Sklaven
gehörten sie dem
spartanischen Staat.
Periöken:
Bewohner der ­Städte,
die auf spartani­
schem Staatsgebiet
„um Sparta herum“
lagen. Sie waren
­keine Sklaven, hatten
aber weniger Rechte
als die spartanischen
Bürger.
90
Sparta
Myrtoisches
Meer
LAKONIEN
1
Ein Krieger
mit selbst gestaltetem Schild. 
­Foto.
Sparta – Herrschaft der Krieger
Athen war nur einer von mehreren hundert
Stadtstaaten in Griechenland. Zwischen
diesen Stadtstaaten gab es oft erbitterte
Kämpfe. Besonders verhasst und gefürchtet
bei den Athenern waren die Spartaner.
Die Vorfahren der Spartaner waren um
1200 v. Chr. in die Halbinsel Peleponnes
eingedrungen. Nach und nach eroberten
­
sie das Land; die einheimische Bevölkerung
wurde versklavt. Recht- und schutzlos war
sie den Spartanern auf Gedeih und Verderb
ausgeliefert. Manchmal kam es zu Aufstän­
den, die aber von den Spartanern jedes Mal
blutig niedergeworfen wurden.
In Sparta lebten ungefähr 9000 Spartaner.
Sie herrschten über etwa 150 000 Bauern­
sklaven, Heloten* genannt, die den größten
Teil der Ernte an sie abliefern mussten. Wie
soll man – so überlegten die Spartaner – die
Herrschaft über diese zahlenmäßig weit
überlegenen Sklaven sichern? Die Antwort
lautete: Jeder Junge muss von Kindheit an
zum Krieger erzogen werden.
Der griechische Schriftsteller Plutarch (46
bis 120 n. Chr.) berichtet:
Q1 Wenn ein Kind geboren wurde, musste
es der Vater zu den Ältesten der G
­ emeinde
bringen; diese untersuchten das Kind.
Wenn es wohlgebaut und kräftig war, ga­
ben sie dem Vater den Auftrag, das Kind
aufzuziehen. War es aber schwächlich und
missgestaltet, so ließen sie es in einen Ab­
grund werfen, damit es dem Staat nicht
zur Last falle.
Argos
Ionisches
Meer
2
Kythera
Stadt
Heiligtum
Grenze des
Stadtstaates
Sparta
0
25
50
km
Ausdehnung Spartas im 6. Jh. v. Chr.
Schon die Kleinkinder wurden dazu erzo­
gen, beim Essen nicht wählerisch zu sein,
… und nicht zu weinen. Sobald die Jungen
sieben Jahre alt waren, mussten sie das
­Elternhaus verlassen. Jetzt übernahm der
Staat die Erziehung.
Die Jungen wurden in Gruppen eingeteilt.
Sie erhielten alle die gleiche Erziehung,
das gleiche Essen und lernten gemein­
sam. Lesen und schreiben lernten sie nur
so viel, wie sie unbedingt brauchten. Der
ganze übrige Unterricht bestand nur darin,
pünktlich zu gehorchen, Strapazen zu er­
tragen und im Kampf zu siegen. …
Von Zeit zu Zeit wurden junge Männer,
die besonders geschickt waren, auf das
umliegende Land geschickt. Tagsüber ver­
steckten sie sich; des Nachts aber gingen
sie auf die Landstraßen und töteten alle
­Heloten, die ihnen in die Hände fielen. …
Die Mädchen sollten durch Laufen, Ringen
und andere Sportarten ihren Körper abhär­
ten, damit sie gesunde und starke Kinder
zur Welt bringen könnten.
1 Erläutert die Ziele, die mit der Erziehung
von Jungen oder Mädchen erreicht werden
sollten. Wie denkt ihr darüber?
2 Sprecht über den spartanischen Brauch,
schwächliche Neugeborene töten zu lassen.
Sparta – ein Kriegerstaat
3
Kampf schwer bewaffneter Krieger in Reihen. Korinthische Vasenmalerei, um 650 v. Chr.
Das Leben im Militärstaat
Mit zwanzig Jahren wurden die jungen
­Spartaner, wenn sie die Erziehung erfolg­
reich durchlaufen hatten, in andere Ge­
meinschaften aufgenommen: Jeweils 15
Personen bildeten zusammen eine Essens­
gemeinschaft. Nur wer einer solchen Ge­
meinschaft angehörte, durfte auch an den
politischen Beratungen teilnehmen und
darüber abstimmen.
Mit dreißig Jahren durften die Spartiaten*
wieder in ihren Häusern wohnen. Nur noch
die Mahlzeiten mussten sie in der Gruppe
einnehmen.
Die Mitglieder dieser Tischgemeinschaften
führten zusammen militärische Übungen
durch.
Der athenische Dichter Kritias (um 460 bis
403 v. Chr.) berichtet:
Q2 Aus Misstrauen gegen die Heloten geht
der Spartaner immer mit dem Speer in der
Hand umher. Er hofft auf diese Weise dem
Heloten überlegen zu sein. Das zeigt doch,
dass die Spartaner in ständiger Angst le­
ben. Sie wagen kaum aufzuatmen wegen
des Schrecklichen, das man ständig erwar­
tet. Wie können denn Menschen die Frei­
heit genießen, die beim Frühstücken, beim
Schlafen und jeder anderen Beschäftigung
die Furcht vor ihren Sklaven dazu zwingt,
bewaffnet zu sein!
Hopliten (griech.):
Fußsoldaten, aus­
gerüstet mit Pan­
zer, Helm, Schild,
Schwert und Stoß­
lanze
Phalanx (griech.):
mehrfach gestaffelte
Schlachtreihe
4
Ein junger Helmemacher. Motiv auf einem Teller.
Seine militärische Stärke machte Sparta zur
Führungsmacht im Süden Griechenlands.
Es wurde damit zum wichtigsten Gegen­
spieler Athens.
3 Stellt in einer Tabelle zusammen, was ihr
unter „Freiheit“ versteht, beispielsweise: Frei­
heit bedeutet:
– frei sein von …,
– selbst entscheiden dürfen über …,
– das Recht haben …
Überlegt dabei, wo die Freiheit des Einzelnen
ihre Grenzen finden sollte.
Spartiaten*:
adlige Herrschafts­
schicht in Sparta
mit gemeinsamer
­Abstammung, Land­
besitz und staatlich
geregelter militä­
rischer Erziehung
Verfassung:
Dieser schriftliche
Vertrag legt fest,
­welche Auf­gaben
und Rechte die Bür­
ger haben und wer
den Staat regiert.
91
Demokratie in Athen
Demokratie*:
Die alten Griechen
unterschieden drei
Staatsformen:
– die Demokratie,
die Herrschaft des
Volkes,
– die Aristokratie,
die Herrschaft „der
Besten“ (des
Adels),
– die Monarchie,
die Herrschaft des
Königs.
Die Demokratie ist in
Athen entstanden.
In der Volksver­
sammlung wurden
alle politischen
­Entscheidungen per
Mehrheitsbeschluss
getroffen.
Oinophyta
Psaphis
Asopos
Euböa
Rhamnus
Aphidnai
Styra
Parnes
Dekeleia
Trikorythos
Phyle
Pans-Grotte
Keph
iso
s
DemeterTempel
Pelekes
nte
Theitras
tto
Paiania
Attika
Erchia
me
Xypete Alopeke
s
Athen
Hy
Salamis
Herakleion
Probalinthos
Phegaia
Pallene Gargettos
Lykeion
Lakadai
Thymaitadai
n
Athena-Tempel
Hermos
Megara
liko
Athomonon
Phlya
Eupyridai
Thria
Eleusis
Marathon
Ikaria
Pe
Acharnai
Kropidai
Kopros
Oion
DionysosTempel
Pergase
Salamis
Piräus
Artemis-Tempel
Phaleron
Euonymon
Philaidai
Angele
Steiria
Sphettos
Saronischer
Prasiai
Halai
Anagyrus
Golf
Lamptrai
Prospalta
Kephale
Thorai
Aigina
Perikles, griechischer
Feldherr und Politiker
(ca. 490– 429 v. Chr.).
Marmorbüste.
Grenze des
Stadtstaates Athen
Straße oder Fußweg
Stadt
Dorf
Heiligtum
Aphaia-Tempel
Aigina
Zeus Hellanios-Altar
Angistrion
0
5
10
km
Phrearrioi
Aigila
Thorikos
Anaphlystos
Atene
AtheneTempel
PoseidonTempel
1
Scherbe mit dem Na­
men eines Politikers.
Um die Herrschaft
eines Einzelnen zu
verhindern, konn­
ten die Männer der
Volksversammlung
einmal im Jahr den
Namen eines unlieb­
samen Politikers auf
eine Scherbe ritzen
(Scherbengericht).
Der Meistgenannte
musste für 10 Jahre
die Stadt verlassen.
Foto.
92
Helena
Sunion
Gebiet des Stadtstaates Athen.
Stadtstaat Athen
In Athen hatte die Herrschaft seit dem
7. Jahrhundert v. Chr. in den Händen von
­Adligen gelegen, die das Königtum abge­
schafft hatten. Nach langwierigen Aus­
ei­
nandersetzungen zwischen dem Adel und
den übrigen Bevölkerungsgruppen kam es
im 5. Jahrhundert v. Chr. zu einer Regie­
rungsform, die die Athener selbst als Demo­
kratie* bezeichneten.
Der berühmteste Politiker Athens im 5. Jahr­
hundert v. Chr. war Perikles, den die Bürger
von 443 bis 429 v. Chr. ununterbrochen in
das höchste Staatsamt wählten. Seiner An­
sicht nach sollten alle Bürger die gleichen
politischen Rechte besitzen, da sich alle oh­
ne Unterschied in der Vergangenheit immer
wieder für die Verteidigung der Stadt einge­
setzt hatten.
Nach dem schriftlichen Bericht eines grie­
chischen Geschichtsschreibers soll Perikles
429 v. Chr. folgende Rede gehalten haben:
Q1 … Wir leben in einer Staatsform, die die
Einrichtungen anderer nicht nachahmt;
eher sind wir für andere ein Vorbild, als
dass wir andere uns zum Muster nähmen.
Mit Namen wird sie, weil wir uns nicht auf
eine Minderheit, sondern auf die Mehrheit
Demokratie in Athen
im Volke stützen, Volksherrschaft (= Demo­
kratie) genannt. Und es genießen alle Bür­
ger für ihre Angelegenheiten vor den Ge­
setzen gleiches Recht. …
Jeder, der etwas für den Staat zu leisten
­vermag, kann bei uns ein politisches Amt
erhalten.
Das ganze Volk trifft in der Volksversamm­
lung die Entscheidungen und sucht hier,
ein rechtes Urteil über die Dinge zu gewin­
nen. … Unsere Stadt ist für jedermann of­
fen. Ausweisungen von Fremden gibt es
bei uns nicht. … Wir lieben Wissen und Bil­
dung. Reichtum ist bei uns zum Gebrauch
in der rechten Weise, aber nicht zum An­
geben da. Armut ist keine Schande, aber
sich nicht zu bemühen, ihr zu entfliehen,
gilt als Schande …
Volksversammlung
Mindestens 40 Mal im Jahr wurden die Bür­
ger Athens zur Volksversammlung* geladen.
Auf der Volksversammlung wurden alle Ge­
setze beschlossen, die Beamten gewählt
und über Krieg und Frieden ent­schieden.
Häufig dauerten diese Versammlungen von
Sonnenaufgang bis zum Abend. Teilneh­
men konnte jeder athenische Mann, dessen
Eltern auch Athener waren. In Wirklichkeit
war vielen Bürgern ein Besuch der Volksver­
sammlung jedoch kaum möglich.
Ein heutiger Wissenschaftler schreibt:
M1… Der im Süden Attikas* wohnende
Bauer konnte nicht beliebig oft seine Ha­
cke fallen lassen und den langen Weg in
die Stadt antreten, und der Gemüsehänd­
ler, der seinen Stand auch nur für einen
Tag schloss, riskierte, dass seine Kunden
am nächsten Tag anderswohin gingen. …
Für gewöhnlich besuchten die Volksver­
sammlung die Bauern der näheren Um­
gebung, die stadtansässige Bevölkerung
(darunter viele Alte und Arbeitslose) und
aus entfernteren Gegenden alle die, denen
der Gegenstand der Beratung am Herzen
lag; so ist z. B. verständlich, dass eine De­
batte über den weiteren Ausbau der Flotte
die in Piräus wohnenden Bürger in Scha­
ren in die Stadt strömen ließ. …
Politische Rechte
40 000 Bürger
Ohne Politische Rechte
Volksversammlung*:
Versammlung der
männlichen Bürger
in Athen. Sie ent­
schied über Krieg und
Frieden, beschloss
Gesetze und wählte
Beamte. Die Frauen
und Kinder durften
an der Volksver­
sammlung nicht teil­
nehmen, ebenso we­
nig die Mitbewohner
und Sklaven sowie
deren Frauen und
Kinder. Sie bildeten
aber die Mehrheit
der Bevölkerung.
130 000 Frauen und Kinder
30 000 Mitbewohner (Metöken*)
100 000 Sklaven und Sklavinnen
2
Bevölkerung des Stadtstaates Athen
um 430 v. Chr. Schaubild.
1 Stellt fest, wie viele Menschen in Athen
politische Rechte besaßen und wie viele da­
von ausgeschlossen waren. (Schaubild 2)
2 Was haltet ihr von der Behauptung des
Perikles, die athenische Staatsform sei demo­
kratisch? Was könnte er dazu sagen?
3 Spielt folgende Situation: Zwei Bauern in
Sunion (Karte 1) unterhalten sich zur Zeit
der Frühjahrsaussaat darüber, ob sie zur
Volksversammlung gehen sollen. Entschieden
werden soll dieses Mal über den Bau neuer
Tempel.
4 Informiert euch über die Größe eures Kreis­
gebietes und vergleicht sie mit der des athe­
nischen Stadtstaates. Messt dazu die größte
Ost-West- sowie Nord-Süd-Entfernung.
Metöken*
(griech.= Mitbe­
wohner):
Sie lebten in Athen
und waren vor allem
in Handwerk und
Handel tätig.
Sie waren keine
­Sklaven, aber sie
durften nicht an der
Volksversammlung
teilnehmen und auch
kein Land besitzen.
Attika*:
Name der Halbinsel,
auf der Athen liegt.
Sie ist ein Hügelland
mit kahlen Gebirgen
und fruchtbaren
­Ebenen. Das Gebiet
gehörte im antiken
Griechenland zum
Stadtstaat Athen.
Sklaven:
Nach griechischem
Recht waren Sklaven
eine „Sache“, über
die ihr Besitzer frei
verfügen konnte. Sie
wurden als Kriegsge­
fangene in das Land
gebracht und konn­
ten verkauft werden
(Sklavenmarkt). Ihre
Kinder erwartete das­
selbe Schicksal.
93
Das Leben der Frauen
In Amphoren
­transportierten die
Griechen vor allem
Wein und Öl.
Der bauchige Krug
bestand aus ge­
branntem Ton und
endete in einem
­engen Hals mit zwei
Henkeln.
1
Mutter mit ihrem Baby im Kinderstuhl. ­ 
Malerei auf einer Schale, um 450 v. Chr.
Lesetipp:
Carl W. Weber: Segel
und Ruder – Die Welt
des Meeres bei den
Griechen. dtv, Mün­
chen. Hier erfahrt ihr
mehr über Kaufleute,
Kapitäne, Piraten
und Sklavenjäger.
Internettipps:
www.info-antike
.de/athen.htm
www.bosold.de/­
sagen
www.meinebiblio
thek.de/texte/html/
kinder.html
94
Frauen in Athen
In dem Werk „Hauswirtschaftslehre“ des
­Ge­schichts­schreibers Xenophon (um 430
bis 355 v. Chr.) sagt der 30-jährige Gutsbe­
sitzer Ischomachos zu seiner 14-jährigen
Ehefrau:
Q1 … Deine Pflicht ist es, zu Hause zu blei­
ben und die Sklaven, die außerhalb des
Hauses zu tun haben, hinauszuschicken.
Diejenigen aber, die im Hause zu tun ha­
ben, musst du beaufsichtigen. Das, was ins
Haus gebracht wird, musst du in Empfang
nehmen. Du musst das, was sogleich ge­
braucht wird, verteilen, musst einschätzen,
was als Vorrat gebraucht werden soll, und
darauf achten, dass nicht der Vorrat für ein
ganzes Jahr schon in einem einzigen Mo­
nat verbraucht wird.
Wenn man Wolle bringt, musst du darauf
achten, dass alle davon Kleider bekom­
men, die es brauchen, und du musst fer­
ner darauf achten, dass die getrockneten
Nahrungsmittel ordentlich zubereitet wer­
den. … ­Eine freilich von deinen künftigen
Aufgaben wird dir vielleicht nicht erfreu­
lich erscheinen: Du musst nämlich, wenn
je­mand im Hause krank geworden ist, dich
auch darum kümmern, dass man ihn
pflegt. … Sollten uns nun die Götter einst
2
Buntweberei am senkrechten Webstuhl. 
­Malerei auf einem Trinkgefäß, um 430 v. Chr.
Kinder schenken, so wollen wir zusammen
beraten, wie wir ihnen die beste Erziehung
geben können, denn diese müssen unsere
Gehilfen und bes­ten Pfleger im Alter wer­
den. …
1 Nennt die Aufgabenbereiche, für die nach
Meinung des Ischomachos seine Frau zustän­
dig ist. Seht euch dazu auch die Abbildun­gen
1–5 an.
2 Stellt euch vor, ihr könntet mit Ischo­
machos sprechen: Berichtet ihm, in welchen
Punkten sich das Leben einer Frau in unserer
Gesellschaft von dem Leben einer athe­
nischen Frau unterscheidet. Erklärt auch, was
ihr jeweils besser oder schlechter findet.
Männer und Frauen
Das Leben einer Athenerin spielte sich
hauptsächlich im häuslichen Bereich ab.
Nur wenn sie zum Lebensunterhalt der Fa­
milie beitragen mussten, arbeiteten Frauen
auch in der väterlichen Werkstatt mit oder
gingen auf den Markt, um Gewänder, Blu­
menkränze usw. zu verkaufen, die sie zu
Hause angefertigt hatten.
Eine willkommene Unterbrechung des All­
tags brachten die zahlreichen Feste zu E­ hren
der Göttinnen und Götter, an denen alle
Das Leben der Frauen
Lesetipp:
Über das Alltags­
leben der alten Grie­
chen könnt ihr mehr
erfahren in dem Buch
von Pierre Miquel: So
lebten sie im alten
Griechenland. Tess­
loff, Nürnberg.
3
Frauen vor dem Brunnenhaus. Athenische
­Vasenmalerei, um 350 v. Chr.
Athenerinnen und Athener teilnahmen. Da­
neben gab es aber auch reine Frauenfeste,
wie etwa das mehrtägige Fest zu Ehren der
Fruchtbarkeitsgöttin Demeter. An diesem
Fest durften nur verheiratete Frauen teil­
nehmen, Männer waren ausgeschlossen.
Männer nahmen am häuslichen Leben
kaum Anteil. Sie waren mehr unterwegs als
daheim. Sie trafen sich auf dem Marktplatz,
in den Sporthallen oder bei den Volks­
versammlungen. Abends lud man seine
Freunde zu sich nach Hause ein. An diesen
Zusammenkünften durften Frauen nicht
teilnehmen.
Nur wenige Männer handelten anders. Zu
ihnen gehörte auch Perikles.
Ein heutiger Wissenschaftler schreibt über
ihn:
M1… Niemand hätte etwas dabei gefun­
den, wenn Perikles seine Frau schlecht be­
handelt hätte. Dass er aber seine Frau als
menschliches Wesen ansah, dass er wirk­
lich mit ihr lebte, anstatt sie in die Frauen­
gemächer zu verbannen, dass er Freunde
zusammen mit ihren Frauen zu sich einlud,
darüber regte sich jeder Athener auf. …
4
Eine Athenerin legt ein Gewand in eine Truhe. 
Relief, um 450 v. Chr.
Bildung:
Mädchen gingen
nicht zur Schule. Sie
wurden zu Hause
von ihren Müttern in
Haushaltsführung,
Spinnen und Weben
unterrichtet.
Frauen aus wohl­
habenderen Familien
konnten oft lesen
und schreiben.
5
Lesende Athenerin. Vasenbild
aus Athen, 5. Jahrhundert v. Chr.
4 Spielt folgende Situation: Ein Freund
kommt ohne seine Frau zu Perikles, denn
­seiner Meinung nach gehört es sich einfach
nicht, dass Frauen an abendlichen Zusam­
menkünften teilnehmen. Es empört ihn, dass
Aspasia, die Frau des Perikles, anwesend ist.
Es kommt zu einem Streitgespräch zwischen
den dreien.
95
Metöken und Sklaven
Sklaven*:
Bei den Griechen
wurde man Sklave,
wenn man im Krieg
in Gefangenschaft
geriet oder wenn
man so viel Schulden
hatte, dass man sie
nicht mehr zurück­
zahlen konnte.
Sklaven konnte man
durch Kauf erwerben
(Sklavenhandel).
Die Sklaven konnten
nicht mehr über sich
verfügen und waren
das Eigentum ihrer
Besitzer. Sie wurden
im Bergbau und in
der Landwirtschaft
eingesetzt, sie waren
im Haushalt, im
Handwerk und in der
Verwaltung tätig.
Kinder von Sklaven
wurden ebenfalls
Sklaven.
96
1
Sklaven in einer Schuhmacherwerkstatt. 
­Vasenbild, um 460 v. Chr.
2
Mitbewohner ohne Rechte
Zur Zeit des Perikles lebten im Stadtstaat
Athen etwa 300 000 Menschen. Ein politi­
sches Mitspracherecht hatten aber nur et­
wa 40 000 Bürger. In Athen lebten damals
auch ungefähr 30 000 Ausländer, von den
Athenern „Metöken“, d. h. „Mitbewohner“,
genannt. Sie waren nach Athen gekom­
men, um hier in Handel, Handwerk oder im
Bankgeschäft ihren Lebensunterhalt zu ver­
dienen. Die Metöken mussten Militärdienst
leisten und Steuern zahlen, hatten aber
­keine politischen Rechte. Völlig rechtlos wa­
ren die etwa 100 000 Sklaven*. Sie waren
wie eine Sache dem Willen ihres Besitzers
ausgeliefert. Schwerarbeit und Schmutzar­
beit mussten in Athen vorwiegend von den
Sklaven ausgeführt werden.
Agatharchides, ein Grieche aus Kleinasien,
berichtete um 120 v. Chr. über das Leben
von Sklaven im Bergbau:
Q1… Die jüngeren Männer arbeiten sich
kriechend und mit einer Lampe an der
Stirn vor, indem sie den Metalladern fol­
gen. Das geschlagene Gestein wird von
Kindern ­herausgeschleppt und ältere Män­
ner zertrümmern es mit dem Hammer.
Das Kleingeschlagene wird dann zu Staub
gemahlen mit Steinmühlen, die nicht von
Ochsen, sondern von Frauen gedreht wer­
den. Die Sklaven werden von bewaffneten
Aufsehern bewacht und häufig g
­ eschlagen.
Ohne Pause und ohne Rücksicht auf ihren
körperlichen Zustand müssen sie arbeiten.
Alle begrüßen den Tod, wenn er naht. …
Sklaverei in Athen
Auf dem monatlichen Sklavenmarkt wurden
Männer, Frauen und Kinder von Skla­
venhändlern wie Vieh angepriesen und ver­
kauft. Zahlreiche Sklaven arbeiteten als
Hand­werker in einem Betrieb oder waren als
Dienerinnen oder Diener in einem Haushalt
tätig. Einige waren auch Lehrer der Kinder
reicher Familien. Zehntausende schufteten
sich in den staatlichen Silberbergwerken zu
Tode. Die Arbeit in den niedrigen Stollen
dauerte von Sonnenauf- bis Sonnenun­
tergang. Ruhe- oder Feiertage gab es nicht.
Ein Bürger, der zu viel getrunken hat, auf dem
Heimweg von einem Fest. Eine Sklavin steht ihm
bei. Bild in einer griechischen Trinkschale, um
480  v. Chr.
1 Das Schicksal der Sklaven hing sehr von
ihrer Arbeit ab. Erarbeitet verschiedene Mög­
lichkeiten.
2 Fremde, die in Athen wohnten, arbeiteten
und Steuern zahlten, durften an den Volks­
versammlungen nicht teilnehmen und nicht
wählen. Stellt fest, ob es auch bei uns ähn­
liche Regelungen gibt.
Kunst und Wissenschaft
3
Landgericht in Arnsberg. 1838 fertig gestellt.
­Foto, 2004.
4
Brandenburger Tor in Berlin. Erbaut 1789. Foto,
2004.
Baukunst
Athen war nicht nur der politische Mittel­
punkt Griechenlands, sondern auch Vorbild
auf fast al­
len Gebieten der Kunst. Unter
­Perikles wur­den riesige Geldsummen aus­
gegeben, um die Akropolis (siehe S. 80/81)
in einen der schöns­
ten Tempelbezirke zu
verwandeln. Daneben zählen die Theater
zu den bedeutendsten Bauten der Athe­
ner. Bis zu 10 000 Zuschauer konnten sich
hier ein Drama (Schauspiel) oder die grie­
chischen Komödien (Lustspiele) und Tragö­
dien (Trauer­spiele) ansehen.
Die Bauwerke der Griechen gelten bis in un­
sere Zeit als vorbildlich wegen ihrer Schön­
heit und ihrer harmonischen Form.
3 Vergleicht die Akropolis auf der Auftakt­
doppelseite mit den Abbildungen 3 und 4.
4 Sucht mithilfe eurer Lehrerin oder eures
Lehrers in einem Kunstführer nach weiteren
Beispielen für derartige Baukunst in der ­Nähe
eures Wohnortes. Wenn möglich, macht Fo­
tografien von ihnen. Erstellt mithilfe dieser
­Bilder eine Wandzeitung.
Wissenschaft
Nicht nur in der Baukunst, auch in zahl­
reichen Wissenschaften gelten die Griechen
als Lehrmeister. So hieß es im griechischen
Volksglauben lange Zeit: Wenn Zeus seinen
gewaltigen Schild schüttelt, bewegen sich
die Wolken, bildet sich ein Gewitter, löst er
den Donner aus; als Waffe schleudert er den
Blitz.
Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. aber gaben
sich die griechischen Gelehrten mit derar­
tigen Erklärungen nicht mehr zufrieden. Sie
begannen systematisch zu forschen und
wissenschaftlich zu denken. Warum, so frag­
ten die Menschen damals, wird es Tag und
Nacht? Warum sieht man von einem Schiff,
das langsam am Horizont auftaucht, zu­
erst den Mast? Für jede Naturerscheinung
suchte man jetzt die natürliche Ursache.
5 Die Begriffe in der Randspalte stammen
aus dem Griechischen. Erklärt diese Begriffe
mithilfe eines Lexikons.
6 Die Begriffe zeigen, auf welchen Gebieten
die Griechen Vorbilder waren für spätere Völ­
ker. Zählt einige dieser Gebiete auf. Denkt
dabei auch an eure Schulfächer.
Folgende Begriffe
stammen aus dem
Griechischen:
Physik
Astronomie
Geographie
Historie
Biologie
Architektur
Thermometer
Apotheke
Orgel
Musik
Horizont
Atom
Organ
Demokratie
Drama
Theorie
Forschung
in der Medizin
Der Arzt Hippokrates
(um 460–370 v. Chr.)
von der Insel Kos
übertrug das wissen­
schaftliche Denken
auch auf die Medi­
zin. Im Altertum
­wurden Krankheiten
auf den Einfluss von
Gottheiten zurückge­
führt. Deshalb ver­
suchte man, sie mit
Opfern an die Götter
zu heilen.
Hippokrates hatte
dazu eine andere
­Ein­stellung. Er be­
obachtete seine
Kranken sehr genau
und schrieb sorgfältig
alles auf, was ihm
wichtig erschien.
So wurde es ihm im
Laufe der Zeit
­möglich, die Zeichen
einer Krankheit ge­
nau zu deuten und
Methoden und Mittel
zur Heilung heraus­
zufinden.
97
Die Perserkriege
Do
nau
Schwarze
s M
e
er
sp
Ionien
Kappadokien
Armenien
Milet
Kilikien
Assyrien
Syrien
r
Damaskus
Libyer
Ägypten
Sargatien
Susiane
Pe
Me
er
1
Arachosien
Indien
Maka
tes
Theben
Perserreich
Gegen Persien verbündete Griechenstaaten
Persis
ARABIEN
Gebiet des ionischen Aufstandes
rs
is
ch
Lydien Verwaltungsgebiete seit 518 v. Chr
er
Go
Geten Von Persien abhängige Völker
lf
500
750
0
250
km
Ro
98
l
449 v. Chr.:
Friedensvertrag zwi­
schen dem Attischen
Seebund und dem
persischen Großkö­
nig.
Ni
477 v. Chr.:
Die meisten grie­
chischen Staaten
schließen sich zu
einem Militärbündnis
gegen die Perser
­zusammen (Attischer
Seebund). Athen wird
Führungsmacht.
Areia
Susa
Persepolis
500 v. Chr.:
Aufstand griechischer
Städte in Kleinasien
gegen das Perser­
reich.
480 v. Chr.:
Entscheidungs­
schlacht auf dem
Meer in der Bucht
von Salamis. Die
­Flotte des Großkönigs
Xerxes wird von den
Athenern geschlagen.
Gandhara
Parthien
Medien
Babylonien
Babylon
Nabatäer
Memphis
Perserkriege
490 v. Chr.:
Sieg der athenischen
Truppen über das
persische Heer in der
Ebene von Marathon.
Jerusalem
gs
Baktrien
ße
lmee
ni
Eu
Zypern
ra
st
tte
at
Mi
r
ph
Persischer Bogen­
schütze. Zeichnung.
Kö igris
T
Kreta
Sogdiane
eer
s M
Sparta
Phrygien
Lydien
he
Athen
isc
Delphi
Daher
Ka
Makedonien Thrakien
Ar a l See
In
du
s
Geten
Maker
E r yt hr ä i sc he s Me e r
Perserreich und die Perserkriege.
Aufstand gegen die Perser
Während sich die Athener immer mehr von
der Vorherrschaft des Adels befreien
­konnten, gerieten sie in Gefahr, die gerade
errungene Freiheit zu verlieren. Seit dem
6. Jahrhundert v. Chr. herrschten die Perser
über ein Großreich, das von Indien bis zum
Mittelmeer reichte. Die griechischen Städte
an der Westküste Kleinasiens (s. Karte 2) ge­
hörten ebenso dazu wie Ägypten, das eine
persische Provinz wurde. An der Spitze des
Reiches stand der Großkönig Darius (521
bis 485 v. Chr.), der von seinen Palästen in
Susa und Babylon aus regierte. Unterstützt
wurde er von 20 Statthaltern.
Von der Stadt Milet ausgehend kam es
500 v. Chr. zu einem Aufstand griechischer
Städte in Kleinasien gegen die persische
Herrschaft.
Dem persischen Großkönig Darius gelang
es, den Aufstand niederzuwerfen. Milet
wurde völlig zerstört und seine Bewohner
wurden 2000 Kilometer weit in das Lan­
desinnere verschleppt. Da die Athener die
Aufständischen mit Schiffen unterstützt hat­
ten, beschloss Darius, ganz Griechenland
zu unterwerfen.
1 Vergleicht die Karte oben mit einer poli­
tischen Karte in eurem Atlas und nennt die
heutigen Länder, die dieses Reich umfasste.
2 Messt nach, wie viele Kilometer sich dieses
Großreich in seiner größten Ausdehnung von
Westen nach Osten und von Norden nach
Süden erstreckte.
Sieg von Marathon
Im Jahr 490 v. Chr. landete ein gut ausgerüs­
tetes persisches Heer mit etwa 20 000 Solda­
ten in der Ebene von Marathon (vgl. Karte
1, S. 92). Athenische Truppen zogen ihnen
entgegen. Ihre Stärke war der Nahkampf,
für den sie mit Helm und Brustpanzer gut
gerüstet waren. Die Perser verfügten da­
gegen über hervorragende Bogenschüt­
zen. Deshalb begannen die Griechen einen
Sturmlauf, sobald sie in die Schussweite der
Bogenschützen gerieten. Mit nur geringen
Verlusten gelang es ihnen, in den Nahkampf
zu kommen und die Perser zu besiegen.
Feldzug des Xerxes
Zehn Jahre später plante der persische Groß­
könig Xerxes – Nachfolger des 485 v. Chr.
verstorbenen Darius – einen erneuten Feld­
Die Perserkriege
Byzantion
THRAKIEN
NIEN
DO
KE
Pella
MA
Ilion
CHALKIDIKE
Lemnos
THES
SAL
IEN
Ambrakia
Ionis c h e s
Mee r
Lesbos
Ägäis c h e s
ÄTOLIA
Kyme
Me e r
Thermopylen
479
Delphi
Theben
Euböa
Sardes
Chios
Platää
Leukas
479
HÄA
AC
Korinth Salamis
Argos
Samos
Athen
480
Delos
Naxos
Peloponnes
Sparta
Mykale
479
Ephesos
Milet
Platää
479
0
Perserreich
Verbündete Persiens
Griechische Bundesgenossen
Befreite griechische Staaten,
die dem Attischen Seebund
beitraten
Zug des persischen Heeres
Zug der persischen Flotte
Zug der griechischen Flotte
Wichtige Schlacht
100
200
300
König Dari­us I.
auf seinem Herr­
scherthron. Persi­
sches Relief,
um 500 v. Chr.
km
Melos
Rhodos
Kythera
2
Griechenland und der persische Feldzug 480–479 v. Chr.
zug gegen Griechenland. Vor dem Feldzug
fragte er einen Griechen, ob er denn mit
dem Widerstand der griechischen Poleis
rech­nen müsste. Als Xerxes die Antwort er­
hielt, die Griechen würden sich seinem Heer
entgegenstellen, soll er gelacht ­haben.
Der griechische Schriftsteller Herodot (um
484–425 v. Chr.) schildert uns seine Ant­
wort:
Q1 … Wie sollen tausend oder ­zehntausend
oder fünfzigtausend Griechen, die darüber
hinaus alle gleichermaßen frei sind und
nicht dem Befehl eines Einzigen gehor­
chen, diesem gewaltigen Heer standhalten
können! Ja, wenn sie wie bei uns in Persien
einen einzigen Herrn hätten, würden sie
vielleicht aus Furcht vor ihm sich tapferer
zeigen, als sie sind, und unter ­Geißelhieben
auch einen überlegenen Feind angreifen.
Aber wenn alles in ihrem Belieben steht,
tun sie ganz gewiss nichts dergleichen. …
Mit einem Heer von 50 000 Soldaten und
über 1000 Schiffen zog Xerxes im Jahr
480 v. Chr. gegen Griechenland. Die Athe­
ner flohen vor der Übermacht auf die Insel
Sala­
mis. In der engen Bucht von Salamis
kam es zu einer Seeschlacht (Karte 1). Xer­
xes musste vom Ufer aus zusehen, wie seine
eng aneinander gedrängten Schiffe von der
beweglichen Flotte der Athener geschlagen
wurden. Er floh in großer Eile. Sein Heer,
das er in Griechenland zurückließ, schlugen
die Griechen im folgenden Jahr ebenfalls.
Über die Gründe für diesen Sieg schreibt
der griechische Schriftsteller Herodot:
Q2… Die Athener waren stark gewor­
den. Das Recht eines jeden Bürgers, in der
Volksversammlung zu reden, ist eben et­
was sehr Wertvolles. Solange die Athener
von Adligen beherrscht wurden, waren sie
keinem einzigen ihrer Nachbarn im Krieg
überlegen. … Als Untertanen waren sie
­feige und träge, als freie Menschen aber
schaffen sie für sich selbst. …
3 Tragt Gründe für den Sieg der Athener
­zusammen.
4 Vergleicht die Aussagen des Großkönigs
­Xerxes mit jener des griechischen Schriftstel­
lers Herodot: Warum glaubte Xerxes die Grie­
chen schnell besiegen zu können, warum er­
rangen nach Meinung Herodots die Griechen
trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit den
Sieg?
Marathonlauf:
Ein athenischer Bote
soll vom Kampfplatz
in Marathon sofort in
das 42 km entfernte
Athen gelaufen sein,
um der Bevölkerung
den Sieg zu melden.
Daran erinnert noch
heute der Marathon­
lauf bei den Olympi­
schen Spielen und
anderen Wettbe­
werben.
99
Die Griechen und ihre Nachbarn
Philipp II. von
­Makedonien*
(359–336 v. Chr.),
­ermordet von einem
Freund seines Sohnes
Ale­xander. Das Mi­
niaturporträt aus
­Elfenbein (Höhe:
3 cm) wurde auf dem
Boden der Grabstätte
Philipps gefunden.
431– 404 v. Chr.:
Krieg zwischen Athen
und Sparta (Pelopon­
nesischer Krieg).
Er endet mit der
­Kapitulation Athens.
356 –336 v. Chr.:
Philipp von Make­
donien unterwirft
ganz Griechenland.
Lange Mauern*:
Befestigungsanlage,
die die Landverbin­
dung zwischen Athen
und dem wichtigen
Kriegshafen Piräus
absicherte.
100
1
Die Alexanderschlacht. Links der makedonische König Alexander, im Streitwagen rechts der Perserkönig
Darius III. mit seinem Wagenlenker. Römisches Mosaik aus Pompeji, um 100 v. Chr.
Aus der Bedrohung wird Krieg
Athens wirtschaftliche Macht und Größe
­erregte bei anderen griechischen Stadtstaa­
ten nicht nur Bewunderung, sondern auch
Sorge und Angst. So befürchtete Sparta, die
stärkste Landmacht Griechenlands, einen
Angriff der athenischen Kriegsflotte. Die
Spartaner beschlossen daher, Athen zuvor­
zukommen und die Stadt anzugreifen.
Der Krieg zwischen Athen und Sparta
431 v. Chr. fiel ein spartanisches Heer in Atti­
ka ein, verwüstete das Land und fällte alle
Olivenbäume. Die Landbewohner flüchte­
ten in den Schutz der „langen Mauern*“.
Zwei Jahre später brach in der übervölkerten
Stadt die Pest aus. Über 100 000 Einwohner
wurden von ihr dahingerafft; unter den To­
ten war auch Perikles.
Fast 30 Jahre dauerten die Kämpfe zwischen
Sparta und Athen. 404 v. Chr. gelang es den
Spartanern, Athen einzu­schließen. Kein Ge­
treideschiff konnte in den Hafen von Piräus
mehr einlaufen. Die ausgehungerte Bevöl­
kerung musste sich ergeben. Das demokra­
tische System Athens brach zusammen.
Makedonien erringt die Vorherrschaft
Athen hatte seine beherrschende Stellung
in Griechenland verloren, aber auch Sparta
war von den langen Kämpfen erschöpft.
Andere griechische Stadtstaaten wollten
deshalb selbst in den Kampf um die Vor­
herrschaft in Griechenland eingreifen.
Die Streitigkeiten der griechischen ­
Städte
untereinander nutzte König Philipp von
Makedonien* aus. Mit einem schlagkräf­
tigen Heer gelang es ihm, die Vorherrschaft
über ganz Griechenland zu gewinnen.
Zusammen mit Hilfstruppen aus den un­
­
terworfenen griechischen Städten wollte
der makedonische König gegen die Perser
ziehen, um sein Reich zu vergrößern und
um Beute und Ruhm zu gewinnen. Bevor
Philipp seinen Plan ausführen konnte, wur­
de er 336 v. Chr. ermordet. Die Herrschaft
übernahm sein Sohn Alexander.
1 Nennt Gründe für die Kämpfe zwischen
den griechischen Stadtstaaten.
2 Überlegt, warum Sparta die Olivenbäume
in Attika fällte.
3 Fasst die politischen Ziele des Makedonen­
königs Philipp zusammen.
Alexander der Große
Do
nau
Schwarze
Pella
Ar a l See
s M
e
er
Ka
Makedonien Thrakien
sp
Granikos
e
s M
Milet
Issos
Oase Siwa
331
324
Opis
Ägypten
l
Ni
Ro
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250
500
er
2
Me
0
750
326
Alexandreia
331
Alexandreia
Alexandreia
Alexandreia
Persepolis
324
Pe
Reich Alexanders des Großen
Von Alexander abhängige Staaten
ARABIEN
324
Zug Alexanders mit Jahreszahl
Zug anderer makedonischer Einheiten
Wichtige Schlacht
Nikaia
Alexandreia
330
Susa
324
Memphis
Kaspische
Tore
Ekbatana
Babylon
Jerusalem
Alexandreia
Parthien
Indus
Damaskus
Tyros
h
330
Medien
a
r
Syrien
c
kus
Hindu
Alexandreia
Zadrakarta
Gaugamela
r
ph
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s
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Tigri
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Zypern
Baktra
331
es
M
Kreta
Baktrien
er
Armenien
333
Mi
Marakanda
he
Gordion
Sardes
Ephesos
Athen
Alexandreia
isc
334
rs
Persis
is
ch
Alexandreia
Gedrosien
325
er
Go
lf
333 v. Chr.:
Schlacht bei Issos,
Niederlage und
Flucht des Perser­
königs Darius.
Rattala
325
E r yt hr ä i sc he s Me e r
km
Zug Alexanders des Großen und die Ausdehnung seines Reiches.
Entstehung des Alexanderreiches
Als Alexander 336 v. Chr. König wurde, war
er 22 Jahre alt. In seiner Jugend hatte er sich
viel mit griechischen Heldensagen beschäf­
tigt. Diesen griechischen Helden wollte er es
gleichtun oder sie sogar übertreffen. Immer
wollte er der Erste sein: im Sport, auf der
Jagd und im Kampf. Er wollte erreichen, was
vor ihm noch niemandem gelungen war.
Im Jahr 334 v. Chr. zog Alexander, wie es sein
Vater geplant hatte, gegen das Persische
Großreich in den Krieg. Sein Heer bestand
aus 5500 Reitern, 30 000 makedonischen
und 7000 griechischen Fußsoldaten.
Alexander zog zunächst nach Troja und
brachte dort den Göttern Opfer dar. Dann
ließ er seine Truppen an der Küste ­Klein­asiens
entlangmarschieren. Indessen zog der per­
sische Großkönig Darius III. ein riesi­ges Heer
zusammen. Im folgenden Jahr (333 v. Chr.)
kam es zur Schlacht bei Issos, in der das per­
sische Heer vernichtend geschlagen wurde.
Die persische Königin, ihre Kinder und das
ganze Heerlager mit unermesslichen Schät­
zen fielen in die Hände Alexanders.
Daraufhin schrieb Darius III. an Alexander
und forderte die Freilassung seiner Familie.
Alexander antwortete:
Q1… In offener Schlacht habe ich zuerst
über deine Feldherren, jetzt über dich und
deine Heeresmacht gesiegt. So bin ich
durch der Götter Gnade Herr des Landes.
Da ich nun Herr von ganz Asien bin, komm
du gefälligst zu mir. … Wenn du aber zu
mir kommst, dann fordere deine Mutter
und Gattin und die Kinder und was du
sonst wünschst von mir, und du wirst es
erhalten. Und künftig hast du, wenn du
wieder an mich schreibst, an mich als Kö­
nig von Asien zu schreiben. Du hast mit mir
als dem Herrn über alles, was dein war, zu
sprechen, wenn du etwas wünschst. …
Wenn du mir aber die Königsherrschaft
streitig machst, dann erwarte mich noch
einmal zum Kampf und reiß nicht aus. …
Die Münze zeigt
­Alexander den
Großen mit Widder­
hörnern. Sie sind das
Zeichen des Gottes
Ammon. Ale­xander
wurde ­wahrscheinlich
356 v. Chr. geboren,
er starb 323 v. Chr.
in Babylon. Sein Leh­
rer war Aristoteles.
4 Vergleicht die Karte oben mit einer Atlas­
karte und verfolgt den Weg von Alexander
und seinen Soldaten.
5 Beschreibt die Darstellung Alexanders und
Darius’ auf Abbildung 1.
6 Versetzt euch in die Lage des persischen
Großkönigs und verfasst ein Antwortschrei­
ben an Alexander (Q1).
101
Alexander erobert das Perserreich
eine Frau. 10 000 Soldaten sollen sich mit
Perserinnen verheiratet haben, einige wur­
den zur Ehe gezwungen. Kritik an dieser Ak­
tion wurde nicht geduldet. Die Kinder aus
diesen Ehen sollten später den Grundstock
für ein neues Alexanderheer bilden.
336–323 v. Chr.:
Alexander der Große
eroberte mit seinem
Heer das Perserreich.
331 v. Chr.:
Schlacht bei Gauga­
mela, zweiter Sieg
Alexanders über Da­
rius. Einnahme der
persischen Haupt­
städte Susa, Babylon
und Persepolis.
Alexander führte eine
einheitliche Währung
ein, das Alexander­
geld, und ließ Stra­
ßen zwischen den
großen Städten sei­
nes Reiches anlegen.
Diadochen*
(griech. diadochos =
Nachfolger): um den
Vorrang streitende
Nachfolger einer
­bedeutenden Persön­
lichkeit.
Hellenismus*:
Der Siegeszug Ale­
xanders hatte zur
Folge, dass sich im
Mittelmeerraum und
im Orient die grie­
chische Sprache und
die Lebensformen der
Hellenen weit ver­
breiteten.
Diese Epoche
(323 bis 330 v. Chr.)
bezeichnen wir des­
halb mit dem Begriff
„Hellenismus“.
323 v. Chr.:
Tod Alexanders. Er
starb im Alter von
33 Jahren in Baby­
lon, vermutlich an
Malaria. Sein nächs­
tes Ziel, die Erobe­
rung der arabischen
Halbinsel, konnte er
nicht mehr in Angriff
nehmen. Alexander
hinterließ keine
Nachkommen.
102
1
Ein Makedonier heiratet eine Perserin. Vasenmalerei, 4. ­Jahrhundert v. Chr.
Eroberung des Perserreiches
Alexander führte sein Heer an der Küste
nach Süden. Die Hafenstadt Tyros konnte
erst nach monatelanger Belagerung erobert
werden. Alexander ließ sie zerstören und die
gesamte Bevölkerung niedermachen oder in
die Sklaverei verkaufen. Ägypten, das unter
persischer Herrschaft stand, fiel ihm kampf­
los zu. An der Mündung eines Nilarms grün­
dete er einen Flottenstützpunkt, der seinen
Namen trug: Alexandria (Abb. 3). Die Stadt
wurde schnell zu einem Handels- und Kul­
turzentrum im Mittelmeerraum.
331 v. Chr. schlugen Alexanders Krieger den
persischen König zum zweiten Mal. Alexan­
der bestieg in Susa, der Hauptstadt des per­
sischen Reiches, den Thron.
Massenhochzeit in Susa
Nach der erneuten Niederlage des Perser­
königs betrachtete sich Alexander als Nach­
folger des Darius. Er wollte Herr über ganz
Asien werden. Zugleich erkannte er aber
auch die Notwendigkeit, Makedonen und
Perser auszusöhnen. Deshalb ließ er in Susa
eine Massenhochzeit feiern. Makedonische
Offiziere und enge Berater Alexanders ver­
mählten sich mit Frauen aus dem persischen
Adel und erhielten von ihm reichlich Ge­
schenke. Er selbst heiratete eine Tochter des
Darius und übernahm damit die persische
Sitte der Vielehe; er hatte nämlich bereits
Weltherrscher Alexander der Große
Nach all seinen Erfolgen strebte Alexander
danach, die Herrschaft über die ganze be­
kannte Welt zu gewinnen. Als er aber über
den Indus hinaus vor­dringen wollte, weiger­
ten sich die Soldaten weiterzuziehen. Der
Feldzug wurde abgebrochen. Ein Teil des
Heeres kehrte auf dem Seeweg nach Ma­
kedonien zurück. Den Rest führte Alexander
durch die Wüste Gedrosiens (s. Karte 2,
S. 101). Dabei sollen mehr als 40 000 Sol­
daten umgekommen sein. Während der
Vorbereitung eines neuen Feldzugs in den
Süden starb Alexander 323 v. Chr.
1 Messt auf der angegebenen Karte nach,
wie lang die Wegstrecke für die Soldaten war,
die den ganzen Krieg mitgemacht haben.
2 Nennt Maßnahmen Alexanders, die die
­Regierung und Verteidigung des Riesenreiches
erleichtern sollten. Wie denkt ihr darüber?
3 Schreibt die wichtigsten Stationen in
­Alexanders Herrscherlaufbahn auf.
Reiche der Nachfolger Alexanders
Alexander hatte keine Nachkom­
men, so­
dass seine Generäle fast 50 Jahre lang um
die Vorherrschaft kämpf­ten. Schließlich ent­
standen drei größere Diadochenreiche*.
Wie Alexander waren die neuen Könige
­Alleinherrscher und ließen sich wie Götter
verehren. In allen Nachfolgereichen wur­
den auch weiterhin neue Städte gegrün­
det. Griechen und Griechisch sprechende
Einheimische übernahmen die wichtigsten
Ämter. Tempel, Theater, Sportanlagen und
Wohnviertel wurden nach griechischem
Vorbild ­gebaut. Griechisch war die Sprache,
mit der sich die Einwohner unterschied­
licher Herkunft miteinander verständigten.
Die neue Weltkultur, die damals entstand,
nennt man heute den Hellenismus*.
4 Erklärt den Begriff „Hellenismus“.
Alexandria – Kulturzentrum am Nil
2
Alexandria in Ägypten. Modellzeichnung.
Eine griechisch-ägyptische Weltstadt
Besondere Bedeutung erlangte das von Ale­
xander dem Großen im Nildelta gegründe­
te Alexandria. In der seit 331 v. Chr. grie­
chischen Hauptstadt Ägyptens lebten etwa
600 000 Menschen. Die Könige Ägyptens
errichteten hier ein staatlich finanziertes For­
schungszentrum, das Museion.
Hier wurden mathematische, astronomi­
sche, geographische, medizinische, zoolo­
gische und bo­­tani­sche Studien betrieben.
Das Museion, an dem über 100 Wissen­
schaftler lehrten und forschten, besaß ne­
ben einem Zoo und einem botanischen
Garten auch die damals größte Bibliothek*
der Welt mit mehr als 700 000 Buchrollen.
Man fand dort z. B. heraus, dass die Erde
eine Kugel ist und sich um sich selbst dreht.
Auch der Erdumfang wurde mit erstaun­
licher Genauigkeit berechnet. Der Ingenieur
Heron entwickelte Wasseruhren, ­Seilwinden,
Vermessungsinstrumente, automatische Tü­
ren und vieles mehr. Der Mathematiker
­Euklid schrieb ein Geometriebuch, dessen
Regeln bis heute benutzt werden. Der Ma­
thematiker und Physiker Archimedes erfand
unter anderem eine Vorrichtung, mit der
man bis zu 200 Meter tiefe Bergwerks­stollen
entwässern konnte.
5 Informiert euch (Lexikon, Internet) über
die „Archimedische Schraube“.
9
8
10
6
7
3
1
5
Der griechische
­Geograph Stra­
bo (64 v. Chr. bis
14 n. Chr.) über den
großen Reichtum der
Stadt Alexandria:
„Der Wohlstand der
Stadt aber ist vor
allem darin begrün­
det, dass von ganz
Ägypten allein dieser
Platz geschaffen
ist sowohl zum See­
handel wegen guter
Hafenverhältnisse
und zum Binnen­
handel, da der
Strom (Nil) wie ein
bequemer Fährmann
alles transportiert.
Gewaltige Flotten
werden von hier
­ausgesandt und brin­
gen die wertvollsten
Frachten nach Ale­
xandria, von wo sie
gleich weitergesandt
werden.
So kommen doppelte
Zölle ein: von der
Einfuhr und von der
Ausfuhr.“
4
2
3Alexandria. 
Stadtplan.
1 = Königspalast, 2 = königlicher Hafen, 3 = Theater,
4 = Poseidon-Heiligtum, 5 = Schiffswerften, 6
6 = ­Museion, 7 = Bibliothek, 8 = Serapis-Heiligtum,
9= Stadion, 0 = Gymnasion.
6 Erarbeitet einen „Rundgang“ durch Ale­
xan­dria und erklärt die Stadt.
7 Nennt mithilfe des Textes in der Randspal­
te Gründe, mit denen Strabo den
außergewöhn­lichen Reichtum der Stadt er­
klärt.
8 Alexandria war keine gewachsene, son­
dern eine geplante Stadt. Begründet diese
­Behauptung.
Lesetipp:
Der Leuchtturm von
Alexandria zählt
zu den „Sieben
­Weltwundern“. In
dem gleichnamigen
Buch (Reihe „Was
ist was“, Band 81,
Tessloff, Nürnberg)
erfahrt ihr mehr über
die berühmten Bau­
werke der Antike.
Bibliothek
von Alexandria*:
Die große Bibliothek
wurde 47 v. Chr. von
Caesar zerstört.
391 n. Chr. brannten
Christen die kleine
­Bibliothek als Stätte
heidnischer Kultur
nieder.
103
Methode: Arbeit mit Textquellen
Texte „entschlüsseln“
Textquellen liefern häufig wichtige
Informationen, aber manchmal
sind sie auch schwer zu verstehen,
beleuchten nur einen kleinen Aus­
schnitt oder vertreten eine ganz
bestimmte Meinung.
Die folgenden Arbeitsschritte und
Leitfragen sollen euch die Arbeit
mit Textquellen erleichtern.
1. Schritt:
Fragen zum Text
–– Wovon handelt der Text? Hier
geht es um die Beantwortung
der „W-Fragen“: Wer? Wo?
Wann? Was? Wie? Warum?
–– Gibt es unbekannte Wörter, die
ihr im Lexikon nachschlagen
müsst?
–– Wie ist der Text gegliedert?
Könnte man für einzelne Ab­
schnitte Überschriften finden?
–– Welcher Gesichtspunkt steht im
Mittelpunkt des Berichtes?
–– Welche Widersprüche, Übertrei­
bungen oder einseitigen Dar­
stellungen enthält der Text?
2. Schritt:
Fragen zum Verfasser
–– Welche Informationen besitzen
wir über den Verfasser (Autor)?
–– Hat er die Ereignisse, über die
er berichtet, auch selbst miter­
lebt?
–– Welche Absichten verfolgte der
Verfasser mit seinem Text?
Wollte er sich z. B. bei bestimm­
ten Leuten beliebt machen oder
wurde er gar dafür bezahlt, Er­
eignisse oder Personen auf eine
ganz ­bestimmte Weise darzu­
stellen?
–– Versucht der Autor neutral zu
sein oder ergreift er deutlich
Partei für bestimmte Personen?
104
3. Schritt:
Arbeit mit der Textquelle
In diesem Geschichtsbuch findet
ihr bei fast jeder Textquelle Fragen
zum Inhalt.
–– Beim Beantworten dieser Fra­
gen solltet ihr versuchen, die
Antworten mit eigenen Worten
wiederzugeben und nicht lange
Sätze aus dem Text zu zitieren.
–– Es ist sinnvoll, dass ihr euch
­Notizen macht; so könnt ihr die
Fragen schneller beantworten.
–– Wenn möglich vergleicht Text­
quellen von unterschiedlichen
Autoren und auch aus verschie­
denen Zeiten über dasselbe Er­
eignis oder dieselbe Person.
1Alexander
der Große (Büste).
Foto.
War Alexander
immer ein Held?
Nach Plutarch, einem ­griechischen
Schriftsteller (46–119 n. Chr.),
­beklagte sich bei einem Fest der
Reitergeneral und Freund Alexan­
ders, Kleitos, über den wachsen­
den Einfluss der Perser im Reich
Alexan­ders:
Q1… „Es ist nicht gut, wenn Ma­
kedonen, die viel besser gewesen
sind als die Spötter, von Barbaren
verhöhnt werden. Durch das Blut
der Makedonen … bist du so groß
geworden, dass du dich als Gottes
Sohn aufspielst.“
Wütend antwortete Alexander:
„Meinst du, dass du davon viel
2
Alexander trägt das Diadem der Perserkönige und die Widderhörner des
Gottes Zeus-Ammon. Münze, 4. Jahrhun­
dert v. Chr.
Freude haben wirst, mich zu be­
schimpfen und die Makedonen
aufzuwiegeln, du Schurke?“
„Wir haben jetzt keine Freunde“,
rief Kleitos, „wenn das der Lohn
unserer Mühe ist. Wir nennen
­diejenigen glücklich, die gefallen
sind, ehe sie erleben mussten, wie
Makedonen mit persischen Stö­
cken geschlagen werden und bei
Persern darum betteln müssen,
vor ihren König treten zu dürfen.“
…
Alexander riss der Palastwache
den Speer aus der Hand und er­
stach Kleitos. Danach trauerte er
tagelang um den getöteten
Freund.
Bearbeitet die Quelle 1 nach den
oben genannten Arbeitsschritten.
1 Nennt die Vorwürfe, die Kleitos
gegenüber Alexander erhebt.
2 Beschreibt, wie Alexander auf die
Vorwürfe seines Freundes rea­giert.
3 Versucht Antworten auf die Zwi­
schenüberschrift „War Alexander
immer ein Held?“ zu finden und be­
gründet eure Meinung.
Zus amm enfa ssu ng
Viele Staaten – ein Griechenland
Seit 2000 v. Chr. wanderten die Hellenen in Griechen­
land ein. In der zerklüfteten, bergigen Landschaft ent­
stand eine Vielzahl von kleinen Stadtstaaten (Poleis).
In vielen Poleis reichte das Land nicht aus, um die
Menschen zu ernähren. Ganze Bevölkerungsgruppen
mussten deshalb zwischen 750 und 550 v. Chr. aus­
wandern und gründeten Kolonien. Seit dieser Zeit
gab es griechische Städte um das Schwarze Meer und
das Mittelmeer.
Olympische Spiele
Obwohl sie räumlich so weit getrennt voneinander
lebten, blieb das Zusammengehörigkeitsgefühl aller
Griechen untereinander bestehen. Alle Griechen ver­
band die gemeinsame Sprache und der Glaube an die
gleichen Götter. Zu Ehren der Götter wurden Olym­
pische Spiele veranstaltet. Diese Spiele, die alle vier
Jahre stattfanden, waren zugleich religiöses Fest und
sportlicher Wettkampf. Für Frauen gab es seit dem
5. Jahrhundert v. Chr. eigene Olympische Spiele, die
ebenfalls alle vier Jahre stattfanden.
Blütezeit Athens
Nach Auseinandersetzungen zwischen dem Adel und
den übrigen Bevölkerungsgruppen entwickelte sich
in Athen im 5. Jahrhundert v. Chr. eine Demokratie.
Alle männlichen Bürger Athens hatten das Recht, an
der Volksversammlung teilzunehmen und ihre Ange­
legenheiten selbst zu regeln. Sie konnten Gesetze be­
schließen, Beamte wählen und über Krieg und Frie­
den entscheiden.
Durch die Siege gegen die Perser und die Vorherr­
schaft im Attischen Seebund wurde Athen zum
bedeutends­
ten Stadtstaat Griechenlands. Auf allen
Gebieten der Kunst und der Wissenschaft wurde es
zum Vorbild für seine Nachbarn.
Hellenismus
Durch den Krieg zwischen Athen und Sparta er­
schöpften sich die griechischen Staaten im Bruder­
krieg. Im 4. Jahrhundert v. Chr. gelang es Philipp, dem
König der Makedonen, Griechenland zu unterwerfen.
Sein Sohn und Nachfolger Alexander eroberte das
Perserreich. Die griechische Sprache, Kultur und Le­
bensweise waren im Weltreich und auch nach dem
Zerfall dieses Reiches bestimmend. Deshalb wird die
Zeit von 300 v. Chr. bis zur Zeitenwende Hellenismus
genannt.
■
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776 v. Chr.
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■
■ Die ersten Olympischen Spiele in ■
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■
■ Griechenland
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750–550 v. Chr.
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■ Gründung griechischer Kolonien ■
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■ am Mittelmeer und am Schwar­ ■
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■ zen Meer
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5. Jahrhundert v. Chr. ■■
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■ Entstehung der Demokratie in
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■ Athen. Die Stadt wird zur Füh­
■
■
■
■ rungsmacht in Griechenland.
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356–30 v. Chr.
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■ Philipp von Makedonien unter­ ■
■ wirft Griechenland. Sein Sohn
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■ gründet ein Weltreich. Entste­
■
■ hung des Hellenismus
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105
Standard-Check: Das solltet ihr wissen
Wichtige Begriffe
olis)
✓✓ Stadtstaat (P
✓✓ Kolonien
✓✓ Götter
✓✓ Athen
✓✓ Sparta
✓✓ Perserreich
Olymp
✓✓ Zeus
iele
✓✓ Olympische Sp
✓✓ Demokratie
ung
✓✓ Volksversamml
✓✓ Sklaven
✓✓
Was wisst ihr noch?
e Volksve
Athenisch
.
eichnung
struktionsz
g. Rekon
rsammlun
n
Tipps zum Weiterlese
tten der Akropolis.
Renée Holler: Im Scha m alten Griechenland.
Ein Ratekrimi aus de oewe, Bindlach 2003
­Tatort Geschichte, ­L
Kampf um Troja.
Paul Hühnerfeld: Der dtv junior Bd. 70084,
­Griechische Sagen.
­München  1986
n.
n im Labyrinth. Roma
Patrice Kindl: Verlore Bd. 70871. 2004
dtv Taschenbücher
verflixten Fälle
Germund Mielke: Die ätsel-Krimi.
aus Griechenland. ­R
Metz, Gaggenau 2002
en sie im
Pierre Miquel: So lebt. ­Tess­loff, Nürnberg 1982
alten Griechenland
lphi. Arena Bd. 2637,
De
ch
na
t
ch
Flu
y:
Ra
y
Mar
Würzburg 2003
106
1 Was sind Stadtstaaten?
2 Warum gründeten die Griechen
­Kolonien?
3 Welche olympischen Disziplinen
aus der
Antike und von heute kennt ihr?
4 Was meinten die Griechen mit dem
Wort „Demokratie“?
5 Was wurde bei einer Volksversam
mlung
entschieden?
6 Wer durfte an einer Volksversam
mlung
teilnehmen?
7 Welche griechischen Götter ken
nt ihr?
8 Welche Rolle spielten die Frauen
im an­
tiken Griechenland?
9 Wie wurde man Sklave und welc
he Ar­
beiten hatten die Sklaven zu verricht
en?
Persischer Bogenschütze. Glasierter
Ziegelschmuck aus
dem Palast des
Darius in Susa.
Standard-Check: Das solltet ihr wissen
Kreuzworträtsel
6
Bevor ihr das Kreuzworträtsel löst, müsst ihr euch ­zuerst
eine ­Kopie dieser Buchseite anfertigen.
Versucht in einem ersten Schritt, das Rätsel zu lösen, oh­
ne ins Kapitel zu schauen. Wenn ihr Probleme habt, hel­
fen euch die Abbildungen, die entsprechenden Seiten im
Buch zu finden. Das Lösungswort lautet:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Griechisch-ägyp­
tische Weltstadt
Gott des Meeres
7
10
5
3
4
Kampfort, von dem ein Läufer
ins 42 Kilometer entfernte
Athen gelaufen sein soll
Hier wurden
Gesetze be­
schlossen und
über Krieg und
Frieden
­entschieden.
Gegen sie erhoben sich die
griechischen städte in
­einem Aufstand.
1
6
8
1
10
9
5
Kriegerstaat
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Thrakien
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Knossos
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50
100
150
200 km
0645060: S. 082, Das antike Griechenland
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Kos
12
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Rhodos
4
Kythera
Kreta
Gebirge
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Lakonien
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Milet
Delos
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Samos
König von
Makedonien
Ephesos
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Attika
go
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Athen
Mykene
Tiryns
Hier fanden alle vier Jahre
sportliche Wettkämpfe statt.
2157
Smyrna
Chios
h
Theben
K
Argos
Peloponnes
Messenien
Eretria
Böotien
c
Orchomenos
a
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Olympia
Pylos
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Thermopylen
2547
Delphi
Achaia
Korinth
Arkadien
Pergamon
Phokaia
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Ätolien
Ithaka
Zakynthos
2
Lesbos
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Leukas
Stadtstaat
Kephallenia
Troja (Ilion)
g
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Thessalien
Pharsalos
9
11
Lemnos
Larisa
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Korkyra
Marmarameer
Makedonien
Chalkidike
Überreste von
Gebäuden, die über
2000 Jahre alt sind
10
Göttervater
Karpathos
Sie wurden wie Vieh ange­
boten und verkauft und
mussten oft hart arbeiten.
© carlos borrell • kartografie + infografik • berlin
„Mitbewohner”
ohne politische
Rechte
10
14
Ihr Leben spielte sich fast nur im häuslichen
Bereich ab, sie hatten keine politischen Rechte.
15
8
Seit dem 8. Jahrhundert vor Christus hatten
die Griechen Kolonien rund ums 15 gegründet.
107
Textquellenverzeichnis
S. 84: Gus­tav Adolf Süß/Wolfgang Bickel/Ludwig Petry (Hrsg.), Curriculum Geschichte, Altertum 1. Diesterweg o. J. – S. 85: Lud­
wig Drees, Olympia. Kohlhammer, Stuttgart 1967, S. 68 (Isokrates) – S. 86: Ludwig Drees, a. a. O., S. 59; Wolfgang Kleinknecht/
Herbert Krieger (Hrsg.), Materia­lien für den Geschichtsunterricht: Das Altertum. Diesterweg, Frankfurt/Main 1982, S. 72 (Pausa­
nias) – S. 88/89: Pierre Miquel, So lebten sie im alten Griechenland. Tessloff, Hamburg 1982, o. S., übers. von Heike Renwrantz –
S. 90: Zit. nach: Plutarch. Artemis, Zürich/Stuttgart 1954, S. 154, eingel. und übers. von Konrat Ziegler – S. 91: Zit. nach: Ge­
schichte in Quellen, Bd. 1, bearb. von Walter Arend. BSV, München 1970, S. 148 – S. 92: Zit. nach: Plutarch, a. a. O., S. 146ff.
– S. 93: Karl Wilhelm Weeber, Smog über Attika. Umweltverhalten im Altertum. Artemis, Zürich/München 1990, S. 20f – S. 94:
Robert Flaceliere, Griechenland. ­Reclam, Stuttgart 1977, S. 97, übers. von Edgar Pack – S. 95: William Tarn, Die Kultur der helle­
nistischen Welt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1966, S. 302 f., übers. von Gertrud Bayer – S. 96: William Tarn,
a. a. O., S. 302 f. – S. 99: Herodot, Historien II, a. a. O., S. 78 – S. 101: Wolfgang Kleinknecht/Herbert Krieger (Hrsg.), a. a. O., Bd. 2.
Diesterweg, Frankfurt/M. 1978, S. 168 – S. 104: Zit. nach: Plutarch. Sammlung Dieterich, 1933, S. 225, übers. von Wilhelm Ax
Bildquellenverzeichnis
Antikensammlung, Basel: S. 84.1–2, (107 Wdh.); Archiv für Kunst und Geschichte/akg-images Berlin: S. 84.3 (2-M120-J3-13);
92.R2, 104.1, 106.2, 4; Ashmolean Muse­um, Oxford: S. 94.2, 96.1; Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/bpk, Berlin: S. 92.R1,
100.R, 100.1 (107 Wdh.); Bongarts Sportfotografie, Hamburg: S. 87.5; British Library, London: S. 86.1 (107 Wdh.); Detemple,
Wolfgang, Arnsberg: S. 97.3; Dorling Kindersley Verlag, Starnberg: S. 90.1, 91.4; Hirmer Fotoarchiv, München: S. 83.R (105.2
Wdh.), 91.3, 95.4; Jürgens Ost- und Europa-Photo, Berlin: S. 97.4; Kandula, Architektur-Bilderservice: S. 80/81; Koppermann,
Christa, Gau­ting: S. 106.1; Metropolitan Museum of Art, New York: S. 96.2; Museum of Fine Arts, Boston: S. 86.2, 105.1; Photo­
graphie Giraudon, Paris: S. 99.R1; picture-alliance/dpa (Nr. 7705995): 87.4 © dpa-Sportreport (Nr. 6605752, Jens Wolf), 87.6
(Nr. 428843, Kay Nietfeld), Staatliche Antikensammlung, München: S. 86.3, 95.3, 95.5; Verlag Philipp von Zabern, Mainz:
S. 85.R
Das Umschlagbild zeigt die Himmelsscheibe von Nebra.
Abbildungen aus Büchern: 90.R, aus: Anlage zu „National Geographics“
Zeichnungen: Andreas Müller, Hamburg; Michael Teßmer, Hamburg;
Grafiken und Karten: Klaus Becker, Frankfurt/M., Carlos Borrell, Berlin; Elisa­beth Galas, Köln; Skip Langkafel, Berlin
Nicht in allen Fällen war es uns möglich, die Rechteinha­ber der Abbildungen ausfindig zu machen. Für eventuell entstandene
Fehler oder Auslassungen bitten wir um Verständnis. Berechtige Ansprüche werden selbstver­ständlich im Rahmen der üblichen
Vereinbarungen ab­gegolten.
Redaktion: Gisela Veerkamp
Bildassistenz: Christina Sandig
Umschlaggestaltung: Klein & Halm Grafikdesign, Berlin
Technische Umsetzung: zweiband.media, Berlin
www.cornelsen.de
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1. Auflage, 1. Druck 2013
Alle Drucke dieser Auflage sind inhaltlich unverändert und können im Unterricht nebeneinander verwendet werden.
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­ ingescannt und in ein
Netzwerk eingestellt oder sonst öffentlich zugänglich gemacht werden.
Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.
Druck: Stürtz GmbH, Würzburg
ISBN 978-3-06-961597-2
L
Inhalt gedruckt auf säurefreiem Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Inhaltsverzeichnis
4.Griechenland in der Antike80
Ein Land von Stadtstaaten
82
Kulturelle Gemeinsamkeiten
der Griechen
84
Olympische Spiele
86
nZum Weiterlesen: Olympische „Helden“
88
Sparta – ein Kriegerstaat
90
Demokratie in Athen
92
Das Leben der Frauen
94
Metöken und Sklaven
96
Die Perserkriege
98
Die Griechen und ihre Nachbarn100
Alexander erobert
das Perserreich
102
nMethode: Arbeit mit Textquellen
104
Zusammenfassung105
nStandard-Check: Das solltet ihr wissen
106
ISBN 978-3-06-961597-2
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