Geschichte Sachsen-Anhalt nl G in riec de he r A nl nt and ik e eg er 5 Ei Entdecken und Verstehen 4.Griechenland in der Antike 750 v. Chr. GRIECHEN GRÜNDEN KOLONIEN 594 v. Chr. BEGINN DER DEMOKRATIE IN ATHEN 490 v. Chr. SIEG ÜBER DIE PERSER Athen Sparta Weiß leuchten die Säulen auf der Akropolis in Athen im Son­ nenlicht. Es sind die Überreste von Gebäuden, die schon vor über 2000 Jahren Eindruck auf jeden Besucher der Stadt machen sollten. Das ist bis heute so geblieben. Tausende von Touristen ­bewundern Tag für Tag die Zeugnisse griechischer Baukunst. Auch bei uns finden wir viele Bauten aus späterer Zeit, die die Säulen­ bauten der griechischen Tempel nachahmen: Theater, Kirchen und viele Regierungsgebäude. Auch die Namen vieler ­ ­Unterrichtsfächer sind griechischen Ursprungs, wie z. B. Biologie (Lehre vom Leben), Geographie (Erdbeschreibung) oder Mathe­ matik (Wissenschaft). Das Wort „Pause“ – abgeleitet von einem griechischen Verb – bedeutet so viel wie „aufhören“. Die be­ deutendsten sportlichen Wettkämpfe, die Olympischen Spiele, ­haben die Griechen als Erste durchgeführt. Woher die Griechen kamen, warum sie heute noch in vielen Bereichen als Vorbilder ­gelten, davon berichten die folgenden Seiten. 450 v. Chr. 324–323 v. Chr. BLÜTEZEIT ATHENS UNTER PERIKLES ALEXANDER DER GROSSE Ein Land von Stadtstaaten Thrakien Marmarameer Makedonien Thasos Chalkidike ly mp O 2911 2637 P E i n ir d g us o Pharsalos Athen Attika lis k i c h e a Milos s M e e r Naxos d n e Kos r Rhodos Kythera Kreta Gebirge e e s l Lakonien Ephesos Milet Delos Paros Sparta 2157 M n go y Ar Samos s Mykene Tiryns Peloponnes Messenien Marathon e Argos Theben Smyrna Chios h Orchomenos Eretria K Olympia Pylos Phokaia c Achaia Korinth Arkadien a s bö i Eu Thermopylen 2547 Delphi Böotien Ithaka Lesbos ä s I o Internettipps: Unter www.zdf.de (Stichwort: ZDF ­ wissen & entdecken) finden sich zahlreiche interessante Infor­ mationen zum alten Griechenland. www.griechenland.de Pergamon Thessalien Ätolien Zakynthos Troja (Ilion) Larisa Leukas Kephallenia Lemnos Ä Korkyra p 2000 –1000 v. Chr.: Aus dem Norden wanderten Volks­ stämme in das ­heutige Griechen­ land ein. Sie gründe­ ten Siedlungen und bildeten Kleinstaaten (Poleis). Olynthos Karpathos Ebenen Knossos 0 50 100 150 200 km 1 Das S.antike Griechenland. 0645060: 082, Das antike Griechenland © carlos borrell • kartografie + infografik • berlin Polis* (griech. = Burg, Stadt; Mehrzahl: ­Poleis): Bezeichnung für die im alten Grie­ chenland selbststän­ digen Stadtstaaten, z. B. Athen, Sparta, Korinth. Die Einwohner einer Polis verstanden sich als Gemeinschaft. Sie waren stolz auf ihre politische Selbstständigkeit und achteten darauf, wirtschaftlich unab­ hängig zu bleiben. 82 Viele Staaten – ein Volk der Hellenen Im Verlauf des 2. Jahrtausends v. Chr. dran­ gen von Norden her kriegerische Volks­ stämme in das heutige Griechenland ein. Von einem kleinen Stamm übernahmen sie ihren gemeinsamen Namen: „Hellenen“. Dieser Name unterschied sie von der be­ siegten Urbevölkerung und von Fremden. Die Bezeichnung „Griechen“ taucht erst viel später auf. Die Stämme kamen in ein Land, das wenig Siedlungsraum bot. Das Mittelmeer gliedert das Land in zahllose Inseln und Halbinseln. Hohe Gebirgszüge umschließen kleine, nur begrenzt fruchtbare Ebenen. Jedes Tal bil­ dete damals eine abgeschlossene Welt für sich. Die Wege waren so schmal, dass Esels­ karren nur mit Mühe aneinander vorbeika­ men. Eine Reise zum nächsten Ort jenseits der Berge war beschwerlich. Am bequems­ ten war es noch, einzelne Strecken per Schiff zurückzulegen. So zersplitterten die eingewanderten Stäm­ me in viele kleine, voneinander getrennte Gemeinschaften. Wo es möglich war, errich­ tete man auf einer Anhöhe eine Burg. Von hier aus herrschten Fürsten, die sich auch als Könige bezeichneten, über die Bevölkerung des Tals oder der Insel. Unterhalb der Burg entstanden städtische Siedlungen, in denen Großgrundbesitzer, Händler und Handwer­ ker wohnten. Die Bauern lebten auf dem Land, das die Siedlungen umgab. So entstand in Griechenland kein großes Reich mit einer Hauptstadt. Vielmehr bil­ dete jede Stadt einen eigenen Staat für sich mit einer eigenen Regierung. Die Griechen nannten eine solche Siedlung Polis*. Ein Land von Stadtstaaten Dn Tanais jes Don tr au Olbia Phanagoreia Tyras Theodosia Pantikapaion Pityus Dioskurias Rhone Po Istros Tomis S ch w arz es M eer Sinope Mesembria Apollonia Korsika Selymbria Maroneia Perinthos Kallipolis Abdera Kymai Dikaiarcheia Tarent Elea Sardinien Sybaris Lesbos Korkyra Kroton Chalkis Lipara Sizilien Chios Teos Samos Achaia Korinth Gela Syrakus Sparta Mutterstadt (Muttergebiet) Tochterstadt Chalkis, Megara Sparta (nur Tarent), Korinth, Achaia Phokaia (Kolonien nur im Westen), Milet Inseln Mitt Tig r is Phokaia Megara Eu ph Milet rat Paros Thera Rhodos Kreta Zypern elmeer Seit dem 7. Jahrhun­ dert v. Chr. gab es in Griechenland Mün­ zen. Das abgebildete Geldstück stammt aus Sizilien von der Kolonie Leontinoi (griech.: leon = Lö­ we). Es zeigt einen Löwenkopf mit vier Gers­tenkörnern. Kyrene km Nil 250 500 750 Sesamos Byzantion Herakleia Kalchedon Astakos Kios Kyzikos Lampsakos Abydos Alalia Ischia 0 Phasias Odessa Massalia 2 Kolonisation der Griechen vom 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr. Die Polis als Heimat In einer Polis lebten selten mehr als ein paar tausend Menschen. Dennoch nennen wir sie heute Stadtstaaten. Für die Bürger war der Stadtstaat das eigentliche Vater­ land. Für seine Unabhängigkeit und Freiheit kämpften sie – auch gegen den jeweiligen Nachbar-Stadtstaat. Wenn damals ein Be­ wohner Griechenlands gefragt wurde, wo­ her er komme, dann antwortete er nicht: „Ich bin ein Hellene“, sondern: „Ich bin ein Athener“. Ein anderer hätte gesagt: „Ich bin ein Spartaner“ oder „Ich bin ein Korinther“ usw. 1 Beschreibt die griechische Landschaft mit­ hilfe der Karte 1. 2 Vergleicht diese Landschaft mit jener von Ägypten (vgl. S. 56/57). 3 Erklärt mithilfe der Karte 1 und des Textes, wie die Landschaft das poli­tische Le­ ben der Griechen beeinflusste. In der Heimat wird es zu eng Einige Stadtstaaten litten schon bald unter Über­bevölkerung und Hungersnöten Des­ halb wanderten zwischen 750 und 550 v. Chr. zahlreiche Griechen aus und gründeten neue Stadtstaaten (Kolonien*) rund um das Mittelmeer und das Schwarze Meer. Viele Kolonien wuchsen schnell heran und über­ trafen schon bald nach ihrer Gründung die Mutterstädte an Reichtum und Macht. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit dem Mutterland blieb aber bei allen Auswande­ rern bestehen: Man sprach die gleiche Spra­ che, verehrte die gleichen Götter und nahm an den Olympischen Spielen und anderen Wettkämpfen in Griechenland teil. 4 Erstellt anhand der Karte 2 und eu­rer ­Atlanten eine Liste der heutigen Länder, in denen es damals griechische Kolonien gab. 5 Erklärt den Ausspruch eines griechischen Gelehrten: „Wir sitzen um unser Meer wie die Frösche um einen Teich.“ 6 Befragt eure ausländischen Mitschüler und Mitschülerinnen: Warum haben sich ihre ­Eltern entschlossen, für einige Jahre oder für immer ihr Heimatland zu verlassen? Welche Probleme gab es für sie, als sie nach Deutsch­ land kamen? Kolonien, ­Kolonisation* (abgeleitet aus dem lateinischen Wort „colonus“ = ­Bebauer, Ansiedler): Seit 750 v. Chr. wan­ derten viele Griechen aus. Sie besiedelten die Küsten des Mit­ telmeeres und des Schwarzen Meeres und gründeten dort neue Städte (Kolo­ nien). 83 Kulturelle Gemeinsamkeiten der Griechen Athene Aphrodite Ares Olymp* (griech.= Olympos): Der Olymp ist ein Gebirge in Griechen­ land an der Grenze Thessaliens und Ma­ kedoniens. Es ist bis 2911 m hoch. Nach der Vorstellung der alten Griechen lebten auf den Gipfeln des Olymps die griechi­ schen Götter. Exkursionstipp: – Antikensammlung der Universität Bonn – Archäologisches Museum der ­Westf­älischen Wil­ helms-Universität Münster 84 1Zeus. Vasenmalerei. 2Poseidon. Vasenmalerei. Die Götter – eine große Familie Überall in Griechenland gab es prächtige Tempel und heilige Stätten, an denen man die Göttinnen und Götter verehrte. Dem Glauben der Griechen nach lebten die Göt­ ter auf dem hohen, meist von Wolken um­ gebenen Gipfel des Olymp*. Hier wohnten sie als große Familie zusammen, ganz wie die Menschen, nur mit mehr Luxus, mäch­ tiger und unsterblich. Vom Zusammenleben der Götter berichtet eine grie­chische Sage: Q1… Zeus wollte wieder einmal seine ­Kinder und Geschwister beim Göttermahl vereint sehen. Daher ließ er Hermes, den Götterboten, zu sich kommen und befahl ihm: Ziehe deine Flügelschuhe an und rufe mir deine Brüder und Schwestern herbei. Ich will mit Hera, meiner Frau, ein Götter­ mahl geben. Hermes flog zuerst zu Hephaistos, dem Gott des Feuers. Der schmiedete groß­ artige Waffen. Seine Frau war die schöne Aphrodite. Sie warf noch einen Blick in ­ihren Spiegel und machte sich dann auf den Weg zum Olymp. Ihr hinkender Mann konnte mit ihr nicht Schritt halten. Athene, die Lieblingstochter des Zeus, traf Hermes in jener Stadt an, deren Einwoh­ 3Hera. Vasenmalerei. ner sie zur Schutzgöttin erwählt hatten. Sie nahm Lanze und Schild und eilte zu ihrem Vater. Zuletzt fand Hermes den Gott des Krieges, Ares. Wie er ihn antraf – mit Schild und Lanze –, so brachte ihn Hermes zu seinen Geschwistern auf den Olymp. Auch die Brüder des Zeus waren gekom­ men: Poseidon, der Gott des Meeres, und Hades, der Gott der Unterwelt. Er verließ seinen Richterstuhl, um der Einladung zu folgen. Kerberos, den mehrköpfigen Hund, ließ er als Wächter der Unterwelt zurück. Am Kopf des Tisches hatten neben Zeus und Hera die beiden Brüder Poseidon und Hades Platz genommen. Bei Nektar und Ambrosia unterhielten sich die Götter und teilten Zeus ihre Sorgen und Nöte mit. … 1 Zeigt den Olymp auf der Karte auf Seite 82. 2 Beschreibt mithilfe der Abbildungen 1–3 und Q1 die griechischen Götter. 3 Die Götter handelten und fühlten, so die Vorstellung der Griechen, ähnlich wie die Menschen. Sucht für diese Behauptung Be­ weise in der Sage. Olympische Göttinnen und Götter 14 6 8 15 7 1 16 9 2 17 10 11 18 19 12 3 4 13 5 Die Anlage von Olympia im 5. Jahrhundert v. Chr. Rekonstruktionszeichnung. 1 Gymnasion, 2 Ringerschule, 3 Amtssitz der olympischen Priester, 4 Werkstatt des Bildhauers Phidias, 5 Gästehaus, 6 Amtssitz hoher Verwaltungsbeamter, 7 Grab des Königs Philipp, 8 Heratempel, 9 Grab des Königs Phelops, 0 Zeusaltar, q Zeustempel, w Buleuterion (hier wurde der olympische Eid abgelegt), e Süd­ stoa, r Schatzhäuser, t Tempel der Kybele, z Stadion, u Echohalle, i Ostbäder, o Pferderennbahn. Orakelstätten*: Hier befragten die ­alten Griechen ihre Götter. Gegen eine Gebühr erteilten ­Priester – im Auftrag der Götter – Vorher­ sagungen über die Zukunft. Delphi gehörte zu den berühmtesten Orakelstätten in Griechenland. Seine Weissagungen ließen mehrere Deu­ tungen zu. Orakel nannte man die Weissagungs­ stätte und die Weis­ sagung selbst. 4 Tempel und Orakelstätten Die Griechen brachten Opfer und Gaben dar, damit die Götter sie vor Krankheiten ­bewahrten oder ihnen gute Ernten bescher­ ten. Vor den Tempeln stand der Altar. Auf ihn legte man seine Opfergaben nieder, wie beispielsweise die Erstlingsfrüchte der Fel­ der oder Tiere, die man zu Ehren der Gott­ heit geschlachtet hatte. Im Innern der Tem­ pel befand sich das Standbild des Gottes oder der Göttin, die man verehrte. Heilige Orte waren auch die Orakelstätten*. Hier konnte man den Rat und die Vorhersagung der Götter einholen. Aus Schriften wissen wir, welche Fragen die Menschen stellten, etwa: Soll ich Fischer werden? Soll ich das Geschäft abschließen? Soll ich heiraten? Griechische Städte schickten bei Rechts­ streitigkeiten oder vor Kriegserklärungen ihre Boten zu den Orakelstätten. Ein Priester oder eine Priesterin waren das Sprachrohr der Götter. Gegen eine Gebühr erteilten sie die Weissagungen der Götter. 4 Menschen haben sich schon immer um ­ihre Zukunft Sorgen gemacht und sich „Ora­ keln“ zugewandt. Benennt Beispiele dafür, die aus unserer Zeit stammen. Religiöse Feiern und Wettkämpfe Bei allen großen religiösen Feiern fanden sportliche Wettkämpfe statt. In Olympia wurden alle vier Jahre sportliche Wettkämp­ fe zu Ehren des Göttervaters Zeus abgehal­ ten. An den Wettkämpfen nahmen Sportler aus allen griechischen Stadtstaaten teil. Den Sinn der Spiele erklärte um 380 v. Chr. der athenische Gelehrte Isokrates in einer Fest­ ansprache: Q2… Wir versammeln uns alle an einem Ort, nachdem wir alle Feindseligkeiten ein­ gestellt haben. Während des Festes ­bringen wir gemeinsam unsere Opfer dar, verrich­ ten gemeinsam Gebete und werden uns dabei unseres gemeinsamen Ursprungs ­bewusst. Alte Freundschaften werden er­ neuert, neue Freundschaften werden ge­ schlossen. So lernen wir uns gegenseitig besser zu verstehen. … 5 Gebt in eigenen Worten wieder, welche Bedeutung die Olympischen Spiele nach Mei­ nung des athenischen Bürgers hatten. Frauenwettkämpfe in Olympia: Für Frauen gab es in Olympia und Sparta gesonderte Wett­ kämpfe, die alle vier Jahre zu Ehren der Göttin Hera in Olym­ pia stattfanden. Der einzige Wett­ kampf war ein Lauf für Mädchen und Frauen, der in drei Altersklassen ausge­ tragen wurde. Nach der Vorschrift liefen sie mit offenen Haaren und einem hemdartigen Ge­ wand, das bis zu den Knien reichte. Die Siegerinnen erhielten auch einen Kranz vom Ölbaum. Läuferinnen bei den Frauenwettspiel­ en. Vasenmalerei, 5. Jahrhundert v. Chr. 85 Olympische Spiele Olympische Spiele*: sportliche Wettkämp­ fe, die zu Ehren des Göttervaters Zeus in Olympia veranstaltet wurden. 293 mal – von 776 v. Chr. bis 393 n. Chr. – konn­ ten die Spiele in unun­­ terbrochener Rei­ henfolge stattfinden. Danach wurden sie durch den römischen Kaiser Theodosius als „heidnischer Kult“ verboten. Der Franzose Baron de Coubertin rief sie erst 1896 wieder ins Leben. Olympische ­Sommerspiele der Neuzeit: 1896 Athen 1900Paris 1904 St. Louis 1908London 1912Stockholm 1920Antwerpen 1924Paris 1928Amsterdam 1932 Los Angeles 1936Berlin 1948London 1952Helsinki 1956Melbourne 1960Rom 1964Tokio 1968Mexiko 1972München 1976Montreal 1980Moskau 1984 Los Angeles 1988Seoul 1992Barcelona 1996Atlanta 2000Sydney 2004Athen 2008Peking 1924: Einführung der Olympischen Winter­ spiele 1976: Erste Olym­ pische Spiele der ­Behinderten (Para­ lympics) 86 1Wagenrennen. Der Wagenlenker gehört zu den wenigen Athleten, die bekleidet sind. Olympische Wettkämpfe Die ersten Olympischen Spiele*, von denen wir sicher wissen, fanden im Jahr 776 v. Chr. statt. In einer heutigen Darstellung heißt es: M1… Im Frühling eines olympischen Jah­ res machten sich drei heilige Boten auf den Weg und suchten jeden Winkel von Griechenland auf, um die bevorstehenden Spiele anzukündigen. Man forderte die Teilnehmer auf, mindestens einen Monat vorher zu erscheinen, um unter der Auf­ sicht der Kampfrichter zu trainieren. Andere kamen zu Zehntausenden, wann und wie es ihnen beliebte – Zuschauer, Lebensmittel- und Getränkehändler, Ab­ ­ gesandte vieler griechischer Städte, Bett­ ler, Blumenhändler und die Sänger, Tänzer und Redner, die das „Rahmenprogramm“ bestritten – kurz, der ganze bunte Haufen, der sich überall bei großen Rennen und auf Jahrmärkten einfindet. … Zwischen 30 000 und 40 000 Zuschauer waren anwesend, wenn die Wettkämpfe ­ durchgeführt wurden. Sie dauerten fünf Ta­ ge: 1. Tag: Feierliche Eröffnung. 2 Weitsprung aus dem Stand. Zwischen 1,5 und 4,5 kg schwere Gewichte aus Stein, Blei oder Eisen verstärken den Vorwärtsschwung. 3Langstreckenlauf. Die Bilder auf dieser Seite sind Vasenmalereien aus dem 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Der Grieche Pausanias beschreibt sie im Jahr 175 n. Chr. folgendermaßen: Q1… Die Zeusstatue im Rathaus hat den Beinamen „Schwurgott“ und hält in jeder Hand einen Blitz. Bei ihr müssen die Ath­ leten und ihre Väter und Brüder und auch die Lehrer schwören, dass sie sich keinen Verstoß gegen die olympischen Wettkämp­ fe zuschulden kommen lassen werden. … Die Athleten leisten dazu noch den Schwur, dass sie sich insgesamt zehn Monate nach­ einander der sorgfältigsten Übung hinge­ geben hätten. 2. Tag: Wettstreit der Trompeter vor der ­Echohalle. Wagenrennen; Fünfkampf: Dis­ kuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Ringen und Stadionlauf (192 m). Olympische Spiele 3. Tag: Festprozession zum heiligen Bezirk. Am Altar vor dem Zeustempel: Opferung, Gesänge, Flötenspiel und Gebete. Abends: Opferschmaus. 4. Tag: Schwerathletische Kämpfe: Ringen, Faustkampf und Waffenlauf über 400 m. 5. Tag: Siegerehrung im Tempel mit Dank­ opfern zu Ehren des Zeus. Festessen der Sieger im Rathaus von Olympia. Abends: ­ Die Sieger laden ihre Freunde zu einem fest­ lichen Mahl bei Gesang und Musik ein. Auszeichnungen und Ehrungen Die Athleten wollten bei den Wettkämpfen keine Rekorde aufstellen. Sie wollten Erste sein, besser sein als alle anderen. Zweite oder dritte Plätze gab es nicht. Es gab nur einen Sieger und die Verlierer. Dabei war es völlig gleichgültig, ob man mit einem rela­ tiv schlechten Ergebnis gewonnen hatte. Von den Siegern wurden Standbilder ange­ fertigt, die man in Olympia aufstellte. In ih­ rer Heimatgemeinde erhielten sie ein Leben lang kostenlose Verpflegung und Befreiung von den Steuern. Auszeichnungen und Ehrungen führten seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. dazu, dass immer mehr Berufssportler an den Olym­ pischen Spielen teilnahmen; vereinzelt kam es auch zu Bestechungsversuchen, um den Sieg zu erkaufen. 1 Vergleicht die Bilder auf dieser ­Doppelseite. 2 Gestaltet aus den Texten eine Radiorepor­ tage. 3 Erkundigt euch, wie die Olympischen Spiele heute ablaufen, und fertigt dann eine Tabelle an: Berühmte Sieger der Olympischen Spiele: Weitsprung: Chionis aus Sparta (664) Wagenrennen: ­Kimon aus Athen (532, 528, 524) Theron, Alleinherr­ scher von Akragas (476) Fünfkampf: Hierony­ mus von Andros (492) 4 Olympische Spiele Athen 2004. Ulla Salzgeber er­ ringt mit „Rusty“ die Silbermedaille im Dressurreiten. heute … … … … … … … … Pankration ­(Mischung aus Faustund Ringkampf): ­Euthymos aus Lokroi (460) Faustkampf der Kna­ ben: Antipatros aus Milet Wettlauf: Ergoteles aus Himera (470) Langlauf: Sotades aus Kreta (384) 5 Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002. Der Schweizer Skispringer Andreas Küttel beim Ski­ springen von der 90-Meter-Schanze. Foto. Olympische Spiele damals Pferderennen: Hie­ ron, Alleinherrscher von Syrakus (476) Stadion- und Dop­ pellauf: Astylos aus Kroton Mehrfache Gold­ medaillengewinner seit 1896: Ray Ewry (USA, 10) Paavo Nurmi (Finn­ land, 9) Larissa Latynina (UdSSR, 9) Mark Spitz (USA, 9) Carl Lewis (USA, 9) Sawao Kato (Japan, 8) Matt Biondi (USA, 8) Birgit Fischer (Deutschland, 8) 6 Olympische Spiele Athen 2004. Die brasilia­ nischen Segler Grael und Ferreira erringen Gold in der Starboot-Klasse. Foto. 87 Zum Weiterlesen: Olympische „Helden” Wagenrennen. Rekonstruktionszeichnung. Sportliche Wettkämpfe Die griechischen Stadtstaaten ­legen großen Wert darauf, dass sich bereits die Kinder in den ­verschiedenen Sportarten üben. Sportliche Wettkämpfe, zu denen die Besucher in Scharen herbei­ strömen, finden in den Städten und in den großen Heiligtümern statt, dem des Zeus in Olympia und dem des Apollon in Delphi. Der bekannteste Sport ist der Ringkampf, der vom zehnten ­Lebensjahr an ausgeübt wird. Eine besondere Form des Ring­ kampfes ist das Pankration: Hier ist alles erlaubt, nur nicht dem Geg­ ner die Augen auszukratzen! Die Kämpfer wälzen sich im Schlamm (die frisch umgepflügte Erde wird vorher mit Wasser besprengt) und verdrehen einander brutal die Glieder. Der Kampf ist beendet, wenn einer der beiden erschöpft den Arm hebt. Auch das Boxen 88 ist eine beliebte Sportart bei den Griechen; man wickelt sich da­ zu Lederriemen um die Hände. Die Kinder lernen Weitsprung, ­indem sie Hanteln aus Stein oder Metall in den Händen halten, die die Kontrolle über die Armbewe­ gungen erleichtern. Eine beliebte Disziplin ist auch das Diskuswerfen. Der Diskus kann bis zu vier Kilogramm wiegen. Auch der Speerwurf gehört zu den von den Griechen ausgeübten Sport­ arten. Doch am beliebtesten ist der Wettlauf im Stadion, der über unterschiedliche Strecken, meist über 200 Meter, geht. Das Fest von Olympia – die Olympischen Spiele – findet alle vier Jahre beim Heiligtum des ­Zeus auf dem Pe­ loponnes statt. Hier sind sogar Sklaven als Zuschauer zugelassen, nicht aber Frauen. Dieses Fest zieht alle be­rühmten Sportler Grie­ chenlands an, darüber hinaus aber auch Wetter, die vor allem die Pferderennen sehen wollen. Rei­ che Griechen wie Alkibiades besit­ zen Reitställe und können ­dadurch viele der großen Wagenrennen gewinnen. Im Jahr 416 v. Chr. lässt Alkibiades in Olympia neun Quad­ rigen (Vierspänner) starten, mit denen er den ersten, zweiten und vierten Platz gewinnt. Die Olym­ piade dauert fünf Tage und endet mit einer feierlichen Prozession, einem großen Festmahl und der Bekanntgabe der Resultate durch den Herold. Die Sieger, Olympio­ niken genannt, werden in ganz Griechenland berühmt und wie Helden verehrt. Weitere interessante Informationen über das Leben der Griechen finden sich in dem Band von Pierre Miquel: So lebten sie im alten Griechenland. Tessloff, Hamburg. Zum Weiterlesen: Olympische „Helden” Die ersten sechs Läufer sind soeben zum Wettlauf gestartet. Die Griechen kennen noch keinen Tiefstart mit ei­ nem Knie auf der Erde, sondern warten das Startsignal stehend ab, die Füße nah beieinander und den Körper vor­ gebeugt. Der Sportler vorn im Bild, der einen Kranz aus Ölbaumzweigen trägt, freut sich, weil er gerade den Sieg im 400-Meter-Lauf errungen hat. Dieser Wettbewerb geht zweimal über die Länge des Stadions. Rekonstruktions­ zeichnung. Diese beiden Boxer kämpfen erbarmungslos gegen­einan­ der. Der Kampfrichter überwacht die Einhaltung der ­Regeln. Hände und Unterarme der Boxer sind mit Leder­ riemen umwickelt, in die auch Bleistücke eingearbeitet sein können. Jeder Schlag ist gefährlich für den Gegner und der Kampf ist erst beendet, wenn einer der beiden aufgibt oder erschöpft zur Erde fällt. Rekonstruktions­ zeichnung. Zur Ausrüstung der Sportler gehören ein Schwamm zum Waschen und ein Kännchen mit Öl zum Einreiben des Körpers. Nach dem Wettkampf wird der Staub, der sich fest auf die eingeölte Haut ­gelegt hat, mit einem Bronzeschaber abgekratzt. Rekonstruktions­ zeichnung. Um bessere Weiten zu erzielen, trainieren die Weitsprin­ ger mit Hanteln, die bis zu 5 Kilogramm wiegen können. Der Athlet Phayllos von Kroton soll mithilfe solcher Han­ teln 16 Meter weit gesprungen sein! Rekonstruktions­ zeichnung. 89 Sparta – ein Kriegerstaat Theben Platäa ATTIKA ACHAIA ELIS Athen Korinth ARKADIEN Mykene Olympia MESSENIEN Spartanische Frau. Bronzestatue, Ende 6. Jahrhundert v. Chr. Im Gegensatz zu ­anderen Griechinnen trugen die Frauen in Sparta kurze Ge­ wänder. Um 800 v. Chr.: Gründung Spartas Heloten*: Zwangsarbeiter, die für die spartiatischen Herren das Land be­ bauten. Als Sklaven gehörten sie dem spartanischen Staat. Periöken: Bewohner der ­Städte, die auf spartani­ schem Staatsgebiet „um Sparta herum“ lagen. Sie waren ­keine Sklaven, hatten aber weniger Rechte als die spartanischen Bürger. 90 Sparta Myrtoisches Meer LAKONIEN 1 Ein Krieger mit selbst gestaltetem Schild. ­Foto. Sparta – Herrschaft der Krieger Athen war nur einer von mehreren hundert Stadtstaaten in Griechenland. Zwischen diesen Stadtstaaten gab es oft erbitterte Kämpfe. Besonders verhasst und gefürchtet bei den Athenern waren die Spartaner. Die Vorfahren der Spartaner waren um 1200 v. Chr. in die Halbinsel Peleponnes eingedrungen. Nach und nach eroberten ­ sie das Land; die einheimische Bevölkerung wurde versklavt. Recht- und schutzlos war sie den Spartanern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Manchmal kam es zu Aufstän­ den, die aber von den Spartanern jedes Mal blutig niedergeworfen wurden. In Sparta lebten ungefähr 9000 Spartaner. Sie herrschten über etwa 150 000 Bauern­ sklaven, Heloten* genannt, die den größten Teil der Ernte an sie abliefern mussten. Wie soll man – so überlegten die Spartaner – die Herrschaft über diese zahlenmäßig weit überlegenen Sklaven sichern? Die Antwort lautete: Jeder Junge muss von Kindheit an zum Krieger erzogen werden. Der griechische Schriftsteller Plutarch (46 bis 120 n. Chr.) berichtet: Q1 Wenn ein Kind geboren wurde, musste es der Vater zu den Ältesten der G ­ emeinde bringen; diese untersuchten das Kind. Wenn es wohlgebaut und kräftig war, ga­ ben sie dem Vater den Auftrag, das Kind aufzuziehen. War es aber schwächlich und missgestaltet, so ließen sie es in einen Ab­ grund werfen, damit es dem Staat nicht zur Last falle. Argos Ionisches Meer 2 Kythera Stadt Heiligtum Grenze des Stadtstaates Sparta 0 25 50 km Ausdehnung Spartas im 6. Jh. v. Chr. Schon die Kleinkinder wurden dazu erzo­ gen, beim Essen nicht wählerisch zu sein, … und nicht zu weinen. Sobald die Jungen sieben Jahre alt waren, mussten sie das ­Elternhaus verlassen. Jetzt übernahm der Staat die Erziehung. Die Jungen wurden in Gruppen eingeteilt. Sie erhielten alle die gleiche Erziehung, das gleiche Essen und lernten gemein­ sam. Lesen und schreiben lernten sie nur so viel, wie sie unbedingt brauchten. Der ganze übrige Unterricht bestand nur darin, pünktlich zu gehorchen, Strapazen zu er­ tragen und im Kampf zu siegen. … Von Zeit zu Zeit wurden junge Männer, die besonders geschickt waren, auf das umliegende Land geschickt. Tagsüber ver­ steckten sie sich; des Nachts aber gingen sie auf die Landstraßen und töteten alle ­Heloten, die ihnen in die Hände fielen. … Die Mädchen sollten durch Laufen, Ringen und andere Sportarten ihren Körper abhär­ ten, damit sie gesunde und starke Kinder zur Welt bringen könnten. 1 Erläutert die Ziele, die mit der Erziehung von Jungen oder Mädchen erreicht werden sollten. Wie denkt ihr darüber? 2 Sprecht über den spartanischen Brauch, schwächliche Neugeborene töten zu lassen. Sparta – ein Kriegerstaat 3 Kampf schwer bewaffneter Krieger in Reihen. Korinthische Vasenmalerei, um 650 v. Chr. Das Leben im Militärstaat Mit zwanzig Jahren wurden die jungen ­Spartaner, wenn sie die Erziehung erfolg­ reich durchlaufen hatten, in andere Ge­ meinschaften aufgenommen: Jeweils 15 Personen bildeten zusammen eine Essens­ gemeinschaft. Nur wer einer solchen Ge­ meinschaft angehörte, durfte auch an den politischen Beratungen teilnehmen und darüber abstimmen. Mit dreißig Jahren durften die Spartiaten* wieder in ihren Häusern wohnen. Nur noch die Mahlzeiten mussten sie in der Gruppe einnehmen. Die Mitglieder dieser Tischgemeinschaften führten zusammen militärische Übungen durch. Der athenische Dichter Kritias (um 460 bis 403 v. Chr.) berichtet: Q2 Aus Misstrauen gegen die Heloten geht der Spartaner immer mit dem Speer in der Hand umher. Er hofft auf diese Weise dem Heloten überlegen zu sein. Das zeigt doch, dass die Spartaner in ständiger Angst le­ ben. Sie wagen kaum aufzuatmen wegen des Schrecklichen, das man ständig erwar­ tet. Wie können denn Menschen die Frei­ heit genießen, die beim Frühstücken, beim Schlafen und jeder anderen Beschäftigung die Furcht vor ihren Sklaven dazu zwingt, bewaffnet zu sein! Hopliten (griech.): Fußsoldaten, aus­ gerüstet mit Pan­ zer, Helm, Schild, Schwert und Stoß­ lanze Phalanx (griech.): mehrfach gestaffelte Schlachtreihe 4 Ein junger Helmemacher. Motiv auf einem Teller. Seine militärische Stärke machte Sparta zur Führungsmacht im Süden Griechenlands. Es wurde damit zum wichtigsten Gegen­ spieler Athens. 3 Stellt in einer Tabelle zusammen, was ihr unter „Freiheit“ versteht, beispielsweise: Frei­ heit bedeutet: – frei sein von …, – selbst entscheiden dürfen über …, – das Recht haben … Überlegt dabei, wo die Freiheit des Einzelnen ihre Grenzen finden sollte. Spartiaten*: adlige Herrschafts­ schicht in Sparta mit gemeinsamer ­Abstammung, Land­ besitz und staatlich geregelter militä­ rischer Erziehung Verfassung: Dieser schriftliche Vertrag legt fest, ­welche Auf­gaben und Rechte die Bür­ ger haben und wer den Staat regiert. 91 Demokratie in Athen Demokratie*: Die alten Griechen unterschieden drei Staatsformen: – die Demokratie, die Herrschaft des Volkes, – die Aristokratie, die Herrschaft „der Besten“ (des Adels), – die Monarchie, die Herrschaft des Königs. Die Demokratie ist in Athen entstanden. In der Volksver­ sammlung wurden alle politischen ­Entscheidungen per Mehrheitsbeschluss getroffen. Oinophyta Psaphis Asopos Euböa Rhamnus Aphidnai Styra Parnes Dekeleia Trikorythos Phyle Pans-Grotte Keph iso s DemeterTempel Pelekes nte Theitras tto Paiania Attika Erchia me Xypete Alopeke s Athen Hy Salamis Herakleion Probalinthos Phegaia Pallene Gargettos Lykeion Lakadai Thymaitadai n Athena-Tempel Hermos Megara liko Athomonon Phlya Eupyridai Thria Eleusis Marathon Ikaria Pe Acharnai Kropidai Kopros Oion DionysosTempel Pergase Salamis Piräus Artemis-Tempel Phaleron Euonymon Philaidai Angele Steiria Sphettos Saronischer Prasiai Halai Anagyrus Golf Lamptrai Prospalta Kephale Thorai Aigina Perikles, griechischer Feldherr und Politiker (ca. 490– 429 v. Chr.). Marmorbüste. Grenze des Stadtstaates Athen Straße oder Fußweg Stadt Dorf Heiligtum Aphaia-Tempel Aigina Zeus Hellanios-Altar Angistrion 0 5 10 km Phrearrioi Aigila Thorikos Anaphlystos Atene AtheneTempel PoseidonTempel 1 Scherbe mit dem Na­ men eines Politikers. Um die Herrschaft eines Einzelnen zu verhindern, konn­ ten die Männer der Volksversammlung einmal im Jahr den Namen eines unlieb­ samen Politikers auf eine Scherbe ritzen (Scherbengericht). Der Meistgenannte musste für 10 Jahre die Stadt verlassen. Foto. 92 Helena Sunion Gebiet des Stadtstaates Athen. Stadtstaat Athen In Athen hatte die Herrschaft seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. in den Händen von ­Adligen gelegen, die das Königtum abge­ schafft hatten. Nach langwierigen Aus­ ei­ nandersetzungen zwischen dem Adel und den übrigen Bevölkerungsgruppen kam es im 5. Jahrhundert v. Chr. zu einer Regie­ rungsform, die die Athener selbst als Demo­ kratie* bezeichneten. Der berühmteste Politiker Athens im 5. Jahr­ hundert v. Chr. war Perikles, den die Bürger von 443 bis 429 v. Chr. ununterbrochen in das höchste Staatsamt wählten. Seiner An­ sicht nach sollten alle Bürger die gleichen politischen Rechte besitzen, da sich alle oh­ ne Unterschied in der Vergangenheit immer wieder für die Verteidigung der Stadt einge­ setzt hatten. Nach dem schriftlichen Bericht eines grie­ chischen Geschichtsschreibers soll Perikles 429 v. Chr. folgende Rede gehalten haben: Q1 … Wir leben in einer Staatsform, die die Einrichtungen anderer nicht nachahmt; eher sind wir für andere ein Vorbild, als dass wir andere uns zum Muster nähmen. Mit Namen wird sie, weil wir uns nicht auf eine Minderheit, sondern auf die Mehrheit Demokratie in Athen im Volke stützen, Volksherrschaft (= Demo­ kratie) genannt. Und es genießen alle Bür­ ger für ihre Angelegenheiten vor den Ge­ setzen gleiches Recht. … Jeder, der etwas für den Staat zu leisten ­vermag, kann bei uns ein politisches Amt erhalten. Das ganze Volk trifft in der Volksversamm­ lung die Entscheidungen und sucht hier, ein rechtes Urteil über die Dinge zu gewin­ nen. … Unsere Stadt ist für jedermann of­ fen. Ausweisungen von Fremden gibt es bei uns nicht. … Wir lieben Wissen und Bil­ dung. Reichtum ist bei uns zum Gebrauch in der rechten Weise, aber nicht zum An­ geben da. Armut ist keine Schande, aber sich nicht zu bemühen, ihr zu entfliehen, gilt als Schande … Volksversammlung Mindestens 40 Mal im Jahr wurden die Bür­ ger Athens zur Volksversammlung* geladen. Auf der Volksversammlung wurden alle Ge­ setze beschlossen, die Beamten gewählt und über Krieg und Frieden ent­schieden. Häufig dauerten diese Versammlungen von Sonnenaufgang bis zum Abend. Teilneh­ men konnte jeder athenische Mann, dessen Eltern auch Athener waren. In Wirklichkeit war vielen Bürgern ein Besuch der Volksver­ sammlung jedoch kaum möglich. Ein heutiger Wissenschaftler schreibt: M1… Der im Süden Attikas* wohnende Bauer konnte nicht beliebig oft seine Ha­ cke fallen lassen und den langen Weg in die Stadt antreten, und der Gemüsehänd­ ler, der seinen Stand auch nur für einen Tag schloss, riskierte, dass seine Kunden am nächsten Tag anderswohin gingen. … Für gewöhnlich besuchten die Volksver­ sammlung die Bauern der näheren Um­ gebung, die stadtansässige Bevölkerung (darunter viele Alte und Arbeitslose) und aus entfernteren Gegenden alle die, denen der Gegenstand der Beratung am Herzen lag; so ist z. B. verständlich, dass eine De­ batte über den weiteren Ausbau der Flotte die in Piräus wohnenden Bürger in Scha­ ren in die Stadt strömen ließ. … Politische Rechte 40 000 Bürger Ohne Politische Rechte Volksversammlung*: Versammlung der männlichen Bürger in Athen. Sie ent­ schied über Krieg und Frieden, beschloss Gesetze und wählte Beamte. Die Frauen und Kinder durften an der Volksver­ sammlung nicht teil­ nehmen, ebenso we­ nig die Mitbewohner und Sklaven sowie deren Frauen und Kinder. Sie bildeten aber die Mehrheit der Bevölkerung. 130 000 Frauen und Kinder 30 000 Mitbewohner (Metöken*) 100 000 Sklaven und Sklavinnen 2 Bevölkerung des Stadtstaates Athen um 430 v. Chr. Schaubild. 1 Stellt fest, wie viele Menschen in Athen politische Rechte besaßen und wie viele da­ von ausgeschlossen waren. (Schaubild 2) 2 Was haltet ihr von der Behauptung des Perikles, die athenische Staatsform sei demo­ kratisch? Was könnte er dazu sagen? 3 Spielt folgende Situation: Zwei Bauern in Sunion (Karte 1) unterhalten sich zur Zeit der Frühjahrsaussaat darüber, ob sie zur Volksversammlung gehen sollen. Entschieden werden soll dieses Mal über den Bau neuer Tempel. 4 Informiert euch über die Größe eures Kreis­ gebietes und vergleicht sie mit der des athe­ nischen Stadtstaates. Messt dazu die größte Ost-West- sowie Nord-Süd-Entfernung. Metöken* (griech.= Mitbe­ wohner): Sie lebten in Athen und waren vor allem in Handwerk und Handel tätig. Sie waren keine ­Sklaven, aber sie durften nicht an der Volksversammlung teilnehmen und auch kein Land besitzen. Attika*: Name der Halbinsel, auf der Athen liegt. Sie ist ein Hügelland mit kahlen Gebirgen und fruchtbaren ­Ebenen. Das Gebiet gehörte im antiken Griechenland zum Stadtstaat Athen. Sklaven: Nach griechischem Recht waren Sklaven eine „Sache“, über die ihr Besitzer frei verfügen konnte. Sie wurden als Kriegsge­ fangene in das Land gebracht und konn­ ten verkauft werden (Sklavenmarkt). Ihre Kinder erwartete das­ selbe Schicksal. 93 Das Leben der Frauen In Amphoren ­transportierten die Griechen vor allem Wein und Öl. Der bauchige Krug bestand aus ge­ branntem Ton und endete in einem ­engen Hals mit zwei Henkeln. 1 Mutter mit ihrem Baby im Kinderstuhl. ­ Malerei auf einer Schale, um 450 v. Chr. Lesetipp: Carl W. Weber: Segel und Ruder – Die Welt des Meeres bei den Griechen. dtv, Mün­ chen. Hier erfahrt ihr mehr über Kaufleute, Kapitäne, Piraten und Sklavenjäger. Internettipps: www.info-antike .de/athen.htm www.bosold.de/­ sagen www.meinebiblio thek.de/texte/html/ kinder.html 94 Frauen in Athen In dem Werk „Hauswirtschaftslehre“ des ­Ge­schichts­schreibers Xenophon (um 430 bis 355 v. Chr.) sagt der 30-jährige Gutsbe­ sitzer Ischomachos zu seiner 14-jährigen Ehefrau: Q1 … Deine Pflicht ist es, zu Hause zu blei­ ben und die Sklaven, die außerhalb des Hauses zu tun haben, hinauszuschicken. Diejenigen aber, die im Hause zu tun ha­ ben, musst du beaufsichtigen. Das, was ins Haus gebracht wird, musst du in Empfang nehmen. Du musst das, was sogleich ge­ braucht wird, verteilen, musst einschätzen, was als Vorrat gebraucht werden soll, und darauf achten, dass nicht der Vorrat für ein ganzes Jahr schon in einem einzigen Mo­ nat verbraucht wird. Wenn man Wolle bringt, musst du darauf achten, dass alle davon Kleider bekom­ men, die es brauchen, und du musst fer­ ner darauf achten, dass die getrockneten Nahrungsmittel ordentlich zubereitet wer­ den. … ­Eine freilich von deinen künftigen Aufgaben wird dir vielleicht nicht erfreu­ lich erscheinen: Du musst nämlich, wenn je­mand im Hause krank geworden ist, dich auch darum kümmern, dass man ihn pflegt. … Sollten uns nun die Götter einst 2 Buntweberei am senkrechten Webstuhl. ­Malerei auf einem Trinkgefäß, um 430 v. Chr. Kinder schenken, so wollen wir zusammen beraten, wie wir ihnen die beste Erziehung geben können, denn diese müssen unsere Gehilfen und bes­ten Pfleger im Alter wer­ den. … 1 Nennt die Aufgabenbereiche, für die nach Meinung des Ischomachos seine Frau zustän­ dig ist. Seht euch dazu auch die Abbildun­gen 1–5 an. 2 Stellt euch vor, ihr könntet mit Ischo­ machos sprechen: Berichtet ihm, in welchen Punkten sich das Leben einer Frau in unserer Gesellschaft von dem Leben einer athe­ nischen Frau unterscheidet. Erklärt auch, was ihr jeweils besser oder schlechter findet. Männer und Frauen Das Leben einer Athenerin spielte sich hauptsächlich im häuslichen Bereich ab. Nur wenn sie zum Lebensunterhalt der Fa­ milie beitragen mussten, arbeiteten Frauen auch in der väterlichen Werkstatt mit oder gingen auf den Markt, um Gewänder, Blu­ menkränze usw. zu verkaufen, die sie zu Hause angefertigt hatten. Eine willkommene Unterbrechung des All­ tags brachten die zahlreichen Feste zu E­ hren der Göttinnen und Götter, an denen alle Das Leben der Frauen Lesetipp: Über das Alltags­ leben der alten Grie­ chen könnt ihr mehr erfahren in dem Buch von Pierre Miquel: So lebten sie im alten Griechenland. Tess­ loff, Nürnberg. 3 Frauen vor dem Brunnenhaus. Athenische ­Vasenmalerei, um 350 v. Chr. Athenerinnen und Athener teilnahmen. Da­ neben gab es aber auch reine Frauenfeste, wie etwa das mehrtägige Fest zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter. An diesem Fest durften nur verheiratete Frauen teil­ nehmen, Männer waren ausgeschlossen. Männer nahmen am häuslichen Leben kaum Anteil. Sie waren mehr unterwegs als daheim. Sie trafen sich auf dem Marktplatz, in den Sporthallen oder bei den Volks­ versammlungen. Abends lud man seine Freunde zu sich nach Hause ein. An diesen Zusammenkünften durften Frauen nicht teilnehmen. Nur wenige Männer handelten anders. Zu ihnen gehörte auch Perikles. Ein heutiger Wissenschaftler schreibt über ihn: M1… Niemand hätte etwas dabei gefun­ den, wenn Perikles seine Frau schlecht be­ handelt hätte. Dass er aber seine Frau als menschliches Wesen ansah, dass er wirk­ lich mit ihr lebte, anstatt sie in die Frauen­ gemächer zu verbannen, dass er Freunde zusammen mit ihren Frauen zu sich einlud, darüber regte sich jeder Athener auf. … 4 Eine Athenerin legt ein Gewand in eine Truhe. Relief, um 450 v. Chr. Bildung: Mädchen gingen nicht zur Schule. Sie wurden zu Hause von ihren Müttern in Haushaltsführung, Spinnen und Weben unterrichtet. Frauen aus wohl­ habenderen Familien konnten oft lesen und schreiben. 5 Lesende Athenerin. Vasenbild aus Athen, 5. Jahrhundert v. Chr. 4 Spielt folgende Situation: Ein Freund kommt ohne seine Frau zu Perikles, denn ­seiner Meinung nach gehört es sich einfach nicht, dass Frauen an abendlichen Zusam­ menkünften teilnehmen. Es empört ihn, dass Aspasia, die Frau des Perikles, anwesend ist. Es kommt zu einem Streitgespräch zwischen den dreien. 95 Metöken und Sklaven Sklaven*: Bei den Griechen wurde man Sklave, wenn man im Krieg in Gefangenschaft geriet oder wenn man so viel Schulden hatte, dass man sie nicht mehr zurück­ zahlen konnte. Sklaven konnte man durch Kauf erwerben (Sklavenhandel). Die Sklaven konnten nicht mehr über sich verfügen und waren das Eigentum ihrer Besitzer. Sie wurden im Bergbau und in der Landwirtschaft eingesetzt, sie waren im Haushalt, im Handwerk und in der Verwaltung tätig. Kinder von Sklaven wurden ebenfalls Sklaven. 96 1 Sklaven in einer Schuhmacherwerkstatt. ­Vasenbild, um 460 v. Chr. 2 Mitbewohner ohne Rechte Zur Zeit des Perikles lebten im Stadtstaat Athen etwa 300 000 Menschen. Ein politi­ sches Mitspracherecht hatten aber nur et­ wa 40 000 Bürger. In Athen lebten damals auch ungefähr 30 000 Ausländer, von den Athenern „Metöken“, d. h. „Mitbewohner“, genannt. Sie waren nach Athen gekom­ men, um hier in Handel, Handwerk oder im Bankgeschäft ihren Lebensunterhalt zu ver­ dienen. Die Metöken mussten Militärdienst leisten und Steuern zahlen, hatten aber ­keine politischen Rechte. Völlig rechtlos wa­ ren die etwa 100 000 Sklaven*. Sie waren wie eine Sache dem Willen ihres Besitzers ausgeliefert. Schwerarbeit und Schmutzar­ beit mussten in Athen vorwiegend von den Sklaven ausgeführt werden. Agatharchides, ein Grieche aus Kleinasien, berichtete um 120 v. Chr. über das Leben von Sklaven im Bergbau: Q1… Die jüngeren Männer arbeiten sich kriechend und mit einer Lampe an der Stirn vor, indem sie den Metalladern fol­ gen. Das geschlagene Gestein wird von Kindern ­herausgeschleppt und ältere Män­ ner zertrümmern es mit dem Hammer. Das Kleingeschlagene wird dann zu Staub gemahlen mit Steinmühlen, die nicht von Ochsen, sondern von Frauen gedreht wer­ den. Die Sklaven werden von bewaffneten Aufsehern bewacht und häufig g ­ eschlagen. Ohne Pause und ohne Rücksicht auf ihren körperlichen Zustand müssen sie arbeiten. Alle begrüßen den Tod, wenn er naht. … Sklaverei in Athen Auf dem monatlichen Sklavenmarkt wurden Männer, Frauen und Kinder von Skla­ venhändlern wie Vieh angepriesen und ver­ kauft. Zahlreiche Sklaven arbeiteten als Hand­werker in einem Betrieb oder waren als Dienerinnen oder Diener in einem Haushalt tätig. Einige waren auch Lehrer der Kinder reicher Familien. Zehntausende schufteten sich in den staatlichen Silberbergwerken zu Tode. Die Arbeit in den niedrigen Stollen dauerte von Sonnenauf- bis Sonnenun­ tergang. Ruhe- oder Feiertage gab es nicht. Ein Bürger, der zu viel getrunken hat, auf dem Heimweg von einem Fest. Eine Sklavin steht ihm bei. Bild in einer griechischen Trinkschale, um 480 v. Chr. 1 Das Schicksal der Sklaven hing sehr von ihrer Arbeit ab. Erarbeitet verschiedene Mög­ lichkeiten. 2 Fremde, die in Athen wohnten, arbeiteten und Steuern zahlten, durften an den Volks­ versammlungen nicht teilnehmen und nicht wählen. Stellt fest, ob es auch bei uns ähn­ liche Regelungen gibt. Kunst und Wissenschaft 3 Landgericht in Arnsberg. 1838 fertig gestellt. ­Foto, 2004. 4 Brandenburger Tor in Berlin. Erbaut 1789. Foto, 2004. Baukunst Athen war nicht nur der politische Mittel­ punkt Griechenlands, sondern auch Vorbild auf fast al­ len Gebieten der Kunst. Unter ­Perikles wur­den riesige Geldsummen aus­ gegeben, um die Akropolis (siehe S. 80/81) in einen der schöns­ ten Tempelbezirke zu verwandeln. Daneben zählen die Theater zu den bedeutendsten Bauten der Athe­ ner. Bis zu 10 000 Zuschauer konnten sich hier ein Drama (Schauspiel) oder die grie­ chischen Komödien (Lustspiele) und Tragö­ dien (Trauer­spiele) ansehen. Die Bauwerke der Griechen gelten bis in un­ sere Zeit als vorbildlich wegen ihrer Schön­ heit und ihrer harmonischen Form. 3 Vergleicht die Akropolis auf der Auftakt­ doppelseite mit den Abbildungen 3 und 4. 4 Sucht mithilfe eurer Lehrerin oder eures Lehrers in einem Kunstführer nach weiteren Beispielen für derartige Baukunst in der ­Nähe eures Wohnortes. Wenn möglich, macht Fo­ tografien von ihnen. Erstellt mithilfe dieser ­Bilder eine Wandzeitung. Wissenschaft Nicht nur in der Baukunst, auch in zahl­ reichen Wissenschaften gelten die Griechen als Lehrmeister. So hieß es im griechischen Volksglauben lange Zeit: Wenn Zeus seinen gewaltigen Schild schüttelt, bewegen sich die Wolken, bildet sich ein Gewitter, löst er den Donner aus; als Waffe schleudert er den Blitz. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. aber gaben sich die griechischen Gelehrten mit derar­ tigen Erklärungen nicht mehr zufrieden. Sie begannen systematisch zu forschen und wissenschaftlich zu denken. Warum, so frag­ ten die Menschen damals, wird es Tag und Nacht? Warum sieht man von einem Schiff, das langsam am Horizont auftaucht, zu­ erst den Mast? Für jede Naturerscheinung suchte man jetzt die natürliche Ursache. 5 Die Begriffe in der Randspalte stammen aus dem Griechischen. Erklärt diese Begriffe mithilfe eines Lexikons. 6 Die Begriffe zeigen, auf welchen Gebieten die Griechen Vorbilder waren für spätere Völ­ ker. Zählt einige dieser Gebiete auf. Denkt dabei auch an eure Schulfächer. Folgende Begriffe stammen aus dem Griechischen: Physik Astronomie Geographie Historie Biologie Architektur Thermometer Apotheke Orgel Musik Horizont Atom Organ Demokratie Drama Theorie Forschung in der Medizin Der Arzt Hippokrates (um 460–370 v. Chr.) von der Insel Kos übertrug das wissen­ schaftliche Denken auch auf die Medi­ zin. Im Altertum ­wurden Krankheiten auf den Einfluss von Gottheiten zurückge­ führt. Deshalb ver­ suchte man, sie mit Opfern an die Götter zu heilen. Hippokrates hatte dazu eine andere ­Ein­stellung. Er be­ obachtete seine Kranken sehr genau und schrieb sorgfältig alles auf, was ihm wichtig erschien. So wurde es ihm im Laufe der Zeit ­möglich, die Zeichen einer Krankheit ge­ nau zu deuten und Methoden und Mittel zur Heilung heraus­ zufinden. 97 Die Perserkriege Do nau Schwarze s M e er sp Ionien Kappadokien Armenien Milet Kilikien Assyrien Syrien r Damaskus Libyer Ägypten Sargatien Susiane Pe Me er 1 Arachosien Indien Maka tes Theben Perserreich Gegen Persien verbündete Griechenstaaten Persis ARABIEN Gebiet des ionischen Aufstandes rs is ch Lydien Verwaltungsgebiete seit 518 v. Chr er Go Geten Von Persien abhängige Völker lf 500 750 0 250 km Ro 98 l 449 v. Chr.: Friedensvertrag zwi­ schen dem Attischen Seebund und dem persischen Großkö­ nig. Ni 477 v. Chr.: Die meisten grie­ chischen Staaten schließen sich zu einem Militärbündnis gegen die Perser ­zusammen (Attischer Seebund). Athen wird Führungsmacht. Areia Susa Persepolis 500 v. Chr.: Aufstand griechischer Städte in Kleinasien gegen das Perser­ reich. 480 v. Chr.: Entscheidungs­ schlacht auf dem Meer in der Bucht von Salamis. Die ­Flotte des Großkönigs Xerxes wird von den Athenern geschlagen. Gandhara Parthien Medien Babylonien Babylon Nabatäer Memphis Perserkriege 490 v. Chr.: Sieg der athenischen Truppen über das persische Heer in der Ebene von Marathon. Jerusalem gs Baktrien ße lmee ni Eu Zypern ra st tte at Mi r ph Persischer Bogen­ schütze. Zeichnung. Kö igris T Kreta Sogdiane eer s M Sparta Phrygien Lydien he Athen isc Delphi Daher Ka Makedonien Thrakien Ar a l See In du s Geten Maker E r yt hr ä i sc he s Me e r Perserreich und die Perserkriege. Aufstand gegen die Perser Während sich die Athener immer mehr von der Vorherrschaft des Adels befreien ­konnten, gerieten sie in Gefahr, die gerade errungene Freiheit zu verlieren. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. herrschten die Perser über ein Großreich, das von Indien bis zum Mittelmeer reichte. Die griechischen Städte an der Westküste Kleinasiens (s. Karte 2) ge­ hörten ebenso dazu wie Ägypten, das eine persische Provinz wurde. An der Spitze des Reiches stand der Großkönig Darius (521 bis 485 v. Chr.), der von seinen Palästen in Susa und Babylon aus regierte. Unterstützt wurde er von 20 Statthaltern. Von der Stadt Milet ausgehend kam es 500 v. Chr. zu einem Aufstand griechischer Städte in Kleinasien gegen die persische Herrschaft. Dem persischen Großkönig Darius gelang es, den Aufstand niederzuwerfen. Milet wurde völlig zerstört und seine Bewohner wurden 2000 Kilometer weit in das Lan­ desinnere verschleppt. Da die Athener die Aufständischen mit Schiffen unterstützt hat­ ten, beschloss Darius, ganz Griechenland zu unterwerfen. 1 Vergleicht die Karte oben mit einer poli­ tischen Karte in eurem Atlas und nennt die heutigen Länder, die dieses Reich umfasste. 2 Messt nach, wie viele Kilometer sich dieses Großreich in seiner größten Ausdehnung von Westen nach Osten und von Norden nach Süden erstreckte. Sieg von Marathon Im Jahr 490 v. Chr. landete ein gut ausgerüs­ tetes persisches Heer mit etwa 20 000 Solda­ ten in der Ebene von Marathon (vgl. Karte 1, S. 92). Athenische Truppen zogen ihnen entgegen. Ihre Stärke war der Nahkampf, für den sie mit Helm und Brustpanzer gut gerüstet waren. Die Perser verfügten da­ gegen über hervorragende Bogenschüt­ zen. Deshalb begannen die Griechen einen Sturmlauf, sobald sie in die Schussweite der Bogenschützen gerieten. Mit nur geringen Verlusten gelang es ihnen, in den Nahkampf zu kommen und die Perser zu besiegen. Feldzug des Xerxes Zehn Jahre später plante der persische Groß­ könig Xerxes – Nachfolger des 485 v. Chr. verstorbenen Darius – einen erneuten Feld­ Die Perserkriege Byzantion THRAKIEN NIEN DO KE Pella MA Ilion CHALKIDIKE Lemnos THES SAL IEN Ambrakia Ionis c h e s Mee r Lesbos Ägäis c h e s ÄTOLIA Kyme Me e r Thermopylen 479 Delphi Theben Euböa Sardes Chios Platää Leukas 479 HÄA AC Korinth Salamis Argos Samos Athen 480 Delos Naxos Peloponnes Sparta Mykale 479 Ephesos Milet Platää 479 0 Perserreich Verbündete Persiens Griechische Bundesgenossen Befreite griechische Staaten, die dem Attischen Seebund beitraten Zug des persischen Heeres Zug der persischen Flotte Zug der griechischen Flotte Wichtige Schlacht 100 200 300 König Dari­us I. auf seinem Herr­ scherthron. Persi­ sches Relief, um 500 v. Chr. km Melos Rhodos Kythera 2 Griechenland und der persische Feldzug 480–479 v. Chr. zug gegen Griechenland. Vor dem Feldzug fragte er einen Griechen, ob er denn mit dem Widerstand der griechischen Poleis rech­nen müsste. Als Xerxes die Antwort er­ hielt, die Griechen würden sich seinem Heer entgegenstellen, soll er gelacht ­haben. Der griechische Schriftsteller Herodot (um 484–425 v. Chr.) schildert uns seine Ant­ wort: Q1 … Wie sollen tausend oder ­zehntausend oder fünfzigtausend Griechen, die darüber hinaus alle gleichermaßen frei sind und nicht dem Befehl eines Einzigen gehor­ chen, diesem gewaltigen Heer standhalten können! Ja, wenn sie wie bei uns in Persien einen einzigen Herrn hätten, würden sie vielleicht aus Furcht vor ihm sich tapferer zeigen, als sie sind, und unter ­Geißelhieben auch einen überlegenen Feind angreifen. Aber wenn alles in ihrem Belieben steht, tun sie ganz gewiss nichts dergleichen. … Mit einem Heer von 50 000 Soldaten und über 1000 Schiffen zog Xerxes im Jahr 480 v. Chr. gegen Griechenland. Die Athe­ ner flohen vor der Übermacht auf die Insel Sala­ mis. In der engen Bucht von Salamis kam es zu einer Seeschlacht (Karte 1). Xer­ xes musste vom Ufer aus zusehen, wie seine eng aneinander gedrängten Schiffe von der beweglichen Flotte der Athener geschlagen wurden. Er floh in großer Eile. Sein Heer, das er in Griechenland zurückließ, schlugen die Griechen im folgenden Jahr ebenfalls. Über die Gründe für diesen Sieg schreibt der griechische Schriftsteller Herodot: Q2… Die Athener waren stark gewor­ den. Das Recht eines jeden Bürgers, in der Volksversammlung zu reden, ist eben et­ was sehr Wertvolles. Solange die Athener von Adligen beherrscht wurden, waren sie keinem einzigen ihrer Nachbarn im Krieg überlegen. … Als Untertanen waren sie ­feige und träge, als freie Menschen aber schaffen sie für sich selbst. … 3 Tragt Gründe für den Sieg der Athener ­zusammen. 4 Vergleicht die Aussagen des Großkönigs ­Xerxes mit jener des griechischen Schriftstel­ lers Herodot: Warum glaubte Xerxes die Grie­ chen schnell besiegen zu können, warum er­ rangen nach Meinung Herodots die Griechen trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit den Sieg? Marathonlauf: Ein athenischer Bote soll vom Kampfplatz in Marathon sofort in das 42 km entfernte Athen gelaufen sein, um der Bevölkerung den Sieg zu melden. Daran erinnert noch heute der Marathon­ lauf bei den Olympi­ schen Spielen und anderen Wettbe­ werben. 99 Die Griechen und ihre Nachbarn Philipp II. von ­Makedonien* (359–336 v. Chr.), ­ermordet von einem Freund seines Sohnes Ale­xander. Das Mi­ niaturporträt aus ­Elfenbein (Höhe: 3 cm) wurde auf dem Boden der Grabstätte Philipps gefunden. 431– 404 v. Chr.: Krieg zwischen Athen und Sparta (Pelopon­ nesischer Krieg). Er endet mit der ­Kapitulation Athens. 356 –336 v. Chr.: Philipp von Make­ donien unterwirft ganz Griechenland. Lange Mauern*: Befestigungsanlage, die die Landverbin­ dung zwischen Athen und dem wichtigen Kriegshafen Piräus absicherte. 100 1 Die Alexanderschlacht. Links der makedonische König Alexander, im Streitwagen rechts der Perserkönig Darius III. mit seinem Wagenlenker. Römisches Mosaik aus Pompeji, um 100 v. Chr. Aus der Bedrohung wird Krieg Athens wirtschaftliche Macht und Größe ­erregte bei anderen griechischen Stadtstaa­ ten nicht nur Bewunderung, sondern auch Sorge und Angst. So befürchtete Sparta, die stärkste Landmacht Griechenlands, einen Angriff der athenischen Kriegsflotte. Die Spartaner beschlossen daher, Athen zuvor­ zukommen und die Stadt anzugreifen. Der Krieg zwischen Athen und Sparta 431 v. Chr. fiel ein spartanisches Heer in Atti­ ka ein, verwüstete das Land und fällte alle Olivenbäume. Die Landbewohner flüchte­ ten in den Schutz der „langen Mauern*“. Zwei Jahre später brach in der übervölkerten Stadt die Pest aus. Über 100 000 Einwohner wurden von ihr dahingerafft; unter den To­ ten war auch Perikles. Fast 30 Jahre dauerten die Kämpfe zwischen Sparta und Athen. 404 v. Chr. gelang es den Spartanern, Athen einzu­schließen. Kein Ge­ treideschiff konnte in den Hafen von Piräus mehr einlaufen. Die ausgehungerte Bevöl­ kerung musste sich ergeben. Das demokra­ tische System Athens brach zusammen. Makedonien erringt die Vorherrschaft Athen hatte seine beherrschende Stellung in Griechenland verloren, aber auch Sparta war von den langen Kämpfen erschöpft. Andere griechische Stadtstaaten wollten deshalb selbst in den Kampf um die Vor­ herrschaft in Griechenland eingreifen. Die Streitigkeiten der griechischen ­ Städte untereinander nutzte König Philipp von Makedonien* aus. Mit einem schlagkräf­ tigen Heer gelang es ihm, die Vorherrschaft über ganz Griechenland zu gewinnen. Zusammen mit Hilfstruppen aus den un­ ­ terworfenen griechischen Städten wollte der makedonische König gegen die Perser ziehen, um sein Reich zu vergrößern und um Beute und Ruhm zu gewinnen. Bevor Philipp seinen Plan ausführen konnte, wur­ de er 336 v. Chr. ermordet. Die Herrschaft übernahm sein Sohn Alexander. 1 Nennt Gründe für die Kämpfe zwischen den griechischen Stadtstaaten. 2 Überlegt, warum Sparta die Olivenbäume in Attika fällte. 3 Fasst die politischen Ziele des Makedonen­ königs Philipp zusammen. Alexander der Große Do nau Schwarze Pella Ar a l See s M e er Ka Makedonien Thrakien sp Granikos e s M Milet Issos Oase Siwa 331 324 Opis Ägypten l Ni Ro tes 250 500 er 2 Me 0 750 326 Alexandreia 331 Alexandreia Alexandreia Alexandreia Persepolis 324 Pe Reich Alexanders des Großen Von Alexander abhängige Staaten ARABIEN 324 Zug Alexanders mit Jahreszahl Zug anderer makedonischer Einheiten Wichtige Schlacht Nikaia Alexandreia 330 Susa 324 Memphis Kaspische Tore Ekbatana Babylon Jerusalem Alexandreia Parthien Indus Damaskus Tyros h 330 Medien a r Syrien c kus Hindu Alexandreia Zadrakarta Gaugamela r ph lmee n s ie Tigri am ot op t tte Eu Zypern Baktra 331 es M Kreta Baktrien er Armenien 333 Mi Marakanda he Gordion Sardes Ephesos Athen Alexandreia isc 334 rs Persis is ch Alexandreia Gedrosien 325 er Go lf 333 v. Chr.: Schlacht bei Issos, Niederlage und Flucht des Perser­ königs Darius. Rattala 325 E r yt hr ä i sc he s Me e r km Zug Alexanders des Großen und die Ausdehnung seines Reiches. Entstehung des Alexanderreiches Als Alexander 336 v. Chr. König wurde, war er 22 Jahre alt. In seiner Jugend hatte er sich viel mit griechischen Heldensagen beschäf­ tigt. Diesen griechischen Helden wollte er es gleichtun oder sie sogar übertreffen. Immer wollte er der Erste sein: im Sport, auf der Jagd und im Kampf. Er wollte erreichen, was vor ihm noch niemandem gelungen war. Im Jahr 334 v. Chr. zog Alexander, wie es sein Vater geplant hatte, gegen das Persische Großreich in den Krieg. Sein Heer bestand aus 5500 Reitern, 30 000 makedonischen und 7000 griechischen Fußsoldaten. Alexander zog zunächst nach Troja und brachte dort den Göttern Opfer dar. Dann ließ er seine Truppen an der Küste ­Klein­asiens entlangmarschieren. Indessen zog der per­ sische Großkönig Darius III. ein riesi­ges Heer zusammen. Im folgenden Jahr (333 v. Chr.) kam es zur Schlacht bei Issos, in der das per­ sische Heer vernichtend geschlagen wurde. Die persische Königin, ihre Kinder und das ganze Heerlager mit unermesslichen Schät­ zen fielen in die Hände Alexanders. Daraufhin schrieb Darius III. an Alexander und forderte die Freilassung seiner Familie. Alexander antwortete: Q1… In offener Schlacht habe ich zuerst über deine Feldherren, jetzt über dich und deine Heeresmacht gesiegt. So bin ich durch der Götter Gnade Herr des Landes. Da ich nun Herr von ganz Asien bin, komm du gefälligst zu mir. … Wenn du aber zu mir kommst, dann fordere deine Mutter und Gattin und die Kinder und was du sonst wünschst von mir, und du wirst es erhalten. Und künftig hast du, wenn du wieder an mich schreibst, an mich als Kö­ nig von Asien zu schreiben. Du hast mit mir als dem Herrn über alles, was dein war, zu sprechen, wenn du etwas wünschst. … Wenn du mir aber die Königsherrschaft streitig machst, dann erwarte mich noch einmal zum Kampf und reiß nicht aus. … Die Münze zeigt ­Alexander den Großen mit Widder­ hörnern. Sie sind das Zeichen des Gottes Ammon. Ale­xander wurde ­wahrscheinlich 356 v. Chr. geboren, er starb 323 v. Chr. in Babylon. Sein Leh­ rer war Aristoteles. 4 Vergleicht die Karte oben mit einer Atlas­ karte und verfolgt den Weg von Alexander und seinen Soldaten. 5 Beschreibt die Darstellung Alexanders und Darius’ auf Abbildung 1. 6 Versetzt euch in die Lage des persischen Großkönigs und verfasst ein Antwortschrei­ ben an Alexander (Q1). 101 Alexander erobert das Perserreich eine Frau. 10 000 Soldaten sollen sich mit Perserinnen verheiratet haben, einige wur­ den zur Ehe gezwungen. Kritik an dieser Ak­ tion wurde nicht geduldet. Die Kinder aus diesen Ehen sollten später den Grundstock für ein neues Alexanderheer bilden. 336–323 v. Chr.: Alexander der Große eroberte mit seinem Heer das Perserreich. 331 v. Chr.: Schlacht bei Gauga­ mela, zweiter Sieg Alexanders über Da­ rius. Einnahme der persischen Haupt­ städte Susa, Babylon und Persepolis. Alexander führte eine einheitliche Währung ein, das Alexander­ geld, und ließ Stra­ ßen zwischen den großen Städten sei­ nes Reiches anlegen. Diadochen* (griech. diadochos = Nachfolger): um den Vorrang streitende Nachfolger einer ­bedeutenden Persön­ lichkeit. Hellenismus*: Der Siegeszug Ale­ xanders hatte zur Folge, dass sich im Mittelmeerraum und im Orient die grie­ chische Sprache und die Lebensformen der Hellenen weit ver­ breiteten. Diese Epoche (323 bis 330 v. Chr.) bezeichnen wir des­ halb mit dem Begriff „Hellenismus“. 323 v. Chr.: Tod Alexanders. Er starb im Alter von 33 Jahren in Baby­ lon, vermutlich an Malaria. Sein nächs­ tes Ziel, die Erobe­ rung der arabischen Halbinsel, konnte er nicht mehr in Angriff nehmen. Alexander hinterließ keine Nachkommen. 102 1 Ein Makedonier heiratet eine Perserin. Vasenmalerei, 4. ­Jahrhundert v. Chr. Eroberung des Perserreiches Alexander führte sein Heer an der Küste nach Süden. Die Hafenstadt Tyros konnte erst nach monatelanger Belagerung erobert werden. Alexander ließ sie zerstören und die gesamte Bevölkerung niedermachen oder in die Sklaverei verkaufen. Ägypten, das unter persischer Herrschaft stand, fiel ihm kampf­ los zu. An der Mündung eines Nilarms grün­ dete er einen Flottenstützpunkt, der seinen Namen trug: Alexandria (Abb. 3). Die Stadt wurde schnell zu einem Handels- und Kul­ turzentrum im Mittelmeerraum. 331 v. Chr. schlugen Alexanders Krieger den persischen König zum zweiten Mal. Alexan­ der bestieg in Susa, der Hauptstadt des per­ sischen Reiches, den Thron. Massenhochzeit in Susa Nach der erneuten Niederlage des Perser­ königs betrachtete sich Alexander als Nach­ folger des Darius. Er wollte Herr über ganz Asien werden. Zugleich erkannte er aber auch die Notwendigkeit, Makedonen und Perser auszusöhnen. Deshalb ließ er in Susa eine Massenhochzeit feiern. Makedonische Offiziere und enge Berater Alexanders ver­ mählten sich mit Frauen aus dem persischen Adel und erhielten von ihm reichlich Ge­ schenke. Er selbst heiratete eine Tochter des Darius und übernahm damit die persische Sitte der Vielehe; er hatte nämlich bereits Weltherrscher Alexander der Große Nach all seinen Erfolgen strebte Alexander danach, die Herrschaft über die ganze be­ kannte Welt zu gewinnen. Als er aber über den Indus hinaus vor­dringen wollte, weiger­ ten sich die Soldaten weiterzuziehen. Der Feldzug wurde abgebrochen. Ein Teil des Heeres kehrte auf dem Seeweg nach Ma­ kedonien zurück. Den Rest führte Alexander durch die Wüste Gedrosiens (s. Karte 2, S. 101). Dabei sollen mehr als 40 000 Sol­ daten umgekommen sein. Während der Vorbereitung eines neuen Feldzugs in den Süden starb Alexander 323 v. Chr. 1 Messt auf der angegebenen Karte nach, wie lang die Wegstrecke für die Soldaten war, die den ganzen Krieg mitgemacht haben. 2 Nennt Maßnahmen Alexanders, die die ­Regierung und Verteidigung des Riesenreiches erleichtern sollten. Wie denkt ihr darüber? 3 Schreibt die wichtigsten Stationen in ­Alexanders Herrscherlaufbahn auf. Reiche der Nachfolger Alexanders Alexander hatte keine Nachkom­ men, so­ dass seine Generäle fast 50 Jahre lang um die Vorherrschaft kämpf­ten. Schließlich ent­ standen drei größere Diadochenreiche*. Wie Alexander waren die neuen Könige ­Alleinherrscher und ließen sich wie Götter verehren. In allen Nachfolgereichen wur­ den auch weiterhin neue Städte gegrün­ det. Griechen und Griechisch sprechende Einheimische übernahmen die wichtigsten Ämter. Tempel, Theater, Sportanlagen und Wohnviertel wurden nach griechischem Vorbild ­gebaut. Griechisch war die Sprache, mit der sich die Einwohner unterschied­ licher Herkunft miteinander verständigten. Die neue Weltkultur, die damals entstand, nennt man heute den Hellenismus*. 4 Erklärt den Begriff „Hellenismus“. Alexandria – Kulturzentrum am Nil 2 Alexandria in Ägypten. Modellzeichnung. Eine griechisch-ägyptische Weltstadt Besondere Bedeutung erlangte das von Ale­ xander dem Großen im Nildelta gegründe­ te Alexandria. In der seit 331 v. Chr. grie­ chischen Hauptstadt Ägyptens lebten etwa 600 000 Menschen. Die Könige Ägyptens errichteten hier ein staatlich finanziertes For­ schungszentrum, das Museion. Hier wurden mathematische, astronomi­ sche, geographische, medizinische, zoolo­ gische und bo­­tani­sche Studien betrieben. Das Museion, an dem über 100 Wissen­ schaftler lehrten und forschten, besaß ne­ ben einem Zoo und einem botanischen Garten auch die damals größte Bibliothek* der Welt mit mehr als 700 000 Buchrollen. Man fand dort z. B. heraus, dass die Erde eine Kugel ist und sich um sich selbst dreht. Auch der Erdumfang wurde mit erstaun­ licher Genauigkeit berechnet. Der Ingenieur Heron entwickelte Wasseruhren, ­Seilwinden, Vermessungsinstrumente, automatische Tü­ ren und vieles mehr. Der Mathematiker ­Euklid schrieb ein Geometriebuch, dessen Regeln bis heute benutzt werden. Der Ma­ thematiker und Physiker Archimedes erfand unter anderem eine Vorrichtung, mit der man bis zu 200 Meter tiefe Bergwerks­stollen entwässern konnte. 5 Informiert euch (Lexikon, Internet) über die „Archimedische Schraube“. 9 8 10 6 7 3 1 5 Der griechische ­Geograph Stra­ bo (64 v. Chr. bis 14 n. Chr.) über den großen Reichtum der Stadt Alexandria: „Der Wohlstand der Stadt aber ist vor allem darin begrün­ det, dass von ganz Ägypten allein dieser Platz geschaffen ist sowohl zum See­ handel wegen guter Hafenverhältnisse und zum Binnen­ handel, da der Strom (Nil) wie ein bequemer Fährmann alles transportiert. Gewaltige Flotten werden von hier ­ausgesandt und brin­ gen die wertvollsten Frachten nach Ale­ xandria, von wo sie gleich weitergesandt werden. So kommen doppelte Zölle ein: von der Einfuhr und von der Ausfuhr.“ 4 2 3Alexandria. Stadtplan. 1 = Königspalast, 2 = königlicher Hafen, 3 = Theater, 4 = Poseidon-Heiligtum, 5 = Schiffswerften, 6 6 = ­Museion, 7 = Bibliothek, 8 = Serapis-Heiligtum, 9= Stadion, 0 = Gymnasion. 6 Erarbeitet einen „Rundgang“ durch Ale­ xan­dria und erklärt die Stadt. 7 Nennt mithilfe des Textes in der Randspal­ te Gründe, mit denen Strabo den außergewöhn­lichen Reichtum der Stadt er­ klärt. 8 Alexandria war keine gewachsene, son­ dern eine geplante Stadt. Begründet diese ­Behauptung. Lesetipp: Der Leuchtturm von Alexandria zählt zu den „Sieben ­Weltwundern“. In dem gleichnamigen Buch (Reihe „Was ist was“, Band 81, Tessloff, Nürnberg) erfahrt ihr mehr über die berühmten Bau­ werke der Antike. Bibliothek von Alexandria*: Die große Bibliothek wurde 47 v. Chr. von Caesar zerstört. 391 n. Chr. brannten Christen die kleine ­Bibliothek als Stätte heidnischer Kultur nieder. 103 Methode: Arbeit mit Textquellen Texte „entschlüsseln“ Textquellen liefern häufig wichtige Informationen, aber manchmal sind sie auch schwer zu verstehen, beleuchten nur einen kleinen Aus­ schnitt oder vertreten eine ganz bestimmte Meinung. Die folgenden Arbeitsschritte und Leitfragen sollen euch die Arbeit mit Textquellen erleichtern. 1. Schritt: Fragen zum Text –– Wovon handelt der Text? Hier geht es um die Beantwortung der „W-Fragen“: Wer? Wo? Wann? Was? Wie? Warum? –– Gibt es unbekannte Wörter, die ihr im Lexikon nachschlagen müsst? –– Wie ist der Text gegliedert? Könnte man für einzelne Ab­ schnitte Überschriften finden? –– Welcher Gesichtspunkt steht im Mittelpunkt des Berichtes? –– Welche Widersprüche, Übertrei­ bungen oder einseitigen Dar­ stellungen enthält der Text? 2. Schritt: Fragen zum Verfasser –– Welche Informationen besitzen wir über den Verfasser (Autor)? –– Hat er die Ereignisse, über die er berichtet, auch selbst miter­ lebt? –– Welche Absichten verfolgte der Verfasser mit seinem Text? Wollte er sich z. B. bei bestimm­ ten Leuten beliebt machen oder wurde er gar dafür bezahlt, Er­ eignisse oder Personen auf eine ganz ­bestimmte Weise darzu­ stellen? –– Versucht der Autor neutral zu sein oder ergreift er deutlich Partei für bestimmte Personen? 104 3. Schritt: Arbeit mit der Textquelle In diesem Geschichtsbuch findet ihr bei fast jeder Textquelle Fragen zum Inhalt. –– Beim Beantworten dieser Fra­ gen solltet ihr versuchen, die Antworten mit eigenen Worten wiederzugeben und nicht lange Sätze aus dem Text zu zitieren. –– Es ist sinnvoll, dass ihr euch ­Notizen macht; so könnt ihr die Fragen schneller beantworten. –– Wenn möglich vergleicht Text­ quellen von unterschiedlichen Autoren und auch aus verschie­ denen Zeiten über dasselbe Er­ eignis oder dieselbe Person. 1Alexander der Große (Büste). Foto. War Alexander immer ein Held? Nach Plutarch, einem ­griechischen Schriftsteller (46–119 n. Chr.), ­beklagte sich bei einem Fest der Reitergeneral und Freund Alexan­ ders, Kleitos, über den wachsen­ den Einfluss der Perser im Reich Alexan­ders: Q1… „Es ist nicht gut, wenn Ma­ kedonen, die viel besser gewesen sind als die Spötter, von Barbaren verhöhnt werden. Durch das Blut der Makedonen … bist du so groß geworden, dass du dich als Gottes Sohn aufspielst.“ Wütend antwortete Alexander: „Meinst du, dass du davon viel 2 Alexander trägt das Diadem der Perserkönige und die Widderhörner des Gottes Zeus-Ammon. Münze, 4. Jahrhun­ dert v. Chr. Freude haben wirst, mich zu be­ schimpfen und die Makedonen aufzuwiegeln, du Schurke?“ „Wir haben jetzt keine Freunde“, rief Kleitos, „wenn das der Lohn unserer Mühe ist. Wir nennen ­diejenigen glücklich, die gefallen sind, ehe sie erleben mussten, wie Makedonen mit persischen Stö­ cken geschlagen werden und bei Persern darum betteln müssen, vor ihren König treten zu dürfen.“ … Alexander riss der Palastwache den Speer aus der Hand und er­ stach Kleitos. Danach trauerte er tagelang um den getöteten Freund. Bearbeitet die Quelle 1 nach den oben genannten Arbeitsschritten. 1 Nennt die Vorwürfe, die Kleitos gegenüber Alexander erhebt. 2 Beschreibt, wie Alexander auf die Vorwürfe seines Freundes rea­giert. 3 Versucht Antworten auf die Zwi­ schenüberschrift „War Alexander immer ein Held?“ zu finden und be­ gründet eure Meinung. Zus amm enfa ssu ng Viele Staaten – ein Griechenland Seit 2000 v. Chr. wanderten die Hellenen in Griechen­ land ein. In der zerklüfteten, bergigen Landschaft ent­ stand eine Vielzahl von kleinen Stadtstaaten (Poleis). In vielen Poleis reichte das Land nicht aus, um die Menschen zu ernähren. Ganze Bevölkerungsgruppen mussten deshalb zwischen 750 und 550 v. Chr. aus­ wandern und gründeten Kolonien. Seit dieser Zeit gab es griechische Städte um das Schwarze Meer und das Mittelmeer. Olympische Spiele Obwohl sie räumlich so weit getrennt voneinander lebten, blieb das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Griechen untereinander bestehen. Alle Griechen ver­ band die gemeinsame Sprache und der Glaube an die gleichen Götter. Zu Ehren der Götter wurden Olym­ pische Spiele veranstaltet. Diese Spiele, die alle vier Jahre stattfanden, waren zugleich religiöses Fest und sportlicher Wettkampf. Für Frauen gab es seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. eigene Olympische Spiele, die ebenfalls alle vier Jahre stattfanden. Blütezeit Athens Nach Auseinandersetzungen zwischen dem Adel und den übrigen Bevölkerungsgruppen entwickelte sich in Athen im 5. Jahrhundert v. Chr. eine Demokratie. Alle männlichen Bürger Athens hatten das Recht, an der Volksversammlung teilzunehmen und ihre Ange­ legenheiten selbst zu regeln. Sie konnten Gesetze be­ schließen, Beamte wählen und über Krieg und Frie­ den entscheiden. Durch die Siege gegen die Perser und die Vorherr­ schaft im Attischen Seebund wurde Athen zum bedeutends­ ten Stadtstaat Griechenlands. Auf allen Gebieten der Kunst und der Wissenschaft wurde es zum Vorbild für seine Nachbarn. Hellenismus Durch den Krieg zwischen Athen und Sparta er­ schöpften sich die griechischen Staaten im Bruder­ krieg. Im 4. Jahrhundert v. Chr. gelang es Philipp, dem König der Makedonen, Griechenland zu unterwerfen. Sein Sohn und Nachfolger Alexander eroberte das Perserreich. Die griechische Sprache, Kultur und Le­ bensweise waren im Weltreich und auch nach dem Zerfall dieses Reiches bestimmend. Deshalb wird die Zeit von 300 v. Chr. bis zur Zeitenwende Hellenismus genannt. ■ ■ ■ ■ ■ 776 v. Chr. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Die ersten Olympischen Spiele in ■ ■ ■ ■ Griechenland ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 750–550 v. Chr. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Gründung griechischer Kolonien ■ ■ ■ ■ am Mittelmeer und am Schwar­ ■ ■ ■ ■ zen Meer ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 5. Jahrhundert v. Chr. ■■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Entstehung der Demokratie in ■ ■ ■ ■ Athen. Die Stadt wird zur Füh­ ■ ■ ■ ■ rungsmacht in Griechenland. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 356–30 v. Chr. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Philipp von Makedonien unter­ ■ ■ wirft Griechenland. Sein Sohn ■ ■ ■ ■ ■ ■ gründet ein Weltreich. Entste­ ■ ■ hung des Hellenismus ■ ■ ■ ■ ■ 105 Standard-Check: Das solltet ihr wissen Wichtige Begriffe olis) ✓✓ Stadtstaat (P ✓✓ Kolonien ✓✓ Götter ✓✓ Athen ✓✓ Sparta ✓✓ Perserreich Olymp ✓✓ Zeus iele ✓✓ Olympische Sp ✓✓ Demokratie ung ✓✓ Volksversamml ✓✓ Sklaven ✓✓ Was wisst ihr noch? e Volksve Athenisch . eichnung struktionsz g. Rekon rsammlun n Tipps zum Weiterlese tten der Akropolis. Renée Holler: Im Scha m alten Griechenland. Ein Ratekrimi aus de oewe, Bindlach 2003 ­Tatort Geschichte, ­L Kampf um Troja. Paul Hühnerfeld: Der dtv junior Bd. 70084, ­Griechische Sagen. ­München 1986 n. n im Labyrinth. Roma Patrice Kindl: Verlore Bd. 70871. 2004 dtv Taschenbücher verflixten Fälle Germund Mielke: Die ätsel-Krimi. aus Griechenland. ­R Metz, Gaggenau 2002 en sie im Pierre Miquel: So lebt. ­Tess­loff, Nürnberg 1982 alten Griechenland lphi. Arena Bd. 2637, De ch na t ch Flu y: Ra y Mar Würzburg 2003 106 1 Was sind Stadtstaaten? 2 Warum gründeten die Griechen ­Kolonien? 3 Welche olympischen Disziplinen aus der Antike und von heute kennt ihr? 4 Was meinten die Griechen mit dem Wort „Demokratie“? 5 Was wurde bei einer Volksversam mlung entschieden? 6 Wer durfte an einer Volksversam mlung teilnehmen? 7 Welche griechischen Götter ken nt ihr? 8 Welche Rolle spielten die Frauen im an­ tiken Griechenland? 9 Wie wurde man Sklave und welc he Ar­ beiten hatten die Sklaven zu verricht en? Persischer Bogenschütze. Glasierter Ziegelschmuck aus dem Palast des Darius in Susa. Standard-Check: Das solltet ihr wissen Kreuzworträtsel 6 Bevor ihr das Kreuzworträtsel löst, müsst ihr euch ­zuerst eine ­Kopie dieser Buchseite anfertigen. Versucht in einem ersten Schritt, das Rätsel zu lösen, oh­ ne ins Kapitel zu schauen. Wenn ihr Probleme habt, hel­ fen euch die Abbildungen, die entsprechenden Seiten im Buch zu finden. Das Lösungswort lautet: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Griechisch-ägyp­ tische Weltstadt Gott des Meeres 7 10 5 3 4 Kampfort, von dem ein Läufer ins 42 Kilometer entfernte Athen gelaufen sein soll Hier wurden Gesetze be­ schlossen und über Krieg und Frieden ­entschieden. Gegen sie erhoben sich die griechischen städte in ­einem Aufstand. 1 6 8 1 10 9 5 Kriegerstaat 2 Thrakien ly mp O 2911 2637 P i E p Thasos Olynthos n ir o Eu Marathon Paros Sparta c a Milos s M e e r Naxos d Ebenen Knossos 0 50 100 150 200 km 0645060: S. 082, Das antike Griechenland n e 13 3 7 Kos 12 r Rhodos 4 Kythera Kreta Gebirge e e s l Lakonien e Milet Delos k i h Samos König von Makedonien Ephesos M n lis s Attika go y Ar e Athen Mykene Tiryns Hier fanden alle vier Jahre sportliche Wettkämpfe statt. 2157 Smyrna Chios h Theben K Argos Peloponnes Messenien Eretria Böotien c Orchomenos a s I o Olympia Pylos bö Thermopylen 2547 Delphi Achaia Korinth Arkadien Pergamon Phokaia i Ätolien Ithaka Zakynthos 2 Lesbos ä s Leukas Stadtstaat Kephallenia Troja (Ilion) g s d u Thessalien Pharsalos 9 11 Lemnos Larisa Ä Korkyra Marmarameer Makedonien Chalkidike Überreste von Gebäuden, die über 2000 Jahre alt sind 10 Göttervater Karpathos Sie wurden wie Vieh ange­ boten und verkauft und mussten oft hart arbeiten. © carlos borrell • kartografie + infografik • berlin „Mitbewohner” ohne politische Rechte 10 14 Ihr Leben spielte sich fast nur im häuslichen Bereich ab, sie hatten keine politischen Rechte. 15 8 Seit dem 8. Jahrhundert vor Christus hatten die Griechen Kolonien rund ums 15 gegründet. 107 Textquellenverzeichnis S. 84: Gus­tav Adolf Süß/Wolfgang Bickel/Ludwig Petry (Hrsg.), Curriculum Geschichte, Altertum 1. Diesterweg o. J. – S. 85: Lud­ wig Drees, Olympia. Kohlhammer, Stuttgart 1967, S. 68 (Isokrates) – S. 86: Ludwig Drees, a. a. O., S. 59; Wolfgang Kleinknecht/ Herbert Krieger (Hrsg.), Materia­lien für den Geschichtsunterricht: Das Altertum. Diesterweg, Frankfurt/Main 1982, S. 72 (Pausa­ nias) – S. 88/89: Pierre Miquel, So lebten sie im alten Griechenland. Tessloff, Hamburg 1982, o. S., übers. von Heike Renwrantz – S. 90: Zit. nach: Plutarch. Artemis, Zürich/Stuttgart 1954, S. 154, eingel. und übers. von Konrat Ziegler – S. 91: Zit. nach: Ge­ schichte in Quellen, Bd. 1, bearb. von Walter Arend. BSV, München 1970, S. 148 – S. 92: Zit. nach: Plutarch, a. a. O., S. 146ff. – S. 93: Karl Wilhelm Weeber, Smog über Attika. Umweltverhalten im Altertum. Artemis, Zürich/München 1990, S. 20f – S. 94: Robert Flaceliere, Griechenland. ­Reclam, Stuttgart 1977, S. 97, übers. von Edgar Pack – S. 95: William Tarn, Die Kultur der helle­ nistischen Welt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1966, S. 302 f., übers. von Gertrud Bayer – S. 96: William Tarn, a. a. O., S. 302 f. – S. 99: Herodot, Historien II, a. a. O., S. 78 – S. 101: Wolfgang Kleinknecht/Herbert Krieger (Hrsg.), a. a. O., Bd. 2. Diesterweg, Frankfurt/M. 1978, S. 168 – S. 104: Zit. nach: Plutarch. Sammlung Dieterich, 1933, S. 225, übers. von Wilhelm Ax Bildquellenverzeichnis Antikensammlung, Basel: S. 84.1–2, (107 Wdh.); Archiv für Kunst und Geschichte/akg-images Berlin: S. 84.3 (2-M120-J3-13); 92.R2, 104.1, 106.2, 4; Ashmolean Muse­um, Oxford: S. 94.2, 96.1; Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/bpk, Berlin: S. 92.R1, 100.R, 100.1 (107 Wdh.); Bongarts Sportfotografie, Hamburg: S. 87.5; British Library, London: S. 86.1 (107 Wdh.); Detemple, Wolfgang, Arnsberg: S. 97.3; Dorling Kindersley Verlag, Starnberg: S. 90.1, 91.4; Hirmer Fotoarchiv, München: S. 83.R (105.2 Wdh.), 91.3, 95.4; Jürgens Ost- und Europa-Photo, Berlin: S. 97.4; Kandula, Architektur-Bilderservice: S. 80/81; Koppermann, Christa, Gau­ting: S. 106.1; Metropolitan Museum of Art, New York: S. 96.2; Museum of Fine Arts, Boston: S. 86.2, 105.1; Photo­ graphie Giraudon, Paris: S. 99.R1; picture-alliance/dpa (Nr. 7705995): 87.4 © dpa-Sportreport (Nr. 6605752, Jens Wolf), 87.6 (Nr. 428843, Kay Nietfeld), Staatliche Antikensammlung, München: S. 86.3, 95.3, 95.5; Verlag Philipp von Zabern, Mainz: S. 85.R Das Umschlagbild zeigt die Himmelsscheibe von Nebra. Abbildungen aus Büchern: 90.R, aus: Anlage zu „National Geographics“ Zeichnungen: Andreas Müller, Hamburg; Michael Teßmer, Hamburg; Grafiken und Karten: Klaus Becker, Frankfurt/M., Carlos Borrell, Berlin; Elisa­beth Galas, Köln; Skip Langkafel, Berlin Nicht in allen Fällen war es uns möglich, die Rechteinha­ber der Abbildungen ausfindig zu machen. Für eventuell entstandene Fehler oder Auslassungen bitten wir um Verständnis. Berechtige Ansprüche werden selbstver­ständlich im Rahmen der üblichen Vereinbarungen ab­gegolten. Redaktion: Gisela Veerkamp Bildassistenz: Christina Sandig Umschlaggestaltung: Klein & Halm Grafikdesign, Berlin Technische Umsetzung: zweiband.media, Berlin www.cornelsen.de Die Links zu externen Webseiten Dritter, die in diesem Lehrwerk angegeben sind, wurden vor Drucklegung sorgfältig auf ihre Aktualität geprüft. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Aktualität und den Inhalt dieser Seiten oder solcher, die mit ihnen verlinkt sind. 1. Auflage, 1. Druck 2013 Alle Drucke dieser Auflage sind inhaltlich unverändert und können im Unterricht nebeneinander verwendet werden. © 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu den §§ 46, 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung e ­ ingescannt und in ein Netzwerk eingestellt oder sonst öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Druck: Stürtz GmbH, Würzburg ISBN 978-3-06-961597-2 L Inhalt gedruckt auf säurefreiem Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Inhaltsverzeichnis 4.Griechenland in der Antike80 Ein Land von Stadtstaaten 82 Kulturelle Gemeinsamkeiten der Griechen 84 Olympische Spiele 86 nZum Weiterlesen: Olympische „Helden“ 88 Sparta – ein Kriegerstaat 90 Demokratie in Athen 92 Das Leben der Frauen 94 Metöken und Sklaven 96 Die Perserkriege 98 Die Griechen und ihre Nachbarn100 Alexander erobert das Perserreich 102 nMethode: Arbeit mit Textquellen 104 Zusammenfassung105 nStandard-Check: Das solltet ihr wissen 106 ISBN 978-3-06-961597-2 ,!7ID0G9-gbfjhc!