Evolution der Tiere

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Evolution und Phylogenie der Tiere
als Ergänzung zu
Evolution und Phylogenie der Pflanzen
Reinhard Schopf
LS Tierökologie
Literatur
Storch, Welsch Wink „Evolutionsbiologie“ Springer 2. Auflage 2007
Futuyma „Evolution“ Elsevier /Spektrum 2007
Bekannt vom letzten Freitag
•
•
•
•
•
•
Abfolge der Erdzeitalter Von anorganischen zu organischen Molekülen
Bildung von Zellen
Von den Pro‐ zu den Eucaryoten
Positionierung der Tiere im biologischen System
Pflanzen als Sauerstoffproduzenten
Gliederung
•
•
•
•
•
Einzeller ÆMetazoa
Evolution der Invertebraten, Landgang, Eroberung des Luftraumes
Evolution der Vertebraten, Landgang, Eroberung der Luftraumes
Phylogenie, Entwicklung von Stammbäumen
Entwicklung und Evolution
vor 5 – 6 Mrd. J.: ‐ Kosmische Nebel verdichten sich
‐ Planeten formieren sich zu Sonnensystem
vor 65 Mio. Jahren
Einschlag eines Meteoriten, Chicxulub‐Kr.
Ende der Dinosaurier, Massensterben
Vor ~ 220‐ 65 Mio. J:
Saurienzeitalter
vor 280 Mio. J.:
Superkontinent Pangaea
vor 4,6 Mrd. J.: Erde als glühende Kugel
aus Fe, Si, Al
auf flüssiger Materie schwimmen erste Gesteinsinseln
vor ca. 4,5 Mrd. J.:
Kollision („Streifschuss“) mit anderen Glutmassen
(„Theia““). „Impakt‐Theorie“
Reste von Theia + Trümmermassen bilden d. Mond
vor 3,8 Mrd. J.
Erde kühlt fortlaufend ab.
Uratmosphäre aus H2, CH4, NH3, CO2, H2O
Mit Abkühlung der Uratmosphäre beginnt
Wasser zu kondensieren und auszuregnen.
Es bilden sich Seen, schließlich ein Urmeer.
Vor 400 Mio. J.:
Südkontinent Gondwana
(Auslalien+ S‐Afkrika + S‐Am. + Antarkis)
vor 550 Mio J.:
Kontinente schwimmen auf flüssigem Erdinneren.
Heftige Gewitter.
In flachen Meeresteilen bei
elektrische Entladungen + UV‐Strahlung
Bildung von ersten Aminosäuren und
Nukleinsäuren.
Earth Clock
Strasburger Abb. 10‐8
Stellung/Bedeutung der grünen Pflanzen im System der Organismen
Baldauf et al 2000, Science 230: A kingdom‐level phylogeny of Eucaryotes based on combined protein data.
Gase in der Atmosphäre, Aktivität der Pflanzen
Earth Clock
24 h
Earth Clock
Erdzeitalter
Beginn vor Mill J.
Dauer Mill J
Käno(Neo)zoikum
Erdneuzeit
Quartär
1.8
1.8
Tertiär
65
63.2
Mesozoikum
Erdmittelalter
Kreide
146
81
Jura
200
54
Trias
251
51
Perm
299
48
Karbon
359
60
Devon
416
57
Silur
444
28
Ordovizium
488
44
Kambrium
542
54
Paläozoikum
Erdaltertum
Präkambrium, 900‐540 Mill Jahre
Dauer
65
200
300
Im frühen Kambrium finden sich bereits Spuren von Metazoen
Übergang Protozoa
Präkambrium
Metazoa
Ediacara Fauna
Hinweise auf verfestigte
Strukturen
Ediacara Hills, Südaustralien
erste Großfossilien
Skelettbildungen
Biogene Carbonate
Antwort auf Prädation?
Erste Metazoa, präkambrisch, 700 Mill
Theorien der Metazoenbildung
Aggregation
eukaryotischer
Einzeller
Zellbildung innerhalb einer
mehrkernigen Zelle
Kolonien sich teilender Zellen,
die im Verbund bleiben
Diskutierte Übergangsformen
von Protozoen
zu
Metazoen
Placozoa
Trichoplax adherens
rezente Formen
„Ur‐Metazoe“
„Ur‐Einzeller“
Choanoflagellaten
Kolonie
Choanoflagellaten
Kragengeißeltierchen
kleine Protisten
Kutschera 7.10
Cadherine gibt es nur in Metazoen!!
Abedin & King Science 2008
Can we ever identify the Urmetazoan?
Choanoflagellaten – Placozoen ‐ Theorie
Bernd Schierwater1,*,† and Rob DeSalle† (2007)
Trichoplax adherens
dorsal Epithelzellen,
Wimpern
ventral: auch Drüsenzellen
Erdzeitalter
Beginn vor Mill J.
Dauer Mill J
Käno(Neo)zoikum
Erdneuzeit
Quartär
1.8
1.8
Tertiär
65
63.2
Mesozoikum
Erdmittelalter
Kreide
146
81
Jura
200
54
Trias
251
51
Perm
299
48
Karbon
359
60
Devon
416
57
Silur
444
28
Ordovizium
488
44
Kambrium
542
54
Paläozoikum
Erdaltertum
Dauer
65
200
300
Alle wichtigen rezenten
Tierstämme entwickeln sich im Kambrium
Gründe für die kambrische Artenradiation
•
Ozeane nähern sich an Kontinente •
Ozeanische Flachgewässer
präkambrische Vereisung beendet, Wärme und Licht
•
Photosyntheseaktivität erhöht
•
Sauerstoffanstieg, Respiration, erhöhte Syntheseleistung
•
Geringere mutagene Strahlung?
•
Größere Zahl DNA ‐Funktionsmodulen?
•
Die Welt war noch leer
geringe Konkurrenz um Nischen
Welche zentralen Grundstrukturen wurden angelegt?
Coelom schnürt
Coelom bildet sich
sich vom Urdarm ab
aus Zellhaufen
Deuterostomia
Protostomia
ganz vom Mesoderm
nicht ganz vom Mesoderm
ausgekleidete Leibeshöhle
ausgekleidete Leibeshöhle
Eucoelomata
keine Leibeshöhle
Acoelomata
Radiärsymmetrie
zwei Keimblätter
keine echten Gewebe
Parazoa
echte Gewebe
Eumetazoa
Bliateralsymmetrie
3 Keimblätter
Leibeshöhle
Ergebnis der kambrischen
Radiation
Metazoa
urtümlicher
Protist
nach Campbell Biologie 29.1
Urmund
After
3 Keimblätter
Bilaterale Symmetrie Aktive Fortbewegung
Chorda
dorsalis
Echinodermata
Plathelminthes
Brachipoda
Annelida
Mollusca
2 Zell‐Lagen
Radiärsymmetrie
Vielzeller
Vertebrata
Cephalochordata
Tunicata
Urmund zum
Mund
Außenskelett
Nematoda
Tardigrada
Onychophora
Arthropoda
Cnidarier (Nesseltiere)
Korallen,Quallen
Schwämme
Choanaoflagellaten
Festlegung der Körperachsen/‐symmetrie
Steuerung durch die hochkonservativen Hox‐Gene
Coelenterata
Bilateralia
Fauna des Kambriums
Porifera
Archaeocyatha
Mollusca
Brachipoda
(muschelartig)
Arthropoda
Trilobita
Vertebrata
Pikaia (Chordata)
Chordata
Haikouichthys
Fauna des Burgess Shale
Fossillagerstätte
kanad. Rocky Mountains
Alter 505 Mill Jahre
Haikouella
Katastrophen beeinflussen die Evolution
5 Massensterben
1, 2 Ende Ordovizium
Ende Devon
weltweite Vulkanausbrüche?
5
1
2
3
Ende Perm, Ende Erdaltertum
größtes Massensterben
in 1 mya Jahren sterben
90% der Meerestiere
70 % Landwirbeltiere
nur 20% der Spezies überleben
34
Vulkanismus
Verdunkelung, vulkan. Winter
Verminderung O2‐Gehalts
saurere Niederschläge
5
Kreide‐Tertiär
Meteoriten
Vulkane
biot. Ursachen
4
Ende Trias
Ursache?
rasche Abfolge von
Erwärmung, Treibhauseffekt
Abkühlung
Steigen und Sinken des Meeresspiegels
mobile Arten profitieren
Evolution der marinen Invertebrata
Beginn vor Mill J.
Dauer Mill J
Käno(Neo)zoikum
Erdneuzeit
Quartär
1.8
1.8
Tertiär
65
63.2
Mesozoikum
Erdmittelalter
Kreide
146
81
Jura
200
54
Trias
251
51
Perm
299
48
Karbon
359
60
Devon
416
57
Silur
444
28
Ordovizium
488
44
Kambrium
542
54
Paläozoikum
Erdaltertum
Erdaltertum
Ka
Or
Schwämme Archaeocyatha
Kalkeinlagerung Riffbildner im Ka.
Si
De
Kb
Pe
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Nesseltiere (Cnidaria)
Korallen
Kalkeinlagerung
Riffbildner , sessil
Impact durch
Massensterben
rezent
Schwämme
Nesseltiere
Quallen
Qu
Erdaltertum
Ka
Or
Erdmittelater
Si
De
Kb
Pe
Tr
Ju
Erdneuzeit
Evolution derMollusca
Kr
Te
Qu
Donnerkeile
neu: Belemnoiden
Brachypoda
muschelartig
gerollte
Gehäuse
Körpergröße
Cephalopoden
Nautiloide
Nautilus, rezent als lebendes Fossil
ca. 400 mya alt
Gasfüllung, Emanzipation vom Untergrund
Mobilität!!
Landgang
Mollusca
Radula Atmungsorgane, Coelomflüssigkeit (offenes System)
Pumpmechanismus
Körpergröße
Mantel Ausbildung von Schalen
• Schutz gg. Feinde
• gg. Austrocknung
Mantelhöhle
• Atmung
Drüsen
Hickman et al 16.41
Erdaltertum
Ka
Or
Si
De
Kb
Pe
Evolution der Arthropoden
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Qu
Arthropoden Trilobita
dominant im Kambrium
langlebigstes Taxon
hartschaliges Exoskelett, Kalkeinlagerung Familien
Erdaltertum
Ka
Or
Si
De
Kb
Pe
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Qu
Arthropoden Seeskorpione
Eurypterida
bis 2 m groß
räuberisch
größte Spinnentiere
Einwanderung in Süßwasser
Impact auf
nicht gepanzerte
Organismen
Zwischenstand
Hartschaligkeit
Schutz gegen Freßfeinde
Vorstufen eines Außenskeletts
Außenskelett Schutz
Ansatzpunkt für Muskeln
Körper metamer segmentiert
aktive Mobilität
Beweglichkeit
Erdaltertum
Ka
Arthropoden
Or
Si
De
Kb
Pe
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Erste Pflanzen gehen an Land
Vegetation wird vielfältig
Qu
Landgang der Tiere Arthropoden
Herausforderungen
•
Wasserverlust, Cuticula
•
O2‐Gehalt an Land 20 mal höher, Atmungssystem
•
Dichte des Mediums, Viskosität, Widerst. bei Fortbewegung
•
Temperaturregulation
•
Habitatdiversität
Arthropoden
Eroberung des Landes
nur Isopoda an Land
Asseln
Crustaceae
Chelicerata
Insecta
manche an Wasser gebunden
Larvenstadien
präsent in Land, Luft und Wasser
Erdaltertum
Ka
Arthropoden
Or
Si
De
Kb
Pe
Tausendfüßer
Milben Spinnen
flügellose Insekten
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Qu
Arthropleura
Riesengliederfüßer
2‐3 m, 12 kg
geflügelte Insekten
Wasserlebende Insekten mit Kiemenanhängen
Gelenke und Muskeln, Fächeln und Schwimmen
Weiterentwicklung an Land
Temperaturregulierung „Sonnenbaden“
Verhaltensveränderung
Erdaltertum
Ka
Or
Sumpfwälder
geflügelte Insekten
nur hemimetabol
Si
De
Kb
Pe
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Qu
Moblität
Flucht
neue Lebensräume
Spannweiten 30‐40 cm
Sauerstoffkonzentration 31%
Arthropoden: Insekten erfolgreichstes Taxon
größte Diversität
•
membranöse
Cuticula
Cuticula, Epi‐, Exo‐, Endocuticula
sklerotisierte Cuticula
außen
Epicuticula
Sklerotierte
Proteine
Exocuticula
Endocuticula
Epidermis
Basalmembran
Chitin
Drüsenzelle mit Porenkanal
cuticuläre Proteine
innen
Arthropoden: Insekten erfolgreichstes Taxon
größte Diversität
•
•
•
•
•
•
Anhangsorgane, Extremitäten, Flügel
Atmungssystem, Tracheen, Luftsäcke
Nervensystem, zentral
Sinnesorgane
Mundwerkzeuge
Metamorphose, insbes. Holometabolie
Erdaltertum
Ka
Or
Si
De
Urtümliche Deuterostomier
Graptolithen
formenreich
schwebend, sitzend, Kolonien
im Karbon ausgestorben
häufig in Ordovizium ‐Silur
Kb
Pe
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Qu
Erdaltertum
Ka
Or
Si
De
Kb
Pe
Erdmittelater
Erdneuzeit
Tr
Te
Ju
Kr
Evolution der Wirbeltiere
Amphibien
+ Amniota
Gnathostomata
Urvertebrat
Haikouichthys
Agnatha, Kieferlose
Qu
Evolution der Wirbeltiere
Devon = Fischzeitalter
Placodermi, Knochen
dominant im Devon
Räuberdruck
durch gnathostome
Fische
Perm: Wüstenklima, Entstehung der Salzstöcke
Placodermi +
groß, Voraussetzung für Größe
plump, schwer (Knochen)
Knorpelfische
leichter, anatomisch angepaßt, Placoidschuppen
schnelle Schwimmer
gute olfaktorische Orientierung
Knochenfische
2. Radiation nach Faunenschnitt im Perm
Schwimmblase als statisches Organ
Schuppen anstelle der Knochen der Placodermi
Flossen und Schuppen zur Tarnung
sym. Schwanzflosse stabilisiert Bewegung
Landgang der Wirbeltiere 380 – 350 mya
Warum verlassen Wirbeltiere das Wasser?
Devon:
rasche Abfolge von Überflutung
und Trockenfallen, O2‐Verluste durch Erwärmung, Trockenfallen hohe Besiedelungsdichte im Wasser
insb. im Flachgewässer
Nahrungsangebot des Ufers hoch
Pflanzen, Insekten
Selektionsvorteil:
Nutzen von Luftsauerstoff
Lungenfische
Ausstülpung und Durchblutung
des Pharynx ... Lunge .... Lungenkreislauf
Herausforderung:
Extremität
Ichthyostega 350 mya
Radius
Uramphibium
Tetrapodenextremität
7 Phalangen
Uramphibium
Fisch/Amphib. Zwischenform
Ausgestorbener Quastenflosser
Fisch mit verlängerten Flossen
Aquatischer
Knochenfisch
innerhalb von 20 Mill Jahren
Humerus
rezente Lungenfische
Latemeria
rezenter Quastenflosser
Karbon
Amphibien
An feuchte Habitate gebunden
Fortpflanzung im Wasser
Amphibien, dominante landlebende Tiergruppe in den feuchten Sumpfwäldern
u.a 5 m lange Panzerlurche ....
...... Reptilien
Perm (300 – 250)
Wüstenklima Eindampfen von Seen Bildung der Salzlager, bis 5000m innerhalb von 20 000 Jahren
Evolution der Amniota
Hautschuppen: β‐Keratine, Lipoide, Schutz gg. Verletzung und Wasserverlust
Harnsäureausscheidung
Fortpflanzung
Kopulationsorgane für intrainkorporale Befruchtung
Aminon mit Fruchtwasser, äußere Schalen
effiziente Atmung, Kreislaufsystem
Stabiles Skelett, Körpergröße, Fortbewegung
Selektionsvorteil
bei
Unabhängigkeit vom Wasser Evolution der Amniota, spez. Reptilia
Reptilien dominieren im Erdmittelalter insbes. Jura und Kreide
Säugetieren
Synapsiden
Diapsiden
Reptilien
Vögel
Synapsiden
Synapsiden
Schädel
1 Schläfenöffnung
ÆSäuger
Amniota
Diapsiden
Diapsiden
Schädel 2 Schläfen‐
öffnungen
ÆReptilien u. Vögel
Reptilien (im Erdmittelalter)
•
besiedeln das Land (Dinosaurier)
•
erobern den Luftraum vor den Vögeln
•
kehren in das Wasser zurück
Trias
Mammalia (Säuger)
Schildkröten
Synapsiden
Amniotes
Pterosaurier (Flugsaurier)
Archaosauromorpha
Archaosaurier
Dinosaurier
Diapsiden
Krokodile
Lepidosauromorpha
Jura
Squamaria
Eidechsen u Schlangen
Dinosaurier
Beineinlenkung unter den Körper
Gegensatz zu Echsen
Vögel
Saurischia
Echsenbeckendinosaurier
Herbivore 4 füßige Sauropoden
2 füßige räuberische Theropoden
2 Ordnungen
Ornithischia
Vogelbeckendinosaurier
Herbivor, 2‐ und 4‐ füßig
39 Familien
viele
Gattungen
u. Arten
Dinosaurier‐ Ordnungen
Saurischia
Echsenbeckensaurier
Ornithischia
Vogelbeckensaurier
Krokodile
Vögel
Sauropoda
Größte Landtiere
Argentinosaurus
100 t, 42 m lang, 8 m hoch
Brachiosaurus 80 Tonnen, 30 m lang
Camarasaurus
Femur 1.50 m
Theropoda
Deinonychus
Kralle
Thyrannosaurus rex
15 m hoch, 7 t
Ordnung: Ornithischia
Pflanzenfresser mit spezialisierten Zähnen
u.a. Ceratopsier, hornartige Knochenbewehrung
Triceratops
verteidigungsbewehrt
2m langer Nackenschild, 3 Hörner
Perm
Trias
Mammalia (Säuger)
Synapsiden
Amniotes
Archaosauromorpha
Pterosaurier Flugsaurier
Archaosaurier
Diapsiden
Lepidosauromorpha
Jura
Squamaria
Eidechsen u Schlangen
Oberperm
ca 270 mya
1. Weg in Luft
Ältestes Reptil mit Gleitflugvermögen 20 cm
Gleitflächen ohne Kontakt zu Extremitäten Coelurosauravus
2. Weg in die Luft, aktiver Flug, 230 my
Pterosaurier
Ausgestorben in der Kreidezeit
Pterosaurier, Verlängerung der Finger
Pneumatisierte Knochen bei den Archaosauriern
pneumatisierte Knochen der Vögel
Gewichtsvermin.
Gewichtsvermin. Flug
Reptilien ‐ Zurück ins Wasser
Plesiosaurier, Ichthyosaurier
Plesiosaurier
bis 12 m
Im Erdmittelalter
Sekundäre Besiedlung des Meeres
Fossile Funde von Übergangsformen
Diapsiden
linie
Homologe Formen in der Hinterextremität
Nothosaurier
Land Trias
250 my
Plesiosaurier
Ichthyosaurier
Wasser
Jura
65 my
Übergangsformen: Abwandlung der homologen Extremität
sek. Besiedlung des Wassers durch Landreptilien
Plesiosaurier Skelett
Ichtyosaurier, sekundär in das Meer abgewandert
Weite Verbreitung, zahlreiche Funde
Delphinartiges Aussehen
Lebendgebärend, im Fossil Mageninhalte Dinosaurier, Pterosaurier, Plesiosaurier, Ichthyosaurier dominieren das Mesozoikum Aussterben am Ende Kreide
Aussterbephase 3 Mill. Jahre vor ca. 65 mya
Gründe:
Biologisch
Probleme mit neuronaler Integration aufgrund der Größe
Überlastung des Skeletts
Eiprädation durch die sich entwickelnden Säuger
extraterrestrisch
Meteoriteneinschläge Æ Klimakatastrophe, Verdunkelung
Orkane Flutwellen
Freisetzung giftiger Gase aus dem Erdinneren
Zusammenbruch der Nahrungskette (Alvarez‐Hypothese)
Vulkanismus ‐ Hypothese
Im „Schatten“ der Dinosaurier entwickeln sich die Vorstufen der rezenten Schlangen Eidechsen, Schildkröten Trias
Mammalia (Säuger)
Schildkröten
Synapsiden
Amniotes
Pterosaurier (Flugsaurier)
Archaosauromorpha
Archaosaurier
Dinosaurier
Evolution der Vögel
Diapsiden
Lepidosauromorpha
Jura
Squamaria
Eidechsen u Schlangen
Evolution der Vögel
Dinosaurier
Beineinlenkung unter den Körper
Gegensatz zu Echsen
Vögel
Saurischia
Echsenbeckendinosaurier
Herbivore 4 füßige Sauropoden
2 füßige räuberische Theropoden
2 Ordnungen
Ornithischia
Vogelbeckendinosaurier
Herbivor, 2‐ und 4‐ füßig
39 Familien
viele
Gattungen
u. Arten
Evolution der Vögel
Saurischier
Theropoda
Stammesgeschichtliche Verwandschaft
theropoden Sauriern und rezenten Vögeln
Archaeopteryx (150 My) (Gattung der Sauropoda)
Rezente Vögel
Evolution der Vögel
Archaeopteryx
Evolution der Vögel
Urvogel, Übergang zwischen zwei höheren Tiergruppen
Fund 1861, Solnhofer Schiefer Vgl. Darwin „The Origin of species“ 1859
Galt lange als das Taxon mit Reptilien‐ und Vogelmerkmalen
Gleitflieger, taubengroß
Evolution der Vögel
Rezenter Vogel
Archaeopteryx
Archaeopteryx
Urtümlich
•
•
•
•
•
•
Zähne und Bauchrippen (Gastralia) lange Schwanzwirbelsäule eine relativ geringe Zahl unverschmolzener Beckenwirbel, unverschmolzene Mittelhand‐, Mittelfuß‐ und Fußwurzel– und Beckenknochen, drei Fingerklauen
fehlendes knöchernes Brustbein
Vogeltypisch •
•
•
•
Federn asymmetrische Schwungfedern, zum Gabelbein verschmolzene Schlüsselbeine rückwärts oder seitlich‐rückwärts orientierte erste Zehe Weitere Funde kreidezeitlicher theropoder Sauropoden in China Microraptor
Enantiornithes
Zahntragende Urvögel Am Ende der Kreidezeit ausgestorben
Ichthyornis
Ausgestorbene Vogelgattung
Seevögel (Möwenähnlich)
in der Kreidezeit
Kiefer mit kleinen Zähnen
Aber: Verknöchertes Brustbein und
„moderne“ Flügel Evolutive Errungenschaften der Vögel
Geringes Gewicht ohne Leistungsverlust
• Federn
•
•
•
•
Erhöhung der Effizienz beim Fliegen Gewichtsersparnis
vormals isolierende Borsten der Theropoden
pneumatisierte Knochen
keratinisierter Schnabel anstelle von schwerer Kiefer und Zähne
Endothermie
•
•
Stoffwechselrate 6‐10mal höher als bei Reptil
Isolierung durch Befiederung
Flug
•
Feind‐ und Konkurrenzvermeidung, Nischenfindung, Vogelzug
Atmungssystem
Gehirnentwicklung
•
Kleinhirn, räumliche Koordination; kognitive Fähigkeiten
Erdmittelalter Käno(Neo)zoikum
Erdneuzeit
Mesozoikum
Erdmittelalter
Paläozoikum
Erdaltertum
Beginn vor Mill J.
Dauer Mill J
Quartär
1.8
1.8
Tertiär
65
63.2
Kreide
146
81
Jura
200
54
Trias
251
51
Perm
299
48
Karbon
359
60
Devon
416
57
Silur
444
28
Ordovizium
488
44
Kambrium
542
54
Evolution der Säugetiere
Therapsiden
Pelycosaurier
Synapsidenlinie
ab Karbon
Pelycosaurier
bereits im Perm
Ausbildung von großen Oberflächen
Thermoregulierung?
Hoimoithermie
Pelycosaurier
Optimierung der Körpertemperatur
durch Exposition des Segels
homoiotherme Evolution
Größte Formen
z.B. Dimetrodon
„Texasdrache“ Räuber
Funde auch in Thüringen
Kamm: Thermoregulierung
Evolution der Säugetiere
Freie Nischen durch Massensterben, adaptive Radiationen
Gehirnentwicklung
Bezahnung, Differenzierung des Gebiß
Milchdrüsen, Embryonale Entwicklung im Uterus
Endothermie
Kreislaufsystem (funktional wie Vögel)
Gebisse der Säugetiere
Hickman et al 25.11
Evolution der Säugetiere
Säugetiere können nicht beliebig klein werden Endothermie und Masse bzw. Oberfläche
Erdneuzeit Neozoikum (65 –dato)
Zeitalter der Säugetiere
z.B. Pferdeartige, gut dokumentiert
viele Sackgassen, gen. typisch
wesentliche Abschnitte
in Nordamerika
Prärie, Savannenbildung
Zahlreiche Fossilfunde
spät nach Südamerika
2my
Wald
mit Abwanderungen
nach Eurasien, Afrika
Evolution der Pferde
ältester Verwandter 65 my
Hyracotherium
hundgroßes Waldtier, Blätter
Selektionsdruck durch
Veränderung von Landschaft und Nahrung Zurückweichen der Wälder: Prärie, Savanne
offener Raum: Mobilität, Flucht
Extremität
Nahrung: silikatreiche harte Gräser anstelle weicher Blätter von Büschen und Kräutern
Gebiß
Aufrichten der Extremität, Körpergröße
später
Beginn Versteppung
Hochkronigkeit des Gebisses
früher
Molar flachkronig
Extremität 4strahlig
Evolution der Pferdeartigen
Evolution eines Merkmalkomplex
Körpergröße
Extremität (allmählich)
Gebiß, Æ hochkronige Backenzähne mit harten Schmelzfalten (schnell) Übergang vom Wald zum Steppenleben
Extremität für höhere Laufgeschwindigkeit
Wechsel im Nahrungsangebot
silikatreiche Steppengräser
Evolution der Pferdeartigen
hochkronige Molare
Schmelzfalten
1. Molar
Evolution der Pferdeartigen
Evolution der Pferdeartigen
Pferde sterben vor 10 000 Jahren in Amerika aus Überleben in Europa
16. Jahrhundert
Evolution der Fledermäuse, Echoortung
Je kleiner, umso besser die hochfrequente Echoortung
Hufeisennasen
Niederfrequente Echoortung
Zur Raumorientierung
Hochfrequenter Schall zur
Beuteorientierung unwahrscheinlich
Abendsegler
Fossilvermessung
der Cochlea
Säugetiere gehen in das Wasser
50 my
Einwandern von wolfsgroßen Tieren in Flachgewässer
Beute Fische
zoophage Paarhufer
Migration im Wasser erleichtert
rezent Wale , Delphine
verwandt mit Flußpferden
Eroberung des Luftraumes
1. Insekten, Karbon 350 my
2. Flugsaurier +, Jura 230 my
3. Vögel, Jura/Kreide 150 my
4. Fledermäuse, Eozän, 60 my
Vorderextremität
Pterosaurier
Fledermaus
Daumen als Kralle
4 Finger verlängert
Lebende Fossilien
Arten, Artengruppen, Taxa
My. mit unveränderten morphologischen und anatomischen Eigenschaften
Überleben in stabilen Umwelten
Brückenechsen
Brückenechsen
Vorkommen: endemisch, Neuseeland
Scheitelauge: Linse, Netzhaut und Sehnerv, nur die Iris fehlt.
Liegt nicht frei, sondern ist unter der Haut verborgen.
Das Scheitelauge war bei den Wirbeltieren des Paläozoikums, den Panzerfischen, den „Kieferlosen“ sowie den tetrapoden Amphibien und Reptilien ganz allgemein ausgebildet.
Lichtdurchlässige Schuppe in der Kopfmitte, die Licht in das Schädelinnere einlässt. Auch bei Neunaugen vorhanden. Brückenechsen
Trends in Genetics 2008 Hay u. Mit. :
In Brückenechsen (Tuatara) die höchste molekulare Veränderung
Die in Vertebraten gefunden wurde. Vergleich von DNA Zeitreihe (8000 bis 800 y) mit rezenter DNA
1.37 Änderungen pro Base pro 1 Mill
0.2‐03 Durchschschnitt für Wirbeltiere
Entkopplung von neutraler molekularer und phänotypischer Evolution
Schwertschwänze, Xiphosura
Limulus
400 Mill J.
Atlantikküste Nordamerika
Schwestertaxon zu den Spinnentieren
Extremitäten an Pro‐ und Opistosoma
Nautilus
Rezente Cephalopodenreliktform
Aus dem Ordovizium
Lochkameraauge
ohne Linse Mantelhöhle mit 4 Kiemen
60 ‐90 Tentakeln
Phylogenie
Die Vielfalt heutiger (rezenter) Organismen
Biodiversität
Ergebnis eines historischen Prozesses
Einordnen der Organismen in phylogenetisches System
dynamischer Prozeß
Jedes Taxon besteht aus ursprünglichen Merkmalen, die bei dem gemeinsamen Vorfahren bestehen (plesiomorphe Merkmale)
und solchen, die neu erworben wurden
(apomorph)
Vergleich von homologen Strukturen
Konstanz bzw. Abwandlung
Homologie‐Kriterien
Lage im Gefügesystems des Organismus (z.B. Extremitäten, Teilstrukturen gleicher Anzahl, Komplexität, Einbindung)
Spezielle Qualität unabhängig von der Lage (Bau der Geschlechtsorgane etc.)
Verknüpfung mit Zwischenformen (Ontogenie, sek. Kiefergelenk)
Analogie – konvergente Entwicklung
Homologie
am Beispiel der Extremität
Radius grün Lage im Gefüge
Basipodium
Ulna
Humerus
Wirbeltiere:
vom Primären zum sekundären Kiefergelenk Mammalia
Sekundäres Kiefergelenk: Dentale ‐ Squamosum
Articulare
Quadratum
Hyomandibulare
Gehörknochen
Therapsiden
frühe Synapsiden
Pelycosaurier
Fisch
Primäres Kiefergelenk Articulare ‐ Quadratum
embryonales Stadium des Säugers
mit primärem Kiefergelenk (Meckelknorpel)
Transformation der Kiemenbögen beim Säuger
I
Meckelknorpel
Articulare/Quadratum
Hammer/Amboß
Phylogenetischer Prozess
Problem Zeitachse
Apomorphie trat auf bei einer historischen Stammart
ausgestorben
kein Mensch hat je die Bildung einer Art beobachtet
phylogenetische Taxonomie
Beschreiben von Stammarten
aus dem Vergleich der rezenten Taxa
Bewertung von Merkmalen und Strukturen
beim Vergleich der Taxa (Individuen)
Chordata:
plesiomorph = z.B. 3 Keimblätter
apomorph: Chorda dorsalis
Vergleich innerhalb Chordata
Vergleich Acrania(z.B. Lanzettfischchen)
(Außengruppe)
mit Vertebrata (Innengruppe)
Neuerwerbung : Schädel, Wirbelsäule
Wirbelsäule, Schädelausbildung = apomorph
innerhalb der Vertebrata
Schädel und Wirbelsäule =
synapomorph
Erstellen einer Merkmalsmatrix
Außengruppe: Forelle
Merkmale = 0 gesetzt
Kiefer vorhanden/nicht vorhanden
Strahlenflosse/ Gliedmaße
Zähne vorhanden/fehlend
1 Knochen/mehrere Knochen
groß/fast nicht
Paarige Vordergliedmaße als Flügel/kein Flügel
Homoplasie
analoge,
konvergente
Anpassung
für Fliegen
Vergleich von Homologien
Abgrenzung gegen konvergente
Entwicklungen
Überführung der Datenmatrix in Stammbaum
Suche nach geringsten Anzahl von Transformationsschritten
Homoplasie
Zahnlosigkeit, Reversion 6 Homoplasie Flügel: Konvergenz
Homoplasien: Merkmale, die nicht von gemeinsamenVorfahren abstammen
durch Konvergenz oder Reversion
Apomorphe Merkmale markieren Verzweigungsstellen
Homologien auf der Protein / DNA Ebene
Ähnlichkeit ‐ / Diversitätmaß
homologe Struktur
Endoxidase
Cytochrom c
genetische
Uhr:
hier:
Aminosäure‐
substitutionen
in wichtigem
Enzym der
Mitochondrien
Distanzmaße in Proteinsequenzen
Wichtung von Merkmalen
Traditionell
morphologisch
genetische Marker
Beschreibung der Phylogenie ist wissenschaftlich dynamischer Prozeß
Evolution und Entwicklungsbiologie
Konservative Gene im Tierreich
z.B.
Festlegung der Körperachsen
Die Homeobox‐DNA codiert für eine Domäne im Protein,
die mit DNA wechselwirken kann
antennapedia Gen, 8 Exons, 4 codieren für Protein (blau)
Homeobox hybridisiert auch mit benachbarten Genen
(DNA)
180 B.
Protein
180 Basen , 60 AS
hochkonservativ
Homologie der homeotischen Gene
konservative Homeobox
Kolinearität im Tierreich über die Tierstämme hinweg Regulatorgene, steuern die Aktivität nachgeordneter Enzyme
HOM und HOX A‐D
Homologie der homeotischen Gene
bei Drosophila und Maus
Mögliche Entwicklung der Hox Genfamilie in den Tierstämmen Bilateralia
Deuterostomier
Tetra‐
ploidisierung
Protostomier
Stammform der Genfamilie
master control genes
master control genes
oft mit einer Homeobox
aber nur locker verwandt mit Homeobox der
homeotischen Gene
Augenentwicklung
Herz
Pax 6 reguliert die Augenentwicklung im Tierreich
steuert 2500 nachge‐
schaltete Gene
Bremse
Spiegelauge
Muschel
Planarie
Photozellen
Durch ektopische Expression des Pax‐6‐Gen der Maus
Auge an Antenne (nach Gehring)
normal
Verdopplung der Augenanlage in Xenopus (Krallenfrosch)
durch Drosophila Pax 6
Entwicklung von Bluttransportorganen: Herz
mesodermales
Gewebe
Pumporgan
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