10130-01 VWL 1

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WWZ
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der
Universität Basel
Petersgraben 51
Postfach
CH-4003 Basel
Veranstaltung:
10130-01 VWL 1: Einführung in die
Volkswirtschaftslehre
Semester:
WS 06/07
Prüfer/in:
Proff. Rolf Weder, Aymo Brunetti; Dr. Andrew Lee
Prüfungsbeginn:
19. Februar 2007, 10:00 Uhr
Prüfungsdauer:
120 Minuten
Erlaubte Hilfsmittel:
• Wörterbuch für Fremdsprachige
•
Hinweise:
Keine Taschenrechner erlaubt.
Falls eine Studentin oder ein Student eine
Leistungsüberprüfung mit unlauteren Mitteln beeinflusst
oder zu beeinflussen versucht, gilt die betreffende
Leistungsüberprüfung als nicht bestanden und wird mit
der Note 1.0 bewertet. (gemäss BA-Ordnung §17, MAOrdnung §15)
© Copyright bei A. Brunetti, A. Lee und R. Weder
Schlussprüfung
VWL I: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
19.02.2007
Die Prüfung besteht aus 25 Multiple-Choice-Aufgaben. Sie müssen die richtige
Antwort in der Lösungstabelle ankreuzen.
Es können mehrere Antworten richtig sein, es stimmt aber mindestens eine
Antwort pro Aufgabe.
Eine richtige Antwort (ein Kreuz am richtigen Ort) zählt 1 Punkt, für eine falsche
Antwort (ein Kreuz am falschen Ort) wird 1 Punkt abgezogen. Die maximal
erreichbare Punktzahl ist 60 Punkte.
Bitte tragen Sie Ihre Lösung in der Tabelle auf der nächsten Seite ein. Schreiben
Sie dieses Tabellenblatt mit Ihrem Namen an. Das Tabellenblatt nicht
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Als Hilfsmittel dürfen Fremdsprachige ein Wörterbuch benützen. Taschenrechner
sind nicht erlaubt.
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VWL I: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Lösungstabelle
Matrikelnummer:
Name, Vorname:
Bitte kreuzen Sie die richtige Antworten an!
Frage
a
b
c
d
e
f
1
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3
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6
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20
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25
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Schlussprüfung
VWL1: Einführung in die Volkswirtschaftslehre WS 06/07
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Aufgabe 1
Sie beobachten im Biermarkt die folgende Grafik:
Preis
Angebot 2005 =
Angebot 2006
Preis2005
Preis2006
Nachfrage 2005
Nachfrage 2006
Menge
Menge2006
Menge2005
Welche der folgenden Aussagen ist /sind richtig?
(a) Der Verlauf der Angebotskurve deutet daraufhin, dass hier ein konstantes
Grenzprodukt (marginal product) in der Produktion von Bier besteht.
(b) Die Verschiebung der Nachfragekurve lässt sich mit einer Senkung der Preise von
Substitutgütern erklären.
(c) Die Verschiebung der Nachfragekurve lässt sich mit einer Senkung der Preise von
Komplementärgütern erklären.
(d) Die Verschiebung der Nachfragekurve lässt sich mit einer Preiserhöhung der
Bierbrauereien erklären.
(e) Die neue Nachfragekurve ist bei gleichen Preisen preiselastischer geworden.
Aufgabe 2
Nehmen Sie an, dass Joe zurzeit wöchentlich Janes Haus für € 80 reinigt. Jane wäre
bereit, wöchentlich bis zu € 100 für den Hausputz zu bezahlen. Joes
Opportunitätskosten betragen € 70.
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) In dieser Situation beträgt die Konsumentenrente € 20 und die Produzentenrente €
10 pro Woche.
(b) Falls die Regierung bei Jane eine Steuer von € 10 pro Hausputz verlangt, wird Jane
die gesamte Steuerlast tragen. ¨
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(c) Falls die Regierung in diesem Markt eine Steuer von € 40 einführt, entsteht ein
Deadweight Loss of Taxation (d.h. ein Wohlfahrtsverlust durch Besteuerung) von 30.
(d) Falls die Regierung bei Joe eine Steuer von € 15 pro Hausputz erhebt, wird der
Markt des Hausputzens zwischen Jane und Joe zusammenbrechen.
Aufgabe 3
Betrachten Sie folgendes Diagramm, welches die Situation für eine Firma mit einer
Monopolsituation darstellt (ATC = Average Total Costs = durchschnittliche
Gesamtkosten , MC=Marginal Costs=Grenzkosten, MR=Marginal Revenue=Grenzerlös,
D=Demand=Nachfrage).
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
Preis
MC
ATC
20
10
D
8
MR
Menge
100
150
(a) Der Preis des gewinnmaximierenden Monpolisten liegt im Gleichgewicht über dem
Grenzerlös.
(b) Falls die Firma den Gewinn maximiert, wird sie einen Gewinn von 1000 machen.
(c) Falls die Firma den Gewinn maximiert, wird sie einen Gewinn von 1200 machen.
(d) Falls im Ausland der Preis des Gutes 8 (P=8) beträgt und das Inland, in dem sich der
Monopolist befindet, die Grenzen öffnet, würde der Monopolist das Gut nicht mehr
anbieten.
(e) Falls der Monopolist perfekte Preisdiskriminierung durchführen könnte, würde er die
Produktionsmenge auf über 150 Einheiten erhöhen.
(f) Bei vollständiger Konkurrenz wäre das Gleichgewicht bei p=10 und q=150
angesiedelt.
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Aufgabe 4
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Von einem Trade-off spricht man immer dann, wenn jemand einen sehr guten Deal
gemacht hat.
(b) Adam Smith ist der „Vater“ der Idee, dass komparative—und nicht absolute
Vorteile—für die Spezialisierung zwischen Individuen und Ländern entscheidend sind.
(c) Adam Smith hat einmal gesagt, dass ein Individuum, geleitet durch die unsichtbare
Hand, durch das Verfolgen der eigenen Interessen auch im öffentlichen Interesse
handelt.
(d) Die Wirtschaftswissenschaften könnte man so beschreiben, dass sie nicht eine
bestimmte Art von Fragestellungen zu beantworten versuchen, sondern irgendwelche
Fragestellungen auf eine bestimmte Art.
(e) Die Wirtschaftswissenschaften beschäftigen sich primär mit Fragestellungen, welche
im Zusammenhang mit Börsen und Firmen stehen.
(f) Die Opportunitätskosten eines Essens in einem Restaurant beinhalten auch die Zeit,
die man für das Warten auf das Essen und für das Essen selber verwendet.
Aufgabe 5
Sie verfügen über
Teppichhändlers:
Produktionsmenge
Kosten
0
75
die
folgende
1
100
2
150
Information
3
220
4
300
betreffend
der
Kosten
eines
5
400
Die Teppichhändlerindustrie befindet sich in vollständiger Konkurrenz und der
(internationale) Gleichgewichtspreis beträgt kurz- und langfristig 50.
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Der Grenzerlös (marginal revenue) für den Teppichhändler beträgt 50.
(b) Der Grenzerlös (marginal revenue) für den Teppichhändler liegt unter 50.
(c) Der Händler wird in der kurzen Frist 1 oder 2 Teppiche anbieten, obwohl er einen
Verlust macht.
(d) Falls allfällige Fixkosten zu 100% sunk sind, wird der Händler in der kurzen Frist
keine Teppiche anbieten, weil er einen Verlust macht.
(e) Damit der Händler auch in der langen Frist Teppiche anbietet, muss der Preis
mindestens seine durchschnittlichen variablen Kosten (average variable costs) decken.
(f) Kein Teppichhändler wird in der langen Frist einen positiven Gewinn machen können.
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Aufgabe 6
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Perfekte Preisdiskriminierung durch einen Monopolisten stellt im Vergleich zu einem
Gleichgewicht mit einem einheitlichen Monopolpreis eine Verschlechterung der
Gesamtwohlfahrt in einem Markt dar.
(b) „Moralisches Risiko“ (moral hazard) beschreibt ein Verhalten, das zum Beispiel durch
die Existenz einer Diebstahlversicherung beim Versicherungsnehmer entsteht.
(c) Unvollständige Information zwischen Marktteilnehmern führt vor allem dann zu
Marktversagen, wenn beide Seiten relativ schlecht informiert sind.
(d) „Screening“ kann als Versuch eines Marktteilnehmers verstanden werden, bei
unvollständiger Information die eigenen Charakteristika zu offenbaren.
(e) Das Konzept des abnehmenden Grenzprodukts (diminishing marginal product) ist
identisch mit dem Konzept abnehmender Skalenerträge (diseconomies of scale).
(f) Wenn zwei Individuen dieselben Opportunitätskosten für zwei mögliche Tätigkeiten
haben, ein Individuum aber absolut besser ist in beiden Tätigkeiten, gibt es
grundsätzlich keinen Gewinn durch Spezialisierung.
Aufgabe 7
Welche der folgenden Aussagen bezüglich der Produktionskosten in einem Markt mit
vollständiger Konkurrenz ist/sind richtig?
(a) Ist die Kurve der durchschnittlichen Gesamtkosten (average total cost curve) fallend,
liegt die Grenzkostenkurve (marginal cost curve) unterhalb der Kurve der
durchschnittlichen Gesamtkosten.
(b) Wenn Fixkosten zu 100% sunk sind, wird eine Firma dann bereits kurzfristig aus
dem Markt aussteigen, wenn der Verkaufspreis unter den durchschnittlichen
Gesamtkosten (average total costs) fällt.
(c) Sinkende durchschnittliche Fixkosten (average fixed costs) haben immer sinkende
durchschnittliche Gesamtkosten (average total costs) zur Folge.
(d) Die kurzfristigen durchschnittlichen Gesamtkosten einer Firma liegen unterhalb der
langfristigen durchschnittlichen Gesamtkosten.
(e) Die Grenzkostenkurve und die Kurve der durchschnittlichen Gesamtkosten sind
identisch, wenn keine Fixkosten bestehen und die durchschnittlichen variablen Kosten
(average variable costs) konstant sind.
Aufgabe 8
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig im Zusammenhang mit Externalitäten
und dem sogenannten Coase Theorem?
(a) Das Coase Theorem besagt, dass der Markt Umweltprobleme in der Regel selber
lösen kann.
(b) Das Coase Theorem besagt, dass eine Besteuerung der negativen Externalitäten zu
einem optimalen Marktgleichgewicht führt.
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(c) Gemäss Coase ist das Marktergebnis bei privaten Verhandlungen zwischen zwei
Personen und Verhandlungskosten von Null davon abhängig, wer der beiden das Recht
besitzt, z.B. Lärm zu verursachen.
(d) Gemäss Coase führen private Verhandlungen beim Vorliegen von Externalitäten
dann zu einem effizienten Marktergebnis, wenn die Verhandlungskosten Null sind.
(e) Die Benzinsteuer kann als Regulierung verstanden werden, um die negativen
Externalitäten des Autofahrens zu reduzieren bzw. zu internalisieren.
(f) Im Gegensatz zur Situation mit negativen Externalitäten ist das Marktgleichgewicht
bei Existenz von positiven Externalitäten optimal.
Aufgabe 9
Welche der folgenden Aussagen zur Charakterisierung von Gütern ist/sind richtig?
(a) Ein natürliches Monopol ist dadurch charakterisiert, dass dessen durchschnittliche
Gesamtkosten (average total costs) mit zunehmendem Output fallen.
(b) Private Güter eignen sich am besten für eine dezentrale Allokation durch den
anonymen Markt.
(c) Öffentliche Güter zeichnen sich dadurch aus, dass deren Bereitstellung positive
Externalitäten beinhaltet.
(d) Ein öffentliches Gut (public good) ist dadurch charakterisiert, dass der Konsum
rivalisiert und nicht ausschliessbar ist.
(e) Der Konsum einer gemeinschaftlichen Ressource (common resource) ist
rivalisierend und nicht ausschliessbar.
(f) Die Nationale Verteidigung (Armee) stellt eine gemeinschaftliche Ressource
(common resource) im ökonomischen Sinne dar.
Aufgabe 10
Die Regierung möchte durch die Einführung einer Konsumsteuer ihre Einnahmen
maximieren. In Frage kommen die Besteuerung von Zigaretten oder von
Freizeitaktivitäten wie Kinobesuche. Sie wissen, dass diese Steuer pro Mengeneinheit
gleich hoch sein wird und dass das Gleichgewicht in beiden Märkten (d.h. Preis, Menge)
vor Einführung der Steuer identisch ist. Weiter wissen Sie, dass die Angebotselastizität
von Zigarettenherstellern und Kinobetreibern gleich gross ist, dass aber die Nachfrage
im Kinomarkt preiselastischer ist als im Zigarettenmarkt.
Welche der folgenden Aussagen ist /sind richtig?
(a) Kinogänger müssten einen höheren Anteil der Konsumsteuer zahlen als
Zigarettenkonsumenten.
(b) Der Staat maximiert seine Einnahmen, wenn er Zigaretten besteuert.
(c) Die Gleichgewichtsmenge im Zigarettenmarkt fällt bei einer Besteuerung weniger
stark als im Kinomarkt.
(d) Eine Konsumsteuer führt immer dazu, dass die Konsumenten den Grossteil der
Steuerlast tragen, weil sie am „Ende der Markttransaktion“ stehen.
(e) Würde die Regierung alternativ die Steuer bei den Produzenten erheben, würden
primär die Produzenten die Steuerlast tragen.
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Aufgabe 11
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen, wie viele Einheiten der jeweiligen Güter
Robinson Crusoe oder Freitag binnen eines Tages produzieren können. Wir gehen
davon aus, dass beide den ganzen Tag arbeiten. Welche der folgenden Aussagen
ist/sind richtig?
Kokosnüsse
8
Kokosnüsse
Robinson Crusoe
Freitag
6
2
Fische
Fische
4
(a) Falls keine vollständige Spezialisierung vorliegt und Robinson Crusoe eine Einheit
Fisch weniger produziert sowie Freitag drei Einheiten Kokosnüsse weniger, steigt die
Gesamtproduktion der beiden um 1 Einheit Kokosnüsse und 1 Einheit Fisch.
(b) Freitag hat sowohl einen komparativen als auch einen absoluten Vorteil in der
Fischproduktion.
(c) Die Opportunitätskosten der Fischproduktion sind für Robinson Crusoe 4 Einheiten
Kokosnüsse.
(d) Robinson Crusoe hat einen komparativen Vorteil in der Fischproduktion.
(e) Wenn beide miteinander handeln, wird Freitag relativ mehr Fisch produzieren.
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Aufgabe 12
Welche der folgenden Aussagen ist/sind hinsichtlich der Bestimmung von InputfaktorPreisen im Gleichgewicht korrekt? Nehmen Sie an, dass auf dem Arbeitsmarkt
vollkommener Wettebewerb herrscht.
(a) Der Lohn steigt, wenn ceteris paribus (d.h. unter sonst gleichbleibenden
Bedingungen) weniger von einem anderen Inputfaktor, der auch noch bei der Produktion
verwendet wird, verfügbar ist.
(b) Firmen reagieren auf Lohnsteigerungen typischerweise damit, weniger Arbeit
nachzufragen.
(c) Ein technologischer Fortschritt in einer Firma erhöht den Lohn einer Arbeitskraft nur
dann, wenn damit höhere Verkaufspreise verbunden sind.
(d) Der Lohn steigt, wenn ceteris paribus (d.h. unter sonst gleichbleibenden
Bedingungen) der Preis für die mit Arbeit produzierten Güter steigt.
(e) Der Lohn entspricht dem Wertgrenzprodukt der Arbeit (value of the marginal product
of labour).
(f) Das Grenzprodukt von Arbeit steigt in einer Firma, wenn diese den Einsatz von Arbeit
vermindert.
Aufgabe 13
Welche der folgenden Aussagen ist /sind richtig?
(a) Je enger eine Güterkategorie definiert wird, desto preiselastischer ist die Nachfrage
nach diesen Gütern.
(b) Notwendigkeiten (necessities) weisen eine eher preisunelastische Nachfrage auf.
(c) Wenn in einer wirtschaftswissenschaftlichen Studie erwähnt ist, dass die
Preiselastizität der Nachfrage |-6|=6 beträgt, steigt die Nachfragemenge um 6% bei
einer 1%-igen Preiserhöhung.
(d) Die Kreuzpreiselastizität ist immer negativ.
(e) Ein inferiores Gut besitzt eine negative Einkommenselastizität der Nachfrage.
(f) Luxusgüter (luxuries) weisen einer eher tiefe Einkommenselastizität auf.
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Aufgabe 14
Betrachten Sie folgende Graphik, welche die Situation für ein Land darstellt, das für das
Produkt Stahl den Aussenhandel geöffnet hat. Welche der folgenden Aussagen ist/sind
richtig?
(a) Die Konsumentenrente nach der Öffnung des Aussenhandels entspricht der Fläche
A+B+D.
(b) Die Konsumentenrente nach der Öffnung des Aussenhandels entspricht der Fläche
A+B.
(c) Falls das Land den Import von Stahl verbieten würde, würde die inländische
Wohlfahrt den Flächen A+B+C entsprechen.
(d) Falls eine Importquote eingeführt würde, die genau der Importmenge (siehe Graphik)
entspricht, würde der inländische Preis des Gutes steigen.
(e) Würde der Weltmarktpreis über dem „Price before trade“ liegen, gäbe es keinen
Handel von Stahl mehr.
(f) Die Wohlfahrt steigt in diesem Land durch die Zulassung des Handels mit Stahl um
die Fläche D.
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Aufgabe 15
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Das Steuersystem übt eine Rolle als automatischer Stabilisator aus.
(b) Die Schuldenbremse und die Ausgestaltung der Arbeitslosenversicherung führen in
der Schweiz zu einer Verstärkung der Konjunkturausschläge.
(c) Je tiefer die Grenzneigung des Konsums (marginal propensity to consume), desto
höher ist der Multiplikatoreffekt (multiplier effect) einer expansiven Fiskalpolitik.
(d) Geld zahlt keinen Zins, deswegen existieren keine Opportunitätskosten der
Geldhaltung.
(e) Ein Kritikpunkt gegen die Anwendung aktiver Wirtschaftspolitik ist die Verzögerung
(lag) bei der Implementierung von Fiskalpolitik.
Aufgabe 16
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Die aggregierte Nachfragekurve (AD) hat unter anderem deshalb eine negative
Steigung, weil eine Erhöhung der Geldmenge zu sinkenden Zinsen führt.
(b) Wenn die Zentralbank den Mindestreservesatz (reserve requirements) erhöht, nimmt
die Geldmenge ab, die Zinsen steigen, und die aggregierte Nachfragekurve (AD)
verschiebt sich nach links.
(c) Wenn die Zentralbank Wertpapiere im Rahmen von Offenmarktoperationen verkauft,
nimmt die Geldmenge zu, die Zinsen sinken, und die aggregierte Nachfragekurve (AD)
verschiebt sich nach rechts.
(d) Die Geldnachfragekurve ist vertikal.
(e) Ein Verdrängungseffekt (crowding-out effect) kommt dann vor, wenn als Folge
expansiver Fiskalpolitik die Zinsen steigen und sich so die aggregierte Nachfragekurve
(AD) nach links verschiebt.
Aufgabe 17
Welche der folgenden Aussagen zur Geldpolitik ist/sind richtig?
(a) Die Schweizer Nationalbank verfolgt heute ein Geldmengenziel.
(b) Verkauft die Zentralbank ausländische Wertpapiere, so erhöht sich die Geldmenge.
(c) Eine Erhöhung des Refinanzierungssatzes der Banken bei der Zentralbank
(Diskontsatz) führt ceteris paribus (d.h. unter sonst gleichbleibenden Bedingungen) zu
einer geringeren Kreditgewährung der Geschäftsbanken.
(d) Eine Erhöhung des Mindestreservesatzes macht die Geldpolitik expansiver.
(e) Die Schweizer Nationalbank ist zwar unabhängig, muss aber in der
Wechselkurspolitik den Weisungen des Bundesrates folgen.
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Aufgabe 18
Sie beobachten die folgende Grafik:
Inflationsrate (%)
A
B
Phillips Kurve 2006
Phillips Kurve 2005
Arbeitslosigkeit (%)
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Langfristig ist die Phillips-Kurve horizontal.
(b) 2006 war die erwartete Inflation tiefer als 2005.
(c) Die Bewegung von A nach B könnte Folge einer expansiven Geldpolitik während
2006 sein.
(d) Zwischen 2005 und 2006 hat sich die kurzfristig aggregierte Angebotskurve nach
rechts verschoben.
(e) Die Bewegung von A nach B könnte Folge einer restriktiven Fiskalpolitik während
2006 sein.
Aufgabe 19
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Länder mit sehr unterschiedlicher Wirtschaftsstruktur bilden optimale
Währungsräume, da die Diversität die Risiken reduziert.
(b) Je mehr Länder miteinander handeln, desto mehr profitieren sie von einem
gemeinsamen Währungsraum (common currency area).
(c) Ein gemeinsames Fiskalbudget (fiskalische Föderalismus) kann helfen, die
Anpassungsprobleme in einem gemeinsamen Währungsraum zu mildern.
(d) Der Verlust der selbständigen Geldpolitik durch den Beitritt zum gemeinsamen
Währungsraum ist vor allem dann problematisch, wenn die Reallöhne flexibel und
Arbeitskräfte mobil sind.
(e) Die Geldpolitik eines gemeinsamen Währungsraums funktioniert umso besser, je
weniger die Mitglieder von asymmetrischen Nachfrageschocks betroffen sind.
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Aufgabe 20
Sie wissen, dass der Preis einer CD im Euro-Raum 10 Euro beträgt, währenddem die
gleiche CD in der Schweiz 15 Schweizer Franken kostet. Der nominale Wechselkurs
beträgt 1.60 (1 Euro = 1.60 Schweizer Franken).
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Der nominale Wechselkurs ist höher als der durch die Kaufkraftparität (Purchasing
Power Parity) implizierte Wert.
(b) Steigt das Preisniveau im Euro-Raum, währenddem der nominale Wechselkurs und
das Preisniveau in der Schweiz konstant bleiben, dann wertet sich der reale
Wechselkurs des Euro gegenüber dem Franken auf.
(c) In einer Währungsunion gibt es keine Veränderungen des realen Wechselkurses
mehr.
(d) Gilt die Kaufkraftparität, so ist der reale Wechselkurs gleich dem nominalen
Wechselkurs.
(e) Gilt die Kaufkraftparität, so wertet sich die Währung eines Landes mit relativ hohen
Inflationsraten gegenüber der Währung eines Landes mit relativ tiefen Inflationsraten
auf.
Aufgabe 21
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a)
Das
Trendwachstum
wird
bestimmt
durch
das
Wachstum
der
Produktionsmöglichkeiten, also der Produktionsfaktoren und der Technologie.
(b) Das starke Wachstum in den Industrieländern in den letzten 200 Jahren stammt in
erster Linie von der Akkumulation von physischem Kapital.
(c) Für internationale Vergleiche des Wohlstandes von Ländern arbeitet man am besten
mit dem realen Bruttoinlandprodukt (Gross Domestic Product (GDP)) ohne
Kaufkraftbereinigung.
(d) Langfristiges Wachstum lässt sich in erster Linie durch Wachstum der Exporte
erklären.
(e) Konjunkturschwankungen rühren in den meisten Fällen von Schwankungen in der
aggregierten Nachfrage her.
(f) Die Schweiz ist so reich, weil sie im internationalen Vergleich in den letzten Jahren
aussergewöhnlich hohe Wachstumsraten aufgewiesen hat.
Aufgabe 22
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (velocity of money) entspricht dem folgenden
Geldmenge x Reales BIP
Wert:
Preisnivea u
(b) In einer wachsenden Wirtschaft muss die Geldmenge konstant gehalten werden,
damit die Inflation nicht angeheizt wird.
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- 12 -
(c) Eine höhere Inflation als erwartet führt zu einer Besserstellung der Schuldner und
einer Schlechterstellung der Gläubiger.
(d) Eine Änderung der Geldmenge wirkt sich nur auf reale Variablen aus, nicht aber auf
nominale Variablen.
(e) Die Quantitätstheorie des Geldes (quantity theory of money) zeigt, dass zu starkes
Geldmengenwachstum die Hauptursache der Inflation in der langen Frist ist.
Aufgabe 23
Welche der folgenden Aussagen bezüglich Arbeitslosigkeit ist/sind richtig?
(a) Strukturelle Arbeitslosigkeit kann als Folge einer dynamischen, sich immer weiter
entwickelnden Volkswirtschaft erklärt werden.
(b) Ein gesetzlicher Mindestlohn, der höher als der Gleichgewichtslohn liegt, kann zu
einer Erhöhung der strukturellen Arbeitslosigkeit führen.
(c) Friktionelle Arbeitslosigkeit erklärt, warum es langfristige Arbeitslosigkeit gibt.
(d) Die natürliche Arbeitslosenrate (natural rate of unemployment) entspricht dem
friktionellen Anteil der Arbeitslosigkeit.
(e) Die Einführung einer Arbeitslosenversicherung erhöht die Opportunitätskosten eines
Arbeitslosen, eine Stelle anzunehmen.
(f) Ein Lohn, der höher als der Gleichgewichtslohn liegt, kann für eine Firma trotzdem
optimal sein, weil dadurch der Einsatz und die Qualität der Arbeit gesteigert und die
Fluktuation reduziert wird.
Aufgabe 24
Die Entwicklung des Preisniveaus in einer Volkswirtschaft kann mit zwei Methoden
gemessen werden: Konsumentenpreisindex oder BIP Deflator (GDP Deflator). Welche
der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Die Inflationsrate wird gemessen, indem der Unterschied zwischen Konsumentenpreisindex und BIP Deflator ermittelt wird.
(b) Der Konsumentenpreisindex sollte immer wieder neu angepasst werden, um neue
Güter und Dienstleistungen zu berücksichtigen.
(c) Die durchschnittliche Inflationsrate in der Schweiz war in den letzten 15 Jahren
spürbar höher als in den 80er-Jahren.
(d) Der BIP Deflator basiert auf einem repräsentativen Warenkorb, der nur aus den
wichtigsten Konsumgütern und -dienstleistungen besteht.
(e) Der BIP Deflator berücksichtigt keine Güter oder Dienstleistungen, welche im
Ausland produziert werden.
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- 13 -
Aufgabe 25
Betrachten Sie die folgende Grafik einer Volkswirtschaft:
Preisniveau
AS
B
P‘
P
A
AD‘
AD
Outputmenge
Y
Y‘
AD = Aggregate Demand (Aggregierte Nachfrage)
AS = Aggregate Supply (Aggregiertes Angebot)
Bei Punkt A befindet sich die Volkswirtschaft in langfristigem Gleichgewicht.
Welche der folgenden Aussagen ist/sind richtig?
(a) Die Outputmenge kann kurzfristig nur erhöht werden, wenn Konsumenten einen
höheren Lohn bekommen.
(b) In der langen Frist ist die AD Kurve vertikal.
(c) Eine Verschiebung der AD Kurve nach rechts kann Folge von höheren
Staatsausgaben und/oder eines tieferen Zinssatzes sein.
(d) In der langen Frist verschiebt sich die AD Kurve immer nach links an ihre
Ursprungsposition, da die Realzinsen steigen.
(e) In der langen Frist verschiebt sich die AS Kurve nach rechts, da Lohnforderungen
zunehmen.
(f) Die Outputmenge kann kurzfristig erhöht werden, wenn Firmen die allgemeine
Preisniveauerhöhung fälschlicherweise als eine Erhöhung des relativen Preises ihres
Produktes auffassen.
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