Unterrichtsentwurf

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E-UNIVERSI
T
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Mathematik
Institut für Algebra und Geometrie
MAGDEBU
R
G
O-V
TT
ÄT
ON-GU
ER
K
IC
O
Unterrichtsentwurf
Kürzeste Wege
Angefertigt von: Nadine Herber
Matrikelnummer: 175407
Studiengang:
Lehramt an Gymnasien
für die Fächer Mathematik und Physik
Matrikel: 2005
Betreuer:
Prof. Bräsel
1
Einblick
Diese Belegarbeit umfasst eine Unterrichtsplanung zum Thema Kürzeste We”
ge“, welche für 2 Doppelstunden konzipiert wurde. Die Unterrichtseinheit ist
so geplant, dass sie als Fortführung des Unterrichts eingesetzt oder als eigenständiges Projekt durchgeführt werden kann.
Es wird vermehrt Wert auf heuristische Arbeitsweisen gelegt, da diese besser eine offene Unterrichtsgestaltung ermöglichen.
2
Einführung in die Graphentheorie
Soll das Thema Kürzeste Wege“ als Projektarbeit behandelt werden, können
”
die beiden folgenden Seiten als Vorlage für die Einführung in die Graphentheorie genutzt werden. Es bietet sich an, sie als unausgefüllte Arbeitsblätter
auszuteilen und die Schüler ergänzen dann die Lücken nach eigenen Recherchen (Bibliothek, Internet). Die beiden Seiten können aber auch als Vorlage
für ein Tafelbild genutzt werden.
Ob die Begriffe eulersch“ und hamiltonsch“ im Zusammenhang der Proble”
”
matik des kürzesten Weges aufgegriffen oder eingeführt werden hängt davon
ab, ob die Schüler auf heuristischem Weg Rundreisen, bei denen jede Stadt
(jeder Knoten) oder jede Straße (jede Kante) mindestens einmal besucht oder
befahren werden soll, finden sollen. Die Schüler können mit diesen Begriffen
die Mathematik auf einfache Alltagsprobleme anwenden.
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Arbeitsblatt 0
Graphentheorie
• Teilgebiet (der diskreten) Mathematik, eigenständiges Forschungsgebiet
• noch recht jung, jedoch reichen einige ihrer Wurzeln mehr als 250 Jahre
zurück
• viele Probleme lassen sich mit Hilfe von Graphen modellieren
Geschichtliches
• erste graphentheoretische Arbeit: solutio problematis ad geometriam situs pertinentis (1736); Euler beschäftigte sich in dieser Arbeit mit
dem KÖNIGSBERGER BRÜCKENPROBLEM: In der Stadt Königsberg (heute Kaliningrad) führten Mitte des 17. Jahrhunderts sieben Brücken über den Pregel, der den Kneipenhof umschließt; der damalige
Bürgermeister der Stadt Danzig fragte Euler, ob es einen Rundgang
durch Königsberg gäbe, bei dem jede Brücke genau einmal überquert
wird
• Kirchhoffs Arbeit über elektrische Netzwerke 1847 und Cayleys Anzahluntersuchungen von chemischen Verbindungen in den 70er und 80er
Jahren des 19. Jahrhunderts enthalten grundlegende Resultate der Graphentheorie
• heute wichtig für Probleme aus der Informatik und Optimierung
Wichtige Begriffe
• Ein GRAPH G ist ein Paar (V,E), wobei V die Menge der Knoten (engl.
vertices) und E die Menge der Kanten (engl. edges), die bestimmte Knoten verbinden, des Graphens sind.
Seite 2 von 23
• Ein Graph G ist EULERSCH, wenn G einen Eulerschen Kreis besitzt,
d.h. einen Kreis, in dem jede Kante von G genau einmal vorkommt.
• Ein Graph G ist HAMILTONSCH, wenn G einen Hamiltonschen Kreis
besitzt, d.h. einen Kreis, in dem jeder Knoten aus G vorkommt.
Aufgabe
Sind folgende Graphen hamiltonsch und eulersch?
a)
b)
c)
d)
Lösungsskizze
a) hamiltonsch
b) hamiltonsch
c) hamiltonsch und eulersch
d) hamiltonsch
Seite 3 von 23
3
1. Doppelstunde
Eine Möglichkeit der Einführung des Themas Kürzeste Wege“ ist, dass sich die
”
Schüler in einer Gruppe Gedanken machen, in welchen (Alltags-)Situationen
es wichtig und einfacher ist, den kürzesten Weg herauszufinden (Arbeitsblatt
1). Diese können zum Beispiel sein:
• der Weg zur Schule,
• der Weg zur Freundin/zum Freund,
• die Tour um die Zeitungen auszutragen,
• die Shopping-Tour,
• der Weg eines Vertreters,
• ...
Im zweiten Schritt sollen die Schüler eine Möglichkeit finden, wie sie die Mathematik auf diese Probleme anwenden können. Da Graphen entweder die Stunden
zuvor oder in der Einführungsphase des Projektes behandelt wurden, sollten
die Schüler darauf kommen, dass Wege und Touren durch Knoten und Kanten,
also durch Graphen dargestellt werden können. Hierbei kann auf die Modellbildungsfunktion der Mathematik eingegangen, da ein Ziel des Mathematikunterrichts ist, dass die Schüler Modelle entwickeln und anwenden können.
Seite 4 von 23
Arbeitsblatt 1
Kürzeste Wege
1. Frage
Besprecht in der Gruppe, in welchen Situationen es wichtig ist, den kürzesten
Weg zu finden. Macht euch ein paar Stichpunkte.
2. Frage
Wie kann die Mathematik helfen, kürzeste Wege zu finden? Skizziert euren
Vorschlag.
Seite 5 von 23
Arbeitsblatt 2
1. Aufgabe
Das Pizza-Hut-Restaurant befindet sich in Magdeburg in der Kantstraße (Knoten a). Von dort aus werden auch die Bestellungen außer Haus geliefert. Der
folgende Graph zeigt Adressen, zu denen ein Pizza-Bote die Bestellungen bringen soll. Die Kantenbewertungen stellen die Entfernungen in km dar.
a)
Finde den kürzesten Weg von Knoten a zum Knoten d. Schreibe in Stichpunkten deine Vorgehensweise auf.
b)
• Ist der Graph hamiltonsch?
• Der Graph zeigt Adressen (Knoten b - g), zu denen ein Pizza-Bote die
Bestellungen bringen soll, er startet bei Knoten a (Kantstraße). Nach der
Auslieferung hat der Pizza-Bote Feierabend und muss nicht noch mal ins
Restaurant zurück, da er die Bestellungen mit seinem eigenen Auto ausliefert. Sein Ziel wird durch Knoten e repräsentiert. Finde die kürzeste
Ausliefertour.
Seite 6 von 23
Aufgabe 1 (Arbeitsblatt 2) dient als Einstiegsaufgabe. Um die Aufgabe für
die Schüler attraktiv zu gestalten, kann Bezug zum Schulort oder zum Wohnort der Schüler hergestellt werden.
zu a)
Die Schüler probieren ihre Ideen aus. Die meisten werden als ersten Teilweg die
Kante mit der geringsten Bewertung aussuchen, bei jedem erreichten Knoten
werden sie weiter so verfahren. Es bietet sich an, den gefundenen Algorithmus
der Schüler mit ihnen gemeinsam an der Tafel zu erarbeiten. Eine Möglichkeit
für die Gestaltung des Tafelbildes ist auf der nächsten Seite dargestellt. Den
Schülern sollte am Ende deutlich gemacht werden, dass dieser Algorithmus
nicht auf alle Graphen (Problemstellungen) anwendbar ist. Wenn die Graphen
umfangreicher und komplizierter sind, kann man den kürzesten Weg von einem
Rechner ermitteln lassen, so weit man ihm genau sagt, was er zu tun hat. Ein
solcher Algorithmus stammt vom Mathematiker Dijkstra; dieser Algorithmus
ist auf alle Graphen anwendbar. Der Bezug des Algorithmus auf das PizzaBoten-Problem folgt im Tafelbild 2.
zu b)
Der Graph ist hamiltonsch:
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
c
1,9
0,4
1,2
2
1,8
g
a
2,2
1,4
f
Seite 7 von 23
Auch im zweiten Teil werden die Schüler ausprobieren, welche Route die
kürzeste ist:
Mögliche Lösungen der Schüler:
a-c-b-g-f-e-d-e
8,7 km
a-c-e-d-b-g-f-e
9,1 km
a-f-g-b-d-e-c-e
9,5 km
a-f-g-d-b-c-e
9,8 km
a-g-d-b-c-a-f-e
10,4 km
a-b-d-g-f-e-c-e
11,2 km
Seite 8 von 23
Tafelbild 01
Kürzeste Wege
b
c
1,9
Der erste Teilabschnitt des Weges führt
zum Knoten c, da die Kante zwischen
den Knoten a und c die geringste Bewertung hat.
0,4
1,8
1,4
a
g
f
e
0,6
0,9
b
c
Von Knoten c geht es zum Knoten e.
a
1
e
d
c
Von Knoten e führt der Weg zum Knoten d.
1,2
a
f
d
e
1
0,9
b
3
c
1,9
0,4
1,2
2
1,8
g
Der kürzeste Weg von Knoten a zum
Knoten d hat eine Länge von 2 km.
a
2,2
f
Seite 9 von 23
Tafelbild 02
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
c
1,9
1,2
0,4
• Ausgangsgraph
2
1,8
g
a
1,4
2,2
f
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
c
1,9
1,2
0,4
• Startknoten (a) rot markieren
2
1,8
g
a
1,4
2,2
f
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
• Nachbarknoten rot markieren
c
1,9
1,2
0,4
• Kante zwischen Startknoten und Nachbarn grün
markieren, da es kürzeste Wege sind
2
1,8
g
a
1,4
2,2
f
e
d
1
1,7
• den roten Knoten mit minimalem Abstand zum
Startknoten auswählen
0,6
0,9
b
3
c
1,9
0,4
1,2
• seinen Nachbarn rot markieren
2
1,8
g
a
2,2
1,4
f
• Kante ab rot und Kante bc grün markieren, da bc
und ac nun die kürzeste Verbindung von b nach
a darstellen
Seite 10 von 23
• den roten Knoten mit minimalem Abstand zum
Startknoten auswählen
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
• seinen (neuen) Nachbarn rot markieren
c
1,9
1,2
0,4
• ed grün markieren, da über diese Kante die
kürzeste Verbindung von d nach a verläuft
2
1,8
g
a
1,4
2,2
f
e
d
• ef rot markieren, da über diese Kante keine
kürzeste Verbindung zu a hergestellt wird
1
1,7
0,6
0,9
b
3
• den roten Kntoen mit minimalem Abstand zum
Startknoten auswählen
c
1,9
1,2
0,4
2
1,8
g
a
1,4
2,2
f
• bd und bg rot markieren, da über diese Kanten
keine kürzeste Verbindung von d bzw. g zu a
hergestellt wird
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
c
1,9
1,2
0,4
2
1,8
g
a
• f g rot markieren, da über diese Kante keine
kürzeste Verbindung zu a hergestellt wird
1,4
2,2
• den roten Kntoen mit minimalem Abstand zum
Startknoten auswählen
f
e
d
1
1,7
0,6
0,9
b
3
c
1,9
1,2
0,4
2
1,8
g
a
• dg rot markieren, da über diese Kante keine
kürzeste Verbindung zu a hergestellt wird
1,4
2,2
f
e
d
• den letzten roten Knoten grün markieren
1
1,7
0,6
0,9
b
3
• den roten Kntoen mit minimalem Abstand zum
Startknoten auswählen
c
1,9
0,4
1,2
• es sind keine weiteren Nachbarknoten zu betrachten
2
1,8
g
a
2,2
1,4
f
• die kürzeste Verbindung eines Knotens zum
Startknoten a verläuft nun genau auf dem
grünen Graphen
Seite 11 von 23
Arbeitsblatt 3
2. Aufgabe
Ein Vertreter aus Bremen soll die Städte Berlin, Dresden und Düsseldorf besuchen und dann nach Bremen zurückkehren, ohne jeweils eine Stadt zweimal
zu besuchen.
Die Städte sind in folgendem Graphen dargestellt, die Kantenbewertung gibt
die Entfernung der Städte in km an.
In welcher Reihenfolge sollte der Vertreter die Städte besuchen, damit sein
zurückgelegter Reiseweg möglichst kurz ist?
a) Prüfe zuerst folgende mögliche Vorgehensweise:
Von Bremen fährt der Vertreter in die nächstgelegene noch nicht besuchte
Stadt. Dort verfährt er genauso. Wenn er in allen Städten war, kehrt er nach
Bremen zurück (Nearest-Neighbour-Heuristik). Wie lang ist sein Weg?
b) Gibt es kürzere Wege?
Seite 12 von 23
Bei Aufgabe 2 soll die kürzeste Reiseroute eines Vertreters gefunden werden.
Das Problem an sich lässt sich wieder mit der Frage: Gibt es einen hamiltonschen Kreis? mathematisch beschreiben und modellieren.
Lösungsvorschläge
a) Bremen - Düsseldorf - Berlin - Dresden - Bremen
insgesamt 1513 km
b) Bremen - Berlin - Dresden - Düsseldorf - Bremen
insgesamt 1488 km
Seite 13 von 23
Stundenverlaufsplanung
Zeit
10
10
(20
10
(30
20
(50
10
(60
10
(70
10
(80
10
(90
4
min
min
min)
min
min)
min
min)
min
min)
min
min)
min
min)
min
min)
Lehrertätigkeit
L. führt in das Thema ein
L. teilt die Schüler in Gruppen ein
L. bespricht mit S. das Arbeitsblatt 1
Schülertätigkeit
S. bearbeiten in den Gruppen
das Arbeitsblatt 1
S. diskutieren untereinander und mit dem L. ihre Ideen
L. stellt Aufgabe 1 vor
L. entwickelt mit den S. das Tafelbild
S. bearbeiten Aufgabe 1
S. stellen ihre Ideen vor
L. zeigt den S. den Algorithmus
von Dijkstra
L. stellt Aufgabe 2 vor
S. bearbeiten Aufgabe 2
S. stellen ihre Ergebnisse vor
2. Doppelstunde
Die 3. Aufgabe ist eine komplexe Aufgabe, bei der zum einen das Gelernte
aus der Doppelstunde zuvor angewendet werden kann, die aber auch andere Themen der Graphentheorie streift. Der Lehrende soll entscheiden, welche
Aufgabenteile und Themen mehr gewichtet werden sollen, deshalb wird auf
eine Stundenverlaufsplanung verzichtet.
Seite 14 von 23
Arbeitsblatt 4
3. Aufgabe
Im folgenden Graphen sind die Fielmann - Niederlassungen in der Nähe von
Magdeburg als Knoten dargestellt. Die Kanten stellen jeweils die Verbindung
zwischen den Ortschaften dar, die angegebene Bewertung gibt jeweils die Länge
der Verbindung (in km) an.
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
42
59
16
Quedlinburg
38
26
21
Bernburg
Aschersleben
26
Köthen
a) Eine Angestellte wohnt in Helmstedt, arbeitet aber in der Niederlassung in
Bernburg. Welcher Weg ist der kürzeste zwischen ihrem Wohnort und Arbeitsplatz?
b) Die Zentrale in Magdeburg möchte ein Computernetz aufbauen, so, dass
jede Niederlassung mit der Zentrale verbunden ist. Dabei müssen die Verbindungskabel entlang der vorgegebenen Straßen verlegt werden. Bestimme die
kürzeste Kabellänge, die die gewünschten Verbindungen herstellt. Die Verbindung muss nicht direkt sein, die Zentrale ist z.B. auch mit Bernburg verbunden,
wenn Bernburg mit Schönebeck und Schönebeck mit der Zentrale in Magdeburg verbunden ist.
c) Ein Lieferwagen verlässt täglich die Zentrale und liefert benötigtes Material in jede einzelne Niederlassung. Anschließend fährt der Lieferwagen nach
Magdeburg zurück. Bestimme eine solche Tour.
Seite 15 von 23
Lösungsskizze
zu a)
Nach der Vorgehensweise aus der letzten Doppelstunde ergibt sich:
Helmstedt - Halberstadt - Quedlinburg - Aschersleben - Bernburg =⇒ 114 km
zu b)
Wurden im Unterricht zuvor minimale Spannbäume behandelt, können die
Schüler hier den Algorithmus von Prim anwenden. Eine Abfolge ist im Tafelbild 3 dargestellt. Ansonsten können sie die minimale Kabellänge über probieren herausbekommen. Sie beträgt 230 km.
zu c)
Dieses Problem kann wieder mithilfe des Hamiltonkreises modelliert werden.
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
42
59
16
Quedlinburg
38
26
21
Bernburg
Aschersleben
26
Köthen
Seite 16 von 23
Tafelbild 03
Algorithmus von Prim
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
• Ausgangsgraph
42
38
59
Köthen
26
21
Bernburg
26
Aschersleben
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
• Startknoten markieren
42
38
59
Köthen
26
21
Bernburg
26
Aschersleben
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
• Kante minimalen Gewichts auswählen
56
Halberstadt
68
42
38
59
16
Quedlinburg
Köthen
26
21
Bernburg
26
• Knoten, der über diese Kante mit dem Startknoten verbunden wird zum Spannbaum hinzufügen
Aschersleben
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
• Kante minimalen Gewichts auswählen
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
42
38
59
16
Quedlinburg
Köthen
26
21
Bernburg
26
Aschersleben
Helmstedt
71
• Knoten, der über diese Kante mit dem (bisherigen) Spannbaum verbunden wird diesem hinzufügen
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
26
• (siehe letzter Schritt)
42
38
59
26
21
Bernburg
Köthen
Aschersleben
Seite 17 von 23
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
• (siehe letzter Schritt)
42
38
59
Köthen
26
21
Bernburg
26
Aschersleben
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
• (siehe letzter Schritt)
42
38
59
Köthen
26
21
Bernburg
26
Aschersleben
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
• (siehe letzter Schritt)
42
38
59
Köthen
26
21
Bernburg
26
Aschersleben
Helmstedt
71
Burg
29
Magdeburg
54
99
46
28 Schönebeck
56
Halberstadt
68
16
Quedlinburg
26
• (siehe letzter Schritt)
42
38
59
26
21
Bernburg
Köthen
Aschersleben
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5
Additum
Bisher wurden nur kürzeste Wege in Bezug auf die Entfernung betrachtet, jedoch gibt es auch die Möglichkeit, einen Weg über die Anzahl von Stationen zu
optimieren. Dazu dient die Breitensuche, welche sich von einem Startknoten
ausgehend schichtweise in den Graphen hineinarbeitet.
Vorgehensweise:
1. Wähle einen Startknoten.
2. Markiere alle Kanten, die von diesem Knoten ausgehen.
3. Schreibe alle Nachbarknoten des Startknotens in eine Liste.
4. Streiche den ersten Knoten aus der Liste.
5. Markiere alle von diesem Knoten ausgehenden Kanten, sofern sie noch
nicht markiert sind, und nicht im Endknoten auf bereits markierte Kanten treffen.
6. Schreibe die Knoten, die am Ende dieser neu markierten Kanten sind,
hinten in die Liste.
7. Wiederhole die Schritte 4., 5. und 6. so lange, bis die Liste leer ist.
Die Breitensuche eignet sich um einen Einblick in das Grenzgebiet zwischen
Mathematik und Informatik zu gewähren, da die für die Breistensuche verwendete Liste, welche nach dem Prinzip first in first out“ funktioniert, eine
”
elemtare Datenstruktur, eine Queue“ ist.
”
Beispiel:
a
b
e
c
d
f
Seite 19 von 23
Startknoten: a
α(v) = v
abcdef
α(v) = −v
a|bcd|ef
α(v) = 0
bcdef
Alle Nachbarn von v sind schon untersucht.
Die Nachbarn von v sind noch nicht untersucht,
aber es steht schon fest, dass v zur
Zusammenhangskomponente des Startknotens
gehört.
Man weiß noch nichts über v.
Breitensuche auf dem Graphen von Aufgabe 1:
e
d
c
b
a
g
f
Startknoten: a
α(v) = v
α(v) = −v
α(v) = 0
abcfgde
a|bcfg|d|e
bcdefg
Seite 20 von 23
6
Buchtipp
Graphentheorie im Dialog - zwischen Ruth, die die Lust an der Mathematik
verloren hat, und VIM, einem Computerprogramm, welches Ruth die Mathematik erfolgreich näher bringt. Viele Themen der Graphentheorie werden
angerissen, unter anderem:
• Kürzeste-Wege-Probleme
• Projektplanung (auch Routenplanungsprobleme, z.B. Organisation eines
Rockkonzerts)
• Komplexitätstheorie
• Spannbaumproblen
• Königsberger-Brücken-Problem
• Paarungsproblem
• Chinesisches Postbotenproblem
• platonische Körper
• Hamiltonweg(kreis)-Problem
• Entscheidungsprobleme
• NP-Probleme
Mit diesem Buch wird der Bezug der Mathematik zur Welt verdeutlicht, die
häufig gestellte Frage von Schülern Wozu brauch’ ich das??“ wird anhand
”
vieler Beispiele beantwortet.
Seite 21 von 23
7
Ausblick
Die Kantenbewertungen stellen in diesem Beleg immer Entfernungen in km
dar, um die kürzesten Wege berechnen zu können. Weitere Möglichkeiten sind,
dass Zeiträume, Kosten oder Höchstgeschwindigkeiten als Bewertungen dienen.
Die Vorgehensweisen ändern sich nicht, aber es entsteht eine Variation in der
Aufgabenstellung.
Seite 22 von 23
8
Quellen
• mathematik lehren“, Heft 84 (Oktober 1994), S. 60 ff
”
• mathematik lehren“, Heft 129 (April 2005), S. 38 ff
”
• Das Geheimnis des kürzesten Weges - Ein mathematisches Abenteuer;
Gritzmann, Brandenburg; Springer Verlag; 2002
• http://fma2.math.uni-magdeburg.de/~braesel/d_graphentheorie.
html
• http://www.fielmann.de/niederlassungen/suche.php
• http://maps.google.de/
• http://www.mapquest.de/mq/directions/mapbydirection.do
• http://www.stadtplan.net/index.asp?direct=brd/sachsen_anhalt/
magdeburg/home.html
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