White Paper Bandbreite und Dämpfung bei symmetrischen Datenkabeln INHALT Die Datenübertragung über Kupferkabel erlebte in den letzten Jahren weitere erhebliche Steigerungen bezüglich den Übertragungsraten. Dies ist zum einen sicherlich durch neue Modulation- und Kodierungsverfahren der digitalen Datenübertragung bedingt (siehe hierzu die White Papers von Dätwyler zum Thema 10Gbit Ethernet), zum andern durch verbesserte Eigenschaften der Datenkabel für hohe Frequenzen. Sehr häufig werden symmetrische Datenkabel nur mit der Angabe einer maximalen oberen Frequenz angeboten (1000MHz, 1200MHz …). Um ein relevantes Mass für die Qualität des Kabels zu haben, sollte stets der frequenzabhängige Dämpfungsverlauf betrachtet werden. Der vorliegende Artikel zeigt dass die Aussagekraft der maximalen Frequenz allein sehr gering, wenn nicht gar irreführend ist. Es werden dazu die allgemeingültigen physikalischen Hintergründe beschrieben und die prinzipiellen Abhängigkeiten erörtert, sowie die theoretischen und die praktischen Grenzen beschrieben. Im Wesentlichen können die Dämpfungseigenschaften eines symmetrischen Datenkabels nur mit einem grösseren Leitungsquerschnitt positiv beeinflusst werden. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von technischen Parametern die den Dämpfungsverlauf verschlechtern. Um möglichst nahe an die physikalischen Grenzen zu kommen, müssen sämtliche Prozessparameter in einem sehr engen Toleranzband liegen. Vergleiche mit verschiedenen angebotenen Datenkabeln zeigen hier signifikante Unterschiede. Ein genauer Vergleich der Dämpfungsverläufe ist angebracht. Weitere Informationen erhalten Sie auf Wunsch von: Dätwyler Cables Ein Unternehmen der Dätwyler Schweiz AG Michael Pohle Leiter Entwicklung und Innovation Tel.: +41 41 875 1973 e-mail: [email protected] 1 Theorie 1.1 Leitungstheorie Werden Daten oder Energie über ein Kabel transportiert so entstehen Verluste. Prinzipiell wird nach ohmschen Verlusten und nach ‚nicht-ohmschen’ Verlusten unterschieden. Die letzteren entstehen bei einem Kabel durch kapazitive und induktive Leitungsbeläge. Diese Verluste sind massgeblich für die Übertragungseigenschaften eines Kabels verantwortlich. Die physikalischen Eigenschaften eines Kabels können mit der Wellengleichung, oder unter Verwendung von Ersatzschaltbildern beschreiben werden. Zur Herleitung der Leitungsgleichung stellt man sich die Leitung in kleine Stücke unterteilt vor. In jedem dieser Teilstücke fliesst der gleiche Strom i und zwischen den Leitern liegt die konstante Spannung u an. In dem Nachbarelement fliesst somit der Strom i+di und es liegt die Spannung u+du an. Bild 1: Ausschnitt einer symmetrischen Leitung Mit Hilfe dieser Überlegungen kann mit dem Induktionsgesetz r r ∂φ ∂ r r E d s = − = − B ⋅ dA ∫ ∂t ∂t ∫ (1) die Spannung entlang eines Längenelementes ermittelt werden (u + du ) − u + R'⋅dx ⋅ i = − ∂dφ ∂t (2) R’ ist der Widerstandsbelag der Leitung. Mit dφ = φ dx ergibt sich ∂u ∂Φ ' = − R'⋅i − ∂x ∂t (3) Wird in Gleichung (3) Φ ' = L’ i eingesetzt so erhält man die erste Leitungsgleichung ∂u ∂i = − R'⋅i − L'⋅ ∂x ∂t (4) Hier ist klar zu erkennen dass der Spannungsabfall sowohl von dem Widerstand als auch von der Induktivität abhängt. Ähnlich ist das Vorgehen bei der Herleitung der zweiten Leitungsgleichung. Ausgehend von der Kontinuitätsgleichung wird der Leitwert pro Längeneinheit G’ sowie der Kapazitätsbeleg C’ zwischen den Adern eingeführt. Nach algebraischen Umformungen ergibt sich: ∂i ∂u = −G '⋅i − C '⋅ ∂x ∂t (5) Die zwei Differentialgleichungen (4) und (5) in einander eingesetzt ergeben die Telegrafengleichungen. Auf die Lösung dieses Differentialgleichungssystem 2. Ordnung sei hier auf die einschlägige Literatur verwiesen. Für den komplexen Wellenwiderstand Z ergibt sich: − Z= R '+ jωL' G '+ jωC ' (6) Der Ausbreitungskonstante ergibt sich zu: − γ = ( R '+ jωL)(G '+ jωC ) = α + jβ (7) Der Dämpfungsfaktor α entspricht dem Realteil und der Phasenfaktor β dem Imaginärteil der Ausbreitungskonstanten. R‘ dx u(x,t) L‘ dx G‘ dx C‘ dx x Bild 2: Ersatzschaltbild eines Leitungselementes u(x+dx,t) x+dx Ein Leitungselement wird somit vollständig durch ein leicht verständliches Ersatzschaltbild beschrieben. Mit dieser einfachen Schaltung können nun auch die prinzipiellen Zusammenhänge erläutert werden. 1.2 Skineffekt Ein weiterer Effekt der sich bei hohen Frequenzen negativ bemerkbar ist der so genante Skineffekt. Jedem Strom ist auch ein Magnetfeld H zugeordnet. Beschrieben wird dies durch das Durchflutungsgesetz. In Bild 3 ist das Magnetfeld H mit den konzentrischen Kreisen um i(t) dargestellt. Bild 3: Feldlinienbild zur Erklärung des Skineffektes Nach dem Induktionsgesetz (siehe Gleichung (1)) resultiert aus einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld direkt ein elektrisches Feld. Dieses induzierte elektrische Feld, ist dem elektrischen Feld das durch den Stromfluss erzeugt wird entgegen gerichtet. Da die induzierte elektrische Feldstärke zum Innern des Leiters zunimmt, schwächt sich die Stromdichte entsprechend ab. Bildlich gesprochen wird der Strom nach aussen verdrängt, es wird nur noch die äussere Haut (engl. Skin) zum Führen des Stromes verwendet. Daraus folgt, dass sich der effektiv nutzbare Leiterquerschnitt verringert sich. Die Berechnung der Eindringtiefe erfolgt mit den Maxwellgleichungen für das Eindringen einer ebenen elektromagnetischen Welle in einen metallischen Halbraum. Näherungsweise kann dies auch für einen zylindrischen Leiter verwendet werden. Mit den Materialwerten für Kupfer ergibt sich folgende zugeschnittene Grössengleichung: d 2.09 = mm f kHz (8) In Bild 4 ist dieser Zusammenhang in einem doppelt logarithmischen Masstab dargestellt. Hier lässt sich ablesen, dass z.B. bei einer Frequenz von 1GHz die Eindringtiefe etwa 2um beträgt. Das bedeutet, dass die in einem Abstand von 10um von der Oberfläche resultierende Feldstärke fast Null ist. Damit wird nur noch ein Ring der kleiner als 10um effektiv für die Übertragung benutzt. 0.001 d / mm 0.010 0.100 1.000 1.E+04 1.E+05 1.E+06 f / Hz 1.E+07 1.E+08 1.E+09 Bild 4: Eindringtiefe als Funktion der Frequenz 1.3 Frequenzabhängigkeit der Dämpfung Aus den oben beschriebenen Zusammenhängen (Ersatzschaltbild und Skineffekt) ist sofort ersichtlich, dass die Dämpfung sehr stark von der Frequenz abhängig ist. Da es für ein reales Datenkabel keine analytisch geschlossene Lösung gibt werden hier zwei Grenzfälle diskutiert. Diese haben nicht den Anspruch im mathematischen Sinne exakt zu sein, sollen aber wesentlich zur Veranschaulichung der Zusammenhänge helfen. Die erste Vereinfachung bei den weiteren Betrachtungen ist das Vernachlässigen der dielektrischen Verluste. Dies ist zulässig da die ohmschen Leitungsverluste gegenüber den dielektrischen Verlusten überwiegen. In dem Ersatzschaltbild wird G’=0. Die Gleichungen (6) und (7) ergeben sich damit zu: − Z= − R '+ jωL' L' jR' 1− = jωC ' C' ωL' γ = ( R'+ jωL) jωC ) = jω L' C ' 1 − (9) jR' = α + jβ ωL' (10) R‘ dx L‘ dx C‘ dx Bild 5: Ersatzschaltbild ohne dielektrische Verluste Für sehr hohe Frequenzen kann der reelle Widerstand ebenfalls als sehr klein angenommen werden. Für R’<<ωL gilt: L' jR' ) (1 − 2ωL' C' − Z= Zv ≈ − L' C' γ ≈ jω L' C ' (1 − α≈ (11) (12) jR' ) 2ωL' R' C ' R' = , 2 L' 2 Z v (13) β ≈ ω L' C ' (14) Zv ist die Wellenimpedanz der verlustfreien Leitung. Der Dämpfungsfaktor α ist unabhängig von Frequenz. Der Phasenfaktor ist proportional zur Frequenz. Ohne den Skineffekt wäre unter den gemachten Voraussetzungen, bei der Übertragung von hochfrequenten Signalen lediglich eine zunehmende Phasenverschiebung zu erwarten. Wie in Kapitel 2.2 gezeigt hat der Skineffekt jedoch schon ab einigen 100kHz grosse Auswirkungen auf den effektiv wirksamen Leiterquerschnitt. Die Annahme, dass bei hohen Frequenzen der ohmsche Widerstand wesentlich kleiner ist, als die durch die Längsinduktivität L’ verursachte Induktanz ist damit nicht mehr gegeben. Der ohmsche Widerstand im Ersatzschaltbild muss durch die frequenzabhängige Impedanzbelag Zo ersetzt werden. Zo‘ L‘ dx C‘ dx x Bild 6: Ersatzschaltbild ohne dielektrische Verluste unter Berücksichtigung des Skineffektes Aus Gleichung (8) folgt direkt dass: R' ∝ ω oder R' = R' 0 ω ω0 (15) ω0: Referenzfrequenz bei der Z ' = R ' 0 (1 + j ) ist. Zur Vereinfachung wird nun der komplexe Term der Oberflächenimpedanz vernachlässigt. Dies ist zulässig da der induktive Anteil der Oberflächenimpedanz kleiner ist, als der Anteil von L’. Setzt man Gleichung (16) in (15) ein, so ergibt sich: R' 0 α≈ ω ' ω0 (16) 2Z v Der Dämpfungsverlauf bei hohen Frequenzen ist somit klar frequenzabhängig. Bei der obigen Herleitung wurden eine ganze Reihe von Effekten nicht berücksichtigt (keine dielektrischen Verluste, Frequenzabhängigkeit der Induktivität, Störungen von aussen, Nichtlinearitäten im Kabel). 2 Technische Grenzen Wie im vorigen Kapitel gezeigt, gibt es für hohe Frequenzen einen Zusammenhang zwischen Dämpfung und Frequenz der für Datenleitungen mit α∝ ω (17) beschrieben werden kann. Die Norm die von den meisten Herstellern von Datenkabeln als Referenz benutzt wird, trägt diesem Zusammenhang ebenfalls Rechnung. Hier wird mit der Formel a( f ) = k1 f + k 2 f + k3 , in dB/100m (18) f der Zusammenhang zwischen Dämpfung und Frequenz beschrieben. Für die Kategorie 7a ist k1=1.8, k2=0.005, k3=0.25. Somit ist der erste Term für den frequenzabhängigen Dämpfungsverlauf massgeblich. In Bild 7 sind die Verläufe der Grenzwertkurve sowie der Kurve mit k2=k3=0 dargestellt. Vor allem für höhere Frequenzen macht sich der 2. Term bemerkbar. Die Dämpfung wird bei zunehmender Frequenz höher, oder anders ausgedrückt, neben den physikalischen Grenzen existieren auch noch herstellungstechnische Grenzen. Da die gültigen Normen, sofern sie von praktischer Relevanz sind (wovon wir hier ausgehen dürfen), sich an dem Stand der Technik orientieren, können die Kurven in Bild 7 auch als physikalische Grenze (gestrichelte Linie) und die technisch zur Zeit herstellbare Grenze (durchgezogene Linie) interpretiert werden. 70 a (dB/100m) 60 50 40 30 20 10 0 0 200 400 600 800 1000 f (MHz) Grenzwertkurve Kurve nur mit 1.Term Bild 7: Grenzkurve des Dämpfungsverlaufes nach IEC Die Frage die bleibt, nachdem die relativen Abhängigkeiten geklärt sind, ist die Frage nach den absoluten Abhängigkeiten und hier in erster Linie nach den physikalischen und den technischen Grenzen des Dämpfungsverlaufs. Betrachten wir den Skineffekt (Gleichung 8) so ist sofort ersichtlich, dass die Dämpfung konstruktiv beeinflusst werden kann. Je dünner und grossflächiger der Leiter in Längsrichtung ist, desto weniger macht sich der frequenzabhängige Einfluss bemerkbar. d ra ri riTP Bild 7: Wirksame Flächen (rot) bei einer Eindringtiefe d bei Koaxleitung und symmetrischer Zweidrahtleitung Dies ist der Grund weshalb Koaxleiter bezüglich den Dämpfungseigenschaften stets besser abschneiden als vergleichbare symmetrische Leitungen. Bei dem Koax wird bei hohen Frequenzen auf dem äusseren Leiter ein wesentlich grösserer effektiver Leiterquerschnitt ermöglicht. Da dies der einzige Vorteil des Koax gegenüber von symmetrischen Datenleitungen ist, werden nun die Möglichkeiten zur Verbesserung der Dämpfungseigenschaften der verdrillten Paarleitung betrachtet. Wird ein grösserer Leiterquerschnitt gewählt, so wird zum einen der Gleichstromwiderstand kleiner, zum anderen vergrössert sich die bei hohen Frequenzen wirksame Fläche. Bei gleicher Eindringtiefe steht bei grösserem Durchmesser eine grössere wirksame Fläche zur Verfügung steht. Betrachtet mit Gleichung (16), so gibt es hier eine theoretische Möglichkeit zur Reduktion der Dämpfung. Wenn die Impedanz zunimmt, nimmt die Dämpfung ab. Da der Induktivitätsbelag nur wenig beeinflusst werden kann, könnte mit einem geringeren Leitungsbelag die Impedanz vergrössert und damit die Dämpfung verkleinert werden. Um Fehlanpassungen zu vermeiden, sind Abweichungen in der Impedanz jedoch nicht zulässig (typischerweise 100Ohm +/-5%), somit bleibt als einzige praktikable Grösse zur Verbesserung der Dämpfungseigenschaften die Wahl eines grösseren Leiterquerschnittes. Dieser ist jedoch durch die Anschlusstechnik zur Zeit nach oben begrenzt. Bis jetzt wurde erläutert wie die Dämpfungseigenschaften mit konstruktiven Massnahmen positiv beeinflusst werden können. Das Vergrössern des Leiterquerschnittes hat sich als einzige praktikable Lösung erwiesen. Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Reihe von Einflussfaktoren, die die oben hergeleiteten theoretischen Dämpfungseigenschaften drastisch verschlechtern. Dies sind vor allem Inhomogenitäten in Längsrichtung. Durch Schwankungen im Herstellprozess oder in den Materialeigenschaften sind die Annahmen die in Kapitel 1 bezüglich der konstanten Leitungsbeläge L’,C’ usw. gemacht wurden nicht mehr zulässig. Innerhalb des Kabels können Stossstellen entstehen an denen Reflexion auftreten. Diese haben einen Dämpfungsanstieg zur Folge. Es gibt somit wenig (im Wesentlichen nur den Leiterquerschnitt) konstruktive Massnahmen um die Dämpfungseigenschaften positiv zu beeinflussen, jedoch muss sehr viel getan werden um mögliche negative Einflüsse zu vermeiden. 3 Was ist relevant 3.1 Kupferquerschnitt Die Dämpfung von Kabeln wird als logarithmisches Verhältnis zwischen Eingangsund Ausgangsspannung angegeben. U U (19) a = 20 ⋅ lg 1 = −20 ⋅ lg 2 , in dB U2 U1 . U1 U2 Bild 8: Vierpol 90 80 Dämpfung in dB 70 60 50 40 30 20 10 0 1.E+00 100% 1.E+01 10% u1/u2 1.E+02 u2/u1 1% 1.E+03 1‰ 1.E+04 0.1‰ Bild 9: Definition der Dämpfung Das Signal entlang der Leitung wird exponentiell gedämpft. Durch die Verwendung des Logarithmus können die einzelnen Dämpfungsglieder addiert werden. Konkret bedeutet dies, dass 100 Meter Kabel des gleichen Typs die doppelte Dämpfung hat wie 50 Meter dieses Kabels. Häufig werden Datenkabel anhand ihrer Bandbreite spezifiziert. Dieser Wert alleine ist jedoch ohne Aussagekraft. Von Bedeutung ist immer nur das Datenpaar von Bandbreite und Dämpfung. Die maximal übertragbare Frequenz ist ohne die Angabe der notwendigen Ausgangsspannung irrelevant. Werden verschiedene Datenkabel bezüglich ihres Übertragungsverhaltens bei hohen Frequenzen bewertet, so sind die frequenzabhängigen Dämpfungsverläufe (oder zumindest einzelne Wertepaare) miteinander zu vergleichen. In Bild 10 sind die typischen Verläufe von hochwertigen Datenkabeln mit unterschiedlichen Durchmessern dargestellt. Es sind hier zwei Kabel mit unterschiedlichem Aderquerschnitt gegenübergestellt. Zum einen das Dätwyler Uninet 7702 mit einem Aderquerschnitt von 0,62mm2 (entspricht AWG 22) und Dätwyler Uninet 7002 mit 0.57 mm2 (entspricht AWG 23). Da beide Kabel mit extrem hoher Qualität hergestellt werden, lassen sich die theoretischen Erkenntnisse der vorigen Kapitel besonders gut erkennen. Zum einen der frequenzabängige Dämpfungsverlauf, der im wesentlichen einen Wurzelfunktion folgt und zum anderen der Einfluss des Aderquerschnitts. 70 a (dB/100m) 60 50 40 30 20 10 0 0 200 400 600 800 1000 f (MHz) 7002 (AWG23) 7702 (AWG22) Bild 10: Beispiele von Dämpfungsverläufen hochwertiger Datenkabel: Dätwyler Uninet 7002 mit einem Querschnitt von AWG 23 und Dätwyler Uninet 7702 mit AWG22 Als technisch wichtiger Fall sei das Verhalten bei einer Frequenz zwischen 850 und 900MHz betrachtet. Da bei 862MHz analoge Fernsehsignale übertragen werden ist dies ein häufiger Anwendungsbereich für hochfrequente Signalübertragung. Hier liegt der Unterschied im der Dämpfung der beiden Kabel zwischen 3 und 5dB. 3.2 Produktqualität Der positive Einfluss eines grösseren Kupferquerschnittes ist somit auch in der Praxis klar zu erkennen. Wie in Kapitel 3 beschrieben gibt es jedoch eine Reihe von Einflussfaktoren durch die die Dämpfung beeinflusst wird. Ein konstanter Produktionsprozess, robuste Konstruktionen sowie geeignete Materialwahl haben einen signifikanten Einfluss auf das Dämpfungsverhalten. Bei dem Vergleich von verschiedenen kommerziell erhältlichen Kabeln zeigen sich teilweise erhebliche Unterschiede. Symmetrische Datenkabel mit gleichen Kabelquerschnitten und identischen Konstruktionsmerkmalen liegen bei den Dämpfungseigenschaften weit auseinander. Unterschiede von mehr als 5dB sind bei Frequenzen über 800MHz keine Seltenheit. Ein aufmerksamer Blick in das Datenblatt lohnt auf jeden Fall.