Erfahrungsbericht und wissenswerte Informationen über den

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Erfahrungsbericht und wissenswerte Informationen
über den Besuch des buddhistischen Tempels im Kloster Viên Giác
in Hannover am 27. Januar 2014.
Werte-und-Normen-Kurse aus den Jahrgängen 9 und 12
Der Rundgang durch den Tempel (Nils S., Hubertus G. - Jg. 9)
Am Eingang des Tempels ist eine große, goldene Buddhastatue zu sehen. Sie gehörte der
thailändischen Vereinigung, welche zuvor auch im Tempel war, und wurde als Geschenk
zurückgelassen. Wenn man nun in den Tempel hineingeht und der Treppe zur rechten Hand
nach oben folgt, so kommt man in die große Halle, in welcher die Mönche meditieren und wo
viele Altäre mit verschieden Buddhastatuen stehen. Jeder Buddha hat eine eigene Bedeutung.
Die Leute bringen dem Buddha Gaben, wie z.B. Räucherstäbchen oder Essen, damit er ihnen
hilft. Im nächsten Raum ist wiederum ein großer Altar. Dort gibt es auch zwei Instrumente,
welche für die Gebetszeremonien der Buddhisten und für das Meditieren wichtig sind. Im
dritten Zimmer befindet sich wieder ein großer Altar, welcher für die Toten gedacht war. Auf
diesem kann man auch Gaben für die Toten ablegen. Der zuletzt besichtigte Raum ist wie eine
Art Klassenzimmer gestaltet. Diese Räumlichkeit ist für Buddhisten aus anderen Strömungen
des Buddhismus gedacht.
Der Besuch des Dalai Lama im buddhistischen Tempel
(Maria K., Marie Theres R., Nadia A.,
Karolin E. - Jg. 12)
Im September 2013 kam der Dalai
Lama in den buddhistischen Tempel
nach
Hannover.
Er
besuchte
Deutschland, um bei Veranstaltungen
Spenden für Kinderhilfsprojekte zu
sammeln.
Außerdem
besuchte
er
Schüler aus Hannover und Steinhude,
die sich ebenfalls für die Projekte
einsetzen wollen, und führte Gespräche
Abb. 1: Einer der Altäre der Pagode Viên Giác
mit ihnen.
Für den buddhistischen Tempel in Hannover war es eine große Ehre, dass der Dalai Lama zu
Besuch bei ihnen war. Zu Ehren des höchsten menschlichen Vertreters des tibetischen
Buddhismus‘ steht sogar ein Bild von ihm in einem der Gebetsräume des Tempels.
Kloster Viên Giác – Wissenswertes über Gebäude, Erbauer/Gründer
(Sabrina S., Hai Au N. - Jg.9)
Das Kloster und die Pagode Viên Giác stellen das Glaubenszentrum vietnamesischer
Buddhisten in Hannover und Umgebung dar, jedoch stehen ihre Türen auch für
Andersgläubige offen, da es nicht nur ein Kloster, sondern auch ein Kulturzentrum ist.
Viên Giác bedeutet Vollkommene Erleuchtung. Die Pagode wurde so von ihrem Gründer Thic
Nhu Dien benannt, der vorher in der Pagode Viên Giác in Hoi An (Vietnam) mit 15 Jahren
ordiniert wurde und danach in Saigon (Vietnam) sein Mönchsgelübde ablegte. Thic Nhu Dien
lebte seit 1978 in Hannover, wo er die deutsche Sprache studierte. Durch das stetige
Wachstum der buddhistischen Vietnamesen in Deutschland entschied sich Thic Nhu Dien zum
Bau einer Heimatstätte für diese. Das Gebäude wurde 1991 erbaut, wobei die Baukosten sich
auf rund neun Millionen DM beliefen. Die Pagode ist mit rund 10.000 gespendeten Buddhafiguren ausgestattet und steht in Hannover-Mittelfeld (Laatzen). Eine große Gebetshalle, ein
Totengedenkraum und eine Bibliothek für Mönche sind unter anderem im Innenraum zu
finden. Insgesamt besteht die Pagode aus einem Hauptgebäude, einem Nebengebäude, einem
Turm und einem großen Außengelände. Dem Erbauer ist es zu verdanken, dass das Gebäude
zur Pagode Viên Giác wurde.
Abb. 2: Die große Gebetshalle
Abb. 3: Die Pagode Viên Giác
Die Regeln des Buddhismus
(Isabel K., Sophie W., Elida B., Paula N., Ricarda W. – Jg. 9)
Der Buddhismus ist mit (geschätzten) 450 Mio. Anhängern die viertgrößte Religion auf der
Welt. Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Siddhartha Gautama oder „Buddha“ (deutsch:
Erwachter) hat lediglich dem Weg zur sogenannten Erleuchtung vorgelebt und gelehrt. Aus
seinen vier edlen Wahrheiten und dem achtteiligen Pfad, welcher Buddha zur Erleuchtung
führte, haben die Buddhisten ihre Regeln abgeleitet. Im Buddhismus gibt es für alle NichtMönche/-Nonnen fünf wichtige Regeln. Diese lauten: Nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen,
keusch leben und keine Rauschmittel zu sich nehmen. Im Leben als Mönch/Nonne gibt es
noch zahllose weitere Regeln (ca. 250-320), wobei Nonnen einige mehr besitzen als Mönche.
Diese sind größtenteils Verbote und Regeln zum Verhalten in verschieden Situationen wie z.
B. im Umgang mit anderen Mönchen/Nonnen und Nicht-Buddhisten.
Der Tag eines buddhistischen Mönches
(Lia W., Marie H., Yannik E. – Jg.9)
05:00 Aufstehen, Körperpflege und
Ertüchtigung
05:30 Morgenandacht und Besinnung
06:00 Morgenstudium
12:00 Mittagsruhe und Meditation
14:00 Nachmittagsstudium
17:00 Gehmeditation am Fluss, im Wald oder
am/im Gebäude
07:00 Frühstück (Reis, Haferbrei oder
18:20 Badezeit bzw. waschen
Brotsuppe)
07:30 Klosterarbeiten, z. B. Aufräumen,
19:00 Abendandacht und Meditation
Reinigungsarbeiten und Gemeindearbeiten
(oder von 19:00-20:30 Unterricht)
08:30 Vormittagsstudium
20:00 Lehrredenrezitation oder Vortrag
09:30 Almosengang
21:00 Meditation
11:00 Mahlzeit/Mittagessen
22:00 Nachtruhe
Ganthadhura: Lernen und Lehren, dies sind die zwei Pflichten des buddhistischen Mönches.
Ziele der Meditation
(Nicole N., Lara S., Karolin Oe., Katharina C. – Jg. 12)
Der Begriff „Meditation“ kommt aus dem Lateinischen (meditatio  meditari) und heißt so
viel wie „nachdenken“, „nachsinnen“ oder „überlegen“. Bei unserem Tempelbesuch in
Hannover am 27. Januar 2014 wurde uns auch erzählt, dass „meditieren“ neben „nachdenken“
ebenso „Achtsamkeit“ bedeutet. Durch Achtsamkeits- bzw. Konzentrationsübungen soll sich
der Geist beruhigen und sammeln. Der Herzschlag wird verlangsamt, die Atmung vertieft und
die Muskelspannungen reduziert. Das Ziel der Meditation ist das Eins-Sein in allem, die
Ablösung von dem eigenen „Ich“ und somit auch von den Leid verursachenden Eigenschaften
der Menschen wie Gier, Hass und Verblendung.
Der Ablauf bei der Meditation:
• Zu Beginn wird der Geist beruhigt und es wird sich auf den einzelnen
Moment konzentriert. Die Achtsamkeit sollte jedoch bereits im Alltag
schon einen hohen Stellenwert haben. Die Konzentration kann auf einen
Gegenstand, den eigenen Atem oder eine Wortfolge gerichtet sein.
• Nun führt das Bewusstsein zur Klarheit. Der Sinn beim Prozess der
Abb. 4: Betender
Buddhist während des
Tempelbesuches
Achtsamkeit ist nämlich, in einen Bewusstseinszustand zu gelangen, in dem Gedanken,
Empfindungen und Gefühlen keine Bedeutung mehr zugemessen werden.
• Dann kehrt die Phase der bewussten Wahrnehmung ein.
• Letztendlich ist es möglich, befreiende und höhere Einsichten zu bekommen, die sonst durch
die Verblendung im Verborgenen geblieben wären.
Buddhismus – eine Religion, Ideologie oder Philosophie?
(Merlin T. L. – Jg. 9)
Der Buddhismus gehört zu den fünf Weltreligionen, zu denen auch das Christentum, der
Hinduismus, der Islam und das Judentum zählen.
Dort, wo heute Nepal liegt, wurde der Buddhismus vor 2.500 Jahren von Siddharta Gautama
gegründet, der sich fragte, weshalb das Leben unausweichlich mit Leiden verbunden sei. Er
gab sein Leben in Wohlstand auf, um sich in der Wildnis der Askese hinzugeben. Die
Erleuchtung erlangte er, als er unter einem Feigenbaum meditierte. Seitdem kennt man ihn als
„Buddha“, den Erleuchteten, der seinen Mitmenschen von seinen Erkenntnissen berichtete.
Somit entstand der Buddhismus, der jedoch nicht unbedingt als Religion angesehen werden
muss, denn Buddha war nicht einmal ein Gott, der angebetet wurde, sondern ein Weiser,
dessen Lehren zu Eigen gemacht und befolgt werden.
Die Lehren Buddhas kann man als Philosophie betrachten, denn sie erzählen über den Sinn
der Dinge oder vielmehr, warum das Leben mit Leiden verbunden ist und wie man sich dieser
entledigen kann. So heißt es, dass alle Dinge abhängig von anderen sind, was bedeuten mag,
dass alles miteinander verbunden ist und dass nichts ohne Grund geschieht. Auch heißt es,
dass jedes Wesen der Eigentümer und zugleich sein Erbe sei, was bedeutet, dass man selbst
für sich verantwortlich sei und dass jede Tat eine Auswirkung auf einen selbst hat – man sollte
vor dem Handeln also über die Konsequenzen nachdenken. Auch die Vergänglichkeit wird
betont, da alles, was vergänglich ist, einen gewissen Wert hat. Und wenn alles vergänglich ist
– Mitmenschen, andere Lebewesen wie die Tiere, Pflanzen und mehr – hat auch alles seinen
Grund zu existieren, denn es hat Wert. Wenn man jedoch glaubt, etwas könnte ewig währen,
so solle man das Leiden erfahren, damit man erfährt, dass es nicht so ist. Dies ist nämlich die
vierte Erkenntnis über die Gesetze der Natur. Die fünfte besagt, dass alles, was (bedingt)
entsteht, kein eigenes Selbst hat. Dazu gehören alle Dinge der Welt. Diese fünfte Weisheit soll
eventuell die erste unterstreichen oder vermitteln, dass man nicht egoistisch handeln, sondern
selbstlos sein soll.
Um sich nun endlich von dem Leiden zu befreien, wie es Buddha angekündigt hatte, solle
man den vier edlen Wahrheiten folgen, die besagen, dass man zuerst begreifen solle, dass die
eigene Existenz Leiden bedeutet, dann die genaue Ursache von diesem zu erkennen, um das
Leiden zu überwinden, indem man den Lehren des achtfachen Pfads folgt: rechte Einsicht,
rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Tun, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung,
rechte Aufmerksamkeit und rechte Sammlung (wobei mit „Sammlung“ die Meditation, die
Sammlung des Selbst, gemeint ist). Wenn man nun alle Lehren und Weisheiten des
Erleuchteten, des Buddhas, betrachtet, kann man gut feststellen, wie schwer die Entscheidung
zwischen „Religion“, „Ideologie“ und „Philosophie“ ist. Möglich wären nämlich alle drei:
Der Buddhismus gilt als Weltreligion und eine Religion ist im Grunde dafür da, den
Anhängern einen Glauben zu geben, an den sie sich in Zeiten der Not festklammern können.
Deshalb erfüllt der Buddhismus seine Aufgabe in einem gewissen Sinne, denn es wird ja der
Weg zur Erlösung vom Leid beschrieben. Eine Ideologie ist der Buddhismus aber auch, da
Buddhisten die Weltanschauung vertreten, dass sie auf sich selbst und nicht auf ein
übermächtiges Wesen angewiesen sind. Sie folgen also einem erstrebenswerten Ideal, für
dessen Erfüllung eine gewisse Grundeinstellung schon vorausgesetzt ist. Doch der
Buddhismus könnte auch eine Philosophie sein, denn Buddha selbst war ein Philosoph, der
den Sinn der Natur hinterfragte, und mit ihm sind auch alle Buddhisten Philosophen, die die
Einsicht des Erleuchteten vertreten.
Glaubensrichtungen im Buddhismus
(Lennard B. – Jg. 9)
Der Gästeführer des Viên Giác Klosters hat nur wenig bis gar nicht über die
Glaubensrichtungen gesprochen. Er hat zwar Unterschiede zwischen den buddhistischen
Kulturen erwähnt (beispielsweise, dass die Buddhastatuen aus verschiedenen Ländern
verschiedene Farben und teilweise auch Formen haben), aber er ist nicht direkt auf die
Glaubensrichtungen eingegangen. Deswegen hab ich mich noch einmal auf diversen
Internetseiten informiert und das wichtigste hier zusammengefasst:
Die buddhistischen Lehren haben sich der Lebenssituation, Herrschaftsform und Tradition in
den verschiedenen Regionen angepasst, wodurch viele unterschiedliche Ausprägungen
entstanden sind.
Der Theravada-Buddhismus
Der Theravada-Buddhismus orientiert sich stark an den ursprünglichen Schriften Siddharta
Gautamas. Nach dem traditionellen Theravada entspricht das Weibliche der Welt des Leidens
und der Begierden, die es zu überwinden gilt. Die Theravada-Tradition entspringt einer der
beiden Hauptrichtungen des Buddhismus und ist die einzige heute noch verbreitete Strömung
des „Hinayana“. In dieser Hauptströmung geht es darum, dass ein Einzelner nach dem
sogenannten Erwachen und dem Ende des Leidens strebt. Der Theravada ist vor allem in den
Ländern Süd- und Südostasiens (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha)
verbreitet. Die andere Hauptrichtung des Buddhismus nennt sich „Mahayana“.
Der Mahayana-Buddhismus
Im Mahayana-Buddhismus geht es darum, auch andere Lebewesen von bereits "Erwachten"
(auch „Bodhi" genannt) zur Vollkommenheit (also zur Erleuchtung) zu führen. Der
Mahayana-Buddhismus findet Verbreitung in China, Korea, Japan und Tibet. Aus dieser
Hauptströmung entstand auch der Vajrayana-Buddhismus.
Der Vajrayana-Buddhismus
Der Vajrayana-Buddhismus wird auch "Lamaismus" genannt, da dem "Lama" - das ist ein
geistiger Lehrer - eine wichtige Rolle in dieser buddhistischen Strömung zukommt. Der
berühmte „Dalai Lama“ ist das Oberhaupt der tibetischen Buddhisten. Der Vajrayana hat vor
allem die buddhistische Glaubensrichtung in Tibet und in der Mongolei beeinflusst.
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