Beispiel 25

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Beispiel 25
Drei Haushalte A, B, C wohnen nebeneinander in Häusern. Haushalt A
verwendet ein antiquiertes Heizsystem, das beträchtlichen Rauch
(Umweltbelastung) verursacht, der alle drei beeinträchtigt. Der Einbau
einer neuen Heizung kostet 6.900,-- Euro. Dadurch hat Haushalt A eine
(abdiskontierte) Heizkostenersparnis von 3.500,--. Zusätzlich
verschwindet die Umweltbelastung, was ihm weitere 1.360,-- wert ist.
Haushalt B ist die Beseitigung der Umweltbelastung 980,-- wert,
Haushalt C ist sie 1.200 wert.
a) Was ist die ökonomisch effiziente Lösung: soll die Heizung errichtet
werden oder nicht? Warum oder warum nicht?
b) Was bedeutet es in diesem Beispiel, wenn wir sagen, dass das
Eigentumsrecht an der Luft entweder bei Haushalt A oder bei den
Haushalten B und C liegen kann?
c) Überlegen Sie anhand des Coase Theorems: Wenn das
Eigentumsrecht bei Haushalt A liegt, kann es dann durch
Verhandlungen zur effizienten Lösung kommen? Wieviel müssen ihm
die Haushalte B und C mindestens zahlen, wieviel ist er selbst
maximal zu zahlen bereit, damit die Heizung erneuert wird?
Wenn das Eigentumsrecht bei den Haushalten B und C liegt: Wieviel
werden B und C mindestens von A verlangen, wenn A die alte
Heizung weiter betreiben will? Warum ist es daher für A besser, eine
neue Heizung einzubauen?
d) Warum ist es wichtig, dass der Staat festlegt, wer das
Eigentumsrecht an der Luft hat?
e) Welche Probleme treten bei den Verhandlungen auf? Welche
entstehen, wenn es noch viele weitere Haushalte D, E, ... gibt, die von
der antiquierten Heizung betroffen sind?
Beispiel 26
Durch die Produktionsprozesse mehrerer Papierfabriken entstehen toxische Abwässer, die schnurstracks in jeweils nahe gelegene Flüsse geleitet werden und diese
erheblich verschmutzen. Die inverse Nachfrage nach Papierprodukten (marginale
Zahlungsbereitschaft) beträgt MZB(x) = 1.200 – 0,7x (x...Einheiten eines Produkts).
Die aggregierten Grenzkosten der Produktion betragen GK(x) = 0,5x.
a.) Berechnen Sie das Marktgleichgewicht (Preis, Menge).
Die Flüsse könnten bei einer Reduzierung der Verschmutzung touristisch genutzt
werden und sind außerdem Lebensraum für seltene Tierarten. Die Grenzkosten der
Verschmutzung werden mit 300 (pro Produktionseinheit) beziffert.
b.) Liegen Externalitäten vor? Wenn ja, sind diese positiv oder negativ?
c.) Berechnen Sie die effiziente Produktionsmenge und vergleichen Sie sie mit der
Gleichgewichtsmenge.
d.) Um das soziale Optimum zu erreichen, wird die Einhebung einer Pigou-Steuer
diskutiert. Berechnen sie die optimale Höhe dieser Steuer.
e.) Beschreiben Sie kurz andere Instrumente, die zur Internalisierung von externen
Effekten herangezogen werden können.
Hinweis: Nehmen Sie eine Wettbewerbsmarkt an, bei dem die Nachfragekurve gleich
der inversen MZB-Kurve ist (also x = (1.200 - p)/0,7; dabei bezeichnet p den Preis)
und die Angebotskurve gleich der inversen Grenzkostenkurve.
Beispiel 27
In einer Volkswirtschaft gibt es drei Firmen A, B und C, die Schadstoffemissionen verursachen.
Firma
Schadstoffemissionen
A
B
C
25 Einheiten
125 Einheiten
70 Einheiten
Kosten einer Schadstoffreduzierung pro Einheit
€ 14
€ 42
€ 25
Der Staat möchte die Verschmutzung auf insgesamt 150 Einheiten reduzieren, und vergibt
kostenlos zu diesem Zweck (handelbare) Emissionslizenzen von je 50 Einheiten pro Firma.
a.) Wer verkauft, wer kauft wie viel Emissionslizenzen und warum?
b.) Wie hoch sind die Gesamtkosten der verordneten Reduzierung von Schadstoffemissionen?
c.) Wie hoch wären die Gesamtkosten der verordneten Reduzierung von Schadstoffemissionen, wenn die ausgegebenen Emissionslizenzen nicht handelbar wären?
d.) Handelt es sich bei handelbaren Emissionslizenzen um ein marktkonformes Instrument
der Lösung externer Effekte? Begründen Sie Ihre Aussage.
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