HOCHFREQUENZ TRANSFORMATOR MIT TRAFOUMSCHALTUNG

Werbung
OPTIMALER WIRKUNGSGRAD UND FLEXIBEL EINSETZBAR
HOCHFREQUENZ TRANSFORMATOR MIT TRAFOUMSCHALTUNG
Eine der vielen Anforderungen an moderne Wechselrichter ist ein breiter, aufeinander abgestimmter Eingangsund MPP-Spannungsbereich mit einem annähernd konstant hohen Wirkungsgrad über den gesamten
Arbeitsbereich des Wechselrichters.
Um dieser Anforderung gerecht zu werden verfolgt Fronius bei dem Großteil seiner aktuellen Wechselrichter ein
Konzept, bei dem ein Hochfrequenz Transformator (kurz HF-Trafo) eingesetzt wird. Dieser HF-Trafo besitzt
auch eine sogenannte Trafoumschaltung, wodurch sich ein konstant hoher Wirkungsgrad über den gesamten
Eingangsspannungsbereich ergibt.
Nicht, wie oft fälschlich angenommen, der maximale Wirkungsgrad bei einer einzigen Spannung, sondern der
annähernd konstant hohe Wirkungsgrad über den gesamten MPP-Spannungsbereich ist unter anderem für
einen guten Jahresertrag verantwortlich. Der Fronius IG Plus sowie der Fronius CL bieten, aufgrund ihres
umschaltbaren HF-Trafos, den maximalen Wirkungsgrad bei beinahe jeder zulässigen Stringlänge.
Grundlagen Wechselrichterkonzepte
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Wechselrichtertechnologien, welche nachfolgend kurz beschrieben
werden:
/ Wechselrichter mit einem 50 Hz Transformator.
/ Wechselrichter ohne Transformator.
/ Wechselrichter mit Hochfrequenz (HF) Transformator.
50 Hz - Technologie
Die anliegende DC-Spannung wird über eine Vollbrücke (S1...S4) zu einer 50 Hz Wechselspannung gerichtet.
Diese wird dann über einen 50 Hz-Trafo übertragen und danach in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Vorteile:
/ Hohe Ausfallssicherheit durch wenig eingesetzte Bauteile.
/ Sicherheit durch galvanische Trennung der DC und AC Seite.
Nachteile
/ Geringer Wirkungsgrad durch hohe Trafoverluste.
/ Hohes Gewicht und Volumen (z.B. durch 50 Hz Trafo).
04/2012
1/7
Trafolose Wechselrichtertechnologie
Die anliegende Gleichspannung wird über eine Vollbrücke (S1...S4) zu einer rechteckförmigen 50 Hz
Wechselspannung gerichtet, dann durch die Drosseln (L1+L2) auf sinusförmige 50 Hz Wechselspannung
geglättet und in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Vorteile:
/ Kompakt und leicht durch Fehlen des Trafos.
/ Sehr hoher Wirkungsgrad (z.B. keine Trafoverluste).
Nachteile:
/ Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen (FI-Schutzschalter) nötig. In manchen Ländern ist es aus
Sicherheitsgründen nicht erlaubt, keine galvanische Trennung zwischen DC und AC-Seite zu haben.
/ Aufwendiger Blitzschutz.
/ Nicht kompatibel mit Modulen die geerdet werden müssen (z.B. manche Dünnschichttechnologien oder
rückseitenkontaktierte Zellen).
HF-Technologie
Diese Technologie vereinigt die Vorteile aus vorher genannten Technologien.
Die Vollbrücke (S1...S4) generiert ein hochfrequentes Rechtecksignal mit 20 – 24 kHz, welches über den HFTrafo (Tr1) übertragen wird. Die Gleichrichterbrücke (D1...D4) wandelt das Rechtecksignal wieder auf eine
Gleichspannung um, welche im Zwischenkreis (L1+C2) gespeichert wird. Eine zweite Vollbrücke (S5...S8)
generiert dann eine 50 Hz Wechselspannung, welche durch die Drosseln (L2+L3) auf sinusförmige 50 Hz
Wechselspannung geglättet und dann in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
Vorteile:
/ Kompakt und leicht, da HF-Trafo sehr klein und leicht ist.
/ Hoher Wirkungsgrad durch Verringerung der Trafoverluste.
/ Sicherheit durch galvanische Trennung zwischen DC und AC-Seite.
/ Für alle Modultechnologien geeignet, da eine Modulerdung (positiv und negativ) möglich ist.
04/2012
2/7
Wirkungsgrad
Trafoumschaltung
In Abhängigkeit von der Eingangsspannung ergeben sich folgende Wirkungsgradverläufe bei den
unterschiedlichen Technologien:
50Hz-Trafo
ohne Trafo
HF-Trafo ohne
Umschaltung
HF-Trafo mit
Umschaltung
DC Spannung
Beim Wechselrichter mit 50 Hz-Trafo gibt es immer ein fixes Trafo-Übertragungsverhältnis zwischen Primärund Sekundärseite (DC und AC). Je höher die Eingangsspannung wird, desto niedriger wird der Wirkungsgrad.
Dies hängt unter anderem mit dem Ausnutzungsgrad des Trafos zusammen, welcher bei höheren Spannungen
sinkt, wodurch die Verluste größer werden.
Bei einem trafolosen Wechselrichter muss die Solargeneratorspannung größer sein als die Amplitude der
Netzspannung und daher liegt der höchste Wirkungsgrad, unter Einbeziehung von Toleranzen, bei einer
Eingangsspannung von ca. 350 V. Diese ergibt sich durch die Netzspannung bei 230 V, wo die
Scheitelspannung 325 Volt beträgt und zusätzlichen Halbleiterverlusten von ca. 10 V. Verlässt man diesen
Bereich der Spannung wird ein Spannungshoch- bzw. Spannungstiefsetzer aktiv, welcher die
Eingangsspannung auf den erforderlichen Wert anhebt oder senkt, wodurch sich der Wirkungsgrad
verschlechtert.
Beim HF-Trafo Konzept mit fixem Trafo-Übertragungsverhältnis sinkt der Wirkungsgrad ebenfalls mit höherer
Eingangsspannung. Aber durch verändern des Trafo-Übertragungsverhältnisses (Trafoumschaltung) erreicht
man, durch optimierten Ausnutzungsgrad des Trafos, mehrere Wirkungsgradspitzen und dadurch einen nahezu
konstant hohen Wirkungsgrad über den gesamten Eingangsbereich.
04/2012
3/7
Grundlagen Trafoumschaltung
In der Praxis kann man bei der Systemauslegung nur selten den Bereich der besten Wechselrichtereingangsspannung wählen, d.h. jenen Bereich wo der Umwandlungswirkungsgrad laut Datenblatt am besten
ist. Für optimale Erträge bei jeder zulässigen Verschaltung ist es daher unbedingt notwendig, dass der
Umwandlungswirkungsgrad über den gesamten Arbeitsbereich des Wechselrichters annähernd konstant hoch
ist.
Funktionsweise
Der HF-Trafo besitzt auf der Primärseite drei Wicklungen (U1, U2 und U3). Je nach Eingangspannung wird eine
andere Wicklung zur Übertragung verwendet, wodurch sich das Übertragungsverhältnis ändert.
Bsp.: 230 - 280 V = U1, 280 – 370 V = U2, 370 - 500V = U3
Damit immer eine optimale Übersetzung gewährleistet ist, werden die Umschaltgrenzen mit der Ausgangsspannung verschoben (z.B. für die US-amerikanischen Netze).
Primärseite
U3 U2 U1 1.1
2.2
1.3
1.4
1.2
U
Sekundärseite
Tr1
2.1
Somit erreicht man, dass auf der sekundären Seite immer eine konstante Spannung (U) anliegt, die Übertragungsverluste minimiert werden und somit auch der Wirkungsgrad über den gesamten Spannungsverlauf
konstant hoch ist.
Bei jedem Schaltvorgang zwischen zwei Windungen wird die Leistung für kürzeste Zeit auf Null geschaltet,
danach wird auf die nächste Windung geschaltet und schließlich wird die Leistung wieder eingeschaltet. Somit
reduzieren sich die Schaltverluste auf nahezu Null.
Vorteile der Trafoumschaltung
Durch die Trafoumschaltung ergibt sich ein konstanter hoher Wirkungsgrad über den gesamten Eingangsspannungsbereich. Nicht der maximale Wirkungsgrad bei einer einzigen Spannung, sondern der annähernd
konstante hohe Wirkungsgrad über den gesamten MPP-Spannungsbereich ist unter anderem für einen guten
Jahresertrag verantwortlich. Der Fronius IG Plus sowie der Fronius CL bieten aufgrund Ihrer umschaltbaren HFTrafos den maximalen Wirkungsgrad bei beinnahe jeder zulässigen Stringlänge.
Somit muss man bei der Planung nicht darauf achten, ob die Anlage mit hohen oder niedrigen Spannungen
ausgelegt wird. Auch die Variation der Spannung durch unterschiedliche Temperaturverhältnisse während des
normalen Betriebs wird durch die Trafoumschaltung ausgeglichen.
Nachteil der Trafoumschaltung
Wegen der Relaisschaltzeit ist bei der Umschaltung auf eine andere Trafowicklung eine kurze Pause (200 ms)
notwendig, während dieses kurzen Zeitraumes steigt die Eingangsspannung in Richtung Leerlaufspannung,
wodurch die sekundären Komponenten kurzzeitig eine höhere Spannung aushalten müssen.
04/2012
4/7
Details zur Trafoumschaltung
Jedes Leistungsteil der Fronius IG Plus und Fronius CL Wechselrichterserie ist mit einem HF-Trafo
ausgestattet, welcher unterschiedliche Übertragungsverhältnisse hat, die je nach Eingangsspannung aktiv
werden. Es gibt drei unterschiedliche Bereiche mit drei unterschiedlichen Spannungsverhältnissen, wodurch die
Fronius Wechselrichter mit HF-Trafo auch drei Wirkungsgradspitzen aufweisen.
Damit wird über den ganzen Eingangsspannungsbereich ein konstant hoher Wirkungsgrad erzielt. Dies ist
erstens bei der Planung wichtig, aber auch bei Veränderungen der Temperatur während des Betriebs der
Anlage, da die Spannung der Module temperaturabhängig variiert.
Beispiel Dünnschichtmodul
Aufgrund des speziellen Aufbaus der Dünnschichtmodule besitzen sie im Vergleich zu kristallinen Modulen
meist niedrigere Ströme und höhere Modulspannungen. Um nun in Kombination mit dem kleineren Füllfaktor
vernünftige Stringlängen sowie Modulkombinationen zu ermöglichen, benötigt der Wechselrichter breite und
aufeinander abgestimmte Eingangs- sowie MPP-Spannungsfenster mit einem annähernd konstant hohen
Umwandlungswirkungsgrad über den gesamten Arbeitsbereich.
Wegen der beschriebenen Moduleigenschaften ergeben sich im Vergleich zu kristallinen Modulen von
vornherein nur wenige unterschiedliche Stringlängen innerhalb des Arbeitsbereichs eines Wechselrichters.
Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft, dass bei einem Dünnschichtmodul mit einer Leerlauf- bzw. einer
MPP-Spannung von 95 V bzw. 65 V und einem Arbeitsbereich des Fronius IG Plus von 230 V bis 500 V, drei
unterschiedliche Stringlängen möglich sind. Aufgrund des Temperaturkoeffizienten der Module und dem
betrachteten Temperaturbereich von -10°C bis +60°C ergeben sich je nach Stringlänge die dargestellten MPPBereiche:
[%]
Eingangsbereich Wechselrichter
UMPP-Bereich
Maximaler Umwandlungswirkungsgrad
100
98
UMPP-Bereich
4 Module
UMPP-Bereich
5 Module
UMPP-Bereich
6 Module
96
94
Trafoumschaltung
92
90
88
86
84
+60°C
-10°C
+60°C
260
290
320
-10°C
+60°C
-10°C
82
80
230
UMpp
min
350
380
MPP-Spannung
410
440
470
500
600
U[V]
UMpp UDC
max
max
Man erkennt sehr gut, dass durch den konstant hohen Umwandlungswirkungsgrad eine Auslegung über den
gesamten MPP-Spannungsbereich und somit mit allen unterschiedlichen Stringlängen machbar ist.
04/2012
5/7
Vergleicht man dies nun mit den anderen Wechselrichterkonzepten so erkennt man, dass meistens nur eine
Stringlänge mit optimalem Wirkungsgrad möglich ist und andere Stringlängen zu erheblichen Wirkungsgradeinbußen und somit Ertragseinbußen führen.
Bei einem Wechselrichter mit Transformator aber ohne Trafoumschaltung, welcher in nachfolgender Abbildung
dargestellt ist, fällt der Wirkungsgrad mit steigender DC-Spannung über den gesamten MPP-Spannungsbereich
des Wechselrichters.
[%]
Eingangsbereich Wechselrichter
UMPP-Bereich
Maximaler Umwandlungswirkungsgrad
UMPP-Bereich
n Module
+60°C
UMpp
min
-10°C
UMPP-Bereich
n+1 Module
+60°C
-10°C
UMPP-Bereich
n+2 Module
+60°C
MPP-Spannung
-10°C
UMpp UDC
max
max
U[V]
Somit hat man nur bei der Auslegung im unteren MPP-Spannungsbereich (roter Bereich) den höchsten
maximalen Wirkungsgrad.
Ein Wechselrichter mit einem Konzept ohne Transformator hat seinen optimalen Wirkungsgrad nur bei einer
DC-Spannung. Für alle darunter oder darüber liegenden DC-Spannungen benötigt er einen Tief- oder
Hochsetzer, was ebenfalls einen Wirkungsgradverlust bedeutet (siehe nachfolgende Abbildung).
04/2012
6/7
[%]
Eingangsbereich Wechselrichter
UMPP-Bereich
Maximaler Umwandlungswirkungsgrad
UMPP-Bereich
n Module
+60°C
-10°C
UMpp
min
UMPP-Bereich
n+1 Module
+60°C
-10°C
UMPP-Bereich
n+2 Module
+60°C
MPP-Spannung
-10°C
UMpp UDC
max
max
U[V]
Dadurch liegt hier die optimale Stringlänge im mittleren MPP-Spannungsbereich (blauer Bereich). Die
Benutzung des unteren oder des oberen MPP-Spannungsbereichs führt zu Ertragseinbußen.
Zusammenfassung
Neben den genannten Vorteilen bezüglich galvanischer Trennung und geringeren Trafoverlusten, haben die
Fronius Wechselrichter mit HF-Trafo Technologie, durch die eingangsspannungsseitige Trafoumschaltung, über
den gesamten Eingangsspannungsbereich einen nahezu konstant hohen Wirkungsgrad.
Dadurch sind Sie, neben den kristallinen Modulen, auch sehr gut auf die Anforderungen von Dünnschichtmodulen ausgelegt und damit für alle Modultypen einsetzbar.
Zeichen: 9.591 (ohne Leerzeichen)
Wörter: 1.368
Rückfragehinweise:
Redakteur: DI Jürgen Wolfahrt, +43 (664) 8502193, [email protected], Froniusplatz 1, 4600 Wels,
Austria.
Fachpresse: Mag. Andrea Schartner, +43 (664) 88536765, [email protected], Froniusplatz 1,
4600 Wels, Austria.
04/2012
7/7
Herunterladen