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ILDU
ZE
Teil 1
Wunden immer steril versorgen
Wundinfektionen therapieren
Teil 2
Hygiene im OP
Infektionsprävention durch das Anästhesieteam
Teil 3
Hygiene ist beherrschbar
Personal- und Patientenschutz
© Thinkstock
Zertifizierte Fortbildung in Zusammenarbeit mit
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
N
TB
G
Punkte
R
Infektionen
vermeiden
3
E
FO
PflegeKolleg
IFIZIE
RT
RT
11
PflegeKolleg
Infektionen vermeiden
Wundinfektionen therapieren
Wunden immer steril versorgen
KEYWORDS
Lokale und systemische Infektion
Wundkeime
Entzündungszeichen
Wundreinigung
und -spülung
Wundauflagen
Jede Wundinspektion
bietet Keimen die Möglichkeit, in die Wunde
einzudringen.
12
L
okale Infektionen, die im Einzelfall zu einer
systemischen Infektion (Sepsis) führen können,
sind die häufigste Komplikation bei der Wundheilung. Denn dann geht die Keimbesiedlung auf
den Wirt über und löst eine immunologische Reaktion aus. Meist liegt ein bakterielles, manchmal auch
ein mykotisches Wachstum vor. Typische Wundkeime sind Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Enterobakterien sowie Problemkeime
wie Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
(MRSA), Vancomycin-resistente Enterokokken
(VRE) oder multiresistente gramnegative Erreger
(MRGN). Eine Wundheilung ist erst nach Beseitigung der Infektion möglich.
Hygienevorschriften immer beachten
Grundsätzlich ist die Beachtung, Einhaltung und
Umsetzung der Hygienevorschriften die berufliche
Pflicht des medizinischen und pflegerischen Personals. Die Gesundheitsrisiken sind mit Hilfe von angemessenen Maßnahmen, auf ein unvermeidbares
Restrisiko zu reduzieren. Das gilt natürlich auch bei
der Versorgung von Wunden. Die Tatsache, dass eine
Wunde niemals steril ist, bedeutet keine Rechtfertigung für das Einbringen zusätzlicher Keime durch
unsterile, kontaminierte Materialien. Daher ist eine
Wunde grundsätzlich steril, d.h. mit sterilen Instrumenten, Kompressen und Wundauflagen, zu versorgen, da eine Keimbesiedlung die Heilung stört beziehungsweise unmöglich macht. Folgende hygienische
Grundsätze müssen beim Verbandwechsel eingehalten werden:
▶ Haare zurück binden
▶ Verzicht auf Schmuck/Uhr am Handgelenk sowie
auf lange und lackierte bzw. künstliche Fingernägel
▶ Ablegen von langärmeligen Jacken und Kitteln vor
dem Verbandwechsel
▶ Schutzkleidung anlegen: Einmalschürze ist in der
Regel ausreichend (nach jedem Patientenkontakt
wechseln); bei speziellen Wunden, wie hochgradigen Verbrennungen oder MRSA-Besiedlungen,
sind umfassendere Schutzmaßnahmen erforderlich,
z.B. Anziehen von langen, langärmeligen und bei
Bedarf wasserabweisenden Schutzkitteln, Anlage
eines Mund- und Nasenschutzes, ggf. Tragen einer
Schutzhaube
▶ Mund- und Nasenschutz ist selbstverständlich bei
Erkältungen
▶ Hygienische Händedesinfektion jeweils vor Anund nach Ablegen der Einmalhandschuhe
Lokale Wundinfektion, die kurz davor ist, in eine
systemische Infektion überzugehen.
Lokale Wundinfektion. Die Wundumgebung ist gereizt – die Katze hatte an der Wunde geleckt.
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
DOI: 10.1007/s00058-014-0559-0
© Kerstin Protz
Es gibt verschiedene Einflussfaktoren und Übergangsstadien, die die Entstehung einer
Wundinfektion begünstigen. Kommt es zu einer kritischen Kolonisation, dem Übergangsstadium zur lokalen Wundinfektion, liegt bereits eine erhöhte bakterielle Besiedlung
durch vermehrungsfähige Keime vor. Was ist dann zu tun?
Anzeichen einer infektgefährdeten Wunde
Ein Risikofaktor für die Entstehung einer Wundinfektion kann die Wundlokalisation sein. Insbesondere bei stuhl- und urininkontinenten Patienten, die
Wunden im Sakralbereich haben, besteht aufgrund
von Ausscheidungen, die die Versorgungen unterwandern können, ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Auch die Umgebungsfaktoren bedeuten eine Gefährdung. In der ambulanten Pflege zählen beispielsweise Haustiere dazu. Sie sollten während des Verbandwechsels entweder aus dem Zimmer oder in
ihren Käfig gebracht werden. Ein Hund oder eine
Katze, die während des Verbandwechsels am Versorger oder Patienten hoch- oder vielleicht sogar auf das
Bett springen und an der Wunde lecken, sind ein
großer Risikofaktor. Auch die Sauberkeit der Wohnung kann Einfluss auf die Entstehung einer Wundinfektion haben, ebenso wie mangelhafte persönliche
Hygiene des Patienten.
Das gilt auch für das Pflegepersonal, wenn beispielsweise keine Händehygiene durchgeführt oder
unsteril gearbeitet wird. Dazu gehört das ordnungsgemäße Lagern der Materialien, in wischdesinfizierbaren Kunststoffboxen mit Deckel. Auch bestimmte
(Begleit-)Erkrankungen bedeuten ein Risiko. Hierzu
gehören zum Beispiel Patienten mit Diabetes mellitus,
geschwächter Immunabwehr oder Patienten in Palliativsituation. Auch Verbrennungswunden, Tumorexulzerationen oder diabetische Fußulzera besitzen
ein hohes Infektionsrisiko. Folgende Entzündungszeichen sind bekannt:
▶ Kardinalsymptome: rubor, calor, dolor, functio
laesa, tumor
▶ Verzögerte bzw. stagnierende Wundheilung
▶ Hohe Exsudatmengen, ggf. trübes/eitrig-zähes
(ggf. blutiges) Exsudat
▶ Übler, unangenehmer Geruch
▶ Bröckeliges, leicht blutendes Granulationsgewebe
▶ Abzess, ggf. Fieber, Cellulitis, Leukos > 15.000
▶ Taschenbildung
© Kerstin Protz
Biochirugische
Wundreiningung mit Larven im Biobag.
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
▶ Vergrößerung/Zersetzung der Wunde
▶ Erythem und Verhärtung
▶ Ödem
Behandlung infizierter Wunden
Der bloße Nachweis von Bakterien aus einer Wunde
erlaubt keine Prognose für den Heilungsverlauf. Eine
mikrobiologische Untersuchung ist nur aussagekräftig, wenn ihr Ergebnis eine therapeutische Konsequenz hat, zum Beispiel Antibiotikagabe bei systemischer Wundinfektion. Deshalb ist vorab zu klären,
warum ein Abstrich durchgeführt werden soll.
Abstriche sind aus der Wundtiefe vor antiseptischer
Reinigung oder Verwendung von konservierten Spüllösungen mit Octenidin oder Polihexanid zu entnehmen und zwar erst nach einer mechanischen
Wundreinigung. So soll vermieden werden, dass
neben dem eigentlichen Wundkeim noch eine Vielzahl an Oberflächenkeimen aufgenommen wird. Bei
dieser Reinigung geht es weniger um das Entfernen
von Bakterien als von Substanzen und Stoffen, die
eine mikrobiologische Analytik erschweren können.
Eine zeitgemäße Technik ist der Essener Wundkreisel, bei dem der bakteriologische Abstrich in Spiralform von außen nach innen über die gesamte Wundoberfläche geführt wird. Der Abstrichträger wird
dabei gedreht und jeweils leicht angedrückt, um von
allen Seiten eine optimale Benetzung zu erhalten.
Durch diese Technik werden möglichst viele der vorliegenden Bakterien in der Wunde erfasst.
Bei diagnostizierter systemischer Infektion ist eine
systemische Antibiotikumgabe nach Antibiogrammauswertung mit Resistenzbestimmung zu überdenken.
Lokalantibiotika zur Wundbehandlung gelten nach
übereinstimmenden Empfehlungen vieler medizinischer Fachgesellschaften und der Konsensuserklärung zur Wundantiseptik inzwischen als obsolet, da
sie zu einer Resistenzbildung sowie zu lokalen Unverträglichkeiten und Allergien führen.
Auch Wundarten wie
Verbrennungswunden,
Tumorexulzerationen
oder diabetische Fußulzera besitzen ein
hohes Infektionsrisiko.
Lokalantibiotika zur
Wundbehandlung
gelten als obsolet.
Einsatz einer feuchten Wundauflage aus Zellulose mit
Polihexanid (PHMB).
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PflegeKolleg
Infektionen vermeiden
WOUNDS AT RISK
Der W.A.R. Score erleichtert die Einschätzung von Risikowunden
Risikoklasse 1: 1 Punkt pro Risikodefinition (Mehrfachnennungen möglich)
Risikodefinitionen
Punkte
Erworbene immunsuppressive Erkrankung, z.B. Diabetes mellitus
Erworbener Immundefekt durch medikamentöse Therapie wie Ciclosporin,
Methotrexat, Glukokortikoide, Antikörper
Erkrankungen mit soliden Tumoren
Hämatologische Systemerkrankung
Postchirurgische Wundheilungsstörung, welche zu (ungeplanter) Sekundärheilung führt
Durch Lokalisation besonders keimbelastete Wunden, z.B. Perineum, Genitale
Problematische, hygienische Bedingungen durch soziales oder berufliches
Umfeld, z.B. Landwirt, LKW-Fahrer
Lebensalter des Patienten > 80 Jahre
Geringes Lebensalter des Patienten: Frühgeborene, Babys, Kleinkinder
Bestandsdauer der Wunde > 1 Jahr
Wundgröße > 10 cm²
Chronische Wunden aller Kausalitäten mit einer Tiefe > 1,5 cm
Stationärer Langzeitaufenthalt des Patienten > 3 Wochen
Gesamtpunkte
Risikoklasse 2: 2 Punkte pro Risikodefinition (Mehrfachnennungen möglich)
Risikodefinitionen
Punkte
Schwere erworbene Immundefekte, z.B. HIV-Infektion
Stark verschmutzte Akutwunden
Biss-, Stich- und Schusswunden zwischen 1,5 und 3,5 cm Tiefe
Gesamtpunkte
Risikoklasse 3: 3 Punkte pro Risikodefinition (Mehrfachnennungen möglich)
Risikodefinitionen
Punkte
Verbrennungswunden mit Beteiligung von > 15% KOF (Körperoberfläche)
Wunden, welche eine direkte Verbindung zu Organen oder Funktionsstrukturen aufweisen, z.B. auch Gelenke bzw. körperfremdes Material enthalten
Schwere angeborene Immundefekte wie z.B. Agammaglobulinämie, Schwere kombinierte Immundefekte (SCID) etc.
Biss-, Stich- und Schusswunden > 3,5 cm Tiefe
Gesamtpunkte
Gesamtergebnis aller Punkte
Ergebnis Interpretation:
Ein Score ≥ 3 Punkte bedeutet aus klinischer Sicht das Vorliegen einer infektionsgefährdeten Wunde und bedingt somit die Anwendung lokaler Antiseptika.
(Dissemond J, Assadian O, Gerber V, et al. Einstufung von Risikowunden (Wounds at Risk; W.A.R.
Score) und deren antimikrobielle Behandlung mit Polihexanid – eine praxisnahe Expertenempfehlung. WundManagement 2011; 2:76-85)
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Wundreinigung und -spülung
Da Nekrosen, Biofilm, Beläge, Abfallstoffe, Verbandrückstände und überschüssiges Exsudat die Wundbeurteilung erschweren, können sich darunter unbeobachtet Infektionen ausbilden. Erst nach einer entsprechenden Wundreinigung – mechanisch, chirurgisch oder biochirurgisch – sowie einer Spülung ist
eine ergebnisorientierte lokale Wundtherapie möglich.
Bei infizierten Wunden ist bei jedem Verbandwechsel eine Spülung mit zeitgemäßen Lokalantiseptika
empfehlenswert. Antiseptika sind für den befristeten
Einsatz für die Behandlung kritisch kolonisierter und
infizierter Wunden indiziert und ergänzen den rein
mechanischen Effekt der Wundspülung durch ihre
antiseptische Wirkung, d.h. Erreger werden nicht nur
ausgespült, sondern auch abgetötet. Allerdings ist die
jeweilige Einwirkzeit zu beachten, z.B. Octenidin 1–2
Minuten, Polihexanid 10–20 Minuten.
Antiseptika wirken bakterizid oder bakteriostatisch, fungizid oder fungistatisch sowie viruzid. Sie
dienen der Infektionsbekämpfung und kommen nur
solange zum Einsatz, bis eine Infektsanierung abgeschlossen ist. Zeitgemäße Produkte basieren auf Octenidin (Octenisept®: 0,1% Octenidin mit 2% Phenoxyethanol) oder Polihexanid (z.B. Serasept®: 0,04 %
Polihexanid). Ihr Einsatz bedingt eine klare Indikationsstellung. Cave: Octenisept® darf nicht unter
Druck in Wundhöhlen eingebracht werden und muss
jederzeit gut abfließen können, z.B. über eine Drainage oder Lasche.
Neben den Antiseptika gibt es auch noch konservierte Wundspüllösungen, die beispielsweise durch
den Zusatz von antiseptischen Substanzen, meist
Polihexanid oder Octenidin, konserviert worden sind.
Cave: Wenn Polihexanid oder Octenidin nur als konservierender Stoff deklariert sind, also als Zusatz der
Spüllösungen gelten, handelt es sich lediglich um
Medizinprodukte. Trotz dieser antiseptischen Zusätze sind dies nur Spüllösungen zur mechanischen
Wundreinigung und keine Antiseptika. Bei kritisch
kolonisierten oder infizierten Wunden kommen entsprechend zeitgemäße Antiseptika zum Einsatz.
Zur Wundspülung dürfen nur sterile Lösungen
verwendet werden. Leitungswasser ist immer keimbelastet. Zudem ist ein Ausduschen der Wunde aufgrund verkeimter Duschköpfe oder Ablagerungen,
wie Biofilmen in den Rohrsystemen, risikobehaftet.
Alternativ kann gefiltertes Leitungswasser durch einen endständigen Wasserfilter mit 0,2µm Porengröße genutzt werden. Diese Filter sind derzeit nicht zu
Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig. Ein Antrag auf Erstattung kann in Einzelfällen
erfolgreich sein.
Wundbäder sind ebenfalls nicht mehr zeitgemäß,
da sie diverse hygienische Risiken bergen. Keime,
Eiter und Wundexsudat können in der Wanne nicht
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
Lokale Wundbehandlung
Nach der Wundreinigung und antiseptischen Spülung erfolgt die Auswahl der
adäquaten Wundauflagen. Für die Anwendung auf kritisch kolonisierten und
infizierten Wunden stehen silberhaltige
Wundauflagen, hydrophobe Wundauflagen oder Wundauflagen mit Polihexanid
zur Auswahl.
Silber hat ein breites Wirkspektrum gegenüber grampositiven und gramnegativen Bakterien sowie Pilzen. Viele silberhaltige Wundauflagen geben elementares
Silber an die Wunde ab oder setzen bei
Kontakt mit Wundexsudat Silberionen
frei. Diese lagern sich an die Zellwand der
Bakterien an und dringen in die Mikroorganismen ein. Sie stören deren Zellfunktion und beeinträchtigen die Zellteilung durch Behinderung der DNA-Replikation. Einige silberhaltige Wundauflagen
enthalten lediglich gebundenes Silber; die
Wirkung tritt katalytisch beim Durchdringen der Keime ein. Die Produkte
unterscheiden sich je nach Hersteller bezüglich des Silbergehalts, der freigesetzten
Menge, Aufbau und Zusammensetzung
sowie Indikation und Kontraindikation.
Die Angaben sind der Packungsbeilage
zu entnehmen. Mischungen mit anderen
Wirkstoffen (z.B. Jod, Octenisept®) sind
nur im Rahmen der Herstellerangaben
erlaubt.
Hydrophobe Wundauflagen binden die
ebenfalls hydrophoben Wundbakterien
(z.B. Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, MRSA) und Pilze an den
unlöslich aufgedampften Wirkstoff Dialkylcarbamoylchlorid (DACC). So werden
bei jedem Verbandwechsel Keime aus der
Wunde entfernt und die Bakterienmenge
nach und nach reduziert.
Wundauflagen mit Polihexanid nutzen
dessen antiseptische Wirkung, um Bakterien und Pilze abzutöten. Der Einsatz
all dieser Wundauflagen bedarf einer klaren Indikationsstellung (infizierte/ kritisch kolonisierte Wunde) und ist nicht
zuletzt aus ökonomischen Gründen keine
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
FA Z IT FÜ R D I E PFLEG E
▶ Die häufigste Komplikation bei der
Wundheilung ist die lokale Infektion,
die im Einzelfall zu einer Sepsis führen
kann.
▶ Bei einer Sepsis ist eine systemische
Antibiotikumgabe zu überdenken. Lokalantibiotika zur Wundbehandlung
gelten als obsolet.
▶ Bei infizierten Wunden ist bei jedem
Verbandwechsel eine Spülung mit Lokalantiseptika empfehlenswert.
▶ Nach der Wundreinigung und antiseptischen Spülung wird eine adäquate
Wundauflage gewählt. Ihr Einsatz bedarf der klaren Indikationsstellung: infizierte oder kritisch kolonisierte Wunde.
Dauerlösung. Nach 14tägiger Anwendung
sollte die Therapie vom behandelnden
Arzt in Absprache mit der Pflegenkraft/
dem pflegerischen Wundexperten überprüft und angepasst werden. Innerhalb
dieser Zeitspanne ist die Keimreduktion
gegebenenfalls so weit vorangeschritten,
dass auf eine andere Versorgung umgestellt werden kann.
Kerstin Protz
Krankenschwester, Referentin für Wundversorgungkonzepte, Projektmanagerin
Wundforschung am CWCComprehensive Wound Center im Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf
Vorstandsmitglied Wundzentrum
Hamburg e.V.
Bachstr. 75, 22083 Hamburg
[email protected]
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abfließen und gelangen immer wieder an
die Wunde, wodurch eine zusätzliche Infektionsgefahr und Keimverschleppung
entsteht.
PflegeKolleg
Infektionen vermeiden
Infektionsprävention durch das Anästhesieteam
Hygiene im OP
KEYWORDS
Händedesinfektion
Perioperative
Versorgung
Prozessqualität
Hygiene
16
D
em Anästhesieteam kommt eine wichtige
Bedeutung in der Vermeidung postoperativer
Wundinfektionen durch Aufrechterhaltung
der perioperativen Homöostase und zeitgerechte
Gabe der perioperativen Antibiotikaprophylaxe zu.
Aber auch die Grundlagen zur Vermeidung von
katheterassoziierten Infektionen von peripheren
Venenverweilkanülen und zentralen Venenkathetern
oder beatmungsassoziierten Pneumonien werden
nicht selten im OP gelegt. Hinzu kommt die Vermeidung von Transmission krankenhaushygienisch
relevanter Keime, insbesondere multiresistenter
Erreger (MRE), in einem Bereich mit hohem Patientenfluss und je nach Größe der Einheit häufig
wechselndem Personal. Hierbei kann die als besonders aseptisch empfundene Umgebung des OP zu
einem Gefühl der falschen Sicherheit führen, wodurch das Anästhesiepersonal in Gefahr gerät, elementare Aspekte der Standardhygiene und insbesondere die Händehygiene zu vernachlässigen.
Allein durch häufige alkoholische Händedesinfektion während der Narkose kann die Kolonisationsrate deutlich gesenkt werden. Die Indikationen entsprechen prinzipiell den Regeln der Standardhygiene.
Besonders wichtig erscheint aber in der Anästhesie
die Händedesinfektion vor aseptischen Tätigkeiten
(z.B. Manipulation am Zugang) und bei Wechsel von
einer unmittelbaren Tätigkeit am Patienten oder aus
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
DOI: 10.1007/s00058-014-0558-1
© K-H Krauskopf, Wuppertal
Das Anästhesieteam bewegt sich jeden Tag in einem hygienesensiblen Bereich mit
hohem Infektionsrisiko für die ihm anvertrauten Patienten. Durch strikte Einhaltung der
Standardhygiene leistet es einen entscheidenden Beitrag zur Infektionsprävention. Dazu
zählt vor allem die Händedesinfektion vor und nach Patientenkontakt und vor aseptischen Tätigkeiten während der Narkose.
der direkten Patientenumgebung (z.B. Palpieren des
Pulses oder Berühren von Touch-Screen-Oberflächen
am Monitor) zu „reinen“ Arbeitsbereichen (z. B. Öffnen einer Medikamentenschublade).
Technische Regeln
für biologische Arbeitsstoffe
Um die optimale Wirksamkeit der Händedesinfektion zu gewährleisten, dürfen gemäß den „Technischen
Regeln für biologische Arbeitsstoffe“ (TRBA 250)
Schmuckstücke an Händen und Unterarmen, Uhren
und künstliche Fingernägel nicht getragen werden.
Das Tragen von Armbanduhren und Eheringen führt
gerade in der Anästhesie immer wieder zu Diskussionen. Kann das erste Problem durch das Anbringen
von genau gehenden Uhren im OP bzw. die Verwendung von leicht zu reinigenden Uhren, die an den
Kasack angesteckt werden können, schnell gelöst
werden, ist bei den Eheringen die Vorbildfunktion
der Mitglieder des Anästhesieteams und insbesondere der leitenden Mitarbeiter der Abteilung gefragt.
Handschuhgebrauch nach Vorschrift
Der Gebrauch von keimarmen Handschuhen dient
in erster Linie dem Personalschutz vor Kontamination mit potenziell infektiösem Material. Keimarme
Handschuhe sollten daher nur getragen werden, wenn
mit einer derartigen Kontamination zu rechnen ist
(z. B. bei der Intubation, bei der Punktion peripherer
Gefäße etc.) und müssen unmittelbar nach Beendigung der kontaminationsgefährdeten Tätigkeit entsorgt werden.
Wichtigster infektionspräventiver Aspekt für den
Patienten ist die Händedesinfektion nach dem Ausziehen der Schutzhandschuhe, da die keimarmen
Handschuhe produktionsbedingt nicht 100%ig dicht
sind und auch ein kontaminationsfreies Ausziehen
selten gelingt.
Arbeitsorganisation
Für die Praxis bedeutet die Infektionsprävention
durch das Anästhesieteam bestimmte Anforderungen
an die Strukturqualität des Anästhesiearbeitsplatzes
und die Prozessqualität der Anästhesie, die von verschiedenen Studien und Leitlinien abgeleitet werden
können, ohne dass ihre spezifische Wirksamkeit als
Einzelmaßnahme in Studien belegt wäre. Eine gute
Grundlage bieten die 2011 veröffentlichten Empfehlungen der Arbeitsgruppe für Arbeitssicherheit und
Infektionsprävention der American Society of Anesthesiologists (ASA Committee on Occupational
Health Task Force on Infection Control).
Die auf die individuelle Situation der Einrichtung
heruntergebrochenen Empfehlungen können z.B. in
Form von Postern an jedem Anästhesiearbeitsplatz
ausgehängt werden und die abteilungsinternen Standards, einschließlich Maßnahmen bei Patienten mit
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
Umgang mit Medikamenten in der Anästhesie
Zu den Empfehlungen der American Society of Anesthesiologists zählen:
▶ Aseptische Techniken und Händedesinfektion
▶ Nur patientenbezogener Gebrauch von Medikamenten in der Anästhesie
▶ Alkoholische Desinfektion vom Durchstichstopfen vor Anstich
▶ Alkoholische Desinfektion von Glasbrechampullen zum Öffnen
▶ Nur sterile Spritzen und Kanülen zum Aufziehen von Medikamenten verwenden
▶ Mehrdosisbehälter patientenbezogen verwenden
▶ Verschluss von aufbewahrten Spritzen mit (sterilem) Stopfen
▶ Entsorgung aller angebrochener Medikamentengebinde nach Anästhesieende
▶ Keine Lagerung offener Ampullen
▶ Entsorgung aller scharfen Materialien in geeigneten Sicherheitsabwurfbehältern unmittelbar nach Gebrauch (spätestens bei Anästhesieende)
▶ Lagerung nicht direkt im Einsatz befindlicher Materialien auf einer reinen
Arbeitsfläche, um Kreuzkontamination zu vermeiden
▶ Lagerung von Medikamenten und Infusionslösungen gemäß Herstellerangaben und Entsorgung bei Zweifeln an der Sterilität
(Interpretierende Übersetzung)
MRE-Infektion oder -besiedlung, sollten im Hygieneplan als Arbeitsanweisung dokumentiert und regelmäßig aktualisiert werden.
Anästhesiearbeitsplatz
Ein Anästhesiearbeitsplatz besteht aus einem Narkosegerät mit Ablagefläche, häufig auch Schubladen für
Materialien und einem Anästhesiewagen mit Ablagefläche sowie Schubladen für Medikamente und
Materialien. Hinzu kommen entweder separate Monitore, die häufig auf dem Narkosegerät oder in einer
Ampel befestigt sind oder in das Narkosegerät integrierte Monitore sowie Computer mit Bildschirm,
Maus und Tastatur für das elektronische Narkoseprotokoll und Zugang zum Patientendatenmanagementsystem (PDMS) der Klinik. Diese sollten leicht
zu reinigen und zu desinfizieren sein. Entsprechende
Spezialtastaturen sind erhältlich.
Im Rahmen des Wärmemanagements kommen
Wärmegeräte für Infusionen sowie verschiedenartige
Wärmematten und -decken zum Einsatz. Die Bedeutung der Normothermie für die Prävention von
Wundinfektion konnte bislang vor allem in der Kolonchirurgie gezeigt werden und hat, davon abgeleitet, auch Eingang in die ASA-Empfehlungen und in
die KRINKO-Empfehlungen zur Prävention postoperativer Wundinfektionen gefunden. Die Befürchtung, durch Warmluftdecken zu unerwünschten
Auf der reinen Arbeitsfläche werden die zur
Narkose benötigten
Medikamente unmittelbar vor Gebrauch
aufgezogen.
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PflegeKolleg
Infektionen vermeiden
Maximale Barrieremaßnahmen
▶ Haarhaube
▶ Mund-Nasen-Schutz
▶ Steriler Kittel
▶ Sterile Handschuhe
▶ Großflächige sterile Abdeckung
Luftverwirbelungen und damit zu einem „Einblasen“
von Partikeln ins Operationsgebiet beizutragen, hat
sich in aufwendigen Modelluntersuchungen nicht
bestätigt. Es muss darauf geachtet werden, dass die
eingesetzten, zugelassenen Wärmedecken entweder
Einmalprodukte sind oder bei wiederverwendbaren
Produkten eine einfache Reinigung und Desinfektion
nach Herstellerangaben möglich ist.
Auch bei Zusatzgeräten wie multiplen Infusionsspritzenpumpen und Infusionsautomaten, Geräten
zur maschinellen Autotransfusion, zusätzlichen Überwaschungsmonitoren, bis hin zur Herz-LungenMaschine, ist auf die ordnungsgemäße Aufbereitung
und Aufrüstung zwischen den Einsätzen entsprechend der Herstellerangaben zu achten.
In unmittelbarer Nähe zum Anästhesiearbeitsplatz
sollten folgende Materialien vorhanden sein:
▶ Händedesinfektionsmittelspender
▶ Tucheimer mit kunststoffoberflächen- und ultraschallkopfverträglichen Flächendesinfektionsmitteltüchern
▶ Ein sicherer Abwurf für scharfe und spitze Gegenstände
▶ Geeignete Abfallbehälter
Handschuhboxen zur Entnahme von keimarmen
Einmalhandschuhen können ebenfalls am Anästhesiewagen oder in unmittelbarer Nähe an der OPWand angebracht werden.
Je nach Organisation der Aufbereitung von wiederverwendbaren Anästhesiegerätschaften wie Larnygoskopen, Beatmungsmasken u.ä. kann ein patientenbezogener Trockenabwurf verwendet werden.
Diese Gerätschaften verbleiben dann bis zum Ende
der Narkose im OP und können während der Ausleitung beim selben Patienten wiederverwendet werden. Anschließend erfolgt der Transport zur Aufbereitung. Grundsätzlich sollte der Anästhesiearbeitsplatz so organisiert werden, dass eine reine und eine
unreine Arbeitsfläche definiert werden. Als reine
Arbeitsfläche bietet sich der Anästhesiewagen an. Die
Arbeitsfläche wird vor Beginn der ersten Narkose
wischdesinfiziert. Bei jedem Patientenwechsel erfolgt
eine Desinfektion aller patientennahen Flächen und
Handkontaktflächen, einschließlich der Arbeitsflächen, der Monitoroberflächen und Stellknöpfe sowie
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der Kabel, Blutdruckmanschetten etc. Es ist sinnvoll,
Ausrüstung und Materialbestückung möglichst einheitlich zu gestalten und am Anästhesiearbeitsplatz
nur den Tagesbedarf an Verbrauchsmaterialien (mit
einem Sicherheitsaufschlag für Notfälle) vorzuhalten
und zum Abschluss des OP-Tags aufzurüsten. Selten
verwendete Materialien können zentral gelagert und
nur bei Bedarf in den Saal verbracht werden. Hierfür
sind spezielle Interventionswagen oder -boxen hilfreich, die dann mit allen für die Anlage der entsprechenden Katheter beziehungsweise Durchführung
der Intervention erforderlichen Materialien – auch
der erforderlichen Schutzkleidung (sterile Kittel, sterile Handschuhe) – ausgerüstet sind. Wichtig sind
ein schnell erreichbarer und regelmäßig überprüfter
Notfallwagen mit Defibrillator, Lipid-lösung für systemische Lokalanästhetikazwischenfälle, Dantrolen
und allen abteilungsspezifischen Notfallmedikamenten sowie ein Funktionswagen für die Beherrschung
des schwierigen Atemweges.
Absaugkatheter müssen in geeigneten Köchern
(möglichst geschlossen, aber dennoch leicht zu entnehmen) so gelagert werden, dass sie nicht geknickt
und beschädigt werden. Der Notfallbeatmungsbeutel
ist gut zugänglich, jedoch vor Staub geschützt (z.B.
in einem Beutel) am Beatmungsgerät anzubringen.
Auch das Äußere des Beatmungsschlauchs und -beutels des Narkosegeräts ist als Handkontaktfläche anzusehen, und es sind Keimübertragungen durch die
Außenoberfläche von Beatmungsschläuchen als Vektor beschrieben. Da bei Verwendung von patientennahen, bakteriendichten Atemfiltersystemen (AFS)
auch Einsatzzeiten bis zu sieben Tagen angegeben
werden, ist eine Wischdesinfektion der äußeren Oberfläche erforderlich. Ist diese nicht durchführbar, sollte
ein Wechsel nach jedem Patienten erfolgen.
Richten von Medikamenten
Auf der reinen Arbeitsfläche werden die zur Narkose benötigten Medikamente unmittelbar vor Gebrauch (d. h. maximal 1-Stunde-Liegedauer der mit
sterilem Stöpsel verschlossenen Spritzen) aufgezogen.
Es kann wirtschaftlich sein, häufig gebrauchte Medikamente oder aufzulösende Medikamente von der
Apotheke zentral unter „Reinraumbedingungen“
herstellen zu lassen. Diese werden dann in Fertigspritzen geliefert, deren Haltbarkeit von der Apotheke festgelegt wird.
Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit Propofol
geboten. Nach einem Warnhinweis der American
Food and Drug Administration (FDA) sollte die Infusionszeit einer aufgezogenen Perfusorspritze auf
sechs Stunden begrenzt werden. Bei den zur Narkose verwendeten Dosierungen ist dieses Zeitlimit in
der Praxis selten ein Problem. Allerdings darf die
Spritze nicht über Dreiwegehähne wieder befüllt,
sondern muss nach Gebrauch verworfen werden.
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
Unzulässig ist auch das wiederholte Anstechen
derselben Infusionsflasche nach Entfernen des Infusionssystems, um beispielsweise zwischendurch eine
Kurzinfusion zu verabreichen. Die einmal angestochene Gummimembran kann nicht mehr sicher desinfiziert werden, so dass das Gebinde nach Entfernen
des Dorns als unsteril anzusehen ist. Kurzinfusionen
müssen über ein separates Infusionssystem gegeben
werden, oder die Reihenfolge der Infusionen ist so
zu planen, dass das Wiedereinstechen in eine gebrauchte Lösung nicht notwendig wird.
So könnte eine praktische Reihenfolge zur Vorbereitung und Einleitung lauten: Anlage der Venenverweilkanüle, Durchspülen und Kontrolle mit 10 ml
Kochsalzlösung mithilfe einer Spritze, Anhängen der
perioperativen Antibiotikaprophylaxe und Beobachtung auf allergische Reaktionen, Anhängen der kristallinen Routinelösung und Fortführung der Einleitung. Alle Medikamente, Infusionssysteme und Applikationskomponenten dürfen prinzipiell nur patientenbezogen genutzt werden. Die Weiterverwendung für mehrere Patienten ist aus hygienischer Sicht
strikt abzulehnen.
Von der Verwendung von Mehrdosisbehältern,
auch wenn diese mit Konservierungsstoffen versehen
und für den Gebrauch bei mehreren Patienten zugelassen sind, sollte im Bereich der Anästhesie aufgrund
der möglicherweise in Stresssituationen nicht aseptischen Entnahmebedingungen verzichtet werden.
Beispiele wären Heparin, Insulin oder Arterenol in
Mehrdosisbehältern, die sicherheitshalber bei Gebrauch in der Anästhesie nur patientenbezogen verwendet werden sollten. Gleiches gilt für Augensalben
o. Ä., die ebenfalls nur patientenbezogen zum Einsatz
kommen sollten, auch wenn die Gebindegröße eine
Mehrfachentnahme zuließe.
Für Notfallmedikamente kann die Hygienekommission gemeinsam mit dem Krankenhaushygieniker
und Apotheker in einer Standardarbeitsanweisung
Ausnahmen für die Dauer der Lagerung durch von
Pflegepersonal oder Ärzten vorgerichtete Medikamente nach Nutzen-Risiko-Abwägung festlegen. Es
muss genau definiert werden, für welche Medikamente die Ausnahme gilt, wie sie möglichst aseptisch
aufgezogen werden, wer verantwortlich ist und wie
lange sie gelagert werden.
Hautdesinfektion
Viele Punktionsstellen für regionalanästhesiologische
Verfahren oder Schmerzkatheteranlage liegen in Regionen talgdrüsenhaltiger Haut. Die Art des Sprühen
oder Wischens ist Tradition und nicht evidenzbasiert.
Entscheidend sind die vollständige Benetzung der
Haut und das Feuchthalten während der Einwirkzeit.
Eine mechanische Komponente durch Auftragen oder
Verreiben erscheint dabei theoretisch hilfreich. Bei
manchen modernen Hautdesinfektionsmitteln mit
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
FA Z IT FÜ R D I E PFLEG E
▶ Dem Anästhesieteam kommt eine wichtige
Bedeutung in der Vermeidung perioperativer
Infektionen und der zeitgerechten Gabe der perioperativen Antibiotikaprophylaxe zu.
▶ Der individuellen Situation der Einrichtung ange-
passte Empfehlungen sollten an jedem Anästhesiearbeitsplatz ausgehängt und abteilungsinterne
Standards im Hygieneplan als Arbeitsanweisung
dokumentiert sowie regelmäßig aktualisiert werden.
▶ Arbeitsorganisatorische Maßnahmen, Optimie-
rung der Einrichtung des Anästhesiearbeitsplatzes
und Vorbildverhalten können dazu beitragen, das
Anästhesieteam zum Vorreiter in Sachen
Infektionsprävention zu machen.
speziellen Applikatoren wird vom Hersteller eine
Einreibetechnik vorgegeben.
Die Angaben zur Einwirkzeit alkoholischer Hautdesinfektionsmittel haben sich bei talgdrüsenhaltiger
Haut verändert. Die bislang übliche 10-MinutenAngabe für talgdrüsenhaltige Haut ist als historisch
anzusehen.
Punktion und Katheteranlage
Die Anlage von Kathetern zur Regionalanästhesie
und -analgesie erfolgt unter maximalen Barrieremaßnahmen.
Beim Einsatz von Ultraschall ist es aus hygienischer
Sicht wichtig, dass Ultraschallkopf und Kabel mit
einer ausreichend langen, sterilen Hülle versehen
werden, um aseptisches Arbeiten bei ultraschallgestützten Punktionen sicherzustellen. Als Kontaktmedium wird steriles Kontaktgel aus dem Einzelbehältnis oder eine sterile Flüssigkeit verwendet. Für den
direkten Hautkontakt kann auch Hautdesinfektionsmittel verwendet werden, da der Ultraschallkopf
selbst durch die sterile Plastikhülle geschützt ist und
so keine Gefahr der Materialunverträglichkeit besteht.
Für die Hautdesinfektion kann hier eine Kombination aus Alkohol mit Chlorhexidin oder Alkohol
mit Octenidin empfohlen werden.
Dreiwegehähne müssen stets mit einem sterilen
Stöpsel verschlossen werden und sollten vor dem
Zuspritzen mit einem Alkoholtupfer wischdesinfiziert
werden. Bei Verwendung von speziellen, nadellosen
Zuspritzkonnektoren ist die Wischdesinfektion vor
dem Zuspritzen obligat.
Ultraschallkopf und
-kabel müssen mit
einer ausreichend
langen, sterilen Hülle
versehen werden.
Abfallentsorgung
Bei der Abfallbeseitigung im OP sollte neben der
hygienischen Komponente auch eine ökologische
Komponente beachtet werden. Aus hygienischer Sicht
19
PflegeKolleg
Infektionen vermeiden
besonders wichtig ist der sofortige Abwurf scharfer
Gegenstände in geeignete Entsorgungsbehälter, die
dann in sicher geschlossenem Zustand mit dem normalen Krankenhausabfall entsorgt werden. Wann
immer möglich, müssen geeignete Sicherheitskanülen
verwendet werden, durch deren Einsatz eine Reduktion der Stichverletzungen erreicht werden kann.
Auch im OP kann der Anästhesieabfall in den meisten Fällen mit dem normalen Krankenhausabfall
entsorgt werden. Die verwendeten Säcke sollten reißfest und auslaufsicher sein. Als infektiöser Abfall
werden blutgefüllte Systeme oder massiv durchtränkte
Tücher entsorgt, bei denen die Gefahr des unkontrollierten Verspritzens durch Komprimierung beim
Transport besteht, oder hochgradig mit Erregern
meldepflichtiger Infektionskrankheiten kontaminiertes Material mit Übertragungsrisiko durch den
Abfall.
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
Dem Anästhesieteam kommt eine wichtige Rolle bei
der zeitgerechten Verabreichung der perioperativen
Antibiotikaprophylaxe zu. Art und Umfang der Pro-
phylaxe sollten gemeinsam mit den chirurgischen
Abteilungen und der Mikrobiologie/Infektiologie
festgelegt werden. Für die meisten Eingriffe ist eine
„Single-shot“-Prophylaxe ausreichend; prolongierte
Prophylaxeregime bergen die Gefahr der Begünstigung clostridienassoziierter Infektionen. Die perioperative i.v.-Antibiotikaprophylaxe sollte möglichst
30 Minuten vor Hautschnitt verabreicht werden, um
optimale Gewebespiegel zu erreichen. Müssen langsam zu infundierende Substanzen verabreicht werden,
ist die Infusionsgeschwindigkeit zu berücksichtigen.
Je nach Halbwertszeit des verwendeten Medikaments
wird eine Wiederholungsdosis nach zwei bis vier
Stunden bei längerer Operationszeit verabreicht.
PD Dr. med. S. Schulz-Stübner
Deutsches Beratungszentrum für Hygiene
Schnewlinstr. 10
79098 Freiburg im Breisgau
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Personal- und Patientenschutz
Hygiene ist beherrschbar
Wer in der Pflege arbeitet, trägt ein nicht unerhebliches Infektionsrisiko. Um die eigene Gesundheit und die der Patienten und Bewohner
zu schützen ist es unumgänglich, Hygienevorschriften penibel einzuhalten. Trotzdem wird immer wieder gern diskutiert, ob Nagellack
und künstliche Fingernägel, Eheringe und Ohrringe, Piercings und
Handgelenkuhren im Dienst gestattet sind oder nicht? Wir fragten den
Hygieneexperten Bernd Gruber.
HEILBERUFE: Herr Gruber, welche sind
die wichtigen festgeschriebenen Vorschriften zur Personalhygiene ?
Gruber: Eine der bekanntesten Vorschriften
laut der „Technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe“ (TRBA 250) ist, dass bei
der medizinischen Versorgung von Menschen Schmuckstücke an Händen und Unterarmen, Uhren und künstliche Fingernägel
nicht getragen werden dürfen. Die Empfehlungen des RKI, vor allem die der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention, ergänzen die TRBA. Im
Einzelnen findet man Hinweise zur persönlichen Hygiene in der Empfehlung zur
Händehygiene und zur Prävention Gefäßkatheterassoziierter Infektionen. In der TRBA
250 gibt es auch dataillierte Vorschriften
zum Umgang mit Dienst- und Schutzkleidung und zum Umgang mit Mund- und
Nasenschutz.
DOI: 10.1007/s00058-014-0560-7
Was ist an künstlichen oder lackierten
Fingernägeln eigentlich so gefährlich?
Nagellack wird durch das Händedesinfektionsmittel (Alkoholbasis) angegriffen. Dadurch entstehen an der Oberfläche
Keimnischen. In der Literatur werden Nagellack und künstliche Fingernägel immer
wieder in Zusammenhang mit Ausbrüchen
nosokomialer Infektionen gebracht. Lange
Fingernägel, egal, ob künstlich oder nicht,
können außerdem die Handschuhe beschädigen. Deshalb ist grundsätzlich auf kurze,
rund geschnittene Fingernägel zu achten.
Das alles dient nicht nur dem Patienten-,
sondern auch dem Personalschutz.
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
Immer wieder diskutiert werden auch
Piercings. Sind die aus hygienischer
Sicht vertretbar?
Piercing sind ein Problem. Zum einen gibt
es Probleme bei den so genannten Lippenund Nasenpiercings. Gerade der Nasenpiercing kann bei Erkältungskrankheiten
aufgrund des häufigen Nasenputzens sehr
gereizt sein. Zum anderen können sich nicht
sichtbare Piercings (z.B. an Brustwarzen)
schnell entzünden und so zum Erregerreservoir werden. Das Tragen von Halsketten
oder Ohrringen dagegen ist aus krankenhaushygienischer Sicht weniger bedeutend.
Allerdings können sie eine Verletzungsgefahr darstellen. Im Operationssaal darf allerdings überhaupt kein Schmuck getragen
werden.
Wie sinnvoll ist ein Hautschutzplan?
Hände sind das wichtigste Arbeitsinstrument von medizinischem Personal, aber
auch der häufigste Vektor für Übertragungen potenzieller Krankheitserreger. Die
Gesundheit, Pflege und der Schutz der
Hände spielen also eine große Rolle bei der
Infektionsprävention. Denn schon kleinste
Verletzungen der Haut bilden Erregerreservoire und somit Eintrittspforten für pathogene Keime.
Ein Hautschutz-Plan gehört deshalb ebenso
wie der Handschuh-Plan zum Standard für
die Händehygiene. Nur gesunde Hände
lassen sich einwandfrei desinfizieren. Bei
spröden und rissigen Händen wird gern mal
auf eine Händedesinfektion verzichtet. Der
Alkohol des Desinfektionsmittels trocknet
Bernd Gruber
Diplompflegewirt
Fachkrankenpfleger
Anästhesie/Intensiv
Hygiene/Infektionsprävention RbP
die Hände aus. Und beim Händewasschen
wird durch die angewandten Tenside die
Rückfettung vermindert. Deshalb sollte in
jedem Bereich des Gesundheitswesens ein
entsprechender Hautschutzplan vorhanden
sein.
Ersetzen sterile Handschuhe die
Händedesinfektion?
Nein, auf keinen Fall. Medizinische Untersuchungshandschuhe oder sterile Handschuhe sind nie hundertprozentig dicht. Und
Viren können sehr gut die Handschuhe
durchdringen. Vor dem Anziehen von sterilen Handschuhen ist eine entsprechende
Händedesinfektion durchzuführen, um die
Keimlast auf der Hand zu reduzieren. Dadurch wird das Risiko einer Keimübertragung
bei defekten Handschuhen vermindert.
Wie beurteilen Sie die Akzeptanz von
Hygienevorschriften in der Praxis?
Die Akzeptanz hat sich innerhalb der letzten
zwei Jahre deutlich verbessert. Das liegt
auch daran, das die Hygieniker mehr Gehör
finden und das Thema immer weiter ins
Bewusstsein des medizinischen Fachpersonals und auch der breiten Öffentlichkeit
dringt. Trotzdem finden sich in unterschiedlichen Berufsgruppen immer noch Mitarbeiter, die die Evidenz der Maßnahmen
anzweifeln. Das ist bedauerlich, denn Hygiene gehört zu den beherrschbaren Risiken
im Krankenhaus.
Das Interview führte Heike Ottow
21
PflegeKolleg
Infektionen vermeiden
PE R SO NALHYG I E N E – CH ECK LI STE
Ob Piercing oder Mundgeruch – Personalhygiene ist generell
kein einfaches Thema. Die Empfehlungen, die ein ambulanter
Pflegedienst aus Berlin seinen Mitarbeiter gibt, regen diese an,
über Personalhygiene nachzudenken und sie zu optimieren:
▶ Die Vorgaben zur Händehygiene werden konsequent befolgt.
Körpergerüche – So sensibel
▶ Hautschäden erhöhen das Risiko einer Keimübertragung. Haut-
▶ Bitte auf Mundhygiene achten! Kranke Menschen reagieren sensibel auf Gerüche, die sie als unangenehm empfinden. Das kann
sich zum Beispiel auf die Nahrungsaufnahme und somit auf die
Ernährungssituation auswirken.
▶ In vielen Situationen lässt sich ein enger Körperkontakt nicht
vermeiden. Deshalb bitte Deo benutzen und auf starke Parfüms
verzichten. Penetranter Geruch ist für Senioren unangenehm
und kann bei Demenzpatienten Abwehrverhalten auslösen.
Haut und Haar – So schützen Sie sich
▶ Unnötige Hautbelastungen, also das Waschen der Hände, wenn
eine Händedesinfektion ausreichend ist, besser vermeiden.
läsionen im Bereich der Hände deshalb bitte zügig versorgen.
▶ Haare sind stets als verkeimt anzusehen. In der Haarflora können
transiente Keime wie Darmbakterien und Eitererreger vorkommen. Das Hygienerisiko von langen Haaren kann durch das Zusammenbinden zu einem Zopf vermindert werden.
▶ Die Haare sollten weder die Schultern berühren noch „herumflattern“. Das Haar bitte selten berühren.
▶ Auf Nahrungsmitteln, die zu Geruchsbelästigungen führen, bes-
▶ Bei Männern gilt: Der Bart sollte möglichst gepflegt wirken. Bei
Schmuck – es geht auch ohne
▶ Die Brille sitzt fest und rutscht nicht von der Nase. So braucht die
ser verzichten. Dieses gilt etwa für Knoblauch aber auch für blähende Speisen. Das Rauchverbot innerhalb der Einrichtung wird
eingehalten. Ein Kaugummi neutralisiert den Zigarettengeruch.
▶ Armbanduhren, Armbänder
und Fingerringe (auch ein Ehering) machen eine lückenlose
Händedesinfektion unmöglich.
▶ Genutzt werden sollten besser
der Versorgung von großflächigen Wunden empfiehlt sich ein
Haarschutz, etwa eine Haube.
Brille – Sie sollte gut sitzen
Lage der Brille nicht mit der Hand korrigiert werden.
▶ Die Brille sollte eine Wischdesinfektion schadlos überstehen.
▶ Eine Brille ist kein Ersatz für eine Schutzbrille.
Ansteckungsgefahr – Besser gleich zum Arzt
spezielle Uhren, die an die Kleidung angeklemmt oder angesteckt werden können.
▶ Bei Durchfallerkrankungen, Wundinfektionen oder Hautekze-
▶ Lange Halsketten sind aus
▶ Pflegende, die MRSA-Träger sind, dürfen nicht arbeiten, auch,
Selbstschutz tabu, denn verwirrte
Bewohner können nach der Kette
greifen, daran ziehen und die Pflegekraft verletzen. Kurze Ketten
sind unproblematisch und können meistens genutzt werden.
▶ Auf sichtbare Piercings während der Arbeit sollte verzichtet wer-
den. Piercings können beim Träger zu Wundinfektionen führen.
Verwirrte Patienten können nach dem Piercing greifen, daran
ziehen und die Pflegefachkraft/Pflegekraft verletzen. Nasenflügelpiercings gelten als unproblematisch, solange die Haut nicht
entzündet ist und kein Patient mit MRSA gepflegt werden sollen.
▶ Bitte keine großen Ohrringe tragen! Verwirrte Patienten können
nach den Ohrringen greifen. Kleine Ohrstecker sind ok.
Fingernägel – Bitte recht kurz
men muss ein Arzt aufgesucht werden. Kein Dienstantritt!
wenn keine Krankheitszeichen auftreten. Eine einzelne Pflegekraft kann in kurzer Zeit für eine enorme Keimverbreitung sorgen. Das gilt auch für Noroviren und ähnliche Krankheitserreger.
▶ Bei einer Erkältung muss eine Keimübertragung vermieden wer-
den (nicht in Richtung Patient niesen, Kontakt zu immungeschwächten Senioren vermeiden, ggf. eine Schutzmaske tragen).
▶ Impfungen gegen verschiedene Krankheiten (Hepatitis A/B,
Influenza, Meningokokken, Mumps, Poliomyelitis, Röteln,
Varizellen usw.) sollten selbstverständlich sein.
Leitlinien zur Personalhygiene erfüllen nur dann ihren Zweck,
wenn die Mitarbeiter regelmäßig darin geschult werden und eine
entsprechende Sensibilität dem Thema gegenüber entwickeln.
Häusliche Pflege Meißner & Walter GmbH
▶ Die Fingernägel sind sauber und rund geschnitten und reichen
nicht über die Fingerkuppe hinaus. Lange Fingernägel können
den Bewohner verletzen. Rissige Schnittkanten der Fingernägel
können Einmalhandschuhe perforieren.
▶ Bitte keine künstlichen Fingernägel – sie sind ein idealer Lebensraum für Keime.
▶ Das gilt auch für lackierten Fingernägel! Risse im Nagellack bie-
22
© Thinkstock (2 x)
ten Nischen für Keime. Die Chemikalien, die für die Händedesinfektion genutzt werden, lassen den Lack schneller altern. Nagellack kann abplatzen und in Wunden gelangen.
Heilberufe / Das Pflegemagazin
2014; 66 (5)
TB
2. Welche (Begleit-)Erkrankungen bedeuten ein
Risiko die Wundheilung?
A Pneumonie und COOP
B Neurodermitis und Hautpilze.
C Diabetes mellitus und geschwächter Immunabwehr.
3.
A
B
C
Welche Entzündungszeichen sind u.a. bekannt?
Trockene, schuppige Haut
Geringe Exsudatmengen
Unangenehmer Geruch und bröckeliges, leicht blutendes Granulationsgewebe
4. Welche Technik ist für einen bakteriologische
Abstrich zeitgemäß?
A Die Wittener Werkzeuge.
B Der Essener Wundkreisel.
C Die Basale Stimulation.
5. Wie sollte der Anästhesiearbeitsplatz
grundsätzlich organisiert sein?
A Der Anästhesiearbeitsplatz sollte grundsätzlich ausschließlich über reine Arbeitsflächen verfügen.
B Dazu gibt es keine Empfehlungen, der Anästhesiearbeitspaltz passt sich den Gegebenheiten im
Krankenhaus an.
C Grundsätzlich sollte der Anästhesiearbeitsplatz so
organisiert werden, dass eine reine und eine unreine Arbeitsfläche definiert werden.
6. Wann erfolgt eine Desinfektion aller patientennahen Flächen und Handkontaktflächen?
A Vor jedem Patientenwechsel.
B Vor Beginn der ersten Narkose
C Nach der letzten OP.
Name, Vorname
Straße
G
ILDU
7. Was bedeutet folgende Aussage: Auf der reinen
Arbeitsfläche werden die zur Narkose benötigten Medikamente unmittelbar vor Gebrauch
aufgezogen?
A Maximal eine Stunde Liegedauer der mit sterilem
Stöpsel verschlossenen Spritzen.
B Maximal zehn Minuten Liegedauer der mit sterilem
Stöpsel verschlossenen Spritzen.
C Maximal eine halbe Stunde Liegedauer der mit sterilem Stöpsel verschlossenen Spritzen.
8. In welchen „Technischen Regeln für biologische
Arbeitsstoffe“ ist formuliert, dass bei der medizinischen Versorgung von Menschen Schmuckstücke an Händen und Unterarmen, Uhren und
künstliche Fingernägel nicht getragen werden
dürfen?
A TRBA 250
B TRBA 251
C TRBA 255
9. Gehört ein Hautschutz-Plan zum Standard für
die Händehygiene?
A Maßnahmen zum Hautschutz legt jeder Mitarbeiter
individuell fest.
B Ein Hautschutz-Plan gehört ebenso wie der Handschuh-Plan zum Standard für die Händehygiene.
C Eine Handschuhplan ist völlig ausreichend.
10. Ersetzen sterile Handschuhe die Händedesinfektion?
A Medizinische Untersuchungshandschuhe oder
sterile Handschuhe sind hundertprozentig dicht.
Eine Händedesinfektion ist nicht nötig.
B Nur wenn medizinische Untersuchungshandschuhe
oder sterile Handschuhe sichtbar beschädigt sind
ist eine Händedesinfektion notwendig.
C Nein, denn medizinische Untersuchungshandschuhe oder sterile Handschuhe sind nie hundertprozentig dicht.
⃞ Ich bin Abonnent/in von HEILBERUFE und möchte gegen
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⃞ Ich habe kein HEILBERUFE Abo und möchte gegen Gebühr
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E
1. Was ist die häufigste Komplikation bei der
Wundheilung?
A Lokale Infektionen
B Überschüssiges Wundsekret
C Unkontrollierte Narbenbildung
3
Punkte
R
(Es ist jeweils nur eine Antwort richtig.)
IFIZIE
N
RT
RT
FO
Infektionen vermeiden
ZE
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