Quantenfeldtheorie Übung 1 Prof. D. Stöckinger Marco Schäfer Philipp v. Weitershausen http://iktp.tu-dresden.de/Lehre/WS2008/QFT Wintersemester 2008/2009 1. Darstellung der Poincaréalgebra durch Differentialoperatoren: Für jede durch (Λ, a) definierte Poincarétransformation definieren wir den Operator U (Λ, a) auf einem Funktionenraum durch U (Λ, a)f = f 0 f 0 (Λµ ν xν + aµ ) = f (xµ ). mit a) Zeigen Sie, daß diese Operatoren U (Λ, a) eine Darstellung der Poincarégruppe bilden, d.h. daß U (Λ2 , a2 )U (Λ1 , a1 ) = U (Λ2 Λ1 , Λ2 a1 + a2 ). b) Zeigen Sie, daß die durch i U (δ + ω, ) = 1 + iµ Pµ − ω µν Jµν + . . . 2 definierten Generatoren Pµ , Jµν in dieser Darstellung die Differentialoperatorform Pµ = i∂µ , Jµν = i(xµ ∂ν − xν ∂µ ) annehmen. 2. Poincaréalgebra: Zeigen Sie anhand obiger Darstellung, daß die Vertauschungsrelationen zwischen den Generatoren der Poincarégruppe durch [P µ , P ν ] = 0, [P µ , J ρσ ] = i(g µρ P σ − g µσ P ρ ), [J µν , J ρσ ] = i(g νρ J µσ − g µρ J νσ + g µσ J νρ − g νσ J µρ ) (1) (2) (3) gegeben sind. Zeigen Sie auch (am einfachsten darstellungsunabhängig), daß P µ Pµ mit allen Generatoren vertauscht. 3. Darstellung der Lorentzgruppe mit γ-Matrizen: Auf dem Raum der 4-Spinoren definieren wir die Matrizen 1 µν σ , 2 i µ ν = [γ , γ ] , 2 S µν = σ µν wobei die γ-Matrizen die Antivertauschungsrelation {γµ , γν } = 2gµν erfüllen. Zeigen Sie, daß die S µν eine Darstellung der Lorentzalgebra bilden, d.h. daß sie Gl. (??) erfüllen. 1 4. Zusammenhang Spin-Statistik: Betrachten Sie 1-Teilchenzustände von Teilchen e− und Antiteilchen e+ , die eine innere Quantenzahl (Spin) haben, sowie die zugehörigen Erzeuger: |e− , p, σi = c†σ (p)|0i, |e+ , p, σi = d†σ (p)|0i. Die nichtverschwindenden (Anti-)Vertauschungsrelationen der Erzeuger und Vernichter lauten [cσ (p), c†σ0 (p0 )]∓ = (2π)3 2p0 δσσ0 δ (3) (~p − p~0 ), [dσ (p), d†σ0 (p0 )]∓ = (2π)3 2p0 δσσ0 δ (3) (~p − p~0 ). Hierbei wurde die Statistik (−: bosonisch, +: fermionisch) noch offengelassen. Ein allgemeines Feld Ψ(x), das U (1, a)Ψ(x)U † (1, a) = Ψ(x + a) erfüllt, hat dann die Form XZ d3 p −ipx † ipx Ψ(x) = c (p)u (p)e + d (p)v (p)e . σ σ σ σ (2π)3 2p0 σ Die Form der “Wellenfunktionen” u, v lässt sich für jeden gegebenen Spin aus der Forderung nach Lorentzkovarianz von Ψ(x) ermitteln. a) Zeigen Sie: [Ψ(x), Ψ(y)]∓ = 0, XZ † [Ψ(x), Ψ (y)]∓ = σ (4) 3 dp uσ (p)u†σ (p)e−ip(x−y) ∓ vσ (p)vσ† (p)eip(x−y) (2π)3 2p0 (5) b) Spezialisieren Sie auf den Fall von Spin-0-Teilchen: uσ = vσ = 1, und auf den Fall von Spin-1/2-(Dirac)-Teilchen: X X uσ (p)u†σ (p) = (γ µ pµ + m)γ 0 , vσ (p)vσ† (p) = (γ µ pµ − m)γ 0 . σ σ Zeigen Sie nun, daß das Feld Ψ nur dann die kausalen Vertauschungsrelationen [Ψ(x), Ψ† (y)]∓ = 0 für (x − y)2 < 0 erfüllt, wenn bosonisch (Spin 0) bzw. fermionisch (Spin 1/2) quantisiert wird. Hinweis: Benutzen Sie, daß die Funktion Z d3 p e−ip(x−y) ∆+ (x − y) = (2π)3 2p0 für raumartiges (x − y) nur von (x − y)2 abhängen kann. 2