Carvedilol - 1 A Pharma®

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Carvedilol - 1 A Pharma®
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Tablette enthält 3,125 mg/6,25 mg/12,5 mg/
25 mg/50 mg Carvedilol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Carvedilol - 1 A Pharma 3,125 mg Tabletten
Hellrote, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit druckempfindlicher Bruchkerbe, Kodierung C1.
Carvedilol - 1 A Pharma 6,25 mg Tabletten
Gelbe, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit druckempfindlicher Bruchkerbe, Kodierung C2.
Carvedilol - 1 A Pharma 12,5 mg Tabletten
Altrosa, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit druckempfindlicher Bruchkerbe, Kodierung C3.
Carvedilol - 1 A Pharma 25 mg Tabletten
Weiße, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit druckempfindlicher Bruchkerbe, Kodierung C4.
Carvedilol - 1 A Pharma 50 mg Tabletten
Weiße, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit druckempfindlicher Bruchkerbe, Kodierung C5.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
• Essentielle Hypertonie
• Chronisch stabile Angina pectoris
• Zusatzbehandlung bei mäßiger bis
schwerer stabiler Herzinsuffizienz
Stand: August 2014
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Carvedilol ist in 5 Stärken erhältlich:
3,125 mg, 6,25 mg, 12,5 mg, 25 mg und
50 mg.
Essentielle Hypertonie
Carvedilol kann zur Behandlung der
Hypertonie allein oder in Kombination mit
anderen Antihypertonika, insbesondere
Thiazid-Diuretika, verwendet werden.
Eine einmal tägliche Dosierung wird empfohlen, die empfohlene maximale Einzeldosis beträgt jedoch 25 mg und die empfohlene maximale Tagesdosis beträgt 50 mg.
Erwachsene: Die empfohlene Initialdosis
beträgt einmal täglich 12,5 mg für zwei
Tage. Danach wird die Behandlung mit
einer Dosis von 25 mg/Tag fortgesetzt. Die
Dosis kann gegebenenfalls schrittweise in
Intervallen von zwei Wochen oder in größeren Abständen weiter erhöht werden.
Ältere Patienten: Bei Hypertonie beträgt
die empfohlene Initialdosis einmal täglich
12,5 mg. Diese Dosis kann auch für die
Weiterbehandlung ausreichend sein. Bei
ungenügender Wirkung kann die Dosis
jedoch schrittweise in Intervallen von zwei
Wochen oder in größeren Abständen erhöht werden.
Chronisch stabile Angina pectoris
Erwachsene: Die empfohlene Initialdosis
beträgt zweimal täglich 12,5 mg für zwei
Tage. Danach wird die Behandlung mit
einer Dosis von zweimal täglich 25 mg
fortgesetzt. Die Dosis kann gegebenenfalls schrittweise in Intervallen von zwei
Wochen oder in größeren Abständen weiter erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 100 mg, verteilt auf
zwei Dosen.
Ältere Patienten: Die empfohlene Initialdosis beträgt zweimal täglich 12,5 mg für
2 Tage. Danach wird die Behandlung mit
einer Dosis von zweimal täglich 25 mg
fortgesetzt, welche auch die empfohlene
Tageshöchstdosis ist.
Herzinsuffizienz
Behandlung einer mäßigen bis schweren
Herzinsuffizienz zusätzlich zu einer konventionellen Basistherapie mit Diuretika,
ACE-Hemmern, Digitalis und/oder Vasodilatatoren. Der Patient sollte klinisch stabil sein (keine Änderung der NYHA-Klasse, keine Hospitalisierung wegen einer
Herzinsuffizienz) und die Basistherapie
muss mindestens 4 Wochen vor Behandlungsbeginn eingestellt worden sein.
Außerdem sollte der Patient eine verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion
aufweisen, die Herzfrequenz sollte > 50
Schläge pro Minute betragen und der systolische Blutdruck > 85 mmHg (siehe 4.3.
„Gegenanzeigen“).
Die Initialdosis beträgt zweimal täglich
3,125 mg Carvedilol für zwei Wochen.
Wenn die Initialdosis gut vertragen wird,
kann die Carvedilol-Dosis in Intervallen
von zwei Wochen oder in größeren Abständen zuerst auf zweimal täglich
6,25 mg, dann auf zweimal täglich 12,5 mg
und danach auf zweimal täglich 25 mg er-
1
höht werden. Es wird empfohlen, die
höchste vom Patienten tolerierte Dosis
anzustreben.
Die empfohlene Maximaldosis beträgt
zweimal täglich 25 mg bei Patienten mit
einem Körpergewicht unter 85 kg und
zweimal täglich 50 mg bei Patienten mit
einem Körpergewicht über 85 kg, vorausgesetzt, dass keine schwere Herzinsuffizienz vorliegt. Eine Dosiserhöhung auf
zweimal täglich 50 mg sollte unter engmaschiger ärztlicher Überwachung erfolgen.
Zu Therapiebeginn oder aufgrund einer
Dosiserhöhung kann eine vorübergehende Verschlechterung der Symptome der
Herzinsuffizienz auftreten, insbesondere
bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und/oder hochdosierter Diuretikatherapie. Dies erfordert üblicherweise keinen Abbruch der Behandlung, die Dosis
sollte jedoch nicht erhöht werden. Nach
Behandlungsbeginn oder Dosiserhöhung
sollte der Patient von einem Internisten/
Kardiologen überwacht werden. Vor jeder
Erhöhung der Dosis sollte eine Untersuchung im Hinblick auf potentielle Symptome einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder Symptome einer übermäßigen Vasodilatation (z. B. Nierenfunktion,
Körpergewicht, Blutdruck, Herzfrequenz
und -rhythmus) stattfinden.
Eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz
oder Flüssigkeitsretention wird durch eine
Erhöhung der Diuretika-Dosierung behandelt; die Dosis von Carvedilol sollte erst
erhöht werden, wenn der klinische Zustand des Patienten stabil ist. Bei Bradykardie oder Verzögerung der AV-Überleitung sollte zunächst der Digoxinspiegel
überprüft werden. Eine Reduktion der Carvedilol-Dosis oder vorübergehendes Absetzen der Behandlung kann gelegentlich
notwendig sein. Auch in diesen Fällen
kann die Einstellung der Carvedilol-Dosis
häufig erfolgreich fortgesetzt werden.
Falls die Carvedilol-Therapie länger als
zwei Wochen unterbrochen wurde, sollte
sie mit zweimal täglich 3,125 mg wieder
aufgenommen werden und erneut eine
schrittweise Erhöhung - gemäß obiger
Empfehlungen - erfolgen.
Niereninsuffizienz
Die Dosierung muss für jeden Patienten individuell festgelegt werden, es gibt jedoch
aufgrund der pharmakokinetischen Parameter keine Hinweise darauf, dass eine
Dosisanpassung von Carvedilol bei Patienten mit Herzinsuffizienz erforderlich ist.
Mäßige Leberfunktionsstörung
Eine Anpassung der Dosis kann erforderlich sein.
51007690
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Carvedilol - 1 A Pharma® 3,125 mg Tabletten
Carvedilol - 1 A Pharma® 6,25 mg Tabletten
Carvedilol - 1 A Pharma® 12,5 mg Tabletten
Carvedilol - 1 A Pharma® 25 mg Tabletten
Carvedilol - 1 A Pharma® 50 mg Tabletten
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Carvedilol - 1 A Pharma®
Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
Es liegen nur unzureichende Daten über
die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit
von Carvedilol vor.
Ältere Patienten
Ältere Patienten können empfindlicher auf
Carvedilol reagieren und sollten sorgfältiger überwacht werden.
Wie bei anderen Betablockern und insbesondere bei Koronarpatienten sollte Carvedilol schrittweise abgesetzt werden
(siehe 4.4. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Art der Anwendung
Die Einnahme der Tabletten kann unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen. Es
wird jedoch Patienten mit Herzinsuffizienz
empfohlen, die Tabletten mit Nahrung zu
sich zu nehmen, damit Carvedilol langsamer resorbiert und das Risiko einer orthostatischen Hypotonie vermindert wird.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen Carvedilol
oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
• Instabile/dekompensierte Herzinsuffizienz
• Klinisch manifeste Leberfunktionsstörung
• Bronchospasmus oder Asthma in der
Anamnese
• AV-Block II. oder III. Grades (sofern kein
permanenter Schrittmacher vorhanden)
• Schwere Bradykardie (< 50 Schläge pro
Minute)
• Kardiogener Schock
• Sinusknotensyndrom (einschließlich sinuatrialer Block)
• Schwere Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 85 mmHg)
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Chronisch dekompensierte Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz kann es während einer Dosiserhöhung von Carvedilol zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder
Flüssigkeitsretention kommen. Bei Auftreten solcher Symptome sollten die Diuretika-Dosis erhöht und die Carvedilol-Dosis
nicht weiter erhöht werden, bis eine klinische Stabilisierung erfolgt ist. Gelegentlich
kann es erforderlich sein, die CarvedilolDosis zu senken oder – seltenen Fällen –
die Gabe zu unterbrechen. Derartige Episoden schließen eine erfolgreiche Dosiseinstellung von Carvedilol nicht von vorneherein aus. Carvedilol ist in Kombination mit Digitalisglykosiden mit Vorsicht
anzuwenden, da beide Wirkstoffe die AVÜberleitung verzögern.
Nierenfunktion bei dekompensierter
Herzinsuffizienz
Eine reversible Verschlechterung der Nierenfunktion wurde bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und Hypotonie
(systolischer Blutdruck <100 mmHg),
ischämischer Herzerkrankung und diffuser Gefäßerkrankung und/oder zugrunde
liegender Niereninsuffizienz unter Carvedilol-Therapie beobachtet.
Linksventrikuläre Dysfunktion nach akutem Myokardinfarkt
Vor Einleitung der Behandlung mit Carvedilol muss der Patient klinisch stabil sein
und sollte mindestens über die vorangegangenen 48 Stunden einen ACE-Hemmer erhalten haben, wobei die Dosis des
ACE-Hemmers mindestens über die vorangegangenen 24 Stunden stabil gewesen sein sollte.
Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
Carvedilol sollte bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung
(COPD) mit bronchospastischer Komponente, die nicht unter oraler oder inhalativer Medikation stehen, mit Vorsicht und
nur dann angewendet werden, wenn der
potenzielle Nutzen gegenüber dem potenziellen Risiko überwiegt.
Bei Patienten mit einer Neigung zu Bronchospasmus kann es infolge eines möglichen Anstiegs des Atemwegswiderstands zu Atemnot kommen. Die Patienten sind während der Einleitung der Behandlung mit und Auftitrierung von Carvedilol engmaschig zu überwachen, und die
Carvedilol-Dosis ist zu senken, falls unter
der Behandlung Hinweise auf Bronchospasmus beobachtet werden.
Diabetes
Bei der Verabreichung von Carvedilol an
Patienten mit Diabetes mellitus ist mit Vorsicht vorzugehen, da die frühen Anzeichen und Symptome einer akuten Hypoglykämie maskiert oder abgeschwächt
sein können. Bei Diabetikern mit chronischer Herzinsuffizienz kann die Anwendung von Carvedilol mit einer schlechteren Blutglukoseeinstellung einhergehen.
Periphere Gefäßerkrankung
Carvedilol ist bei Patienten mit peripherer
Gefäßerkrankung mit Vorsicht anzuwenden, da durch Betablocker die Symptome
einer Arterieninsuffizienz ausgelöst oder
verschlimmert werden können.
Raynaud-Phänomen
Carvedilol ist bei Patienten mit peripheren
Durchblutungsstörungen (z. B. RaynaudPhänomen) mit Vorsicht anzuwenden, da
es zu einer Exazerbation der Symptomatik
kommen kann.
2
Hyperthyreose
Carvedilol kann die Symptome einer
Hyperthyreose maskieren.
Anästhesie und große operative Eingriffe
Bei Patienten, die sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff unterziehen, ist aufgrund der synergistischen negativ inotropen Wirkungen von Carvedilol und Anästhetika mit Vorsicht vorzugehen.
Bradykardie
Carvedilol kann zu Bradykardie führen.
Fällt die Pulsfrequenz des Patienten auf
unter 55 Schläge/Minute, ist die Carvedilol-Dosis zu senken.
Überempfindlichkeit
Bei der Verabreichung von Carvedilol an
Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Anamnese sowie bei
Patienten unter Desensibilisierungstherapie ist mit Vorsicht vorzugehen, da Betablocker sowohl die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen als auch die Schwere einer
anaphylaktischen Reaktion erhöhen können.
Psoriasis
Patienten mit Psoriasis im Zusammenhang mit einer Betablocker-Therapie in
der Anamnese sollten Carvedilol nur nach
Abwägung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses einnehmen.
Gleichzeitige Anwendung von Kalziumantagonisten
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Kalziumantagonisten des Verapamil- oder
Diltiazemtyps oder mit anderen Antiarrhythmika behandelt werden, ist eine sorgfältige Überwachung des EKG und des
Blutdrucks erforderlich.
Phäochromozytom
Bei Patienten mit Phäochromozytom ist
vor jeder Anwendung eines Betablockers
die Behandlung mit einem Alphablocker
einzuleiten. Auch wenn Carvedilol pharmakologisch sowohl alpha- als auch betablockierend wirkt, liegen keine Erfahrungen mit seiner Anwendung bei dieser Erkrankung vor. Daher sollte die Verabreichung von Carvedilol an Patienten mit
Verdacht auf Phäochromozytom mit Vorsicht erfolgen.
Prinzmetal-Angina
Substanzen mit nicht selektiver betablockierender Wirkung können bei Patienten
mit Prinzmetal-Angina Brustschmerzen
auslösen. Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit Carvedilol bei diesen Patienten
vor, auch wenn die alphablockierende Wirkung von Carvedilol u. U. das Auftreten
derartiger Symptome verhindert. Bei der
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Verabreichung von Carvedilol an Patienten mit Verdacht auf Prinzmetal-Angina ist
dennoch mit Vorsicht vorzugehen.
Kontaktlinsen
Kontaktlinsenträger sollten eine mögliche
verminderte Bildung von Tränenflüssigkeit
berücksichtigen.
Entzugssyndrom
Die Behandlung mit Carvedilol darf nicht
abrupt abgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit ischämischer
Herzerkrankung. Carvedilol sollte über
einen Zeitraum von zwei Wochen ausgeschlichen werden.
Doping
Die Anwendung von Carvedilol kann bei
Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.
Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit den seltenen vererbbaren Problemen einer Galaktose-Intoleranz, LappLaktasemangel oder Glukose-GalaktoseMalabsorption sollten dieses Medikament
nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Carvedilol ist ein Substrat und ein Hemmer von P-Glykoprotein. Daher kann die
Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen, die über
P-Glykoprotein transportiert werden, bei
gleichzeitiger Verabreichung mit Carvedilol erhöht sein. Darüber hinaus kann die
Bioverfügbarkeit von Carvedilol durch Induktoren oder Inhibitoren von P-Glykoprotein verändert werden.
Inhibitoren sowie Induktoren von CYP2D6
und CYP2C9 können die systemische
und/oder präsystemische Verstoffwechslung von Carvedilol stereoselektiv modifizieren, was zu erhöhten bzw. verminderten Plasmaspiegeln von R- und S-Carvedilol führt. Einige bei Patienten oder gesunden Probanden beobachteten Beispiele sind im Folgenden aufgelistet, wobei die
Aufzählung jedoch nicht erschöpfend ist.
Digoxin: Es kommt zu einer Erhöhung der
Digoxinspiegel um ca. 15 %, wenn Digoxin und Carvedilol gleichzeitig verabreicht
werden. Sowohl Digoxin als auch Carvedilol verzögern die AV-Überleitung. Bei
Einleitung, Titrierung oder Absetzen von
Carvedilol wird eine verstärkte Überwachung der Digoxinspiegel empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”).
Rifampicin: In einer Studie mit 12 gesunden Probanden führte die Verabreichung
von Rifampicin zu einer Senkung des Carvedilol-Plasmaspiegels um ca. 70 %,
höchstwahrscheinlich über eine durch die
Induktion von P-Glykoprotein bedingte
Verminderung der intestinalen Resorption
von Carvedilol.
Cyclosporin: Zwei Studien mit Patienten
nach Nieren- und Herztransplantation, die
oral Cyclosporin erhielten, haben einen
Anstieg der Cyclosporin-Plasmaspiegel
nach Einleitung der Carvedilolbehandlung
ergeben. Bei etwa 30 % der Patienten
musste die Cyclosporindosis gesenkt
werden, um die Cyclosporinspiegel innerhalb des therapeutischen Bereichs zu halten, während bei den übrigen Patienten
keine Anpassung erforderlich war. Durchschnittlich wurde die Cyclosporindosis bei
rund 20 % dieser Patienten gesenkt. Aufgrund der erheblichen interindividuellen
Schwankungen bezüglich der erforderlichen Dosisanpassung ist es empfehlenswert, nach Einleitung der Carvedilolbehandlung den Cyclosporinspiegel engmaschig zu kontrollieren und die Cyclosporindosis gegebenenfalls anzupassen.
Amiodaron: Bei Patienten mit Herzinsuffizienz verringerte Amiodaron die Clearance von S-Carvedilol, wahrscheinlich
durch Hemmung von CYP2C9. Der mittlere Plasmaspiegel von R-Carvedilol war
unverändert. Infolgedessen besteht das
potenzielle Risiko einer verstärkten betaBlockade bedingt durch einen Anstieg der
S-Carvedilol-Plasmakonzentration.
Fluoxetin: In einer randomisierten Crossover-Studie an 10 Patienten mit Herzinsuffizienz führte die gleichzeitige Anwendung von Fluoxetin, einem starken
CYP2D6-Hemmer, zu einer stereoselektiven Hemmung des Carvedilolstoffwechsels mit einem Anstieg der mittleren AUC
für das R(+)-Enantiomer um 77 %. Es wurden zwischen den Behandlungsgruppen
jedoch keine Unterschiede in Bezug auf
unerwünschte Ereignisse, Blutdruck oder
Herzfrequenz festgestellt.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Insulin oder orale Hypoglykämika: Substanzen mit betablockierenden Eigenschaften
können den Blutglukose senkenden Effekt
von Insulin und oralen Hypoglykämika verstärken. Die Anzeichen einer Hypoglykämie
(insbesondere Tachykardie) können maskiert oder abgeschwächt sein. Bei Patienten unter Insulin oder oralen Hypoglykämika wird daher eine regelmäßige Überwachung der Blutglukosewerte empfohlen.
Katecholamin abbauende Substanzen:
Patienten, die Substanzen mit betablockie-
3
renden Eigenschaften sowie einen Wirkstoff anwenden, der Katecholamine abbaut (z. B. Reserpin und Monoaminoxidasehemmer), sind engmaschig auf Anzeichen von Hypotonie und/oder schwere
Bradykardie zu überwachen.
Digoxin: Die kombinierte Anwendung von
Betablockern und Digoxin kann zur additiven Verlängerung der atrioventrikulären
(AV) Überleitungszeit führen.
Verapamil, Diltiazem, Amiodaron oder andere Antiarrhythmika: In Kombination mit
Carvedilol können diese Wirkstoffe das
Risiko von AV-Überleitungsstörungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
für die Anwendung”).
Clonidin: Durch die gleichzeitige Verabreichung von Clonidin und Wirkstoffen mit
betablockierenden Eigenschaften können
die Blutdruck und Herzfrequenz senkenden Effekte verstärkt werden. Soll die
gleichzeitige Behandlung mit Substanzen
mit betablockierenden Eigenschaften und
Clonidin beendet werden, ist der betablockierende Wirkstoff als erstes abzusetzen.
Die Clonidin-Therapie kann dann einige
Tage später durch schrittweise Senkung
der Dosis abgesetzt werden.
Kalziumantagonisten (siehe Abschnitt 4.4
„Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”): In Einzelfällen werden bei gleichzeitiger Verabreichung von Carvedilol mit Diltiazem
Überleitungsstörungen (selten mit hämodynamischer Beeinträchtigung) beobachtet. Wie bei anderen Substanzen mit betablockierenden Eigenschaften ist bei einer
oralen Verabreichung von Carvedilol mit
Kalziumantagonisten des Verapamil- oder
Diltiazemtyps eine Überwachung von
EKG und Blutdruck empfehlenswert.
Antihypertonika: Wie andere Substanzen
mit betablockierender Wirkung kann auch
Carvedilol die Wirkung anderer gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, die Blutdruck senkende Eigenschaften besitzen
(z. B. alpha1-Rezeptorantagonisten) oder
bei denen Hypotonie zum Nebenwirkungsprofil gehört, verstärken.
Anästhetika: Während der Gabe von Anästhetika wird aufgrund der synergistischen negativ inotropen und hypotonischen Effekte von Carvedilol und Anästhetika eine sorgfältige Überwachung der
Vitalzeichen empfohlen (siehe Abschnitt
4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”).
NSAR: Die gleichzeitige Anwendung nicht
steroidaler Antiphlogistika (NSAR) und beta-
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adrenerger Blocker kann zu Blutdruckanstieg und verschlechterter Blutdruckkontrolle führen.
Beta-agonistische Bronchodilatatoren:
Nicht kardioselektive Betablocker wirken
den bronchodilatierenden Wirkungen betaagonistischer Bronchodilatatoren entgegen. Eine sorgfältige Überwachung der
Patienten wird empfohlen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden klinischen
Erfahrungen mit einer Anwendung von
Carvedilol in der Schwangerschaft vor.
Tierexperimentelle Studien sind in Bezug
auf Auswirkungen auf die Schwangerschaft, die embryonale/fetale Entwicklung, die Geburt und die postnatale Entwicklung nicht ausreichend (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den
Menschen ist unbekannt.
Carvedilol sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, sofern
der potenzielle Nutzen nicht gegenüber
den potenziellen Risiken überwiegt.
Betablocker vermindern die Plazentaperfusion. In der Folge kann es zum intrauterinen Fruchttod des Fetus, zu Fehl- und
Frühgeburten kommen. Außerdem können
sowohl beim Feten als auch beim Neugeborenen schädigende Nebenwirkungen
auftreten (insbesondere Hypoglykämie
und Bradykardie, Atemdepression und
Hypothermie). Für das Neugeborene kann
in der postnatalen Phase u. U. ein erhöhtes Risiko hinsichtlich kardialer und pulmonaler Komplikationen bestehen.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine
substanziellen Hinweise auf eine Teratogenität unter Carvedilol (siehe auch Abschnitt 5.3).
Stillzeit
In tierexperimentellen Studien wurde
nachgewiesen, dass Carvedilol bzw. seine
Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden. Es ist nicht bekannt, ob
Carvedilol in die Muttermilch übergeht.
Das Stillen während der Behandlung mit
Carvedilol wird daher nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Carvedilol auf die Verkehrstüchtigkeit der Patienten und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Aufgrund der individuell unterschiedlich
stark ausgeprägten Reaktionen (z. B.
Schwindel, Müdigkeit) kann die Verkehrstüchtigkeit, die Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen oder das Arbeiten ohne
feste Unterstützung eingeschränkt sein.
Dies gilt insbesondere für den Beginn der
Behandlung, nach einer Dosiserhöhung,
bei einer Umstellung auf andere Arzneimittel und in Kombination mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
(a) Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Häufigkeit unerwünschter Nebenwirkungen ist – mit Ausnahme von Schwindel, anomalem Sehen und Bradykardie nicht dosisabhängig.
(b) Verzeichnis der unerwünschten Wirkungen
Das Risiko der meisten im Zusammenhang mit Carvedilol auftretenden unerwünschten Wirkungen ist bei allen Anwendungsgebieten vergleichbar. Ausnahmen werden in Unterabschnitt (c) beschrieben.
Folgende Häufigkeitskategorien werden
zugrunde gelegt:
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Nicht bekannt
(≥ 1/10)
(≥ 1/100 bis < 1/10)
(≥ 1/1.000 bis < 1/100)
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
(< 1/10.000)
(Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
siehe Tabelle, Seite 5
(c) Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Schwindel, Synkope, Kopfschmerzen und
Asthenie sind in der Regel leicht ausgeprägt und treten mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Beginn der Behandlung auf.
Bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz kann es unter einer Erhöhung
der Carvediloldosis zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz und Flüssigkeitsretention kommen (siehe Abschnitt 4.4).
Herzinsuffizienz ist bei Patienten sowohl
unter Placebo als auch unter Carvedilol
ein häufig berichtetes unerwünschtes Ereignis (14,5 % bzw. 15,4 % bei Patienten
mit linksventrikulärer Dysfunktion nach
akutem Myokardinfarkt).
Eine reversible Verschlechterung der Nierenfunktion wurde unter Carvediloltherapie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und Hypotonie, ischämischer
Herzerkrankung und diffuser Gefäßerkrankung und/oder zugrunde liegender
Niereninsuffizienz beobachtet (siehe Abschnitt 4.4).
Beta-adrenerge Rezeptorblocker können
als Wirkstoffklasse insgesamt zur Manifestation eines latenten Diabetes mellitus
4
führen, manifester Diabetes kann sich verschlechtern, und die Kontrolle der Blutglucose kann beeinträchtigt sein.
Carvedilol kann bei Frauen zu Harninkontinenz führen, die bei Absetzen der Behandlung reversibel ist.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von
großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine
kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind
aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer
Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome und Anzeichen
Bei Überdosierung kann es zu schwerer
Hypotonie, Bradykardie, Herzinsuffizienz,
kardiogenem Schock und Herzstillstand
kommen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen,
Bewusstseinsstörungen und generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Behandlung
Neben allgemeinen unterstützenden Maßnahmen muss unter intensivmedizinischen Bedingungen die Überwachung
und gegebenenfalls Korrektur der Vitalparameter erfolgen. Atropin kann bei exzessiver Bradykardie angewendet werden, während zur Unterstützung der Ventrikelfunktion intravenöses Glukagon oder
Sympathomimetika (Dobutamin, Isoprenalin) empfohlen werden. Soll eine positiv
inotrope Wirkung erzielt werden, sind
Phosphodiesterasehemmer (PDE) in Betracht zu ziehen. Ist eine periphere Vasodilatation das beherrschende Symptom
des Intoxikationsprofils, sind unter kontinuierlicher Kreislaufüberwachung Norfenephrin oder Noradrenalin zu verabreichen. Bei therapierefraktärer Bradykardie
ist eine Schrittmachertherapie einzuleiten.
Bei Bronchospasmus sollten Beta-Sympathomimetika (als Aerosol oder intravenös) oder aber Aminophyllin intravenös
als langsame Injektion oder Infusion gegeben werden. Bei Krampfanfällen wird
die langsame intravenöse Injektion von
Diazepam oder Clonazepam empfohlen.
Bei schwerer Überdosierung mit Schocksymptomatik muss die unterstützende
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Sehr häufig
Infektionen und
parasitäre Erkrankungen
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Erkrankungen des
Immunsystems
Häufig
Bronchitis, Pneumonie,
Infektionen der oberen
Atemwege, Infektionen
der Harnwege
Anämie
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Thrombozytopenie
Leukopenie
Überempfindlichkeit
(allergische Reaktion)
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Gewichtszunahme, Hypercholesterinämie, beeinträchtigte Blutzuckereinstellung (Hyperglykämie,
Hypoglykämie) bei
Patienten mit vorbestehendem Diabetes
Psychiatrische
Erkrankungen
Erkrankungen des
Nervensystems
Augenerkrankungen
Depression, depressive
Verstimmung
Schwindel, Kopfschmerzen
Herzerkrankungen
Herzinsuffizienz
Gefäßerkrankungen
Hypotonie
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und des
Mediastinums
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Schlafstörungen
Präsynkope, Synkope,
Parästhesie
Sehstörungen,
verminderte Tränensekretion (trockene Augen),
Augenreizung
Bradykardie, Ödeme,
Atrioventrikulärer Block,
Hypervolämie,
Angina pectoris
Überwässerung
Orthostatische Hypotonie,
Störungen der peripheren
Durchblutung (kalte
Extremitäten, periphere
Gefäßerkrankung,
intermittierende
Claudicatio und
Raynaud-Phänomen
exazerbiert)
Dyspnoe, Lungenödem,
Asthma bei prädisponierten Patienten
Nasenverstopfung
Übelkeit, Diarrhoe,
Erbrechen, Dyspepsie,
Abdominalschmerz
Leber- und Gallenerkrankungen
Erkrankungen der Haut
und des Unterhautzellgewebes
Hautreaktionen (z. B.
allergisches Exanthem,
Dermatitis, Urticaria,
Pruritus, psoriatische
und Lichen-planus-artige
Hautläsionen), Alopezie
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Erkrankungen der
Nieren und Harnwege
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden
am Verabreichungsort
Alaninaminotransferase
(ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST) und
Gamma-Glutamyltransferase (GGT) erhöht
Schwere dermatologische
Nebenwirkungen (z. B.
Erythema multiforme,
Stevens-Johnson-Syndrom, toxische
epidermale Nekrolyse)
Schmerzen in den
Extremitäten
Verschlechterung der
Nierenfunktion
Niereninsuffizienz und
Nierenfunktionsstörungen bei Patienten mit
diffuser Gefäßerkrankung und/oder zugrunde
liegender Niereninsuffizienz, Miktionsstörungen
Erektile Dysfunktion
Asthenie (Müdigkeit)
Schmerzen
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Harninkontinenz bei
Frauen
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Behandlung ausreichend lange fortgesetzt werden, bis sich der Zustand des
Patienten stabilisiert hat, da mit einer Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit
und Rückverteilung von Carvedilol aus
tieferen Kompartimenten zu rechnen ist.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Alphaund Betablocker
ATC-Code: C07AG02
Carvedilol ist ein vasodilatierender nichtselektiver Betablocker, der den peripheren
Gefäßwiderstand aufgrund einer selektiven alpha1-Rezeptorenblockade reduziert
und das Renin-Angiotensin-System aufgrund der nicht-selektiven Betablockade
unterdrückt. Die Plasma-Renin-Aktivität
ist vermindert und eine Flüssigkeitsretention tritt selten auf.
Carvedilol besitzt keine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA). Wie Propanolol hat es membranstabilisierende
Eigenschaften.
Carvedilol ist ein Razemat aus zwei Stereoisomeren. Im Tiermodell zeigten beide
Enantiomere alpha-blockierende Aktivität.
Die nicht-selektive beta1- und beta2-Adrenozeptorblockade ist hauptsächlich dem S()-Enantiomer zuzuschreiben.
Die antioxidativen Eigenschaften von Carvedilol und seiner Metaboliten wurden in
In-vitro- und In-vivo-Experimenten im
Tiermodell und in vitro in einer Reihe von
menschlichen Zelltypen demonstriert.
Bei hypertonen Patienten wird die Blutdrucksenkung nicht von einer gleichzeitigen Erhöhung des peripheren Widerstandes begleitet, wie dies bei reinen Betablockern beobachtet wurde. Die Herzfrequenz
wird geringfügig gesenkt. Das Herzschlagvolumen bleibt unverändert. Der renale
Blutfluss und die Nierenfunktion bleiben
ebenso wie der periphere Blutfluss im normalen Bereich; daher tritt ein bei Betablockern oft beobachtetes Kältegefühl an den
Gliedmaßen nur selten auf. Bei Hypertonikern erhöht Carvedilol die Plasmakonzentration von Norepinephrin.
In der Langzeitbehandlung von Patienten
mit Angina pectoris zeigte Carvedilol antiischämische und antianginöse Effekte.
Hämodynamische Studien zeigten eine
Verringerung der ventrikulären Vor- und
Nachlast. Bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion oder Stauungsherzinsuffizienz bewirkt Carvedilol günstige Effekte
auf hämodynamische Parameter sowie
eine Verbesserung der linksventrikulären
Ejektionsfraktion und eine Verringerung
der Herzgröße. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz wird durch Carvedilol die Sterblichkeit sowie die Notwendigkeit von Hospitalisierungen aus kardiovaskulären
Gründen reduziert.
des Metaboliten im Menschen sind jedoch
etwa 10-fach niedriger als die von Carvedilol. Zwei der Hydroxycarbazol-Metaboliten von Carvedilol sind hochwirksame
Antioxidantien mit einer 30-80-fach höheren Wirkung als Carvedilol.
Carvedilol hat weder eine negative Auswirkung auf die Serumlipidspiegel noch
auf Elektrolyte. Das Verhältnis von HDL
(high-density Lipoproteine) und LDL (lowdensity Lipoproteine) bleibt normal.
Pharmakokinetische Eigenschaften bei
Patienten
Die Pharmakokinetik von Carvedilol wird
vom Alter beeinflusst; die Carvedilol-Plasmaspiegel sind bei älteren Patienten etwa
um 50 % höher als bei jungen Patienten.
In einer Studie mit Patienten mit Leberzirrhose war die Bioverfügbarkeit von Carvedilol 4-fach und die Plasmaspiegel
5-fach sowie das Verteilungsvolumen
dreifach höher als bei Lebergesunden. Bei
einigen Hypertonikern mit mäßiger (Kreatininclearance 20-30 ml/ min) oder schwerer (Kreatininclearance < 20 ml/min) Niereninsuffizienz wurde im Vergleich zu Nierengesunden ein Anstieg der Plasmakonzentrationen von Carvedilol von etwa 4055 % beobachtet. Die Ergebnisse variierten jedoch sehr stark.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Beschreibung
Die absolute Bioverfügbarkeit nach oraler
Gabe von Carvedilol beträgt etwa 25 %.
Die maximale Plasmakonzentration wird
etwa 1 Stunde nach der Gabe erreicht. Es
besteht eine lineare Korrelation zwischen
Dosis und Plasmaspiegel.
Bei Patienten, die eine langsame Hydroxylierung von Debrisoquin aufweisen, erhöhten sich die Plasmakonzentrationen
von Carvedilol auf das 2-3-fache im Vergleich zu schnellen Verstoffwechslern von
Debrisoquin.
Die Bioverfügbarkeit wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verändert,
nur die maximalen Plasmaspiegel werden
verzögert erreicht.
Carvedilol ist eine sehr lipophile Verbindung. Es wird zu etwa 98 % bis 99 % an
Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 2 l/kg. Der
First-pass-Effekt beträgt nach oraler Gabe
etwa 60 bis 75 %.
Die durchschnittliche Eliminations-Halbwertszeit von Carvedilol beträgt etwa 6 bis
10 Stunden. Die Plasmaclearance liegt bei
etwa 590 ml/min. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend biliär. Die Hauptausscheidung von Carvedilol erfolgt über die
Faeces. Ein geringer Anteil wird in Form
von Metaboliten über die Nieren ausgeschieden.
Carvedilol wird in hohem Ausmaß zu verschiedenen Metaboliten abgebaut, die
hauptsächlich biliär eliminiert werden.
Carvedilol wird in der Leber vornehmlich
durch Oxidierung des aromatischen Ringes und Glukuronidierung metabolisiert.
Durch Demethylierung und Hydroxylierung entstehen am Phenolring drei aktive
Metaboliten mit betablockierenden Wirkungen. Im Vergleich zu Carvedilol haben
diese drei aktiven Metaboliten eine
schwache vasodilatierende Wirkung. Aus
präklinischen Studien geht hervor, dass
der 4‘-Hydroxyphenol-Metabolit eine 13fach höhere betablockierende Wirkung
hat als Carvedilol. Die Konzentrationen
6
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien an Ratten und Mäusen zeigten
mit Dosen von 75 mg/kg und 200 mg/kg
(das 38-100-Fache der täglichen Maximaldosis beim Menschen) kein karzinogenes Potential von Carvedilol.
In-vitro- oder In-vivo-Studien an Säugetieren oder anderen Tieren zeigten kein
mutagenes Potential von Carvedilol.
Nach Gabe hoher Dosen Carvedilol an
trächtige Ratten (> 200 mg/kg = > das
100-Fache der täglichen Maximaldosis
beim Menschen) wurden unerwünschte
Nebenwirkungen auf die Schwangerschaft und Fertilität beobachtet.
Bei Dosen > 60 mg/kg (> das 30-Fache der
täglichen Maximaldosis beim Menschen)
waren körperliches Wachstum und Entwicklung der Feten verzögert. Embryotoxizität (erhöhte Sterblichkeit nach Implantation des Embryos) trat auf, es kam jedoch
zu keinen Missbildungen bei Ratten oder
Kaninchen bei Dosen von 200 mg/ kg und
75 mg/kg (das 38-100-Fache der täglichen
Maximaldosis beim Menschen).
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
• Lactose-Monohydrat
• mikrokristalline Cellulose
• Crospovidon
• Povidon K 30
• hochdisperses Siliciumdioxid
• Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
zusätzlich für Carvedilol - 1 A Pharma
3,125 mg Tabletten:
• Eisen(III)-oxid (E 172)
Fachinformation
Carvedilol - 1 A Pharma®
zusätzlich für Carvedilol - 1 A Pharma
6,25mg Tabletten:
• Eisenoxidhydrat (E 172)
zusätzlich für Carvedilol - 1 A Pharma
12,5 mg Tabletten:
• Eisen(III)-oxid (E 172)
• Eisenoxidhydrat (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen:
11.August 2014
10. STAND DER INFORMATION
August 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Polyethylen(PE-HD)-Behälter und Verschlüsse:
In der Originalpackung aufbewahren.
Blister (Al/PVC): In der Originalpackung
aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Polyethylen(PE-HD)-Behälter und Verschlüsse: 28, 30, 60, 100, 250 und 500 Tabletten.
Blister (Al/PVC): 14, 20, 28, 30, 50, 50x1,
56, 60, 98, 98x1 und 100 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen und Verpackungsmaterialien in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. INHABER DER ZULASSUNGEN
1 A Pharma GmbH
Keltenring 1 + 3
82041 Oberhaching
Telefon: 089/6138825-0
Telefax: 089/6138825-65
E-Mail: [email protected]
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Carvedilol - 1 A Pharma 3,125 mg Tabletten
56447.00.00
Carvedilol - 1 A Pharma 6,25 mg Tabletten
56447.01.00
Carvedilol - 1 A Pharma 12,5 mg Tabletten
56447.02.00
Carvedilol - 1 A Pharma 25 mg Tabletten
56447.03.00
Carvedilol - 1 A Pharma 50 mg Tabletten
56447.04.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Datum der Erteilung der Zulassungen:
17.Juni 2003
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