Carvedilol beta

Werbung
Fachinformation
Carvedilol beta
3,125 mg/ - 6,25 mg/ - 12,5 mg/ - 25 mg Tabletten
Wirkstoff: Carvedilol
2.Qualitative und quantitative
Zusammen­setzung
Carvedilol beta 3,125 mg Tabletten
1 Tablette enthält 3,125 mg Carvedilol.
Carvedilol beta 6,25 mg Tabletten
1 Tablette enthält 6,25 mg Carvedilol.
Carvedilol beta 12,5 mg Tabletten
1 Tablette enthält 12,5 mg Carvedilol.
Carvedilol beta 25 mg Tabletten
1 Tablette enthält 25 mg Carvedilol.
Hilfsstoffe siehe unter 6.1
3. Darreichungsform
Tablette
Carvedilol beta 3,125 mg Tabletten
Hellrote, runde, konvexe, teilbare ­Tablette
mit einer druckempfindlichen ­Bruchkerbe,
Kodierung Cl.
Carvedilol beta 6,25 mg Tabletten
Gelbe, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit einer druckempfindlichen ­Bruchkerbe,
­Kodierung C2.
Carvedilol beta 12,5 mg Tabletten
Altrosafarbene, runde, konvexe, teilbare
Tablette mit einer druckempfindlichen
­Bruchkerbe, Kodierung C3.
Carvedilol beta 25 mg Tabletten
Weiße, runde, konvexe, teilbare Tablette
mit einer druckempfindlichen ­Bruchkerbe,
Kodierung C4.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
– Essentielle Hypertonie
– Chronisch stabile Angina pectoris
–Zusatzbehandlung bei mäßiger bis
schwerer stabiler Herzinsuffizienz
Stand: April 2008
4.2 Dosierung, Art und Dauer der An­wen­
dung
Carvedilol beta ist in geeigneten Wirkstoffstärken erhältlich.
Essentielle Hypertonie
Carvedilol kann zur Behandlung der Hypertonie allein oder in Kombination mit
anderen Antihypertonika, insbesondere
Thiazid-Diuretika, verwendet werden.
Eine 1-mal tägliche Dosierung wird
­empfohlen, die empfohlene maximale
Einzeldosis beträgt jedoch 25 mg, und
die ­ emp­fohlene maximale Tagesdosis
beträgt 50 mg.
Erwachsene:
Die empfohlene Initialdosis beträgt einmal täglich 12,5 mg für zwei Tage. ­Danach
wird die Behandlung mit einer ­Dosis von
25 mg/Tag fortgesetzt. Die Dosis kann
gegebenenfalls schrittweise in Intervallen von zwei Wochen oder in größeren
Abständen weiter erhöht werden.
Ältere Patienten:
Bei Hypertonie beträgt die empfohlene
Initialdosis einmal täglich 12,5 mg. Diese
Dosis kann auch für die Weiterbehandlung ausreichend sein. Bei ungenügender Wirkung kann die Dosis jedoch
schrittweise in Intervallen von zwei Wochen oder in größeren Abständen erhöht
werden.
Chronisch stabile Angina pectoris
Erwachsene:
Die empfohlene Initialdosis beträgt zweimal täglich 12,5 mg für zwei Tage. Danach
wird die Behandlung mit einer Dosis von
zweimal täglich 25 mg fortgesetzt. Die
Dosis kann gegebenenfalls schrittweise
in Intervallen von zwei Wochen oder in
größeren Abständen weiter erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis
beträgt 100 mg, verteilt auf zwei Dosen.
Ältere Patienten:
Die empfohlene Initialdosis beträgt zweimal täglich 12,5 mg für 2 Tage. Danach
wird die Behandlung mit einer Dosis von
zweimal täglich 25 mg fortgesetzt, ­welche
auch die empfohlene Tageshöchstdosis
ist.
Herzinsuffizienz
Behandlung einer mäßigen bis schweren Herzinsuffizienz zusätzlich zu einer
konventionellen Basistherapie mit Diuretika, ACE-Hemmern, Digitalis und/oder
Vasodilatatoren.
Der Patient sollte klinisch stabil sein
(keine Änderung der NYHA-Klasse,
­k eine Hospitalisierung wegen einer
Herzinsuffizienz), und die Basistherapie
muss mindestens 4 Wochen vor Behandlungsbeginn eingestellt worden
sein. Außerdem sollte der Patient eine
verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion aufweisen, die Herzfrequenz
sollte > 50 Schläge pro Minute betragen
und der systolische Blutdruck > 85 mm
Hg (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Die Initialdosis beträgt zweimal täglich
3,125 mg für zwei Wochen. Wenn die
Initialdosis gut vertragen wird, kann die
Carvedilol-Dosis in Intervallen von zwei
Wochen oder in größeren Abständen zuerst auf zweimal täglich 6,25 mg, dann
auf zweimal täglich 12,5 mg und danach
auf zweimal täglich 25 mg erhöht werden. Es wird empfohlen, die höchste vom
Patienten tolerierte Dosis anzustreben.
Die empfohlene Maximaldosis beträgt
zweimal täglich 25 mg bei Patienten mit
einem Körpergewicht unter 85 kg und
zweimal täglich 50 mg bei Patienten mit
einem Körpergewicht über 85 kg, voraus­
gesetzt, dass keine schwere Herzinsuffizienz vorliegt. Eine Dosiserhöhung auf
zweimal täglich 50 mg sollte sorgfältig
unter engmaschiger ärztlicher Über­
wachung erfolgen.
Zu Therapiebeginn oder aufgrund einer
Dosiserhöhung kann eine vorübergehende Verschlechterung der Symptome
der Herzinsuffizienz auftreten, insbe­
sondere bei Patienten mit schwerer
Herzinsuffizienz und/oder hochdosierter
Diuretika-Therapie. Dies erfordert üb­
licherweise keinen Abbruch der Behandlung, die Dosis sollte jedoch nicht erhöht
werden.
Nach Behandlungsbeginn oder Dosis­
erhöhung sollte der Patient von einem
­Internisten/Kardiologen überwacht werden. Vor jeder Erhöhung der Dosis sollte
eine Untersuchung im Hinblick auf
­potentielle Symptome einer Verschlech­
te­rung der Herzinsuffizienz oder Symp­
tome einer übermäßigen Vasodilatation
(z. B. Nierenfunktion, Körpergewicht,
Blut­druck, Herzfrequenz und -rhythmus)
stattfinden.
Eine Verschlechterung der Herzinsuffi­
zienz oder Flüssigkeitsretention wird
durch eine Erhöhung der Diuretika-­Dosis
be­handelt; die Dosis von Carvedilol ­sollte
erst erhöht werden, wenn der klinische
Zustand des Patienten stabil ist. Bei
­Bradykardie oder Verzögerung der ­AVÜberleitung sollte zuerst der Digoxinspiegel überprüft werden. Eine ­Reduk­tion
der Carvedilol-Dosis oder vorübergehendes Absetzen der Behandlung kann
­gelegentlich notwendig sein. Auch in
­diesen Fällen kann die Einstellung der
Carvedilol-Dosis häufig erfolgreich fortgesetzt werden.
Falls die Carvedilol-Therapie länger als
zwei Wochen unterbrochen wurde, sollte
sie mit zweimal täglich 3,125 mg wieder
aufgenommen werden und erneut eine
schrittweise Erhöhung – gemäß obiger
Empfehlungen – erfolgen.
Niereninsuffizienz
Die Dosierung muss für jeden Patienten
individuell festgelegt werden, es gibt jedoch aufgrund der pharmakokinetischen
90576100
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Carvedilol beta 3,125 mg Tabletten
Carvedilol beta 6,25 mg Tabletten
Carvedilol beta 12,5 mg Tabletten
Carvedilol beta 25 mg Tabletten
1
Fachinformation
Carvedilol beta
3,125 mg/ - 6,25 mg/ - 12,5 mg/ - 25 mg Tabletten
Mäßige Leberfunktionsstörung
Eine Anpassung der Dosis kann erforderlich sein.
Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
Es liegen nur unzureichende Daten über
die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit
von Carvedilol vor.
Ältere Patienten
Ältere Patienten können empfindlicher
auf Carvedilol reagieren und sollten sorg­
fältiger überwacht werden.
Wie bei anderen Betablockern und insbesondere bei Koronarpatienten sollte
Carvedilol schrittweise abgesetzt werden (siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Stand: April 2008
Art der Anwendung
Die Einnahme der Tabletten kann unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen. Es
wird jedoch Patienten mit Herzinsuffi­
zienz empfohlen, die Tabletten mit Nahrung zu sich zu nehmen, damit Carvedilol
langsamer resorbiert und das Risiko
­einer orthostatischen Hypotonie vermindert wird.
2
4.3 Gegenanzeigen
–Herzinsuffizienz NYHA-Klasse IV der
Klassifizierung einer Herzinsuffizienz,
die einer intravenösen inotropen Behandlung bedarf
–chronisch obstruktive Lungenerkrankung mit Bronchialobstruktion (siehe
4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)
–klinisch signifikante Leberfunktionsstörungen
–Bronchialasthma
–AV-Block II. oder III. Grades
–schwere Bradykardie (< 50 Schläge
pro Minute)
–kardiogener Schock
–Sinusknotensyndrom (einschl. sinu­atria­
ler Block)
–schwere Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 85 mmHg)
–Überempfindlichkeit gegenüber Carve­
dilol oder einem der Hilfsstoffe
–metabolische Azidose
–Prinzmetal-Angina
–unbehandeltes Phäochromozytom
–schwere periphere arterielle Kreislaufstörungen
–gleichzeitige intravenöse Behandlung
mit Verapamil oder Diltiazem (siehe
4.5 „Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).
4.4 Warnhinweise und Vor­sichtsmaß­
nahmen für die Anwendung
Warnhinweise zur Beachtung insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Carvedilol sollte grundsätzlich zusätzlich
zu Diuretika, ACE-Hemmern, Digitalis
und /oder Vasodilatatoren gegeben werden. Die Therapie sollte nur begonnen
werden, wenn der Patient seit mindes­
tens 4 Wochen auf eine konventionelle
Basistherapie eingestellt ist. Dekom­pen­
sier­­te Patienten müssen wieder stabilisiert ­ werden. Patienten mit schwerer
Herz­in­suffi­zienz, Salz- und Volumen­man­gel, ältere Patienten oder Patienten
mit niedrigem Basis-Blutdruck sollten
etwa 2 Stunden nach der ersten Dosis
oder nach einer Dosiserhöhung überwacht wer­den, da eine Hypotonie auf­
treten kann. Eine Hypo­tonie als Folge
übermäßiger Vasodilatation wird initial
durch eine Reduktion der Diuretika-­Dosis
behandelt. Bei Weiterbestehen der Symp­
tome kann die Dosis eines eingesetzten
ACE-Hemmers reduziert werden. Falls
notwendig, kann die Carvedilol-Dosis
weiter gesenkt oder zeitweise abgesetzt
werden. Die Carvedilol-Dosis sollte erst
erhöht werden, wenn die durch die Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder
Vasodilatation bedingten Symptome
­unter Kontrolle gebracht worden sind.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und
niedrigem Blutdruck (systolisch < 100
mmHg), ischämischer Herzkrankheit und
generalisierter Atherosklerose und /oder
zugrundeliegender Niereninsuffizienz
wurde unter der Therapie mit Carvedilol
eine reversible Verschlechterung der
Nierenfunktion beobachtet. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und diesen Risikofaktoren sollte die Nierenfunktion während der Dosiseinstellung von Carvedilol
überwacht werden. Bei signifikanter Verschlechterung der Nierenfunktion muss
die Carvedilol-Dosis reduziert oder die
Therapie abgebrochen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Carvedilol und Digitalis muss bedacht werden,
dass sowohl Digitalis als auch Carvedilol
die atrioventrikuläre Überleitungszeit verlängern (siehe 4.5 „Wech­sel­wirkungen
mit anderen Arzneimit­teln und sonstige
Wechselwirkungen“).
Andere Warnhinweise für Carvedilol und
Betablocker im Allgemeinen
Patienten mit chronisch obstruktiver Lun­
gen­­erkrankung, die nicht unter oraler
oder inhalativer Medikation stehen,
­sollten Carvedilol nicht anwenden, es sei
denn, der Nutzen überwiegt die potentiellen Risiken einer Anwendung. Wird Car­
ve­dilol bei diesen Patienten angewendet,
müssen sie zu Beginn der Therapie und
während der Dosiseinstellung sorgfältig
überwacht werden. Die Carvedilol-Dosis
muss reduziert werden, wenn beim Patienten während der Behandlung Zeichen
einer Bronchoobstruktion auftreten.
Carvedilol kann die Symptome und
­Z eichen einer akuten Hypoglykämie
maskieren. Bei Patienten, die gleichzeitig an Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz leiden, kann die Anwendung von
Carvedilol gelegentlich mit einer Verschlechterung der Blutglukose-Einstellung verbunden sein. Deshalb müssen
Diabetiker, die Carvedilol erhalten, mittels regelmäßiger Blutzucker-Kontrollen
und gegebenenfalls Einstellung der
­Antidiabetika-Medikation engmaschig
überwacht werden (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit an­deren Arzneimitteln und
­sonstige Wech­selwirkungen“).
Carvedilol kann die Symptome und Zeichen einer Hyperthyreose maskieren.
Carvedilol kann eine Bradykardie ver­ur­
sachen. Wenn die Pulsfrequenz unter
55 Schläge pro Minute abfällt und mit
Bradykardie assoziierte Symptome auftreten, sollte die Dosis von Carvedilol
reduziert werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Carve­
dilol mit Calciumantagonisten, wie z.B.
Vera­­pamil und Diltiazem oder anderen
Anti­arrhythmika, insbesondere Amio­
daron, müssen Blutdruck und EKG des
Pati­enten überwacht werden. Eine gleich­
zeitige intravenöse Anwendung sollte
­vermieden werden (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und
sonstige Wechselwirkungen“).
Eine gleichzeitige Anwendung mit Cimetidin sollte nur mit Vorsicht erfolgen, da
die Wirkungen von Carvedilol verstärkt
werden können (siehe 4.5 „Wechsel­
wirkungen mit anderen Arzneimitteln und
sonstige Wechselwirkungen“).
Kontaktlinsenträger sollten auf die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses hingewiesen werden.
Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Anamnese
sowie bei Patienten unter Desensibili­
sierungstherapie ist Vorsicht geboten,
da Betablocker die Empfindlichkeit
gegenüber Allergenen und die Schwere
anaphylaktischer Reaktionen erhöhen
können. Die Verschreibung von Beta­blo­ckern sollte bei Patienten mit Psoriasis
mit Vorsicht erfolgen, da die Hautreak­
tionen verschlimmert werden können.
Aufgrund seiner Eigenschaft als vaso­­di­
latorischer Betablocker ist eine Verschlechterung einer peripheren Gefäß­
erkrankung unwahrscheinlicher als in
90576100
Parameter keine Hinweise darauf, dass
eine Dosisanpassung von Carvedilol bei
Patienten mit Herzinsuffizienz erforderlich ist.
Fachinformation
Carvedilol beta
3,125 mg/ - 6,25 mg/ - 12,5 mg/ - 25 mg Tabletten
Patienten, die als schlechte Metaboli­
sierer von Debrisoquin bekannt sind,
sollten bei Behandlungsbeginn sorgfältig
überwacht werden (siehe 5.2 „Pharma­
koki­netische Eigenschaften“).
Da nur begrenzte klinische Erfahrungen
vorliegen, sollte Carvedilol nicht an
Patien­ten mit labiler oder sekundärer
Hyper­tonie, Orthostase, akuter entzündlicher Herzerkrankung, hämodynamisch
relevanter Obstruktion der Herzklappen
oder des Ausflusstraktes, im Endstadium
einer peripheren Arterienerkrankung, unter gleichzeitiger Behandlung mit Alpha1-Re­­zep­tor-Antagonisten oder Alpha-2Re­zep­tor-Agonisten angewendet werden.
Wegen seiner negativen dromotropen
Wirkung sollte Carvedilol mit Vorsicht an
Patienten mit einem Herzblock 1. Grades
gegeben werden.
Während einer Narkose vermindern Betablocker die Gefahr von Arrhythmien,
das Risiko einer Hypotonie kann jedoch
auch erhöht sein. Daher ist bei der Anwendung von bestimmten Anästhetika
Vorsicht geboten. Aus neueren Studien
ergeben sich jedoch Hinweise auf einen
Nutzen von Betablockern, eine perioperative Herzmorbidität zu verhindern und
das Auftreten kardiovaskulärer Komplikationen zu senken.
Stand: April 2008
Wie andere Betablocker sollte Carvedilol
nicht abrupt abgesetzt werden. Dies gilt
insbesondere für Patienten mit ischämischer Herzerkrankung. Die CarvedilolTherapie muss innerhalb von zwei Wochen schrittweise abgesetzt werden, z.B.
durch Reduktion der Tagesdosis alle drei
Tage auf die Hälfte. Gleichzeitig sollte
gegebenenfalls eine Ersatztherapie eingeleitet werden, um eine Verschlechterung einer Angina pectoris zu verhindern.
Diltiazem, Verapamil und/oder Amioda­
ron einnahmen, wurden in Einzelfällen
Erregungsleitungsstörungen, selten mit
einer Störung der Hämodynamik beobachtet. Wie bei anderen Betablockern
sollten bei gleichzeitiger Anwendung von
Calciumantagonisten vom Verapamil- und
Diltiazemtyp EKG und Blutdruck sorg­
fältig überwacht werden, da das Risi­ko
einer AV-Überleitungsstörung oder das
Risiko eines Herzversagens besteht
(synergistischer Effekt). Bei ­gleichzeitiger
Anwendung von Carvedilol und KlasseI-Antiarrhythmika oder (oraler) Amio­da­ronTherapie sollte eine sorgfältige Über­
wachung stattfinden. Bei Patienten, die
Amiodaron erhielten, wurde über Bradykardie, Herzstillstand und Kammerflimmern kurz nach Einleitung einer Behandlung mit Betablockern berichtet. Bei einer
gleichzeitigen intravenösen Therapie mit
Ia- oder Ic-Antiarrhythmika besteht das
Risiko eines Herzversagens.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Reserpin, Guanethidin, Methyldopa, Guanfacin und Monoaminoxidase-Hemmern
(Ausnahme MAO-B-Hemmer) kann zu
einem zusätzlichen Abfall der Herzfrequenz führen. Eine Überwachung der
Vitalzeichen wird empfohlen.
Dihydropyridine
Die Anwendung von Dihydropyridinen
und Carvedilol sollte engmaschig überwacht werden, da über Herzinsuffizienz
und schwere Hypotonie berichtet wurde.
Nitrate
Verstärkte hypotensive Wirkungen.
Herzglykoside
Bei gleichzeitiger Anwendung von Carvedilol und Digoxin wurde bei Hypertonikern eine Erhöhung der Digoxinspiegel
im Steady-State von etwa 16 % und bei
Digitoxin von etwa 13 % beobachtet.
Eine Überwachung der Digoxin-Plasmakonzentrationen wird bei Beginn, nach Ab­
setzen der Therapie oder bei einer Dosis­
anpassung von Carvedilol empfohlen.
Dieses Arzneimittel enthält Laktose.
­Patienten mit den seltenen vererbbaren
Problemen einer Galaktose-Intoleranz,
Lapp-Laktasemangel oder Glukose­Galaktose-Malabsorption sollten dieses
Medikament nicht einnehmen.
Andere Antihypertonika
Carvedilol kann die Wirkungen anderer
gleichzeitig angewendeter Antihyper­
tonika (z.B. Alpha-1-Rezeptor-Antago­nis­ten) und von Arzneimitteln mit anti­
hypertensiven Nebenwirkungen, wie z.B.
Barbi­turate, Phenothiazine, trizyklische
Anti­­depressiva, Vasodilatatoren und
­Alkohol, verstärken.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arz­
nei­­mitteln und sonstige Wechsel­­wir­
kun­gen
Antiarrhythmika
Bei Patienten, die Carvedilol und (orales)
Ciclosporin
Bei gleichzeitiger Gabe von Carvedilol
wird der Plasmaspiegel von Ciclosporin
erhöht. Es wird empfohlen, die Ciclosporin-Konzentrationen sorgfältig zu überwachen.
Antidiabetika einschließlich Insulin
Der blutzuckersenkende Effekt von In­
sulin und oralen Antidiabetika kann
­verstärkt werden. Die Symptome einer
Hypoglykämie können maskiert sein. Bei
Diabetikern sind regelmäßige Kontrollen
der Blutzuckerspiegel erforderlich.
Clonidin
Bei Abbruch einer Kombinationsbehandlung mit Carvedilol und Clonidin sollte
Carvedilol einige Tage vor der allmäh­
lichen Reduktion der Clonidin-Dosis
­abgesetzt werden.
Inhalations-Anästhetika
Bei einer Anästhesie sollte auf ­potentielle
negativ inotrope und hypotensive Wechselwirkungen zwischen Carvedilol und
Anästhetika geachtet werden.
NSAIDs, Östrogene und Kortikosteroide
Die antihypertensive Wirkung von Car­vedilol wird durch Wasser- und Natriumretention abgeschwächt.
Arzneimittel, die Cytochrom-P450-Enzyme induzieren oder hemmen
Patienten, die Arzneimittel erhalten, die
Cytochrom-P450-Enzyme induzieren
(z.B. Rifampicin und Barbiturate) oder
­hem­men (z.B. Cimetidin, Ketoconazol,
Fluoxetin, Haloperidol, Verapamil,
Erythro­mycin) müssen während einer
gleich­zeitigen Behandlung mit Carvedilol
engmaschig überwacht werden, da die
Car­vedilol-Serumkonzentrationen durch
die erstgenannten Mittel gesenkt und
durch die Enzymhemmer erhöht wer­den
können.
Sympathomimetika mit alpha-mimetischen und beta-mimetischen Wirkungen
Risiko einer Hypertonie und überschießenden Bradykardie.
Ergotamine
Vasokonstriktion erhöht.
Muskelrelaxanzien
Neuromuskulärer Block verstärkt.
4.6 Anwendung während der Schwanger­
schaft und Stillzeit
Die Anwendung von Carvedilol während
der Schwangerschaft und Stillzeit wird
nicht empfohlen.
Carvedilol zeigte keine teratogenen Wirkungen in Reproduktionsstudien bei Tieren, jedoch liegen keine ausreichenden
Erfahrungen zur Sicherheit bei schwangeren Frauen vor (siehe 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).
Betablocker vermindern die Plazentaperfusion. In der Folge kann es zum
90576100
Zusammenhang mit konventionellen
Beta­blockern. Jedoch liegen bisher nur
wenig klinische Erfahrungen in dieser
Pati­entengruppe vor. Das gleiche gilt für
Patienten mit Raynaud-Krankheit, jedoch
ist eine Verschlechterung der Symptome
möglich.
3
Fachinformation
Carvedilol beta
3,125 mg/ - 6,25 mg/ - 12,5 mg/ - 25 mg Tabletten
i­ntrauterinen Fruchttod des Feten, zu
Fehl- und Frühgeburten kommen. Außer­
dem können sowohl beim Feten als auch
beim Neugeborenen schädigende Nebenwirkungen auftreten (insbesondere
Hypoglykämie, Bradykardie, Atemdepression und Hypothermie). Es besteht
für das Neugeborene in der postnatalen
Periode ein erhöhtes Risiko hinsichtlich
kardialer und pulmonaler Komplikationen.
Tabelle 1
Sehr häufig
(> 1/10)
Gelegentlich
(> 1/1.000,
< 1/100)
Selten
(< 1/1.000)
leichte Thrombo­zytopenie
Störungen des Blutund Lymphsystems
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Häufig
(> 1/100)
Hyperglykämie*,
peripheres Ödem,
Hypervolämie,
Flüssigkeitsretention
Störungen des
Nervensystems
Schwindel
Augenleiden
Sehstörungen
Carvedilol sollte bei schwangeren ­Frauen
nur eingesetzt werden, wenn der potentielle Nutzen für die Mutter das ­potentielle
Risiko für den Feten/das Neuge­borene
überwiegt. Die Behandlung sollte 2 bis 3
Tage vor dem erwarteten Geburts­termin
beendet werden. Ist dies nicht möglich,
muss das Neugeborene für die ersten
2 bis 3 Lebenstage überwacht werden.
Funktionsstörungen des
Herzens
Beinödeme,
Bradykardie
Carvedilol ist lipophil. Aus Studien mit
laktierenden Tieren geht hervor, dass
Carvedilol und seine Metaboliten in der
Muttermilch ausgeschieden werden;
­daher sollten Mütter, die Carvedilol erhalten, nicht stillen.
Synkope
gesamter AV-Block,
Verschlechterung einer
Herzinsuffizienz
Funktionsstörungen der
Nieren und ableitenden
Harnwege
Verschlechterung der
Nierenfunktion
Funktionsstörungen der
Gefäße
orthostatische
Hypotonie
Gastrointestinale
Beschwerden
Übelkeit,
Diarrhö,
Erbrechen
Funktionsstörungen der
Fortpflanzungsorgane
und der Brust
Ödeme der
Genitalen
Allgemeine Störungen
und Reaktionen an der
Applikationsstelle
Ödeme
Verstopfung
* Hyperglykämie (bei Patienten mit Diabetes mellitus - siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“)
­
Berichte aus klinischen Studien über
­N ebenwirkungen bei Patienten mit
­Hypertonie und Angina pectoris
Das Nebenwirkungsprofil bei Patienten
mit Hypertonie und Angina pectoris
­ähnelt dem der Patienten mit Herzinsuffi­
zienz. Jedoch treten die ­Nebenwirkungen
bei Patienten mit Hypertonie und Angina
pectoris seltener auf.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen treten hauptsächlich
zu Beginn der Behandlung auf.
Sehr seltene Nebenwirkungen bei Pa­
tienten mit Claudicatio intermittens oder
Raynaud-Krankheit sind Angina pecto­ris,
AV-Block und Verschlechterung der Symp­
tome.
Stand: April 2008
Berichte über Nebenwirkungen aus klinischen Studien bei Patienten mit Herz­
insuffizienz
Nebenwirkungen, die bei Patienten mit
Herzinsuffizienz in klinischen Studien
auftraten und bei Patienten unter ­Placebo
nicht so häufig gesehen wurden, sind in
Tabelle 1 aufgeführt.
4
Bei Patienten mit generalisierter Atherosklerose und/oder eingeschränkter Nierenfunktion sind akutes Nierenversagen
und Nierenfunktionsstörungen seltene
Nebenwirkungen. Mit Ausnahme von
Schwindel, Sehstörungen, Bradykardie
und Verschlechterung einer Herzinsuffizienz ist die Häufigkeit der Nebenwir­
kungen nicht dosisabhängig.
Die Herzkontraktilität kann bei der Dosis­
einstellung vermindert sein, dies ist jedoch selten.
Siehe dazu Tabelle 2 auf Seite 5.
Respiratorische, thorakale und media­
stinale Funktionsstörungen
Bei prädisponierten Patienten wurde
­h äu­fig eine asthmatische Dyspnoe
­beobachtet.
Funktionsstörungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Unterschiedliche Hautreaktionen sind
selten berichtet worden (z.B. allergisches
Exanthem, Urtikaria, Pruritus und Lichen­planus-ähnliche Reaktion). Psoriatische
Hautläsionen können auftreten oder
­bestehende Läsionen können sich verschlechtern.
Insbesondere nicht selektive Betablo­
cker können zur Manifestation eines
latenten Diabetes mellitus führen, mani­fes­ter Diabetes kann sich ­verschlechtern,
und die Kontrolle der Blutglukose kann
beeinträchtigt sein. Ebenso sind leichte
Störungen des Glukosehaushalts während einer Behandlung mit Carvedilol
möglich, jedoch nicht häufig.
4.9 Überdosierung
Symptome
Bei Überdosierung kann es zu schwerer
Hypotonie, Bradykardie, Herzinsuffi­
zienz, kardiogenem Schock und Herzstillstand kommen. Zusätzlich können
Atembeschwerden, Bronchospasmen,
Erbrechen, Bewusstseinsstörungen und
Krampfanfälle auftreten.
Behandlung
Neben allgemeinen Maßnahmen muss
unter intensivmedizinischen Bedingungen die Überwachung und gegebenenfalls Korrektur der vitalen Parameter
­erfolgen. Folgende unterstützende Maßnahmen können ergriffen werden:
Atropin: 0,5 bis 2 mg intravenös (zur
­Behandlung schwerer Bradykardie).
Glucagon: initial 1 bis 10 mg intravenös,
danach – falls nötig – langsame Infusion
von 2 bis 5 mg/Stunde (zur Aufrecht­
erhaltung der Herz-Kreislauf-Funktion).
Sympathomimetika entsprechend ihrer
Wirksamkeit und dem Gewicht des
­Pa­tienten: Dobutamin, Isoprenalin oder
­Adrenalin.
90576100
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs­tüch­tig­­­
keit und das Bedienen von Ma­schi­nen
Bei einigen Patienten kann es insbesondere bei Therapiebeginn und Einstellung
der Dosis zu verminderter Aufmerksamkeit kommen. Es ist nicht bekannt, dass
Carvedilol die Fahrtüchtigkeit oder die
Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinflusst, wenn die Therapie gut kontrolliert wird.
Fachinformation
Carvedilol beta
3,125 mg/ - 6,25 mg/ - 12,5 mg/ - 25 mg Tabletten
Tabelle 2
Häufig
(> 1/100)
Gelegentlich Selten
(> 1/1.000,
(< 1/1.000)
< 1/100)
Störungen des Blutund Lymphsystems
Sehr selten
(< 1/10.000)
leichte Thrombozytopenie, Leukopenie
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Hypercholesterinämie
Die antioxidativen Eigenschaften von
Carvedilol und seiner Metaboliten wurden
in In-vitro- und In-vivo-Experimenten im
Tiermodell und in vitro in einer Reihe von
menschlichen Zelltypen demons­triert.
peripheres
Ödem
Psychische
Störungen
Schlafstörungen,
Depressionen
Störungen des
Nervensystems
Schwindel*,
Kopfschmerzen*
Augenleiden
verminderter
Tränenfluss
Funktionsstörungen
des Herzens
Bradykardie*
Funktionsstörungen
der Gefäße
orthostatische
Hypotonie
Parästhesien,
Synkopen*
Sehstörungen,
Augenreizungen
peripheres Kreislaufversagen
Respiratorische,
thorakale und
mediastinale
Funktionsstörungen
Gastrointestinale
Beschwerden
Nasenverstopfung
Übelkeit, Bauchschmerzen, Diarrhö
Verstopfung,
Erbrechen
Mundtrockenheit
Verschlechterung
der Nierenfunktion
Miktionsstörungen
Funktionsstörungen
Gliederdes Bewegungsschmerzen
apparates, des Bindegewebes und der
Knochen
Funktionsstörungen
der Nieren und
ableitenden Harnwege
Funktionsstörungen
der Fortpflanzungsorgane und der Brust
Impotenz
Allgemeine Störungen Müdigkeit*
und Reaktionen an
der Applikationsstelle
Untersuchungen
erhöhte Serumtrans­
aminasen
* Diese Reaktionen treten insbesondere bei Behandlungsbeginn auf.
Wenn bei einer Überdosierung die periphere Vasodilatation überwiegt, ist die
Gabe von Noradrenalin oder Etilefrin erforderlich. Der Kreislauf des Patienten
muss kontinuierlich kontrolliert werden.
Bei therapierefraktärer Bradykardie
sollte eine Schrittmacher-Therapie ein­ge­leitet werden. Zur Behandlung des
Broncho­spasmus sollte der Patient BetaSympathomimetika (als Aerosol, bei un­
ge­­­­nü­­gen­­der Wirkung des Aerosols auch
­intra­­ve­nös) oder Theophyllin intravenös
er­hal­ten. Bei Krampfanfällen kann Dia­ze­
pam als langsame intravenöse ­Injektion
gegeben werden.
Stand: April 2008
Carvedilol ist stark an Proteine gebunden. Daher kann es nicht mittels Dialyse
eliminiert werden.
Wichtiger Hinweis!
Bei schwerer Überdosierung mit Schocksymptomatik sollte die unterstützende
Behandlung ausreichend lange fortgesetzt werden, da mit einer Verlängerung
der Elimination und Rückverteilung von
Carvedilol zu rechnen ist. Die Dauer der
Behandlung mit den Gegenmitteln hängt
von der Schwere der Überdosierung ab;
tät. Die nicht selektive Beta-1- und Beta2-Adrenozeptorblockade ist hauptsächlich dem S(–)-Enantiomer zuzuschreiben.
die unterstützende Behandlung muss bis
zur Stabilisierung des Patienten fortgeführt werden.
5. Pharmakologische Eigen­schaf­ten
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Alpha- und Betablocker
ATC-Code: C07AG02
Bei hypertonen Patienten wird die Blutdrucksenkung nicht von einer gleichzeitigen Erhöhung des peripheren Widerstandes begleitet, wie dies bei reinen
Betablockern beobachtet wurde. Die
Herzfrequenz wird geringfügig gesenkt.
Das Herzschlagvolumen bleibt unverändert. Der renale Blutfluss und die Nierenfunktion bleiben ebenso wie der periphere Blutfluss im normalen Bereich; daher
tritt ein bei Betablockern oft beobachtetes Kältegefühl an den Gliedmaßen nur
selten auf. Bei Hypertonikern erhöht
Carvedilol die Plasmakonzentration von
Norepinephrin.
In der Langzeitbehandlung von Patienten mit Angina pectoris zeigte Carvedilol
antiischämische und antianginöse Effekte. Hämodynamische Studien zeigten
eine Verringerung der ventrikulären Vorund Nachlast. Bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion oder Stauungsherzinsuffizienz bewirkt Carvedilol
günstige Effekte auf hämodynamische
Parameter sowie eine Verbesserung der
linksventrikulären Ejektionsfraktion und
eine Verringerung der Herzgröße. Bei
Patienten mit Herzinsuffizienz wird durch
Carvedilol die Sterblichkeit sowie die
Not­wendigkeit von Hospitalisierungen
aus kardiovaskulären Gründen ­reduziert.
Carvedilol hat weder eine negative Auswirkung auf die Serumlipidspiegel noch
auf Elektrolyte. Das Verhältnis von HDL
(high-density-Lipoproteine) und LDL (lowdensity-Lipoproteine) bleibt normal.
Carvedilol besitzt keine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA). Wie
Propranolol hat es membranstabilisierende Eigenschaften.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Beschreibung
Die absolute Bioverfügbarkeit nach oraler
Gabe von Carvedilol beträgt etwa 25 %.
Die maximale Plasmakonzentration wird
etwa 1 Stunde nach der Gabe erreicht.
Es besteht eine lineare Korrela­tion zwischen Dosis und Plasmaspiegel. Bei
Patienten, die eine langsame Hy­dro­
xylierung von Debrisoquin aufweisen,
erhöhten sich die ­Plasmakonzentrationen
von Carvedilol auf das 2- bis 3-fache im
Vergleich zu schnellen Verstoffwechslern von Debrisoquin.
Carvedilol ist ein Razemat aus 2 Stereo­
isomeren. Im Tiermodell zeigten beide
Enantiomere alpha-blockierende Aktivi-
Die Bioverfügbarkeit wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht ver­
ändert, nur die maximalen ­Plasmaspiegel
Carvedilol ist ein vasodilatierender nicht
selektiver Betablocker, der den peripheren Gefäßwiderstand aufgrund einer
­selektiven Alpha-1-Rezeptorenblockade
reduziert und das Renin-Angiotensin­System aufgrund der nicht selektiven
Betablockade unterdrückt. Die PlasmaRenin-Aktivität ist vermindert und eine
Flüssigkeitsretention tritt selten auf.
90576100
Sehr häufig
(> 1/10)
5
Fachinformation
Carvedilol beta
3,125 mg/ - 6,25 mg/ - 12,5 mg/ - 25 mg Tabletten
Die durchschnittliche Eliminations-Halbwertszeit von Carvedilol beträgt etwa
6 – 10 Stunden. Die Plasmaclearance
liegt bei etwa 590 ml/min. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend biliär. Die
Hauptausscheidung von Carvedilol erfolgt über die Faeces. Ein geringer Anteil
wird in Form von Metaboliten über die
Nieren ausgeschieden.
Carvedilol wird in hohem Ausmaß zu verschiedenen Metaboliten abgebaut, die
hauptsächlich biliär eliminiert werden.
Carvedilol wird in der Leber vornehmlich
durch Oxidierung des aromatischen
­Ringes und Glukuronidierung metabolisiert. Durch Demethylierung und Hydroxylierung entstehen am Phenolring drei
aktive Metaboliten mit betablockierenden
Wirkungen. Im Vergleich zu Carvedilol
haben diese drei aktiven Metaboliten
eine schwache vasodilatierende Wirkung. Aus präklinischen Studien geht
hervor, dass der 4'-Hydroxyphenol-Metabolit eine 13-fach höhere ­betablockierende
Wirkung hat als Carvedilol. Die Konzentrationen des Metaboliten im Menschen
sind jedoch etwa 10-fach niedriger als
die von Carvedilol. Zwei der Hydroxycarbazol-Metaboliten von Carvedilol sind
hochwirksame Antioxidantien mit einer
30- bis 80-fach höheren Wirkung als Carvedilol.
Stand: April 2008
Pharmakokinetische Eigenschaften bei
Patienten
Die Pharmakokinetik von Carvedilol wird
vom Alter beeinflusst; die CarvedilolPlasmaspiegel sind bei älteren Patienten
etwa um 50 % höher als bei jungen Pati­
en­ten. In einer Studie mit Patienten mit
Leberzirrhose war die Bioverfügbarkeit
von Carvedilol 4-fach und die Plasmaspiegel 5-fach sowie das Verteilungs­
volumen 3-fach höher als bei Lebergesunden. Bei einigen Hypertonikern mit
mäßiger (Kreatininclearance 20 bis
30 ml/min) oder schwerer (Kreatinin­
clearance < 20 ml/min) Niereninsuffi­zienz
wurde im Vergleich zu Nierengesunden
ein Anstieg der Plasmakonzentrationen
von Carvedilol von etwa 40 – 55 %
­beobachtet. Die Ergebnisse variierten
jedoch sehr stark.
6
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien an Ratten und Mäusen zeigten
mit Dosen von 75 mg/kg und 200 mg/kg
(das 38- bis 100-fache der täglichen
Maxi­maldosis beim Menschen) kein
karzino­genes Potential von Carvedilol.
In-vitro- oder In-vivo-Studien an Säugetieren oder anderen Tieren zeigten kein
mutagenes Potential von Carvedilol.
Nach Gabe hoher Dosen Carvedilol an
trächtige Ratten (≥ 200 mg/kg = ≥ das
100-fache der täglichen Maximaldosis
beim Menschen) wurden unerwünschte
Nebenwirkungen auf die Schwangerschaft und Fertilität beobachtet.
Bei Dosen ≥ 60 mg/kg (≥ das 30-fache
der täglichen Maximaldosis beim Menschen) waren körperliches Wachstum
und Entwicklung der Feten verzögert.
Embryotoxizität (erhöhte Sterblichkeit
nach Implantation des Embryos) trat auf,
es kam jedoch zu keinen Missbildungen
bei Ratten oder Kaninchen bei Dosen
von 200 mg/kg und 75 mg/kg (das 38bis 100-fache der täglichen Maximal­
dosis beim Menschen).
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat
mikrokristalline Cellulose
Crospovidon
Povidon K 30
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
hochdisperses Siliciumdioxid
zusätzlich für Carvedilol beta 3,125 mg
Tabletten
Eisen(III)-oxid (E 172)
zusätzlich für Carvedilol beta 6,25 mg
Tabletten
Eisenoxidhydrat (E 172)
zusätzlich für Carvedilol beta 12,5 mg
Tabletten
Eisen(III)-oxid (E 172)
Eisenoxidhydrat (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Carvedilol beta 6,25 mg/-12,5 mg/-25 mg
Tabletten
Packungen mit
30 Tabletten N1
50 Tabletten N2
100 Tabletten N3
6.6 Hinweise für die Handhabung
Keine speziellen Hinweise.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
betapharm Arzneimittel GmbH
Kobelweg 95
86156 Augsburg
Telefon08 21/74 88 10
Telefax08 21/74 88 14 20
e-mail [email protected]
Unsere Service-Nummern für Sie:
Telefon08 00/74 88 100
Telefax08 00/74 88 120
8. Zulassungsnummern
Carvedilol beta 3,125 mg Tabletten
56432.00.00
Carvedilol beta 6,25 mg Tabletten
56432.01.00
Carvedilol beta 12,5 mg Tabletten
56432.02.00
Carvedilol beta 25 mg Tabletten
56432.03.00
9.Datum der Zulassung/Verlängerung
der Zulassung
17.06.2003
10. Stand der Information
April 2008
11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
6.4 Besondere Lagerungshinweise
In der Originalpackung lagern, um den
Inhalt vor Licht zu schützen.
-3,125 mg zusätzlich:
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Alu/PVC-Blister
Carvedilol beta 3,125 mg Tabletten
Packungen mit
30 Tabletten N1
90576100
werden verzögert erreicht. Carvedilol ist
eine sehr lipophile Verbindung. Es wird
zu etwa 98 – 99 % an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt
etwa 2 l/kg. Der First-Pass-Effekt be­trägt
nach oraler Gabe etwa 60 – 75 %.
Herunterladen