Biochemie 28 140 Klausur SS 2000-II 1. Acetylcholinesterase katalysiert die Spaltung von Acetylcholin in Acetat und Cholin. Wie groß ist die Wechselzahl (Turn-Over-Number) dieses Enzyms und wie viel mol pro Liter Acetylcholin wird pro Minute bei einer totalen Enzymkonzentration von 10-5 g/l und einer Acetylcholinkonzentration von 10-2 M gespalten? (spezifische Aktivität des Enzyms: 104 units/mg, KM = 9*10-5 M, M(Enzym) = 2,3*105 g/mol) 2. Die Gleichgewichtskonzentrationen für ATP, ADP und Pi in isolierten Spinatchloroplasten unter voller Belichtung bei pH = 7,0 betragen cGgw(ATP) = 120 µmol/l, cGgw(ADP) = 6 µmol/l und Ggw(Pi) = 700 µmol/l. Wie groß ist der Bedarf an freier Enthalpie für die Synthese von 1mol ATP unter diesen Bedingungen? Die Energie wird durch die lichtinduzierte Elektronenübertragung in der Chloroplasten geliefert. Wie groß ist die minimale Spannungsdifferenz, die während der Übertragung eines Elektronenpaares notwendig ist, um unter diesen Bedingungen ATP zu synthetisieren? 3. Für die Herstellung eines 0,1 M Glycin-Puffers verwendet man 0,5 M Lösungen von Glycin-Hydrochlorid (HOOC-CH2-NH3+Cl-, M = ) und Glycin ( -OOC-CH2-NH3+, M = ). Welche Volumina dieser beiden Lösungen ist zur Herstellung von 3 Litern 0,1 M Puffer erforderlich (Rest ist Wasser)? 4. Die Struktur der Aminosäure Isoleucin (CH3-CH2-CH(CH3)-CH(NH3+)-COO-) ist chiral. Wie viele chirale Zentren hat sie? Wie viele optische Isomere existieren. Zeichnen Sie diese, kennzeichnen Sie die chiralen Atome und benennen Sie Enantiomere und gegebenenfalls Diastereomere! 5. Ein aus der Hirnsubstanz isoliertes Peptid besitzt folgende Sequenz: Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly Bestimmen Sie die Nettoladung des Moleküls bei pH = 3, pH = 5,5, pH = 8, pH = 11 und schätzen Sie den pI-Wert! 6. Die Elektronenübertragung in der Atmungskette der Mitochondrien lässt sich durch die folgende Nettoreaktionsgleichung beschreiben: NADH2+ + 0,5 O2 → H2O + NAD+ Berechnen Sie ∆E°’ und ∆RG°’ für die Nettoreaktion der mitochondriellen Elektronenübertragung. Wie viele ATP-Moleküle können theoretisch erzeugt werden, wenn ∆BG°’(ATP) = 30,5 kJ/mol ist? 7. Der Wert für die Hydrolyse von ATP, ∆RG°’, lässt sich indirekt aus den Gleichgewichtskonstanten zweier Enzymreaktionen bei T = 298,15 berechnen: Glucose-6-Phosphat + H2O → Glucose + Pi ; K1’ = 270 ATP + Glucose → ADP + Glucose-6-phosphat; K2’ = 890 8. Die folgenden experimentellen Daten wurden bei einer Untersuchung der katalytischen Aktivität einer im Verdauungstrakt vorkommenden Peptidase gesammelt, die das Dipeptid Glycylglycin hydrolysiert: Substratkonzentration [S] (mM) Reaktionsrate v (µmol/min) Bestimmen Sie KM und vmax für diese Befunde! 1,5 0,21 2,0 0,24 3,0 0,28 4,0 0,33 8,0 0,40 16,0 0,45 Anhang zur Biochemie-Klausur SS 2000-II Biochemie 28 140 Klausur WS 2000/1-I 1. Peptide können aufgrund ihrer unterschiedlichen Löslichkeit getrennt werden. Die Löslichkeit hängt ab von der unterschiedlichen Polarität und Ladung der Seitenketten der beteiligten Aminosäuren. Welches Polypeptid der aufgeführten Paare ist jeweils beim erwähnten pH-Wert löslicher? Lösen Sie die Aufgabe unter Zuhilfenahme der Zeichnung der Grundstruktur. a) (Gly)20 und (Glu)20 bei pH = 7,0 b) (Lys-Ala)3 und (Phe-Met)3 bei pH =6,0 c) (Ala-Asp-Gly)5 und (Asn-Ser-His)5 bei pH = 3,0 2. Skizzieren Sie den Lösungsweg und ermitteln Sie Werte für vmax und KM für eine enzymkatalysierte Reaktion, für die folgende Messdaten erhoben wurden: [S] (mol/l) 2,51*10-6 4,00*10-6 0,98*10-5 2,01*10-5 4,03*10-5 9,77*10-5 2,05*10-3 0,99*10-2 Vt=0 (µmol/(l*min) 28 40 70 95 112 128 139 140 3. Citrat entsteht durch die von Citrat-Synthase katalysierte Kondensation von Acetyl-CoA mit Oxalacetat. Oxalacetat + Acetyl-CoA + H2O → Citrat + CoA + H+ In den Mitochondrien in Rattenherzen sind die Konzentrationen der Reaktanden und Produkte bei pH = 7,0 und T = 25°C: c(Oxalacetat) = 1µmol/l, c(Acetyl-CoA) = 1µmol, c(Citrat) = 220µmol/l und c(CoA) = 65µmol/l. Bestimmen Sie aus diesen Daten und dem Wert für die Änderung der freien Standardenthalpie in der Citratsynthesereaktion (∆RG°’ = -32,2kJ/mol) , welche Richtung der Stoffwechselfluss durch die Citrat-SynthaseReaktion in der Zelle hat. 4. Beschreiben und berechnen Sie die Herstellung von 2 L 0,25M Formiat-Puffer mit einem pH-Wert von 4,5 ausgehend von 1M Ameisensäure und Natriumformiat (HCOONa)! Der pKa von Ameisensäure beträgt 3.75. 5. Acetylsalicylsäure (2-Acetoxybenzolcarbonsäure) ist eine schwache Säure mit einem pKa = 3,6. Sie wird durch die Zellen der Magen- und Darmwand hindurch ins Blut aufgenommen. Die Resorption erforderteinen Durchtritt durch die Zellmembran, der von der Polarität und Ladung des Moleküls beeinflusst wird. Der Magensaft hat einen pH = 1,5 und der Darminhalt einen pH = 6. Ermitteln und schätzen Sie rechnerisch ab, ausgehend von der Struktur der Acetylsalicylsäure, ob mehr über den Magen oder den Darm aufgenommen wird! 6. Die Struktur der Aminosäure Threonin (CH3-CH(OH)-CH(NH3+)-COO-) ist chiral. Wie viele chirale Zentren hat sie? Zeichnen Sie Enantiomere und gegebenenfalls Diastereomere! 7. Die in der mitochondrialen Atmungskette verlaufende Elektronenübertragung kann durch folgende Netto-Reaktionsgleichung dargestellt werden NADH + H+ + 0,5 O2 ↔ H2O + NAD+ Berechnen Sie den Betrag der Änderung des Standardreduktionspotenials ∆ E°’ und der freien Standardreaktonsenthalpie ∆RG°’ für die Nettoreaktion! Wie viele ATP-Moleküle (∆RG°’ = 30,5 kJ/mol für die Synthese) können theoretisch gebildet werden? 8. Bei einer enzymatischen Reaktion mit und ohne Inhibitor wurden folgende Daten ermittelt: [S] (mM) 0,200 0,250 0,333 0,500 1,00 2,00 2,50 3,33 4,00 5,00 V0 (nmol(min) ohne Inhibitor 16,67 20,00 24,98 33,33 50,00 66,67 71,40 76,92 80,00 83,33 V0 (nmol(min) mit Inhibitor (c(I) = 6µM) 6,25 7,69 10,00 14,29 25,00 40,00 45,45 52,63 57,14 62,50 Berechnen Sie vmax und KM! Bestimmen Sie die Art der Inhibierung und KI! Fach Prüfungsnummer Prüfungsart Prüfungszeitraum 1. Die Konzentration des Neurotransmitters Acetylcholin kann anhand der pH-WertÄnderung festgestellt werden, die mit seiner Hydrolyse einhergeht. Durch Inkubation mit wenig Acetylcholinesterase wird Acetylcholin in Cholin und Essigsäure hydrolysiert. Eine Analyse von 15ml wässriger Acetycholinlösung sank der pH-Wert von 7,65 vor der Zugabe von Acetylcholinesterase auf einen Endwert von 6,87 nach deren Zugabe. Bestimmen Sie die Anzahl Mole Acetylcholin in der Lösung! 2. Zur Kalibrierung von pH-Elektroden werden Standardpuffer für pH = 4,00, pH = 7,00 und pH = 10,00 verwendet. Bestimmen Sie die Massen Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4 * 2 H2O, M = 138.01 g/mol) und Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4, M = 141.98 g/mol), die man braucht, um einen Liter 0,01M Standardpuffer mit pH = 7.00 herzustellen! 3. Es wurde ein neues Enzym entdeckt und auf verschiedenem Wege gereinigt: Verfahren Masse Gesamtprotein [mg] 20000 5000 4000 200 50 45 Rohextrakt Salzfällung Säurefällung Ionenaustauschchromatographie Affinitätschromatographie Ausschluß-Chromatograpie Aktivität [Units] 4000000 3000000 1000000 800000 750000 675000 Berechnen Sie die spezifische Aktivität der Enzymlösung nach jedem Reinigungsschritt! Welches der für dieses Reinigungsverfahren ist effektivste (d. h. erbringt die größte Reinigungswirkung)? 4. Bei 5°C betrug der osmotische Druck einer Proteinlösung (c1 = 5,0 mg/ml) p1 = 2,86*10-3 atm. Schätzen Sie die Molmasse! Eine zweite Messung bei einer Proteinkonzentration von c2 = 2,5 mg/ml ergab einen osmotischen Druck von p2 = 1,37*10-3 atm. Berechnen Sie eine genauere Molmasse aus beiden Messresultaten! 5. Rinder-Katalase wurde zur Beschleunigung der Zersetzung von Wasserstoffperoxid verwendet. Dabei nahm die Wasserstoffperoxidkonzentration bei pH = 6.76 und T = 30°C wie folgt ab: t(min) C(H2O2) (mol/l) 0 0,02 10 0,01775 20 0,0158 50 0,0106 100 0,005 Bestimmen Sie die Michaelis-Menten Parameter KM und vmax! Welche Wasserstoffperoxidkonzentration ist nach t = 20min bei einem Drittel der ursprünglichen Enzymgesamtkonzentration zu erwarten? 0 6. Eine Peptidase hydrolysiert Glycylglycin ind zwei Glycinmoleküle. Dabei wurden bei verschiedenen Konzentrationen die Raektionsraten gemessen: [S] (mmol/l) v(µmol/min) 1,5 0,21 2,0 0,24 3,0 0,28 4,0 0,33 8,0 0,40 16,0 0,45 Bestimmen Sie mit Hilfe der verschiedenen Linearisierungsmethoden KM und vmax! 7. Inkubiert man eine Lösung 0,1M Glucose-1-phosphat mit einer katalytischen Menge Phosphoglucomutase, wird das Glucose-1-phosphat in das Glucose-6-phosphat umgewandelt, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Die Gleichgewichtskonzentrationen betragen : ceq(Glucose-1-phosphat) = 4,5*10-3 mol/l ceq(Glucose-6-phosphat) = 9,6*10-2 mol/l Berechnen Sie K’ und ∆G°’ für diese Reaktion im physiologischen Standardzustand! 8. Die Synthese der aktivierten Form von Acetat (Acetyl-CoA) erfolgt in einem ATPabhängigen Prozeß: Acetat + CoA + ATP → Acetyl-CoA + AMP + PPi Die freie Reaktionsenthalpie beträgt für die Hydrolyse von Acetyl-CoA ∆G°’ = -32,3 kJ/mol und für die Hydrolyse von ATP zu AMP und PPi ∆G°’ = -30,5 kJ/mol. Berechnen Sie freie Reaktionsenthalpie und die Gleichgewichtskonstante für die Gesamtreaktion unter physiologischen Standardbedingungen! 1 Fach Prüfungsnummer Prüfungsart Prüfungszeitraum 1. Die Konzentration des Neurotransmitters Acetylcholin kann anhand der pH-WertÄnderung festgestellt werden, die mit seiner Hydrolyse einhergeht. Durch Inkubation mit wenig Acetylcholinesterase wird Acetylcholin in Cholin und Essigsäure hydrolysiert. Eine Analyse von 15ml wässriger Acetycholinlösung sank der pH-Wert von 7,65 vor der Zugabe von Acetylcholinesterase auf einen Endwert von 6,87 nach deren Zugabe. Bestimmen Sie die Anzahl Mole Acetylcholin in der Lösung! 2. Zur Kalibrierung von pH-Elektroden werden Standardpuffer für pH = 4,00, pH = 7,00 und pH = 10,00 verwendet. Bestimmen Sie die Massen Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4 * 2 H2O, M = 138.01 g/mol) und Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4, M = 141.98 g/mol), die man braucht, um einen Liter 0,01M Standardpuffer mit pH = 7.00 herzustellen! 3. Es wurde ein neues Enzym entdeckt und auf verschiedenem Wege gereinigt: Verfahren Masse Gesamtprotein [mg] 20000 5000 4000 200 50 45 Rohextrakt Salzfällung Säurefällung Ionenaustauschchromatographie Affinitätschromatographie Ausschluß-Chromatograpie Aktivität [Units] 4000000 3000000 1000000 800000 750000 675000 Berechnen Sie die spezifische Aktivität der Enzymlösung nach jedem Reinigungsschritt! Welches der für dieses Reinigungsverfahren ist effektivste (d. h. erbringt die größte Reinigungswirkung)? 4. Bei 5°C betrug der osmotische Druck einer Proteinlösung (c1 = 5,0 mg/ml) p1 = 2,86*10-3 atm. Schätzen Sie die Molmasse! Eine zweite Messung bei einer Proteinkonzentration von c2 = 2,5 mg/ml ergab einen osmotischen Druck von p2 = 1,37*10-3 atm. Berechnen Sie eine genauere Molmasse aus beiden Messresultaten! 5. Rinder-Katalase wurde zur Beschleunigung der Zersetzung von Wasserstoffperoxid verwendet. Dabei nahm die Wasserstoffperoxidkonzentration bei pH = 6.76 und T = 30°C wie folgt ab: t(min) C(H2O2) (mol/l) 0 0,02 10 0,01775 20 0,0158 50 0,0106 100 0,005 Bestimmen Sie die Michaelis-Menten Parameter KM und vmax! Welche Wasserstoffperoxidkonzentration ist nach t = 20min bei einem Drittel der ursprünglichen Enzymgesamtkonzentration zu erwarten? 0 6. Eine Peptidase hydrolysiert Glycylglycin ind zwei Glycinmoleküle. Dabei wurden bei verschiedenen Konzentrationen die Raektionsraten gemessen: [S] (mmol/l) v(µmol/min) 1,5 0,21 2,0 0,24 3,0 0,28 4,0 0,33 8,0 0,40 16,0 0,45 Bestimmen Sie mit Hilfe der verschiedenen Linearisierungsmethoden KM und vmax! 7. Inkubiert man eine Lösung 0,1M Glucose-1-phosphat mit einer katalytischen Menge Phosphoglucomutase, wird das Glucose-1-phosphat in das Glucose-6-phosphat umgewandelt, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Die Gleichgewichtskonzentrationen betragen : ceq(Glucose-1-phosphat) = 4,5*10-3 mol/l ceq(Glucose-6-phosphat) = 9,6*10-2 mol/l Berechnen Sie K’ und ∆G°’ für diese Reaktion im physiologischen Standardzustand! 8. Die Synthese der aktivierten Form von Acetat (Acetyl-CoA) erfolgt in einem ATPabhängigen Prozeß: Acetat + CoA + ATP → Acetyl-CoA + AMP + PPi Die freie Reaktionsenthalpie beträgt für die Hydrolyse von Acetyl-CoA ∆G°’ = -32,3 kJ/mol und für die Hydrolyse von ATP zu AMP und PPi ∆G°’ = -30,5 kJ/mol. Berechnen Sie freie Reaktionsenthalpie und die Gleichgewichtskonstante für die Gesamtreaktion unter physiologischen Standardbedingungen! 1 Biochemieklausur BVT 4 Name: Matrikel-Nr.: SS 99-II 1.) Es sind 2 l 0,25 M Formiat-Puffer, pH = 4,5, ausgehend von 1 M Ameisensäure und festem Natriumformiat (HCOONa), pKs (HCOOH) = 3,75), herzustellen. 2.) Eine enzymkatalysierte Reaktion wurde in einer gepufferten Lösung durchgeführt. Der Phosphat-Puffer (pKS1 = 2,1, pKS2 = 7,2, pKS3 = 12,4) war 0,03 M und der pH=7,2. Resultat der Reaktion war u.a. 0,004 M H+-Ionen. Welcher pHWert wurde am Ende der Reaktion registriert? Wie groß wäre der pH-Wert in Abwesenheit des Puffers? Formulieren Sie die chemische Reaktion, die zeigt, wie der Puffer auf die H+-Ionen in einem großen pH-Bereich reagiert. 3.) Wieviel verschiedene lineare α-verknüpfte Hexapeptide können aus 20 verschiedenen L-α-Aminosäuren hergestellt werden, wenn a) jede beliebige Kombination möglich ist, b) jede Aminosäure nur einmal vorkommen darf. 4.) Wie sehen die relativen Mobilitäten der folgenden Aminosäuren bei pH=5.68 aus: Alanin (pI=6,02), Serin (pI=5,68), Tryptophan (pI=5,88), Glutaminsäure (pI=3,22) und Arginin (pI=10,76) ? 5.) Berechnen Sie das minimale NADH+H+/NAD+-Verhältnis (E0' = -0,320V (oxidierte zu reduzierte Form)), das für die Reduktion von Oxalacetat [OA] = 10-4 M zu Malat [Malat] = 10-4 M (E0' = -0,175V (oxidierte zu reduzierte Form)) bei pH=7 erforderlich ist! Welches Verhältnis muß gegeben sein, wenn [OA] = 10-6 M und [Malat] = 10-4 M vorliegt ? 6.) Berechnen Sie die Gleichgewichtskonzentration und das Konzentrationsverhältnis von allen Komponenten der Isocitratase-Reaktion (Isocitrat ↔ Glyoxylat + Succinat) bei den Anfangskonzentrationen von Isocitrat a) 1 M b) 0,1 M c) 0,01 M d) 10-3 M e) 10-4 M. Die freie Reaktionsenthalpie beträgt: ∆G0' = 8824 J/mol. 7.) Die Aktivität eines Enzyms mit KM = 2,6 . 10-3 M wurde bei einer Anfangssubstratkonzentration von [S]0 = 0,3 M gemessen. Die beobachtete Geschwindigkeit betrug v = 5,9 . 10-5 mol ⋅ l-1 ⋅ min-1 Wie groß ist die Produktkonzentration nach 5 min bzw. nach 10 min, wenn die Anfangskonzentration [S]0 = 2 . 10-5 M ist ? 8.) Wieviele Enzymeinheiten (in U) von Hexokinase müssen in ein Reaktionsmedium von 1 ml hinzugefügt werden, das 8 . 10-3 M Glucose enthält und die in 25 min zu 95% verbraucht werden (KM = 4,7 . 10-4 M)? Wie lange würde die Enzymmenge mit der Enzymaktivität von 1U in der Lösung brauchen ? Klausur Biochemie Studiengang Verfahrenstechnik Studienrichtung Bioverfahrenstechnik Sommersemester 98 / II 1. Eine enzymatische Reaktion findet in 10 ml Lösung statt, die eine Gesamtkonzentration an Citrat-Puffer von c = 120 mmol/l enthält und einen Anfangs-pH-Wert von pH0 = 7,0 hat. Berechnen Sie den pH-Wert nachdem durch die enzymatische Reaktion 0,2 mmol Säure produziert wurden! Welcher pH-Wert ergäbe sich in einer ungepufferten Lösung mit gleichem Anfangs-pH-Wert? Die pKS-Werte von Citronensäure sind: pKS1 = 3,13, pKS2 = 4,76, pKS3 = 6,40. 2. Eine Mischung aus den Aminosäuren Arginin, Cystein, Glutaminsäure, Histidin, Leucin, und Serin werden papierelektrophoretisch getrennt. Welche Wanderungsrichtung nehmen die einzelnen Aminosäuren bei pH = 5,9? 3. Ein Molekül von Amylopektin besitze 1000 Glucoseeinheiten und ist alle 25 Einheiten verzweigt. Wieviel reduzierende Enden besitzt das Molekül? 4. Für eine enzymatische Reaktion, die mit der Michaelis-Menten-Kinetik beschrieben werden kann, wurde k1 = 5*107 l*mol-1*s-1, k-1 = 2*104 l*mol-1*s-1 und k2 = 4*102 l*mol-1*s-1 gemessen. Berechnen Sie KS und KM für diese Reaktion und entscheiden Sie, ob sich die Reaktion im Gleichgewicht oder im Fließgleichgewicht befindet! 5. Welches Polypeptid resultiert aus dem DNA-Strang 5´-TCTGACTATTGAGCTCTCTGGCACATAGCA-3´ ? 6. Welche Konzentration haben die verschiedenen Ionen 0,1 M Lösung bei pH =4, bei pH = 7 und bei pH =10? Für die Katalyse eines Substrates wurden die folgenden Werte für den Verlauf der katalytischen Reaktion nach Michaelis-Menten ermittelt: S [mmol] 1 2 5 10 20 (7) v [µmol/s] 2,5 4,0 6,3 7,0 9,0 (8) v [µmol/s] 1,17 2,10 4,0 5,7 7,2 7. Bestimmen Sie KM und vmax für den Fall (7)! 8. Bestimmen Sie die Art der Inhibierung für den Fall (8)! Biochemie Klausur WS 99/00-II 1. Die Konzentration des Neurotransmitters Acetylcholin kann anhand der pH-Wert-Änderung festgestellt werden, die mit seiner Hydrolyse einhergeht. Durch Inkubation mit wenig Acetylcholinesterase wird Acetylcholin in Cholin und Essigsäure hydrolysiert. Eine Analyse von 15ml wässriger Acetycholinlösung sank der pH-Wert von 7,65 vor der Zugabe von Acetylcholinesterase auf einen Endwert von 6,87 nach deren Zugabe. Bestimmen Sie die Anzahl Mole Acetylcholin in der Lösung! 2. Zur Kalibrierung von pH-Elektroden werden Standardpuffer für pH = 4,00, pH = 7,00 und pH = 10,00 verwendet. Bestimmen Sie die Massen Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4 * 2 H2O, M = 138.01 g/mol) und Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4, M = 141.98 g/mol), die man braucht, um einen Liter 0,01M Standardpuffer mit pH = 7.00 herzustellen! 3. Es wurde ein neues Enzym entdeckt und auf verschiedenem Wege gereinigt: Verfahren Rohextrakt Salzfällung Säurefällung Ionenaustauschchromatographie Affinitätschromatographie Ausschluß-Chromatograpie Masse Gesamtprotein [mg] 20000 5000 4000 200 50 45 Aktivität [Units] 4000000 3000000 1000000 800000 750000 675000 Berechnen Sie die spezifische Aktivität der Enzymlösung nach jedem Reinigungsschritt! Welches der für dieses Reinigungsverfahren ist effektivste (d. h. erbringt die größte Reinigungswirkung)? 4.Bei 5°C betrug der osmotische Druck einer Proteinlösung (c1 = 5,0 mg/ml) p1 = 2,86*10-3 atm. Schätzen Sie die Molmasse! Eine zweite Messung bei einer Proteinkonzentration von c2 = 2,5 mg/ml ergab einen osmotischen Druck von p2 = 1,37*10-3 atm. Berechnen Sie eine genauere Molmasse aus beiden Messresultaten! 5.Rinder-Katalase wurde zur Beschleunigung der Zersetzung von Wasserstoffperoxid verwendet. Dabei nahm die Wasserstoffperoxidkonzentration bei pH = 6.76 und T = 30°C wie folgt ab: t(min) C(H2O2) (mol/l) 0 0,02 10 0,01775 20 0,0158 50 0,0106 100 0,005 Bestimmen Sie die Michaelis-Menten Parameter KM und vmax! Welche Wasserstoffperoxidkonzentration ist nach t = 20min bei einem Drittel der ursprünglichen Enzymgesamtkonzentration zu erwarten? Biochemie Klausur WS 99/00-II 6.Eine Peptidase hydrolysiert Glycylglycin ind zwei Glycinmoleküle. Dabei wurden bei verschiedenen Konzentrationen die Raektionsraten gemessen: [S] (mmol/l) v(µmol/min) 1,5 0,21 2,0 0,24 3,0 0,28 4,0 0,33 8,0 0,40 16,0 0,45 Bestimmen Sie mit Hilfe der verschiedenen Linearisierungsmethoden KM und vmax! 7.Inkubiert man eine Lösung 0,1M Glucose-1-phosphat mit einer katalytischen Menge Phosphoglucomutase, wird das Glucose-1-phosphat in das Glucose-6phosphat umgewandelt, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Die Gleichgewichtskonzentrationen betragen : ceq(Glucose-1-phosphat) = 4,5*10-3 mol/l ceq(Glucose-6-phosphat) = 9,6*10-2 mol/l Berechnen Sie K’ und ∆G°’ für diese Reaktion im physiologischen Standardzustand! 8.Die Synthese der aktivierten Form von Acetat (Acetyl-CoA) erfolgt in einem ATP-abhängigen Prozeß: Acetat + CoA + ATP → Acetyl-CoA + AMP + PPi Die freie Reaktionsenthalpie beträgt für die Hydrolyse von Acetyl-CoA ∆G°’ = -32,3 kJ/mol und für die Hydrolyse von ATP zu AMP und PPi ∆G°’ = -30,5 kJ/mol. Berechnen Sie freie Reaktionsenthalpie und die Gleichgewichtskonstante für die Gesamtreaktion unter physiologischen Standardbedingungen! Biochemie 28140 Klausur SS 2001-II 1. Zeichnen Sie die folgenden Oligopeptide unter Verwendung der im Anhang gegebenen Daten in ihrer bei pH = 7.0 vorherrschenden Form: Phe-Met-Arg Tryptophanyllysylasparaginsäre Gln-Ile-His-Thr 2. Die Hydrolyse von Sucrose (Rohrzucker) Sucrose + H2O → Glucose + Fructose folgt der Kinetik Zeit [min] c(Sucrose) [mol/L] 0 0,5011 30 0,4511 60 0,4038 90 0,3626 130 0,3148 180 0,2674 Unter der Annahme, dass die Reaktion einer Kinetik 1. Ordnung folgt, bestimmen Sie die Geschwindigkeitskonstante k und berechnen den Zeipunkt, nachdem 99% der Sucrose verbraucht ist. Begründen Sie, warum die Annahme einer Kinetik 1. Ordnung sinnvoll ist! 3. Wie hoch ist der thermodynamische Wirkungsgrad für die Bildung von 2 mol ATP aus 2 mol ADP mit Hilfe der Oxidation von 1mol FADH2 (verwenden Sie die Daten aus dem Anhang)? 4. Für eine enzymatisch katalysiertre Reaktion beträgt KM = 10-4M. Für die Substratkonzentrationen c(S)1 = 0,2M und c(S)2 = 0,02M wurden die gleichen Anfangsgeschwindigkeiten ermittelt. Bestimmen Sie numerisch, dass das möglich ist! 5. In 50ml einer 120mM Citrat-Lösung (pH = 7,00) produziert eine enzymkatalysierte Reaktion 1 Milliequivalent Säure. Berechnen Sie anhand der Daten im Anhang den pH-Wert nach der Reaktion! 6. Berechnen Sie die Konzentrationen aller Ionen und den pH-Wert für a) 0,2 M Essigsäure b) 0,1 M Essigsäure plus 0,05 M Natriumacetat 7. Gestalten Sie eine mRNA, die das Oktapeptid Cys-Pro-Ala-Gly-Thr-Glu-Asn-Ser kodiert! 8. Magensäure ist 0,15 M Salzsäure. Das Blutplasma als Quelle für die erforderlichen Ionen hat einen pH = 7,4 und eine Chloridionenkonzentration von c(Cl) = 0,1M. Berechnen Sie die freie Enthalpie, um die genannten Salzsäurekonzentration in 0,1L Magensaft zu erreichen! 1 3 4 Biochemie 28140 Klausur WS 2001/2-I 1. Zeichnen Sie die folgenden Oligopeptide unter Verwendung der im Anhang gegebenen Daten in ihrer bei pH = 7.0 vorherrschenden Form: Phe-Met-Arg Tryptophanyllysylasparaginsäre Gln-Ile-His-Thr 2. Die Hydrolyse von Sucrose (Rohrzucker) Sucrose + H2O → Glucose + Fructose folgt der Kinetik Zeit [min] c(Sucrose) [mol/L] 0 0,5011 30 0,4511 60 0,4038 90 0,3626 130 0,3148 180 0,2674 Unter der Annahme, dass die Reaktion einer Kinetik 1. Ordnung folgt, bestimmen Sie die Geschwindigkeitskonstante k und berechnen den Zeipunkt, nachdem 99% der Sucrose verbraucht ist. Begründen Sie, warum die Annahme einer Kinetik 1. Ordnung sinnvoll ist! 3. Wie hoch ist der thermodynamische Wirkungsgrad für die Bildung von 2 mol ATP aus 2 mol ADP mit Hilfe der Oxidation von 1mol FADH2 (verwenden Sie die Daten aus dem Anhang)? 4. Für eine enzymatisch katalysiertre Reaktion beträgt KM = 10-4M. Für die Substratkonzentrationen c(S)1 = 0,2M und c(S)2 = 0,02M wurden die gleichen Anfangsgeschwindigkeiten ermittelt. Bestimmen Sie numerisch, dass das möglich ist! 5. In 50ml einer 120mM Citrat-Lösung (pH = 7,00) produziert eine enzymkatalysierte Reaktion 1 Milliequivalent Säure. Berechnen Sie anhand der Daten im Anhang den pH-Wert nach der Reaktion! 6. Berechnen Sie die Konzentrationen aller Ionen und den pH-Wert für a) 0,2 M Essigsäure b) 0,1 M Essigsäure plus 0,05 M Natriumacetat 7. Gestalten Sie eine mRNA, die das Oktapeptid Cys-Pro-Ala-Gly-Thr-Glu-Asn-Ser kodiert! 8. Magensäure ist 0,15 M Salzsäure. Das Blutplasma als Quelle für die erforderlichen Ionen hat einen pH = 7,4 und eine Chloridionenkonzentration von c(Cl) = 0,1M. Berechnen Sie die freie Enthalpie, um die genannten Salzsäurekonzentration in 0,1L Magensaft zu erreichen! 1 4 Biochemie 28140 Klausur WS 2001/2-II 1. Die Verseifungszahl ist die Masse KOH (M = 56,10 g/mol) in g, die benötigt wird, um ein Fett vollständig zu hydrolysieren. Für ein Butterfett wurde die Verseifungszahl 230 gemessen. Berechnen Sie die durchschnittliche Molmasse dieses Triglycerids! 2. In der Leber des adulten und des embryonischen Menschen wurde die Kinetik ein und derselben Reaktion ermittelt: S→ P folgt der Kinetik c(S) [10-5 mol] 1,67 2,5 3,33 5,0 7,0 10 15 16,7 20 30 v(adult) [µmol/(mg (Enzym)*min)] 1,05 1,54 1,98 2,86 3,78 5,00 6,67 7,15 8,00 10,00 v(Embryo) [µmol/(mg (Enzym)*min)] 5,00 6,66 8,00 10,00 11,67 13,33 15,0 15,4 16,0 17,1 Unter der Annahme, dass diese Reaktion der Michaelis-Menten-Kinetik folgt: vergleichen Sie die Ergebnisse und schlagen Sie vor, welche Ursache die Unterschiede haben könnten! 3. Welches ist die Hauptform der folgenden Stoffe bei pH = 7,5 in einer 0,15 M Lösung von a) Leucin, b) Asparaginsäure und c) Lysin? 4. Berechnen Sie das Reduktionspotential der Flavoprotein/Flavoprotein-H2 Halbreaktion (E°’ = -0,6 V), wenn das oxidiert/reduziert-Konzentrationsverhältnis a) 0,001, b) 0,1, c) 1, d) 3, e) 25 und f) 400 beträgt? 5. Der Zerfall von Citrat in Acetat und Oxalacetat hat eine freie Standardreaktionsenthalpie von ∆G°’ = -2843,8 J/mol. Die Gleichgewichtskonstante K’ der Citratsynthetase-reaktion beträgt K’ = 3,2*105. Berechnen Sie die freie Standardreaktionsenthalpie für die Hydrolyse von Acetyl-S-CoA! 6. Berechnen Sie Ki für einen nicht-kompetitiven Inhibitor, wenn ein Konzentration von [I] = 0,0002M eine 75%ige Reduktion der Enzym-katalysierten Reaktion erreicht! 7. Eine Enzym-katalysierte Reaktion wurde in einer 0,2 M TRIS-Lösung durchgeführt. Der pH am Anfang der Reaktion war 7,8. Als Ergebnis der Reaktion wurden 0,033 M H+Ionen produziert. Berechnen Sie das Verhältnis von der Säure des Puffers zu dessen korrespondierender Base am Anfang und am Ende der Reaktion und bestimmen Sie den 1 pH-Wert am Ende der Reaktion! 8. Eine DNA-Probe von Mycobacterium tuberculosis enthält 15,1 mol% Adenin. Berechnen Sie den Anteil der anderen Basen! Anhang 2 Biochemie 28140 Klausur SS 2002-I 1. Das Coenzym NADP+ ist der letzte Elektronenakzeptor in den Chloroplasten und arbeitet gemäß der Gleichung 2 H20 + 2 NADP+ → 2 NADPH + 2 H+ + 02 Verwenden Sie die Daten aus der Tabelle, um für diese Reaktion die Gleichgewichtskonstante bei 25°C zu berechnen. Wie kann der Chloroplast diesem ungünstigen Gleichgewicht entgegenwirken? 2. Während der Photosynthese müssen acht Photonen für jedes nach der folgenden Gleichung produzierte 02-Molekül absorbiert werden (vier von jedem Photosystem): 2 H20 + 2 NADP+ + 8 Photonen → 2 NADPH + 2H+ + 02 Berechnen Sie die Änderung der Freien Enthalpie für diesen Prozess unter der Annahme, dass diese Photonen eine Wellenlänge von 700 nm (rot) besitzen und die Absorption und Ausnutzung der Lichtenergie einen Wirkungsgrad von 100% aufweisen. 3. Bei welcher Substratkonzentration erreicht ein Enzym mit einem kcat-Wert von 30 s-1 und einem KM-Wert von 0.005 mol L-1 ein Viertel seiner maximalen Reaktionsgeschwindigkeit? Bestimmen Sie, welcher Bruchteil der Maximalgeschwindigkeit jeweils erreicht wird, wenn [S] = 0.5 KM, [S] = 2 KM und [S] = 10 KM. 4. Die Carboanhydrase der Erythrocyten (M = 30 kDa) gehört zu den aktivsten bekannten Enzymen. Sie katalysiert die reversible Hydratisierung von C02: H20 + C02 → H2CO3 Diese Reaktion spielt eine wichtige Rolle beim C02-Transport von den Geweben zur Lunge. Welche Wechselzahl (kcat) besitzt die Carboanhydrase (in der Einheit min-1), wenn 10 µg des reinen Enzyms die Hydrierung von 0.30 g C02 bei 37°C unter optimalen Bedingungen in 1 min katalysiert? Verwenden Sie die Antwort auf die Frage zur Berechnung der Aktivierungsenergie dieser enzymkatalysierten Reaktion (in kJ/mol). Wie hoch ist die Aktivierungsenergie der unkatalysierten Reaktion, wenn die Reaktionsgeschwindigkeit durch Wirkung der Carboanhydrase um den Faktor 107 gesteigert wird? 5. Bei biochemischen Experimenten verwendet man häufig die Aminosäure Glycin als Hauptbestandteil eines Puffers. Die Aminogruppe des Glycins, für die ein pKa von 9.6 gilt, kann entweder in der protonierten Form (-NH3+) oder als freie Base (-NH2) vorliegen, und zwar aufgrund des reversiblen Gleichgewichts R-NH3+ → R-NH2 + H+ Bei welchem Bruchteil des Glycins liegt in einer Glycinlösung der Konzentration 0.1 mol L-1 und bei einem pH = 9.0 die Aminogruppe in der -NH3+-Form vor? Wieviel KOH (5 mol L-1) muss zu 1.0 L einer Glycinlösung (0.1 mol L-1) mit pH = 9.0 gegeben werden, um diesen auf genau 10.0 zu bringen? Welche zahlenmäßige Beziehung muss zwischen dem pH-Wert einer Lösung und dem pKa der Aminogruppe des Glycins herrschen, damit dieses zu 99 % in der – NH3+ Form vorliegt? 6. Jede ionisierbare Gruppe einer Aminosäure kann entweder geladen oder neutral vorliegen. Die elektrische Ladung der funktionellen Gruppe wird durch das Verhältnis zwischen ihrem pKa-Wert und dem pH-Wert der Lösung bestimmt. Die Henderson-Hasselbalch-Gleichung beschreibt dieses Verhältnis. Histidin besitzt drei ionisierbare funktionelle Gruppen. Schreiben Sie die entsprechenden Gleichgewichtsgleichungen für die drei Ionisationsstufen der Aminosäure und legen Sie für jede den passenden pKa-Wert fest. Welche Nettoladung trägt das Histidinmolekül in jedem der Ionisierungszustände? Zeichnen Sie die bei den pH-Werten 1, 4, 8 und 12 vorwiegend auftretenden Strukturen der Ionisierungszustände von Histidin auf. Beachten Sie, dass man den Ionisierungszustand abschätzen kann, indem man jede ionisierbare Gruppe unabhängig von den anderen behandelt. Geben Sie für jeden pH-Wert an, ob Histidin in einem elektrischen Feld zur Anode oder zur Kathode wandert. 7. Glycin wird häufig als Puffer verwendet. Für die Herstellung eines 0.1 mol L-1 Glycin-Puffers benötigt man 0.2 mol L-1 Lösungen von Glycinhydrochlorid (HOOC-CH2-NH3+Cl-) und Glycin (-OOC-CH2-NH3+), zwei kommerziell erhältliche Formen von Glycin. Welche Volumina dieser beiden Lösungen müssen gemischt werden, um 1 L eines 0.1 mol L-1 Puffers mit einem pH = 2.2 herzustellen? 8. Mischungen von Aminosäuren werden analysiert, indem man zunächst die einzelnen Komponenten der Mischung durch lonenaustausch-Chromatographie voneinander trennt. Bei Verwendung eines Kationenaustauscher-Harzes, das Sulfonatgruppen enthält, fließen die Aminosäuren mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch die Säule nach unten, weil zwei Faktoren Ihre Bewegung verzögern: (1) ionische Anziehungskräfte zwischen den -S03-Resten des Säulenharzes und den positiv geladenen funktionellen Gruppen der Aminosäuren sowie (2) hydrophobe Wechselwirkungen zwischen Aminosäure-Seitenketten und dem stark hydrophoben Gerüst des Polystyrol-Harzes. Bestimmen Sie für jedes der aufgeführten Aminosäure-Paare, welche der beiden Komponenten in einem Puffer von pH = 7.0 zuerst von einer Ionenaustauscher-Säule eluiert wird: a) Asp und Lys b) Arg und Met c) Glu und Val d) Gly und Leu e) Ser und Ala G A V L 1 P F Y W S T C M N Q D E K R H Gly Ala Val Leu Ile Pro Phe Tyr Trp Ser Thr Cys Met Asn Gln Asp Glu Lys Arg His AbkürzungenM 146 174 155 133 147 105 119 121 149 132 146 165 181 204 75 89 117 131 131 115 2.18 2.17 1.82 1.88 2.19 2.21 2.11 1.96 2.28 2.02 2.17 1.83 2.20 2.38 2.34 2.34 2.32 2.36 2.36 1.99 pK1 (-COOH) 8.95 9.04 9.17 9.60 9.67 9.15 9.62 8.18 9.21 8.80 9.13 9.13 9.11 9.39 9.60 9.69 9.62 9.60 9.68 10.96 10.53 12.48 6.00 3.65 4.25 13.60 13.60 10.28 10.07 pK2 pKR (-NH3+) (Seitenkette R) 9.74 10.76 7.59 2.77 3.22 5.68 5.87 5.07 5.74 5.41 5.65 5.48 5.66 5.89 -3.9 -4.5 -3.2 -3.5 -3.5 -0.8 -0.7 2.5 1.9 -3.5 -3.5 2.8 -1.3 -0.9 -0.4 1.8 4.2 3.8 4.5 -1.6 HydropathieIndex* 5.97 6.01 5.97 5.98 6.02 6.48 pl 7.0 4.7 2.1 5.5 6.2 7.1 6.0 2.8 1.7 4.4 3.9 3.5 3.5 1.1 7.5 9.0 6.9 7.5 4.6 4.6 Vorkommen in Proteinen (%)# Eine Skala, die hydrophobe und hydrophile Eigenschaften kombiniert. Mit ihr lässt sich vorhersagen, weiche Aminosäuren in wässriger Umgebung (---Werte) und welche in hydrophober Umgebung (+-Werte) vorkommen (s. Exkurs 10.2). unpolare, aliphatische Seitenketten R Glycin Alanin Valin Leucin Isoleucin Prolin aromatische Seitenketten R Phenylalanin Tyrosin Tryptophan polare, ungeladene Seitenketten R Serin Threonin Cystein Methionin Asparagin Glutamin negativ geladene Seitenketten R Aspartat Glutamat positiv geladene Seitenketten R Lysin Arginin Histidin Aminosäure Eigenschaften und Konventionen der Standard-Aminosäuren Anhang 1 Anhang 2 Standardreduktionspotentiale der Atmungskette und verwandte Elektronen-Carrier Redoxreaktion (Halbreaktion) 2H+ + 2e- → H2 NAD+ + H+ + 2e- → NADH NADP+ + H+ + 2e- → NADPH NADH-Dehydrogenase (FMN) + 2 H+ + 2 e- → NADH-Dehydrogenase (FMNH2) Ubichinon + 2 H+ + 2 e- → Ubichinol Cytochrom b (Fe 3+) +e- → Cytochrom b (Fe2+) Cytochrom c1 (Fe3+) + e- → Cytochrom c1 (Fe2+) Cytochrom c (Fe3+) + e- → Cytochrom c (Fe2+) Cytochrom a (Fe3+) + e- → Cytochrom a (Fe2+) Cytochrom a3 (Fe3+) + e- → Cytochrom a3 (Fe2+) 1/2 02 + 2 H+ + 2 e- → H20 E ' (V) -0.414 -0.320 -0.324 -0.30 0.045 0.077 0.22 0.254 0.29 0.55 0.816 Anhang 3 Aus der Theorie des Übergangszustands lässt sich folgende Beziehung zwischen Geschwindigkeitskonstante und Aktivierungsenergie ableiten: k= − ∆G # k BT * exp h RT kB = 1,380662*10-23 J/K (Boltzmann-Konstante) h = 6,626176*10-34 Js (Planck-Konstante)