Induktion im Alltag Definition: Elektromagnetische Induktion ist das Entstehen einer elektrischen Spannung in einem Leiter mit Hilfe veränderlicher magnetischer Felder. Beispiele: 1. Elektrische Zahnbürste: Diese Zahnbürste hat keinen unmittelbaren Kontakt zu ihrer Stromquelle. Wie aber laden sich trotzdem die Akkus auf? Es ist die Energieübertragung durch Induktion. Und das funktioniert so: Durch die Spule in der Ladestation fließt Wechselstrom. Diese Spule (Spule 1) erzeugt ein Magnetfeld, dessen Stärke und Richtung sich ändert. Steckt man nun die Bürste zum Laden ein, liegt die Spule (Spule 2) des Griffes, die hier den Leiter darstellt, in dem Magnetfeld der Ladestation (Spule 1). Daraus folgt: In der Spule 2 wird eine Spannung induziert und somit werden die Akkus aufgeladen. 2. Induktionskochherd: In einigen Küchen finden wir eine Induktionskochstelle. Funktionsweise: Der Wechselstrom verursacht ein sich schnell änderndes Magnetfeld, das auch den metallischen Boden des Topfes durchsetzt. Das magnetische Wechselfeld verursacht nach Faraday - im Topfboden eine elektrische Spannung und diese wiederum einen Induktionsstrom (Wirbelstrom). Dieser Strom erwärmt den Boden sehr schnell und schließlich kommt es auch zur Erwärmung des Kochgutes (natürlich kommt es jetzt auch zur Erwärmung der Keramikplatte durch den Topfboden). Aufgrund der hohen Frequenz des Wechselfeldes dringt dieses nur etwa 0,1mm in den Topfboden ein. Im Prinzip breitet sich das magnetische Wechselfeld der Induktionsspule in gleichem Maße nach oben in Richtung Topf (erwünscht) und unten in Richtung Herd (unerwünscht) aus. Die Besonderheit ist also, dass die Wärmeentwicklung direkt im Geschirrboden stattfindet. Deshalb funktioniert die Induktion auch nur bei Geschirr, das magnetisierbar ist. Zwei Beispiele hierfür sind: Stahl und Gusseisen. Nimmt man den Topf von der Kochfläche, bricht die Energiezufuhr sofort ab. Induktionskochplatte herkömmliche Herdplatte Der Vergleich zwischen herkömmlichen und induktiven Herdplatten: Herkömmliche: Bei den herkömmlichen Herdplatten wird die Wärme in der Kochstelle erzeugt. Erst durch Wärmestrahlung oder Wärmeleitung kann die Wärme über das Kochgeschirr an die Lebensmittel abgeben werden. Induktive: (siehe Skizze oben) Schnelles Ankochen: Die Wärme ist sofort verfügbar ist und durch die Erwärmung direkt im Boden des Topfes. Die Kochzonen werden nur indirekt über dem Geschirrboden erwärmt, somit können übergelaufene Speisen nicht einbrennen. Die Platte wird nicht wie gewöhnlich sehr heiß. Man kann sich also nicht mehr verbrennen. 3. Induktionsspule der Ampelanlage Die in die Fahrbahn eingebaute Induktionsschleife wird von einem Wechselstrom durchflossen. Es entsteht, ein magnetisches Wechselfeld, dass sich durch annähernde Metallteile (wie Auto, Roller, Motorräder, Mofas..) verändert. Somit verändern sich auch die Schleifeninduktivität und die Schleifenfrequenz. Diese werden von Detektoren gemessen und in einer Kurve ausgewertet, also lässt sich die Ampel nach „Bedarf“ steuern und umschalten. 2 Schleifen werden in einem bestimmten Abstand in die Fahrbahndecke eines Fahrstreifens eingebaut. Man erhält über die Detektoren wieder eine Messkurve, mit dieser und dem Abstand der beiden Spulen ist es möglich die Fahrzeuggeschwindigkeit zu errechnen. Diese Schleifen findet man bei Verkehrszählungen, Leitsystemen, Parkhäusern und Lichtsignalanlagen. Ein Pluspunkt dieser Messung ist: sie reagiert nicht auf Umwelteinflüsse (Wetter...), sondern nur auf metallische Gegenstände und ist dabei sehr zuverlässig.