Pflanzanleitung für Rhododendron und

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Richtige Pflanzung von Rhododendren
Die beste Pflanzzeit für Rhododendron reicht von Mitte September bis Mitte November (Wurzelbildung erfolgt schneller)
und von Anfang März bis Mitte Mai.
Rhododendren dürfen nicht in gewöhnliche, kalkhaltige Gartenerde gesetzt werden. Komposterde ist aufgrund des hohen
Nährstoffgehaltes zu scharf für die feinen Wurzeln und durch zu hohem pH-Wert völlig ungeeignet. Rhododendren mögen
einen lockeren, humushaltigen und wasserdurchlässigen, sauren Boden (pH-Wert unter 6,5). Um vor allem die spezielle
Bedingung des sauren Bodenmilieus zu erfüllen, sollten Rhododendren in reinen Torf gepflanzt werden.
Die Pflanzgrube muss in der Regel 3 bis 4 mal breiter und doppelt so tief, wie der Wurzelballen misst, ausgehoben werden.
Das Erdreich im Randbereich und am Boden der Pflanzgrube sollte gut gelockert werden. Ist der Boden schlecht wasserdurchlässig, empfiehlt sich ein 10 bis 15 cm tiefer Bodenaushub und in dieser Tiefe das Einbringen einer grobkörnigen
Kiesschicht, um Staunässe und Luftmangel zu vermeiden.
Vor der Pflanzung sollte der Ballen in ein Gefäss mit Wasser getaucht werden, bis alle Luftblasen entwichen sind (circa. 1 bis
5 Min.), damit erhält die Pflanze ausreichend Reservefeuchtigkeit für das Anwachsen.
Beim Einsetzen ins Pflanzloch darf der Rhododendron nicht tiefer gepflanzt werden, als er in der Anzucht gestanden hat,
da es sonst durch Luftmangel zur Hemmung der Wurzelentwicklung kommen kann.
Nachdem ins Pflanzloch noch ein bis zwei handvoll Hornspäne gegeben wurden, kann der angefeuchtete Torf um den Wurzelballen gegeben werden, so dass ohne Zwischenräume eine gute Verbindung entsteht. Durch sanftes Antreten wird der Torf an
den Ballen gedrückt und durch gründliches Angiessen (nicht einschlämmen!) eine gute Bodenfeuchtigkeit gesichert.
Gegossen werden sollte möglichst nur mit Regenwasser, da sehr kalkhaltiges Wasser den pH-Wert des Bodens ansteigen
lässt und damit die Wachstumsbedingungen des Rhododendrons stark einschränkt. Nach der Anwachsphase (1 bis 2 Jahre) sollte nur noch bei grosser Trockenheit gegossen werden.
Falsche Pflanzung, Pflanzloch
zu schmal, Pflanze steht zu tief,
Wurzeln würden ersticken
Grobkies-Drainage sorgt auf
härteren, wasserundurchlässigen
Lehmböden für Wasserabzug
Waagrechte Pflanzfläche in
Hanglagen verhindert zu rasches
Ablaufen des Regenwassers
Je nachdem, wann der Rhododendron gepflanzt wurde, erfolgt die erste Düngung Ende März, da der empfohlene organische Langzeitdünger – die Hornspäne – erst im Boden von Bodenlebewesen zersetzt werden muss. Um eine ausreichende
Nährstoffversorgung bis Ende August zu sichern, kann man direkt nach der Blüte mineralischen Rhododendrondünger auf
die Boden-oberfläche streuen und ebenfalls Hornspäne leicht in die Oberfläche einarbeiten. Es sollte bis spätestens Juli
gedüngt werden, da später der Austrieb nicht mehr frosthart ausreifen kann.
Aufgrund der Tatsache, dass Rhododendren von Natur aus einen flachen, festen Ballen ausbilden mit einem dichten, aber
feinen Wurzel­geflecht (welches auch nach Jahren meist nicht tiefer als 60 bis 80 cm reicht), ist ein Umpflanzen von grossen, alten Rhododendron-­P flanzen generell möglich. Die beste Zeit dafür ist September/Oktober, weil die Pflanzen vor dem
Einbruch der Kälte frische Wurzeln bilden und d
­ adurch ein besseres Weiterwachsen gewährleistet ist.
Im ersten Jahr nach dem Verpflanzen muss bei Trockenheit oder sehr heissem Wetter gegossen werden. Am besten überbraust man die Pflanzen, da dadurch die für sie nützliche Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Bis die Rhododendren angewachsen
sind, darf der Boden nie ganz austrocknen.
Wegen möglicher Wurzel- und Wasserkonkurrenz sollten sie möglichst nicht in Nachbarschaft zu Ahorn, Birke, Kastanie,
Linde, Pappel und Weide gepflanzt werden. Als Schattenspender sehr gut geeignet sind Tiefwurzler wie Kiefer, Eiche und
Magnolie. Auch Goldregen, Zierkirsche und Obstbäume vertragen sich gut mit Rhododendren.
Aufbau eines Moorbeets
(Hochwachsende Rhododendren und Azaleen)
Moorbeet auf wasserdurchlässigem Untergrund
Hochwachsende Rhododendren
Bodendecker
1-2 handvoll
Hornspäne pro m2
einarbeiten
Zwergformen
Rasen
20 cm
60 cm
40 cm
Torfsubstrat
Wasserdurchlässiger Untergrund
Moorbeet auf festem undurchlässigem Untergrund
Hochwachsende Rhododendren
Bodendecker
Begrenzung mit Holz
Begrenzung mit Stein
Torf-Aufschüttung 50 - 60 cm
Moorbeet auf festem undurchlässigem Untergrund
Hochwachsende Rhododendren
Bodendecker
Zwergformen
Torf-Aufschüttung 50 - 60 cm
Lichtverhältnisse/Standort
Rhododendren lieben einen vor austrocknenden Winden geschützten Platz. Wenn auch fast alle Rhododendren auf ausreichend feuchtem Boden vollsonnigen Stand vertragen, so ist in lufttrockeneren Gebieten in der Regel ein Standplatz im
Schattenbereich von Gebäuden, b
­ esser noch im lichten Schatten grösserer Gehölze anzuraten. Vor allem, wenn damit die
Schattierung gegen zu heisse Sonnenbestrahlung in den Mittagsstunden (11 bis 15 Uhr) bewirkt wird.
Starker Sonnenbrandschaden, bewirkt durch überhöhte Sonnenenergie nach kühleren Wetterperioden
Noch junges Laub mit Aufhellungen
durch Sonnenbrand
infolge sehr heisser Tage
Pflege an Rhododendren
Sofort nach der Blüte ist das vorsichtige Entfernen der abgeblühten Blütendolden zu empfehlen, da hierdurch eine nicht gewünschte
Samenbildung verhindert und der neue Blütenansatz und das Wachstum der Rhododendren gefördert wird. Besonders wichtig
ist das Ausbrechen bei Pflanzen bis etwa 1 m Grösse, da diese sehr viel Kraft zu ihrer Entwicklung benötigen. Es muss aber
unbedingt darauf geachtet werden, dass die darunter stehenden Triebknospen geschont werden.
Ausbrechen abwelkender Blütenstände
Junge Pflanze mit Saatständen; im
Vorjahr wurde das Ausbrechen der
gewelkten Blütenstände unterlassen
Schlecht aussehende Rhododendren sind ein Zeichen von Mangelerscheinungen, die auf Ernährungsstörungen zurückzuführen sind.
Hellgelbfärbung des Laubes, gleichmässig über die ganze Blattfläche verteilt, meist an den unteren Blättern mit anschliessendem
Blattfall, zeigt Stickstoffmangel an. Zur Abhilfe ist eine sofortige Düngung mit den empfohlenen Volldüngern und Hornspänen erforderlich.
Durch zu hohen Kalkgehalt im Boden oder im Giesswasser kann bei kalkfliehenden Rhododendren eine Chlorose entstehen.
Das für die Bildung von Blattgrün notwendige Eisen ist der Pflanze nicht mehr verfügbar und die Aufnahme von Magnesium und Mangan
ist durch Überschuss an Kalk und Kalium gestört.
Schlechte Nährstoffversorgung,
Stickstoffmangel
Chlorose, pH-Wert zu hoch, Eisenmangel oder Bodenverdichtung
Algenbildung als Folge zu feuchter und
schattiger Standortwahl
Die meisten grossblättrigen, immergrünen Rhododendren benötigen keinen speziellen Winterschutz. Einfach und wirksam ist es,
Zweige von Nadelhölzern um die Pflanzen in den Boden zu stecken. Diese Art der Beschattung bewirkt, dass bei Frostwetter und Sonnenschein die gefrorenen Blätter nicht so schnell auftauen, sich nicht zu stark erwärmen, so dass das in den Zellen enthaltene Wasser
verdunstet. Dies kann bei gefrorenem Boden nicht ersetzt werden und die Pflanzen vertrocknen (Frosttrockenheit).
Besonders die etwas empfindlicheren japanischen Azaleen sollten auf diese Weise gegen Wind und Wintersonne geschützt werden.
Starkes Blatteinrollen bei tiefen Tempera- Leichter Frostschaden regeneriert
sich von selbst
turen (natürlicher Verdunstungschutz)
Blattverkrümmungen am jungen Laub
durch leichte Mai-Fröste, Zellschädigung, die sich auswächst
Um das Zusammen- oder Abbrechen von Rhododendren durch zu starke Schneelast zu verhindern, ist es ratsam, sie zusammenzubinden oder grössere Pflanzen mit Holzgittern zu stützen.
Rückschnitt und Verjüngungsschnitt an Rhododendren
Für den leichten Korrekturschnitt ist der Zeitpunkt direkt nach der Blüte zu empfehlen, jedoch nie später als Anfang/Mitte
Juni. Man ­s chneidet nur Triebe, die nicht stärker als fingerdick sind.
Den Radikalrückschnitt besorgt man am besten schon im März (vor der Blüte). Durch Schnittmassnahmen wird die
Pflanze zum Neuaustrieb angeregt. Wenn Licht an die Basis kommt, treibt die Pflanze auch von hier wieder neu aus und
wird in wenigen Jahren kompakt und buschig.
Bei einem radikalen Verjüngungsschnitt sollten wenigstens 50 bis 60 cm stehenbleiben. In diesem Fall muss damit
gerechnet werden, dass die Pflanze im nächsten Jahr wenig oder gar nicht blüht. Im Allgemeinen regen behutsame
Schnittmassnahmen zum richtigen Zeitpunkt die Blütenbildung jedoch an.
Die meisten Sorten (Hybriden) vertragen den Rückschnitt gut, insbesondere solche mit lila, rosa, oder weisser Blütenfarbe. Bei rotblühenden Sorten sollte etwas behutsamer vorgegangen werden. Einige Arten (Spezies) treiben nach einem
Rückschnitt nicht wieder aus. Deshalb sollte im Zweifel zunächst an einer Stelle behutsam ausprobiert werden, ob es
nach einem Rückschnitt wieder zu einem Austrieb kommt.
Rückschnittmassnahmen sollten möglichst durch gute Bewässerung und Düngung begleitet werden.
Ungeschnittene Pflanze
Geschnittene Pflanze
Beim Rückschnitt ist auf die
richtigen Schnittstellen zu achten!
Verjüngungsschnitt auf Zeit
1. Jahr
2. Jahr
3. Jahr
Der Rhododendron wird 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden zurück geschnitten. An den verholzten Trieben sitzen so
genannte schlafende Augen, die nach dem Schnitt neue Knospen bilden und dann neu austreiben. Der Rückschnitt wird
vom Rhododendronbesser vertragen, wenn er über mindestens zwei Jahre verteilt vorgenommen wird. Der Pflanze wird
dann nicht ganz so viel Blattwerk genommen und der Schock ist geringer.
Gelegentlich entwickeln sich aus der Unterlage veredelter Pflanzen Wildtriebe. Diese kann man sicher an den weissen,
sich deutlich von der veredelten Sorte unterscheidenden Blüten erkennen. Die Wildtriebe wachsen meist stärker als die
Sorte und müssen komplett entfernt werden.
Es empfiehlt sich, das Moorbeet jedes Jahr mit einer maximal 1 cm hohen Torfschicht zu bedecken. Wird der Wurzelbereich mit luftabschliessenden Laubarten, Rasenschnitt oder Holzhäcksel bedeckt, beginnen die Pflanzen zu kränkeln.
Park Seleger Moor I 8911 Rifferswil I www.selegermoor.ch I [email protected]
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