Fachwerkdämmung 2014 Gemeinsam das Potenzial der Natur nutzen Fachwerk natürlich dämmen 32 HeRo-Transfer Aus dem Inhalt Die historisch gewachsene Bausubstanz spiegelt vor allem in ihrer regionaltypischen Ausdrucksform unsere Geschichte und kulturelle Identität wider. Die einmaligen Fachwerkstädte und -gemeinden Hessens fördern den Tourismus und die Heimatverbundenheit, denn schöne alte Gebäude sprechen den Menschen emotional an. Trotzdem müssen Sanierungs-, Modernisierungs- und Energiekosten für die Nutzer historischer Bausubstanz auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Auch Fachwerkgebäude als älteste erhaltene Wohnbauform in Deutschland brauchen auf energetische Modernisierung nicht zu verzichten - auf die richtige Planung und Ausführung kommt es an. Die jüngste Geschichte unserer Fachwerkbauten ist gekennzeichnet von zahlreichen Sanierungs- und Modernisierungsfehlern. Gleichzeitig drückt viele Fachwerkhausbesitzer die Angst, ihr Gebäude nur mit hohen Kosten bewohnbar und vermietbar erhalten zu können. Schließen die Auflagen der Denkmalschutzbehörde etwa modernes Wohnen aus? Diese Broschüre soll mit vielen Vorurteilen aufräumen und zur fachgerechten Erhaltung der oft ortsbildprägenden Fachwerksubstanz beitragen. www.hero-hessen.de Inhalt Fachwerk natürlich dämmen ....................................................................................................................... 4 – 13 Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen...........................................................................................................4 – 5 Energetische Modernisierung im Fachwerk...................................................................................................................6 – 8 Naturfaserdämmstoffe: Mehr als nur Wärmedämmung................................................................................... 9 – 10 Wie funktioniert der Schutz gegen sommerliche Hitze?.............................................................................................11 Was ist ein gutes Feuchtigkeitsmanagement?..................................................................................................................... 12 Schallschutz...............................................................................................................................................................................................13 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe.....................................................................14 – 31 Dachdämmung............................................................................................................................................................................15 – 17 Innendämmung...........................................................................................................................................................................18 – 21 Dämmung von Kellerdecke und Fußböden.........................................................................................................................22 Wärmedämmung außen..........................................................................................................................................................................23 Verschalung und Wärmedämmung außen........................................................................................................................... 24 Dampfdiffusion und Luftdichte ....................................................................................................................................... 25 – 26 Ausfachungen und Anstriche............................................................................................................................................ 27 – 28 Fenstererhaltung, Fensteraustausch............................................................................................................................. 29 – 30 Türen .......................................................................................................................................................................................................... 31 Allgemeine Hinweise ................................................................................................................................... 32 – 35 Naturfaserdämmung – nur eine Frage des Preises?.......................................................................................................32 Hinweise auf Fördermittel.................................................................................................................................................. 33 – 35 3 Fachwerk natürlich dämmen Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen Steigende Energiepreise und Klimaschutzverpflichtungen werfen die Frage nach der Wärmedämmung eines Gebäudes nicht nur im Neubau auf. Das größte Potential an Energieeinsparung in Mitteleuropa steckt in der energetischen Modernisierung der Bausubstanz, die vor 1980 (1. Wärmeschutzverordnung 1977/78) errichtet wurde. Aus dem großen Spektrum der Maßnahmen zur energetischen Modernisierung soll hier speziell auf die Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen eingegangen werden. Beim Bauen und Modernisieren kommt es auf die richtige Auswahl der Bau- und Dämmstoffe an. Eine Baufamilie erwartet, wenn sie ein Haus bauen, sanieren oder modernisieren will, dauerhafte Baumaterialien, die möglichst wenig Pflegeaufwand erfordern, und ein gesundes Raumklima. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen erfüllen diese Kriterien in besonderer Weise und tragen gleichzeitig zur Ressourcenschonung sowie zum Klima- und Umweltschutz bei. Zu den bekannten Naturfaserdämmstoffen zählen: · Holzfasern · Zellulosefasern (Recyclingprodukt aus Papier) · Hanffasern und Hanfschäben · Schilf · Schafwolle · Flachsfasern und Flachsschäben Relativ neu sind als Dämmstoffe auf dem Markt: · Stroh · Zellulosefaser aus Wiesengras · Seegras · Rohrkolbenschilf (Stütz- und Schwammgewebe der Blätter und Stängel) · Blähkorkgranulat in Lehm · Zelluloseverbundelemente · Strohplatten und Strohballen Typisches Fachwerkgebäude 4 Fachwerk natürlich dämmen Holzweichfaserdämmung Moderne Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind nicht vergleichbar mit den üblichen Putzträgermaterialien oder wärmetechnischen Versuchen und Notlösungen vorheriger Generationen. Hanffaserdämmung Schafwolledämmung Zellstoff-Verbund-Element Schilfdämmung (Reet) Die Vielfalt auf dem Markt reicht von hochwertig vorgefertigten Verbundplatten, gepressten Platten im NutFeder-System, bis zu konfektionierten Matten, Neu entwickelt wurden statisch aussteifende Dämmelemente aus Rohrkolbengewebe (Typha), ZelluloseVerbund-Elemente aus holzkaschierter Wellpappe oder pappkaschierte Strohplatten. Speziell für die Innendämmung im Fachwerk wurde ein Wärmedämmlehm zum Einstampfen hinter einer Sparschalung entwickelt. Traditionell erprobt sind Schilfmatten (Reet), die nicht nur als Putzträgermatte sondern auch in größeren Dicken als Dämmplatte erhältlich sind. Konfektioniert wurden auch Schüttgüter zur Innenwanddämmung hinter einer Gleitschalung oder Vormauerschale, z.B. als Lehm-Schaumglas- oder LehmBlähton-Mischung. Dämmende Fußbodenschüttungen gibt es in großer Vielfalt, auch als nivellierende Materialkombinationen von Naturfasern / Schäben mit Lehm-, Kalk-Zement- oder Bitumenumhüllung. Je nach Anwendungszweck sind die Produkte mit verschiedenen Zusätzen ausgerüstet, die ihre Funktion unterstützen. Dabei sind Naturdämmstoffhersteller in der Regel um die Verwendung möglichst umweltschonender Materialien bemüht, was sich in der Zertifizierung der meisten Naturfaserdämmstoffe mit Umweltsiegeln niederschlägt. Die besonderen Vorteile werden im Absatz „Naturfaserdämmstoffe: Mehr als nur Wärmedämmung“ beschrieben. Typha-Platte 5 Fachwerk natürlich dämmen Energetische Modernisierung im Fachwerk Eine energetische Modernisierung erfordert besonders bei Fachwerk- oder denkmalgeschütztem Gebäudebestand die Entwicklung eines Gesamtkonzepts durch die Baufamilie. Eine energetische Modernisierung ist wirtschaftlich besonders sinnvoll in Kombination mit ohnehin fälligen Instandhaltungsoder Umbaumaßnahmen, die dann in der Regel zu den förderfähigen Kosten zählen (z.B. die Neueindeckung des Daches nach Dämmmaßnahmen). Bei der Klärung der Modernisierungsziele sollten Sie sich von einem fachwerkerfahrenen Architekten oder Bauingenieur darüber beraten lassen, was bautechnisch und wirtschaftlich sinnvoll erreichbar ist. Ein Gesamtkonzept eröffnet dem Bauherrn die Möglichkeit, sein Vorhaben Schritt für Schritt in einer sinnvollen Reihenfolge nach einer Prioritätenliste umzusetzen. Mögliche Sanierungs- und Modernisierungsziele: · Komplette oder teilweise energetische Modernisierung der Gebäudehülle Notwendige Schritte vor einer Sanierung und Modernisierung: 1. K lärung der Sanierungs- und Modernisierungsziele innerhalb der Familie 2. A bsprachen mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde 3. E nergieberater mit Zulassung für KfW-Effizienzhaus Denkmal einschalten 4. Finanzkonzept erstellen, Förderfähigkeit klären 5. B ei vermieteten Objekten: Modernisierung den Mietern mindestens 3 Monate vorher schriftlich ankündigen ENERGIEVERLUSTE 30% bis 35% Heizung 15% bis 25% Dach · Beseitigung früherer Sanierungsfehler · Ausbau von Wohnraum · Änderungen am Wohnungsgrundriss · Altersgerechter Umbau 6 PLANEN · Modernisierung der Heizungsanlage, ggf. Wechsel des Heizmediums · Ergänzung von solaren Energiesystemen, Speichersystemen, Steuerungssystemen · Modernisierung von Küche und Bad · Modernisierung von Elektro-, TV-Kabel-, Telefon- und Alarmanlage 20% bis 25% 20% bis 25% 5% bis 10% Fenster Außenwände Kellerdecke · Technik der Zukunft – Einbau von Energie-Assistenz-Systemen Modell: typische Energieverluste an Gebäuden Fachwerk natürlich dämmen Zu den wichtigsten Zielen zählt der Schutz vor Wärmeverlusten, beginnend mit dem Dach und der Kellerdecke. Auch die Dämmung von Zwischenwänden zu unbeheizten Bereichen eines Gebäudes oder von Haus- und Wohnungstüren ist in die Planung mit einzubeziehen. Die Außenwandsanierung, ob Innendämmung oder Vorhangfassade, sollte mit der Fensterertüchtigung kombiniert werden. Bei einer Innendämmung muss bedacht werden, welches zukünftige Heizungssystem genutzt werden soll und wo Installationskanäle für Heizung und Elektrotechnik verlaufen sollen. Eine Innendämmung kann auch Raum für Raum erfolgen und ist mit den Modernisierungen in Küche und Bad sowie mit den Maßnahmen zur Barrierefreiheit sehr gut kombinierbar. Allerdings sollten nicht auf Dauer nur einzelne Räume oder Außenwände mit einer Innendämmung versehen werden. Die (gewollte) Senkung der Außenwandtemperatur durch die Wärmedämmung von innen kann in benachbarten Bereichen eine „Kühlung“ erzeugen und zu kritischen Temperaturen im Anschlussbereich (z.B. Ecken, Fußboden- und Deckenanschlüssen) führen, es besteht dann in nicht gedämmten Räumen Schimmelgefahr. ENERGETISCHE SANIERUNG mit Naturfaserdämmstoffen Erdgas-Brennwertgeräte oder Holzheizungsanlage ggf. mit thermischer Solaranlage Dachdämmung ca. 18 cm oder Dämmung oberste Geschossdecke ca. 28 cm Zwei-ScheibenWärmeschutzverglasung Innenwanddämmung 6–8 cm oder Außenwanddämmung ca. 16 cm oder Außendämmung mit Verkleidung ca. 10 cm Dämmung der Kellerdecke ca. 12 cm Bis zu 60% Energieeinsparung am Fachwerk möglich 7 Fachwerk natürlich dämmen In Spezialfällen kann das Gefahrenpotential von erfahrenen Bauphysikern mit Simulationsprogrammen erfasst werden. Für das Fachwerk ist die sogenannte Materialverträglichkeit, d. h. gleiche bauphysikalische und -technische Eigenschaften, der entscheidende Faktor, um eine erfolgreiche und nachhaltig schadensfreie Modernisierung zu verwirklichen. Ein klassisches Fachwerkgebäude besteht aus einem Steinsockel, einem Holzfachwerk, der Ausfachung mit Lehm oder Ziegeln und einem Dach mit Ziegel-, Schiefer-, Schilf-, oder Strohdeckung. Holz und traditionelle Ausfachungen sind diffusionsoffene und sorptionsfähige Materialien. Das heißt, sie lassen zum einen Luft- und Wassermoleküle (Luftfeuchtigkeit) von „Warm“ nach „Kalt“ langsam passieren (Diffusion). Zum anderen nehmen sie in ihre Struktur (Zellwände, Poren, Mineralzwischenräume) Feuchtigkeit auf, um sie bei niedrigerer Luftfeuchte wieder abzugeben (Sorption). Am Fachwerkgebäude dienen nur der Natursteinsockel, die Dacheindeckung, der Dachüberstand und in manchen Gegenden die Vorhangfassade dazu, zu viel Feuchte vom Gebäude fern zu halten. Aber auch diese Materialien geben eingedrungene Feuchte über Poren und Fugen wieder ab. Noch bis heute wird aus Unkenntnis sorglos mit dichtenden Materialien, wie Schaumkunststoffen, Kunststoff-Dichtungsmassen, Bauschaum, Kunststoff-, Keramik-, Blech- oder Eternitverblendung ohne Hinterlüftung, Zementputz oder Dispersionsfarbe am Fachwerk gearbeitet. Alle diese „Dichtungsversuche“ führen im Normalfall zu Kondenswasserbildung und Feuchtestau im Holz oder in der Wand selbst, der den Wärmeverlust fördert und holzzerstörende Insekten und Pilze nach sich zieht. Oft sind die Schäden dann nach wenigen Jahren schon so gravierend, dass historische Eichenbalken, die jahrhundertelang das Haus getragen haben, ersetzt werden müssen. Eine Wärmedämmung im Fachwerk kann im Sinne der bauphysikalischen Verträglichkeit ausschließlich mit diffusionsoffenem und sorptionsfähigem Material ausgeführt werden. Diese Bedingung erfüllen alle Dämmstoffe auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Naturfaserdämmstoffe 8 Fachwerk natürlich dämmen Naturfaserdämmstoffe: Mehr als nur Wärmedämmung Aufgrund stetig steigender Energiepreise, knapper werdender Energieträger und aus Klimaschutzaspekten richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit verstärkt auf die Energieeinsparung durch Wärmedämmung. Am häufigsten verwendet werden konventionelle Dämmstoffe aus Schaumkunststoff oder Mineralfaser. Dämmstoffe auf der Basis nachwachsender Rohstoffe wie Holzfasern, Zellulose, Flachs, Hanf, Schilf, Schafwolle sowie Wiesen- oder Seegras werden dagegen oftmals in die „Anwendungsnische“ ökologisches Bauen eingeordnet. Im Fachwerkbau sind aber Naturfaserdämmstoffe wegen ihres Feuchtemanagements (Diffusions- und Sorptionsfähigkeit) und sonstiger Vorteile (s.u.) die beste Dämmstoffwahl, weil der Schutz des Holzgerüstes vor Staunässe an erster Stelle stehen muss. Unabhängig von der Bauart des zu dämmenden Objekts haben die natürlichen Dämmstoffe, neben einer gleichwertigen Dämmwirkung, gegenüber konventionellen Dämmstoffen erhebliche Vorteile: · Hohe spezifische Wärmekapazität (Wärmespeicherfähigkeit): daraus resultieren ein effektiver sommerlicher Hitzeschutz, die Einsparung von Heizenergie durch warme Wandoberflächen im Winter und die weitgehende Vermeidung von Veralgungen der Fassade · Sehr gutes Feuchtemanagement: dadurch verbessert sich das Raumklima und das Behaglichkeitsgefühl bei einer Innendämmung · Sehr gute Schallschutzeigenschaften in allen Frequenzbereichen, keine Eigenresonanz · Geringeres Schadstoffpotenzial Wenn es um Gefahren durch Brände geht, besteht ein besonders hohes Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit. Naturfaserdämmstoffe gehören zur Baustoffklasse B2 (normal brennbar), einige Produkte erreichen auch die Baustoffklasse B1 (schwer entflammbar). Die in den Landesbauordnungen gefor- 9 Fachwerk natürlich dämmen derten Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen bis zu F-90 können mit eingebauten und verputzten Naturfaserdämmstoff-Systemen erreicht werden. Die Eigenschaften von Naturfasern bieten sogar einen besonderen Schutz: Ähnlich wie bei starken Holzbalken bilden Platten, Matten und hochverdichtete Einblasmaterialien aus Naturfasern bei direkter Beflammung eine Verkohlungs- und Ascheschicht an der Oberfläche, die durch Sauerstoffentzug den Brandprozess verzögert. Gleichzeitig verhindert die niedrige Eigenerwärmung der Naturfaserdämmstoffe die schnelle Entzündung anderer Bauteilschichten. Diese Vorteile können im Brandfall und für die Rettung von entscheidender Bedeutung sein. Das Löschen erfolgt mit Wasser. Besonders hervorgehoben werden sollte auch, dass beim Abbrand von Naturfaserdämmstoffen außer Kohlenmonoxid keine zusätzlichen giftigen Gase entstehen. Als gesetzlich vorgeschriebene Flammschutzmittel werden bei Naturfaserdämmstoffen Salze zugefügt, die keine zusätzlichen giftigen Abbrandprodukte erzeugen, nicht ausgasen, im Brandfall Sauerstoff entziehen und gleichzeitig vergällend gegen Schädlinge wirken. 10 Zellulosedämmung im Fußbodenbereich Der Einsatz der von der EU als gesundheitsschädigend eingestuften Borsalze hat in letzter Zeit zu vielfältigen Diskussionen geführt. Produkte, die mehr als 5,5% Borsalze enthalten stehen im Verdacht reproduktionstoxisch zu wirken, wenn sie oral aufgenommen werden (z.B. Stäube, Kontakt mit Lebensmitteln). Betroffen sind auch Holzschutzmittel auf Borbasis. Die Hersteller haben die Borsalzzugaben ersetzt oder unter die geforderte Grenze reduziert. Beim Abbrand von Dämmstoffen aus Schaumkunststoffen entstehen normalerweise sehr giftige Dämpfe auf Grund der Inhaltsstoffe und Schmelzprodukte bzw. der Reaktion mit chemischen Zusätzen (Flammschutzmittel, Biozide) im Dämmstoff: Nitrose Gase (NOx), Schwefeldioxid (SO2), Schwefelwasserstoff (H2S), Chlor (Cl2), Chlorwasserstoff (HCl bzw. Salzsäure), Bromwasserstoff (HBr), Cyanwasserstoff (HCN bzw. Blausäure), Ammoniak (NH3) und Phosgen (COCl2). Außerdem können zahlreiche weitere giftige und gesundheitsschädliche Folgeprodukte wie Dioxine/Furane auftreten, insbesondere wenn problematische Vorläuferstoffe vorhanden sind. Auch Mineral- und Glaswolldämmstoffe können sehr giftige Zusätze enthalten, die im Brandfalle reagieren. Die Rettung von Menschenleben und Sachwerten wird sowohl durch die giftigen Gase als auch durch das Abtropfen von brennendem flüssigen Kunststoff und den notwendigen Einsatz von Löschschaum erschwert. Fachwerk natürlich dämmen Wie funktioniert der Schutz gegen sommerliche Hitze? Naturfaserdämmstoffe verfügen fast alle über eine hohe spezifische Wärmekapazität, meistens doppelt so hoch wie Ziegel, Leichtlehm oder synthetische Dämmstoffe. Die Funktion des sommerlichen Hitzeschutzes setzt schon mit dem Auftreffen der Wärmestrahlung ein, die von Naturfaserdämmstoffen nur langsam aufgenommen wird. Danach wird die Wärmestrahlung über einige Stunden im Dämmstoff gehalten und zeitversetzt sowie reduziert vorrangig nach außen abgegeben, wenn ein Temperaturausgleich von „Warm“ nach „Kalt“ wieder möglich ist (z.B. in der Nacht). Damit bleiben naturfasergedämmte Räume besonders im Dachgeschoss, aber auch im Holz- ständerbau deutlich kühler. Bei Fachwerkgebäuden wirken Lehm-, Ziegel- und Natursteinausfachungen in den Wänden auf Grund ihrer hohen Masse auch als Wärmespeicher und behindern das Aufheizen bei Sommerhitze. Geschlossene Fenster und eine Verschattung der Fensterflächen an Hitzetagen sollten die positive Wirkung des sommerlichen Hitzeschutzes unterstützen, denn durch frei bestrahlte Glasflächen oder offene Fenster dringt die meiste Wärme in ein Gebäude ein. Es geht immer darum, dass geschlossene Räume einschließlich des Mobiliars bei Sommerhitze nicht aufgeheizt werden, denn diese Wärme lässt sich nur schwer über Nacht ablüften. Hitzeeinwirkung auf Dächern 11 Fachwerk natürlich dämmen Was ist ein gutes Feuchtigkeitsmanagement? Mit dem Ausdruck „Feuchtigkeitsmanagement“ umschreibt man den Umgang eines Materials mit Feuchteeinwirkungen. Es gibt Materialien, die von Natur aus (z.B. bestimmte Mineralien und Gesteine) oder durch künstliche Herstellung (z.B. bestimmte Kunststoffe und hochfeste Betone) praktisch kein Wasser aufnehmen. Das kann für das Abweisen von Wasser aus dem Baugrund von Vorteil sein. Fassaden benötigen Putze und/oder Anstriche oder spezielle Fassadenziegel oder hinterlüftete Verkleidungen von hoher Dauerhaftigkeit, um den regelmäßig wiederkehrenden Niederschlägen Stand zu halten. Trotzdem sollten sie nicht diffusionsdicht sein, sondern das Wasser nur abweisen. Insbesondere bei geplanter Innendämmung ist eine intakte Fassade erforderlich. Generell erweisen sich Dämmstoffe im Dach und an der Fassade als vorteilhaft, die sehr diffusionsoffen sind und Feuchte aus der Luft sowie bei sporadisch auftretenden Feuchteereignissen (ungeplant eingedrungenes Wasser) problemlos aufnehmen und wieder abgeben können (Sorptionsfähigkeit). Solche Materialien, zu denen alle Naturfaserdämmstoffe zählen, haben ein entsprechend „gutes“ Feuchtigkeitsmanagement, das in der energetischen Modernisierung von Fachwerkbauten zwingend erforderlich ist. Allerdings dürfen sie gerade wegen dieser Eigenschaft nicht im erdberührenden oder dauerfeuchten Bereich (Perimeterbereich) eingesetzt werden. Schaumkunststoffdämmplatten und Mineralwolle (Glaswolle, Steinwolle) verfügen weder über eine Sorptionsfähigkeit noch über eine kapillare Wasserleitfähigkeit. 12 Fachwerk natürlich dämmen Schallschutz Lärm ist nachweislich gesundheitsschädigend, auch wenn jeder Mensch ein anderes Lärmempfinden hat. Der Schutz vor Lärm aus der Umwelt hat unter dem Aspekt einer zunehmenden Verkehrsbelastung auf der Straße, der Schiene und in der Luft zu Recht einen hohen Stellenwert. Aber auch unerwünschte Geräusche im Wohngebäude selbst oder aus der Nachbarwohnung können das Zusammenleben negativ beeinflussen. Ein originaler historischer Fachwerkbau mit Lehmdecken und Lehmausfachungen hat durch seine Bauart mit relativ schweren und dichten Materialien einen guten Schallschutz. Allerdings können originale dünne Wände, Umbauten, (z.B. Entfernen der Lehmwickel oder Steinpackungen in Geschossfußböden), Modernisierungen (leichte Trennwände) oder Verkehrslärm zu Schallschutzproblemen führen. Die für den Fachwerkbau empfohlenen Naturfaserdämmstoffe bieten neben Wärmedämmung und Hitzeschutz auch einen sehr guten Schallschutz in allen Frequenzen (Luftschall, Körperschall, Trittschall). Insbesondere bei Totalsanierungen im Deckenbereich und beim Einbau leichter Trennwände im Holzständerbau sollten schallschützende Naturfaserdämmungen eingeplant werden. Entscheidend für den Trittschallschutz ist die fachgerechte Ausführung, d.h. bei Holzbalkendecken sollte schweren Dämmmaterialien der Vorzug gegeben werden soweit die Statik das ermöglicht. Bei Neubauten / Stahlbetondecken ist eine exakte Entkopplung zu den Wänden erforderlich. In beiden Konstruktionsarten kann die Trittschalldämmung mit Holzfaserdämmplatten, Naturfaserschüttungen (z.B. lehmummantelte Schäben) oder Wollfilzen wirkungsvoll ergänzt werden. 13 Erst Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe G Natürliche Dämmmaterialien sind in verschiedenen Formen erhältlich, zum Beispiel als feste Platten, flexible Matten oder als Einblasdämmstoffe. Für fast jedes Anwendungsgebiet gibt es den geeigneten Naturfaserdämmstoff. Im Folgenden sollen die Dämmmöglichkeiten von Fachwerkbauten näher betrachtet werden. 14 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Dachdämmung Die Dämmung des Daches gehört zu den ersten Maßnahmen der energetischen Modernisierung, denn durch das Dach können, je nach Gebäudetyp bis zu 30% der Wärmeenergie entweichen. Das Dach ist in der Regel am einfachsten zu dämmen. 1. Oberste Geschossdecke Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist seit 1.1.2012 Pflicht (Energieeinsparverordnung EnEV 2009), wenn diese den Übergang von beheizten zu unbeheizten Räumen darstellt und das darüber liegende Dach selbst nicht gedämmt ist. Bei der Nachrüstung muss ein U-Wert von 0,24 W/(m²K) erreicht werden. Die Nachrüstpflicht gilt nicht bei Ein- und Zweifamilienhäusern, in denen der Eigentümer eine Wohnung am 01. Februar 2002 selbst bewohnt hat. In diesem Fall ist die Pflicht erst im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 01. Februar 2002 von dem neuen Eigentümer zu erfüllen. Weitere Ausnahmen gelten für unzumutbaren Aufwand, besonders im Falle denkmalgeschützter Gebäude. Naturfaserdämmstoffe eignen sich auf Grund ihrer besonderen Eigenschaften sehr gut für die Dämmung der obersten Geschossdecke. Neben der Wärmedämmung in der kalten Jahreszeit schützt das natürliche Material auch vor sommerlicher Hitze und Lärm. Es ist diffusionsoffen und mit Holzbaustoffen (Balken, Dielen) bauphysikalisch verträglich. Eine Naturfaserdämmung der obersten Geschossdecke gilt als Empfehlung auch für die von der Ausnahmeregelung betroffenen kleineren Gebäude bzw. für Denkmäler. Als Faustregel geht man im Dach von über 20 cm Dämmdicke aus, denn auf der obersten Geschossdecke ist eine gute Dämmung einfach herstellbar und sinnvoll, wenn nicht unbedingt erforderliche Raumhöhen dagegen sprechen. Den zu erreichenden U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) lässt man sich vom Planer oder Energieberater berechnen. Beispiel einer Dämmung von obersten Geschossdecken, von Zwischendecken oder trocken liegenden Fußböden mit Zelluloseflocken Je nach Situation verlegt man Fasermatten oder trittfeste Platten in Bereichen, die noch begangen bzw. für Abstellzwecke genutzt werden sollen. Die Matten oder Platten können auch in mehreren Schichten aufgebracht bzw. kombiniert werden. Zum Beispiel empfiehlt es sich in schwer zugänglichen Bereichen an der Traufe Fasermatten zu benutzen, die durch Platten leicht gequetscht bis in die hinterste Fuge geschoben werden. Beispiel einer Dämmung von obersten Geschossdecken, von Zwischendecken oder trocken liegenden Fußböden mit Grasfasern 15 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Prinzipskizze: Beispiel einer Zwischensparrendämmung mit gleichzeitiger Holzfaser-Unterdeckung unter der Dacheindeckung Prinzipskizze: Dachdämmung Quelle: Homatherm Eine andere Möglichkeit, besonders wenn der Boden freiliegende Deckenbalken oder andere Hindernisse aufweist, ist das Einblasen bzw. Schütten von Zelluloseflocken, Holz- oder Grasfasern. Dies setzt allerdings eine „Deckelung“ mit Rauhspund, Holzplatten o.ä. voraus. Eine Dampfbremse zwischen Fußboden und Dämmung ist grundsätzlich erforderlich. 2. Zwischensparrendämmung Wird das Dach zu Wohnzwecken ausgebaut, ist die Dämmung des Daches unabdingbar. In der Regel wird an der Innenseite der Sparren eine Verkleidung angebracht und die Fläche zwischen den Sparren gedämmt. Dabei werden entsprechend zugeschnittene flexible Naturfasermatten unter leichtem Druck eingepasst (ca. 10 mm Aufschlag beim Zuschnitt). Einblasmaterialien aus Naturfasern sind ebenfalls sehr gut für die Zwischensparrendämmung geeignet, insbesondere, wenn die Sparren ungleichmäßige Abmessungen und / oder Abstände haben. Einblasmaterialien sollten ausschließlich von herstellerzertifizierten Mitarbeitern verarbeitet werden, um die entsprechende Qualität zu gewährleisten. 16 Prinzipskizze: Beispiel einer Aufsparrendämmung mit gleichzeitiger HolzfaserUnterdeckung unter der Dacheindeckung Oft sind die Sparrenzwischenräume bereits aus früheren Dachausbauphasen mit Mineralwolle (Glaswolle, Steinwolle) oder Schaumkunststoffen gedämmt. Falls die Mineralwolldämmung keinerlei Feuchtigkeitsschäden aufweist, kann sie mit Naturfaserdämmung ergänzt werden, um die für eine KfW-Förderung erforderlichen Dämmwerte zu erreichen. Empfehlenswert ist jedoch der Ausbau alter, nicht mehr funktionsfähiger Materialien. Mineralwolle aus der Zeit vor dem Jahr 2000 kann noch lungengängige und nicht biolösliche Faseranteile enthalten (Verdacht auf Krebsauslösung), was bei einem eventuellen Rückbau zu berücksichtigen ist (vollständige Arbeitsschutzkleidung inkl. Atemschutzmaske notwendig, Sondermüll in geschlossenen Säcken). Schaumkunststoffe als Dachdämmung verfügen über einen geringeren sommerlichen Hitzeschutz als die meisten Naturfaserdämmstoffe und einen schlechten Schallschutz. Einfache Polystyroldämmungen können durch thermische Verformungen unter Hitzeeinwirkung im Laufe der Zeit ihre Passgenauigkeit verlieren. Bei der Dämmung der Dachschräge gilt die Faustregel mit 24 cm Dämmdicke für einen sehr hohen Wärmeschutz. In den wenigsten Fällen wird eine Zwischensparrendämmung diese Dämmdicke zulassen. Bei ausreichender Raumhöhe kann dann durch Aufdopplung der Sparren oder mit Holzfaserdämmplatten auf der Sparreninnenseite die Dämmstoffdicke ergänzt werden, falls ein sehr hoher Wärmeschutz angestrebt wird. Die Wirtschaftlichkeit der Varianten von Dämmstoffdicken sollte sich jede Baufamilie berechnen lassen. Im Denkmal wird eine Förderfähigkeit der energetischen Modernisierungsmaßnahmen auch bei geringeren Dämmschichtdicken erreicht. Eine andere Variante wäre die Aufsparrendämmung. Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe 3. Aufsparrendämmung Eine Aufsparrendämmung bedeutet, dass auf die vorhandenen Sparren außen eine oder mehrere Schichten Holzfaserdämmplatten speziell für den Aufdachbereich (auch Unterdeckplatte genannt) aufgebracht werden. Auf die Dämmung werden dann die Konterlattung und Lattung aufgenagelt und das Dach gedeckt. Diese Variante sollte in Betracht gezogen werden, wenn das Dach ohnehin einer Reparatur oder Neueindeckung unterzogen werden soll. Die Hersteller von Holzfaserplatten bieten speziell konfektionierte Platten für die Aufsparrendämmung an. Je nach Hersteller sind die Platten speziell behandelt. Ob der Einbau einer Dämpfbremsbahn er- forderlich ist wird durch das System des Herstellers bestimmt. Unterdeckplatten aus Holzfasern ergänzen die Wärmedämmung, den sommerlichen Hitzeschutz und den Schallschutz. Sie schützen auch vor dem Durchschlagen von Hagel und können im Falle einer Havarie (z.B. Sturmschaden, Bauverzögerung) drei Monate frei bewittern. Voraussetzung für eine Aufsparrendämmung ist eine denkmalrechtliche Genehmigung, falls das Gebäude als Einzel- oder Flächendenkmal eingetragen ist, denn die Dacherhöhung ist sichtbar. Auch bei Reihenhäusern oder Doppelhaushälften sollte das beachtet werden. Es gibt für diese Fälle auch verhältnismäßig dünne Unterdeckplatten. 17 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Wandverkleidung mit Lehmplatte Hanfinnendämmung im Ständerwerk mit Gipsfaserplatte und Lehmfarbenanstrich Innendämmung Eigentümer von historischen Fachwerkgebäuden sollten auf eine Innendämmung zurückgreifen, wenn ihr Fachwerk sichtbar bleiben soll. Oft ist das sichtbare Fachwerk zusammen mit historischen Fenstern und Türen ein besonderer Schmuck, daher stehen diese Gebäude als Einzeldenkmal oder als Ensemble (z.B. Ortskern) als unsere „gebaute Geschichte“ zu Recht unter Denkmalschutz. Innendämmungen haben auch den Vorteil, dass sie mit Wandheizungen sehr gut kombinierbar sind und selbst Mieter mit Erlaubnis des Vermieters diese Maßnahme angehen können. Voraussetzung für jede Innendämmung ist eine baulich intakte Außenwand, das heißt im Fachwerk, die Gefache sollten ausgemauert und verputzt sein. Bei Ziegel- und Natursteinausfachung ohne Putz dürfen die Fugen nicht verwittert und die Materialien sollten frostsicher und nicht stark wassersaugend sein. Bei Vorschädigungen und in problematischen Fällen ist unbedingt fachgutachterlicher Rat einzuholen. Da für denkmalgeschützte Gebäude von der DINNorm abgewichen werden kann, sollten zur Modernisierung die WTA-Merkblätter herangezogen werden (WTA = Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und 18 Denkmalpflege e.V.). Es wird in den Merkblättern ausdrücklich darauf hingewiesen, dass schlagregengefährdete Fassaden an Fachwerkhäusern verkleidet werden müssen. Unter einer Verkleidung lässt sich relativ einfach eine Außendämmung anbringen. Eine Außendämmung ist einer Innendämmung immer vorzuziehen, da außen vollflächig und wärmebrückenfrei gedämmt werden kann. Eine Naturfaser-Innendämmung wird bezüglich des Einbaus einer Dampfbremse kontrovers diskutiert (siehe Erläuterung „Dampfdiffusion“). Nachweislich liegt die Wirtschaftlichkeitsgrenze einer Innendämmung bei 6 bis 8 cm (Dämmeffekt im Vergleich zu den Mehrkosten einer dickeren Dämmung). Bis zu dieser Dicke ist in der Regel keine Dampfbremse erforderlich. Wenn aus besonderen Gründen (z.B. Wandbegradigung, besonders dünne Originalwände) mehr als 8 cm gedämmt werden soll, ist eine Nachberechnung durch einen erfahrenen Energieberater, Bauphysiker oder Architekten mittels Computersimulationsprogramm (WUFI, COND, Delphin o.ä.) und ggf. der Einbau einer Dampfbremse erforderlich. Der Bauherr kann auch direkt auf Materialien von Herstellern zurückgreifen, die eine Dampfbremse vorgefertigt im Material eingebaut haben bzw. ein dampfbremsendes Putzmaterial anbieten. Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Cellco-Wärmedämmlehm hinter einer Sparschalung eingestampft, mit Lehm geputzt und gestrichen Holzweichfaserdämmplatte im Lehmbett, mit der Wand verdübelt, mit Lehm geputzt Entscheidend bei der Innendämmung sind die fachgerechte Ausführung und die bauphysikalische Verträglichkeit der Materialien (s.o.). Die innere Dämmschicht muss zwingend kraftschlüssig (angepresst) oder stoffschlüssig (geklebt) mit der Innenseite der Außenwand verbunden sein. Bei Plattenmaterial erfolgt meist eine Verlegung im Lehm- oder Klebebett, das auf Wand und Platte aufgetragen wird (entsprechende Kleber bietet der Dämmstoffhersteller an). Auf keinen Fall darf eine Luftkonvektion zwischen Außenwand und innerer Dämmschicht stattfinden. Zusätzlich werden die Platten mit Tellerdübeln für Wärmedämmsysteme dauerhaft in der Wand befestigt. Flexible Matten werden normalerweise zwischen aufgeschraubten Kanthölzern oder Ständerwerk ungeklebt verlegt. Fasermaterial kann in gedeckelte Ständerwerke von mindestens 10 cm Raumtiefe eingeblasen werden (Achtung: nur durch zertifizierte Unternehmen ausführen lassen!). Häufig sind Fachwerkwände sehr uneben. Dafür gibt es vier grundsätzliche Lösungsvarianten: Vor der Innendämmung sind Gipsputze, Gips“batzen“, Gips(karton)platten, Gipsanstriche aber auch Tapeten, Kunststoffe, Ölsockel u.ä. zu entfernen. Kalk- und Lehmputze können verbleiben, sofern sie noch fest mit dem Mauerwerk verbunden sind. 2. Man stampft mit einem Stampfholz hinter eine Sparschalung ein plastisches erdfeuchtes Material aus Lehm Blähkork und Kieselgur ein (z.B. „Wärmedämmlehm“). Diese Methode ermöglicht einen rationellen Ausgleich von Unebenheiten in der Fachwerkwand und wirkt gleichzeitig als stabile und formschlüssig mit der Wand verbundene In- 1. Man verwendet flexible Matten als Grundschicht und schließt mit einer festen, verputzbaren (Holz-) Faserplatte ab. Bei größeren Unebenheiten kann mit mehreren Leichtlehmlagen begradigt werden oder die Hohlräume werden mit Zuschnitten oder Schnittresten ausgestopft. Manche Hersteller von Holzfaserdämmstoffen bieten schon fertige Kombinationen aus flexibler Matte mit fester Platte an. Das Verputzen der festen Naturfaserplatte erfolgt mit geeignetem Putz auf Kalk- oder Lehmbasis, beides gibt es in vielen attraktiven Ausführungen (z.B. durchgefärbt oder mit oberflächenmodellierenden Zuschlägen). Der Anstrich oder gewünschte Tapeten müssen diffusionsoffen sein (z.B. keine Dispersions- oder Silikonharzfarben, keine kunststoffbeschäumten Tapeten). 19 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Einstampfen von Wärmedämmlehm hinter Sparschalung Modell-Innendämmung Schaumglas-Stampf-Leichtlehm nenschale. Das Material kann sehr gut mit Feuchteeinflüssen umgehen, was bei relativ undichtem Fachwerk auf der Wetterseite von Vorteil ist. Allerdings ist die Dämmwirkung etwas geringer als bei Naturfaserprodukten. Die Sparschalung verbleibt nach Abschluss der Arbeiten als solide Ausgangsbasis für eine Wandverkleidung mit Platten oder Putz. Die Lücken der Sparschalung können als Installationskanäle genutzt werden. 3. Man verschraubt ein Holzständerwerk vor die Wand und deckelt Abschnitt für Abschnitt mit eine Gleitschalung. Eventuell kann man gleichzeitig unter der Gleitschalung eine Schilfmatte als Putzträger einbauen. Hinter der Gleitschalung wird mit einem Lehm-Blähtonoder Lehm-Blähglas-Gemisch verfüllt. Die erdfeuchten Gemische trocknen relativ rasch an und lassen ein zügiges Weiterschieben der Gleitschalung zu. 4. Man setzt eine Vorsatzschale, die hinterfüllt wird. Als Hinterfüllmaterial bieten sich sowohl Leichtlehm-Materialien an als auch natürliche Einblasstoffe, z.B. Zellulose-, Holz- oder Grasfasern. Bei der Verarbeitung von Lehmprodukten muss generell die Trocknungszeit beachtet werden. Als Faustregel gilt pro mm Lehmschicht eine Trocknungszeit von einem Tag. Jeder Fachwerkhausbesitzer ist gut beraten, wenn er im späten Frühjahr mit Sanierungsarbeiten beginnt, wenn größere Schichten aus Lehmmaterialien erforderlich sind. Blähton-Leichtlehm-Wand 20 Holzweichfaserdämmplatte im Lehmbett als Innendämmung Wandheizung Die Innendämmung muss vollflächig einschließlich Fenster- und Türlaibung erfolgen, möglicherweise muss im Laibungsbereich mit Zuschnitten und keilförmigen Platten gearbeitet werden. Auch für Decken- und Fußbodenanschlüsse sind solche Keile erhältlich. Fugen und Wandanschlüsse müssen luftdicht ausgeführt sein (NutFeder-System, Überlappungen, ggf. Abklebungen mit Spezialklebeband). Eine Wandheizung ist wegen ihrer Strahlungswärme und der Förderung der Wandtrockenheit sehr zu empfehlen. Sie sollte gleichmäßig auf der gesamten Wand verteilt werden, um Wärmegradienten mit unterschiedlicher Feuchte innerhalb der Wandfläche zu vermeiden. Für die fachgerechte Verlegung der Innendämmung sollte vorher geplant werden, welche Installationen notwendig sind, ggf. müssen Kanäle für Elektro-, Telefon-, Fernsehkabel, Heizungsrohre oder eine Wandheizung berücksichtigt werden. Jeder nachträgliche Durchbruch kann in der Folge zur Wärmebrücke werden und durch einen schnellen Luftaustausch von „Warm“ zu „Kalt“ zu ungewolltem Feuchtigkeitseintrag in der Wand führen. PRAXISTIPPS Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe · Für das Schneiden von Dämmstoffen benutzt man bei weichem Material am besten elektrische Messer oder Sägen mit gegenläufigen Sägeblättern (Alligator). Feste Holzdämmplatten können auch mit Holzsägen geschnitten werden. Das Schneiden sollte möglichst im Freien und mit Atemschutz erfolgen (Staubentwicklung). Eine Führungsschiene (Lineal) aus Metall ist empfehlenswert. · Im Fachwerk ist sorgfältiges Ausmessen vor dem Schnitt erforderlich, um eine möglichst gute Befestigung / Verschraubung am Fachwerkgerüst zu erzielen. Eine Schablone zum Vorbohren in der Dämmplatte ist hilfreich, besonders wenn man Befestigungen in einer Ziegelausfachung vornimmt und nicht eine Fuge treffen möchte. · Vor dem Aufbringen von Klebern oder Mörteln die Wand von losen Teilen und Staub befreien (Abfegen, bei Lehm vornässen. · Oft müssen Hölzer ausgetauscht werden, weil sie von Pilzen und/oder Insekten befallen sind. Dabei sollte die Ursache einer Feuchtebelastung immer beseitigt werden. Zur Klärung der Schadensart, des Austauschumfangs und einer eventuellen chemischen Behandlung ist ein Holzschutzgutachter hinzu zu ziehen. · Der Einsatz von intakten wiederverwendeten Hölzern aus Abriss ist sinnvoll und zu empfehlen, weil altes Holz abgelagert ist und weniger schwindet. Risse können mit Holzkeilen oder einer Naturmaterial-Holzspäne-Mischung ausgespänt werden. · Ausdrücklich wird der Einsatz von Lehm im Zusammenhang mit Fachwerk empfohlen, da der Lehm jede Feuchtigkeit schnell aufnimmt und damit das Holz trockener hält. · Grundschwellen schützt man gegen aufsteigende Feuchte von unten mit Bitumenpappe o.ä. auf die eine Zwischenlage aus Lehm aufgebracht wird. Der Holzbalken nimmt immer Feuchte auf und gibt sie wieder ab. Ohne Lehm würde die Schwelle im „eigenen Saft“ liegen, gleichbedeutend mit Staunässe. Der Lehm befördert das ständige Austrocknen. 21 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Dämmung von Kellerdecke und Fußböden Eine komplette Wärmedämmung umfasst auch die Dämmung der Kellerdecke und der Etagendecken. Die raumseitige Dämmung einer Kellerdecke (im Keller) ist mit Platten aus Naturfasern gut möglich, wenn die Raumluftfeuchte nicht dauerhaft über 80% liegt. Die Dämmdicke berechnen Planungsbüros oder Energieberater je nach Fußbodenaufbau zum Erdgeschoss, die Faustregel liegt bei 12 cm Dämmdicke auf der Kaltseite (im Keller) oder 9 cm Dämmdicke auf der Warmseite (im Erdgeschoss). Zwischendecken im historischen Fachwerk enthalten je nach Region oft noch Lehmschlag, Lehmwickel oder Lehmwindeln, die sowohl den Wärme- als auch Schalldurchgang gut dämpfen. Diese Materialien sollten nicht achtlos verworfen werden. Nur bei starken und dauerhaften Durchfeuchtungen (z.B. ruinöses Dach) und schweren Schäden (Durchbrüche, Pilzbefall) sollte über einen Austausch der Fußböden und Decken nachgedacht werden. Bei Fußbodensanierungen und -neuaufbauten sollten ein Wärmedämmund ein Trittschallschutz aus Natur- fasern innerhalb der Decke (siehe Kapitel Schallschutz) und ggf. unter dem gewünschten Bodenbelag eingebaut werden. Der Schichtenaufbau richtet sich im Einzelfall nach dem Fußbodenaufbau und dem gewünschten Belag, dazu sollte eine Fachfirma konsultiert werden. In Verbindung mit einer Holzbalkendecke, auch wenn sie in Fachwerkbauten oft uneben ist, sollten alle diffusionsdichten Materialien, also auch Kunststoffbeläge und –folien, vermieden werden. Der Einsatz von Fliesen kann nicht nur wegen der Diffusionsdichte, sondern auch auf Grund der natürlichen Bewegungen des Fachwerkgerüstes problematisch sein. Bei nicht unterkellerten Gebäuden sollte eine kapillarbrechende Schicht gegen Feuchte und Fußbodenkälte eingebaut werden. Gut geeignet zur mineralischen Dämmung ist z.B. Schaumglasschotter (Recyclingglas), der extrem leicht, druckfest, niveauausgleichend, kapillarbrechend und nicht wasserleitend ist. Historisch haben viele Gebäude einen Lehmschlag als kapillar brechende Schicht gegen aufsteigende Feuchte, dieser sollte belassen werden. Beispiel Trittschalldämmung Holzbalkendecke Altbau mit Originalfüllung Beispiel Trittschalldämmung Holzbalkendecke Altbau ohne Originalfüllung 22 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Wärmedämmung außen Nur wenn ein Fachwerkgebäude nicht als fachwerksichtiges Denkmal eingetragen ist, kann es komplett von außen gedämmt werden. Im Falle eines Denkmalstatus’ (Einzeldenkmal oder Gesamtanlage z.B. Ortskern) muss immer die Beratung mit dem Amt für Denkmalpflege erfolgen. Für jedes Gebäude wird in seiner baulichen Eigenschaft seitens der zuständigen Denkmalschutzbehörde eine Einzelfallentscheidung getroffen, die die verschiedenen Bauphasen aber auch die Schlagregenprobleme berücksichtigt. Das Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) außen am Fachwerk ist mitunter möglich und sinnvoll. Auch in diesem Fall sollte aus Gründen des Feuchtigkeitsmanagements unbedingt auf ein WDVS aus Naturfaserdämmstoffen zurückgegriffen werden. Das Holzgerüst des Fachwerks nimmt ständig Luftfeuchte auf und gibt sie wieder ab. Mit einem konventionellen Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aus Schaumkunststoffen oder Mineralfasern kann es an den Grenzflächen zum Holz zu einem Feuchtestau kommen, der für das Holz und den Dämmstoff bzw. die Dämmwirkung ein großes Risiko darstellt. Sowohl für die Innendämmung als auch für ein Wärmedämmverbundsystem gilt: Die Hersteller von Naturfaserdämmstoffen halten Materialien und Zubehörteile bereit, die ein komplettes System ergeben. Auf Systemkonformität ist zu achten, insbesondere beim WDVS. Die WDVS unterliegen als System mit Spezielle Recoplatte mit weichem Kern und putzbarer Außenseite, Quelle: System Unger-Diffutherm GmbH) allen Details sowie dem Putz- und Anstrichsystem einer bauaufsichtlichen Zulassung. Ausführende Betriebe sollten über ein entsprechendes Anwenderzertifikat verfügen. Viele Eigentümer von Fachwerkgebäuden scheuen sich vor einer Innendämmung, weil sie ihr Gebäude innen schon modernisiert und renoviert haben. Sie möchten aber trotzdem ihr Gebäude fachwerksichtig erhalten. Im schlechtesten Fall sieht man dann aufgemaltes oder mit Brettern dargestelltes „Pseudofachwerk“. Wer trotz Außendämmung (s)ein Fachwerk darstellen möchte, muss komplett mit Balken aufdoppeln, d.h. eine Balkendicke von mindestens 12 cm einsetzen. Dünnere Bohlen verziehen sich witterungsbedingt. Die Gefache können auch mit WDVS-geeigneten Holzfaserdämmplatten ausgefacht und mit geeignetem Kalk- oder Lehmmörtel geputzt werden. Energetisch effektiver ist das Anbringen eines vollflächigen Wärmedämmverbundsystems aus Holzfaserdämmplatten und darauf das Aufdoppeln des neuen Fachwerks einschließlich Ausfachungen aus Holzfaserdämmplatten (Faustregel für Außendämmung insgesamt 16 cm Dämmdicke). Auch bei dieser Variante ist ein eventueller Denkmalstatus zu beachten, denn ein aufgedoppeltes Fachwerk gehört nicht zu einem Denkmal. Prinzipskizze eines WDVS aus Naturfaserdämmplatten im Fachwerk mit Vorsatzschale bzw. Vorhangfassade, Quelle: Pavatex GmbH Fachwerkdämmung von außen durch Aufdopplung 23 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Verschalung und Wärmedämmung außen Die Wetterseite und dabei besonders der Giebel eines Fachwerkhauses sind bei Schlagregen eine Problemzone. Daher wurde schon vor Jahrhunderten auf niederschlagsabweisende Vorsatzschalen zurückgegriffen. Viele Fachwerkbauten weisen regionaltypische Verschalungen auf. Nicht immer entspricht eine Verschalung dem heutigen Schönheitsempfinden. Wer aber als Fachwerkbesitzer über einen solchen Schutz der Wetterseite verfügt, sollte sich mit einem Architekten beraten und mit dem Amt für Denkmalpflege abstimmen, ob die Verschalung erhalten werden und mit einer Außendämmung kombiniert werden kann. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich im Sinne der bauphysikalischen Verträglichkeit auf Platten oder Matten aus Naturfasern zurückzugreifen. Eine Außendämmung schützt die gesamte Wandfläche einschließlich der Deckenlagen und der Balkenköpfe und sollte im Falle einer regionaltypischen Verschalung den Vorzug vor einer Innendämmung erhalten. Da Wärmedämmung und Hinterlüftung der Vorsatzschale eine gewisse Dicke erfordern (Faustregel 10 cm Dämmdicke), ist ein entsprechend großer Dachüberstand erforderlich. Es sollte bedacht werden, wie der Vorsprung im Falle einer Giebeldämmung ästhetisch ausgeführt werden kann und ob die Fenster in die Dämmebene versetzt werden müssen, damit sie nicht in „Luken“ liegen. Auch eine helle Farbe des Fenstergewändes mindert den Lukeneindruck. Prinzipskizze einer Wärmedämmung außen mit Vorsatzschale, Quelle: Pavatex GmbH 24 Ziegelbehang als Wetterschutz Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Dampfdiffusion und Luftdichte Dampfdiffusion bedeutet, dass warme Luft mit einem entsprechend hohem Anteil an Wassermolekülen (z.B. 23,1 g/m³ Luft bei 25°C) durch Bauteile hindurch dringt, sie "diffundiert". Diese Wasserdampfdiffusion ist bedingt durch den unterschiedlichen Wasserdampfdruck, der in der Heizperiode innen (warm) höher als außen (kalt) ist, daher erfolgt die Molekülbewegung immer von „Warm“ nach „Kalt“. Jeder Baustoff (d.h. alle Schichten eines Bauteils) setzen der Dampfdiffusion einen individuellen Dampfdiffusionswiderstand entgegen. Während der Diffusion kühlt sich die warme Luft ab und kann weniger Wassermoleküle an sich binden (z.B. 6,8 g/m³ Luft bei 5°C). Beim Auftreffen auf eine kalte Schicht im Bauteil werden also Wassermoleküle frei (hier im Beispiel: 16,3 g/m³ Luft), die sich als Kondensat niederschlagen können (Tauwasserausfall). Idealerweise verteilt sich die entstehende Feuchte durch die kapillare Aktivität der Baustoffe (z.B. Poren, Zellwände) und trocknet nach außen ab. Der Diffusionswiderstand von Wandaufbauten sollte von innen nach außen geringer werden, so dass diese Austrocknung nicht behindert wird. Kapillartransport Verdunstung Verdunstung 0°C Gefach mit Lehm- oder Ziegelausfachung außen Durch den Einbau einer Dampfbremse auf der Wandinnenseite wird der Dampfdiffusion ein hoher Widerstand entgegengesetzt. Sogenannte intelligente Dampfbremsen verändern ihren Diffusionswiinnen Fachwerk derstand entsprechend 20°C der mittleren sie umgebenden relativen LuftDampffeuchte, sie passen sich diffusion also an die Möglichkeiten der Wandaustrocknung nach außen an. Für den Austausch der Raumluft spielt die Diffusion durch die Wand mit nur etwa 3% eine unter- geordnete Rolle, 97 % des Luftaustausches erfolgt durch Lüften. Problematisch wird ein Tauwasserausfall erst bei Undichtigkeiten und Konvektion (siehe Luftdichtigkeit). Wird von diffusionsoffenen Bau- und Dämmstoffen gesprochen, so geht es dabei nicht etwa um eine erwünschte erhöhte Diffusion durch die Wand, sondern um die Möglichkeit des Austrocknens unerwünscht hoher Feuchtigkeit in der Wand. Ein Luftfeuchteausgleich von Raumluft erfolgt in der Regel über die oberste Putzschicht (bis zu 3 cm). Unter Luftdichtigkeit versteht man eine Konstruktion ohne Fehlstellen, aus denen warme Luft direkt entweichen und sich an kalten Stellen als Kondensat niederschlagen kann. Besondere Gefahren bergen dabei Anschlüsse an Wand, Decke, Fenstern und Dächern, Kabeldurchgänge durch die Wand oder Undichtigkeiten im Verbund Innendämmung-Wand. Entsteht zwischen Wand und Innendämmung eine Luftkonvektion, so ist das kein „Luftpolster“ oder eine „Lüftung“, sondern es wird dauerhaft warme Luft von innen in den Zwischenraum transportiert (s.o. „Wasserdampfdruck“) und umgewälzt. Im Luftzwischenraum kondensieren dabei ständig Wassermoleküle aus der warmen Luft an der kalten Innenseite der Außenwand. Auch die beste diffusionsoffene Außenwand kann diese Mengen an Feuchtigkeit nicht nach außen abtrocknen lassen, denn die Luftströmung durch Fehlstellen beträgt ein Tausendfaches der Diffusion. Fachwerk Prinzipskizze zum Feuchtetransportmechanismus in einer Fachwerkwand während der Heizperiode 25 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Die Luftdichtheit der Gebäudehülle kann mit dem sogenannten Blower-Door-Test geprüft werden. Erfahrungsgemäß ist eine Luftdichtdichtigkeit im Fachwerk konstruktionsbedingt kaum zu erreichen. Umso wichtiger ist die Verhinderung einer Konvektion zwischen Innendämmung und Außenwand. keitsaufnahme durch Sorption in Naturfaserdämmstoffen belasten weder Wand noch Holzgerüst mit Staunässe oder verschlechterten die Wärmedämmeigenschaften. Voraussetzung dabei ist, dass der Trocknungsweg nicht durch dichtende Materialien (z.B. Silikonfugen, Zementfugen, hydrophober Außenputz, Eternitplatten im Gefach, wasserdichte Anstriche) behindert wird. Die Befürchtung, dass man in einer luftdichten Gebäudehülle ersticken kann, ist nicht gerechtfertigt. Die Raumluft existiert in jedem Fall und wird durch Fensterlüften oder ein Lüftungssystem regelmäßig von zu hohen Gehalten an Feuchtigkeit, Gerüchen und Schadstoffen befreit sowie mit Sauerstoff angereichert. Zum Wärmedämmverlust an Dämmstoffen durch Feuchteaufnahme bestehen unterschiedliche Auffassungen. Analog zu porösen mineralischen Baustoffen wird davon ausgegangen, dass Feuchte immer die Wärmedämmfähigkeit verschlechtert; daher werden Naturfaserdämmstoffe mit einem Sicherheitszuschlag auf die Wärmeleitfähigkeit belegt. Durch den Sicherheitszuschlag verschlechtert sich die Wärmeleitgruppe (WLG), nach der bei der Planung gerechnet werden muss. Naturfasern haben aber über die Zellwände ein anderes Feuchtemanagement als poröse Materialien. Langzeitmessungen haben ergeben, dass der geforderte Zuschlag nicht gerechtfertigt ist. Die Schweiz trägt dem Rechnung, indem der WLGRechenwert für Naturfaserdämmstoffe ohne Sicherheitszuschlag festgelegt wird. Im Fachwerk erweist sich die Innendämmung mit natürlichen Dämmstoffen als besonderer Puffer gegen gelegentlich eindringende Feuchtigkeit. Ein fachwerksichtiges Gebäude weist auf Grund seiner Bauart immer kleine Undichtigkeiten auf, z.B. im Balkengerüst oder zwischen Balken und Gefachen. Dringen nun, wenn auch ungewollt, bei Schlagregenbelastung sporadisch Niederschläge bis auf die Innendämmung ein, so kann durch das gute Feuchtigkeitsmanagement die Feuchte aufgenommen und im Trocknungsprozess schnell wieder angegeben werden. Die Feuchtig- Schlagregen Dach Dachüberstand hatten Windsc regen Hauptwindrichtung Schlag starker gregen r Schla mittlere ent Fundam Prinzip der Schlagregenbelastung 26 Spritzwasserzone mind. 30 cm Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Ausfachungen und Holzanstriche Ausfachungen im Fachwerk sollten traditionell mit Lehm- oder Tonziegeln erfolgen. Wieder gilt die Regel, dass diffusionsoffene und sorptionsfähige, also holzverträgliche, Materialien zum Einsatz kommen müssen. Dies betrifft auch den Fugenmörtel (Luftkalkmörtel oder Lehm) und eventuelle Abdeckungen oder Dichtungen am Holzgerüst. Als Halterung und Winddichtung eignen sich Dreikantleisten, vor Kompriband oder Silikonfugen kann nur gewarnt werden. An Fenster- und Türöffnungen werden Deckleisten oder Zierrahmen aus Holz benutzt, um die Einbaufuge zu überdecken. Mechanismus der Feuchtebelastung einer Fachwerkwand Fachwerk Da sich das Fachwerk lebenslang leicht bewegt, können kleinteilige Ausfachungen dies schadensfrei abfangen. Schadensanfällig gegen Bewegungen sind z.B. großformatige hochwärmedämmende Mauerziegel (z.B. Hochlochziegel), auch wenn Sie wegen der geringeren Wärmeleitfähigkeit angepriesen werden. Aus Gründen des Feuchtemanagements sollte auch Porenbeton nicht als Ausfachung benutzt werden, da die vorhandenen besonders kleinen bzw. geschlossenen Poren eine Feuchtebelastung nur sehr langsam wieder abgeben und damit das Holz, den Putz und die Innendämmung anhaltend feucht halten. Die Gefache der Fassade (Niederschlagsschutz) und die endgültige Innenseite der Wand (Luftdichtung) sollten „weich“ (z.B. Kalkputz, Lehmputz) verputzt und diffusionsoffen gestrichen werden. Eine Ausnahme bilden Klinkerausfachungen, die aus hart gebrannten Ziegeln bestehen und regionaltypisch ziegelsichtig bleiben. Klinkerausfachungen haben eine relativ hohe Wärmeleitfähigkeit, umso wichtiger ist eine Wärmedämmung. Auch der Anstrich des sichtbaren Holzfachwerks darf nur mit diffusionsoffenen Anstrichen erfolgen. Am besten eignen sich Holzanstriche und Beschichtungen auf der Basis natürlicher pflanzlicher Öle und Wachse. Anstriche und Lacke auf Dispersions- oder Silikonharzbasis erzeugen einen dichtenden Film, der bereits in relativ kurzer Zeit zu Fäulnis- und Insek- Lehmausfachung 27 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe tenschäden infolge des Feuchtestaus im Holz führen kann. Gleichzeitig neigen die Kunststofffilme auf dem Holz zur Haarrissbildung, eindringende Niederschläge entwickeln unter dem Anstrich eine erhebliche Staunässe. Zur Palette der geeigneten Anstriche empfiehlt sich die Beratung im Naturbaustoffhandel. Der Schutz eines nicht verschalten Fachwerkgebäudes vor Niederschlägen ist nicht durch „Wasserdichtheit“ zu erreichen, sondern nur durch handwerklich ordentliche und winddichte Ausführung und ein gutes Feuchtemanagement mit diffusionsoffenem Schichtenaufbau (Anstrich, Putz, Ausfachung, Naturfaserinnendämmung und ggf. Dampfbremse sowie Innenputz). Pflege von Leinölanstrichen mit Leinöl 28 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Fenstererhaltung, Fensteraustausch Fenster sind die „Augen eines Hauses“ und die Tür sollte durch ihre Schönheit jeden Ankömmling willkommen heißen! Fäulnisschäden auf lackierten Holzfenstern auf der Schlagwetterseite bereits nach 18 Jahren Standzeit 29 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Zum Fachwerk gehören gegliederte Fenster im Holzrahmen. Für den Fachwerkhausbesitzer sind sie aber oft ein großes Problem. Der Austausch von Fenstern ist kostspielig und sollte gut überlegt sein. Alte Fenster müssen nicht sofort gegen Wärmeschutzfenster ausgetauscht werden, es gibt folgende Möglichkeiten: · Einfachfenster weisen oft zahlreiche Kanten für eine Winddichtigkeit auf, eine Reparatur lohnt sich, selbst wenn das Fenster schon sehr mitgenommen aussieht. Die Holzqualität alter Fenster übersteigt in der Regel die heutige Holzqualität und lässt durchaus ein „zweites Leben“ zu. Für die energetische Modernisierung kann z.B. innen ein zweiter Rahmen aufgedoppelt oder ein inneres Kastenfenster angefügt werden. · Kastendoppelfenster erfüllen in aller Regel die wärmeschutztechnischen Anforderungen, sie sollten nur aufgearbeitet und ggf. abgedichtet werden. Letzteres ist auch durch Einfräsen einer Nut mit Gummidichtung möglich. · Für kleine Fenster eignet sich auch die fachgerechte Aufdopplung eines rahmenlosen Glases mit Gummidichtung auf den Rahmen des bestehenden Fensters. · Wer sich für einen Fensteraustausch entscheidet, sollte prüfen, in welcher Relation die notwendigen Rahmen für die Isolierverglasung zur Fenstergröße stehen. Die vorherige Beratung mit einem fachlich versierten Tischler ist in jedem Fall angeraten. Auch aufgedoppelte Fenster oder Kastendoppelfenster sollen Diffusionsfeuchte nach außen abgeben, daher muss der innere Flügel dichter als der äußere Flügel schließen. Wie bereits mehrfach betont, sollte auch die Fenstermontage nicht diffusionsdicht mit Kunststoff (Baumarkt-Bauschaum) erfolgen, die Fuge erfordert nur Winddichtheit. Wegen der bauphysikalischen Materialverträglichkeit wird empfohlen, die Fugen mit Naturmaterial (Flachs, Hanf usw.) zwischen Fensterrahmen und Fachwerkbalken zu stopfen, eventuell am Wandanschluss mit Spezialklebeband abzukleben und außen mit einer Fugenleiste zu überdecken sowie innen zu überputzen. 30 Vielfältige Einsatzbereiche natürlicher Faserdämmstoffe Türen Alte Holztüren im Fachwerk gehören zum Schmuck des Hauses, für die eine Aufarbeitung lohnt. Dabei sollten auch bisherige Rahmenkanten zur mechanischen Winddichtung wieder funktionsfähig gemacht werden. Beim Einbau können im Sinne der energetischen Verbesserung sowohl eine Wärmedämmung im Schwellenbereich (keine Naturfaser, da Perimeterbereich) als auch mechanisch wirkende Dichtungen oder ein Windfang eingebaut werden. 31 Allgemeine Hinweise Naturfaserdämmung – nur eine Frage des Preises? Im Allgemeinen gelten Naturfaserdämmstoffe als kostspieliger Luxus im ökologischen Bauen, obwohl dieses Produktsegment seit Jahren erfolgreich auf dem Markt ist und sich die Preise angeglichen haben. Allerdings haben sich bei vielen Kunden falsche Vorstellungen manifestiert, gegen die folgende Argumente sprechen: · Der Anteil des Dämmmaterialpreises fällt beim Endpreis einer Wärmedämmung wenig ins Gewicht. Hauptkostenfaktoren sind Lohnkosten, Baustelleneinrichtung, Gerüst, Putz und eventuelle sprungfixe Kosten (z.B. Erweiterung des Dachüberstandes). · Einsparungen können z.B. durch die mögliche Einsparung einer Dampfbremse, durch gut konfektionierte und schnell zu verarbeitende Dämmstoffplatten, durch die Einsparung von Gerüstkosten bei der Innendämmung erzielt werden. · Das Zellulose-Einblasverfahren ist preislich einschließlich Arbeitslohn zu konventionellen Dämmstoffen sehr gut konkurrenzfähig. · Der Mehrwert an Fäulnissicherheit für das Gebäude, an Langlebigkeit des Materials, an Gesundheit und Behaglichkeit, an Sicherheit vor zusätzlichen giftigen Gasen im Brandfall ist kein Luxus, sondern eine nachhaltige Investition, die sich bezahlt macht. 32 Allgemeine Hinweise Hinweis auf Fördermittel Die energetische Gebäudesanierung wird vom Staat, den Ländern und oft auch auf kommunaler Ebene gefördert. Dazu gehört als erster Schritt die Förderung von Beratungsleistungen zum Energiesparen im Gebäudebestand, die subventioniert oder kostenlos von Verbraucherzentralen, Energieagenturen und anderen Energieberatungs- und Informationszentren angeboten werden. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung fördert in Hessen den „Energiepass Hessen“ als Entscheidungshilfe für Hausbesitzer. Die Grundlage des Energiepasses bilden die Gebäudetypologie und energetisch relevante Besonderheiten. Dazu wurde eine Untergliederung des Wohngebäudebestandes in 30 typische hessische Wohngebäude nach Bauart (Gebäudetyp) und Baualtersklasse entsprechend ihres durchschnittlichen Heizenergie-Einsparpotenzials durchgeführt. Bei der Hessischen Energiespar-Aktion (www.energiesparaktion.de) sind Formulare erhältlich, in die der Hausbesitzer die Gebäudedaten, die Energiebereitstellungsarten und die aktuellen Energieverbrauchswerte eintragen kann. Nach Zusendung des Formulars an die Hessische Energiesparaktion wird für eine geringe Gebühr durch fachkompetente Ingenieure eine Einschätzung zum Energiestatus des Gebäudes und dementsprechende Sanierungsempfehlungen gegeben. Der Hausbesitzer zahlt nur einen kleinen Teil der realen Kosten. Der Energiepass gibt Antworten auf folgende Fragen: · Wie hoch ist der Energieverbrauch meines Gebäudes? ·Ü ber welche Bauteile geht wie viel Heizenergie verloren? ·W ie hoch sind die Energieverluste von Heizkessel und Warmwasserbereitung? ·W ie hoch sind Einsparmöglichkeiten durch Dämmtechniken? ·W as spart ein neuer Heizkessel? ·W as bringt eine Solaranlage? · Was muss ich tun, um mein Haus zu einem 10-Liter-Haus zu machen? · Wie hoch liegen die Kosten und wie ist die Wirtschaftlichkeit? · Wie viel CO2 kann ich an meinem Gebäude einsparen? Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) fördert über das BAFA* die VorOrt- Energieberatung durch einen zugelassenen Energieberater (BAFA-Liste) mit Beratungszuschüssen an den Energieberater. Damit kann sich der Energieberater einen genauen Eindruck von der Situation des Gebäudes machen. Sonderboni gibt es für die zusätzliche Beratung zur Stromeinsparung und die Einbeziehung thermografischer Untersuchungen. Die Hinzuziehung eines Energieberaters ist in jedem Fall vor der Planung wichtig und sinnvoll. Zu empfehlen ist die Auswahl des Energieberaters nach seinen Erfahrungen in der energetischen Fachwerkmodernisierung mit Naturfaserdämmstoffen. Für denkmalgeschützte Gebäude ist ein Energieberater mit der Zusatzqualifikation „für Baudenkmale und für sonstige besonders erhaltenswerte Bausubstanz“ einzuschalten. Zur denkmalgeschützten Substanz gehören auch Gebäude im Ensembleschutz bzw. Flächendenkmal (z.B. Ortskerne) oder Gebäude, die in ihrer Architektur ortsprägend sind. Auskünfte und Bescheinigungen erteilen die zuständigen Kommunen. Für die Inanspruchnahme staatlicher KfW**-Fördermittel ist die Einbeziehung eines Energieberaters Vorschrift. Bei der Antragstellung im Programm „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ werden die o.g. speziellen Energieberater gefordert. Die wichtigste staatliche Förderung erfolgt in den KfW-Programmen unter dem Titel „Bauen, Wohnen, Energie sparen“ (für private Hausbesitzer und Wohnungseigentümer) bzw. „Kommunale und soziale Infrastruktur“(für Kommunen, kommunale Unternehmen, soziale Organisationen). * Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ** Kreditanstalt für Wiederaufbau 33 Allgemeine Hinweise KfW-Förderung: Gefördert wird die energetische Sanierung bis auf das Neubauniveau eines KfW-Effizienzhauses 40, 55, 70, 85, 100 oder 115. Hierbei entspricht der Primärenergiebedarf der Immobilie nach der Sanierung 40% bis 115% eines entsprechenden Neubaus gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV 2009). Als „entsprechender Neubau“ wird ein vergleichbares Gebäude entsprechend der standardisierten Gebäudetypologie (s.o.), im konkreten Fall also ein Fachwerkgebäude entsprechender Größe, herangezogen. Die Förderhöhe richtet sich nach dem erreichten KfW-Effizienzhaus-Standard. Speziell für Fachwerkgebäude, die unter Denkmalschutz stehen bzw. die zur „sonstigen erhaltenswerten Bausubstanz“ gehören (Bestätigung durch die Kommune), gelten die o.g. Fördermöglichkeiten 34 unter weniger strengen Kriterien bezüglich des Effizienzhaus-Standards. Unter dem Titel „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ wird für die Förderfähigkeit ein Jahresprimärenergiebedarf in Ansatz gebracht, der sich aus mehreren, sich ergänzenden Komponenten zusammensetzt und auch für energetisch verbesserte Fachwerkgebäude gut erreichbar ist. Gefördert wird auch die Erneuerung oder Verbesserung von Heizungsanlagen, z.B. durch Programme der KfW-Bank und der BAFA. TIPPS · Zinsgünstige KfW-Kredite für Gesamtmaßnahmen und Einzelmaßnahmen einschließlich Tilgungszuschuss oder · KfW-Investitionszuschuss und · KfW-Zuschuss für die Baubegleitung während der Sanierung (sowohl für Kredite als auch für Zuschüsse) In einigen Städten und Landkreisen existieren kommunale Förderprogramme zur energetischen Sanierung des Bestandes, vor allem in den Dorferneuerungsprogrammen, wobei die Förderprogramme in der Regel nicht nach Dämmstoffarten unterscheiden. Einige wenige Kommunen fordern, fördern oder prämieren den Einsatz von Naturfaserdämmstoffen im Sinne der Denkmalerhaltung sowie des Umwelt- und Klimaschutzes in ihren Dorferneuerungsprogrammen. Allgemeine Hinweise 35 Herausgeber: Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (HeRo) e.V. Am Sande 20 • 37213 Witzenhausen • Telefon 05542 3038-350 [email protected] • www.hero-hessen.de Autor: Eva Riks, Klaus Diehl Fotos: E. Riks, K. Diehl, A. Neubauer, N. Quast, fotolia.com, Helweg, Fachwerkzentrum Quedlinburg, Biowert GmbH, Pilosith GmbH Umsetzung: ultraviolett Kommunikation & Design GmbH, Bad Hersfeld Druck: FeldmannDruck, Witzenhausen 2. überarbeitete Auflage: 2000 Stück Erscheinungstermin:10/2014 Alle angeführten Informationen und Prinzipskizzen sind keine Planungsdetails. Die Skizzen sollen dem Laien das Prinzip ver-deutlichen. Die Berechnung der Dämmschichtdicken obliegt dem Planer oder Energieberater. Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Nachweis. Die Haftung für die Ausführung liegt bei den ausführenden Firmen. HeRo übernimmt keinerlei Haftung. Gefördert durch: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz