Singschwan - SWR Kindernetz

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Singschwan | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Singschwan
Cygnus cygnus
Singschwäne lassen vor allem beim Fliegen ihre lauten,
posaunenartigen Rufe hören; daher haben sie ihren Namen.
Aussehen
Singschwäne sind etwas kleiner als die normalen Höckerschwäne,
sehen ihnen aber sehr ähnlich: Es sind weiße, große Vögel mit einem
geraden, langen Hals.
Der Schnabel hat eine schwarze Spitze und ist an den Seiten leuchtend
gelb gefärbt (bei den Höckerschwänen ist er orangerot).
Singschwäne werden 140 bis 150 Zentimeter lang, haben eine
Flügelspannweite von etwa 2 Metern und wiegen bis zu 12 Kilogramm. Ihre Füße haben
Schwimmhäute.
Abgesehen von der Schnabelfarbe lassen sich Sing- und Höckerschwäne
auch an der Haltung ihrer Hälse voneinander unterscheiden.
Während Höckerschwäne den Hals meist bogenförmig gekrümmt halten,
tragen ihn die Singschwäne gerade und hoch empor gereckt.
Außerdem ist der Übergang von der Stirn zum
Schnabel gerade; beim Höckerschwan sitzt an dieser Stelle ein Höcker.
Junge Singschwäne haben ein braungraues Federkleid und einen
fleischfarbenen Schnabel mit dunkler Spitze.
Erst wenn sie erwachsen werden, bekommen sie weiße Federn.
Heimat
Singschwäne gibt es im Norden Europas von Island über Skandinavien und Finnland bis nach
Nord-Russland und Sibirien. Bei uns findet man sie hauptsächlich in Nord-Deutschland - aber nur im
Winter. Einzelne Tiere ziehen sogar bis an den Alpenrand und überwintern dort auf größeren Seen.
Lebensraum
Singschwäne lieben Wasser: Sie leben an großen Seen in den Wäldern
des Nordens oder in der Tundra (das sind ganz weit im Norden liegende
Gegenden, in denen keine Bäume wachsen).
Sie kommen aber auch an flachen Meeresküsten vor.
Rassen und Arten
Schwäne gehören zu den Gänsevögeln. Die bekanntesten von ihnen sind neben dem Höckerschwan,
der auf jedem Parkweiher vorkommt, der Trauerschwan, der Schwarzhalsschwan, der
Trompeterschwan und der Zwergschwan.
Alltag
Singschwäne brauchen zum Leben große Seen, denn nur hier finden sie ihre Nahrung.
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Ihr langer Hals dient ihnen zum "Gründeln"; das bedeutet, dass sie mit
Hals und Kopf unter Wasser tauchen und den Grund nach Futter
absuchen.
An Land bewegen sie sich ziemlich unbeholfen:
mit ihren kurzen Beinen und den Füßen mit den
Schwimmhäuten können sie nur wie eine Ente
watscheln.
Dafür sind Singschwäne aber gute Flieger: meist fliegen sie in kleinen
Gruppen, die einzelnen Tiere formen beim Flug eine schräge Linie.
Anders als die Höckerschwäne, die mit lauten Flügelbewegungen fliegen, fliegen Singschwäne ganz
leise.
Singschwäne sind Zugvögel, legen aber keine besonders großen
Strecken zurück.
Viele pendeln nur zwischen Skandinavien und Nord-Deutschland hin und
her: Zum Brüten ziehen sie im Frühjahr in den Norden, den Winter
verbringen sie dann bei uns. Meist kehren sie wieder zu den gleichen
Überwinterungs-Plätzen zurück.
Schon im Winter beginnen die Männchen, um ein Weibchen zu werben.
Dabei lassen die beiden Partner auf dem Wasser schwimmend ihre
lauten, posaunenartigen Rufe hören, richten sich voreinander auf, breiten
ihre Flügel aus und machen mit dem Hals schlängelnde Bewegungen.
Dann tauchen beide ihre Schnäbel über Kreuz ins Wasser und paaren
sich anschließend. Dann fliegen sie in ihre Brutgebiete.
Haben Singschwäne einen Partner gefunden, bleiben sie ein Leben lang
mit ihm zusammen.
Freunde und Feinde
Singschwäne wurden lange Zeit sehr stark von Menschen gejagt: Meist wurden sie von Booten aus
erlegt. Sie sind deshalb sehr scheu.
Nachwuchs
Zum Brüten suchen sich Singschwäne große Reviere an flachen
See-Ufern oder in sumpfigen Fluss-Mündungen hoch oben im Norden
Europas.
Der Nestbau ist Sache des Weibchens - es errichtet aus Zweigen, Schilf
und Grasbüscheln ein großes, haufenförmiges Nest.
Die Nester liegen meist direkt am Ufer oder auf kleinen Inseln. Sie werden
mit Dunen - den weichen, wärmenden Federn, die unter den normalen weißen Federn liegen ausgekleidet, damit es die Eier und später die Jungen schön warm haben.
Schließlich legt das Weibchen jeden zweiten Tag ein Ei. Hat es fünf bis sechs der 11,5 Zentimeter
großen, cremefarbenen Eier gelegt, beginnt die Schwanenmutter mit dem brüten. Dies ist meist
zwischen Mitte Mai und Mitte Juni der Fall. Dann sitzt sie 35 bis 38 Tage auf den Eiern. In dieser Zeit
wird sie vom Männchen (das nicht brütet) bewacht.
Schließlich schlüpfen die Jungen. Sie klettern nicht wie bei den Höckerschwänen auf den Rücken der
Eltern, sondern wandern mit ihnen im Gänsemarsch über die Wiesen: Zuerst kommt die Mutter, dann
die jungen Schwäne und zum Schluss der Vater.
Die Kleinen tragen ein graues Federkleid aus weichen Daunen.
Wenn sie etwas größer sind, wächst ihnen ein graubraunes Federkleid, und erst im ersten Winter
sprießen die weißen Federn. Wenn sie 75 Tage alt sind, lernen sie fliegen.
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Im zweiten Winter ist ihr Federkleid schließlich leuchtend weiß: Jetzt sind
die jungen Schwäne erwachsen und werden geschlechtsreif.
Sprache
Singschwäne sind nicht zu überhören: Ihre lauten, langgezogenen Rufe erinnern an den Klang einer
Trompete oder Posaune.
Ernährung
Singschwäne sind reine Pflanzenfresser.
Sie graben mit ihrem Schnabel die Wurzeln von Wasserpflanzen aus.
An Land weiden sie aber auch Gräser und Kräuter ab.
Haltung
Singschwäne sind scheu und brauchen große Reviere. Deshalb findet
man sie nie in Parks; sie werden höchstens in zoologischen Gärten
gehalten. Außerdem können brütende Singschwäne ziemlich ungemütlich
werden, wenn man ihrem Nest zu nahe kommt: Sie greifen dann sogar
Menschen an.
Im Zoo werden sie mit Fertigfutter oder Körnern, gekochten Kartoffeln und
Brot ernährt. Außerdem bekommen sie viel Grünzeug wie Gras, Salat oder
Kohl.
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© Südw estrundfunk 2016
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