Einfluss einer gepulsten Magnetfeldtherapie auf das Deckverhalten

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Tierärztliche Hochschule Hannover
Einfluss einer gepulsten Magnetfeldtherapie auf das
Deckverhalten und die Spermaqualität von
Warmbluthengsten
INAUGURAL – DISSERTATION
zur Erlangung des Grades eines
Doktors der Veterinärmedizin
- Doctor medicinae veterinariae ( Dr. med. vet. )
vorgelegt von
Holger Tesche
aus Braunschweig
Hannover 2013
Wissenschaftliche Betreuung:
Prof. Dr. H. Sieme
Klinik für Pferde
Reproduktionsmedizinische Einheit der Kliniken
1. Gutachter:
Prof. Dr. H. Sieme
2. Gutachter:
Prof. Dr. H. Bollwein
Tag der mündlichen Prüfung: 24.05.2013
Ein Beitrag aus dem Virtuellen Zentrum für Reproduktionsmedizin Niedersachsen
Meiner Familie
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung................................................................................ 11
2
Literaturübersicht................................................................... 13
2.1
Magnetfeldtherapie unter medizinischen Gesichtspunkten................13
2.1.1
Historische Entwicklung........................................................................ 13
2.1.2
Physikalische Grundlagen..................................................................... 15
2.1.3
Anwendungsgebiete und mögliche Wirkmechanismen......................... 16
2.2
Methodik und Verfahren der Spermauntersuchung und
Qualitätsbeurteilung................................................................................ 17
2.2.1
Samenuntersuchung............................................................................. 17
2.2.2
Makroskopische Untersuchungen......................................................... 18
2.2.3
Mikroskopische Untersuchungen.......................................................... 19
2.2.3.1
Computerassistierte Spermienanalyse (CASA).................................... 20
2.2.4
Durchflusszytometrie............................................................................. 21
2.2.4.1
Sperm-Chromatin-Structure-Assay (SCSA)……………….................... 22
2.3
Variabilität der Qualitätsmerkmale von Hengstsperma und der
Sexualparameter......................................................................................22
2.3.1
Deckverhalten....................................................................................... 22
2.3.2
Einfluss des Alters................................................................................. 23
2.3.3
Einfluss der Jahreszeit.......................................................................... 24
3
Material und Methoden.......................................................... 29
3.1
Versuchshengste..................................................................................... 29
3.2
Medithera Vet-System M-1000…………………………............................ 29
3.3
Versuchsaufbau....................................................................................... 30
3.4
Samengewinnung und Untersuchung des Deckverhaltens................ 30
3.4.1
Untersuchung des Deckverhaltens....................................................... 30
3.4.2
Samengewinnung..................................................................................31
3.5
Dichtemessung und Bestimmung der Viabilität mittels
NucleoCounter®...................................................................................... 32
3.6
Eosin-Nigrosin Ausstrichpräparate....................................................... 32
3.7
Flowzytometrische Bestimmung der Chromatinintegrität (SCSA)..... 33
3.7.1
Geräte und Geräteeinstellungen........................................................... 33
3.7.2
Messprinzip und Durchführung der
Spermienchromatinstrukturanalyse (SCSA)..........................................33
3.8
Durchführung der computerassistierten
Spermienmotilitätsanalyse (CASA)....................................................... 34
3.9
Statistische Auswertungen.................................................................... 35
4
Ergebnisse.............................................................................. 41
4.1
Bestimmung des Einflusses einer gepulsten Magnetfeldtherapie
auf das Deckverhalten durch Zeitmessung bei der
Samenentnahme...................................................................................... 41
4.2
Untersuchungen zum Einfluss gepulster Magnetfelder auf die
Spermaqualität......................................................................................... 49
4.2.1
Ergebnisse zum Einfluss der Magnetfeldtherapie auf die
Gesamtspermienzahl, den Anteil Plasmamembranintakter Spermien
und den Anteil progressiv motiler Spermien unter zusätzlicher
Berücksichtigung des Alters und der Saisonalität................................. 49
4.2.2
Ergebnisse zum Einfluss der Magnetfeldtherapie auf die
Spermienmorphologie und die Chromatinintegrität unter zusätzlicher
Berücksichtigung des Alters und der Saisonalität................................. 61
5
Diskussion.............................................................................. 69
5.1
Darstellung der Versuchsziele............................................................... 69
5.2
Effekte der gepulsten Magnetfeldtherapie, des Alters und des
Behandlungsabschnitts auf das Deckverhalten von Hengsten.......... 69
5.3
Effekte der gepulsten Magnetfeldtherapie auf die untersuchten
spermatologischen Parameter............................................................... 71
5.4
Effekte des Alters und des Behandlungsabschnitts auf die
untersuchten spermatologischen Parameter....................................... 72
6
Zusammenfassung................................................................. 74
7
Summary................................................................................. 76
8
Literaturverzeichnis............................................................... 78
9
Anhang.................................................................................... 91
9.1
Abbildungsverzeichnis........................................................................... 91
9.2
Tabellenverzeichnis................................................................................ 96
10
Danksagung............................................................................ 97
Abkürzungsverzeichnis
®
eingetragenes Warenzeichen
™
registered Trademark
°C
Temperatur in Grad Celsius
%
Prozent
Abb.
Abbildung
ALH
Amplitude of lateral Head Displacement (Amplitude seitlicher
Kopfauslenkung)
B
magnetische Flussdichte
BCF
Beat-Cross-Frequency (Frequenz des seitlichen Kopfausschlages)
ca.
circa
CASA
Computer assisted sperm analysis
bzw.
beziehungsweise
d.h.
das heißt
DAP
Distance Average Path (Mittlere Strecke auf der geglätteten Bahn)
DCL
Distance Curve Line (Kurvolineare Strecke)
DFI
DNA-Fragmentationsindex
DNA
Desoxyribonukleinsäure
DSL
Distance Straight Line (Strecke der direkten Verbindung vom Anfangszum Endpunkt)
EDTA
Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat
EMF
elektromagnetische Felder
et al.
et alii
Fa.
Firma
FDA
Food and Drug Administration
Fig.
Figur
FITC
Fluoreszeinisothiocyanat
FN
Fédération Equestre Nationale (Deutsche Reiterliche Vereinigung)
FSH
Follikel-stimulierendes Hormon
G
Gauß (physikalische Einheit)
g
Gramm
ggr.
geringgradig
GnRH
Gonadotropin-Releasing Hormon
h
Stunde
H
Vektor der magnetischen Feldstärke
Hz
Hertz
Ie
elektrische Stromstärke
i.d.R.
in der Regel
Jh.v.Chr.
Jahrhundert vor Christus
KB
künstliche Besamung
kg
Kilogramm
I
Liter
L
Länge
LH
Luteinisierendes Hormon
LIN
Linearity (VSL/VCL)
M
Molar
MfT
Magnetfeldtherapie
Min.
Minute
ml
Milliliter
mM
Millimolar
mOsm
Milliosmol
mW
Milliwatt
µI
Mikroliter
µT
Mikrotesla
µ0
magnetische Induktionskonstante
n
Probandenzahl
N
Anzahl der Spulenwindungen
nM
Nanometer
NSAID
nonsteroidal antiinflammatory drugs (nichtsteroidale Antiphlogistika)
PBS
Phosphate buffered saline
PEMF
pulsierende elektromagnetische Felder
PI
Propidiumiodid
PNA
Peanut-Agglutinin
s.
siehe
SCSA
Sperm-Chromatin-Structure-Assay (Spermachromatinstrukturanalyse)
sec.
Sekunde
SI
Système international d‘ unités (Internationales Einheitensystem)
STR
Straightness (VSL/VAP)
T
Tesla
Tab.
Tabelle
VAP
Velocity Average Path (Mittlere Geschwindigkeit auf der geglätteten
Bahn)
VCL
Velocity Curve Line (Kurvolineare Geschwindigkeit)
VSL
Velocity Straight Line (Geschwindigkeit auf direkter Strecke vom
Anfangs- zum Endpunkt)
z.B.
zum Beispiel
Einleitung
1. Einleitung
In den vergangenen Jahren ist in der deutschen Pferdezucht (Warmblut) ein nicht
unerheblicher, stetiger Abfall der Bedeckungszahlen von durchschnittlich ca. 45.000
Bedeckungen in den Jahren 2000 bis 2009 auf noch 35.642 Bedeckungen im Jahr
2011 (Jahresbericht FN 2011) zu verzeichnen. Dabei liegt der Besamungsanteil
(Frischsamen und Tiefgefriersamen) bei über 80%. In der Warmblutzucht besteht
daher weiterhin großes Interesse daran Hengste zur Verfügung zu stellen, die sich
durch eine gute Spermaqualität auszeichnen, da oft nur wenige vielversprechende
Hengste genutzt werden, die sich bereits züchterisch bewährt oder sich durch
sportliche Erfolge ausgezeichnet haben. Weiterhin ist es wichtig Hengstsperma
innerhalb kürzester Zeit, zum Teil über große Entfernungen, zur Verfügung zu
stellen. Dies wird einerseits durch die Herstellung von Tiefgefriersperma möglich,
andererseits durch den Versand flüssigkonservierten Spermas (+5°C, KB 24-36 h
nach Samengewinnung), dessen Verwendung sowohl höhere Erfolgsaussichten
bietet als auch den Versand in das Ausland ermöglicht und daher das aktuell
überwiegend eingesetzte Verfahren ist.
Die Existenz des Magnetismus war den Griechen bereits im 5. Jh. v. Chr. bekannt. In
China nutzte man magnetische Mineralien bereits im 11. Jh. v. Chr. zur allgemeinen
Behandlung von körperlichen Gebrechen und Krankheiten jeglicher Art (HOHLOCH
2009). Im letzten Jahrhundert führte dann die Entdeckung der piezoelektrischen
Eigenschaften von Knochen, d.h. dass messbare elektrische Potentiale bei
mechanischer Belastung in Knochengewebe entstehen, durch FUKADA und
YASUDA (1957) zu einem Neubeginn der Arbeit mit Magnetfeldern in der
Humanmedizin. Betrachtet wurden dabei zunächst die Behandlungsmöglichkeiten
von Frakturen, Arthrosen (besonders Knie- und Hüftgelenksarthrosen) und die
Behandlung von Wundheilungsstörungen. In der Veterinärmedizin ist der Einsatz
gepulster, d. h. frequenzmodulierter Magnetfelder aktuell eher von untergeordneter
Bedeutung. Firmen die Magnetfeldsysteme ursprünglich für die Anwendung im
humanmedizinischen Bereich hergestellt haben, stellen ähnliche Systeme jedoch
11
Einleitung
zunehmend für den Einsatz in der Veterinärmedizin her. Bisher sind viele
Untersuchungen in der Humanmedizin durchgeführt wurden, die in einigen Bereichen
(z. B. Schmerzreduktion, schnellere Frakturheilung) einen positiven Einfluss dieser
Therapieform zeigen. In Bezug zu den Wirkmechanismen auf zellulärer oder
molekularer Ebene sind die Aussagen vieler Autoren wissenschaftlicher Studien
jedoch
oft
widersprüchlich.
Häufig
wird
die
mangelhafte
wissenschaftliche
Erforschung und Dokumentation kritisiert (SCHUFRIED et al. 2005, PIEBER et al.
2007, HUG und RÖÖSLI 2012), bzw. werden Wirkmechanismen als nicht bekannt
beschrieben (CHENG 1985, FARNDALE et al. 1987, BLANK und GOODMANN
1997, SMITH et al. 2004).
Ziel der vorliegenden Arbeit war es zum einen festzustellen, ob eine bei Hengsten
angewandte Magnetfeldtherapie eine positive Beeinflussung der Tiere in Bezug auf
ihre Deckfähigkeit bewirkt. Diese wurde durch Zeitmessung im Sprungraum und
durch zusätzliche Beurteilung der Anzahl der Aufsprünge, die bis zur Ejakulation
benötigt wurden, bestimmt. Zum anderen sollte eine Aussage über den Einfluss der
Magnetfeldtherapie auf die Spermaqualität anhand ausgewählter spermatologischer
Parameter getätigt werden. Da bekannt ist, dass Reproduktionsparameter wie z.B.
das Sexualverhalten oder die Spermaqualität und -quantität durch das Alter der Tiere
und die Jahreszeit beeinflusst werden (PICKETT et al. 1976, JOHNSON und
NEAVES 1981, JOHNSON und THOMSON 1983, JANETT et al. 2003,
BLANCHARD et al. 2012), wurde auch untersucht, ob diesbezüglich Effekte in dieser
Arbeit festgestellt werden können.
12
Literaturübersicht
2. Literaturübersicht
2.1 Magnetfeldtherapie unter medizinischen Gesichtspunkten
2.1.1 Historische Entwicklung
Bezüglich der Verwendung von Magnetfeldern zu therapeutischen Zwecken kann
bereits auf eine lange geschichtliche Entwicklung zurückgeblickt werden. Schon in
der Antike, vornehmlich in China und Griechenland, kamen magnetische Mineralien
zum
Einsatz,
denen
allgemein
wohltuende
Wirkungen
zugesagt
wurden
(SALOMONOWITZ et al. 2011, MARKOV 2007b). Im 18. Jahrhundert geriet das
Verfahren
jedoch
durch
die
zu
dieser
Zeit
wissenschaftlich
umstrittenen
Anwendungsmethoden des deutschen Arztes und Theologen Franz Anton Mesmer in
Verruf und wurde von der damaligen Schulmedizin als unwirksam angesehen
(AMMER 2004). Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde durch
FUKADA UND YASUDA (1957) der piezoelektrische Effekt in Knochengewebe
nachgewiesen. Diese zeigten, dass es unter mechanischer Belastung zu
Ladungsverschiebungen innerhalb der kollagenen Knochenmatrix kommt und somit
elektrische Potentiale gemessen werden können (BASSET et al. 1974, CRUESS et
al. 1983). Die Bedeutung dieser Ladungsverschiebungen ist nicht abschließend
geklärt. Dennoch wird ihnen eine gewisse Rolle bei der Heilung von Frakturen
zugesprochen, da auch beim natürlichen Heilungsprozess von Frakturen elektrische
Ströme messbar sind (SCHMIDT-ROHLFING et al. 2000). Seit den 1970er Jahren
wuchs vermehrt das Interesse daran, elektromagnetische Felder (EMF) zu
therapeutischen Zwecken einzusetzen (MARKOV 2007b). Die frühen Arbeiten
befassten sich hauptsächlich mit der beschleunigten Heilung von Frakturen durch
elektromagnetische Felder im Gegensatz zu einer Behandlung mittels konservativer
Therapie, beispielsweise durch Ruhigstellung mit Hilfe von Gips- oder CastVerbänden (BASSETT et al. 1974). Die FDA (Food and Drug Administration), die in
Amerika für die Zulassung neuer Verfahren im Gesundheitswesen zuständig ist, lies
1979 erstmals die Anwendung von pulsierenden elektromagnetischen Feldern
13
Literaturübersicht
(PEMF) als medizinische Therapieform für die Heilung von Frakturen zu (BASSETT
1982, 1993, JAHNS et al. 2007, MARKOV 2007b).
Wesentliche Schwerpunkte der Forschung bezüglich der klinischen Nutzung von
pulsierenden Magnetfeldern lagen in den letzten zwanzig Jahren sowohl in der
Behandlung von Frakturen, Knochennekrosen und Pseudarthrosen, als auch in der
Behandlung
von
Wundheilungsstörungen
und
Erkrankungen
des
Bewegungsapparates (MARKOV 2007a, HUG und RÖÖSLI 2012). Seit den
achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden auch vereinzelt Studien im
Bereich der Veterinärmedizin durchgeführt. Dabei erschien unter anderem eine
Studie von WATKINS et al. (1985), die den Einfluss von PEMF bezüglich des
Heilungsverlaufs bei Verletzungen der oberflächlichen Beugesehne bei Pferden
überprüften. Dabei konnten sie keine positive Beeinflussung durch die PEMFBehandlung bezüglich des generellen Heilungsverlaufs und der Reorganisation des
geschädigten Sehnengewebes feststellen. Die Vaskularisation im behandelten
Gewebe stellte sich geringgradig verbessert dar. KOLD et al. (1987) begutachteten
bei Ponys wie sich die Wiedereingliederung von Knochentransplantaten unter dem
Einfluss von PEMF entwickelte. Hierbei trat keine signifikante Verbesserung der
Heilungsrate in der mit PEMF behandelten Versuchstiergruppe auf. SANDERSSHAMIS et al. (1989) untersuchten den Heilungsverlauf chirurgisch induzierter
Osteotomien des Metakarpus bzw. des Metatarsus bei Pferden unter PEMF Einfluss.
Auch in dieser Studie konnte keine positive Beeinflussung der Heilungsrate der
behandelten Tiere gegenüber den Tieren der unbehandelten Kontrollgruppe
gefunden werden. SHAFFORD et al. (2002) untersuchten, ob die Anwendung von
PEMF bei Hunden nach einer Ovariohysterektomie zu einer Schmerzreduktion führt.
Dies konnte unter den Bedingungen der Studie nicht nachgewiesen werden. PINNA
et al. (2012) überprüften die Beeinflussbarkeit der funktionellen Beweglichkeit und
des Schmerzempfindens bei Hunden mit Osteoarthritis. Dabei führte sowohl die
Behandlung mit PEMF als auch die Behandlung der Kontrollgruppe mit einem
nichtsteroidalen
Antipholgistikum
Bewegungsfähigkeit
der
Tiere
und
(NSAID)
somit
14
zu
auch
einer
zu
einer
Besserung
Reduktion
der
des
Literaturübersicht
Schmerzempfindens. Zudem stellte sich ein verbesserter Langzeiteffekt der PEMFTherapie gegenüber der Behandlung mit einem NSAID heraus.
2.1.2 Physikalische Grundlagen
Um die Wirkungsweise niederfrequenter pulsierender („gepulster“) Magnetfelder
bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften zu charakterisieren, gilt es einige
physikalische Parameter (s. Tab. 2.1) zu betrachten (SCHMIDT-ROHLFING et al.
2000). Die Erzeugung eines Magnetfeldes wird erreicht, indem Drahtspulen von
elektrischem Strom durchflossen werden. Die Feldlinien die dabei die Magnetspule
umgeben werden durch den Vektor der magnetischen Feldstärke H beschrieben, der
in Henry (in Ampere/Meter) gemessen wird (QUITTAN 2004). Die Feldstärke H
erzeugt einen magnetischen Fluss. Die magnetische Flussdichte B (in Tesla) wird
auch als magnetische Induktion bezeichnet. Sie lässt sich unter Einbeziehung der
magnetischen Induktionskonstante µo (4 10-7 Newton/Ampere2) aus der Stromstärke
Ie (in Ampere), der Länge des Spulendrahtes L (in Metern) und der Anzahl der
Spulenwindungen N berechnen: B = N x Ie x µo/L (FISCHER et al. 2002). Die frühere
Einheit der magnetischen Flussdichte war das Gauß (G), die heutige SI-Einheit wird
in Tesla (T) angegeben. Dabei entspricht 1 Tesla 10.000 Gauß bzw. 1 Gauß
0,1 Millitesla. Die magnetische Flussdichte B nimmt mit dem Quadrat des Abstandes
vom Entstehungsort ab (PIEBER et al. 2007, QUITTTAN 2004). Die magnetische
Flussdichte des Erdmagnetfeldes liegt in etwa bei 30-60 µT. Handelsübliche Geräte
verwenden i.d.R. Magnetfeldstärken die ebenfalls im Mikroteslabereich liegen,
wenige gehen darüber hinaus bis in den Milliteslabereich (FISCHER et al. 2002,
QUITTAN
2004,
HUUG
und
RÖÖSLI
2012).
Für
die
Wirksamkeit
der
Magnetfeldtherapie (MFT) ist der einzelne magnetische Impuls auschlaggebend. Er
ist gekennzeichnet durch die Impulsamplitude und die Impulsdauer. In Kombination
mit einer entsprechenden Impulsfrequenz, die die Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit
angibt und in Hertz (Hz) gemessen wird, können verschiedene Impulsformen
entstehen. Abb. 2.2 zeigt unterschiedliche Impulsformen, die in bisherigen Studien
verwendet wurden (WATKINS et al. 1985, MARKOV 2007b). Die Höhe der am
häufigsten verwendeten Frequenzen liegt nach HUUG und RÖÖSLI (2012) bei ca.
5-300 Hz und nach FISCHER et al. (2002) bei 1-100 Hz. Bei der MFT handelt es sich
15
Literaturübersicht
um ein nicht thermisches Verfahren (BASSETT 1987), d.h. das induzierte Gewebe
wird keiner Erwärmung ausgesetzt. Zur Induktion von Hitze kommt es nur bei der
Anwendung hochfrequenter, nicht-ionisierender Wellen (109-1011 Hz) (BLANK 1995).
Als wesentlicher Faktor bezüglich einer tatsächlichen biologischen Beeinflussbarkeit
des behandelten Gewebes wird die Anstiegs- bzw. Abfallszeit der einzelnen Impulse
benannt, da es nur in diesem Zeitraum zu Ladungsverschiebungen innerhalb des
Gewebes kommen kann. Dabei fällt die im Gewebe induzierte Feldstärke umso
höher aus, je steiler der Flankenanstieg oder –abfall ist (SCHMIDT-ROHLFING et al.
2000, MARKOV 2007b). BASSETT (1987), CHENG (1985) und MARKOV (2007b)
erwähnen in diesem Zusammenhang den Begriff der „biologischen Fenster“. Hiermit
sind
der
Frequenzbereich,
die
Frequenzform,
die
Amplitude
und
die
Magnetfeldstärke gemeint, in denen ein nachweislicher Effekt tatsächlich erzielt wird.
2.1.3 Anwendungsgebiete und mögliche Wirkmechanismen
Seit ca. fünfzig Jahren ist die Magnetfeldtherapie in ihren verschiedenen Formen als
Heilmethode bekannt. Sie gilt als alternative Behandlungstechnik gegenüber der
Schulmedizin und verspricht als sichere, nicht invasive und einfach anzuwendende
Methode Besserung bei einer Vielzahl von Erkrankungen (BASSETT 1993,
MARKOV 2007b, SALOMONOWITZ et al. 2011). Ein konkreter wissenschaftlich
abgesicherter Nachweis zur Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie auf zellulärer bzw.
molekularer Ebene wurde bisher noch nicht erbracht (BLANK und GOODMAN 1997,
CHENG 1985, FARNDALE et al. 1987, GOODMANN und HENDERSON 1988,
AMMER 2004, SMITH et al. 2004).
Die am häufigsten erforschten Wirkmechanismen und Anwendungsgebiete gepulster
magnetischer Felder sind: (1) der Einfluss auf die Osteogenese und die damit in
Zusammenhang stehende Anwendung bei der Behandlung von Frakturen (BASSETT
et al. 1974, BASSETT 1987, HANNAY et al. 2005), (2) der Einfluss bezüglich einer
Schmerzreduktion mit einhergehender Bewegungseinschränkung und (3) der
Einfluss bezüglich einer möglichen verbesserten Wundheilung (SCHUHFRIED et al.
2005). Die wohl am häufigsten auf zellulärer und molekularer Ebene erforschten
Gebiete der Wirkmechanismen der Magnetfeldtherapie sind: (1) die Beeinflussung
von Membraneigenschaften, hauptsächlich der Na+/K+-ATPase (FARNDALE et al.
16
Literaturübersicht
1987, MARKOV 2007b), die für die Aufrechterhaltung des Membranpotentials
verantwortlich ist; (2) die direkte Einwirkung auf die DNA (BLANK und GOODMAN
1997, CHENG 1985); und (3) die Beeinflussung der Proteinbiosynthese (BLANK und
GOODMAN 2004, GOODMAN und HENDERSON 1988).
2.2 Methodik
und
Verfahren
der
Spermauntersuchung
und
Qualitätsbeurteilung
2.2.1 Samenuntersuchung
Die Untersuchung des Spermas stellt ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung der
Zuchttauglichkeit dar. Anhand qualitativer und quantitativer spermatologischer
Parameter soll eine Prognose bezüglich der Befruchtungsfähigkeit des Samens
abgegeben werden (WABERSKI et al. 1999) Dabei sind an das Ejakulat eines
Hengstes gewisse Mindestanforderungen zu stellen (MERKT und KLUG 1989).
Routinemäßig werden daher Parameter untersucht, die bereits seit einigen
Jahrzehnten zur konventionellen Beurteilung von Ejakulaten eingesetzt werden.
Dazu gehören die Bestimmung von Konzentration und Volumen des Ejakulates,
sowie die mikroskopische Bestimmung von Motilität und Morphologie (VARNER
2008). Die so bestimmten Parameter lassen jedoch nur bedingt eine Aussage über
die Befruchtungsfähigkeit eines Ejakulates zu. Daher werden vermehrt moderne
Verfahren
wie
beispielweise
Motilitätsbestimmung
oder
die
die
computerassistierte
flowzytometrische
Spermienanalyse
zur
Spermauntersuchung
zur
Bestimmung der Plasmamembranintegrität, des akrosomalen Status oder der
Chromatinintegrität eingesetzt (PETRUNKINA et al. 2008).
Das Alter der Hengste und die Jahreszeit haben zudem einen Einfluss auf das
Sexualverhalten und die Spermaqualität (PICKETT et al. 1976, JOHNSON und
NEAVES 1981, JOHNSON und THOMPSON 1983). Das Ejakulat von Deckhengsten
sollte daher routinemäßig überprüft werden: einmal im Jahr vor der Decksaison, bei
Verdacht auf beeinträchtigte Zuchttauglichkeit, bei abnormalem sexuellem Verhalten
und beim Verkauf eines Hengstes (ENGLAND 1996).
17
Literaturübersicht
2.2.2 Makroskopische Untersuchungen
Die makroskopische Beurteilung des Ejakulats sollte nach Filtration durch einen
Gazefilter durchgeführt werden, damit der Schleimanteil der Samenblasendrüsen
vom Ejakulat separiert wird. Die Farbe des normalen Hengstejakulates ist weiß bis
gräulich-weiß, bei einer molke- bis milchähnlichen Konsistenz. Aus der Betrachtung
von Farbe und Konsistenz des Ejakulates kann bereits eine grobe Schätzung der
Spermienkonzentration im Ejakulat erfolgen. Eine rötliche Farbabweichung deutet
auf Beimengungen durch Blut hin, eine gelbliche Verfärbung auf Urin. Flockige
Bestandteile geben einen Hinweis auf Eiter (HOOGEWIJS 2010). Das Volumen
eines Hengstejakulats beträgt zwischen 30 und 300 ml (ENGLAND 1996). Der
Geruch sollte neutral sein. Der pH-Wert des Hengstejakulats liegt in der Regel
zwischen 6,7 und 7,5. Zur Bestimmung der Spermienkonzentration kann generell ein
Haemozytometer verwendet werden. Dieses Verfahren wird auf Grund seiner
Spezifität als Standardmethode angegeben. Nachteilig jedoch ist die geringe Anzahl
an Spermien die hierdurch erfasst wird (LOVE 2012). Verschiedene Zählkammern
können
bei
dieser
Methode
eingesetzt
werden.
Zur
Bestimmung
der
Samenzellkonzentration bei Pferden hat sich besonders die Neubauer-Zählkammer
bewährt. Da der Aufwand diese Methode anzuwenden jedoch relativ hoch ist, hat
sich das Verfahren in der Tiermedizin als relativ ungeeignet erwiesen, da hier meist
eine hohe Anzahl an Proben zu untersuchen ist. In der Routinediagnostik werden
meist Photometer benutzt (HOOGEWIJS 2010). Diese erzielen innerhalb eines
gewissen
Messbereichs
(100-300
x
106
Zellen/ml)
relativ
schnell
gute
Messergebnisse (BRINSKO et al. 2011). Die Spermienkonzentrationsbestimmung
durch die Nutzung computerassistierter Spermienanalysesysteme wird aufgrund ihrer
Ungenauigkeit nicht empfohlen (VANTMANN et al. 1988, BRITO 2010). Alternativ
kann
zur
Bestimmung
der
Spermienkonzentration
die
Untersuchung
fluoreszenzfarbstoffmarkierter Spermien mittels Durchflusszytometrie (EVENSON
1993b, HANSEN et al. 2002, CHRISTENSEN et al. 2004) oder mit Hilfe eines
NucleoCounter® (BRITO 2010, ANZAR et al. 2009, HANSEN et al. 2006)
durchgeführt werden. Der Vorteil bei der Benutzung dieses Gerätes liegt darin, dass
eventuelle Verunreinigungen durch Zelldebris nicht zu einer Verfälschung der
18
Literaturübersicht
Messergebnisse führen (BRINSKO et al. 2011). Gleichzeitig kann mit diesem Gerät
der Anteil plasmamembrangeschädigter Zellen bestimmt werden.
2.2.3 Mikroskopische Untersuchungen
Durch die mikroskopische Betrachtung der Samenprobe werden die Motilität und die
Morphologie der Spermien beurteilt (WABERSKI et al. 1999), wobei standardisierte
Bedingungen und Methoden einzuhalten sind. Nativsamen sollte auf Grund seiner
Agglutinationsneigung nicht verwendet werden. Eine Samenprobe mit einer
Konzentration von 25 bis 50 Millionen Samenzellen pro Milliliter sollte durch
Verdünnung
hergestellt
Untersuchung
wird
und
ein
verwendet
werden.
Phasenkontrastmikroskop
Für
bei
die
150
mikroskopische
bis
200-facher
Vergrößerung mit einem beheizbaren Objekträgertisch (37°C) verwendet. Es sollten
dabei 4 bis 5 Gesichtsfelder in der Mitte eines Deckgläschens untersucht werden.
Pro Ejakulat sollten mindestens zwei unterschiedliche Proben betrachtet werden
(SIEME et al. 2001).
Die mikroskopische Beurteilung der Spermienmorphologie wird anhand von EosinNigrosin gefärbter Ausstrichpräparate durchgeführt (DOTT und FOSTER 1972).
Genauso dient die Eosin-Nigrosin Färbung der Unterscheidung zwischen lebenden
und toten Spermien (BLOM 1950). Nach neueren Erkenntnissen gilt die Beurteilung
der Spermienmorphologie mit Hilfe von Nasspräparaten („wet-mount preperation“)
jedoch als exaktere Methode, wobei die Herstellung der Präparate zudem einfacher
und
schneller
zu
handhaben
ist.
Die
zur
Beurteilung
benötigten
Phasenkontrastmikroskope gehören zudem mittlerweile zur Standardausrüstung in
den
entsprechenden
Untersuchungeinrichtungen
(BRITO
et
al.
2011).
Die
Betrachtung unter einem Phasenkontrastmikroskop sollte mindestens mit einer 1000fachen Vergrößerung vorgenommen werden (BRITO 2007, BRITO et al. 2011).
Ursprünglich sollten 200 Samenzellen begutachtet werden (DOWSETT et al. 1984,
CROSS und MEIZEL 1989, JASKO et al. 1990, KAVAK et al. 2004, CARD 2005),
neuere Studien geben eine Mindestanzahl von 100 Samenzellen an (BRITO 2007,
BRITO et al. 2011). Im Durchschnitt sollte das Ejakulat eines Hengstes mindestens
50%
morphologisch
normale
Spermien
aufweisen
(BRITO
2007).
Spermienanomalien werden in primäre, sekundäre und tertiäre Veränderungen
19
Literaturübersicht
gegliedert (BLOM 1977): primäre Veränderungen (z.B. Kopfveränderungen)
entstehen durch Störungen während der Spermatogenese, sekundäre Anomalien
(z.B. abgelöster Kopf, proximaler oder distaler Plasmatropfen) entstehen während
der Nebenhodenpassage und tertiäre Missbildungen entstehen während der
Samengewinnung
und
Samenuntersuchung
(STOLLA
1984).
Unter
einem
kompensatorischen Defekt wird eine Spermienanomalie verstanden, die zwar zu
keiner Befruchtung durch das veränderte Spermium führt, aber durch eine
ausreichende
Anzahl
intakter
Spermien
kompensiert
werden
kann.
Nichtkompensatorische Defekte führen zunächst zu einer Befruchtung der Eizelle,
werden dann jedoch durch Störungen in der Embryonalentwicklung gefolgt.
Spermiendefekte mit einem starken Einfluss auf die Fruchtbarkeit werden als „Major
Defects“ bezeichnet, Defekte mit einem weniger starken Einfluss als „Minor Defects“
(PARLEVLIET und COLENBRANDNER 1999). Auch in neueren Studien werden
vermehrt bestimmte Qualitätsparameter, wie beispielsweise die Motilität und die
Morphologie der Spermien untersucht, um deren Einfluss auf die Fertilität zu
bestimmen.
LOVE
(2011)
bestimmte
dafür
Motilitätsparameter
mittels
computerassistierter Spermienanalyse (CASA) und die Spermienmorphologie mit
Hilfe der Differentialinterferenzkontastmikroskopie (DIC). Dabei fanden sich die
höchsten Korrelationen zwischen der Gesamtmotilität der Spermien und zwischen
dem prozentualen Anteil morphologisch intakter Spermien in Bezug zu den
ermittelten Fertilitätsparametern.
2.2.3.1
Computerassistierte Spermienanalyse (CASA)
Von DOTT und FOSTER wurde 1979 die computerassistierte Spermienanalyse
(CASA) eingeführt. Daraufhin wurden mehrere dieser Systeme entwickelt (z.B.:
IVOS, v. 12.2, Hamilton Thorne Research, Berverly, MA, USA; CellSoft-System,
CRYO-Resources Ltd., NY, USA; SpermVision™, Fa. Minitüb, Tiefenbach,
Deutschland). Die so durchgeführte Form der Spermienmotilitätsanalyse soll als
objektive Beurteilungsmöglichkeit im Gegensatz zur subjektiven mikroskopischen
Schätzung eine höhere Präzision und Reproduzierbarkeit bieten (BRITO 2010), was
auch bereits bei Bullen- (GSCHWEND 1986, LEIDL et al. 1987, 1989) und
Hengstspermien (ZIEGLER 1991) nachgewiesen werden konnte. Trotzdem wurde
20
Literaturübersicht
bisher keine standardisierte Methode zur Durchführung der Motilitätsbestimmung
evaluiert und die Konzentrationsbestimmung ist, wie bereits beschrieben, relativ
ungenau. Neben der Möglichkeit unterschiedliche technische Einstellungen zu
verwenden, führt insbesondere der Einfluss der verwendeten Messkammern zu
variierenden Ergebnissen. In wissenschaftlichen Arbeiten ist es daher unerlässlich
eine genau Auskunft über das verwendete CASA-System, die technischen
Einstellungen und die eingesetzten Messkammern zu geben (HOOGEWIJS et al.
2012). Mittlerweile setzen nicht nur Forschungseinrichtungen sondern auch
zunehmend Besamungsstationen dieses Verfahren ein (VERSTEGEN 2002). Über
eine am Mikroskop angebrachte Kamera werden Bildsequenzen aufgenommen, die
mit Hilfe einer speziellen Software auf einem Computer analysiert werden. Von
jedem Bild werden die Spermienköpfe detektiert und die Strecken zwischen den
Spermienkopfmittelpunkten auf den verschiedenen Bildern gemessen (JASKO et al.
1988, BLACH et al. 1989). So können neben der Spermiengeschwindigkeit weitere
kinetische Parameter bestimmt werden (WABERSKI et al. 1999, BALTISSEN 2007).
In den meisten Fällen ist es nötig das zu untersuchende Ejakulat, möglichst mit
Magermilchverdünner,
auf
eine
vom
Hersteller
des
Systems
vorgegebene
Konzentration einzustellen. Bei Verwendung von eidotterhaltigem Verdünner oder
Vollmilchverdünner könnten Partikel als immotile Spermienköpfe erkannt werden und
das Messergebniss verfälschen (JASKO et al. 1988). Zur Ermittlung präziser
Messergebnisse empfehlen VOSS et al. (1981) pro Messduchgang mindestens eine
Anzahl von 500 Spermien, JASKO et al. (1988) mindestens 400 Spermien zu
untersuchen.
2.2.4 Durchflusszytometrie
Die Durchflusszytometrie, wurde in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts in
der spermatologischen Diagnostik eingeführt. Durch die zu Grunde liegende Technik
ist es möglich mit Hilfe der verschiedenen Fluoreszenzfärbemethoden tausende
Zellen innerhalb von Sekunden zu analysieren (STOLLA 1984, MORELL 1991,
SPANO und EVENSON 1993, ANZAR et al. 2009). Dies ist ein wesentlicher Vorteil
des Testverfahrens gegenüber der fluoreszenzmikroskopischen Beurteilung, bei der
deutlich weniger Spermien analysiert werden (MAGISTRINI et al. 1997). Abhängig
21
Literaturübersicht
von den zu untersuchenden Parametern müssen verschiedene Fluoreszenzfarbstoffe
eingesetzt werden. Die Plasmamembranintegrität und der akrosomale Status werden
i.d.R. durch eine kombinierte Färbung mit Propidiumiodid (PI) und Peanut-Agglutinin,
konjugiert mit Fluoreszeinisothiocyanat (FITC-PNA), beurteilt (RATHI et al. 2001).
2.2.4.1
Sperm-Chromatin-Structure-Assay (SCSA)
Den Sperm-Chromatin-Structure-Assay (SCSA) entwickelten EVENSON et al.
(1980), um die Chromatinintegrität von Spermien zu untersuchen. Mit Hilfe des
Sperm-Chromatin-Structure-Assay wird die Empfindlichkeit von Spermienchromatin
gegenüber einer induzierten Denaturierung bestimmt (DIGRASSIE 2000). Die
Denaturierung wird durch Zugabe von Säure erreicht und führt zu einer Aufspaltung
der Doppelstränge fragmentierter DNA in Einzelstränge. Intakte DNA-Doppelstränge
werden nicht aufgespalten. Anschließend erfolgt eine Anfärbung mit dem
Fluoreszenzfarbstoff Akridinorange, der bei Anlagerung an einen DNA-Einzelstrang
rotes Licht und bei Anlagerung an einen DNA-Doppelstrang grünes Licht emittiert
(EVENSON et al. 1991). Im Anschluss daran wird der DNA-Fragmentationsindex als
Anteil der Rotfluoreszenz an der Gesamtfluoreszenz (rote und grüne Fluoreszenz)
berechnet. Das Fertilitätspotential der Samenproben von Hengsten definiert LOVE
(2005) folgendermaßen: (1) DFI-Werte von 0-12% = hohes Fertilitätspotential, (2)
DFI-Werte von 12-17% = gutes Fertilitätspotential, (3) DFI-Werte von 17-25% =
mäßiges Fertilitätspotential.
2.3 Variabilität
der
Qualitätsmerkmale
von
Hengstsperma
und
der
Sexualparameter
2.3.1 Deckverhalten
Das Deckverhalten von Hengsten wird geprägt durch die Geschlechtslust (Libido
sexualis) und äußert sich in bestimmten Verhaltensweisen und physiologischen
Reaktionsabläufen. Sowohl Art und Weise als auch Intensität basieren auf einem
Zusammenwirken
von
angeborenem
Instinktverhalten
und
einer
zentralen
hormonellen Steuerung (Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse). Dabei erfolgt
die Ausschüttung des Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) pulsatil aus dem
22
Literaturübersicht
Hypothalamus. Dies wiederum initiiert die Freisetzung von Gonadotropinen aus der
Hypophyse. LH (Luteinisierendes Hormon) führt zur Ausschüttung von Testosteron
und Östrogenen aus den Hoden. FSH ist an der Steuerung der Spermatogenese
beteiligt. Auch ein komplexes parakrin-autokrin wirkendes System (Abb. 2.1) ist an
der
Regulation
der
testikulären
Funktionen
beteiligt
(ROSER
2008).
Die
Reaktionszeit als Maß für die Geschlechtslust beschreibt die Zeit, die ein Hengst von
der ersten Wahrnehmung des Sprungpartners bis zum Aufsprung benötigt (SIEME et
al. 2004). Sie sollte 10 Minuten bei Anwesenheit einer rossigen Stute nicht
überschreiten. Sensorische Signale (optisch, akustisch, olfaktorisch) induzieren
dabei Verhaltensweisen, die zur Durchführung des Deckaktes führen. Sie initiieren
den Erektionsvorgang indem sie im zentralen Nervensystem (Erektionszentrum im
Lumbal- und Sakralmark) verarbeitet werden und von dort über efferente
Nervenbahnen zu den Genitalorganen führen (KLUG et al. 1999). Der Vorgang kann
in drei Abschnitte gegliedert werden (MERKT und KLUG 1989): (1) die präkoitale
Phase des Hengstes (Vorspielphase), die sich durch Flehmen, Wiehern, Hindrängen
des Hengstes zur Stute und Genitalkontrolle dieser und im weiteren Verlauf durch
Ausschachten und Erektion des Penis kennzeichnet; (2) die koitale Phase, die sich in
den Aufsprung auf die Stute bzw. das Phantom, Umklammerung, Suchphase,
Einführen des Penis und die sich anschließenden Friktionsbewegungen (6-8
Beckenschübe) und die Ejakulation gliedert; und (3) die postkoitale Phase, die aus
dem Absprung, der Erschlaffung des Penis und dem Nachspiel besteht. Das
Deckverhalten und die Spermaqualität eines Hengstes unterliegen dabei sowohl
individuellen Einflüssen, wie dem Alter und dem damit in Verbindung stehenden
Entwicklungsstand der Hoden und dem Spermienbildungsvermögen, als auch der
exogenen Beeinflussung durch Haltung, Fütterung und Jahreszeit (Aurich et al. 1998,
KLUG et al. 1999).
2.3.2 Einfluss des Alters
Die Spermaqualität eines Hengstes wird unter anderem durch das Alter beeinflusst.
Die Hodendimension und die Samenzellproduktion unterliegen genauso einer
Altersabhängigkeit, wie die Höhe des Sexualhormonspiegels. Die Hodengröße nimmt
nach KLUG (1982) bis zum 7. Lebensjahr kontinuierlich zu, bleibt zwischen dem 8.
23
Literaturübersicht
und 18. Lebensjahr weitgehend konstant und fällt mit fortschreitendem Alter deutlich
ab. Bezüglich der Gesamtspermienzahl im Ejakulat befinden sich die Hengste noch
bis zum 8. und 9. Lebensjahr in einem Heranreifungsstadium. Nach AURICH et al.
(1998) findet die Größenzunahme der Hoden bis zu einem Alter von 4 bis 5 Jahren
statt und beinhaltet eine Zunahme der Anzahl an Sertoli- und Leydigzellen, sowie
eine Zunahme der Spermatogenesekapazität. Nachdem die sexuelle Reife mit 5
Jahren vollständig erreicht ist, treten ab dem 15. Lebensjahr bereits altersbedingte
Rückbildungen auf. AMANN et
al. (1979) geben an, dass die höchste
Samenzellproduktion und die damit verbundene beste Samenqualität im Alter von 5
bis 15 Jahren vorliegt. Bezüglich der Motilität der Samenzellen im Ejakulat ist nach
KLUG (1982) keine Beeinflussung durch das Alter erkennbar. In einer Studie von
JOHNSON und THOMPSON (1983) finden sich bei älteren Hengsten (6 bis 20
jährig) höhere Konzentrationen von FSH, LH und Testosteron im Blutserum als bei
jüngeren Tieren (4 und 5 jährig). Dabei sind die LH- und Testosteronwerte bereits bei
6 jährigen Tieren erhöht, die FSH-Werte jedoch erst ab einem Alter von 13 Jahren.
BLANCHARD et al. (2012) beschreiben einen Ablauf von Prozessen, der bei alten
Hengsten (>20 Jahre) zu einer Beeinflussung ihrer testikulärer Funktionen und somit
ihrer Fertilität führt. Dabei kommt es zunächst zu einer Verringerung des
Ejakulatvolumens mit einhergehender Reduktion der Gesamtspermienzahl. Die
Hodengröße verändert sich noch nicht. Im weiteren Verlauf wird ein Abfall des
prozentualen Anteils morphologisch intakter und progressiv motiler Spermien
beschrieben. Die ersten hormonellen Veränderungen gehen mit einem Rückgang der
Trächtigkeitsraten einher. Dabei ist eine Reduktion der Östrogenkonzentration
ebenso
festellbar
wie
eine
Reduktion
der
Testosteronkonzentration.
In
fortgeschrittenem Stadium, in dem bereits ein Rückgang der Hodengröße um bis zu
50 % festgestellt werden kann, steigt auch der prozentuale Anteil an Spermien mit
erhöhten DFI-Werten.
2.3.3 Einfluss der Jahreszeit
Auch bei Hengsten unterliegt das Fortpflanzungsgeschehen einem saisonalen
Einfluss. Dies wird durch die Tageslichtlänge hervorgerufen, aber auch Faktoren wie
z.B. das Klima oder die Haltungsform bzw. das Nahrungsangebot können indirekt die
24
Literaturübersicht
Regulation der Fortpflanzung beeinflussen (AURICH et al. 1998). Bei zunehmenden
Tageslichtlängen wird die Hodenfunktion und damit auch die Konzentration
testikulärer Hormone im Blut gesteigert (IRVINE und ALEXANDER 1982, CLAY und
CLAY 1992), was zu einer Steigerung der Geschlechtslust und der Spermatogenese,
sowie zur Stimulation der akzessorischen Geschlechtsdrüsen führen kann (HARRIS
et al. 1983). Nach AURICH et al. (1999) besteht jedoch keine Korrelation zwischen
der Testosteronkonzentration und der Libido sexualis. Dem Hypothalamus kommt
dabei durch die Ausschüttung des Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) eine
zentrale Rolle zu. So sehen etliche Autoren die Serumkonzentrationen der
Gonadotropine LH (THOMPSON et al. 1977, JOHNSON und THOMPSON 1983,
BURNS et al. 1984, LOPES GUSMAO 1988, VON BREDOW 1995) und FSH
(HARRIS et al. 1983) in den Frühjahrs- und Sommermonaten erhöht. JOHNSON und
THOMPSON (1983) konnten jedoch keinen signifikanten Unterschied bezüglich der
FSH-Konzentration im Blut zwischen den Sommer- und Wintermonaten feststellen.
Das Steroidhormon Testosteron, das im Hoden gebildet wird, erreicht nach
BERNDTSON et al. (1974) im Monat Mai seine höchste Konzentration im Blut, die
niedrigsten Werte dagegen in den Monaten Oktober, Dezember und Januar. Eine
Zunahme von Größe und Gewicht der Hoden über die Decksaison sahen sowohl
JOHNSON und THOMPSON (1983) als auch BURNS et al. (1984). Auch die
Beschaffenheit des Ejakulates unterliegt saisonalen Schwankungen. PICKETT et al.
(1980) sehen ein Absinken der Spermiengesamtzahl im Winter. JANETT et al. (2003)
untersuchten spermatologische Parameter von 10 Warmbluthengsten über einen
Zeitraum von einem Jahr um saisonale Unterschiede hierin zu verdeutlichen und um
den
geeignetsten
bestimmen.
Dabei
Zeitpunkt
zur
Kryokonservierung
fanden
sie
heraus,
dass
das
von
Hengstsperma
Ejakulatvolumen,
zu
die
Gesamtspermienzahl und die Motilität in den Sommermonaten (Juni – August)
signifikant höher waren als in den Wintermonaten (Dezember – Februar). Dagegen
waren die Spermienkonzentration und der Anteil morphologisch intakter Spermien in
den Sommermonaten signifikant niedriger, verglichen mit den Frühjahrs-, Herbstund Wintermonaten. Aus den Ergebnissen schlussfolgerten sie, dass der beste
Zeitpunkt zur Kryokonservierung von Hengstsperma im Herbst ist. Zu einem
25
Literaturübersicht
diesbezüglich abweichenden Ergebnis kamen WRENCH et al. (2010), die den
optimalen Zeitpunkt zur Kryokonservierung in den Frühjahrs- und Sommermonaten
sehen (März – Juni). Ihre Untersuchungen ergaben in diesem Zeitraum die
geringsten Differenzen zwischen Frischsamen und tiefgefrorenem Samen hinsichtlich
der untersuchten spermatologischen Parameter. Auch zeigten sich in dieser Studie
keine signifikanten Effekte hinsichtlich des Einflusses der Saison auf das
Ejakulatvolumen, auf die Spermienkonzentration, auf die Gesamtspermienzahl, auf
die
Gesamtmotilität
und
auf
die
progressive
Motilität.
Bezüglich
der
Spermienmorphologie zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen allen vier
Versuchsabschnitten
(Frühjahr/Sommer/Herbst/Winter),
mit
den
prozentualen Anteilen morphologisch intakter Spermien im Frühjahr (März).
26
höchsten
Literaturübersicht
Tab.2.1: Parameter zur Charakterisierung der magnetischen Feldexposition
(modifiziert nach SCHMIDT-ROHLFING et al. 2000)
Abb.2.1:
1.
maximale Flussdichte (B) in Tesla (T) bzw. Gauss
2.
Frequenz in Herz (Hz)
3.
Anstiegszeit (ta ) eines Impulses in Mikrosekunden (µs)
4.
Abfallszeit (tb ) eines Impulses in Mikrosekunden (µs)
5.
Dauer der Einzelimpulse in Millisekunden (ms)
7.
Länge der Spulen in Meter (m)
autokrin-parakrine Regulation der Hodenfunktion (modifiziert nach
ROSER 2008)
Viele lokal wirkende Mechanismen gelten beim Pferd als unbekannt. Die Abbildung zeigt
Mechanismen, die bei anderen Spezies beobachtet wurden: (GnRH) Gonadotropinfreisetzendes
Hormon, (IGF-1) Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1, (INSL3) Insulinähnliches Peptid 3, (INH) Inhibin,
(ACT)
Activin,
(ß-EP)
beta-Endorphin,
(Trans)
Transferrin,
(bFGF)
basischer
Fibroblastenwachstumsfaktor, (TGF) transformierender Wachstumsfaktor, (TGF-ß) transformierender
Wachstumsfaktor beta, (TGF-α) transformierender Wachstumsfaktor alpha, (IL-1) Interleukin-1, (SGP)
sulfatiertes Glykoprotein, (NGF) Nervenwachstumsfaktor, (PmodS) peritubulär modifizierende
Substanz, (OT) Oxytocin, (VP) Vasopressin, (T) Testosteron, (E2) Estradiol. Die hellgrau hinterlegten
Substanzen wurden bisher beim Pferd identifiziert.
27
Literaturübersicht
a) Sinusförmige Impulsform mit gleichbleibender Amplitude und Frequenz
b) trapezoide Impulsform. Diese zeichnet sich durch längere Anstiegsund Abfallszeiten aus
rise time = Anstiegszeit ; fall time = Abfallszeit
pulse width = Impulsdauer bei maximaler Amplitude
c) sinusförmige Impulsform, die zusätzlich in der Amplitude moduliert wird
d) sägezahnförmige Impulsform. Ein Intervall besteht in dieser
Darstelllung aus mehreren aufeinanderfolgenden Einzelimpulsen
Abb.2.1
Ausgewählte Impulsformen, die bisher in Untersuchungen mit gepulsten magnetischen Feldern eingesetzt wurden
(modifiziert nach MARKOV 2007b (a-c) und WATKINS et al. 1985 (d))
28
Material und Methoden
3. Material und Methoden
3.1 Versuchshengste
Die Untersuchungen erstreckten sich über einen Zeitraum von insgesamt 24
Wochen. Sie fanden während der routinemäßigen Herstellung von Tiefgefriersperma
im Jahr 2010 (Oktober 2010 – Dezember 2010) und zu Beginn der regulären
Decksaison 2011 (Januar 2011 – April 2011) statt. Für die Untersuchungen standen
insgesamt 11 Warmbluthengste und ein Vollbluthengst des Niedersächsischen
Landgestüts in Celle zur Verfügung. Die Hengste waren zwischen 4 und 23 Jahren
alt. Alle Tiere waren in der Hengstprüfungsanstalt Adelheidsdorf aufgestallt. Vor
Beginn der Untersuchungen erfolgte dreimal in einem Abstand von jeweils 48
Stunden eine Samenentnahme, wobei die Ejakulate verworfen wurden. Die Tiere
zeigten ein arttypisches Deckverhalten, sie waren im Allgemeinbefinden ungestört,
erb- und geschlechtsgesund. Ihre tägliche Futterration bestand aus Heu, Hafer und
einem pelletierten Zusatzfutter. Wasser stand jederzeit über Selbsttränken zur
Verfügung. Die Hengste (n=12) wurden entsprechend ihres Alters in drei Gruppen
unterteilt. Junge Hengste (4–6 jährig, n=4), mittelalte Hengste (7–11 jährig, n=4) und
alte Hengste (12–23 jährig, n=4). Sechs Hengste bildeten eine Untersuchungsgruppe
(G1 und G2), die aus je zwei Hengsten einer Altersgruppe bestand.
3.2 Medithera VET-System M-1000
Die Hengste wurden einer gepulsten Magnetfeldtherapie unterzogen. Zum Einsatz
kam dabei eine Magnetfelddecke („VET-System M1000“, Fa. Medithera AG,
Höhn/Ww.). Diese Einheit bestand aus einem Rückenapplikator in Form einer
handelsüblichen Pferdedecke, einem Steuergerät und einem Akku-Netzteil, die beide
seitlich an der Decke befestigt wurden. Die Magnetfelddecke wurde täglich (Montag
bis Samstag) für 20 Minuten im Programm „Aktiv“ mit der Intensitätsstufe „7“
angewendet. Die Technischen Daten sind in Tabelle 3.1 aufgeführt. Die dieser
Programmeinstellung zu Grunde liegende Stärke des Magnetfeldes beträgt 22,5 µT
(=0,22 Gauß) bei einer dominanten Frequenz von 10 Hz und Trägerfrequenzen von
29
Material und Methoden
250 Hz und 500 Hz. Die induzierten Impulse haben die Form eines Rechtecks,
Anstiegs- und Abfallszeiten ähneln in ihrem Aussehen einer e-Funktion. Die
Einstellungen blieben über den gesamten Versuchszeitraum konstant.
3.3 Versuchsaufbau
Der Gesamtuntersuchungszeitraum erstreckte sich über 24 Wochen und war
untergliedert in Abschnitte von je sechs Wochen. Wie in Abbildung 3.2 dargestellt,
wurden die Gruppen G1 und G2, mit jeweils sechs Hengsten, in sechs- wöchigem
Rhythmus alternierend der Magnetfeldtherapie unterzogen. Während des täglichen
Behandlungszeitraumes von 20 Minuten wurden die Hengste in ihren Boxen
angebunden. Die Samenentnahme aller Hengste erfolgte dreimal pro Woche
(Montag/Mittwoch/Freitag), wobei nur zweimal pro Woche eine Untersuchung der
Ejakulate jedes Hengstes erfolgte.
Die Untersuchungen gliederten sich in zwei Bereiche. Zunächst wurde morgens
während
der
Samenentnahme
im
Sprungraum
das
Deckverhalten
mittels
Zeitmessungen an zuvor festgelegten Abschnitten des Deckaktes beurteilt (s. 3.4.1).
Danach
erfolgte
Untersuchung
des
im
angrenzenden
Ejakulates
und
Labor
die
die
standardspermatologische
Anfertigung
der
Eosin-Nigrosin
Ausstrichpräparate (s. 3.6). Die computervideographischen Untersuchungen zur
Bestimmung von Motilitätsparametern (s. 3.8) fanden am selben Tag statt, die
durchflusszytometrischen Untersuchungen zur Bestimmung der Chromatinintegrität
(s. 3.7) zu einem späteren Zeitpunkt.
3.4 Samengewinnung und Untersuchung des Deckverhaltens
3.4.1
Untersuchung des Deckverhaltens
Insgesamt wurden drei Zeitintervalle während des Deckaktes gemessen. Dafür war
sowohl der Hengstführer als auch der Samennehmer mit einer Stoppuhr
ausgestattet. Gemessen wurden: (1) die Zeit vom Betreten der Deckhalle bis zum
Beginn des Ausschachtens, (2) die Zeit vom Ausschachten bis zum Aufsprung, (3)
die Zeit vom Aufsprung bis zur Ejakulation. Desweiteren wurde die Anzahl der
Aufsprünge bis zur Ejakulation dokumentiert. Um stets dieselben Voraussetzungen
30
Material und Methoden
zu gewährleisten, wurden sowohl der Sprungraum als auch die künstliche Scheide
jeweils komplett vorbereitet, bevor der Hengstführer den nächsten Hengst zum
Decken geholt hat.
3.4.2
Samengewinnung
Für die Samenentnahme wurde eine künstliche Scheide verwendet (Modell
„Hannover“, KLUG 1993), welche für jeden Deckakt mit einer Einmalschlauchfolie
(Fa. Minitüb, Tiefenbach) versehen wurde. Der Sprungraum war mit einem Phantom
(Modell „Celle“, KLUG 1993) ausgestattet. Eine Stute, die sich fixiert an der Kopfseite
des Phantoms in einem Untersuchungsstand befand, war immer anwesend. Zum
Auffangen des Ejakulates diente eine sterile, graduierte Glasflasche. Um
Verunreinigungen und die Gelfraktion von der spermienreichen Fraktion des
Ejakulates zu trennen, wurde ein Gazefilter (Fa. Minitüb, Tiefenbach) in die
Glasflasche eingezogen. Als Schutz und um Temperaturschwankungen zu
verhindern wurde die Glasflasche mit einem gepolsterten Kunstoffüberzug
(Fa. Minitüb, Tiefenbach) versehen.
Unmittelbar nach dem Deckakt wurden das Volumen (ml), sowie die Farbe
(grau/weiß/gelb) und die Konsistenz (wässrig/molkig/milchig/rahmig) des Ejakulates
beurteilt. Aus dem Nativsamen wurden Eosin-Nigrosin-Ausstrichpräparate zur
Beurteilung der Spermienmorphologie angefertigt. Im Anschluss wurden für die
spätere
Bestimmung
der
Chromatinintegrität
2
ml
Nativsperma
in
ein
verschraubbares Kryoröhrchen (Fa. Greiner, Frickenhausen) gefüllt und in flüssigem
Stickstoff schockgefroren. In diesem blieben sie bis zur weiteren Untersuchung bei
-196°C gelagert. Für die Motilitätsanalyse wurde ein Teil des restlichen Nativsamens
mit dem Magermilchverdünner INRA-82 (25 g/I Glukose-Monohydrat, 1,5 g/I LaktoseMonohydrat, 1,5 g/I Raffinose, 0,4 g/I Kalium-Citrat-Monohydrat, 0,3 g/I Tri-NatriumCitrat-Dihydrat, 4,76 g/I HEPES, 0,5 g/I Penicillin, 0,5 g/I Gentamicin, 0,15%
Magermilch pH 7.0 (0,5 l auf 0,5 I Verdünneransatz), 300-320 mOsm/kg) auf eine
Konzentration von 90 x 106 Samenzellen/ml verdünnt.
31
Material und Methoden
3.5 Dichtemessung und Bestimmung der Viabilität mittels NucleoCounter®
Die Dichte der Ejakulate und die gleichzeitige Bestimmung der Viabilität erfolgte mit
Hilfe des NucleoCounter® SP-100™ (Fa. ChemoMetec A/S, Allerød/Dänemark).
Dieser besteht aus einem Fluoreszenzmikroskop und einer CCD-Kamera (Chargecoupeld-Device). Zur Bestimmung der Dichte des Ejakulates wurden 50µl
Nativsamen zusammen mit 5ml Aufschlusslösung Reagent S-100 (Fa. ChemoMetec
A/S, Allerød/Dänemark) in ein verschraubbares Kunststoffröhrchen gegeben und
durch kurzes Schwenken miteinander vermischt. Durch die Aufschlusslösung wurden
die Plasmamembranen der Spermien zerstört. Zur Messung wurden dann 50µl
dieser Lösung in die sogenannte SP1-Cassette™ (Fa. ChemoMetec A/S,
Allerød/Dänemark) aufgesogen. In der Cassette befand sich in immobilisiertem
Zustand der Farbstoff Propidiumiodid (PI), welcher durch die aufgesogene Lösung
freigesetzt wurde und so die DNA der Spermien angefärbt hat. Die Cassette wurde
nun unmittelbar in die Messkammer des NucleCounter® eingesetzt und der
Messvorgang gestartet. Die Messung dauerte insgesamt 30 Sekunden, danach
erhielt man auf dem Display das Ergebnis in der Einheit 1 x106 Spermien/ml. Zur
Bestimmung des Anteils plasmamembrandefekter Spermien wurde derselbe
Messvorgang wiederholt, jedoch wurde anstatt der Aufschlusslösung Reagent S-100
(Fa. ChemoMetec A/S, Allerød/Dänemark) PBS als Verdünnungslösung verwendet.
Dieses zerstörte die Plasmamembranen nicht, wodurch sich der Farbstoff PI in der
SP1-Cassette™
nicht
mit
der
in
den
Zellkernen
befindlichen
DNA
plasmamembranintakter Spermien verbinden konnte. Somit konnte nur die DNA der
Spermien angefärbt werden, deren Plasmamembranen bereits geschädigt war. Aus
den
Ergebnissen
beider
plasmamembrandefekter
Messungen
Spermien
ließ
bestimmen
sich
und
der
somit
prozentuale
auch
der
Anteil
Anteil
plasmamembranintakter Spermien errechnen.
3.6 Eosin-Nigrosin Ausstrichpräparate
Der Anteil morphologisch abweichender Samenzellen wurde nach den Vorgaben von
BRITO (2007) bestimmt. Zu jeweils 100 µl Nativsperma wurden 300 µl EosinNigrosin Lösung gegeben (10% Nigrosin, 0,7% Eosin, 3,75 mM Na 2HPO4, 1,88 mM
32
Material und Methoden
KH2PO4, 5,78 mM NaK Tartrat, 3,75 mM Glukose). Nach 30-sekündiger Inkubation
und Durchmischung wurden von diesem Gemisch zwei Ausstrichpräparate
angefertigt.
Bei
1000-facher
Vergrößerung
mit
Ölimmersion
unter
einem
Phasenkontrastmikroskop (Olympus BX40, Fa. Olympus, Hamburg) fand die
Beurteilung der Spermienmorphologie statt (s. Tab. 3.2). Pro Ausstrich wurden 200
Spermien beurteilt.
3.7 Flowzytometrische Bestimmung der Spermienchromatinintegrität (SCSA)
3.7.1
Geräte und Geräteeinstellungen
Für die durchflusszytometrischen Untersuchungen zur Chromatinintegrität wurde das
Durchflusszytometer FACScan™ (Fa. Becton Dickinson, Heidelberg) verwendet. Das
Gerät ist mit einem Argonionenlaser mit einer Wellenlänge von 488 nm und einer
Leistung von 15 mW ausgestattet. Um die emittierten Fluoreszenzsignale messen zu
können, standen drei verschiedene Filter zur Auswahl: FL-1 (BP 530/30 nm) für die
grüne Fluoreszenz, FL-2 (BP 585/42) für die orange Fluoreszenz und FL-3
(LP 650 nm) für die rote Fluoreszenz. Zur Steuerung des Durchflusszytometers war
das Gerät an einen Computer, auf dem das Softwareprogramm Cellquest™
(Fa. Becton Dickinson, Heidelberg) installiert war, angeschlossen.
3.7.2
Messprinzip und Durchführung der Spermienchromatinstrukturanalyse
(SCSA)
Die Spermienchromatinintegrität wurde nach der von EVENSON und JOST (2000)
beschriebenen Methode SCSA™ (sperm chromatin structure assay) bestimmt. Da
fragmentiertes
Chromatin
Säuredenaturierung
besitzt,
eine
wird
erhöhte
Empfindlichkeit
hierdurch
bei
der
gegenüber
einer
Spermienchromatin-
strukturanalyse eine teilweise Trennung der eigentlich doppelsträngig vorliegenden
DNA bewirkt. Nach der sich anschließenden Färbung mit Akridinorange emittiert
doppelsträngige DNA Licht im grünen Bereich, wohingegen einzelsträngige DNA
eine rote Fluoreszenz zeigt. Bei jedem einzelnen Spermium einer Probe wird somit
durchflusszytometrisch die Intensität der grünen und der roten Fluoreszenz
bestimmt. Der DNA-Fragmentationsindex (DFI), welcher ein Maß für die Integrität der
33
Material und Methoden
Chromatinstruktur der einzelnen Spermien darstellt (EVENSON et al. 2002) wird
dann aus dem Anteil Rotfluoreszenz an der Gesamtfluoreszenz bestimmt. Die
Darstellung der einzelnen Fluoreszenzen erfolgte computergestützt in einem
Punktwolkendiagramm.
Verteilungshistogramm
Anschließend
entsprechend
wurden
ihrer
die
DFI-Werte
vorkommenden
in
Häufigkeit
einem
nach
dargestellt.
Um die Messungen durchzuführen, wurden zunächst die zu untersuchenden,
schockgefrorenen Nativspermaproben im Wasserbad bei 38°C für 2 Min. aufgetaut.
Die anschließenden Vorgänge wurden in einem Eiswasserbad (4°C) durchgeführt,
bzw. wurden die eingesetzten Substanzen permanent darin gekühlt. Die Nativprobe
wurde mit TNE-Puffer (0,15 M NaCl, 0,01 M Tris HCL, 1 mM EDTA, pH 7,4) auf eine
Konzentration von ca. 2 x 106 Spermien/ml eingestellt. Danach wurden zu 200 µl
dieser Spermiensuspension 0,4 ml Säuredetergenz-Lösung (0,08 M HCL, 0,15 M
NaCl, 0,1% Triton-X-100, pH 1,2) gegeben, diese für ca. 30 Sekunden auf einem
Vortexer vermischt und anschließend mit 1,2 ml Akridinorangelösung (0,15 M NaCl,
0,037 M Citric acid, 0,126 M Na2HPO4, 0,0011 M EDTA, pH 6,0, beinhaltet 6 µg mL -1
Akridinorange) versetzt. Nach weiteren 3 Minuten Inkubation in einem Eiswasserbad
erfolgte dann die flowzytometrische Messung. Die Bearbeitung und Auswertung der
Daten wurde mit dem Softwareprogramm DAS Version 4.40 (BEISKER 1994)
vorgenommen.
3.8 Durchführung der computerassistierten Spermienmotilitätsanalyse
Die Motilitätsanalyse erfolgte mit dem computerassistierten Spermienanalysesystem
(CASA) SpermVision™ (Fa. Minitüb, Tiefenbach). Zur Verfügung stand dazu ein
Phasenkontrastmikroskop (Olympus BX40, Fa. Olympus, Hamburg) mit aufgebautem
optischen System (60 Bilder/Sekunde), welches an einen separaten Computer
angeschlossen war, auf dem sich die benötigte Software befand. Für die Analyse
wurden ausschließlich standardisierte Messkammern (20 Mikron, SSC 20-01-04-B,
Fa. Leja, Nieuw-Vennep, die Niederlande) mit einer Einfülltiefe von 20 µm verwendet.
Bei dem zur Verfügung stehenden Gerät wurde der Objektträgertisch manuell
34
Material und Methoden
bedient. Die Einstellungen der Software orientierten sich ebenso an den Vorgaben
des Herstellers wie die Durchführung der Messungen.
Die
Motilitätsanalysen
wurden
an
dem
zuvor
bereits
verdünnten
Sperma
(90 x 106 Spermien/ml in INRA 82) durchgeführt. Die zur Durchführung der
Messungen
benötigten
Gegenstände
(Leja-Kammern,
Heizblock
für
Eppendorfgefäße, Pipettenspitzen) wurden zuvor auf 38°C angewärmt. Aus der
Spermiensuspension wurde 1 ml in ein 1,5 ml fassendes Eppendorfgefäß pippetiert
und für 5 Minuten bei 38°C inkubiert. Nach kurzem Schwenken der Probe wurde
umgehend eine Leja-Kammer mit 2,5 µl dieser Spermiensuspension befüllt. Das
Befüllen erfolgte nach den Vorgaben der Firma Minitüb. Darauf folgte die
Motilitätsanalyse. Hierbei wurden insgesamt acht Felder durch manuelle Betätigung
des Objektträgertisches ausgewählt. Die Messung erfolgte auf der Längsachse der
Kammer Richtung Kammeröffnung. Mindestens 800 Spermien pro Messung wurden
hierdurch erfasst. Die dabei ermittelten Motilitätsparameter sind in Tabelle 3.3
zusammengefasst.
3.9
Statistische Auswertungen
Die Beratung und die Durchführung der statistischen Auswertung erfolgte am Institut
für Biometrie und Epidemiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Zur
statistischen Auswertung der Versuchsergebnisse wurde das Programm SAS ®Software (“Statistical Analysis System“, SAS Institute, Iowa, Cary, NC/USA) Version
9.3 verwendet.
Zunächst erfolgte eine Überprüfung der Ergebnisse auf Normalverteilung mit Hilfe
des Kolmogorov-Smirnov-Tests und der visuellen Beurteilung von q-q-Plots. Daraus
ergab
sich
eine
leichte
Rechtsverschiebung
der
Ergebnisse,
die
durch
Logarithmieren der Werte für die weitere Berechnung behoben wurde. Überprüft
wurde daraufhin der Einfluss der gepulsten Magnetfeldtherapie, der Einfluss des
Alters und der Einfluss des jeweiligen zeitlichen Therapieabschnitts auf die
Parameter,
die
zur
Bestimmung
des
Deckverhaltens
gemessen
wurden
(Gesamtdeckzeit / Anzahl der Aufsprünge) und auf die spermatologischen Parameter
Gesamtspermienzahl, Plasmamembranintegrität, Morphologie, progressive Motilität
35
Material und Methoden
und Chromatinintegrität. Die Kalkulation wurde mit Hilfe einer drei-faktoriellen
Varianzanalyse (SAS-Funktion “Mixed“) durchgeführt. Als Signifikanzgrenze wurde
bei allen Tests eine Irrtumswahrscheinlichkeit von p < 0.05 herangezogen. Aufgrund
der geringen Anzahl an Individuen in den einzelnen Altersklassen konnten die
Ergebnisse zwischen den Altersklassen (jung/mittel/alt) innerhalb und zwischen den
Untersuchungsgruppen G1 und G2 nur deskriptiv anhand von Mittelwerten betrachtet
werden.
36
Material und Methoden
Tab.3.1: Technische Daten VET-System M-1000 (Fa. Medithera, Höhn/Ww.)
Versorgungsspannung
9V DC
Netzspannung
110/230 V
Netzfrequenz
60/50 Hz
Leistungsaufnahme
10 W max.
Applikatoranschluss
2x3 pol.-6,3 Klinkenbuchse
Intensitätseinstellung,Stufen
Tasten 1-10 u. Sensitiveinstellung
Anwendungsdauer
1-59 Min. einstellbar
Anwendungsstrom
ca.1600 mA bei Stufe 10 ca.75 µT
ca. 160 mA bei Stufe 1 ca. 7,5 µT
Tab.3.2: Beurteilungsschema Spermienmorphologie (modifiziert nach WEITZE
2001)
Abweichung:
Differenzierung:
Kopfkappenveränderung
deformiert, in Ablösung / abgelöst
Kopfveränderungen
deformierte Köpfe
Halsveränderungen
Plasmatropfen, paraxialer / retroaxialer
Ansatz, Halsbruch
Verbindungsstückveränderungen
Plasmatropfen, deformiert, gebrochen
fibrillär
Haupt- und Endstückveränderungen
aufgerollt, Plasmatropfen, Schleifenform
um den Kopf gerollt, rudimentär
Doppel- und Mehrfachmissbildungen
Mehrfachschwänze, Doppelköpfe
Unveränderte Spermien
37
Material und Methoden
Tab.3.3:
DAP=
CASA-Parameter (modifiziert nach KLEWITZ 2009)
Distance average path (µm): Die errechnete zurückgelegte Strecke der
gemittelten Bahn zwischen Anfangs- und Endpunkt der Messung
DCL=
Distance curve line (µm): Die tatsächlich zurückgelegte Strecke des
Spermiums zwischen Anfangs- und Endpunkt der Messung
(Kurvolineare Strecke)
DSL=
Distance straight line (µm): Die errechnete Strecke zwischen Anfangsund Endpunkt der Messung
VAP=
Velocity average path (µm/s): Die Durchschnittsgeschwindigkeit des
Spermienkopfes entlang der gemittelten Bahn
VCL=
Velocity curve line (µm/s): Die Geschwindigkeit des Spermiums auf der
tatsächlichen, kurvolinearen Bahn
VSL=
Velocity straiht line (µm/s): Die errechnete Durchschnittsgeschwindigkeit
des Spermiums entlang der geraden Linie zwischen dem ersten und
letzten Punkt der erkannten Bahn
STR=
Straightness (VSL/VAP): Die Linearität der gemittelten Bahn
LIN=
Linearity (VSL/VCL): Die Linearität der tatsächlichen Bahn
WOB=
Wobble (VAP/VCL): Die Abweichung der tatsächlichen Bahn von der
gemittelten Bahn
ALH=
Amplitude of lateral head displacement (µm): Die Größe des seitlichen
Spermienkopfausschlages von der gemittelten Bahn
BCF=
Beat cross frequenzy (Schläge/s oder Hz): Die Kopfschlagfrequenz,
berechnet aus der durchschnittlichen Anzahl der Kreuzpunkte der
tatsächlichen Bahn mit der gemittelten Bahn
MOT=
Gesamtmotilität (%)
PMS=
Progressive Motilität (%)
38
Material und Methoden
Magnetfeldtherapie
t = 20 Minuten
6d / Woche
Samengewinnung
Beurteilung des
n = 12 Hengste
Deckverhaltens
Dichtemessung und Bestimmung der Viabilität mittels
Standardspermatologie




Volumen
Farbe
Konsistenz
Gesamtspermienzahl
NucleoCounter™
Eosin-Nigrosin Ausstrichpräparate

Morphologie
schockgefrorene Nativprobe
Verdünnung mit INRA82
(90 x 106 Spermien/ml)
Lagerung bei -196°C
Computervideomikrographische
Durchflusszytometrische Untersuchung

Untersuchung

Motilität (SpermVision™)
Abb.3.1:
Schema des Versuchsaufbaus
39
Chromatinintegrität
SCSA™-Test
Material und Methoden
Gesamtuntersuchungszeitraum Magnetfeldtherapie: 24 Wochen
Oktober 2010
April 2011
Gruppe G1, n = 6 Hengste ( zwei Hengste jeder Altersgruppe)
6 Wochen
Therapie
6 Wochen
6 Wochen
keine Therapie
Therapie
6 Wochen
keine Therapie
Gruppe G2, n = 6 Hengste ( zwei Hengste jeder Altersgruppe)
-
6 Wochen
6 Wochen
keine Therapie
Therapie
6 Wochen
6 Wochen
keine Therapie
Therapie
Therapie: Behandlung mit der Magnetfelddecke für 20 Minuten (Montag bis
Samstag)
Altersgruppe: junge Hengste (4-6 jährig), mittelalte Hengste (7-11 jährig)
alte Hengste (12-23 jährig)
Wöchentlicher Untersuchungsablauf
Montag
Mittwoch
Samenentnahme
und Untersuchung
-
Samenentnahme
Freitag
Samenentnahme
und Untersuchung
Samenentnahme: die Samenentnahme fand bei allen 12 Hengsten dreimal pro Woche statt
Untersuchung: die Untersuchungen fanden Montag/Mittwoch/Freitag statt (hier nur beispielhaft dargestellt). Die Ejakulate jedes Hengstes wurden zweimal pro Woche
untersucht
Abb.3.2
Zeitschema des Versuchsaufbaus
40
Ergebnisse
4. Ergebnisse
4.1 Bestimmung des Einflusses einer gepulsten Magnetfeldtherapie auf das
Deckverhalten unter zusätzlicher Berücksichtigung des Alters und der
Saisonalität
Im ersten Teil der Versuche wurde anhand von Zeitmessungen bei der
Samenentnahme untersucht, inwieweit sich gepulste Magnetwellen auf das
Sexualverhalten (Libido sexualis) von Hengsten auswirken. Die dabei gemessenen
Zeitabschnitte
sind
Kapitel
3.4.1
zu
entnehmen.
Aus
diesen
einzelnen
Zeitabschnitten wurde die Gesamtdauer des Deckaktes (Gesamtdeckzeit) bestimmt.
Die Anzahl der Aufsprünge bis zur Ejakulation wurde als weiterer Parameter
dokumentiert.
Effekte bezüglich der Magnetfeldtherapie (Abb. 4.1/A) und des Alters der Hengste
(Abb. 4.3/A) wurden nicht beobachtet (p ≥ 0,05). Wie in Abb. 4.2/A dargestellt, ergab
die Varianzanalyse Unterschiede zwischen Abschnitt 1 und 2 (p = 0,0173), zwischen
Abschnitt 1 und 3 (p = 0,0073) und zwischen Abschnitt 1 und 4 (p = 0,003).
Bei der Betrachtung der Mittelwerte konnten in beiden Gruppen (G1/G2) ggr. längere
Gesamtdeckzeiten für die Zeiträume mit Magnetfelddecke gesehen werden
(Abb. 4.1/A).
Bei der Betrachtung der einzelnen Versuchszeiträume zeigte sich in Gruppe 2 ein
stetiger Anstieg der Werte der Gesamtdeckzeiten (in sec.) von Abschnitt 1 (60,13 ±
40,38) bis Abschnitt 4 (107,37 ± 44,51). In Gruppe G1 zeigte sich dieser Anstieg von
Abschnitt 1 (104,20 ± 64,47) bis Abschnitt 3 (131,36 ± 71,54). In Abschnitt 4 kam es
zu einem deutlichen Abfall der Gesamtdeckzeit (102,57 ± 41,51), der in Gruppe G2
nicht beobachtet werden konnte (Abb. 4.2./A).
In Gruppe G1 zeigte die Mittelwertdarstellung (Abb. 4.3/A) die kürzeste
Gesamtdeckzeit (in sec.) für die Hengste der Klasse „jung“ (104,53 ± 30,48) und die
längste Gesamtdeckzeit für die Hengste der Klasse „alt“ (138,51 ± 102,57). In
Gruppe G2 zeigten die Hengste der Klasse „mittel“ die längste Gesamtdeckzeit
(98,36 ± 45,56) und die Hengste der Klasse „alt“ die kürzeste (54,14 ± 14,44).
41
Ergebnisse
Abb.4.1: Darstellung der Gesamtdeckzeit (in sec.) für die Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12
Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6
Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
42
Ergebnisse
Abb.4.2: Darstellung der Gesamtdeckzeit (in sec.) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule
entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6
Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
a, b = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant zwischen den Zeitabschnitten (p ≤ 0,05)
43
Ergebnisse
Abb.4.3: Darstellung der Gesamtdeckzeit (in sec.) in Bezug zum Alter der
Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
44
Ergebnisse
Hinsichtlich der Anzahl der benötigten Aufsprünge bis zur Ejakulation ergab die
Varianzanalyse keine signifikante Beeinflussung durch die Magnetfeldtherapie (Abb.
4.4/A). Auch die Faktoren „Zeit“ (Abb. 4.5/A) und „Alter“ (Abb. 4.6/A) führten zu
keiner signifikanten Beeinflussung.
Die Mittelwertdarstellung zeigte nahezu identische Werte bezüglich der Zeiträume
mit und ohne Magnetfeldtherapie für die Gruppe G1. In der Gruppe G2 war der Wert
für die Zeiträume mit Magnetfelddecke geringgradig höher als der Wert für die
Zeiträume ohne Magnetfelddecke (Abb. 4.4/A).
In der Gruppe G1 zeigten die Mittelwerte für die benötigten Aufsprünge einen nahezu
einheitlichen Verlauf über die vier 6-Wochen Abschnitte. Dagegen zeigte sich in
Gruppe G2 ein stetiger Anstieg der Werte von Abschnitt 1 bis Abschnitt 4 (Abb.
4.5/A)
Abb. 4.6/A zeigt, dass die Klasse „jung“ der Gruppe G1 im Vergleich der Mittelwerte
den geringsten Wert bezüglich der Anzahl der benötigten Aufsprünge aufwies
(1,24 ± 0,46). Ein höherer Wert fand sich in der Klasse „mittel“ (1,39 ± 0,51) und ein
wiederum höherer Wert war für die Klasse „alt“ zu verzeichnen (1,83 ± 0,66).
Entgegengesetzt stellten sich die Werte der Gruppe G2 dar. Der niedrigste Wert
ergab sich in der Klasse „alt“ (1,40 ± 0,49), gefolgt von der Klasse „mittel“
(1,60 ± 0,55) und der Klasse „jung“ (1,91 ± 0,57).
45
Ergebnisse
Abb.4.4: Darstellung der benötigten Anzahl an Aufsprüngen bis zur Ejakulation für die Zeiträume mit und ohne
Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6
Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen von zwei Versuchstagen pro Hengst und Woche
ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
46
Ergebnisse
Abb.4.5: Darstellung der benötigten Anzahl an Aufsprüngen bis zur Ejakulation über den Versuchszeitraum von
24 Wochen. Eine Säule entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6
Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen von zwei Versuchstagen pro Hengst und Woche
ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
47
Ergebnisse
Abb.4.6: Darstellung der benötigten Anzahl an Aufsprüngen bis zur
Ejakulation in Bezug zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht
einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen von zwei
Versuchstagen pro Hengst und Woche ermittelt.
48
Ergebnisse
4.2 Untersuchungen
zum
Einfluss
gepulster
Magnetfelder
auf
die
auf
die
Spermaqualität
4.2.1
Ergebnisse
zum
Einfluss
der
Magnetfeldtherapie
Gesamtspermienzahl, den Anteil plasmamembranintakter Spermien und
den
Anteil
progressiv
motiler
Spermien
unter
zusätzlicher
Berücksichtigung des Alters und der Saisonalität
In dem zweiten Teil der Versuche lag der Schwerpunkt der Untersuchungen auf der
Überprüfung und Beurteilung spermatologischer Parameter, um eine potentielle
Beeinflussung der Samenqualität durch gepulste Magnetfelder nachzuweisen.
Bezüglich der Gesamtspermienzahl ergab die Varianzanalyse dabei weder eine
signifikante Beeinflussung durch die Magnetfeldtherapie noch durch das Alter der
Hengste (p ≥ 0,05).
Wie in Abb. 4.8/A dargestellt, ergaben sich Unterschiede zwischen den Abschnitten 1
und 3 (p = 0,0012), 1 und 4 (p < 0,001), 2 und 4 (p < 0,001), 3 und 4 (p = 0,0059)
und 2 und 3 (p = 0,0002).
Die Mittelwerte (in %) zeigten nahezu identische Werte in Gruppe G2 (Abb. 4.7/A)
bezüglich der Zeiträume mit (7,13 ± 3,27) und ohne (7,07 ± 2,97) Magnetfelddecke.
In Gruppe G1 ergab sich ein ggr. höherer Wert für die Zeiträume mit
Magnetfelddecke (10,57 ± 4,49) gegenüber den Zeiträumen ohne Magnetfelddecke
(10,06 ± 4,65).
Die Mittelwerte hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs über den Versuchszeitraum von
24 Wochen (Abb. 4.8/A) ergaben in Gruppe G1 einen stetigen Abfall von Abschnitt 1
(11,23 ± 4,59) bis Abschnitt 4 (8,96 ± 4,28). In Gruppe G2 ergaben sich höhere
Mittelwerte in den Abschnitten 2 (8,0 ± 3,06) und 4 (8,4 ± 3,93) gegenüber den
Abschnitten 1 (7,5 ± 3,32) und 3 (6,79 ± 3,21).
Wie in Abb. 4.9/A dargestellt, wies die Klasse „alt“ die niedrigsten Mittelwerte
(Mrd./Ejakulat) der Gruppe G1 auf (5,77 ± 2,11). Deutlich höher, dabei aber auf
nahezu demselben Niveau lagen die Werte der Klasse „jung“ (12,57 ± 3,60) und
„mittel“ (12,68 ± 3,72). In Gruppe G2 wies die Klasse „jung“ den niedrigsten
Mittelwert auf (4,85 ± 2,74). Höhere Werte konnten in der Klasse „alt“ (7,17 ± 2,11)
und der Klasse „mittel“ (9,29 ± 2,74) festgestellt werden.
49
Ergebnisse
Abb.4.7: Darstellung der Gesamtspermienzahl (Mrd./Ejakulat) für die Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12
Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
50
Ergebnisse
Abb.4.8: Darstellung der Gesamtspermienzahl (Mrd./Ejakulat) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule
entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
a, b, c = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant zwischen den Zeitabschnitten (p ≤ 0,05)
51
Ergebnisse
Abb.4.9: Darstellung der Gesamtspermienzahl (Mrd./Ejakulat) in Bezug zum
Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse
(jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
52
Ergebnisse
Als weiterer Parameter zur Beurteilung der Spermaqualität wurde der prozentuale
Anteil plasmamembranintakter Spermien mit einem NucleoCounter® bestimmt
(s. Kapitel 3.5).
Die 3-faktorielle Varianzanalyse ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen
den Zeiträumen mit und ohne Magnetfeldtherapie (Abb. 4.10/A). Auch das Alter der
Hengste (Abb. 4.12/A) beeinflusste den prozentualen Anteil plasmamembranintakter
Spermien nicht (p ≥ 0,05).
Zwischen Abschnitt 1 und den Abschnitten 2, 3 und 4 ergab die Varianzanalyse
jeweils einen Unterschied (p ≤ 0,001) (Abb.4.11/A).
Die Darstellung der Mittelwerte (Abb. 4.10/A) zeigte in der Gruppe G1 einen 5,75 %
höheren Wert für die Zeiträume mit Magnetfelddecke, in Gruppe G2 einen 5,59 %
höheren Wert für die Zeiträume ohne Magnetfelddecke.
Hinsichtlich der vier Versuchsabschnitte (Abb. 4.11/A) zeigten die Mittelwerte (in %)
der Gruppe G2 von Abschnitt 1 (76,59 ± 9,9) bis Abschnitt 4 (59,67 ± 14,19) einen
stetigen Abfall des prozentualen Anteils plasmamembranintakter Spermien. Der
deutlichste Abfall lag dabei mit 11,72 % zwischen Abschnitt 3 und 4. In Gruppe G1
stellte sich über die ersten drei Abschnitte zunächst ein relativ konstanter Verlauf ein,
ein deutlicher Abfall des Wertes um 14,55 % zeigte sich zwischen Abschnitt 3 und
Abschnitt 4.
Einen deutlich niedrigeren Mittelwert (in %) zeigte die Klasse „alt“ der Gruppe G1
(47,27 ± 16,38) im Gegensatz zu den Klassen „jung“ (74,46 ± 13,71) und „mittel“
(74,68 ± 13,24). In Gruppe G2 unterschieden sich die Klassen „jung“ (72,28 ± 15,34),
„mittel“ (67,96 ± 14,45) und „alt“ (72,86 ± 11,06) nur geringgradig (Abb. 4.12/A).
53
Ergebnisse
Abb.4.10: Darstellung des Anteils plasmamembranintakter Spermien (in %) für die Zeiträume mit und ohne
Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
54
Ergebnisse
Abb.4.11: Darstellung des Anteils plasmamembranintakter Spermien (in %) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Eine Säule entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
a, b = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant zwischen den Zeitabschnitten (p ≤ 0,05)
55
Ergebnisse
Abb.4.12: Darstellung des Anteils plasmamembranintakter Spermien (in %) in
Bezug zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer
Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
56
Ergebnisse
Des Weiteren wurde der prozentuale Anteil progressiv motiler Spermien mit Hilfe
eines computerassistierten Spermienanalysesystems (CASA) zur Beurteilung der
Spermaqualität bestimmt. Die Vorgehensweise ist in Kapitel 3.8 beschrieben.
Die Varianzanalyse ergab keine signifikante Beeinflussung des prozentualen Anteils
progressiv motiler Spermien durch die Magnetfeldtherapie (Abb. 4.13/A). Auch das
Alter der Hengste (Abb. 4.15/A) führte zu keiner Beeinflussung des prozentualen
Anteils progressiv motiler Spermien (p ≥ 0,05).
Wie aus Abb. 4.14/A ersichtlich ist, ergaben sich folgende Unterschiede zwischen
den vier 6-Wochen Abschnitten. Zwischen Abschnitt 1 und 2 (p ≤ 0,001), zwischen
Abschnitt 1 und 3 (p = 0,0002), zwischen Abschnitt 2 und 3 (p = 0,0499), zwischen
Abschnitt 2 und 4 (p ≤ 0,0001) und zwischen Abschnitt 3 und 4 (p = 0,0068).
Die in Abb. 4.13/A dargestellten Mittelwerte bezüglich des Anteils progressiv motiler
Spermien (in %) zeigten für die Gruppe G1 ggr. niedrigere Werte für die Zeiträume
mit Magnetfelddecke (57,70 ± 24,49) im Gegensatz zu den Zeiträumen ohne
Magnetfelddecke (61,70 ± 26,69). In Gruppe G2 zeigten sich ggr. niedrigere Werte
für die Zeiträume ohne Magnetfelddecke (53,65 ± 16,71) im Gegensatz zu den
Zeiträumen mit Magnetfelddecke (60,25 ± 16,30).
Der Verlauf der Mittelwerte über die vier Versuchsabschnitte stellte sich in den
beiden Untersuchungsgruppen G1 und G2 identisch dar (Abb. 4.14/A). Dabei zeigte
sich ein stetiger Abfall der Werte von Abschnitt 2 bis Abschnitt 4. Abschnitt 1 wies
sowohl in Gruppe 1 (53,41 ± 23,27), als auch in Gruppe 2 (49,85 ± 17,21) die
niedrigsten Werte auf.
Die Klasse „alt“ zeigte in Gruppe G1 (33,64 ± 27,23) ebenso wie in Gruppe G2
(45,63 ± 17,83) die niedrigsten Mittelwerte hinsichtlich des prozentualen Anteils
progressiv motiler Spermien. Die höchsten Werte fanden sich sowohl in der Gruppe
G1 (75,20 ± 9,54), als auch in der Gruppe G2 (62,41 ± 15,77) in der Klasse „jung“.
57
Ergebnisse
Abb.4.13: Darstellung des Anteils progressiv motiler Spermien (in %) für die Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke
(jeweils 12 Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
58
Ergebnisse
Abb.4.14: Darstellung des Anteils progressiv motiler Spermien (in %) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine
Säule entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
a, b, c = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant zwischen den Zeitabschnitten (p ≤ 0,05)
59
Ergebnisse
Abb.4.15: Darstellung des Anteils progressiv motiler Spermien (in %) in Bezug
zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse
(jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
60
Ergebnisse
4.2.2
Ergebnisse
zum
Einfluss
der
Magnetfeldtherapie
auf
die
Spermienmorphologie und die Chromatinintegrität unter zusätzlicher
Berücksichtigung des Alters und der Saisonalität
Die Spermienmorphologie wurde anhand von Eosin-Nigrosin Ausstrichpräparaten
beurteilt. Die Vorgehensweise für diesen Versuchsabschnitt wird in Kapitel 3.6
erläutert.
Wie aus Abb. 4.16/A hervorgeht ergab die Varianzanalyse bezüglich dieses
Parameters keine Beeinflussung durch die Magnetfeldtherapie (p ≥ 0,05).
Hinsichtlich des Alters der Hengste (Abb. 4.18/A) zeigte sich ein Unterschied
zwischen der Klasse „jung“ und der Klasse „alt“ (p = 0,0185).
Ein
Unterschied
bestand
weiterhin
zwischen
Versuchsabschnitt
1
und
Versuchsabschnitt 4 (p = 0,0027).
Aus der Darstellung der Mittelwerte (Abb. 4.16/A) geht hervor, dass in Gruppe G1 die
Zeiträume mit Magnetfelddecke (18,67 ± 11,46) im Gegensatz zu den Zeiträumen
ohne Magnetfelddecke (18,10 ± 10,43) und in Gruppe G2 die Zeiträume ohne
Magnetfelddecke
(16,27
±
5,47)
im
Gegensatz
zu
den
Zeiträumen
mit
Magnetfelddecke (15,07 ± 4,76) ggr. höhere Anteile morphologisch abweichender
Spermien (in %) aufwiesen.
Bezüglich der Mittelwerte der vier 6-Wochen Abschnitte (Abb. 4.17/A) zeigte sich in
Gruppe G1 ein nahezu konstanter Verlauf mit nur ggr. Abweichungen zwischen den
einzelnen Abschnitten. Die höchsten Werte (in %) ergaben sich dabei für Abschnitt 1
(19,12 ± 11,86) und die niedrigsten Werte für Abschnitt 2 (17,83 ± 10,72). In Gruppe
G2 konnte ein stetiger Abfall der Werte von Abschnitt 1 (17,28 ± 6,20) bis Abschnitt 4
(14,41 ± 4,87) verzeichnet werden.
Aus Abb. 4.18/A geht hervor, dass sich in Gruppe G1 die höchsten Werte
morphologisch abweichender Spermien (in %) für die Klasse „alt“ (29,24 ± 11,38) und
die niedrigsten für die Klasse „jung“ (10,69 ± 5,0) ergaben. Auch in Gruppe G2 zeigte
die Klasse „alt“ die höchsten Werte (18,84 ± 5,31) und die Klasse „jung“ die
niedrigsten (14,25 ± 4,61).
61
Ergebnisse
Abb.4.16: Darstellung des Anteils morphologisch abweichender Spermien (in %) für die Zeiträume mit und ohne
Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
62
Ergebnisse
Abb.4.17: Darstellung des Anteils morphologisch abweichender Spermien (in %) über den Versuchszeitraum von 24
Wochen. Eine Säule entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
a, b = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant zwischen den Zeitabschnitten (p ≤ 0,05)
63
Ergebnisse
Abb.4.18: Darstellung des Anteils morphologisch abweichender Spermien
(in %) in Bezug zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer
Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
a, b = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant
zwischen den Gruppen (p ≤ 0,05)
64
Ergebnisse
Der DNA-Fragmentationsindex (DFI) wurde als weiterer Parameter zur Beurteilung
der Spermaqualität herangezogen und mit Hilfe eines Durchflusszytometers
bestimmt (s. Kapitel 3.7.2).
Hinsichtlich dieses Parameters (Abb. 4.19/A) ergab die Varianzanalyse keine
Beeinflussung durch die Magnetfeldtherapie (p ≥ 0,05).
Ein Unterschied bedingt durch das Alter der Hengste (Abb. 4.21/A) bestand zwischen
der Klasse „jung“ und der Klasse „alt“ (p = 0,0065), und zwischen der Klasse „mittel“
und der Klasse „alt“ (p = 0,047)
Weiterhin bestanden Unterschiede zwischen den Abschnitten 2 und 4 (p = 0,0206)
und den Abschnitten 3 und 4 (p = 0,0282) (Abb. 4.20/A).
Der Mittelwertvergleich (Abb. 4.19/A) ergab in Gruppe 1 nahezu identische Werte
(in %) zwischen den Zeiträumen mit Magnetfelddecke (17,39 ± 10,06) und den
Zeiträumen ohne Magnetfelddecke (17,62 ± 9,61). In Gruppe G2 zeigten sich ggr.
höhere Werte für die Zeiträume ohne Magnetfelddecke (12,35 ± 5,89) im Gegensatz
zu den Zeiträumen mit Magnetfelddecke (11,67 ± 5,21).
Die Mittelwerte (in %) bezüglich des Verlaufes über die vier 6-Wochen Abschnitte
(Abb. 4.20/A) zeigten nur ggr. Unterschiede zwischen den einzelnen Abschnitten in
den Gruppen G1 und G2. Lediglich zwischen Abschnitt 3 (12,63 ± 5,45) und
Abschnitt 4 (10,94 ± 5,36) der Gruppe G2 konnte ein deutlicherer Abfall des Wertes
festgestellt werden.
In der Gruppe G1 zeigte sich zwischen der Klasse „jung“ (11,41 ± 4,65) und der
Klasse „mittel“ (11,15 ± 1,98) nur ein ggr. Unterschied (in %). Die Klasse „alt“
dagegen zeigte einen deutlich höheren Wert (29,63 ± 6,10). In Gruppe G2 fand sich
der niedrigste Wert in der Klasse „jung“ (7,51 ± 1,52) und der höchste in der Klasse
„alt“ (15,47 ± 3,56).
65
Ergebnisse
Abb.4.19: Darstellung des DNA-Fragmentationsindex (in %) für die Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12
Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
66
Ergebnisse
Abb.4.20: Darstellung des DNA-Fragmentationsindex (in %) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule
entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
jung / mittel / alt = Altersgruppeneinteilung (4-6 Jahre / 7-11 Jahre / 12-23 Jahre)
+ / - = Zeitraum mit Magnetfelddecke / ohne Magnetfelddecke
a, b = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant zwischen den Zeitabschnitten (p ≤ 0,05)
67
Ergebnisse
Abb.4.21: Darstellung des DNA-Fragmentationsindex (in %) in Bezug zum Alter
der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
sowie
Einzelgruppendarstellung
mit
jeweils
2
Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse,
untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.
a, b = Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant
zwischen den Gruppen (p ≤ 0,05)
68
Diskussion
5. Diskussion
5.1 Darstellung der Versuchsziele
Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob bei Hengsten durch die
Behandlung mit gepulsten Magnetfeldern eine positive Beeinflussung ihres
Deckverhaltens hervorgerufen werden kann. Um dafür die Geschlechtslust der
Hengste beurteilen zu können, wurden Zeitintervalle während der routinemäßigen
Samenentnahme im Sprungraum gemessen. Zudem wurde die Anzahl der
Aufsprünge
bis
zur
Ejakulation
standardspermatologischer,
dokumentiert.
Des Weiteren
durchflusszytometrischer
und
sollte
mittels
computervideo-
mikrographischer Verfahren eine Beurteilung der Spermienquantität und –qualität
erfolgen.
Dazu
wurden
sowohl
die
Gesamtspermienzahl,
die
Plasmamembranintegrität und die Morphologie als auch die progressive Motilität und
die Chromatinintegrität der Samenzellen bestimmt. Im Rahmen der Versuche wurde
auch der Einfluss des Alters der Hengste und der Jahreszeit auf das Deckverhalten
und die untersuchten spermatologischen Parameter beurteilt.
5.2 Effekte
der
gepulsten
Magnetfeldtherapie,
des
Alters
und
des
Behandlungsabschnitts auf das Deckverhalten von Hengsten
Das Deckverhalten wurde durch die Gesamtdeckzeit und die Anzahl der Aufsprünge
bestimmt. Die Gesamtdeckzeit teilten PICKETT et al. (1970) in einen Zeitraum auf,
der vom Betreten des Deckraumes bis zum Aufsprung („reaction time“) und vom
Aufsprung bis zur Ejakulation („copulation time“) gemessen wurde. PICKETT et al.
(1976) beschränkten sich auf den Zeitraum vom Betreten des Deckraumes bis zum
Aufsprung auf das Phantom bzw. die Stute („reaction time“). HARRIS et al. (1983)
beschrieben den als „reaction time“ bezeichneten Abschnitt als Zeitraum vom ersten
Aufsprung bis zur Ejakulation. Die Dauer eines Therapiezeitraumes in den hier
durchgeführten Versuchen belief sich auf sechs Wochen. Daran schloss sich jeweils
ein
sechswöchiger
therapiefreier
Zeitraum
an.
Zwei
Untersuchungsgruppen
durchliefen diese Zeiträume alternierend zweimal hintereinander. Auf diese Weise
69
Diskussion
war im gleichen zeitlichen Abschnitt ein direkter Vergleich zwischen einem
Therapiezeitraum und einem therapiefreien Zeitraum möglich. Dies jedoch anhand
unterschiedlicher Individuen. Die Ergebnisse zeigen, dass unter den Bedingungen
dieser Versuchsreihe die gepulste Magnetfeldtherapie zu keiner Beeinflussung des
Deckverhaltens geführt hat. Dies beinhaltet sowohl die Gesamtdeckzeit als auch die
Anzahl der Aufsprünge, die die Hengste bis zur Ejakulation benötigten. Hersteller von
Magnetfeldsystemen geben eine ganze Reihe an Wirkungen an, die durch den
Einsatz gepulster Magnetfelder hervorgerufen werden sollen. Beispielhaft seien
genannt: Aktivierung des Zellstoffwechsels, Verbesserung der Durchblutung und der
Sauerstoffversorgung
Schmerzzustände,
Steigerung
der
Zellen,
Aktivierung
der
körperlichen
Linderung
des
akuter
Hormonsystems,
Leistungsfähigkeit
und
chronischer
Stressreduzierung
(FISCHER
et
al.
und
2002).
Dementsprechend ergeben sich viele Möglichkeiten der Anwendung. Die unter
diesem Aspekt aufgestellte Hypothese, dass die Anwendung einer gepulsten
Magnetfeldtherapie
das
allgemeine
körperliche
Wohlbefinden
und
die
Leistungsfähigkeit steigert, was zu einer Verbesserung der Deckfähigkeit führt,
konnte unter den Bedingungen dieser Arbeit nicht nachgewiesen werden.
PICKETT et al. (1970 und 1976) zeigen in ihren Arbeiten, dass prinzipiell längere
Deckzeiten in den Herbst- und Wintermonaten (September – März) im Gegensatz zu
den Frühjahrs- und Sommermonaten (April - August) vorliegen. Als Ursache für die
verkürzten Deckzeiten vermuten PICKETT et al. (1976) und BERNDTSON et al.
(1974)
erhöhte
Testosteronkonzentrationen
in
diesen
Monaten;
signifikante
Zusammenhänge konnten jedoch nicht nachgewiesen werden. AURICH et al. (1998)
sehen keinen Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Libido sexualis und der
Testosteronkonzentration. In der vorliegenden Arbeit ist zu berücksichtigen, dass die
Versuche hauptsächlich in den Herbst- und Wintermonaten durchgeführt wurden, so
dass eine mögliche Verkürzung der Deckzeit, wie beschrieben, nicht deutlich
ersichtlich
wird.
Gesamtdeckzeiten
Lediglich
(Abb.
Abschnitt
4.2/A).
Da
eins
die
zeigte
signifikant
geringere
Testosteronkonzentration
nach
mehrwöchiger Deckruhe bereits innerhalb weniger Tage signifikant absinkt (AURICH
et al. 1999), kann man vermuten, das sich die geringere Gesamtdeckzeit, anstatt
70
Diskussion
durch eine erhöhte Testosteronkonzentration, durch die fehlende Samenentnahme
erklären lässt, die durch die zweimonatige Deckruhe vor Versuchsbeginn bedingt
war.
PICKETT et al. (1976) geben zudem an, dass bei Hengsten sowohl eine individuelle
als auch eine exogene Beeinflussung des Deckverhaltens existiert. PICKETT et al.
(1970) beschreiben, dass ältere, erfahrenere Hengste eine verkürzte Deckzeit zeigen
und vermuten die Ursache in häufigerem und daher routinierterem Deckeinsatz.
Bezüglich der Anzahl der benötigten Aufsprünge bis zur Ejakulation war in der
vorliegenden Arbeit ein leichter Anstieg der Werte über den Versuchszeitraum zu
erkennen. Auch diesbezüglich sehen PICKET et al. (1970 und 1976) deutlich
niedrigere Werte in den Frühjahrs- und Sommermonaten. KLUG et al. (1999) weisen
auf die erhöhte Sensitivität junger und unerfahrener Hengste hin, so dass dadurch
eine erhöhte Anzahl an Aufsprüngen zu erklären ist, so wie sie in der Klasse „jung“
der Gruppe G1 in den ersten beiden Versuchsabschnitten zu beobachten war.
5.3 Effekte
der
gepulsten
Magnetfeldtherapie
auf
die
untersuchten
spermatologischen Parameter
Der Spermatogenesezyklus eines Hengstes hat eine Gesamtdauer von 57 Tagen.
Nach Bildung der Spermien in den Hodentubuli erfolgt im Nebenhodenkopf und
im Nebenhodenkörper ihre Reifung, wodurch die Spermien ihre Befruchtungs- und
Bewegungsfähigkeit erhalten. Die Lagerung der befruchtungsfähigen Spermien
erfolgt im Nebenhodenschwanz. Eine eventuell stattfindende exogene Beeinflussung
durch die gepulste Magnetfeldtherapie muss somit in dem Zeitraum eines
Spermatogenesezyklus oder während der Reifungsphase im Nebenhoden erfolgen.
Die gepulste Magnetfeldtherapie führte unter den Bedingungen dieser Arbeit jedoch
zu keiner signifikanten Beeinflussung der spermatologischen Parameter, wodurch die
Beeinflussung der Gonadenaktivität durch die gepulste Magnetfeldtherapie als
fraglich angesehen werden muss. Angaben in der Literatur bezüglich des Einflusses
gepulster Magnetfelder auf die Gonadenaktivität fanden sich zudem nicht.
71
Diskussion
5.4 Effekte des Alters und des Behandlungsabschnitts auf die untersuchten
spermatologischen Parameter
Das Alter der Hengste wirkte sich in dieser Arbeit nicht signifikant auf die
Gesamtspermienzahl,
die
progressive
Motilität
und
den
Anteil
plasmamembranintakter Spemien aus. Die Gesamtspermienzahl und den Anteil
progressiv motiler Spermien sehen BLANCHARD et al. (2012) bei Hengsten ab
einem Alter von 20 Jahren signifikant reduziert. AMANN et al. (1979) und DOWSETT
und
KNOTT
(1996)
beschreiben
niedrigere
Gesamtspermienzahlen
bei
Junghengsten bis zu einem Alter von vier Jahren und bei älteren Hengsten bereits ab
einem Alter von 14-16 Jahren.
Die Ergebnisse zeigen signifikant erhöhte Werte bezüglich des prozentualen Anteils
morphologisch
abweichender
Spermien
und
des
prozentualen
Anteils
chromatingeschädigter Spermien in der Altersklasse „alt“. Deutliche individuelle
Einflüsse einzelner Hengste sind dabei zu verzeichnen. DOWSETT und KNOTT
(1996) und KLEWITZ (2009) beschreiben einen signifikanten Zusammenhang
zwischen dem Alter der Hengste und dem Anteil morphologisch abweichender
Spermien. Danach ist sowohl bei Junghengsten (< 3 Jahre) als auch bei älteren
Hengsten (> 14 Jahre) mit höheren Anteilen morphologisch abweichender Spermien
zu rechnen. BLOTTNER et al. (2001) sehen die Chromatinintegrität in ihrer Arbeit
kaum durch das Alter der Hengste oder durch die Jahreszeit beeinflusst. KLEWITZ
(2009) konnte einen Zusammenhang zwischen erhöhten DFI-Werten und dem Alter
der Hengste nachweisen. Auch BLANCHARD et al. (2012) stellten bei über 20 Jahre
alten Hengsten sowohl erhöhte Werte morphologisch abweichender Spermien als
auch erhöhte DFI-Werte der Spermien fest.
Über
den
Versuchszeitraum
war
ein
Abfall
der
Werte
bezüglich
der
Gesamtspermienzahl zu beobachten. Auch PICKETT et al. (1970 und 1976),
HARRIS et al. (1983), JOHNSON und THOMPSON (1983), CLAY und CLAY (1992),
und JANETT et al. (2003), sehen niedrigere Gesamtspermienzahlen in den Herbstund Wintermonaten. Deutlich höhere Werte finden sich erst in den Monaten Mai bis
Juli. Der Anteil progressiv motiler Spermien war bereits im ersten Versuchsabschnitt
signifikant reduziert. Dies lag wahrscheinlich in der fehlenden regelmäßigen
72
Diskussion
Samenentnahme
im
Vorfeld
der
Versuche
begründet,
wodurch
sich
die
Spermaqualität im Allgemeinen verschlechterte. Nur durch eine regelmäßige
Samenentnahme kann sich das Niveau der Spermaqualität erhöhen (AURICH et al.
1998). Von Abschnitt 2 an, der sich bereits durch signifikant höhere Werte
auszeichnete, zeigte sich ein stetiger Abfall der Werte. JANETT et al. (2003) und
JASKO et al. (1991) beobachteten in den Sommer- und Herbstmonaten eine erhöhte
progressive Motilität der Spermien. Dagegen stellten BLOTTNER et al. (2001) im
Dezember eine höhere Motilität als im Mai fest. Letztgenannte Autoren untersuchten
allerdings die Gesamtmotilität und beschränkten sich dabei lediglich auf die beiden
genannten Monate. Keinen saisonalen Einfluss bezüglich der Motilität fanden
PICKETT et al. (1976) und WRENCH et al. (2010). Der Verlauf der Werte des
prozentualen Anteils plasmamembranintakter Spermien war dem der progressiven
Motilität ähnlich. Signifikant niedrigere Werte fanden sich nur im vierten
Versuchsabschnitt. JANETT et al. (2003) fanden in kryokonservierten Ejakulaten
signifikant geringere Anteile plasmamembranintakter Spermien im Sommer. Die
Werte hinsichtlich des Anteils morphologisch abweichender Spermien stellten sich in
dieser Arbeit als relativ homogen verlaufend über den Gesamtversuchszeitraum dar.
Die signifikant höchsten Werte waren
dabei im ersten Versuchsabschnitt
festzustellen. JANETT et al. (2003) und BLOTTNER et al. (2001) beschreiben
höhere Anteile morphologisch abweichender Spermien während der Sommermonate
(Mai bis August). WRENCH et al. (2010) fanden die höchsten Anteile morphologisch
intakter Spermien im Frühjahr. Die Werte bezüglich der Chromatinintegrität zeichnen
sich in der vorliegenden Arbeit ebenfalls durch einen relativ homogenen Verlauf über
den Gesamtversuchszeitraum aus.
73
Zusammenfassung
6. Zusammenfassung
Holger Tesche (2013)
Einfluss einer gepulsten Magnetfeldtherapie auf das Deckverhalten und die
Spermaqualität von Warmbluthengsten.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu überprüfen, ob durch eine gepulste
Magnetfeldtherapie das Deckverhalten und die Spermaqualität von Hengsten
beeinflusst werden kann. Das Deckverhalten wurde durch Zeitmessungen während
der Samenentnahme bestimmt. Die dadurch ermittelte Gesamtdeckzeit erstreckte
sich vom Betreten der Deckhalle bis zur Ejakulation. Zusätzlich wurde die Anzahl der
Aufsprünge
dokumentiert.
Zur
Bestimmung
der
Spermaqualität
wurden
spermatologische Parameter ermittelt. Dabei wurden die Gesamtspermienzahl und
der
prozentuale
Anteil
plasmamembranintakter
Spermien
mit
Hilfe
eines
Nucleocounters bestimmt. Der prozentuale Anteil progressiv motiler Spermien wurde
mittels
computerassistierter
Spermienanalyse
bestimmt.
Eosin-Nigrosin
Ausstrichpräparate wurden zur Beurteilung der Spermienmorphologie angefertigt und
die Chromatinintegrität der Spermien mit Hilfe des Sperm-Chromatin-StructureAssays (SCSA) ermittelt. Für die Untersuchungen standen insgesamt 12 Hengste
des Niedersächsischen Landgestüts Celle zur Verfügung. Die Versuche erstreckten
sich von Oktober 2010 bis Anfang April 2011 über insgesamt 24 Wochen. Dieser
Gesamtversuchszeitraum war in Abschnitte von jeweils sechs Wochen untergliedert.
An einen Therapiezeitraum schloss sich ein therapiefreier Zeitraum an. Diese
Prozedur wurde zwischen den Untersuchungsgruppen G1 (n = 6) und G2 (n = 6)
zweimal alternierend durchgeführt. Auch der Einfluss des Alters wurde in den
Untersuchungen berücksichtigt. Dafür waren die Untersuchungsgruppen G1 und G2
in drei Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils 2 Hengsten/Klasse unterteilt.
Die gepulste Magnetfeldtherapie führte dabei zu keinen signifikanten Unterschieden
zwischen den Therapieabschnitten mit und ohne Magnetfelddecke in Bezug zum
Deckverhalten und den untersuchten spermatologischen Parametern. Auch das Alter
der Hengste führte in dieser Arbeit zu keiner signifikanten Beeinflussung des
Deckverhaltens. Die Gesamtspermienzahl, der prozentuale Anteil progressiv motiler
74
Zusammenfassung
Spermien und der prozentuale Anteil plasmamembranintakter Spermien waren
ebenfalls nicht abhängig vom Alter. Dagegen waren die prozentualen Anteile
morphologisch
abweichender
und
chromatingeschädigter Spermien
bei den
Hengsten der Klasse „alt“ signifikant erhöht.
Bezüglich der Gesamtdeckzeit zeigten sich signifikant niedrigere Werte im ersten
Versuchsabschnitt im Gegensatz zu den folgenden drei Versuchsabschnitten. Die
Anzahl der Aufsprünge wurde nicht signifikant beeinflusst. Der Parameter
Gesamtspermienzahl wies in den letzten beiden Versuchsabschnitten signifikant
niedrigere Werte gegenüber den beiden ersten Abschnitten auf. Der prozentuale
Anteil plasmamembranintakter Spermien zeigte signifikant niedrigere Werte im
vierten Versuchsabschnitt. Signifikant höhere Werte bezüglich des prozentualen
Anteils progressiv motiler Spermien zeigten sich in Abschnitt 2 und 3. Hinsichtlich
des prozentualen Anteils morphologisch abweichender Spermien fanden sich
signifikant höhere Werte im ersten gegenüber dem letzten Versuchsabschnitt. Der
prozentuale
Anteil
chromatingeschädigter
Versuchsabschnitt signifikant niedrigere Werte.
75
Spermien
zeigte
im
letzten
Summary
7. Summary
Holger Tesche (2013)
The Effect of Pulsed Magnetic Field Therapy on sexual behaviour and sperm
quality of warmblood stallions.
The aim of this study was to determine if sexual behavior and sperm quality were
affected by pulsed magnetic field therapy. Sexual behavior patterns were determined
by time recordings during the semen collection process, and ejaculation latency was
determined as the time period from entering the collection room until ejaculation. In
addition, the number of mounts was recorded. To determine sperm quality, several
spermatological parameters were evaluated including percentages of motile and
morphologically normal sperm and plasmamembrane and chromatin integrity. A
nucleocounter was used to determine the total number of sperm and percentage of
plasma membrane intact sperm. The percentage of progressively motile sperm was
determined using computer assisted sperm analysis microscopically. Eosin-nigrosinstained sperm smears were prepared to evaluate sperm morphology. Chromatin
integrity of spermatozoa was determined using the sperm-chromatin-structure-assay
(SCSA). In total 12 stallions were used for the studies described in this thesis,
belonging to the National Stud of Lower Saxony in Celle, Germany. The studies were
performed during 24 weeks, from October 2010 to April 2011. This period was
divided into 4 six week periods in which magnetic field therapy was applied followed
by a period without therapy resulting in 2 six week periods of magnetic field therapy.
There were two groups of 6 stallions each (G1 and G2) that were treated alternating
this way. The groups of stallions included 2 stallions classificated young, mature and
old.
In the current study it was found that pulsed magnetic field therapy did not show
significant differences with regards to sexual behavior and spermatological
parameters as compared to periods without treatment. Also, the age of the stallions
did not significantly affect sexual behavior. The total number of sperm in an ejaculate
as well as the percentages of progressively motile and plasma membrane intact
sperm were not significantly affected by the age of the stallions. In contrast,
76
Summary
percentages of sperm with abnormal morphology and less chromatin integrity were
significantly elevated for stallions classified as “old”.
With regard to the ejaculation latency, significantly lower durations were found for the
first six week period compared to the following periods. The number of mounts on the
phantom was not significantly affected. The total number of sperm in an ejaculate
was significantly lower in the last two six week periods compared to the first two six
week periods. The percentage of plasma membrane intact sperm was significantly
lower in the last six week period. Significant higher values of the percentage of
progressively motile sperm were shown in the second and third six week periods.
The percentage of morphologically abnormal sperm was significantly lower in the first
six week period compared to last six week period. The percentage of chromatin
damaged sperm was significantly lower in the last six week period.
77
Literaturverzeichnis
8. Literaturverzeichnis
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Anhang
9. Anhang
9.1 Abbildungsverzeichnis
Abb. 2.1 autokrin-parakrine Regulation der Hodenfunktion (modifiziert
nach ROSER 2008).................................................................................. 27
Abb. 2.2 Ausgewählte Impulsformen, die bisher in Untersuchungen mit
gepulsten magnetischen Feldern eingesetzt wurden (modifiziert
nach MARKOV 2007 (a-c) und WATKINS et al. 1985 (d))........................ 28
Abb. 3.1 Schema des Versuchsaufbaus................................................................. 39
Abb. 3.2 Zeitschema des Versuchsaufbaus............................................................ 40
Abb. 4.1 Darstellung der Gesamtdeckzeit (in sec.) für die Zeiträume mit
und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit
jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 42
Abb. 4.2 Darstellung der Gesamtdeckzeit (in sec.) über den Versuchszeitraum
von 24 Wochen. Eine Säule entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen.
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten,
sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.............................................. 43
Abb. 4.3 Darstellung der Gesamtdeckzeit (in sec.) in Bezug zum Alter
der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4
Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung mit
jeweils 2 Hengsten/Klasse. Fig.B: Gesamtgruppendarstellung
91
Anhang
mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, untergliedert in vier 6-Wochen
Abschnitte. Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen
aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt............................... 44
Abb. 4.4 Darstellung der benötigten Anzahl an Aufsprüngen für die Zeiträume mit
und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit
jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 46
Abb. 4.5 Darstellung der benötigten Anzahl an Aufsprüngen über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule entspricht einem
Abschnitt von 6 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt
in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst
und Woche ermittelt.................................................................................. 47
Abb. 4.6 Darstellung der benötigten Anzahl an Aufsprüngen in Bezug zum Alter
der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4
Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung mit
jeweils 2 Hengsten/Klasse. Fig.B: Gesamtgruppendarstellung
mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, untergliedert in vier 6-Wochen
Abschnitte. Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen
aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt............................... 48
Abb. 4.7 Darstellung der Gesamtspermienzahl (Mrd./Ejakulat) für die Zeiträume
mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit
92
Anhang
jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 50
Abb. 4.8 Darstellung der Gesamtspermienzahl (Mrd./Ejakulat) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule entspricht einem
Abschnitt von 6 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt
in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 51
Abb. 4.9 Darstellung der Gesamtspermienzahl (Mrd./Ejakulat) in Bezug zum Alter
der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4
Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung mit
jeweils 2 Hengsten/Klasse. Fig.B: Gesamtgruppendarstellung
mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, untergliedert in vier 6-Wochen
Abschnitte. Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen
aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt............................... 52
Abb. 4.10 Darstellung des Anteils plasmamembranintakter Spermien (in %)
für die Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen)
über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit
jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 54
Abb. 4.11 Darstellung des Anteils plasmamembranintakter Spermien (in %)
über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule entspricht
einem Abschnitt von 6 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
93
Anhang
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 55
Abb. 4.12 Darstellung des Anteils plasmamembranintakter Spermien
(in %) in Bezug zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer
Altersklasse (jung/mittel/alt). Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 2 Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4
Hengsten/Klasse, untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte. Es
wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen
aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt............................... 56
Abb. 4.13 Darstellung des Anteils progressiv motiler Spermien (in %) für die
Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit
jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 58
Abb. 4.14 Darstellung des Anteils progressiv motiler Spermien (in %) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule entspricht einem
Abschnitt von 6 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt
in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 59
Abb. 4.15 Darstellung des Anteils progressiv motiler Spermien (in %) in Bezug
zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse
(jung/mittel/alt). Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit
jeweils 4 Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 2 Hengsten/Klasse. Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, untergliedert
94
Anhang
in vier 6-Wochen Abschnitte. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 60
Abb. 4.16 Darstellung des Anteils morphologisch abweichender Spermien
(in %) für die Zeiträume mit und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12
Wochen) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A:
Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie
Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten.
Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in
die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.............................................. 62
Abb. 4.17 Darstellung des Anteils morphologisch abweichender Spermien
(in %) über den Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule
entspricht einem Abschnitt von 6 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1
unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei
Hengsten/Klasse. Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen aus zwei
Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt.............................................. 63
Abb. 4.18 Darstellung des Anteils morphologisch abweichender Spermien
(in %) in Bezug zum Alter der Hengste. Eine Säule entspricht einer
Altersklasse (jung/mittel/alt). Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung mit jeweils 2 Hengsten/Klasse.
Fig.B: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4
Hengsten/Klasse, untergliedert in vier 6-Wochen Abschnitte.
Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen
aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt............................... 64
Abb. 4.19 Darstellung des DNA-Fragmentationsindex (in %) für die Zeiträume mit
und ohne Magnetfelddecke (jeweils 12 Wochen) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt in die
Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
95
Anhang
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit
jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 66
Abb. 4.20 Darstellung des DNA-Fragmentationsindex (in %) über den
Versuchszeitraum von 24 Wochen. Eine Säule entspricht einem
Abschnitt von 6 Wochen. Fig.A: Gesamtgruppendarstellung
mit 12 Hengsten, sowie Einzelgruppendarstellung
mit jeweils 6 Hengsten. Fig.B: Gruppe 1 unterteilt
in die Altersklassen (jung/mittel/alt) mit jeweils zwei Hengsten/Klasse.
Fig.C: Gruppe 2 unterteilt in die Altersklassen (jung/mittel/alt)
mit jeweils zwei Hengsten/Klasse. Es wurden Mittelwerte mit
Standardabweichungen aus zwei Ejakulaten pro Hengst und
Woche ermittelt......................................................................................... 67
Abb. 4.21 Darstellung des DNA-Fragmentationsindex (in %) in Bezug zum Alter
der Hengste. Eine Säule entspricht einer Altersklasse (jung/mittel/alt).
Fig.A: Gesamtgruppendarstellung mit jeweils 4
Hengsten/Klasse, sowie Einzelgruppendarstellung mit
jeweils 2 Hengsten/Klasse. Fig.B: Gesamtgruppendarstellung
mit jeweils 4 Hengsten/Klasse, untergliedert in vier 6-Wochen
Abschnitte. Es wurden Mittelwerte mit Standardabweichungen
aus zwei Ejakulaten pro Hengst und Woche ermittelt............................... 68
9.1 Tabellenverzeichniss
Tab. 2.1
Parameter zur Charakterisierung der magnetischen Feldexposition
(modifiziert nach SCHMIDT-ROHLFING et al. 2000)................................ 27
Tab. 3.1
Technische Daten VET-System M-1000................................................... 37
Tab. 3.2
Beurteilungsschema Spermienmorphologie............................................. 37
Tab. 3.3
CASA-Parameter...................................................................................... 38
96
10. Danksagung
Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Harald Sieme, danke ich für die Überlassung
des Dissertationsthemas und seiner Hilfe bei der wissenschaftlichen Ausarbeitung.
Ganz besonders möchte ich mich bei Frau Harriëtte Oldenhof, PhD, aus der
Reproduktionsmedizinischen Einheit der Kliniken bedanken, die mir ohne zu zögern
Ihre Hilfe angeboten hat und die mir stets mit Rat und Tat bei der Ausarbeitung
dieser Arbeit zur Seite gestanden hat.
Bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Landstallmeister Dr. Axel Brockmann und
seiner Familie, nicht nur für die Bereitstellung der Hengste des Niedersächsischen
Landgestüts Celle, sondern auch für viele lustige und unterhaltsame Momente
während meiner Zeit in Celle.
Dieser Dank gilt natürlich auch ganz besonders Frau Dr. Gunilla Martinsson, die mir
nicht nur alle Freiheiten bei der Durchführung meiner Versuche gelassen hat, sonder
von der ich viele Dinge lernen konnte, die mir für mein weiteres berufliches Leben
sicher nützlich sein werden.
Besonders dankbar bin ich meinen Mitstreitern der KB Celle/Adelheidsdorf, Hanno
und Britta mit Cleo, Stefan, Mareike, Marina, Swantje und Fanziska, für die zwar
manchmal anstrengende aber trotzdem schöne gemeinsame Zeit, genauso wie den
Mitarbeitern der Stationen Celle und Adelheidsdorf, Ulli, Susi, Otto, Albert und
natürlich Locke (Rene), der uns durch seine witzige Art jeden frühen Morgen in der
Deckhalle gut überstehen lies. Ebenso danke ich Frau Dr. Sabine Plass für ihre
unermüdliche Hilfe, sowohl bei meinen Versuchen, als auch bei der täglichen Arbeit
im Labor während der Decksaison und ihre dabei stets freundliche und ruhige Art.
Bei meinen Eltern Werner und Marianne Tesche möchte ich mich besonders
bedanken, da ohne sie meine gesamte Ausbildung nicht möglich gewesen wäre.
Den „Huberten“ und allen anderen Freunden aus Hannover danke ich für eine
unvergessene Studentenzeit.
Mein größter Dank aber gilt meiner Freundin Jessica Schaper, die mir bereits seit
vielen Jahren, während meiner Ausbildungszeit, dem Studium und der folgenden
Doktorandenzeit, immer zur Seite gestanden hat.
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