32 Suessenguth, Zur Frage d. systemat. Anschlusses d. Monokotylen. g e n a u medianen Längsschnitt durch den Embryo, so erhält man ein Bild, welches einen Epiblasten vortäuscht, während in Wirklichkeit nur 1 Lappen der Keimspalte getroffen ist. Der genaue Medianschnitt läßt beide erkennen (Abb. 9, Fig. III). (Noch besser am gekeimten Samen von Tülandsia butbosa zu .beobachten. A b b . 9, Fig. II.) Während bei den genannten Arten die Plumular-Einsenkung ziemlich tief seitlich angelegt wird, liegt sie bei Pitcairnia Andreana etwas höher, bei Pitcairnia maidifolia schief terminal. Es treten also Übergänge auf zwischen der rein lateralen Lage (Alisma-Typ) und der schräg terminalen (Cömmelina-Typ, vgl. unten). Was B i l l i n g s als „doppelte Scheide" des Kotyls ansieht, dürfte der innere Keimspaltlappen sein (Abb. 9, Fig. II), jedenfalls ist von einer Scheide an Keimpflanzen, von Tülandsia bulbosa nichts zu bemerken. Die Reihen der Cyperaceen-Juncaceen, dann die Scit'amineen, Gramineen, Gynandrae weisen in ihren Keimlingen Annäherungen an die Dikotylen nicht auf. Bei Scitamineen findet sich wie bei Iridaceen eine sehr feine Keimspalte. Bei Juncaceen wird diese frühzeitig durch Vereinigung der Ränder fest geschlossen, um bei der Keimung ein zweites Mal aufzubrechen (Juncus bufonius). Bei einer Anzahl Cyperaceen tritt noch intraseminal eine Umlagerung der Organe ein. Die Radicula wird dadurch in seitliche, die Plumula in der sehr entwickelten Coleoptile in basale, dem Kotyl opponierte Stellung gebracht; vgl. D i d r i c h s e n (22), Verf. für Cyperus natalensis und Papyrus. Unter den Spadicifloren wollte H i l l (55) gewisse Araceen nach Analogie mancher Peperomien als heterokotyl bezeichnet wissen (vgl. oben betr. Piperaceae). Von den Araceen-Keim­ lingen, die ich untersuchte, wiesen die bei Monokotylen gewöhn­ lichen Verhältnisse auf: Caladium bulbosum, Arum maculatum und italicum, Galla palustris, Anihurium leuconeurum. Bei Galla aeihiopica fand ich die Keimspalte sehr reduziert (wohl sekundär wieder teilweise geschlossen) und etwas geteilt bzw. verästelt. Der Kotyledo von Anihurium scandens endigt in unregelmäßige Auszackungen oder einen Kranz von ± freien Saugzellen. Jedenfalls liegt jedoch keine Viviparie vor, wie sie G o e'b e 1 an Cryptocoryne nachgewiesen hat. Flora Bd. 83, p. 426. Von 40 Embryonen von Gblocasia antiquorum war 1 dikotyl (Abb. 6, Fig. I ) ; tei 3 war der Kotyledo einseitig gespalten, in den meisten übrigen Fällen blattartig, oft stark gefaltet. Die Plumula dürfte auch hier immer seitlich hervortreten. Die Verbreiterung des Kotylgrundes, aus dem sich der Samenlappen erhebt, der Bau der Radicula, die als Erhöhung in einem - tellerartig vertieften Feld erscheint, erinnert an Formen von Piper ,,nigrum". Zur exakten Behandlung der Frage, welchen Teilen des Dikotylen-Proembryos die des monokotylen Embryos homolog sind, kann man nicht v o m Alisma-Typ ausgehen, wohl aber von dem durch Gommelinaceen usw. vertretenen. Die Ansichten über