Tetracycline 48 4.11. Tetracycline H3C HO 7 CH3 6 CH3 N OH 4 5 Tetracyclin Entdeckung: 1952 8 3 2 9 10 OH 11 12 O OH OH C 1 NH2 O O Tetracycline sind aus Streptomyces-Arten, die zu den grampositiven Bakterien gehören, gewonnene Antibiotika. Tetracycline wirken wachstumshemmend auf grampositive und auch auf mehrere gramnegative Bakterien. Besonders wertvoll ist ihre Wirkung auf intrazelluläre Krankheitserreger wie Mykoplasmen, Rickettsien und Chlamydien. Intrazellulären Krankheitserreger dringen in Körperzellen des Menschen ein, um sich dort zu vermehren. Für die Antibiotikatherapie stellt das ein Hindernis dar, weil die Wirkstoffe in die betroffenen Zellen eindringen müssen, um die Erreger unschädlich zu machen. Die Tetracycline greifen in den Stoffwechsel der Bakterien ein und verhindern dadurch die Vermehrung der Bakterien. Da das Überleben der Bakterien wesentlich von ihrer schnellen Vermehrung abhängt, können durch Tetracycline schneller und effektiver ganze Bakterienpopulationen abgetötet werden. Tetracycline unterteilen sich in folgende Gruppen: · Tetracyclin · Oxytetracyclin · Doxycyclin · Minocyclin Da Doxycyclin aus der Gruppe der Tetracycline sehr häufig verwendet wird, liegt es nahe, diesen Stoff genauer zu betrachten. Doxycyclin wird aus Tetracyclin durch die Partialsynthese hergestellt. Bei einer Partialsynthese werden Stoffe, meist vom Naturstoff ausgehend, chemisch weiter verändert. Dieses Verfahren hat in der Arzneimittelherstellung eine besondere Bedeutung erlangt, um bereits bekannte Wirkstoffe zu verbessern. Die Vorteile des Doxycyclins gegenüber Tetracyclin sind einerseits eine verbesserte Aufnahme über den Darm und andererseits die abgeschwächten Nebenwirkungen. Tetracycline 49 • Doxycyclinâ z. B. Vibramycin 50 mg-lösbare Tabletten Eigenschaften und Wirksamkeit Doxycyclin ist ein bakteriostatisch wirkendes Antibiotikum mit einem breiten Wirkungsspektrum gegen grampositive und gramnegative Erreger. Durch Beeinflussung der Proteinsynthese wirkt Doxycyclin vor allem wachstumshemmend. Das Präparat wird zur Behandlung von Akne eingesetzt. Anwendungsgebiete Angewendet wird Vibramycin bei Akne vulgaris insbesondere papulöse und papulo-pustulöse Formen. Ein zweites Anwendungsgebiet findet das Präparat bei Akne conglobata. Nebenwirkungen Auftreten können: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Glossitis, Dysphagie, Enterocolitis, anogenitale Entzündung, Beeinträchtigung der Leberfunktion, Ausschläge und Dermatitis exfoliativa. Unter Sonnenbestrahlung kann es zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautstellen kommen, meist in Verbindung mit Erythem, Hautödem und Blasenbildung, selten auch mit Nagelablösungen und Nagelverfärbungen. Es wurden auch schon in Einzelfällen Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie und Eosinophilie beobachtet. Bei Langzeittherapien in hohen Dosen sind Leber-, Nieren- und BlutbildkonBesondere Warnhinweise zur sicheren An- trollen durchzuführen. Falls es zu einer Reizung der Magenschleimhaut kommt, so ist das Präparat mit einer Mahlzeit einzunehmen. Während der wendung Therapie sollte man sich nicht UV-Strahlen aussetzten, da Tetracycline eine Photosensibilisierung hervorrufen können. Bei den ersten Anzeichen einer Reizerscheinung ist die Therapie abzubrechen. Bei länger dauernder Antibiotika-Anwendung kann es zu einer Überwucherung durch resistente Keime kommen. Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist auch bei diesem Präparat an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Colitis zu denken. Die Anwendung während der Dentition kann zu bleibenden Zahnverfärbungen mit Schmelzdefekten und Knochenwachstumsverzögerungen führen. Bei Langzeitbehandlung ist auf einen möglichen Mangel an B-Vitaminen zu achten. Schwangerschaft und Stillperiode: Vibramycin sollte während der Schwangerschaft und Stillperiode nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung angewendet werden, da es beim Feten und Säugling zu einer Zahnverfärbung und einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann. Tetracycline treten auch in die Muttermilch über; daher sollte man während der Therapie auf das Stillen verzichten. Haltbarkeit und Abgabe 36 Monate Rezept-und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten