Technische Universität München Zentrum Mathematik Prof. Dr. G. Kemper Dr. M. Kaplan WS 2008/09 Blatt 4 Lineare Algebra und Analytische Geometrie 1 für Mathematiker Zentralübung (10. November 2008) Z 12) Äquivalenzrelationen und –klassen Zeigen Sie, dass die folgenden Relationen Äquivalenzrelationen auf A sind. Zeichnen Sie jeweils die Äquivalenzklassen von (2,2) und (2, −2) . a) A := R2 , (a, b) ∼ (c, d) : ⇐⇒ a2 + b2 = c2 + d2 , b) A := R2 , (a, b) ∼ (c, d) : ⇐⇒ a · b = c · d , 2 c) A := R \ {(0,0)}, (a, b) ∼ (c, d) : ⇐⇒ a · d = b · c . Z 13) Auf einer Menge A seien zwei Äquivalenzrelationen ∼ und ≈ gegeben. Dann heißt ∼ eine Vergröberung von ≈ , wenn für alle x, y ∈ A mit x ≈ y auch x ∼ y gilt. a) Es sei ∼ eine Vergröberung von ≈ . Geben Sie eine surjektive Abbildung f : A/≈ → A/∼ an. b) Für m, n ∈ N sind durch x ∼ y : ⇐⇒ m|(x − y) und x ≈ y : ⇐⇒ n|(x − y) Äquivalenzrelationen auf Z definiert. Bestimmen Sie zu n ∈ N die Menge aller m ∈ N , so dass ∼ eine Vergröberung von ≈ ist. c) Geben Sie die Abbildung f aus Teil a) für m = 3 und n = 6 explizit an, indem Sie für sämtliche Elemente von Z/≈ das Bild unter f angeben. Z 14) Es sei A eine Teilmenge von N . a) Zeigen Sie, dass durch x|y : ⇐⇒ Es existiert ein k ∈ N mit y = k · x eine Ordnungsrelation auf A definiert ist. b) Bestimmen Sie für A = N>1 jeweils alle kleinsten, minimalen, größten, maximalen Elemente (falls solche existieren). Tutorübungen (12.-14. November 2008) T 14) Es seien A , B Mengen und f : A → B eine Abbildung. Zeigen Sie: a) Durch x ∼ y : ⇐⇒ f (x) = f (y) wird eine Äquivalenzrelation auf A definiert. b) Durch f∗ : A/∼ → f (A) , [x] 7→ f (x) wird eine Abbildung definiert. c) Die Abbildung f∗ aus b) ist bijektiv. Bitte wenden ! T 15) Überflüssige Reflexivität? Wo steckt der Fehler in der folgenden Argumentation? Es sei ∼ eine symmetrische und transitive Relation auf einer Menge A . Dann folgt für x, y ∈ A mit x ∼ y wegen der Symmetrie auch y ∼ x und wegen der Transitivität aus x ∼ y und y ∼ x auch x ∼ x . Die Relation ∼ ist also eine Äquivalenzrelation. T 16) Es sei R eine reflexive und transitive Relation auf einer Menge A . Zeigen Sie: a) Durch x ∼ y : ⇐⇒ ((x, y) ∈ R und (y, x) ∈ R) wird eine Äquivalenzrelation auf A definiert. b) Durch [x] [y] : ⇐⇒ (x, y) ∈ R wird eine Ordnungsrelation auf A/∼ definiert. T 17) Es sei M eine nichtleere Menge und M := P (M ) . Man betrachte die Relationen R1 ={(M1 , M2 ) ∈ M × M | M1 und M2 sind gleichmächtig} , R2 ={(M1 , M2 ) ∈ M × M | M2 ist mächtiger als oder gleichmächtig zu M1 } . a) Zeigen Sie, dass R1 eine Äquivalenzrelation ist. b) Geben Sie für M = {1,2,3} die Faktormenge M/R1 explizit an. c) Ist R2 eine Ordnungsrelation? T 18) Transitive Hülle Es sei R eine Relation auf einer Menge A . Wir definieren eine weitere Relation R̂ auf A folgendermaßen: Für x, y ∈ A gelte xR̂y genau dann, wenn n ∈ N>1 und a1 , a2 , . . . , an ∈ A existieren mit den Eigenschaften a1 = x und an = y sowie a1 Ra2 , a2 Ra3 , . . . , an−1 Ran . Man kann zeigen, dass R̂ eine transitive Relation auf A ist (das brauchen Sie hier aber nicht zu tun). Daher nennt man R̂ auch die transitive Hülle von R . a) Es seien A := Z und R := {(m, n) ∈ Z × Z | m = n + 1} . Bestimmen Sie R̂ . Unter welcher Bezeichnung ist R̂ bekannt? b) Es seien A := {1,2,3,4,5} und R := {(1,2), (2,3), (2,4), (4,5), (5,4)}. Bestimmen Sie R̂ durch Angabe aller Elemente. c) Es seien x und y Menschen und R die Relation mit xRy , falls x Elternteil von y ist. Bestimmen Sie R̂ . Hausaufgaben (Abgabe: 17. November 2008, 10:15 Uhr) H 10) Es seien A , B Mengen und f : A → B eine Abbildung. Wir betrachten die Abbildung g : P (B) → P (A) , N 7→ f −1 (N ) . Zeigen Sie: a) Es ist f genau dann injektiv, wenn g surjektiv ist. b) Es ist f genau dann surjektiv, wenn g injektiv ist.