Universität Stuttgart Prof. Dr. Erberhard Teufel Dr. Norbert Röhrl WS 2005/06 Blatt 3 4.11.2005 Mathematik I für Informatik und Softwaretechnik Die Aufgaben 3.1 und 3.5 sind am 14. bzw 15.11 in der Übung schriftlich abzugeben. Es können 4+4 Punkte erreicht werden. 3.1) Beweisen Sie folgenden Satz: Jede Äquivalenzrelation R ⊆ M × M erzeugt eine Partition von M. Umgekehrt bestimmt jede Partition eine Äquivalenzrelation. 3.2) Sei n ∈ N fest und M := {1, . . . , n}. (1) Zeigen Sie, dass die Teilmengenrelation ⊆ eine Ordnungsrelation auf der Potenzmenge P(M) ist. (2) Sei die Relation für A, B ∈ P(M) durch A B genau dann, wenn A ∪ {n} ⊆ B ∪ {n} gegeben. Welche Eigenschaften einer Ordnungsrelation erfüllt ? 3.3) Sei M eine Menge, dann nennen wir die Relation IM = {(x, x)|x ∈ M} ⊆ M × M identische Relation oder Identität in M. Seien N und O weitere Mengen. Zeigen Sie, dass (1) nicht für jede Relation R ⊆ M × N die Gleichungen R ◦ R−1 =IN , R−1 ◦ R =IM erfüllt ist. D.h. es gibt zwar (nach Definition) zu jeder Relation eine Inverse, aber diese ist keine Inverse im Sinne von Funktionen. (2) dass gilt −1 R−1 =R (3) für eine weitere Relation R2 ⊆ N × O (R2 ◦ R)−1 = R−1 ◦ R2−1 gilt. 3.4) Seien f : X −→ Y und g : Y −→ X Abbildungen. Die Komposition g ◦ f : X −→ X von g mit f ist definiert durch g ◦ f (x) = g(f (x)) für alle x ∈ X. Die identische Abbildung idX : X −→ X bildes jedes x ∈ X auf sich selbst ab. (1) Zeigen Sie: gilt g ◦ f = idX , so ist f injektiv und g surjektiv. (2) Finden Sie ein Beispiel mit g ◦ f = idX , wobei g nicht injektiv und f nicht surjektiv ist. 1 3.5) Pascalsches Dreieck und Binomischer Satz. Für ganze Zahlen n ≥ k ≥ 0 definieren wir den Binomialkoeffizienten n! n(n − 1)(n − 2) . . . (n − k + 1) n := = , k (n − k)!k! k(k − 1)(k − 2) . . . 2 · 1 (lies: n über k) wobei n! = 1 · 2 · · · (n − 1)n und 0! = 1 ist. 1 1 1 (1) Man betrachte das Pascalsche Dreieck 1 1 1 2 3 4 1 3 6 1 4 1 1 5 10 10 5 1 Das Dreieck hat am Rand Einsen und die inneren Zahlen sind die Summe der beiden darüber liegenden Zahlen. Man zeige durch vollständige Induktion nach n, dass die kte Zahl der n-ten Zeile durch den Binomialkoeffizienten ( nk ) gegeben ist, wobei die Nummerierung von n und k bei 0 startet. (2) Man zeige für a, b ∈ R den Binomischen Satz n X n n−i i n (a + b) = a b . i i=0