performing arts choreographisches zentrum nrw tanzlandschaft ruhr Presse über: „Amu“ Wayne McGregor / Random Dance (GB) Wummernder Herzschlag Wayne McGregors neues Tanzwerk AMU im Choreografischen Zentrum PACT Zollverein Deutschlandpremiere 21.+22. Okt. 2005 WAZ, Essen 25. Oktober 2005 D. SchenkGüllich (...) Im neuen Werk „Amu“ der Titel kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „von Herzen“ hat er die Mediziner bemüht. Vor allem aber hat er mit einem bekannten Komponisten zusammengearbeitet, der ihm das Herzblut für dieses Werk geliefert hat – mit Sir John Tavener dessen Werke den Quellen aller Religionen dieser Welt entsprungen zu sein scheinen. Ergreifende Vokalsoli stehen wummernden Tutti-Einsätzen mit Mönchsgesängen gegenüber. Dementsprechend ist auch der Tanz gegliedert. Doch über allem steht ein steter Fluss der Bewegung, ein kraftvoller, dynamischer, von exakt arbeitenden Körpern, deren Tempo und Bewegungsfähigkeit ohne Grenzen zu sein scheinen. Schlangenhafte Figuren auf diesen „Herzlschlag“ der Trommel, der das Stück durchzieht. Irgendwann kommt es zu einem erschreckenden Stillstand, um dann auf einer anderen Ebene, al großer Atem des Kosmos fortgeführt zu werden. „Amu“ ist kraftraubend, ekstatisch, ein einziger großer Wirbel wie der Tanz eines sich endlos drehenden Derwisch’. mutieren. (...) Das Herz im Zentrum des Tanzes Premiere / „Amu“ von Wayne McGregor faszinierte im Choreografischen Zentrum NRZ, Essen 24. Oktober 2005 D. SchenkGüllich (...) Sir John Taveners große orchestrale Musik geht dabei nicht nur dem Choreografen durch Mark und Bein. Sir Tavener hat ein Sufi-Gedicht seiner Musik zugrunde gelegt – die tragische Liebesgeschichte zwischen Laila und Majnun. „Eine Möglichkeit die Musik von Laila zu begreifen, ist, das Stück als einen einzigen, lang andauernden drehenden Derwischtanz zu sehen.“ Sagt der Komponist dazu. (...) Der Herzschlag, der von amerikanisch-indianischen Trommeln herrührt, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das ganze Werk. Die sublime tänzerische Auseinandersetzung mit der exstatischen Musik, die feinen abstrakten Videoanimationen, das eigenwillige Bewegungsvokabular des Choreografen, die schlingernden, dann wieder eckigen, diese schlangenhaften, immer schnell ausgeführten, im steten Fluss befindlichen Gesten, Sprünge, Bewegungen, Figuren, die irgendwann auch zum erschreckenden Stillstand kommen, übten ihre Faszination aus. PACT Zollverein > Choreographisches Zentrum NRW | Bullmannaue 20 | D-45327 Essen Fon 0049-(0)201-289 47 00 | Fax 0049-(0)201-289 47 01 | info@ pact-zollverein.de | www.pact-zollverein.de Seite 1 von 2 performing arts choreographisches zentrum nrw tanzlandschaft ruhr Presse über: „Amu“ Wayne McGregor / Random Dance (GB) Herzgewächse: Wayne McGregors Choreographie “Amu” in Essen PACT Zollverein Deutschlandpremiere 21.+22. Okt. 2005 Die Welt 31. Oktober 2005 Jochen Schmidt Der Londoner Choreograph Wayne McGregor hat zahlreiche Preise für seine Versuche bekommen, den Tanz mit den Naturwissenschaften zu versöhnen. McGregors jüngstes Stück „Amu“ das seinen Titel von einem arabischen Wort bezieht, das sich mit „Herzenssachen“ übersetzten ließe, befasst sich denn auch mit dem Herzen nicht nur als gefühlige Metapher für Liebe und Liebesleid. Bei den Vorbereitungen für „Amu“, das McGregors Gruppe Random Dance jetzt für zwei Vorstellungen ins Choreographische Zentrum in die Essener Zeche Zollverein brachte, haben sich der Choreograph und seine Tänzer mit Herzspezialisten in Verbindung gesetzt und Vorlesungen über Herzfunktionen gehört, Der Choreograph selbst hat sich eine Operation am offenen Herzen angeschaut. Selbst bei der Wahl der Musik hat das Herz als menschliches Zentalorgan eine Rolle gespielt. Denn mit Sir John Tavener hat der Choreograph einen Komponisten gefunden, der an einer seltenen Erkrankung leidet und sich mit Störungen der Herzfunktion persönlich auskennt. Tavener hat für „Amu“ eine gut einstündige , gewaltige Kantate geschrieben, (...) Dem Fertigen Stück sieht man diese Vorgeschichte nur sehr gedingt an. Auf offener, leerer Bühne – Boden und Rückwand weiß , die Seiten schwarz – erzählt es weder eine Liebes- noch eine Geschichte, sondern setzt auf die Überzeugungskraft einer rein tänzerischen Struktur. Seine neun Tänzer – fünf Frauen, vier Männer – kommen auf nackten Sohlen daher und tragen leichte, schwach orangefarbene Blüschen zu cremefarbenen Shorts. Lucy Carters Lichtdesign streut lange Phasen von Dunkelheit in eine Choreographie, die zwischen Bewegung und totaler Ruhe schwankt und sich gelegentlich zu beinahe ekstatischen Sequenzen aufschwingt. Im allgemeinen verwinden sich die Körper der Tanzenden in Bewegungen, die etwas Selbstquälerisches an sich haben. Gelegentlich stampfen sie heftig auf. In einer zentralen Szene toben sie sich mit wilden Bewegungen auf dem Boden aus. „Amu“ ist ein intensives, kraftvolles Tanzstück, das seine Spannung über die gesamte Dauer hält und in den bewegungslosen Szenen des Finales sogar noch steigert. Aber es hat auch etwas Prätentiöses, wo nicht gar Esoterisches, und dass es den physischen Funktionen des Herzens nachspürt, würde der Zuschauer ohne Zusatzinformation kaum bemerken. PACT Zollverein > Choreographisches Zentrum NRW | Bullmannaue 20 | D-45327 Essen Fon 0049-(0)201-289 47 00 | Fax 0049-(0)201-289 47 01 | info@ pact-zollverein.de | www.pact-zollverein.de Seite 2 von 2