Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Inhaltsverzeichnis Redebeiträge und Thesenpapiere Die Lebensmittelproduktion als Verursacher und Betroffener des Klimawandels Dr. Alexander Popp Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Die Klimaauswirkungen unserer Ernährung: Stoffstromanalysen und Szenarien Dr. Ulrike Eberle Öko-Institut e.V. Der persönliche CO2-Fußabdruck Katharina Schächtele ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH Klimagesunde Ernährung: Was kann der Verbraucher tun? Hartmut König Verbraucherzentrale Hessen Stop-Climate-Change – Emissionsmanagement-Systems Dr. Jörg Heinzemann Agrar-TEG Göttingen, Initiative Stop-Climate-Change The Carbon Trust Product Carbon Footprinting and Labelling Initiative Euan Murray The Carbon Trust Auf dem Weg zur Low Carbon Economy Rasmus Prieß TPA Life, Pilotprojekt zur CO2-Kennzeichnung in Deutschland Thesenpapier Peter Feller Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) Thesenpapier Adalbert Kienle Deutscher Bauernverband Zur Kennzeichnung von Produkten Dr. Detlef Groß Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) Begleitend zur Tagung wird im Foyer die Ausstellung „Lebensmittel: Regional = Gute Wahl – auch fürs Klima“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz gezeigt. Fachliche Konzeption: Dr. Karl von Koerber und Jürgen Kretschmer, Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München Weitere Informationen zur Ausstellung: http://www.stmugv.bayern.de/aktuell/veranstaltungen/leihaus/lebensmittel.htm Programm auf der Website des vzbv Æ http://www.vzbv.de/mediapics/programm_essen_klimasuende_2008.pdf Hinweise zum Programm: Herr Dr. Christian Grugel, Leiter der Abteilung „Verbraucherschutz, Ernährung, Bio- und Gentechnik“ im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz spricht anstelle der Parlamentarischen Staatssekretärin Frau Ursula Heinen, MdB. Als Vertreter des Einzelhandels nimmt Herr Dr. Detlef Groß, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) an der Podiumsdiskussion teil. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Statement Dr. Alexander Popp, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Die Lebensmittelproduktion als Verursacher und Betroffener des Klimawandels Der Klimawandel ist keine Zukunftsmusik mehr. Wir stecken bereits mitten drin. Der kürzlich erschienene vierte Sachstandsbericht des Internationalen Klimarats (IPCC) beschreibt eindrücklich die zukünftigen Herausforderungen für die menschliche Gesellschaft. Bei ungebremst fortgesetzten Emissionspfaden wird sich die globale Mitteltemperatur bis zum Jahr 2100 um wahrscheinlich 2-4°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau erhöhen, in einigen Szenarien sogar bis 6,4°C. Eine Temperaturerhöhung von mehr als 2°C im globalen Mittel halten die meisten Wissenschaftler für gefährlich, da in diesem Bereich die Wahrscheinlichkeit von unkontrollierbaren Rückkopplungseffekten und abrupten Klimaänderungen stark ansteigt. Ein Beispiel ist das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien und Kanada. Dies führt zu vermehrten Methan-Freisetzungen, die den Klimawandel weiter beschleunigen. Vor allem wird mit verstärktem Auftreten von Klimaextremen wie Hitzewellen und Dürren, aber auch Starkregen und Überschwemmungen gerechnet. Für die Lebensmittelproduktion ist neben der Temperaturentwicklung vor allem die saisonale Verteilung der Niederschläge wichtig. Die Sommer werden in Zukunft heißer und trockener, die Winter dagegen milder und feuchter werden. Der Extremsommer 2003 hat gezeigt, dass es unter solchen Bedingungen bei den wichtigsten Ackerkulturen zu starken Ertragsausfällen kommen kann. Milde und feuchte Winter werden vermutlich auch nachteilige Effekte für Krankheitsbefall und Bodenstruktur mit sich bringen. Um möglicherweise unbeherrschbare Klimawirkungen zu vermeiden, hat sich die EU als Politikziel gesetzt, die globale Temperaturerhöhung auf 2°C zu begrenzen. Um eine Chance von 50:50 auf die Einhaltung dieses Ziels zu wahren, müssen die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 etwa um 50 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Die Lebensmittelproduktion verursacht 14 Prozent der globalen Emissionen, vor allem in Form von Methan und Lachgas aus Tierproduktion, Reisanbau und Düngemitteleinsatz. Weitere 18 Prozent, mehr als der Verkehrssektor, trägt die Abholzung von Regenwäldern zugunsten neuer Anbauflächen bei. 2 Der vierte Bericht des IPCC (2007) weist auf, dass die Lebensmittelproduktion bereits existierende Möglichkeiten nutzen kann (zum Beispiel Vermeidung brachliegender Böden und Humusaufbau der Ackerböden zur Kohlenstoffspeicherung; Reduktion von Treibhausgas-Emissionen durch bedarfsgerechten Einsatz von Dünger). Die Lebensmittelproduktion wird in zweierlei Hinsicht von einer umfassenden Vermeidungsstrategie betroffen sein. Zum einen wird es mittelfristig unumgänglich sein, den Agrarsektor entweder in den Emissionshandel einzubeziehen, oder durch andere Politikmaßnahmen (Stickstoffsteuer, technische Standards zur Wirtschaftsdüngerbehandlung) einen Beitrag zur Verringerung der Emissionen zu erreichen. Zum anderen wird es aufgrund der Nachfrage nach Bioenergie eine direkte Konkurrenz um Land geben. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Statement Dr. Ulrike Eberle, Öko-Institut e.V. Die Klimaauswirkungen unserer Ernährung: Stoffstromanalysen und Szenarien Unsere Ernährung hat einen Anteil von 16 Prozent an den Treibhausgasemissionen, die durch privaten Konsum verursacht werden. Dies entspricht rund zwei Tonnen Treibhausgasemissionen pro Kopf und Jahr. Knapp die Hälfte davon (45 Prozent) entfällt auf die Produktion und Verarbeitung der Lebensmittel, einschließlich der Gütertransporte. Die andere Hälfte (55 Prozent) entfällt auf die Lagerung, Zubereitung und Verzehr von Lebensmitteln zuhause oder außer Haus sowie auf die Einkaufsfahrten. Von der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung entfällt der größte Anteil auf Milchprodukte (53 Prozent) und Fleisch (25 Prozent). Gemüse – das mengemäßig den größen Anteil am Lebensmittelverzehr ausmacht (31 Prozent) – verursacht nur rund zehn Prozent der Treibhausgasemissionen durch Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln. Von der anderen Hälfte der durch Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen entfällt der weitaus größte Anteil auf Lagerung, Zubereitung und Verzehr von Lebensmitteln (95 Prozent), der Rest entfällt auf die Einkaufsfahrten. Einen Blick in die Zukunft erlauben Szenarien. Sie bilden ab, welche Auswirkungen bestimmte Entwicklungen oder Maßnahmen im Bedürfnisfeld Ernährung auf das Klima haben würden und erlauben so, Maßnahmen im Vorhinein hinsichtlich ihrer Wirksamkeit einzuschätzen: § Wie würden sich die Klimaauswirkungen verändern, wenn eine Fortschreibung heute absehbarer Entwicklungen unterstellt würde? § Wie würden sich die Klimaauswirkungen verändern, wenn Maßnahmen zur Reduktion des Fleischkonsums ergriffen würden und dieser sich bis 2030 gegenüber heute um die Hälfte reduzieren würde? § Wie würden sich die Klimaauswirkungen verändern, wenn sich der Anteil an Bio-Produkten an der Ernährung bis 2030 von heute zehn Prozent auf 30 Prozent erhöhen würde? 2 § Wie würden sich die Klimaauswirkungen verändern, wenn sich der Anteil des Außer-Haus-Verzehrs gegenüber der Fortschreibung heute absehbarer Trends auf 60 Prozent 2030 erhöhen würde? § Wie würden sich die Klimaauswirkungen verändern, wenn sich der Verzehr von Convenience-Produkten bis 2030 wesentlich stärker erhöhen würde als in der Referenzentwicklung, wenn eine Zunahme auf 30 Prozent statt auf 20 Prozent unterstellt würde? Solch ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die durch das Bedürfnisfeld Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen bis 2030 mit einer Reduktion um ein Prozent annähernd gleich blieben, wenn man eine Fortschreibung heute absehbarer Entwicklungen unterstellt1. Verändern würden sich jedoch die Beiträge einzelner VerursacherInnen: So bliebe der Anteil der Lebensmittelproduktion mit 45 Prozent gleich, der Anteil der Einkaufsfahrten und Fahrten in Restaurants und Imbisse stiege hingegen leicht an (von drei auf sechs Prozent). Verschieben würden sich die Anteile von Außer-Haus-Verzehr und Inner-Haus-Verzehr: Der Beitrag des Außer-Haus-Verzehrs würde sich mit 39 Prozent nahezu verdoppeln, wohingegen der Beitrag des Inner-HausVerzehrs entsprechend abnähme. Deutlich positive Umwelteffekte könnten durch Maßnahmen zur Verringerung des Fleischkonsums erzielt werden: Würde der Fleischkonsum gegenüber heute halbiert, so würden die mit der Ernährung verbundenen Treibhausgasemissionen um sechs Prozent abnehmen. Eine Erhöhung des Anteils an Bio-Produkten auf 30 Prozent bis 2030 würde hingegen nur geringe Verbesserungen in Bezug auf ernährungsbedingte Treibhausgasemissionen bewirken: diese sänken um ein Prozent und blieben damit annähernd gleich wie heute. Deutlich positive Effekte hat eine Erhöhung des Anteils an Bio-Produkten jedoch im Hinblick auf Schadstoffeinträge durch Pestizide oder Medikamente. Eine stärkere Zunahme des AußerHaus-Verzehrs wäre mit einer Zunahme von Treibhausgasemissionen verbunden: Würde sich die Tendenz zunehmend außer Haus zu essen gegenüber der Fortschreibung heutiger Trends verdoppeln, so dass 2030 60 Prozent der Mahlzeiten außer Haus gegessen würden, dann nähmen die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen um 10 Prozent zu. Eine größere Steigerung des Konsums von Convenience-Produkten bis 2030 hätte ebenfalls eine leichte Erhöhung ernährungsbedingter Treibhausgasemissionen zur Folge: Ein Anteil von 30 Prozent Convenience-Produkten an der Ernährung zöge gegenüber heute zwei Prozent mehr Treibhausgasemissionen nach sich. Bedingt wird dies vor allem durch einen höheren Energieverbrauch beispielsweise in der Lagerung von Tiefkühlprodukten. Dies zeigt: Die Reduktion von Treibhausgasen in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sowie durch eine Veränderung der Lebensmittelnachfrage ist sicher eine wichtige Stellschraube – sie ist aber nicht die Einzige. Ebenso 1 Bei der Referenzentwicklung sind trendmäßige Verbesserungen der Energieeffizienz bei den Haushaltsgeräten, Änderungen der Energiebereitstellung (Kraftwerkspark) und höhere Fahrzeugeffizienz bei den Transporten bis 2030 einbezogen. Bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln wird von einem konstanten spezifischen Energiebedarf ausgegangen, da sich die Verminderung des spezifischen Energieeinsatzes in Verarbeitungsprozessen und die gleichzeitige Steigerung der Verarbeitungstiefe in etwa kompensieren (Wiegmann et al. 2005). Für die Landwirtschaft konnten mangels detaillierter Daten zur zukünftigen Betriebsmittelintensität keine Anpassungen für das Jahr 2030 vorgenommen werden. 3 notwendig sind Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs in der Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln. Ein A++-Kühlgerät sowie weitere energiesparende Haushaltsgeräte (zum Beispiel AAA-Spülmaschinen, A-Backöfen) gehören daher in jeden Haushalt: Drittklassige, weil ineffiziente Haushaltsgeräte müssen sukzessive ausgelistet werden. Doch auch durch die Art der Ernährung kann ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden: Bei der Produktwahl lohnt es sich, neben Gesundheitsaspekten auch auf die Treibhausgasbilanz zu achten. Das Gute: die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung – viel Obst und Gemüse, mäßiger Fleischkonsum – sind auch förderlich für das Klima. Auch Teigwaren gehören zu den emissionsarmen Produkten. Überproportional hohe Emissionen treten hingegen bei fetthaltigen Milchprodukten, bei Rindfleisch sowie bei Produkten aus getrockneten Kartoffeln auf – und auch die meisten Tiefkühlprodukte erhöhen die Bilanz. Werden die Lebensmittel zusätzlich noch aus ökologischer Landwirtschaft bezogen, dann verbessert das Bilanz noch einmal. Ein weiterer Aspekt, auf den geachtet werden sollte: Produkte, die per Flugzeug importiert wurden, weisen eine drastisch schlechtere Klimabilanz auf als Produkte, die mit dem Schiff importiert werden. Das heißt: aus Klimaschutzgründen sollte auf geflogene Lebensmittel verzichtet werden. Und wird darüber hinaus auch bei den Einkaufsfahrten auf die Wahl umweltfreundlicher Verkehrsmittel geachtet, der Einkauf also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigt, kann jede und jeder sich als VorreiterIn für klimagerechtes Verhalten bei der Ernährung betrachten. Doch nicht nur die KonsumentInnen können etwas tun, um die Klimabilanz unserer Ernährung zu verbessern. Gefordert sind alle Akteure im Bedürfnisfeld Ernährung: § Die Politik ist gefordert, Klimaschutz im Bedürfnisfeld Ernährung in Politikstrategien aufzunehmen, beispielsweise im Nationalen Aktionsplan Ernährung, und die Weichen unmissverständlich in Richtung nachhaltiger und klimafreundlicher Ernährung zu stellen. § Der Handel ist gefordert, das Sortiment klimafreundlich zu gestalten und geeignete glaubwürdige Informationen zur Verfügung zu stellen, um den KonsumentInnen so die Entscheidung für klimafreundliche Produkte zu erleichtern. Gleichzeitig gilt es, die eigenen Aktivitäten klimafreundlich zu gestalten (Logistik, Kühlung, Ökologisierung des Energiebezugs et cetera). § Die Lebensmittelproduktion und –verarbeitung ist gefordert, Energieeffizienzpotenziale in Produktions- und Verarbeitung, in der Logistik und Lagerung von Lebensmitteln zu realisieren sowie den Energiebezug zu ökologisieren. Klimaschutz im Bedürfnisfeld Ernährung erfordert, dass alle Akteure gemeinsam Verantwortung übernehmen. Es gilt, § Energieeffizienzpotenziale entlang der Wertschöpfungskette zu realisieren, § den Energiebezug im Bedürfnisfeld zu ökologisieren, 4 § geeignete Informationsangebote zur Verfügung zu stellen, um den KonsumentInnen die Entscheidung für klimafreundliche Produkte zu erleichtern sowie § entsprechend förderliche Rahmenbedingungen zu gestalten, die Klimaschutz auch im Bedürfnisfeld Ernährung ganz oben auf die Agenda setzen. Literatur: Eberle, U./Hayn, D. (2007): Ernährungswende. Eine Herausforderung für Politik, Unternehmen und Gesellschaft. Broschüre herausgegeben von Öko-Institut e.V. und Institut für sozial-ökologische Forschung; Download unter: www.oeko.de Eberle, U. et al. (2006) (Hg.): Ernährungswende. Eine Herausforderung für Politik, Unternehmen und Gesellschaft. Ökom-Verlag Fritsche, U./ Eberle, U. (2007): Lebensmittel und Klima, Arbeitspapier des Öko-Instituts; Download unter: www.oeko.de Wiegmann, K. et al. (2005): Umweltauswirkungen von Ernährung. Stoffstromanalysen und Szenarien. Ernährungswende-Diskussionspapier Nr. 7. Download unter: www.ernaehrungswende.de Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Statement Katharina Schächtele, ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH Der persönliche CO2-Fußabdruck 1. Allgemeines zum CO2-Rechner Ziel des internetbasierten Rechentools ist es, Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland die Möglichkeit zu geben, in relativ kurzer Zeit anhand weniger Daten ihre persönliche CO2-Bilanz darstellen und vergleichen zu können. Dabei werden folgende treibhausgasrelevante Bedürfnisfelder berücksichtigt, bei denen auch ein Handlungsspielraum bei dem Einzelnen zur Verminderung der Emissionen besteht: Abb. 1: • Wohnen (Raumwärme, Warmwasser, Stromanwendungen...) Durchschnitt BRD 12 Allgemeinheit Mobilität (MIV, ÖPNV, Flugverkehr...) • Ernährung • Persönlicher Konsum • Öffentlicher Sektor 10 1,24 8 2,75 6 1,65 t CO2 / Jahr • Konsum Ernährung Flug ÖPNV 0,85 4 2 0,11 1,56 PKW Heizen 1,97 Strom 0 0,75 Durchschnitt Quelle: ifeu 2007 2 Eine breite Recherche veröffentlichter Daten ergab einen durchschnittlichen Treibhausgasausstoß pro Bürger von knapp elf Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) pro Jahr1, der sich wie folgt zusammensetzt: Wohnen 25 Prozent, Mobilität 23 Prozent, Ernährung 15 Prozent, privater Konsum 25 Prozent und schließlich die Emissionen des öffentlichen Sektors mit 11 Prozent. Wie aus Abbildung 1 ersichtlich, gleicht der Anteil der Treibhausgasemissionen aus dem Bereich Ernährung dem Bereich Mobilität ohne Flugverkehr. Beim CO2-Rechner handelt es sich um eine aktuelle Bestandsaufnahme, die Entwicklungen zeitnah über eine jährliche Anpassung der Daten (Durchschnitt, Energieverbrauch, Emissionsfaktoren) aufgreift. 2. Emissionen aus der Ernährung Die Ernährung gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Jedoch haben sich die Ernährungsgewohnheiten in der Menschheitsgeschichte stark verändert. Insgesamt nehmen Menschen heute mehr Kalorien zu sich, obwohl Bewegung und körperliche Anstrengung immer weiter zurückgehen. Die Industrialisierung in Landwirtschaft und Produktion führte zu verstärkten Umweltbelastungen. Die Entkoppelung von natürlichen Gegebenheiten durch den Einsatz von künstlichen Düngemitteln, beheizte Glashäuser sowie die maschinelle Weiterverarbeitung erhöhen die Produktivität, aber auch den Energieverbrauch um ein Vielfaches. Grundlage für die Emissionsberechnung ist eine grobe Abschätzung der persönlichen Kalorienaufnahme, die sich aus Geschlecht, Alter und Aktivitätslevel in Beruf und Freizeit zusammensetzt (Bundesschnitt 1,65 Tonnen/Jahr). Der daraus ermittelte Wert wird dann über die Faktoren Nahrungszusammensetzung, Saisonalität, ökologische Produkte, Regionalität und Tiefkühlprodukte an den persönlichen Ernährungsstil angepasst. 2.1 Faktor Nahrungszusammensetzung Wie die betrachteten Studien zeigen, ist der Verzehr von Fleisch- und tierischen Produkten für die Emissionsbilanz ausschlaggebend. Emissionen entstehen vorwiegend durch Tierhaltung und Futtermittelherstellung (Düngung), aber auch bei der Weiterverarbeitung und dem Transport von Lebensmitteln. In Bezug auf unterschiedliche Produktkategorien machen Fleisch- und Milchprodukte deutlich über die Hälfte der gesamten Emissionen durch die Ernährung aus. Ihr Anteil an der Versorgung mit Kalorien für die menschliche Ernährung liegt jedoch bei circa 25 Prozent (Jungbluth, Faist 2002, WZU 2004). 1 Um eine gute Vergleichbarkeit der Emissionen zwischen den einzelnen Bedarfsfeldern zu erreichen, beziehen sich die Ergebnisse grundsätzlich auf CO2-Äquivalente. Dadurch sind neben CO2 auch die Klimawirkungen von CH4 und N2O berücksichtigt. Insbesondere im Bereich Ernährung spielen diese Treibhausgase eine wichtige Rolle. 3 Die prinzipielle Entscheidung zur Kostform ist damit für die Klimarelevanz der Ernährung maßgeblich. Der Einspareffekt durch einen Wechsel von fleischund milchhaltiger Ernährung zu vegetarischer und veganer Kost wird von Wissenschaftlern unterschiedlich beurteilt. Mögliche Einsparungen durch eine vegetarische Ernährung variieren zwischen 25 und 42 Prozent, während eine vegane Ernährung zwischen 30 und 80 Prozent einsparen kann. Eine fleischreduzierte Kost verringert den Emissionsausstoß um 5 bis 30 Prozent. Die Klimawirkung von Fleisch- und Milchprodukten hängt wesentlich davon ab, wie Emissionen den verschiedenen Produkten eines Tieres zugeordnet werden und durch welche Produkte sie ersetzt werden. Im CO2-Rechner werden bisher eher konservative Werte nach Jungbluth veranschlagt (vgl. Jungbluth et al. 2004, Taylor 2000, WZU 2004). Vergleicht man den spezifischen CO2e-Ausstoss einzelner Produkte weisen diese Werte ebenfalls große Spannen auf. Emissionen aus Milchprodukten liegen zwischen einem und 15 Kilogramm CO2e pro Kilogramm Produkt, abhängig davon, wie viel Milch bei der Herstellung verwendet wurde. Ein Kilogramm Fleisch und Wurst enthält 2,5 bis 15 Kilogramm CO2e, je nach Fleischsorte, und benötigter Fleischmenge. Back- und Teigwaren liegen im Normalfall unter einem Kilogramm CO2e pro Kilogramm Ware und gehören zu den klimaschonenden Nahrungsmitteln, ebenso wie frisches Gemüse (0,15 Kilogramm CO2e/Kilogramm Produkt) (Fritsche, Eberle 2007). Abb. 2: Emissionsanteile der Produktgruppen pro Jahr im Bereich Ernährung Jungbluth (1) WZU Kassel (2) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Getreide, Kartoffeln, Zucker, Hülsenfrüchte (1) bzw. Backwaren (1) Obst und Gemüse Fleisch und Fisch Milch und Eier (1), bzw. Molkereiprodukte (2) Öle und Fette Getränke Transport Süßigkeiten Sonstiges Quelle: Jungbluth, Faist 2002, WZU 2004 90% 100% 4 Emissionen der und vegetarische Kost Kostformen Mischkost, fleischreduzierte Kost Haushalt 2 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 Transport V erpac kung Veg. Fleischred. Mischkost Fleischred. k onventionell Veg. E ssen und Getränk e Mischkost CO2-Äquivalente [t/a] Abb. 3: biologisch Quelle: Taylor 2000 2.2 Faktor Saisonalität Der Faktor Saisonalität von Produkten bezieht sich auf den Kauf von Obst und Gemüse, die in näherer Umgebung im Freiland erzeugt werden können. Die Klimabelastung durch landwirtschaftliche Produkte, die unter zusätzlichem Energieeinsatz im Treibhaus wachsen, wird dadurch reduziert. Im Schnitt erhöht sich der CO2-äquivalente Ausstoß im Treibhaus um das 10-fache (Jungbluth, Faist 2002). Freilandprodukte enthalten im Durchschnitt 0,2 Kilogramm CO2e, Treibhausprodukte dagegen 2,6 Kilogramm (Jungbluth 2000). Wer beim Einkauf auf saisonale Produkte achtet, verursacht dementsprechend weniger Emissionen. 5 Abb. 4: Erdölverbrauch für den Einkauf von Gemüse zu verschiedenen Jahreszeiten (Herstellung und Transport) Quelle: Jungbluth, Faist 2002 Nicht-saisonale Produkte die mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen, werden im CO2-Rechner im Faktor REGIONALITÄT berücksichtigt. 2.3 Faktor Regionalität Der Faktor Regionalität basiert grundsätzlich auf der Annahme, dass Produkte aus der Region durch verminderte Transportwege weniger CO2e verursachen. Der Anteil der Emissionen für den gesamten Transport von Nahrungsmitteln beträgt laut Forschungsarbeiten zwischen drei und acht Prozent. Insgesamt wirkt sich der Faktor also eher gering auf die Bilanz aus (Wiegmann et al. 2007, WZU 2004, Taylor 2000). Die Einspareffekte bewegen sich um ein Prozent (Jungbluth et al. 2004). Lediglich der Transport von eingeflogenem Gemüse macht sich deutlich bemerkbar, da er bis zu 48mal mehr Erdöl benötigt als der Transport von Gemüse aus der Region (WWF 2000). Der Flugtransport aus Übersee schlägt mit vier bis füng Litern Erdöl pro Kilogramm Obst oder Gemüse zu Buche. Die Menge an Treibstoff kann mittels entsprechender Faktoren in Emissionen umgerechnet werden. Eingeflogenes Obst oder Gemüse aus tropischen Klimaregionen verursacht demnach leicht zehn Kilogramm CO2 pro Kilogramm Nahrungsmittel (Jungbluth 2000, BdE 2006, Jacobs, Neller 2007). 6 Kritisch sind regionale Produkte dann, wenn die Produktionsbedingungen vor Ort schlechter sind und die Umweltbelastungen durch intensive Düngung oder zusätzlichen Energieeinsatz steigen. Häufig ist der regionale Transport auch ineffizienter als der logistisch optimierte Ferntransport mit LKW und Schiff. Als sicher gilt jedoch, dass der Kauf eingeflogener Lebensmittel wie zum Beispiel Spargel im Winter unter Klimagesichtspunkten unbedingt vermieden werden sollte. Abb. 5: CO2e für den Transport je nach Herkunft (ohne Flugzeugtransporte) Quelle: WZU 2004 2.4 Faktor Ökologische Produktionsweise Auch Ökoprodukte spielen in der Bilanz eine Rolle, wie Untersuchungen zeigen. Allerdings fällt der Einfluss bei der Treibhausgas-Bilanz wesentlich geringer aus als bei der Ökobilanz. Angaben zur möglichen Emissionseinsparung durch eine Umstellung des Nahrungsmittelanbaus variieren zwischen sechs und 30 Prozent, wobei im CO2-Rechner der niedrigste Wert verwendet wird (Jungbluth 2004, Taylor 2000, WZU 2004). Besonders der erhöhte Flächenverbrauch und damit höhere Importquoten für eine flächendeckende ökologische Ernährung mindern positive Effekte. Das Öko-Institut (Fritsche, Eberle 2007) beziffert produktspezifische Einsparpotentiale für Fleisch mit fünf bis 15 Prozent, Gemüse mit fünf bis 30 Prozent, Backwaren mit zehn bis 15 Prozent und ermittelt bei Milchprodukten lediglich leichte Vorteile, die sich im Prozentbereich abspielen (siehe Abbildung 6). 7 Abb. 6: Emissionseinsparung durch ökologische Produktion von Nahrungsmitteln kg CO2 pro kg Nahrungsmittel 14 konventionell 12 ökologisch 10 8 6 4 2 0 Rind Schwein Gemüse frisch Brot Teigwaren Käse Milch Quelle: Fritsche, Eberle 2007 2.5 Faktor Tiefkühlkost Während für niedrig verarbeitete Produkte die landwirtschaftliche Erzeugung die Emissionsbilanz bestimmt, können im Fall von verarbeiteten Produkten nachfolgende Produktionsschritte sowie die Lagerung die Bilanz signifikant beeinflussen. Letzteres gilt vor allem für tiefgekühlte Produkte, die für die Bereitstellung von Kälte viel Energie benötigen. Ein durchschnittliches Tiefkühlprodukt induziert von der Produktion bis zum Handel etwa zwei Kilogramm CO2e (Wiegmann et al. 2005). Die Emissionen verteilen sich jedoch über die Produktgruppen sehr unterschiedlich. Zum Beispiel liegt der Emissionsanteil für Handel und Lagerung bei tiefgekühlten Fleischprodukten bei circa 15 Prozent. Während im Normalfall der Unterschied von tiefgekühltem zu frischem Gemüse gering ausfällt, erhöhen sich die Emissionen besonders für getrocknete Kartoffelprodukte (Fritsche, Eberle 2007) (siehe Abbildung 7). Der durchschnittliche Konsum von Tiefkühlprodukten beträgt derzeit circa 30 Kilogramm pro Jahr (Tiefkühlinstitut 2003). Pro Bürger werden dadurch im Schnitt 60 Kilogramm CO2-Äquivalente produziert. Auch wer zuhause selten Tiefkühlprodukte isst, muss davon ausgehen, dass in Restaurants häufig mit tiefgekühlten Produkten gearbeitet wird. Mögliche Einspareffekte bei Verzicht auf Tiefkühlware werden für den CO2-Rechner auf ein bis zwei Prozent geschätzt. Eier 8 Abb. 7: Vergleich von frischer zu tiefgekühlter Ware 6 kg CO2 pro kg Nahrungsmittel frisch 5 TK 4 3 2 1 0 Schw ein Gemüse Kartoffeln / Durchschnitt Pommes Quelle: Fritsche, Eberle 2007 2.6 Konsumentenfeedback und Handlungsempfehlungen Im CO2-Rechner dienen die gewählten Parameter vor allem dazu, die Konsumenten auf die wichtigsten Kriterien beim Einkauf von Nahrungsmitteln hinzuweisen. Schließlich erhält der Nutzer konkrete Handlungsempfehlungen, wie er sein Verhalten möglichst CO2- arm gestalten kann. Hohe Abweichungen zum Durchschnittsbürger werden in den einzelnen Bedarfsfeldern durch angepasste Empfehlungen beziehungsweise positive Rückmeldung aufgegriffen. Zusätzlich wird der Unterschied zwischen dem persönlichen Wert und dem möglichen Einsparpotential bildlich über ein dreistufiges Bewertungsraster (vorbildhaftes Verhalten, mittleres und großes Einsparpotential) in Form von Smileys verdeutlicht. Im Bereich Ernährung gilt als klimafreundlich, wer es schafft, 20 Prozent unter dem Durchschnitt zu bleiben. Insgesamt wäre unter heutigen Bedingungen in etwa eine Reduktion auf die Hälfte des CO2e-Ausstoßes möglich. Schließlich soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass Klimaaspekte bei der Ernährung eine wichtige Rolle spielen, jedoch auch weitere Faktoren wie zum Beispiel die persönliche Gesundheit, regionale Wirtschaftsförderung oder faire Produktionsbedingungen nicht vernachlässigt werden dürfen. 9 Übersicht der Handlungsempfehlungen 1. Ökologisch verträgliche Verbrauchsmuster fördern • Weniger, aber dafür bessere Fleisch- und Milchprodukte konsumieren. Insgesamt wirkt sich ein Ersatz von Fleisch und anderen Tierprodukte mit Getreideprodukten, Früchten und Gemüse positiv auf die Emissionsbilanz aus. Möglichst wenige Mahlzeiten im Restaurant einnehmen, da die speziell gefertigten Mahlzeiten in kleinen Mengen energetisch besonders aufwendig sind. 2. Ökologisch verträgliche Produktionsmuster fördern Auf ökologische Herstellung achten, weil damit vor allem der Einsatz von künstlichem Dünger reduziert wird. In der Emissionsbilanz wirkt sich dieser Aspekt relativ schwach aus, in der Gesamtökobilanz spielt er eine große Rolle 3. Indirekten Energieverbrauch reduzieren Lieber saisonales Gemüse kaufen, als solches, das im Treibhaus unter großem Energieeinsatz produziert wurde. Mehr frische Produkte als Fertig- und Tiefkühlware. • Keine frischen Nahrungsmittel kaufen, die möglicherweise mit dem Flugzeug aus Übersee oder dem europäischen Ausland importiert wurden. Anstatt dessen sollte man auf regionale Produkte Wert legen, die weniger Transportemissionen verursachen und regionale Wertschöpfungsketten unterstützen. 4. Flankierende Optimierungsmöglichkeiten: (Energieverbrauch- und Erzeugung) effiziente Haushaltsgeräte einsetzten (auf Energieklasse achten) energiebewusstes Kochen: Schnellkochtöpfe, geschlossene Topfdeckel, Vorheizen vermeiden, unnötige Stand-by-Verluste vermeiden Für den Einkauf nachhaltige Verkehrsmittel nutzen (ÖPNV, Fahrrad, Car-Sharing) Auf Ökostrom umsteigen Internetzugang zum CO2-Rechner: http://ifeu.klima-aktiv.de/ 10 3. Literaturangaben BdEV 2006/ Bund der Energieverbraucher: Energietipp der Woche – Archiv der ausführlichen Beiträge, Düsseldorf 2006 http://www.energienetz.de/index.php?itid=1810&search_artikel_id=18 10 Fritsche, Eberle 2007/ Fritsche U., Eberle U. (Öko-Institut): Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln, Arbeitspapier des Öko-Institut, Darmstadt/Hamburg 2007 IFEU 2007/ Institut für Umwelt- und Energieforschung (Hertle, Hans): Die CO2Bilanz des Bürgers, Endbericht, im Auftrag des Umweltbundesamts, Heidelberg 2007 Jacobs, Neller 2007/ Jacobs, Stephan; Neller, Marc: Lust der Verantwortung. Erschienen in: Der Tagesspiegel online, vom 11.03.2007 http://www.tagesspiegel.de/diedritteseite/art4176,2019333 Jungbluth 2000/ Jungbluth, Nils: Environmental consequences of food consumption: Amodular life cycle assessment to evaluate product characteristics. Dissertation ETH Nr. 13499, Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften, ETH Zürich. Jungbluth, Faist 2002/ Jungbluth, Nils: Faist M.: Ökologische Folgen des Ernährungsverhaltens – Das Beispiel Schweiz. In: Ernährung im Fokus 2, 10/02, S. 254 – 258 Jungbluth et al. 2004/ Jungbluth, Nils: Gesamtpotential für die Reduktion von Umweltbelastungen im Bereich Ernährung und Wohnen. Bericht im Auftrag des WWF Schweiz, ESU-services, Bern 2004 Taylor 2000/ Taylor, Corinna: Ökologische Bewertung von Ernährungsweisen anhand ausgewählter Indikatoren, Dissertation, Justus-Liebig-Universität Gießen 2000 Tiefkühlinstitut 2003/ Tiefkühlinstitut: Verbraucherverhalten bei Lebensmitteln 19./26.10.2006, S.47 www.wzw.tum.de/wdl/lehre/vorlesungen/marktlehre/M2ohne.pdf. Wiegmann et al. 2005/ Wiegmann, K. et al. (Öko-Institut): Ernährungswende – Umweltauswirkungen von Ernährung – Stoffstromanalysen und Szenarien, Darmstadt/Hamburg 2005 WWF 2000/ World Wide Fund for Nature: Soviel Erdöl steckt in unserer Nahrung, Zürich 2000 www.wwf.ch/german/campaign/ernaehrung.html WZU 2004/ Wissenschaftliches Zentrum für Umweltsystemforschung Universität 11 Kassel: Gemeinschaftliche Lebens- und Wirtschaftsweisen und ihre Umweltrelevanz – Auswertung zur Ernährung, Kassel 2004 Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Statement Hartmut König, Verbraucherzentrale Hessen Klimagesunde Ernährung: Was kann der Verbraucher tun? Die Ernährung – inklusive Lebensmittelverarbeitung, Transporte, Lagerung sowie Zubereitung und Verzehr – verursacht etwa einen Anteil von bis zu 20 Prozent an den Treibhausgasemissionen. Hierbei entfällt ungefähr die Hälfte der Emissionen auf die Produktion von Lebensmitteln (inklusive Verarbeitung und Handel) und die andere Hälfte auf Verbraucheraktivitäten wie Einkauf, Lagerung (Tiefkühlen) und Zubereitung. Die Empfehlungen für ein klimagerechtes Verbraucherverhalten beziehen sich deshalb auf die besonders klimarelevanten Bereiche: Verzehr von wenig Fleisch, statt dessen viel Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreideerzeugnisse, magere Milchprodukte sowie Bevorzugung regional, saisonal und ökologisch erzeugter Lebensmittel. Beim Einkauf und der Verarbeitung im Haushalt soll auf besonders energiesparende Verhaltensweisen geachtet werden. Die Empfehlung, weniger Fleisch zu verzehren, ist besonders bei der Rinderhaltung von klimatischer Bedeutung. So entstehen pro Kilogramm Rindfleisch ungefähr viermal soviel Treibhausgasemissionen (Methan) wie für ein Kilogramm Schweine- oder Geflügelfleisch. Da die Verzehrsmengen von Rindfleisch in Deutschland im Durchschnitt mit circa neun Kilogramm/Kopf/Jahr (25 Gramm/Tag) relativ gering sind, bedeutet eine Reduzierung auch relativ geringe positive Klimaeffekte. Bei Schwein und Geflügel liegen die Verzehrsmengen bei circa 50 Kilogramm/Kopf/Jahr (137 Gramm/Tag), gut die fünffache Verzehrsmenge im Vergleich zum Rindfleisch. Bei Schweine- und Geflügelfleisch ist demnach die Einsparung nur dann vergleichbar klimawirksam, wenn entsprechend größere Mengen eingespart werden. Die Empfehlung, zum Schutz des Klimas insgesamt den Fleischverzehr zu senken, ist somit nachvollziehbar und stimmt zudem sehr gut mit den Empfehlungen für ein gesundes Ernährungsverhalten überein. Ein hoher Fleischund Wurstverzehr bedeutet nämlich gleichzeitig eine vermehrte Zufuhr an tierischen Fetten, die wiederum als wesentliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen angesehen werden. Eine negative Beeinflussung der Nährstoffversorgung, zum Beispiel bei der Vitamin B1-Versorgung durch einen geringeren Schweinefleischverzehr, ist nicht zu erwarten, da der Ausgleich über Gemüse und Vollkorngetreide erfolgen kann. Gleichzeitig gewährleistet ein erhöhter Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln eine höhere Nährstoffdichte der Nahrung, das heißt, mit relativ wenig Nahrungsenergie können reichlich essenzielle Nährstoffe sowie Ballaststoffe und 2 sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen werden. Eine verbesserte Versorgung mit diesen Nährstoffen bedeutet gleichzeitig ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und einige andere ernährungsabhängige Erkrankungen. In eine vergleichbare Richtung deutet die Empfehlung, magere Milch und Milcherzeugnisse vorzuziehen. Dabei empfehlen wir, dass bei den Produkten der täglichen Ernährung, wie Milch und Joghurt, der normale Fettgehalt durchaus akzeptiert werden kann. Nur die sehr fetten Milchprodukte wie Butter, Sahne und fette Käsesorten sollten weniger häufig und in kleineren Mengen verzehrt werden. Klimarelevant ist auch die Saisonalität von Produkten. So bestehen große Unterschiede zwischen Obst und Gemüse, das aus saisonaler Ernte verkauft wird, und Produkten, die außerhalb der Saison und im Unterglasanbau erzeugt werden. Beispielsweise sind die Emissionen von Kopfsalat aus beheiztem Unterglasanbau mehr als 30mal so hoch wie die von Freiland-Kopfsalat. Auch diese Empfehlung erhält zusätzlich Gewicht, da Frische, Geschmack, Vitamingehalt und Rückstandssituation bei Saisonware deutlich besser ist als bei Ware aus dem Unterglasanbau. Unterschiede in der Klimabilanz finden sich auch bei Lebensmitteln, die konventionell oder ökologisch angebaut werden. Dieser Unterschied ist jedoch generell weniger groß als der zwischen den verschiedenen Produktgruppen (zum Beispiel Gemüse/Fleisch) und variiert je nach Produkt. Insgesamt liegen die Unterschiede zwischen ökologisch und konventionell erzeugten Produkten zwischen fünf Prozent (zum Beispiel bei Milchprodukten, Schweinefleisch, Tiefkühl-Pommes frites) und 30 Prozent (frische Kartoffeln und Tomaten). Zusätzlich haben Öko-Produkte qualitative und gesundheitliche Vorteile. Es sind deutlich geringere Nitratgehalte feststellbar und die Rückstandsbelastung ist minimal. Bei den verarbeiteten Öko-Waren dürfen nur deutlich weniger Zusatzstoffe eingesetzt werden. Beim Transport von Lebensmitteln aus weit entfernten Regionen ist die Klimabilanz für Schiff- und Bahntransporte am günstigsten, während Flugtransporte bei Importen aus Übersee (zum Beispiel Spargel aus Chile, Erdbeeren aus Südafrika) das Klima am meisten belasten. Flugtransporte sollten deshalb auf der Ware gekennzeichnet werden. Zudem sollten Verbraucher im unmittelbaren Wohnumfeld Fahrten mit dem Auto vermeiden, wenn nur der Einkauf geringer Lebensmittelmengen geplant ist. Da fast 50 Prozent des Klimaverbrauchs beim Einkauf der Lebensmittel, bei der häuslichen Lagerhaltung und Verarbeitung entsteht, sollten neben dem Transport auch die häusliche Tiefkühllagerhaltung verringert und bei Neuanschaffungen nur energieeffiziente Haushaltsgeräte verwendet werden. Mit einem klimaoptimierten Lebensstil lassen sich die Treibhausgase im Bereich Ernährung um mehr als die Hälfte reduzieren. Zudem bietet eine Klima schonende Ernährung gleichzeitig gesundheitliche Vorteile und unterstützt die Prävention ernährungsabhängiger Krankheiten. Wie gezeigt wurde, kann jeder Verbraucher und jede Verbraucherin sofort damit beginnen. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Statement Euan Murray, The Carbon Trust The Carbon Trust Product Carbon Footprinting and Labelling Initiative The Carbon Trust has been working with UK business and public sector organisations over the last seven years to accelerate the move to a low carbon economy. Energy efficiency has succeeded and will continue to succeed in delivering valuable carbon and cost savings for business. Mitigating climate change, however, will require more fundamental changes to the way that business delivers products and services to the end consumer. The Carbon Trust has been working with companies over the last three years to develop a methodology to measure and identify opportunities to reduce carbon emissions across the supply chain1. Building on this work, in March 2007, the Carbon Trust launched an initiative to measure, reduce and communicate the lifecycle greenhouse gas (GHG) emissions of products and services. This initiative aims to encourage companies to reduce emissions across their supply chains by providing robust, transparent and consistent information on the lifecycle carbon impacts of their products and services. The initiative has four main components: § § § 1 A standard to measure the embodied GHG emissions of goods and services which can be applied across a wide range of product and service categories and their supply chains. The Carbon Trust is currently working with the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra) and BSI British Standards Institute to develop this standard into a Publicly Available Specification (BSI PAS 2050); A reduction standard to define what constitutes ‘reduction’ in terms of commitments made by companies to reduce the carbon impact of their products and services, including target setting, baselining and other issues. A “communication framework” to provide principles and guidelines to underpin consumer facing communications including, but not limited to carbon labelling, and “The carbon generated in all we consume”, and “Carbon footprints in the supply chain”, Carbon Trust, 2006. § Pilot projects with companies and testing the Carbon Reduction Label, a public measure of the carbon footprint of a product. The PAS 2050 is a stand-alone open standard that may be used for a variety of purposes to improve and communicate the GHG performance across a broad range of products and services. The reduction and communication frameworks are built on the PAS 2050 but are separate from it. Companies who want to label their products and assure compliance with the frameworks may use the Carbon Reduction Label. The PAS (Publicly Available Specification) 2050, reduction standard and communication framework A PAS (Publicly Available Specification) is a fast-track standard whose development process and written format is based on the British Standard model. The PAS 2050 has been developed in response to broad community and industry desire for a consistent method for measuring the embodied greenhouse gas (GHG) emissions of products. It recognises the potential for companies to use this method to better understand the GHG emissions in their supply chains and will provide a single standard to ensure a comparable approach to supply chain measurement of embodied GHGs across markets. The BSI process is an open and consultative process engaging a large number of UK and international stakeholders. The first stage of consultation took place in October 2007 and the second in February 2008. Comments received from the stakeholders will be incorporated in the next draft PAS 2050. The PAS 2050 is being developed with a view to be applicable internationally; we expect comments from several hundred international stakeholders in the February consultation. The development of PAS 2050, the reduction standard and communication framework are being overseen by two independent Steering Groups both chaired by Professor Jim Skea, Director of the UK Energy Research Centre. The Steering Groups are formed by members from businesses, NGOs, government and academia. Information from working groups, market research and the Carbon Trust’s work with pilot partner companies will be fed into the technical development of the PAS 2050, the reduction standard and communication framework. For more information on the reduction and communication framework, please visit: www.carbontrust.co.uk/carbon/briefing/reduction_framework_and_communica tion_process.htm For information about the PAS 2050, see: www.bsi-global.com/PAS2050. Pilot Projects and the Carbon Reduction Label We have completed carbon reduction projects with three companies, Walkers, Boots and Innocent Drinks, and each of these three have chosen to test the Carbon Reduction Label. We are currently working with a series of new pilot partners to further test the PAS measurement and reduction standards and to explore communication options. We expect some of these organisations to also test the Carbon Reduction Label with us. New pilot partners include Cadbury Schweppes, Coca Cola, Tesco, Halifax, Muller Dairies and Kimberly Clark. Further partners will be announced shortly. The Carbon Reduction Label is a public measure of the carbon footprint of a product from source to store and product disposal. It aims to act as the bridge between carbon- conscious companies and their consumers. The label also asserts a commitment on the part of the producer to a ‘reduce or lose’ policy whereby if they fail to reduce the carbon footprint of the produce over a twoyear period, they will have the label withdrawn by the Carbon Trust. Compliance with the draft PAS 2050 and Carbon Trust reduction and communication framework - pilot Downward arrow: Commitment to reduction over 2 year period Example Embodied GHG emissions calculated from raw materials to store and product disposal. Excludes emissions in-use All GHG emissions included as CO2-e The Carbon Trust’s Carbon Reduction Label was launched in response to a growing market need for action and information on carbon emissions. Research conducted in October 20062 found that approximately 65 per cent of consumers surveyed said that they are more likely to buy a product with a low carbon footprint or use a business that claims to have a low carbon footprint, and would value information about the carbon footprint of a product or service. For more information about the Carbon Trust pilot project work with companies and the Carbon Reduction Label, please visit www.carbon-label.co.uk International Engagement We are now looking to work with companies and other stakeholders from across Europe and around the world to build global acceptance of the initiative. There is an opportunity for organisations to participate in two ways: 2 GfK NOP survey. § Firstly, organisations can be part of the consultation on the different standards, to help us make sure these are of the highest quality, draw on established best practice and have wide acceptance; and § Secondly, an opportunity for companies to work with us on a pilot project to test the PAS measurement and reduction standards with real products and services and to work with us to explore communication options, potentially including use of the Carbon Reduction Label. We are in discussions with TPA Life and others on how to do this formally for German companies. Interested organisations should get in touch to take these forward. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Thesenpapier Rasmus Prieß, TPA Life, Pilotprojekt zur CO2-Kennzeichnung in Deutschland Auf dem Weg zur Low-Carbon-Economy. Product Carbon Footprinting (PCF) als Voraussetzung für klimabezogene Kennzeichnung Treibhausgasreduktionen von 80 Prozent in Deutschland erforderlich Die Rahmendaten sind beschrieben und wissenschaftlich anerkannt. Die menschgemachten Treibhausgasemissionen müssen bis zur Mitte des Jahrhunderts in den Industriestaaten um 80 Prozent oder mehr gesenkt werden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf ein kalkulierbares Maß zu begrenzen. Das führt zu erlaubten Pro-Kopf-Emissionen von zwei Tonnen im Jahr oder 5,5 Kilogramm am Tag – unter Berücksichtigung aller Güter und Dienstleistungen, die einem Bürger von Unternehmen, Organisationen und dem Staat bereitgestellt werden! Low-Carbon-Economy als Ziel Eine Gesellschaft, die Pro-Kopf-Emissionen auf solch niedrigem Niveau hat, wird im englischen Sprachgebrauch treffend als Low-Carbon-Economy bezeichnet. In Deutschland hat sich ein analoger Begriff noch nicht etabliert, das Konzept wird aber auch hier zunehmend artikuliert und als Zielzustand anerkannt. Es rückt daher zunehmend die Frage in den Vordergrund, wie dieser Übergang praktisch gestaltet werden kann. An dieser Stelle ist nicht nur die Richtigkeit oder Notwendigkeit einzelner Maßnahmen zu diskutieren sondern insbesondere auch die Frage nach den Trägern und zielführenden Anreizen zu stellen. Insbesondere weil alle als richtig erkannten Maßnahmen nicht automatisch und in einem akteursfreien Raum umgesetzt werden. Geteilte Verantwortung von Konsumenten und Produzenten Das Konzept der Pro-Kopf-Emissionen suggeriert eine alleinige Verantwortung seitens der Endverbraucher für die Treibhausgasemissionen. Tatsächlich handelt es sich um eine geteilte Verantwortung zwischen Konsumenten auf der einen Seite und den Unternehmen und Organisationen, die Güter und Dienstleistungen zum Konsum bereitstellen, auf der anderen Seite – seien es Kraftstoffe für den privaten Transport, Mietwohnungen oder Lebensmittel. Werden marktwirtschaftliche Wirkzusammenhänge nicht gänzlich außer Acht gelassen, müssen Angebot und Nachfrage nach klimafreundlichen Gütern und Dienstleistungen zusammen kommen, um tatsächlich in der Summe Emissionsminderungen zu erreichen. Im Zentrum stehen hierbei insbesondere die unvermeidbaren Grundbedürfnisse und damit auch das wichtige Feld der Ernährung. Auch in diesem Bereich sind die Fakten klar. Ernährung klimafreundlich organisieren Die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen allein für Ernährung betragen in Deutschland über zwei Tonnen. Damit wird auch der landwirtschaftliche Sektor einschließlich der nachgelagerten Ketten einen wichtigen Beitrag im Übergang zur Low-Carbon Economy leisten müssen. Die in diesem Bereich maßgeblichen Einflussgrößen sind die Methanemissionen durch Rinderhaltung, der Einsatz von mineralischen Düngern und von Energie entlang der Lieferkette, zum Beispiel für Transport und Kühlung. Es bedarf vorausschauender Unternehmen, die die zukunftsorientierte Gestaltung ihrer Lieferketten zugleich als Anforderung und Chance begreifen und Konsumenten, die entsprechende Angebote am Markt erkennen und sich dafür entscheiden. Einheitliche Indikatoren als Voraussetzung für produktbezogene Kennzeichnung Bisher haben Konsumenten keine Möglichkeit, die Klimafreundlichkeit von Produkten zu erkennen. Zugleich fehlt auch Unternehmen die Möglichkeit, ihren Kunden eine fundierte Auskunft über die Emissionen ihrer Produkte – und damit auch über im Sinne des Klimaschutzes ergriffene Maßnahmen –zu geben (so genanntes Signalling). Voraussetzung für jede Art von klimabezogener Kennzeichnung ist die Kenntnis über die von einem Produkt entlang des Lebenswegs verursachten Treibhausgasemissionen. Wissenschaftlich fundierte, anerkannte und international einheitliche Indikatoren können helfen, eine positive Wettbewerbsdynamik hin zu einer Low-Carbon-Economy zu bewirken. Starke Dynamik im Markt Das Thema Product Carbon Footprinting gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit und erste Reporting-, Labelling- und Kommunikationsinitiativen sind derzeit weltweit zu beobachten, die sich in der einen oder anderen Form mit der Erfassung und zum Teil Kommunikation von produktbezogenen Emissionen befassen. Der Markt bewegt sich sehr dynamisch und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich einerseits hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen zu orientieren und andererseits ihre eigenen Prozesse zu verstehen und diese frühzeitig im Sinne der eigenen Positionierung zu optimieren. Pilotprojekt zur CO2-Kennzeichnung von Produkten in Deutschland Vor diesem Hintergrund bieten der WWF, das Öko-Institut, das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und Sinus Sociovision unter Koordination von TPA Life interessierten Unternehmen die Teilnahme an einem Pilotprojekt zur CO2-Kennzeichnung von Produkten an. Die teilnehmenden Unternehmen ermitteln im Rahmen des Pilotprojekts produktbezogene Treibhausgasemissionen nach dem aktuellsten Stand der Berechnungsmethodik und kommunizieren diese beispielhaft gegenüber Kunden und Öffentlichkeit. Im Pilotjahr 2008 findet eine intensive und pragmatische Auseinandersetzung zur Weiterentwicklung der methodischen Grundlage, der adäquaten Gestaltung produktbezogener Kommunikation und der zukünftigen internationalen Verankerung des Themas statt. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Thesenpapier Peter Feller, Geschäftsführer, Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) 1. Die Ernährungsindustrie ist bei der Herstellung ihrer hochwertigen Produkte auf entsprechende Rohstoffe angewiesen. Unbelastete Böden, sauberes Wasser und reine Luft sind hierfür unabdingbare Voraussetzungen. Die Ernährungsindustrie bekennt sich deshalb zum Prinzip der Nachhaltigkeit. 2. Die Ernährungsindustrie trägt diesem Bekenntnis durch eine entsprechende Herstellung ihrer Produkte Rechnung, das heißt, insbesondere durch eine fortlaufende Optimierung der Energie- und Wasserverbräuche sowie eine Reduktion des Abfallaufkommens. 3. Die Ernährungsindustrie befürwortet grundsätzlich adäquate Maßnahmen, um die Umweltbelastungen, die durch den Gesamtlebenszyklus bestimmter Lebensmittel bedingt werden, zu reduzieren. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Thesenpapier Adalbert Kienle, Stellvertretender Generalsekretär, Deutscher Bauernverband § Land- und Forstwirtschaft zählen zu den sensibelsten Bereichen, die vom Klimawandel in Zukunft betroffen sein werden. Die Anpassung der Land- und Forstwirtschaft und speziell der Anbauverhältnisse muss durch konsequenten Ausbau der Agrarforschung und der Pflanzenzüchtung begleitet werden. § Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft an der Emission aller Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan, Lachgas) in Deutschland ist mit 7,1 Prozent (gerechnet in CO2-Äquivalenten) vergleichsweise gering. Die Emissionen wurden seit 1990 um 22 Prozent gesenkt. Lediglich 0,9 Prozent der CO2-Emissionen stammen aus der Land- und Forstwirtschaft (Halbierung seit 1990). Die Rinderhaltung trägt nur mit 2 Prozent zur Emission der gesamten Treibhausgase bei. § Landwirtschaft wird ihre Emissionen auch weiterhin senken und hierdurch einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Fest steht aber, dass die Land- und Forstwirtschaft der einzige Sektor ist, bei dessen Produktion CO2 gebunden wird. Unter Anrechnung der CO2-Bindung in landwirtschaftlichen Kulturen hat der Sektor Land- und Forstwirtschaft in Deutschland eine positive, zumindest aber ausgeglichene Klimabilanz. Hinzu kommen Einsparungen durch die Nutzung von Bioenergie im Verkehrs-, Wärme- und Energiebereich. § Diskussionen über den Verzicht auf Fleischkonsum, die Hervorhebung des ökologischen Landbaus sowie verstärkte Extensivierungsbestrebungen sind untauglich und lenken von der eigentlichen Thematik ab. Der Verzicht auf Rindfleischverzehr verkennt auch, dass damit rund fünf Millionen Hektar Grünland in Deutschland ungenutzt blieben beziehungsweise die Zunahme des Verzehrs an Milch- und Käseprodukten zu erwarten ist. Die Kuh ist Landschaftsschützer, kein Klimakiller. § Produktspezifische Kohlendioxid-Kennzeichnungen (carbon footprint) sind der falsche Ansatz zur Senkung der Emissionen in Landwirtschaft und Ernährung. Zudem fehlen anerkannte, nachvollziehbare und objektive Daten und Bilanzen hierzu. § Da die Emissionen pro produzierter Einheit (Milch, Fleisch) mit zunehmender Einzeltierleistung abnehmen, kann eine sachgerechte Botschaft für den Verbraucher nur lauten: Gesunde ausgewogene Ernährung mit hochwertigen, regionalen und saisonalen Produkten aus einer nachhaltigen, das heißt hochproduktiven und effizienten landwirtschaftlichen Produktion. Verbraucherpolitisches Forum am 24.01.2008 in Berlin Essen eine Klimasünde? Wie Ernährung und Klima zusammenhängen Statement Dr. Detlef Groß, Geschäftsführer, Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) Zur Kennzeichnung von Produkten 1. Ausgangslage In der Diskussion über Maßnahmen und Beiträge zum Schutz des Klimas und zur Reduzierung von schädlichen Treibhausgasen steht unter anderem die Kennzeichnung von Produkten mit dem jeweiligen „individuellen“ CO2-Aufwand (so genannter produktbezogener CO2-Fußabdruck beziehungsweise „carbon footprint of products“). Der Verbraucher soll mit diesem Instrument über die jeweilige CO2-Menge eines Produkts, die in seiner gesamten Produktions- und Vermarktungskette aufgewendet und verbraucht wurde, informiert werden. Unternehmensinitiativen in Großbritannien haben bereits eine CO2-Kennzeichnung für eine große Anzahl von Produkten angekündigt, setzen diese derzeit allerdings nur sehr partiell auf ausgesuchten, einzelnen Produkten um. 2. Bewertung Der HDE hält eine ambitionierte und sachgerechte Klimapolitik für bedeutend und begrüßt grundsätzlich die Bestrebungen der Europäischen Union wie auch der Bundesregierung zur Erreichung der Ziele in Bezug auf Energieeffizienz und Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Angesichts der vielfältigen Maßnahmen, die der deutsche Einzelhandel verstärkt ergreift, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, setzt sich der HDE auch mit dem Instrument der CO2-Kennzeichnung auf Produkten auseinander. Die Bewertung hinsichtlich Zielsetzung und Umsetzbarkeit dieser Option fällt aus den nachfolgenden Gründen allerdings insgesamt kritisch aus. Die Angabe des CO2-Fußabdruckes auf Produkten besitzt nur sehr begrenzt verlässliche Aussagekraft für einzelne Erzeugnisse und birgt darüber hinaus zahlreiche tatsächliche Probleme in der Umsetzung dieser Kennzeichnung. Elementar für eine sinnvolle Verbraucherinformation sind verlässliche und zutreffende Angaben, die weder zur Verwirrung beim Kunden führen noch Fehlvorstellungen beim Verbraucher auslösen dürfen. Hierzu ist insbesondere auf folgende Probleme und Fragestellungen hinzuweisen: 2 Ø Umfang und Grenzen des zu berücksichtigenden CO2-Aufwands: Um für ein konkretes Produkt eine umfassende und aussagekräftige Bilanz – die Grundlage der Kennzeichnung ist – zu erstellen, müsste man eine vollständige Lebenszyklusbetrachtung vornehmen. Das würde bedeuten, von der Herstellung der Rohstoffe über den Aufwand für die Produktion und den Transport bis hin zur Lagerung eine umfassende Analyse zu erstellen. Am Beispiel einer tiefgefrorenen Pizza mit Thunfisch und Paprika als Belag müsste also vom Anbau der Paprika und dem Fang des Thunfischs über deren Verarbeitung und Transport zur Pizzafabrik bereits eine sehr komplexe Erhebung erfolgen. Hinzu kommt der Aufwand für die Herstellung der Pizza sowie deren Transport und Lagerung bis hin zum Einzelhandel. Der Lebenszyklus reicht aber weiter und erfasst ebenso den vorhersehbaren Aufwand für die Entsorgung der Verpackung beziehungsweise gegebenenfalls auch des Produkts. Dabei sind im Einzelfall bestimmte Stufen im Lebensweg eines Produktes kaum im Voraus typisierend zu berechnen: Natürlich macht es einen Unterschied, ob die Pizza regional vermarktet wird oder national beziehungsweise international in den Vertrieb gehen soll. Und wie soll von Seiten des Handels beziehungsweise des Herstellers abgeschätzt werden, welcher Fußabdruck beim Transport, der Lagerung und der Zubereitung durch den Verbraucher gesetzt wird? Zudem muss man sich vor Augen führen, dass etwa die genannte Pizza aus einer großen Vielzahl unterschiedlichster weiterer – teilweise ebenfalls bereits verarbeiteter – Zutaten besteht. Dieses exemplarische Beispiel ließe sich – auch jenseits der Lebensmittelwirtschaft – durch zahlreiche andere Produkte ersetzen. Gerade komplexe Produkte wie etwa Computer, Waschmaschinen oder Fernseher, aber auch Spielzeuge oder Kosmetika sind insofern nicht einfach zu bilanzieren. Zusätzlich zur Einbeziehung aller Inhaltsstoffe bezogen auf das Klimaschädigungspotential sind ebenso Veränderungen bei der Produktgestaltung sowie etwa den Abläufen in der Distribution der Erzeugnisse für eine vollständige Bilanz beziehungsweise korrekte Aussage zu berücksichtigen. Konkret bedeutet dies, dass neben Optimierungen der Rezeptur bei Lebensmitteln beziehungsweise der Zusammensetzung beziehungsweise Konstruktion von Produkten sich auch Änderungen der Packungsgröße, eine veränderte Verpackungsgestaltung sowie neue Abläufe im Bereich der Logistik erheblich auf das Ergebnis der Bilanz auswirken können. Darüber hinaus würde eine Fokussierung allein auf die CO2-Bilanz zu einer einseitigen und nicht sinnvollen Ausrichtung der Ökobilanz führen. Ø Wie soll eine Analyse und Kennzeichnung praktikabel und zugleich zuverlässig umgesetzt werden? Zwar gibt es inzwischen Bestrebungen, eine einheitliche Methodik bei der Berechnung der zu berücksichtigenden energierelevanten Prozesse von der Erzeugung bis zur Entsorgung zu entwickeln. Allerdings sind hier produktabhängig sehr vielfältige, kaum überschaubare Faktoren einzubeziehen. Daher 2 3 ist – wenn überhaupt – lediglich eine sehr oberflächliche, generalisierende Standardisierung denkbar. Und dabei gilt: Je gröber die Methodengrundlage ausgestaltet ist, umso größer ist in der Konsequenz das Irreführungspotential beim Verbraucher. Ø Mangelnde Vergleichbarkeit bei vereinfachter Kennzeichnung Berücksichtigt man bei der Kennzeichnung angesichts des hohen Aufwands einer umfassenden Lebenszyklusanalyse alternativ lediglich vereinfachte Modelle – wie etwa als in der Diskussion befindliche Alternative die ausschließliche Berücksichtigung des Transportwegs – ergeben sich andere Probleme. So gibt etwa eine vereinfachte Kennzeichnung mit der Aussage, dass ein Produkt auf dem Flugweg transportiert wurde, dem Verbraucher keine konkrete Aussage zum Emissionsaufwand gegenüber anders transportierten Erzeugnissen. Dies soll an einem zwischenzeitlich bereits bekannten Beispiel verdeutlicht werden: Während man landläufig wohl davon ausgehen wird, dass auf dem Landweg transportierte Produkte weniger CO2 verbrauchen als mit dem Flugzeug importierte Waren, können entgegen dieser Vermutung Blumen aus Südafrika (trotz des CO2-intensiven Flugtransports) eine bessere konkrete CO2-Bilanz aufweisen als holländische Gewächshausblumen. Diese Ausgangslage verdeutlicht, dass einfache Lösungen zu keiner sinnvollen Verbraucherinformation führen, während – sofern sie überhaupt umsetzbar sind – komplexe Systeme mit einem sehr erheblichen Aufwand verbunden sind. Ø Kein Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen Bei einer zugleich umfassenden und korrekten wie auch nachvollziehbaren beziehungsweise verständlichen Kennzeichnung der CO2-Emissionen auf einem Produkt (bezogen auf seinen gesamten Lebenszyklus) besteht nach Überzeugung des HDE bei der dargelegten Sachlage kein Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen dieser Kennzeichnung. Die Ermittlung des Energieaufwandes eines Produkts und die Nutzung möglicher Energieeinsparpotentiale entlang der Produktionskette, des Transports bis zum Recycling ist zwar grundsätzlich ein richtiger Ansatz. Jeder Produktverantwortliche sollte innerhalb der Produktionskette auf seiner Stufe mögliche und sinnvolle Energieeinsparungen aufdecken und umsetzen. Wirksame und effektive Klimaschutzmaßnahmen setzen allerdings zunächst da an, wo die höchste Energieeinsparung am kosteneffektivsten zu erreichen ist. Alleine die große Zahl der im Handel vertriebenen Produkte – in einem Supermarkt werden zum Beispiel häufig mehr als 15.000 Artikel geführt – bedeutet einen immensen Aufwand für die komplette Analyse des Sortiments. Wie bereits dargelegt, können verhältnismäßig kleine Veränderungen innerhalb der Distribution und der Produktgestaltung bei jedem einzelnen Produkt die einmal aufwendig ermittelte Bilanz verfälschen. Eine entsprechend dynamisch 3 4 ausgestaltete, der ständigen Aktualisierung unterliegende Berechnung aller energie- beziehungsweise klimarelevanten Prozesse würde zu einem in keiner Hinsicht darstellbaren beziehungsweise vernünftigen Aufwand führen. Die flächendeckende Umsetzung einer umfassenden CO2-Kennzeichnung erscheint bei dieser Ausgangslage folglich unverhältnismäßig und unpraktikabel. Ø Fehlende Bezugsgrundlage für den Verbraucher Eine weitere Frage soll offen angesprochen werden: Welchen Nutzen bringt der errechnete beziehungsweise deklarierte CO2-Wert auf dem Produkt eigentlich dem Verbraucher? Damit die CO2-Kennzeichnung zu einem klimabewussten Einkaufen beitragen kann, müsste dem Verbraucher zunächst eine für ihn nachvollziehbare und verständliche Vergleichsgrundlage vorliegen. Nur der über seinen persönlichen CO2-Bedarf informierte Konsument kann den entsprechenden Anteil eines Produktes für sich zuordnen und seinen Konsum auf dieser Grundlage bewusst gestalten – vorausgesetzt, er ist willens und in der Lage, die Kennzeichnung richtig zu interpretieren. Gerade in dieser Zielrichtung ist aber nochmals an die bereits oben dargelegte Problematik zu erinnern, hier verlässliche Angaben für das konkrete Produkt zu erhalten. Ø Berücksichtigung des individuellen Verbraucherverhaltens Für die Klimabelastung mitverantwortlich ist – wie bereits dargelegt – nicht zuletzt auch das Verbraucherverhalten hinsichtlich des individuellen Transports, der Lagerung im Haushalt beziehungsweise des Gebrauchs oder der Zubereitung der Produkte. Konkret bedeutet dies, dass zusätzlich zu der auf dem Produkt ausgewiesenen Menge an CO2 der Verbraucher eigentlich den zusätzlichen eigenen CO2-Aufwand im Zusammenhang mit dem Gebrauch des Produktes berücksichtigen müsste. Dies führt gerade bei bestimmten Produkten – wie etwa tiefgefrorenen Lebensmitteln – zu der Frage, ob das aufwendige Instrument der CO2-Kennzeichnung auf der Wirtschaftsseite verhältnismäßig ist, wenn der Aufwand im Haushalt für Lagerung beziehungsweise Zubereitung im Verhältnis zum Energie- beziehungsweise CO2-Bedarf bei der Herstellung mindestens ebenso relevant wird. Entsprechendes gilt natürlich auch für die Energieaufwendungen zum Beispiel bei elektrischen Verbrauchsgeräten – wobei dann auch noch zu berücksichtigen wäre, dass unterschiedliche Energieträger zu differenzierten CO2-Verbräuchen führen. 3. Alternative Instrumente und Beiträge des Handels zum Klimaschutz Bei der Diskussion zur CO2-Kennzeichnung gilt es weiterhin zu berücksichtigen, dass derzeit auf europäischer Ebene die so genannte Ökodesign-Richtlinie erarbeitet wird. Diese hat das Ziel – auf der Grundlage von LebenszyklusStudien – die Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit energiebetriebener Produktgruppen zu verbessern. Des Weiteren existiert bereits eine detaillierte Energieverbrauchskennzeichnung auf vielen Elektrogeräten, die wichtige 4 5 Angaben zum Energiebedarf des Produkts enthält und ebenfalls auf europäischer Ebene zeitnah überarbeitet und ausgeweitet werden soll. Gerade im Lebensmitteleinzelhandel kommt hinzu, dass eine breite Sortimentsauswahl für den interessierten Verbraucher bereits Informationen zur Herkunft (in Verbindung mit der saisonalen Verfügbarkeit vieler Produkte) und damit eine Grundlage für eine bewusste Kaufentscheidung des Verbrauchers bietet. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass der Verbraucher eine große Sortimentsauswahl ganzjährig wünscht. Der bisher stetig steigenden Nachfrage von Bioprodukten entspricht der Einzelhandel durch ein kontinuierlich wachsendes Bio-Segment. Die hier vorgenommene kritische Bewertung des CO2-Fußabdrucks auf Produktebene soll jedoch nicht so verstanden werden, dass damit seitens des HDE das Engagement in der Zielrichtung von Energieeinsparungen entlang der Produktions- und Lieferkette in Frage gestellt wird. Die damit angesprochenen sinnvollen Maßnahmen auf den einzelnen Stufen im Herstellungs- und Verarbeitungsprozess sowie bei der Lagerung und dem Transport werden schon aus anderen Gründen, insbesondere der Kostenreduzierung bei steigenden Energiepreisen, in Angriff genommen. Der Einzelhandel in Deutschland ist darüber hinaus in vielfältigster Weise aktiv, um den Energieverbrauch der einzelnen Standorte und der Logistik zu vermindern, ohne dabei die Warenvielfalt und den Kundenservice einzuschränken. Außerdem informieren die Unternehmen im Einzelhandel seit langem die Verbraucher in unterschiedliche Weise auch zum Themenfeld Energieverbrauch und -einsparung (unter anderem über Beratung im Geschäft, Informationsmaterialien, Internet, Telefonhotlines). Neben der Einhaltung von anspruchsvollen Umweltvorgaben in den Bereichen Abfall und Recycling, Gebäudemanagement und Produktverantwortung zielen darüber hinaus zahlreiche freiwillige Maßnahmen auf die Steigerung der Energieeffizienz und nachhaltiges Handeln ab. Die deutschen Handelsunternehmen investieren beispielsweise zunehmend in die Nutzung von erneuerbaren Energien, energieeffiziente Technologien bei der Kühlung und in die Anwendung von weniger treibhausgasschädlichen Kühlmitteln. Durch die Erforschung und Nutzung der individuell unterschiedlich vorliegenden Energieeffizienzpotentiale leisten immer mehr Handelsunternehmen damit ihren verantwortungsbewussten Beitrag zum Klimaschutz und der Reduzierung von CO2- Emissionen. 5