Heft Naturkunde - Cevi Ostschweiz

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Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG.................................................................................... 3
PFLANZENWELT .............................................................................. 3
WERTVOLLE EIGENSCHAFTEN DES WALDES .............................................. 3
BÄUME........................................................................................... 5
NADELBÄUME .................................................................................... 5
LAUBBÄUME ...................................................................................... 8
STRÄUCHER .................................................................................. 13
KRÄUTER (STAUDEN) ................................................................... 16
GETREIDEARTEN ........................................................................... 17
WIE KANN ICH DIE NATUR SCHÜTZEN? ........................................ 20
VERHALTEN IN DER NATUR .......................................................... 20
WETTER ........................................................................................ 21
DIE JAHRESZEITEN ............................................................................. 21
DIE ZEITMESSUNG ............................................................................ 21
WARM- UND KALTLUFT ..................................................................... 23
LUFTSTRÖMUNGEN - WINDE............................................................... 24
WOLKEN ......................................................................................... 25
DER FÖHN....................................................................................... 27
PRÜFUNGSANFORDERUNGEN ...................................................... 27
Herausgeberin dieses Heftes: Fachgruppe Ausbildung
des Cevi Ostschweiz, 2013
Die Fachgruppe Ausbildung und der Cevi Ostschweiz
übernehmen keine Haftung für die Anwendung des Inhalts.
Cevi Ostschweiz, Magnihalden 9, 9000 St. Gallen
071 351 54 31 / [email protected]
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Einleitung
Wurdest du auch schon von einem Jungscharkind gefragt, was dies für eine Pflanze ist oder ob man die Beeren von dieser Pflanze giftig sind? Oder du hast an den
Himmel geschaut und dich gefragt, was diese Wolken
bedeuten werden?
Im Cevi verbringen wir viel Zeit in der Natur. Dieses Heft
soll dir helfen die Augen zu öffnen für das, was dich in
der Natur umgibt.
Pflanzenwelt
Jede freie Fläche wird früher oder später von Pflanzen
besiedelt. Oft machen kleine Kräuter und Gräser den
Anfang. Später kommen dann Sträucher und Bäume
dazu. Somit wäre bald ganz Mitteleuropa mit Wald bedeckt, würde der Mensch nicht regelmässig die Äcker
und Wiesen pflegen.
Jede Pflanze hat ihren bevorzugten Lebensraum. Die
einen mögen es auf freiem Feld in der prallen Sonne zu
wachsen, andere bevorzugen schattigere Orte unter
Bäumen. Auch spielt die Bodenart und die Verfügbarkeit
des Wassers eine wichtige Rolle. Die einen Pflanzen können besser mit Trockenheit umgehen als andere und
einige wiederum ertragen feuchte und sumpfige Böden
gut.
Der Wald in der Schweiz wird als Mischwald bezeichnet,
da in ihm verschiedene Laub- und Nadelbäume wachsen.
Wertvolle Eigenschaften des Waldes
Der Wald übernimmt wichtige Aufgaben für unsere Umwelt. Er sorgt für:
• Speicherung von Kohlenstoff. Die Pflanzen nehmen
Kohlenstoff als Kohlendioxid aus der Luft auf. Sie
speichern ihn in Form von Cellulose. Dabei geben sie
Sauerstoff in die Luft ab.
• Saubere Luft. Durch das Aufnehmen und Abgeben
von Gasen aus der Luft, bleiben die Schmutzpartikel
3
Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
•
•
•
•
•
der Luft in der Pflanze und die Luft wird dadurch gesäubert.
Sauberes Wasser. Durch die vielen Wurzeln und Bodenlebewesen im Boden des Waldes wird das Wasser
gesäubert.
Schutz vor Überschwemmungen. Bei starkem Regen
kann der Waldboden dank der zahlreichen Poren in
kurzer Zeit viel Wasser aufnehmen. So dass sich nicht
alles Wasser in den Bächen sammelt die bei starkem
Regen zu überlaufen drohen.
Schutz vor Austrocknung. Das grosse Blätterdach
des Waldes gibt dem Boden Schatten und schütz ihn
somit vor starker Austrocknung.
Schutz vor Erosionen (Erdrutsche, Wegschwemmen
des Bodens). Die starke Durchwurzelung des Waldbodens hält die Erde gut zusammen und verhindert
so, dass die Erde wegrutscht oder weggeschwemmt
wird.
Bannwald. An steilen Hängen in den Bergen verhindert der Wald das Losrutschen von Schneebrettern
und Lawinen.
Auch ziehen Tiere und Menschen grossen Nutzen aus
dem Wald.
• Lebensraum für Tiere. Der Wald gibt vielen verschiedenen Tierarten ein Zuhause.
• Erholungsgebiet. Für den Menschen ist der Wald ein
wertvolles Erholungsgebiet um Sport zu treiben, spazieren zu gehen, durchzuatmen und um an heissen
Tagen im kühlen Schatten zu verweilen.
• Holzlieferant. Im Wald wächst der wichtige Rohstoff
Holz, den wir sehr vielseitig verwenden für Möbel,
Häuser, zum Heizen usw.
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Bäume
Zu den Bäumen zählt man alle Pflanzen, die verholzen
und einen oder mehrere dicke Stämme bilden.
Nadelbäume
Tanne (Weisstanne)
Ist vom Fuss bis zur Spitze gerade, mit waagrechten, in
Etagen angeordneten Ästen.
Die Rinde ist glatt, bräunlichgrau oder weisslich;
die Nadeln sind sehr kurz, flach, stechen nicht und auf
der Unterseite weisen sie zwei silberweisse Striche auf.
Der Baum blüht im Mai/Juni. Die einzeln stehenden weiblichen Zapfen
ragen aufrecht
am Aussenende der Zweige
empor.
Sie sind im
Oktober
reif
und Iösen sich
Schuppen für
Schuppen vom
Baum: niemals
Zapfen unter
dem Baum!
Cevi-Alltag:
Weisstannenholz gibt mittlere Glut und weinig Rauch.
Fichte (Rottanne)
Ist vom Fuss bis zur Spitze gerade, die Äste in Etagen
rund um den Stamm angeordnet (wie bei der Tanne),
sind aber nach oben gebogen. Die kleinen Zweige rechts
und links an den Ästen hängen zu beiden Seiten herab.
Die Rinde ist glatt und braun, sie wird mit dem Alter
dunkler, oft auch schuppig und rissig.
Die Nadeln sind hart und stechen; sie sind fast rund und
sind einzeln rund um den Zweig angeordnet.
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Der Baum blüht
im April/Mai. Im
Oktober hängen
die reifen weiblichen Zapfen am
äussersten Ende
der Zweige herab,
bevor sie sich
lösen und als
Ganzes abfallen.
Cevi-Alltag:
Im Unterholz der
Rottanne
findet
man oft auch bei
Regenwetter trockene, feine Äste
zum Anfeuern.
Lärche
Bis 35m hoch. Einziges einheimisches
Nadelholz, das im Winter seine Nadeln
verliert. Rinde rotbraun, rissig schuppt.
Äste unregelmässig am Stamm verteilt.
Nadeln hellgrün, büschelweise, werden
im Herbst gelb. Kleine, stehende Zapfen.
Arve, Zirbel
Hochgebirgsbaum, bis 25m hoch. Meist
mehrgipflig. Nadeln zu fünft gebüschelt,
5–7cm lang, blaugrün. Junge Zapfen bläulich, später zimtbraun, fallen ganz ab. Sie
enthalten die essbaren Arven Nüsschen.
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Eibe
Strauch oder kleiner Baum bis 16m
Höhe. Oft mehrere Gipfel. Äste meist
bis zum Boden. Rinde rotbraun, abblätternd. Holz sehr zäh. Nadeln weich,
zweizeilig, oben glänzend dunkelgrün,
unten matt hellgrün, kurze Spitze. Rote, schleimige Beeren die becherartig
den giftigen Samen umschliessen.
Föhre (Kiefer)
Bis 40m hoch. Rinde bei jungen Bäumen rötlich, dünnblätterig, im Alter
grau, längsrissig, dick. Nadeln 4–6 cm
lang, jeweils zu zweit. Zapfen kurz mit
dicken Schuppen. Wächst auf trockenem Boden wie auch im Moor. Im Alter
weit hinauf astfrei.
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Laubbäume
Rotbuche
Ihr
kreisrunder
Stamm ist meist
kerzengerade und
sehr
hoch.
Die
Zweige tragen typische
Knospen:
braun, stark zugespitzt.
Die hellgraue Rinde
ist glatt;
Das ovale ganzrandige (nicht gesägte)
Blatt mit kurzem
Stiel hat feine Haare am Rand und auf den Nerven der
Unterseite.
Der Baum blüht im April/Mai, doch nicht in jedem Jahr.
Die männlichen Blüten sind hängende Kätzchen an der
Basis der Triebe, die weiblichen Blüten stehen jeweils zu
zweit an den Triebenden in einem Becher mit weichen
Stacheln, der beim Reifen trocknet, sich vierteilt und
zwei braune dreikantige Bucheckern freigibt, die einen
essbaren Kern enthalten.
Hagebuche
Weissbuche, Hainbuche. Bis 25m hoch.
Rinde hellgrau, meist mit Furchen, die
von unten nach oben laufen. Zweige
dünn. Blätter zweizeilig, länglich eiförmig, doppelt gesägt, mit 11–15 parallel laufenden, vertieft liegenden Seitennerven. Same sitzt in dreilappigem
Flugblatt.
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Eiche
Die dicke Rinde ist rau, dunkelgrau und weist tiefe
Längsrisse auf;
Die einfachen Blätter mit meist sehr kurzem Stiel sind
charakteristisch gebuchtet. Die Früchte sind Eicheln, die
mit dem unteren
Ende
in
dem
schuppigen
Becher stecken. In
manchen Jahren
fällt die Fruchtmenge sehr reichlich aus
(Vollmast), in anderen
ist sie geringer,
bis sich der Baum
von
der
allzu
grossen
Fruchtschütte wieder erholt hat.
Birke
Ihr auffälliger Stamm ist schlank und hoch; die Äste tragen lange und dünne, abwärts gerichtete Zweige;
Die Rinde ist
glatt,
weiss
oder silbrig mit
schwarzen Flecken und löst
sich rundherum
in
schmalen
Streifen
vom
Stamm.
Das
einfache
Blatt ist fast
dreieckig, stark
und
unregelmässig gesägt.
Der Baum blüht
im
April/Mai
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mit lang herabhängenden männlichen Kätzchen und
zunächst aufgerichteten weiblichen Kätzchen, die später
ebenfalls hängen und trockene Früchte mit hautigen
Flügeln bringen, die Schmetterlingen ähneln.
Ahorn
3 Arten, Spitzahorn, Feld- und Bergahorn sind in Westeuropa besonders verbreitet:
Die Blätter sind gelappt und stehen sich auf langen Stielen paarig gegenüber; die Nerven bestimmen die 3-7
Lappen, die mehr oder weniger tief geteilt und je nach
Art mehr oder weniger gezähnt sind;
Die Blütezeit ist im Mai; die Früchte sind doppelte Spaltfrüchte, in
Propellerform
geflügelt.
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Feldulme
Bis 30m hoch. Stamm walzenförmig, mit
vielen Wurzelanläufen. Krone oben breit,
verjüngt sich nach unten. Blätter kahl, in
der Mitte am breitesten. Blüten in Büscheln
vor Blattausbruch. Same (plattes Nüsschen)
liegt in der oberen Fruchthälfte.
Linde
Bis 25m hoch vor allem bei Bauernhöfen. Gesunder und guter Tee aus Lindenblüten. Weiches Holz, geeignet für die Schnitzerei. Herstellung von Spielwaren, Holzschuhen, Zündhölzern und Zeichenkohle.
Esche
Bis 35m hoch, schlank. Stamm walzenförmig. Rinde grau, längsrissig. Knospen dick, samtig schwarz. Blätter unpaarig gefiedert, Teilblättchen lanzenförmig, gezähnt. Blüht in Rispen, die in
Sträusschen vor Blattausbruch erscheinen.
Akazie
(eigentlich Robinie, falsche Akazie). Bis
25m hoch. Knorriges Astwerk. Blätter unpaarig gefiedert, die 9–17 Teilblättchen
sind elliptisch, ganzrandig, dünn. Blüten
weiss, stark duftend, bilden hängende
Trauben. Früchte in platter, bis 10cm langer Hülse.
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Aspe
Espe, Zitterpappel. Strauch oder Baum, bis
20m hoch. Blätter rundlich, buchtig bis eckig
gekerbt, kahl. Blattstiel lang und dünn, lässt
Blätter beim geringsten Lufthauch erzittern.
Blütenkätzchen rötlichgrau, zottig bewimpert.
Weisserle
Strauch oder Baum, bis 20m hoch. Rinde
hellgrau, glatt, im Alter längsrissig. Blätter
elliptisch mit deutlicher Spitze, oben dunkelgrün, unten graugrün. Blüht im Februar/
März vor Blattausbruch. Rotbraune, hängende Staubkätzchen. Fruchtkätzchen eiförmig, rot.
Schwarzerle
Bis 30m hoch. Stamm gerade, reicht bis zum Gipfel. Rinde dunkelgrau, rissig. Krone licht.
Seitenäste kurz, waagrecht abstehend. Blätter oben dunkelgrün, klebrig, haben statt der Spitze eine Einbuchtung. Blüten ähnlich der Weisserle.
Rosskastanie
Raschwüchsiger Baum, bis 25m hoch. Klebrige Knospen.
Blütenrispen sehr schön. Früchte von Wildtieren gefressen. Holz für Kistenfabrikation und Schnitzerei. (kein
Bild)
Walnussbaum
25m hoher Baum. Heimat im Orient. Eines der edelsten Harthölzer.
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Sträucher
Sind verholzende Pflanzen, bei denen mehrere ähnlich
dicke Äste vom Boden aus gehen. Die gesamte Wuchsform ist meist rundlich bis oval. Einige Arten können,
wenn sie älter sind, auch zu Bäumen heranwachsen.
Schwarzdorn
Schlehe. Dorniger Strauch, bis 4m hoch.
Rinde glänzend dunkelgrau. Blätter klein,
verkehrt eiförmig bis lanzenförmig, fein
gesägt. Blüten schneeweiss, fünfblättrig,
erscheinen vor den Blättern. Blauschwarze, kugelige, 15mm breite, bereifte Steinfrucht. Geniessbar, schmeckt herb und
sauer.
Hundsrose
Bis 2m hoher Busch. Rinde grün, Äste mit
hakigen Stacheln. Blätter unpaarig gefiedert,
Nebenblatt am Stielansatz, Blüten rosa, fünfblättrig. Frucht: Hagebutte.
Wachholder
Strauch, kann bis 10m hoch werden. Nadeln 1–2cm lang, oben blaugrün, unten
grün, stechen. Beeren im ersten Jahr grün,
im zweiten blauschwarz.
Schwarzer Holunder
In Berggegenden. VitaminC–reich. Aus gekochten Beeren
Saft auspressen, mit Zucker kochen; Konfitürengelée.
(ohne Bild)
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Hartriegel
Tintenbeere. Bis 4m hoch. Junge Zweige
karminrot. Blatt eiförmig, kahl. Blüten weissgelb. Beeren schwarz, ungeniessbar.
Heckengeissblatt
Strauch, bis 2m hoch. Zweige dünn, hell.
Besenreisig. Blätter gegenständig, eiförmig,
ganzrandig, beidseits leicht behaart. Hellgelbe Blüten in Blattstacheln. Beeren
kirschrot, zwei an einem Stiel.
Liguster
Strauch, bis 4m hoch. Blätter gegenständig,
lanzenförmig, kahl, ledrig. Blüten in weissen
Ripsen. Beeren glänzendschwarz, kugelig.
Schneeball
Strauch, bis 4m hoch. Rinde graubraun. Blätter dreilappig, kahl. Blüten in flachen Dolden, Randblüten weiss, grösser als die übrigen. Rote Beeren mit flachem, rötlichem,
fast herzförmigem Samen.
Wolliger Schneeball
Strauch, bis 2,5m hoch. Rinde zimtbraun.
Junge Triebe graufilzig. Blätter oval, gezähnt, beidseits rau behaart. Blüten wohlriechend, gelblichweiss, in kugeligen Dolden. Beeren eiförmig, breitgedrückt, erst
rot, dann schwarz.
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Spindelbaum
Pfaffenhütchen. Strauch, bis 3m hoch. Rinde grün. Blätter gegenständig, eiförmig,
fein gezähnt. Vierteilige, rosafarbene Beerenkapseln. Same orange, kugelig.
Vogelbeerbaum
Eberesche. Strauch oder bis 12m hoher
Baum. Knospen lang, braun, wollig. Blätter
unpaarig gefiedert. Blüht Mai/Juni in dichten
weissen Dolden. Vogelbeeren rot, geniessbar.
Weissdorn
Dorniger Strauch oder kleiner
Baum, bis 8m hoch. Blätter 3-5lappig, derb, oben glänzend. Blüten weiss, fünfblättrig. Frucht:
rotes Äpfelchen, erbsengross.
Haselnuss
Strauch oder kleiner Baum, bis 8m hoch. Blätter verkehrt
eiförmig oder rundlich, doppelt gesägt, am Stiel herzförmig eingebuchtet. Stiel kurz, behaart. Blüht Februar/März vor Blattausbruch. Männliche Blüten: gelbgrüne,
hängende Kätzchen. Weibliche Blüten,
aus denen die Haselnuss hervorgeht:
kleine Knospen in den Astwinkeln.
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Kräuter (Stauden)
Nennt man alle weichen, nicht verholzenden Pflanzen,
wie Gräser, Wiesenblumen, Farne usw. Die meisten
dieser Pflanzen werden im Winter braun und sterben
oberirdisch ab. Sie überdauern unter der Erde in ihren
Wurzeln, Knollen oder Zwiebeln und treiben im Frühjahr
wieder erneut aus. Dies wären zum Beispiel: Farne, Wiesensalbei, Schafgarbe, Brennnessel, Spitzwegerich,
Thymian, Gräser usw.
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Getreidearten
Winterweizen: Verschiedene Abarten. 250 Tage bis zur
Ernte.
Sommerweizen: Wird früh im Frühjahr gesät.
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Roggen: Verschiedene Abarten; im Frühjahr und Herbst
gesät; gedeiht bis 2200m Höhe; sehr lange Strohhalme;
dient zum Aufbinden der Reben.
Hafer: Nahrung für die Pferde (3–12kg pro Tag). Suppe;
Flocken.
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Gerste: 2, 4, 6 Reihen Körner; kurze Halme; Bierherstellung, Mehl, Malz. Viehnahrung.
Mais: In warmem Klima; Aussaat im Mai / Juni, Ernte im
September / Oktober.
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Wie kann ich die Natur schützen?
Jeder einzelne kann seinen Teil zum Schutz der Natur
beitragen. Hier einige Beispiele die man beachten sollte:
• Nicht zu viel Wasser verbrauchen (Wasser abstellen beim Zähneputzen, kurz duschen, usw.)
• Abfall trennen (Altpapier, Alu, PET, usw.)
• Möglichst Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel
benutzen
• Möglichst wenig Wegwerfartikel verwenden
Verhalten in der Natur
In der Natur gilt es möglichst keine Spuren zu hinterlassen.
Hier einige wichtige Punkte die man befolgen sollte:
• Keinen Abfall liegen lassen, denn das schadet
den Tieren und Pflanzen. Abfall fachgerecht entsorgen.
• Nur an geeigneten Plätzen eine Feuerstelle errichten. Das heisst mindestens 3 Meter Abstand von
Bäumen, da sonst die Wurzeln Schaden nehmen.
Am besten Erdziegel ausstechen, um am Schluss
die Feuerstelle wieder schliessen zu können.
• Pflanzen und Bäume nicht unnötig ausreissen
oder verletzen.
• Tiere nicht aufscheuchen oder ihnen nachjagen
• Naturschutzgebiete beachten und nicht betreten,
denn dies sind Oasen für die Tiere in denen sie
ungestört sein können.
• Unnötiger Lärm vermeiden
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Wetter
Die Jahreszeiten
Schon immer haben die Menschen sich an der Sonne
orientiert und ihr Jahr daran abgeleitet.
Länge des ganzen Jahres: 365 Tage und 6 Stunden.
Wenn wir das Bild betrachten, fällt uns auf, dass die Erde
im Winter von der Sonne am wenigsten entfernt ist, im
Sommer am weitesten. Der Winter, die kürzeste Jahreszeit, beginnt am 22. Dezember mit dem kürzesten Tag.
Allmählich werden aber die Tage länger. Im Frühling
merkt man deutlich, wie die Sonne immer früher aufgeht, bis wir am 22. Juni den längsten Tag haben. Langsam geht die Sonne früher unter, im Herbst verkürzen
sich die Tage merklich, bis am 22. Dezember wieder das
Minimum an Sonnenscheindauer erreicht ist. Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen vergrössert sich ab 22.
Dezember, und es wird wärmer. Der Einfallswinkel verkleinert sich ab 22. Juni, und es wird kälter.
Die Zeitmessung
Der Tag. Unser Zeitmass ist der Tag. Es ist die Dauer
einer Umdrehung der Erde um ihre eigene Achse zwischen zwei Sonnenhöchstständen, Mittagen (=Sonnentag). Ein anderes Mass ist der Sterntag. Dieser ist aber
vier Minuten kürzer als ein Sonnentag. Stellen wir uns
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Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
die Sonne und irgendeinen Stern im Süden vor. Die Erde
wandert nun 23 Stunden 56 Minuten weiter, der unendlich weit entfernte Stern steht schon wieder im Süden,
die Sonne aber erst in vier Minuten, weil die Erde inzwischen auf ihrer Bahn weitergewandert ist. Wollen wir das
in einer Gleichung ausdrücken, so sagen wir: Ein Jahr hat
365 Sonnentage zu 24 Stunden, oder 366 Sterntage zu
23 Stunden 56 Minuten.
Der Monat wird durch einen Umlauf des Mondes um die
Erde bestimmt. Da man früher das Jahr in 12 solche Monate einteilte, geriet die Zeitrechnung bald in ein Durcheinander. Denn der Mond umkreist die Erde in einem
Jahr 13-mal. Später ging man zu den 12 mittleren Monaten über, wie wir sie heute kennen.
Die Erde bestimmt durch einen Umlauf um die Sonne das
Jahr. In dieser Zeit dreht sie sich 366mal, wir haben 365
Sonnentage oder 366 Sterntage. Eine besondere Erscheinung ist das Schaltjahr. Weil die Erde für jeden Umlauf
rund 365 1/4 Sonnentage braucht, wird alle 4 Jahre ein
Tag eingeschaltet, der 29. Februar.
Die Ortszeit ist von Ort zu Ort verschieden, weil die Sonne an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten am
höchsten steht. In Chur z.B. 8 Minuten früher als in Bern.
Wir berechnen die Ortszeit:
Ist es 12 Uhr MEZ (Mitteleuropäische Zeit), so ist es in
Bern 11 Uhr 30 MOZ. Die MOZ (Mittlere Ortszeit) geht
also 30 Minuten nach. Diese 30 Minuten erhalten wir,
indem wir die geographische Länge von Bern mit 4 multiplizieren, und das Resultat von 60 abzählen. Das Endergebnis nennt man Zeitkorrektur. Wir ziehen sie von der
MEZ ab. Wir suchen nun die MOZ für Genf (6 Grad ö.L.)
um 18 Uhr MEZ. Zeitkorrektur = 60—(4x6) = 36. MOZ in
Genf also 17 Uhr 24. Um das ewige Richtigstellen der
Uhr zu vermeiden, hat man die Zonenzeit eingeführt.
Das heisst alle Orte einer gewissen Zone, die sich vom
Nord- zum Südpol erstreckt, haben die gleiche Zeit. Unsere Uhren zeigen die MEZ an, die gegenüber der Westeuropäischen Zeit (= Weltzeit oder Greenwicher Zeit) 1
Stunde vorgeht.
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Warm- und Kaltluft
Das so dargestellte Nebeneinander von Warmluft und
Kaltluft ist für das Wettergeschehen von wesentlicher
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Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
Bedeutung. Unter gleichem Druck ist Kaltluft schwerer
als Warmluft; ein Gleichgewichtszustand im Luftmeer ist
aber erst erreicht, wenn schwere und leichte Luftmassen
nicht nebeneinander, sondern übereinander liegen und
zwar so, dass sich die schwere Luftmasse unten und die
leichte oben befindet. Das Tiefdruckgebiet bildet den
Mechanismus, mit dessen Hilfe sich diese Umlagerung
vom Nebeneinander in das Übereinander vollzieht. Damit
ein T entstehen kann, müssen also Temperaturgegensätze vorhanden sein. Das ist der Fall, wenn polare Kaltluft nach Süden und tropische Warmluft nach Norden
vordringen. Der Kampf der Luftmassen mit verschiedenen Eigenschaften und unterschiedlicher Herkunft spielt
sich dreidimensional ab (darum auch die Wetterbeobachtung auf grossen Höhen).
Luftströmungen - Winde
Die Sonne ist der Motor des Wettergeschehens auf der
Erde. Sie erwärmt die Luft und die Erdoberfläche während des Tages und lässt sie während der Nacht abkühlen. Dadurch entstehen warme und kalte Luftströmungen
(Winde). Warme Luft wird zufolge der Volumenvergrösserung leichter und steigt. Die so entstehende Sogwirkung
24
Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
zieht zum Ausgleich kalte Luftmassen nach. Anderseits
werden durch kalte, absinkende Luft andere Luftmassen
verdrängt. Diese thermischen Vorgänge, die Ausgleichsströmungen der Luft hervorrufen, kannst du Wind nennen.
Die Geschwindigkeit der Winde wird in Metern pro Sekunde m/s oder in Kilometern pro Stunde km/h oder
nach der Windstärkeskala von Admiral Beaufort (1806)
angegeben.
Windstärke
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Windart
m/s
Windstille
0,5
sehr schwacher Wind 1
schwacher Wind
2- 3
leichter Wind
4- 5
mässiger Wind
6- 7
ziemlich starker Wind 9-10
starker Wind
12-13
sehr starker Wind
15
stürmischer Wind
19
Sturm
23
starker Sturm
27
heftiger Sturm
30
Orkan
über 35
km/h;
1–3
3- 5
8-10
16-18
25
35
45
55
70
80
95
110
über130
Wolken
Wolkenbildung
Wir haben bereits gesehen, dass erwärmte Luft Feuchtigkeit aufnimmt und steigt. Beim Aufsteigen kühlt sie sich
aber ab (etwa 1°C pro 100 m Höhendifferenz). Sobald
diese mit unsichtbarem Wasserdampf gesättigte Warmluft genügend abgekühlt ist, kondensiert sie, d. h. der
Wasserdampf verdichtet sich und wird flüssig. Die so
flüssig gewordene Luftfeuchtigkeit wird als Nebel oder
Wolke sichtbar. Es bilden sich aus dem Wasserdampf
immer grössere Tropfen, es beginnt zu regnen; bei stark
absinkender Temperatur schneit oder hagelt es.
Du wirst schon bemerkt haben, dass die abgekühlte,
vom Wasserdampf fast ganz befreite Luft infolge der
Volumenverkleinerung wieder schwer wird und so das
Bestreben hat, nach unten zu fliessen. Dabei erwärmt sie
25
Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
sich und trocknet aus (Reibungswärme). Damit wird sie
für Wasserdampf wieder aufnahmefähig. Der Kreislauf
beginnt von neuem. Fassen wir zusammen: Aufsteigende
Luft führt zu Wolkenbildung und Niederschlägen (Tief),
absteigende Luft dagegen wirkt wolkenlösend (Hoch)
und hat schönes Wetter zur Folge.
Wetterlage
Temperatur
Wolken
Niederschlag
Barometer
Bise aus
Nordosten, kalt,
trocken
solange
der
Wind
weht,
kalt
keiner
hoch Geht über in
Westwindwetter: Barometer
steigt. Hohe
Schichtenwolken beginnen
den Himmel zu
verschmieren
Westwind
aus SW
(Atlantik),
warm,
feucht
relativ
warm,
später
kälter
anfangs
gleichmässiger Regen.
Später
stossweise
Regenschauer mit
zeitweisen
Aufhellungen
tief
Geht über in
Bisenlage: Barometer steigt.
Temperatur
sinkt. Wolken
lösen sich auf.
Wind dreht
über NW nach
NE
Föhn aus
Süden.
Entlädt
alles Wasser südlich
der Alpen.
Warm und
trocken
in der
Höhe
sehr
kalt, in
den
Tälern
warm
Solange der
Wind weht,
keine; dann
plötzliches
Einsetzen
von heftigen
Regengüssen
fallend
Übergang in
Westwindlage
Staulage,
Nordföhn
aus N bis
NW, kalt,
feucht
kalt,
unfreundlich
Je nach Temperatur: meist keine
Wolken. Wenn
kälter, dann
leichte, zerfetzte,
schnellbewegte
Wolken (Bisennebel). In den Niederungen oft
Tiefennebel im
Winter
Anfänglich sehr
hohe Schichtenwolken, die den
Himmel verschmieren. Von
Westen her zunehmend tiefere
Wolkenschichten.
Später einzelne
Wolkenpakete,
aufhellend
Über den Alpentälern helle Föhnlöcher bis tief ins
Mittelland hinein.
Daneben eher
starke Bewölkung. Sobald der
Wind aufhört,
rasche Zunahme
der Bewölkung
Schwere, träge
schwarze Regenwolken
ununterbrochener,
starker Regen
rela- Übergang meist
in Bisenlage
tiv
hoch
26
Übergang bei
Wetterumschlag
Lernunterlagen Spezialistenprüfung - Natur
Der Föhn
Prüfungsanforderungen
•
•
•
•
•
•
•
•
10 Bäume anhand von Bildern, Blättern, Zweigen oder Früchten (Blüten) erkennen
5 Sträucher anhand von Bildern, Blättern, Zweigen oder Früchten (Blüten) erkennen
Nenne drei Getreidearten, die bei uns angebaut
werden
Nenne 5 wichtige Punkte, wie man sich in der Natur verhalten soll
Nenne 5 wichtige Aufgaben des Waldes für die
Umwelt
Erkläre den Zusammenhang Sonnenstand/Jahreszeiten
Erkläre wie Wind und Wolken entstehen
Beschreibe die Wolken bei den vier Wetterlagen
27
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