A → B

Werbung
2. Elemente der Logik
Deduktion
A
Voraussetzung
Prämisse, Annahme
Brückenkurs Mathematik
−→
B
−→
Behauptung
Conclusio, Schlußfolgerung
Folie 2.46
2. Elemente der Logik
Beweisprinzipien
- Angabe eines Gegenbeispiels
- direkter Beweis
- Beweis durch Kontraposition
- Widerspruchsbeweis
-
Äquivalenzbeweis
Beweis durch Fallunterscheidung
Beweis atomarer Aussagen
Beweis von Aussagen mit Quantoren
- kombinatorischer Beweis
- Beweis durch vollständige Induktion
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.47
2. Elemente der Logik
Lemma 1
Wenn a durch 6 teilbar ist, dann ist a auch durch 3
teilbar.
Beweis (ausführlich)
A: a ist durch 6 teilbar.
A1: a = 6 · k für eine ganze Zahl k.
(Def. der Teilbarkeit durch 6)
A2: a = (2 · 3) · k für eine ganze Zahl k.
(6 = 2 · 3)
A3: a = (3 · 2) · k für eine ganze Zahl k.
(Kommutativität von ·)
A4: a = 3 · (2 · k) für eine ganze Zahl k.
(Assoziativität von ·)
A5: a = 3 · k 0 für eine ganze Zahl k 0.
(Ersetzung von 2 · k durch k 0)
B: a ist durch 3 teilbar.
(Def. der Teilbarkeit durch 3)
Die fünf Implikationen
A → A1, A1 → A2, A2 → A3, A3 → A4, A4 →
A5 , A5 → B
sind jeweils wahre Aussagen und damit auch A → B
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.48
2. Elemente der Logik
Indirekte Beweise
Zu
A→B
sind äquivalent:
¬B → ¬A
A ∧ ¬B → B
A ∧ ¬B → ¬A
Brückenkurs Mathematik
(1)
(2)
(3)
Folie 2.49
2. Elemente der Logik
Beweis durch Kontraposition
Lemma 2
Wenn a2 eine ungerade Zahl ist, dann ist a ungerade.
¬B → ¬A
lautet:
Wenn a gerade ist, dann ist a2 gerade.
Beweis (ausführlich)
¬B: a ist gerade.
A1: a = 2 · k für eine ganze Zahl k.
(Definition einer geraden Zahl)
A2: a · a = (2 · k) · a für eine ganze Zahl k.
(Multiplikation mit a)
A3: a2 = 2 · (k · a) für eine ganze Zahl k.
(Assoziativität von ·)
A4: a2 = 2 · k 0 für eine ganze Zahl k 0.
(Ersetzung von k · a durch k 0)
¬A: a2 ist gerade.
(Definition einer geraden Zahl)
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.50
2. Elemente der Logik
Beweis durch Widerspruch
A → B ist logisch äquivalent zu (A ∧ ¬B) → f .
Lemma 3
Wenn a und b gerade natürliche Zahlen sind, dann ist
auch a · b gerade.
Wir zeigen:
Die Aussage
a und b sind gerade natürliche Zahlen, und a · b ist
”
ungerade.“
ist falsch.
Beweis (ausführlich)
A ∧ ¬B: a und b sind gerade, und a · b ist ungerade.
A1: a ist gerade, und b = 2 · k für eine ganze
Zahl k, und a · b ist ungerade.
(Definition einer geraden Zahl)
A2: a ist gerade, und a · b = a · (2 · k) für eine
ganze Zahl k, und a · b ist ungerade.
(Multiplikation von a und b)
A3: a ist gerade, und a · b = (a · 2) · k für eine
ganze Zahl k, und a · b ist ungerade.
(Assoziativität von ·)
A4: a ist gerade, und a · b = (2 · a) · k für eine
ganze Zahl k, und a · b ist ungerade.
(Kommutativität von ·)
A5: a ist gerade, und a · b = 2 · (a · k) für eine
ganze Zahl k, und a · b ist ungerade.
(Assoziativität von ·)
A6: a ist gerade, und a · b = 2 · k 0 für eine ganze
Zahl k 0, und a · b ist ungerade.
( Ersetzung von a·k durch k 0)
A7: a ist gerade, und a · b ist gerade, und a · b ist
ungerade.
(Definition einer geraden Zahl)
Widerspruch!
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.51
2. Elemente der Logik
Äquivalenzbeweis
Lemma 4
a ist gerade genau dann, wenn a2 gerade ist.
Beweis
(→)
Sei a gerade. Aus Lemma 3 folgt, dass a2 ebenfalls gerade ist.
(←) Beweis durch Kontraposition
Sei a ungerade. Dann ist
a = 2 · k + 1 für eine ganze Zahl k.
Also ist
a2 = (2·k)·(2·k)+2·(2·k)+1 = 2·(k ·2·k +2·k)+1
d.h. a2 ist ungerade
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.52
2. Elemente der Logik
Beweis durch Fallunterscheidung
Lemma 5
a2 geteilt durch 4 lässt entweder den Rest 1 oder den
Rest 0.
Beweis
Fall 1: a ist gerade
Dann ist a = 2 · k für eine ganze Zahl k.
=⇒ a2 = 4 · k 2
Also ist a2 ohne Rest durch 4 teilbar.
Fall 2: a ist ungerade
Dann ist a = 2 · k + 1 für eine ganze Zahl k.
=⇒ a2 = (2 · k) · (2 · k) + 2 · (2 · k) + 1 = 4 · (k 2 + k) + 1
Also bleibt Rest 1 beim Teilen von a2 durch 4.
Lemma 6
Mindestens eine der ganzen Zahlen a, a + 2 und a + 4
ist durch 3 teilbar.
Beweis als Übungsaufgabe
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.53
2. Elemente der Logik
Beweis atomarer Aussagen
die Aussage
A
ist logisch äquivalent zu
w −→ A
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.54
2. Elemente der Logik
Beweis von Aussagen mit Quantoren
∀x : (A(x) −→ B(x))
beweist man folgendermaßen:
wähle a beliebig aus dem Individuenbereich
beweise die Implikation A(a) → B(a)
da a beliebig gewählt werden kann, folgt
∀x : (A(x) → B(x))
Lemma 7
Für jede natürliche Zahl t und für jede natürliche Zahl
n gilt: Wenn t ≥ 2 und t ein Teiler von n ist, dann ist
t kein Teiler von n + 1.
Beweis Widerspruchsbeweis
t, n seien beliebig gewählte natürliche Zahlen mit:
t ≥ 2 und t ein Teiler von n, t ein Teiler von n + 1
=⇒ n = t · k und n + 1 = t · k 0 für zwei ganze Zahlen
k und k 0
=⇒ 1 = t · k 0 − t · k = t · (k 0 − k).
=⇒ 1/t = k 0 − k.
Da k 0 − k ganze Zahl, gilt t = 1.
Widerspruch zu t ≥ 2 !
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.55
2. Elemente der Logik
Beweis von Aussagen mit Quantoren
∃x : (A(x) −→ B(x))
beweist man folgendermaßen:
wähle a geeignet aus dem Individuenbereich
beweise die Implikation A(a) → B(a)
damit ist die Existenz eines a mit der Eigenschaft
A(a) → B(a) und die Gültigkeit der Aussage
∃x : (A(x) → B(x)) bewiesen
Satz 2.5
Es gibt unendlich viele Primzahlen
ist logisch äquivalent zu
Satz 2.5a
Für jede natürliche Zahl n gibt es eine natürliche Zahl
p, die größer als n und eine Primzahl ist.
formalisiert:
∀n∃p : (n < p) ∧ p ist Primzahl
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.56
2. Elemente der Logik
Beweis
wählen für n eine beliebige natürliche Zahl a
zu beweisen ist
∃p : (a < p) ∧ p ist Primzahl
gesucht ist natürliche Zahl b mit
(a < b) ∧ b ist Primzahl
nehmen alle Primzahlen p1, p2, . . . ,pk , die kleiner oder
gleich a sind
b = p1 · p2 · . . . · pk + 1
2 Fälle:
- b Primzahl, dann fertig
- b keine Primzahl, dann hat b einen Teiler l, der eine
Primzahl ist
nach Lemma 7 ist l kein Teiler von b − 1 und wegen
b − 1 = p1 · p2 · . . . · pk von allen Primzahlen p1, p2,
. . . ,pk verschieden
damit haben wir gezeigt:
(a < l) ∧ l ist Primzahl
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.57
2. Elemente der Logik
Kombinatorischer Beweis
Dirichlets Taubenschlagprinzip
Halten sich k + 1 Tauben in k Taubenschlägen auf,
so gibt es mindestens einen Taubenschlag, in dem sich
wenigstens zwei Tauben befinden
Brückenkurs Mathematik
Folie 2.58
Herunterladen