ZUSAMMENFASSUNG DER PRODUKTMERKMALE 1. NAME DES

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ZUSAMMENFASSUNG DER PRODUKTMERKMALE
1.
NAME DES ARZNEIMITTELS
HEPARINE NATRIUM B. BRAUN 25.000 I.E./5 ml (5.000 I.E./1 ml), Injektionslösung.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Natriumheparin (Schweinemukosa) 25.000 I.E.
Für eine vollständige Liste der sonstigen Bestandteile, siehe Rubrik 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung.
4.
KLINISCHE DATEN
4.1
Anwendungsgebiete
Behandlung (I.V.)
Antikoagulans bei
4.2
- einer akuten Lungenembolie,
- einer akuten, tiefen, venösen Thrombose.
- Hämodialyse
- extrakorporalem Kreislauf bei Herzchirurgie.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Lösung von Heparine Natrium B. Braun 25.000 I.E./5 ml wird intravenös verabreicht:
. über eine Bolusinjektion
. oder vorzugsweise kontinuierlich mit Injektionspumpe
. oder mit einer Infusion (NaCl 0,9 % oder Glukose 5 %) die Lösung ex tempore zubereiten.


Intravenöse Bolusinjektion:
Eine Anfangsdosis von 5.000 I.E. verabreichen, anschließend alle 4 Stunden 5.000 I.E. oder alle 6
Stunden 10.000 I.E.
Kontinuierliche intravenöse Verabreichung:
Eine Anfangsdosis von 5.000 I.E. verabreichen, anschließend alle 24 Stunden 30.000 I.E.
(kontinuierlich mit Injektionspumpe oder Heparin sofort zur Infusion hinzufügen).
Die hohen Plasmaspiegel, die sich sofort nach einer Bolusinjektion einstellen, erhöhen das
Hämorrhagierisiko.

Im Falle einer Hämodialyse oder eines extrakorporalen Kreislaufs bei Herzchirurgie sind Dosis
und Verabreichungsweise auf den Patienten entsprechend den Ergebnissen der vorher ausgeführten
Koagulationstests, der Eingriffsdauer und der verwendeten Maschine abzustimmen.
Kontrolle der Behandlung
Alle Gerinnungstests werden durch Heparin beeinflusst, der am häufigsten verwendete Test betrifft
jedoch die Messung der aktivierten Thromboplastinzeit (Activated Partial Tromboplastin Time
APTT), auch aktivierte partielle Thromboplastinzeit genannt. Man versucht, die Kontrollzeiten (vor
der Behandlung) bei einer I.V.-Verabreichung von Heparin zu verdoppeln, und die Dosierung wird
entsprechend angepasst.
Die ersten Kontrollen sind 2 Stunden vor der ersten Injektion vorzunehmen. Bei diskontinuierlich
verabreichten I.V.-Injektionen erfolgt 2 Stunden vor jeder Injektion eine neue Kontrolle.
4.3 Gegenanzeigen
Die Arzneimittel dürfen in den folgenden Fällen nicht angewendet werden:
• Überempfindlichkeit gegen Heparin;
• Überempfindlichkeit gegen Benzylalkohol;
• Vorgeschichte oder akuter Zustand einer Thrombozytopenie Typ II, verursacht durch eine
allergische Reaktion auf Heparin;
• mit einer hämorrhagischen Diathese verbundene Erkrankungen, wie beispielsweise:
–
Koagulopathien;
–
schwere Leber-, Nieren- und Pankreaserkrankungen;
• Erkrankungen, bei denen vaskuläre Schäden vermutet werden, beispielsweise
–
Ulcera im Magen-Darm-Trakt;
–
Hypertension mit einem diastolischen Blutdruck von mehr als 150 mm Hg;
–
(aktuelle) Hirnblutung;
–
Verletzungen oder chirurgischer Eingriff am zentralen Nervensystem;
–
cerebrales arterielles Aneurysma;
–
Retinopathien bei Diabetespatienten oder die von einer Hämorrhagie herrühren,
Blutung im Corpus vitreum;
–
Augenoperationen;
–
infektiöse Endokarditis;
•
drohende Fehlgeburt;
•
spinale oder epidurale Anästhesie, Lumbalpunktion;
•
mit einer hämorrhagischen Diathese verbundene Organverletzungen;
•
maligne Tumoren;
•
Ikterus bei Früh- und Neugeborenen;
•
akute Tuberkulose.
Weil eine Heparin-Natriuminjektion 25.000 I.U./5 ml Benzylalkohol enthält, ist die Anwendung bei
Neugeborenen und nicht ausgewachsenen Frühgeborenen kontraindiziert.
4.4. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
Die Verabreichung der Arzneimittel muss auch in den folgenden Fällen vermieden werden, es sei
denn, dass der erwartete Vorteil die möglichen Risiken eindeutig übersteigt:
• Vermutung eines bösartigen Tumors mit Blutungsrisiko;
• Nephro- und Ureterolithiasis;
• chronischer Alkoholmissbrauch.
Eine äußerst sorgfältige medizinische Betreuung empfiehlt sich auch in den folgenden Fällen:
–
während einer Schwangerschaft, vor allem dann, wenn Heparin über einen längeren
Zeitraum verabreicht werden muss;
–
bei älteren Patienten, vor allem bei älteren Frauen;
–
bei der Behandlung mit Fibrinolytika, oralen Antikoagulantien, Arzneimitteln, die die
Blutplättchenaggregation hemmen wie Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel
und/oder Glykoprotein-2b/3a-Hemmer;
–
bei Patienten, die Arzneimittel zur Erhöhung des Kaliumgehalts im Serum
bekommen. Im Allgemeinen muss der Kaliumgehalt im Serum bei Patienten mit
einem Hyperkaliämierisiko verfolgt werden (beispielsweise als Folge von Diabetes
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mellitus, einer beeinträchtigten Nierenfunktion oder von Arzneimitteln, die den
Kaliumgehalt im Serum erhöhen).
Bei der Behandlung mit Heparin sind intramuskuläre und subkutane Injektionen angesichts des
Hämatomrisikos zu vermeiden.
Bei thromboembolischen Komplikationen während der Behandlung mit Heparin muss eine
heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II in Erwägung gezogen und eine Blutplättchenzählung
vorgenommen werden.
Bei einer Thrombozytopenie kann es zu einer Akkumulation kommen.
Wird Heparin Babys, Kindern und Patienten mit einer gestörten Leber- oder Nierenwirkung
verabreicht, ist eine sorgfältige Betreuung obligatorisch, die die Kontrolle des Gerinnungsstatus
umfasst. Dies gilt auch für die Anwendung von Heparin zur Vorbeugung einer Thromboembolie
(niedrig dosierte Therapie).
Organbiopsien und Angiographie dürfen bei einer Behandlung mit Heparin nicht ausgeführt werden.
Patienten, die einer Behandlung mit Heparin unterzogen werden (mehr als 22.500 I.U./Tag), dürfen
keinem Verletzungsrisiko ausgesetzt werden.
Heparin kann zu einer Zunahme bzw. Verlängerung einer Menorrhagie führen. Bei einer anormal
schweren oder azyklischen Uterusblutung muss jede organische Erkrankung, für die eine
Sonderbehandlung erforderlich ist, durch eine zusätzliche gynäkologische Untersuchung
ausgeschlossen werden.
Eine Heparinbehandlung muss stets mit regelmäßigen APTT-Kontrollen und einer
Blutplättchenzählung einhergehen.
Vor der Verabreichung von Heparin müssen die partielle Thromboplastinzeit und die Thrombinzeit
bestimmt werden. Ihre Werte müssen im normalen Bereich liegen.
Zu folgenden Zeitpunkten muss eine Blutplättchenzählung vorgenommen werden:
–
vor dem Anfang der Behandlung mit Heparin,
–
am ersten Behandlungstag,
–
an jedem dritten oder vierten Tag in den ersten drei Wochen der Behandlung und
–
am Ende der Behandlung.
Heparin kann sich auf die Prothrombinzeit auswirken, was bei der Dosisbestimmung der CumarinDerivate zu berücksichtigen ist.
Heparine Natrium B. Braun 25 000 I.E./5 ml enthält Benzylalkohol; dieser Bestandteil kann toxische
und anaphylaktoide (allergische) Reaktionen bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren alt
verursachen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen sind zu berücksichtigen:
Klinisch signifikante Erhöhung der Heparinwirkung und Zunahme der Blutungsneigung durch:
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Blutplättchenaggregationshemmer (Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel, hochdosiertes
Dipyridamol), Fibrinolytika, andere Antikoagulantien (Cumarin-Derivate), nicht steroidale
entzündungshemmende Arzneimittel (Phenylbutazon, Indometacin, Sulfinpyrazon), Glykoprotein2b/3a-Hemmer, hochdosiertes Penizillin, Dextrane, Probenicid, Ethacrynsäure.
Zytostatische Arzneimittel
können die Wirkung von Heparin erhöhen; Doxorubicin beeinträchtigt wahrscheinlich die
Heparinwirkung.
Glyceryltrinitrat (Nitroglycerin), verabreicht über intravenöse Infusion
beeinträchtigt die Wirkung von Heparin. Nach der Beendigung der Verabreichung von
Glyceryltrinitrat kann die APTT plötzlich steigen. Wird Heparin während einer Infusion mit
Nitroglycerin verabreicht, muss die APTT sorgfältig verfolgt und die Heparindosis angepasst werden.
Ascorbinsäure, Antihistaminika, Digitalis, Tetrazykline und Nikotinmissbrauch:
Die Wirkung von Heparin kann beeinträchtigt sein.
Sonstige Arzneimittel, die an Plasmaproteine gebunden sind (beispielsweise Propranolol)
Heparin kann die Proteinbindung auflösen, was die Wirkung erhöht.
Arzneimittel, die den Kaliumgehalt im Serum erhöhen
dürfen nur unter sorgfältiger Betreuung in Kombination mit Heparin verabreicht werden.
Alkalische Arzneimittelsubstanzen (trizyklische psychotrope Mittel, Antihistaminika oder Kinine):
Heparin bildet Salze mit diesen Substanzen, was zu einer gegenseitigen Beeinträchtigung ihrer
Wirkungen führt.
Einfluss von Heparin auf Labortests:
Heparin kann zu falschen Ergebnissen bei verschiedenen Labortests führen, wie
Sedimentationsgeschwindigkeit von Erythrozyten, Resistenz von Erythrozyten und
Komplementbindungstests.
Während einer Behandlung mit Heparin können Schilddrüsenfunktionstests zu falschen Ergebnissen
führen, beispielsweise falsche hohe Werte von T3- und T4-Zahlen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Heparin dringt nicht in die Plazenta vor. Bis heute wurden keine Fälle fötaler Missbildungen
gemeldet, die durch die Verabreichung von Heparin in der Schwangerschaft verursacht sein könnten,
noch gab es Befunde bei Tierversuchen, die auf eine embryotoxische oder fetotoxische Wirkung von
Heparin hinweisen.
Allerdings wurde ein höheres Fehl- und Totgeburtsrisiko gemeldet.
In der Schwangerschaft können Komplikationen, die die Folge zugrunde liegender Krankheiten
und/oder der Behandlung sind, nicht ausgeschlossen werden.
Werden hohe Heparindosen länger als 3 Monate täglich verabreicht, kann das Osteoporoserisiko bei
schwangeren Frauen zunehmen. Daher darf die kontinuierliche Verabreichung hoher Heparindosen
nicht länger als 3 Monate dauern.
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Eine besonders sorgfältige medizinische Betreuung empfiehlt sich, vor allem wenn Heparin zu Beginn
der Schwangerschaft und kurz vor der Entbindung angewendet wird.
Eine besonders sorgfältige medizinische Betreuung empfiehlt sich, vor allem wenn Heparin über eine
längere Zeit angewendet wird.
In der Obstetrikstation darf keine epidurale Anästhesie bei schwangeren Frauen vorgenommen
werden, denen Antikoagulantien verabreicht werden.
Eine gerinnungshemmende Behandlung ist bei Erkrankungen kontraindiziert, die durch eine erhöhte
Blutungsneigung gekennzeichnet werden, wie eine drohende Fehlgeburt (siehe auch 4.3).
Stillzeit
Heparin wird nicht in die Muttermilch ausgeschieden. Werden hohe Heparindosen länger als 3
Monate täglich verabreicht, kann das Osteoporoserisiko bei stillenden Frauen zunehmen. Daher darf
die kontinuierliche Verabreichung hoher Heparindosen nicht länger als 3 Monate dauern.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8. Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: (≥ 1: 10 behandelte Patienten)
Je nach der Dosis: erhöhte Blutungsinzidenzen, vor allem Blutung der Haut, von Schleimhäuten,
Wunden, im Magen-Darm-Trakt sowie den Harn- und Genitalwegen.
Häufig (< 1: 10, ≥ 1 : 100 behandelte Patienten)
Zu Beginn der Heparinbehandlung: leichte heparininduzierte Thrombozytopenie, die nicht durch
Antikörper übertragen wird (Blutplättchenzählung 100.000 - 150.000 pro Mikroliter), ohne
Thrombose.
Selten (< 1:1 000, ≥ 1:10 000 behandelte Patienten)
Schwere heparininduzierte, durch Antikörper übertragene Thrombozytopenie (Thrombozytopenie Typ
II), gekennzeichnet durch eine Blutplättchenzählung, die signifikant unter 100.000 pro Mikroliter
liegt, oder durch eine schnelle Abnahme bis auf weniger als 50% des Anfangswerts, was mit
arteriellen oder venösen Thrombosen oder Embolien, Verbrauchskoagulopathie, Hautnekrose an der
Injektionsstelle, Nadelstichblutung (Petechie) und Teerstuhl (Meläna) einhergeht. Die
blutgerinnungshemmende Wirkung von Heparin kann beeinträchtigt sein.
Bei Patienten ohne vorhandene Überempfindlichkeit gegen Heparin beginnt die Abnahme bei der
Blutplättchenzählung normalerweise zwischen 6 bis 14 Tagen nach Beginn der Heparinbehandlung.
Bei Patienten mit einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen Heparin kann diese Abnahme bereits
nach einigen Stunden beginnen.
Sehr selten (bei weniger als 1 als 10.000 behandelten Patienten) tritt Thrombozytopenie Typ II mit
einer Verzögerung auf (bis zu einigen Wochen nach dem Ende der Verabreichung von Heparin).
Bei einer Thrombozytopenie Typ II muss die Verabreichung von Heparin sofort eingestellt werden.
Ob eine Notbehandlung eingeleitet wird, hängt von Art und Schwere der Symptome ab. Die erneute
Aussetzung des Patienten gegenüber parenteralem Heparin ist absolut kontraindiziert.
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Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich (< 1:100, ≥ 1:1000 behandelte Patienten)
Systemische allergische Reaktionen, darunter Übelkeit, Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur,
Gliederschmerzen, Urticaria, Brechen, Pruritus, Dyspnö, Bronchospasmus, plötzliche
Blutdrucksenkung, lokale und allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen wie Angioödem,
vorübergehende Alopezie, Hautnekrose.
Selten (< 1:1 000, ≥ 1:10 000 behandelte Patienten)
Überempfindlichkeit gegen Benzylalkohol.
Sehr selten (< 1:10 000 behandelte Patienten, einschließlich gemeldeter Einzelfälle)
Anaphylaktischer Schock, vor allem bei sensitivierten Patienten, die bereits vorher Heparin erhalten
haben.
Endokrine Erkrankungen
Selten (< 1: 1 000, ≥ 1:10 000 behandelte Patienten)
Heparin kann Hypoaldosteronismus verursachen, was zu Hyperkaliämie und metabolischer Azidose,
vor allem bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung und Diabetes mellitus, führt.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten (< 1:10 000 behandelte Patienten, einschließlich gemeldeter Einzelfälle)
Vasospasmus.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig (≥ 1:10 behandelte Patienten)
Erhöhte Serumkonzentrationen von Transaminasen (GOT, GPT), Gamma-Glutamyl-Transpeptidase,
Laktatdehydrogenase und Lipase; diese Nebenwirkungen sind jedoch umkehrbar und klinisch nicht
signifikant.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nach einer Langzeitverabreichung (über mehrere Monate) kann sich Osteoporose entwickeln, vor
allem nach hohen Dosen und bei anfälligen Patienten. Diese Patienten sind daher prophylaktisch zu
behandeln und betreuen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane
Sehr selten (< 1:10 000 behandelte Patienten, einschließlich gemeldeter Einzelfälle)
Priapismus.
Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig (< 1:10, ≥ 1:100 behandelte Patienten)
Lokale Gewebereaktionen an der Injektionsstelle, wie beispielsweise Induration, Rötung, Verfärbung
und kleine Hämatome.
Sehr selten (< 1:10 000 behandelte Patienten, einschließlich gemeldeter Einzelfälle)
Kalzinosis an der Injektionsstelle, vor allem bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung.
4.9 Überdosierung
Symptome
Blutungen, in den meisten Fällen der Haut, Schleimhäute, von Wunden, im Magen-Darm-Trakt sowie
den Harn- und Genitalwegen (beispielsweise Epistaxis, Hämaturie, Meläna, Hämatome und
Nadelstichblutung). Plötzliche Blutdrucksenkung, geringerer Hämatokritwert oder sonstige
Symptome können auf eine verborgene Blutung hinweisen.
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Notbehandlung, Gegengift
Eine leichte Blutung kann durch die Verabreichung einer geringeren Dosis beendet werden.
Bei einer mäßigen, nicht lebensbedrohlichen Blutung muss die Verabreichung von Heparin eingestellt
werden.
Eine schwere, lebensbedrohliche Blutung, die deutlich auf Heparin zurückzuführen ist (nachdem
andere Ursachen wie Mangel an Koagulationsfaktoren oder Verbrauchskoagulopathie ausgeschlossen
wurden) erfordert eine intensive medizinische Behandlung und die Verabreichung von Protamin.
Bei der Verabreichung von Protamin ist Vorsicht geboten. Dies ist nur bei einer lebensbedrohlichen
Blutung erlaubt, weil die komplette Neutralisierung von Heparin das Thromboserisiko erhöht.
Gleichzeitig müssen in der Intensivstation die vitalen Parameter des Patienten, falls erforderlich,
verfolgt und korrigiert werden, d. h. dass Bluttransfusionen, Volumensubstitution und Korrektur
hämodynamischer Parameter, beispielsweise durch die Verabreichung von Katecholaminen,
vorzunehmen sind.
Protamin ist ein Eiweiß, das reich an Arginin ist und normalerweise in Form seines Chlorids oder
Sulfats angewendet wird. In der Regel neutralisiert 1 mg Protamin 100 I.U. Heparin. Die
Halbwertszeit im Serum und die Verabreichungsweise von Heparin müssen berücksichtigt werden; d.
h., dass 90 Minuten nach der intravenösen Verabreichung von Heparin nur die Hälfte der berechneten
Protaminmenge verabreicht werden muss und dass 3 Stunden nach der Verabreichung von Heparin
nur 25% der berechneten Dosis verabreicht werden müssen. Die Übertitrierung mit Protamin kann die
Fibrinolyse aktivieren und so die Blutungsneigung erhöhen. Eine zu schnelle intravenöse Injektion
von Protamin kann eine plötzliche Blutdrucksenkung, Bradykardie, Dyspnö und Unwohlsein
verursachen. Protamin wird schneller als Heparin aus dem Kreislauf eliminiert. Die Effizienz der
Neutralisierung muss durch die Bestimmung der Thrombinzeit und der APTT kontrolliert werden.
Heparin ist nicht dialysierbar.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antithrombotika - Heparingruppe
ATC-Code: B01AB01
Heparin ist ein sulfatiertes Polysaccharid, das normalerweise in den Geweben von Säugetieren
vorhanden ist.
Heparine Natrium B. Braun 25 000 I.E./5 ml wird aus den intestinalen Mukosa von Schweinen
extrahiert.
Heparin besitzt in vivo und in vitro blutgerinnungshemmende Eigenschaften. Heparin erhöht die
Wirkung von Antithrombin III, wodurch alle Serinproteasen, jedoch vor allem Faktor Xa und die
Thrombin, inhibiert werden.
Heparin ist daher ein direktes Antikoagulans, das sofort wirkt, im Gegensatz zu den Cumarinen.
Heparin wirkt nur nach einer parenteralen Verabreichung. Eine intramuskuläre Verabreichung ist
wegen der unregelmäßigen Resorption und des Hämatomrisikos nicht angezeigt.
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Die akute Toxizität von Heparin ist ziemlich gering. Der LD 50-Wert bei Tieren beträgt im
Durchschnitt 200.000 I.E./kg Körpergewicht.
Bei einer Überdosierung kann die Behandlung mit Heparin zu Blutungen an verschiedenen Stellen im
Körper führen.
Während der klinischen Tests wurde nachgewiesen, dass Heparine Natrium B. Braun 25 000 I.E./5 ml
ein aktives Antikoagulans ist, das nach der intravenösen Verabreichung effizient bei der Behandlung
einer akuten Lungenembolie und einer akuten tiefen venösen Thrombose wirkt. In diesem Fall wirkt
Heparin sofort, die Wirkung ist jedoch schnell vorbei.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach der Injektion bindet sich Heparin an die Plasmaproteine. Es dringt nicht in die Plazenta vor und
wird nicht in die Milch ausgeschieden.
Heparin wird schnell durch die Leber abgebaut, und die Abbauprodukte werden durch die Nieren
ausgeschieden (T 1/2 = 1 bis 2 stunden bei den Menschen).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Keine Daten übermittelt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Sonstige Bestandteile
Benzylalkohol
Natriumchlorid
HCl oder NaOH pro adj. pH 5.5-8.0
Wasser für Injektion bis
50 mg
15 mg
q.s.
5 ml
6.2
Inkompatibilitäten
Hilfsstoffe, die bei einer Infusion nicht mit Natriumheparin kompatibel sind. Die meisten Antibiotika,
Anileridin, Atropin, Chlordiazepoxid, Chlorpromazin, Codein, Dimenhydrazin, Dimenhydrinat,
Diphenhydramin, Dipyridamol, Hyaluronidase, Hydrokortison, Hydroxyzin, Levorphanol, Meperidin,
Methadon, Morphin, Noradrenalin, Papaverin, Barbiturate, Pethidin, Phenothiazin, Phenylbutazon,
Procainamid, Prochlorperazin, Promazin, Promethazin, Protamin, Succinylcholin, Sulfadiazin,
Vitamine B (Komplex).
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Bei Zimmertemperatur (zwischen 15 und 25 °C) in der Originalverpackung aufbewahren. Nicht in der
Tiefkühltruhe aufbewahren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
10 5-ml-Ampullen (Glas Ph. Eur. vom Typ II)
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Eine Ampulle kann nach dem Öffnen maximal 14 Tage bei Aufbewahrung unter strikt aseptischen
Bedingungen verwendet werden. Das Datum der ersten Verwendung ist auf dem Etikett anzugeben.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
B. Braun Melsungen AG
Carl-Braun-Strasse 1
Page 8 of 9
34212 Melsungen
Deutschland
Tel.: +49-5661-71-0
Fax: +49-5661-71-4567
8.
ZULASSUNGSNUMMER
BE134312
Art der Abgabe
Verschreibungspflichtig.
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
A. Datum der Zulassung: 30/05/1986
B. Datum der Verlängerung: 19/06/2009
10.
STAND DER INFORMATION
08/2015
DATUM DER GENEHMIGUNG: 11/2015
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