Fragen als Gedächtnisstütze zu Lerninhalten der 6 - MTA

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Fragen/Antworten als Gedächtnisstütze zu Lerninhalten der 9. Stunde: 12.01.2009
1. Erklären Sie die Funktion von Antithrombin
Antithrombin ist der wichtigste physiologische Inhibitor des Gerinnungssystems; es ist ein
Sofortinhibitor; er wirkt im wesentlichen gegen Thrombin und Faktor Xa (weniger gegen
FIXa, FXIa, FXIIa)
2. Erklären Sie die Wirkung von Heparin!
Heparin beschleunigt die AT-Thrombin bzw. AT-FXa Reaktion (ca. Faktor 1000)
3. Beschreiben Sie das Medikament „Heparin“ Worin besteht der Unterschied zwischen
unfraktioniertem Heparin (UFH) und niedermolekularem Heparin (NMH oder LMWH = Low
molecular weight heparin)
Heparin ist ein Polysaccharid, das in der Regel aus Schweinemukosa gewonnen wird;
es ist oral (als Tablette) nicht wirksam, sondern muss parenteral (intravenös= i.v. oder
subcutan= s.c.) verabreicht (gespritzt) werden. UFH ist ein Substanzgemisch aus
Polysacchariden mit im Durchschnitt relativ (im Vergleich zu LMWH) hohem
Molekulargewicht und großer Verteilungsbreite der Molekulargewichte (3.000 – 30.000
Dalton). LMWH ist ein Polysaccharid-Gemisch mit einem relativ niedrigen (wie der Name
schon sagt!) mittleren Molekulargewicht und einer umschriebenen engen Verteilung der
Größe (ca. 4.000-8.000 Dalton). UFH beschleunigt sowohl die Anti-IIa-Wirkung von
Antithrombin als auch die Anti-Xa-Wirkung, während LMWH fast nur die Anti-Xa-Wirkung
katalysiert. Daher ist die Kontrolle der UFH-Therapie mit der aPTT oder der Thrombinzeit
gut möglich, während die Therapie mit LMWH sich nur bei höheren Dosierungen auf die
aPTT (oder gar die Thrombinzeit) auswirkt. Beide Therapien (UFH und LMWH) können
über ihre Anti-Xa-Wirkung kontrolliert werden (Bestimmung der sog. Anti-Xa-Aktivität)
LMWH wirkt länger (HWZ: mehrere Stunden) als UFH (HWZ: ca. 100 Minuten)
4. Welche Globalteste eignen sich zur Überprüfung der Heparintherapie (UFH)?
aPTT, Thrombinzeit
5. Welchen Bereich der Heparinisierung erfassen Sie mit der aPTT recht gut?
0,1 U Heparin pro ml Plasma bis 1,0 U Heparin pro ml Plasma
6. Welche Möglichkeiten der Heparin-Bestimmung (Anti-Xa-Aktivität) kennen Sie?
Welche Reagenzien benötigen Sie dafür?
6.1
chromoger Substrat – Test
6.1.1 PPP (Citratplasma);
Faktor Xa), AT
chromogenes Substrat
6.2
Heptest (=clotting test)
6.2.1 PPP (Citratplasma);
Faktor Xa,(Rind)
Recalmix (=Ca++ und Phospholipide)
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7.
Nennen Sie einige Beispiele für Heparin-bindende Proteine! Differenzieren Sie die
Auswirkung auf die antikoagulatorische Wirkung von Heparin.
AT-(III), Heparin-Cofaktor-II (antikoagulatorische Wirkung erhalten)
Fibrinogen, CRP, Albumin (Heparin-bindende-Proteine)
PF-4, Protamin (-chlorid, -sulfat), Histidin-rich-Glycoprotein (Heparin-neutralisierend)
8.
Nennen Sie typische Nebenwirkungen von Heparin
Heparin-induzierte Thrombozytopenie (Typ I und Typ II)
Osteoporose
Allergien, Hauterscheinungen
Transaminasenanstieg
9.
Wie erkennt man eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II?
Definition:
ein oder mehrere unerwartete(s) klinische(s) Ereignis(se) während der Anwendung von
Heparin (=Thrombozytopenie mit oder ohne Thrombose)
Nachweis von Heparin-abhängigen Antikörpern in einem zuverlässigen Labortest
10. Welche Antikoagulanzien dürfen bei HIT Typ II alternativ eingesetzt werden?
Danaparoid (=Orgaran)
Hirudin (z.B. Refludan)
Andere direkte Thrombin-Inhibitoren wie Argatroban (z.B. Argatra)
11. Welche Parameter im Gerinnungslabor sind RiliBÄK - pflichtig?
aPTT, Thromboplastinzeit nach Quick (INR)
12. Schildern Sie die Erfordernisse der internen Qualitätskontrolle
Mitführen eines Kontrollplasmas mit bekanntem Sollwert (normal oder pathologisch
möglichst im Entscheidungsbereich) in jeder Analysenserie.
Eintragen des gemessenen Wertes in eine Liste, Handzeichen der/des Durchführenden
Bewertung des gemessenen Kontrollwertes anhand der "Labor internen Fehlergrenzen"
und / oder Spalte 7 (während der ersten 20 Serien, die mit dem Kontrollmaterial
gemessen werden) der Anlage 1 der Richtlinie. Erstellen einer Graphik; Beurteilung von
Präzision (VK in %) und Richtigkeit (Abweichung des Mittelwertes vom Sollwert in % des
Sollwertes) am Ende eines Kontrollzyklus (Monat) anhand der Spalten 5 und 6 der Anlage
1 der Richtlinie (RiLiBÄK 2002).
Diese Richtlinie wurde im Februar 2008 novelliert; Publikationsdatum: 15.02.2008; die
Übergangsphase beträgt 2 Jahre (bis 31.03.2010). Spätestens danach werden die
Spalten 5-7 durch die Spalte 3 (erlaubte Abweichung des relativen quadratischen
Mittelwerts) ersetzt, wobei
xi = Wert der Einzelmessung;
x0 = Zielwert der Kontrollprobe
n= Anzahl der Einzelmessungen im Betrachtungszeitraum
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Zwischen der relativen quadratischen Mittelwertabeichung und den bisher ermittelten
Größen von
s = empirische Standardabweichung und
δ= absolute Unrichtigkeit (Differenz zwischen Mittelwert und
Zielwert der Kontrollprobe)
besteht der o.g. Zusammenhang („Δ“ = „Δ“)
13. Was bedeutet "externe Qualitätskontrolle"?
Teilnahme an mindestens 4 externen Ringversuchen pro Jahr
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