Merkblatt Masern Erreger Masern sind eine vor allem wegen ihren Komplikationen gefürchtete virale Infektionskrankheit, die durch das Masern-Virus (Morbillivirus) ausgelöst werden. Ansteckung Zu einer Übertragung des hoch ansteckenden Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Krankheitszeichen Masern verlaufen üblicherweise in zwei Krankheitsschüben: • Ein erster beginnt 7 - 18 Tage nach der Infektion mit Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu (Bindehautentzündung), Entzündung der Schleimhaut im Mund und ist oft begleitet von Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. • 2 bis 4 Tage nach Beginn der Symptome folgt das zweite Stadium mit einem erneuten Fieberanstieg. Die bereits bestehenden Symptome verstärken sich und dazu tritt jetzt ein ausgeprägter Hautausschlag auf, zuerst im Gesicht und hinter den Ohren, wobei sich der Ausschlag über den ganzen Körper ausbreiten kann. Der Ausschlag bleibt 4 bis 7 Tage bestehen. Verlauf Die Masernvirus-Infektion führt während etwa 6 Wochen zu einer Abwehrschwäche, weshalb häufig (20% der Fälle) bakterielle Superinfekte auftreten. Am häufigsten sind Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Lungenentzündung und Durchfall. Diagnose Das klinische Bild der Masern ist meistens so typisch, dass Laboruntersuchungen nur in seltenen Fällen nötig werden. Behandlung Eine spezifische antivirale Behandlung der Erkrankung gibt es nicht. Es können lediglich die Symptome gelindert werden (Fiebersenkung). Komplikationen Als Komplikation besonders gefürchtet ist die postinfektiöse Enzephalitis (Hirnentzündung), die bei 1000 Masernerkrankten ein- bis zweimal auftritt. 10 % bis 20 % der an Enzephalitis Erkrankten sterben, bei 20 % bis 30 % muss mit bleibenden Hirnschäden gerechnet werden. Bei uns rechnet man mit 1 bis 3 Todesfällen auf 10'000 Masernerkrankungen. In Entwicklungsländern stirbt jeder vierte an Masern Erkrankte. Jährlich sterben weltweit bis eine Million Kinder an den Masern. Inkubationszeit Gewöhnlich 8 bis 10 Tage bis zum Beginn des ersten Stadiums, ca. 14 Tage bis zum Ausbruch des Ausschlags. 18 Tage bis zum Fieberbeginn sind möglich. Infektiosität Masern sind ansteckend fünf Tage vor Ausbruch des Hautausschlages und bis vier Tage danach. Vorbeugung Gegen Masern kann geimpft werden, meistens in Kombination mit der Mumps- und Rötelnimpfung (MMR). Empfohlen wird die 1. Impfung mit 12 Monaten, die 2. Impfung mit 15 bis 24 Monaten. Eine Nachholimpfung ist in jedem Alter möglich! Der Schutz bei den vollständig geimpften Personen währt lebenslang. Kindergarten/Schule Schulausschluss des Erkrankten bis 4 Tage nach Auftreten des Ausschlags. Nicht geimpfte Geschwister oder nicht geimpfte Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen, bei denen in der Familie eine Person an Masern erkrankt ist oder die engen Kontakt mit Masernpatienten hatten und die selber nie Masern durchgemacht haben, müssen der Schule 14 Tage fern bleiben. Nichtgeimpfte können innerhalb von 72 Stunden nach Kontakt mit einem Masernkranken noch geimpft werden. Eine Impfung später als 72 Stunden nach Masernkontakt ist sinnlos. Bundesamt für Gesundheit (BAG) Februar 2009