Ralf Schwarzer „Psychologie des Gesundheitsverhaltens“ 3

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Ralf Schwarzer „Psychologie des Gesundheitsverhaltens“
3., überarbeitete Auflage
Inhaltsverzeichnis
1. Theoretische Konstrukte
S. 2
2. Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens
S. 8
3. Verhalten und Krankheitsrisiko
S. 19
4. Krankheitsverhalten und Stressmanagement
S. 23
5. Körperliche Aktivität
S. 32
6. Safer Sex
S. 35
7. Sonnenschutzverhalten
S. 37
8. Ernährung und Gewichtskontrolle
S. 38
9. Rauchen und Raucherentwöhnung
S. 42
10. Gesundheitsförderung
S. 48
1
1. Theoretische Konstrukte
Gesundheitsverhalten:
- präventive Lebensweise ( Schäden vermeiden, Fitness fördern, Lebenserwartung
verlängern)
- Unterlassung eines Risikoverhaltens
-
lernen durch stellvertretende Erfahrungen, Modelllernen
Der optimistische Interpretationsstil
-
-
zur Bewältigung kritischer Lebensereignisse, diese zunächst richtig einschätzen/
interpretieren
Verhalten von Gedanken und Emotionen gesteuert
zu pessimistisch emotionale Beeinträchtigung, wenig konstruktives Verhalten
Depressive: Verantwortung für negative Ereignisse sich selbst zuschreiben, positives
auf äußere Umstände zurückführen internale, stabile, globale
Ursachenzuschreibung
Bei Optimisten entgegen gesetztes Muster: Erfolge internal, stabil, global, Misserfolge
external, variabel, spezifisch (vordergründig)
optimistischer Interpretationsstil und Immunsystem
- Optimisten (verhalten sich ) gesünder
- Opt. unabhängig vom Gesundheitsverhalten widerstandsfähigeres Immunsystem bzw.
weisen nicht die für Depressive charakteristische Immundefizite auf)
optimistischer Interpretationsstil im Beruf
- Optimisten in Schule, Beruf, Leben erfolgreicher und zufriedener als Pessimisten
- Denkmuster bzw. Interpretationsstile für Lern- und Leistungsprozesse in Schule und
Studium von Bedeutung
optimistischer Interpretationsstil bei Senioren (Studie)
- alte Menschen bei Ursachenzuschreibung nach kritischen Ereignissen andere Muster
als Jüngere
- Ältere neigen mehr dazu, negative Ereignisse mit stabilen Faktoren zu erklären weniger optimistisch, mehr realistisch
- Wer sich weniger gesund fühlte machte meist internale und globale Ursachen
verantwortlich (Krankheit mit Alter erklären realistische Einschätzung, ev. Grund
warum optimistischer Interpretationsstil bei Älteren nicht so günstig ausfällt
optimistischer Interpretationsstil sagt Gesundheit vorher
- S. 10 Abb.
- Statistisch signifikante Zusammenhänge im Alter von 45 (engste beziehung), 55, 60
Jahren objektiver Gesundheitszustand aufgrund psychischer Ressourcen gut
vorhersagbar
- Warum Prognose nicht gleich zu Anfang gut? Vermutlich weil es bei jungen und
gesunden Menschen eine Weile dauert bis sich Erkrankungen manifestieren, die sich
u.a. auch auf psychische Faktoren zurückführen lassen
- Pathogene Prozesse durch Gesundheitsverhalten und Immunsystem vermittelt
2
-
Warum im mittleren Alter Zush. relativ schwach? ev. weil Menschen durch
Bewältigung von Krankheiten viel dazulernen, von anderen Menschen unterstützt,
Änderung der Lebensführung (midlife crisis)
optimistischer Interpretationsstil über die Lebensspanne
- persönliche Interpretationsstil eine psychische Ressource als überdauernde
Persönlichkeitseigenschaft
- optimistischer Interpretationsstil in negativem Zusammenhang mit Depressivität
Dispositionaler Optimismus
-
-
-
generalisierte Ergebniserwartung („Es wird schon alles gut werden“)
Optimisten blicken zuversichtlich in die Zukunft, bleibt offen ob sich die Dinge von
allein positiv entwickeln, oder ob man selbst etwas dazu beiträgt
Autoren verzichten auf Unterscheidung von Kompetenz- und Konsequenzerwartung
Messung: Life Orientation Test (psychometrische Skala)
Studien: Einfluss des Optimismus auf Krankheitsverlauf
• Herzkranke Männer, Bypass-OP und OP wg. Brustkrebs bei Frauen
• Genesung bei Optimisten besser als bi Pessimisten
• Kritik an Optimismusskala
es ist die mit hohem Optimismus verbundene geringere Ängstlichkeit bzw. die mit
geringem Optimismus einhergehende hohe Ängstlichkeit, die für das Ausmaß der
gesundheitlichen Beschwerden und Qualität der Problembewältigung verantwortlich
zu machen ist
eine darüber hinausgehende, eigenständige Vorhersagekraft der Optimismusskala
scheint demnach eher gering zu sein
• weitere Kritik: Instrument nicht eindimensional und bipolar sondern
zweidimensional: Optimismus- und Pessimismus-Faktor
• Optimismus-Subskala: korr. Mit Extraversion und negativem Affekt
• Pessimismus-Subskala: Neurotizismus und negativer Affekt
• darum Optimismuskonzept revidieren
• Alternative Sichtweise: optimistische Selbstüberzeugungen
Selbstwirksamkeitserwartung (SWE)
-
-
subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund
eigener Kompetenzen bewältigen zu können
subjektive Kompetenzerwartung
Anforderungssituationen erfordern Ausdauer und Anstrengung für Bewältigung
Konzept beruht auf sozial-kognitiver Theorie von Bandura
• Kognitive, motivationale, emotionale und aktionale Prozesse durch subjektive
Überzeugungen gesteuert, vor allem durch Hdlg.-Ergebnis-Erwartung
(Konsequenzerw.) und Selbstwirksamkeitserw. (Kompetenzerwart.)
• Kann ich erforderliche Kenntnisse durch Lernen und Übungen erwerben Konsequenzerw. (Ergebnis Handlungsabhängig)
• Bin ich in der Lage diese Hdlg. Auszuüben Kompetenzerw. (Handlung ist
Personenabhängig )
Studie: SWE ist Grundbedingung das Anforderungen mit innovativen und kreativen
Ideenaufgenommen und mit Ausdauer durchgesetzt werden Kompetenter Umgang
mit Anforderungen (SWE) wichtige Voraussetzung für
Hohe Motivation
3
-
-
Hohes Leistungsniveau
Psychisches und körperliches Wohlbefinden
Hohe Berufs- und Lebenszufriedenheit
Gesundheitsverhaltensweisen leichter durchzuführen wenn man auch über psychische
Ressourcen verfügt
Studie: hohe Zusammenhänge zw. SWE und körperlicher Aktivität, präventive
Ernährung, Stressbewältigung
Zush. zw. SWE und Krankheitsbewältigung
• SW Personen können Schmerzen besser ertragen als weniger SW Personen
• SWE wirkt sich aus auf Blutdruck, Herzrate, Adrenalin-Spiegel wenn sich
Person in anforderungsreicher Situation befindet
• Behandlung im Sinne der soz.-kogn. Theorie von Bandura fördern
Selbstvertrauen von Arthritispatienten, mindern Schmerzen und
Gelenkentzündung, verbessern ihre Alltagsbewältigung
• Generell erholen sich SW besser nach Herzoperation als nicht SW
Beziehung zw. SWE und kognitiven Prozessen
• Ältere Menschen, die optimistisch an ihre kognitiven Fähigkeiten glauben,
können sich besser erinnern als jene die dies nicht tun
• SWE stimuliert die Motivation, diese wiederum die Leistung (Häufigere
Hinwendung zu Aufgaben die Gedächtnisleistung erfordern)
• S. 16 Abb.
SWE und Selbstregulation
- bei selbstregulativen Zielerreichungsprozessen spielt SWE eine wesentliche
motivationale und volitionale Rolle
- Motivationsphase: Bildung von Hdlg.-intention SW Personen setzen sich höhere
Ziele als nicht SW Personen
- Volitoinsphase: Umsetzung der Intention in konkretes Handeln, Aufrechterhaltung
trotz Widerstände
- SWE Schlüssel zur kompetenten Selbstregulation
- Einflüsse von SWE auf Selbstregulation weitgehend unabhängig von tatsächlichen
Fähigkeiten der Person
• Emp. Evidenz: Meschen mit höherer SWE gegenüber solchen mit weniger:
Größere Anstrengung und Ausdauer
Höheres Anspruchsniveau
Effektiveres Arbeitszeitmanagement
Größere strategische Flexibilität bei Suche nach Problemlösungen
Bessere Leistungen
Realistischere Einschätzung der Güte eigener Leistungen
Selbstwertförderlichere Ursachenzuschreibungen
SWE eigenständiger Beitrag zu Leist.-ergebnissen, nicht einfach
Ausdruck intellektueller Fähigkeiten
- … und erfolgreiche Lebensbewältigung:
• Ossis flüchten in Westen: SW Übersiedler aller Altersgruppen insgesamt
aktiver, fanden eher Arbeit, sozial integrierter, zufriedener mit Leben, gesünder
- Bedeutung geringer SWE für ungünstige Selbstregulations- und Motivationsprozesse
angesichts von Misserfolg (Studie S. 17)
• Hohe SW Personen gegenüber belastenden Anforderungen relativ
stressresistent, hielten psychischen Zustand der Herausforderung aufrecht,
interpretierten Misserfolg external
4
Niedrige SW Personen besonders vulnerabel, schon zu Beginn ungünstigere
Stresseinschätzungen, wurde kontinuierlich schlechter
• Kognition wandelte sich von Herausforderung zu starke Bedrohung bis
Kontrollverlust
• Verstärkt durch internale Ursachenzuschreibung Teufelskreis (selbst
erfüllende Prophezeihung) zunehmende Schwächung von SW, Motivation und
Leistung
SW hoch oder niedrig moderiert durch Informationsverarbeitungsprozesse
• Hohe SWE situat.-unabhängiger Info-verarb.-stil
• Niedrige SWE eher negativer Verarb-stil, stärkere Beachtung ungünstiger
Fremdbewertungen, diese als selbstbeschreibend akzeptiert und für
Selbstbewertung umgesetzt, Selbstwertbedrohliche Versagensängste
dominieren (S.17 unten Studie)
•
-
Allgemeine und spezifische SWE
- situat.-spezifisch: subjektive Gewissheit, konkrete Hdlg. Trotz Barrieren erfolgreich
ausführen zu können
- allgemein: umfasst alle Lebensbereiche, optimistische Einschätzung genereller
Lebensbewältigungskompetenzen
- dazw. Bereichsspezifische Konzepte (sportbezogene, ernährungsbezogene SWE)
Individuelle und kollektive SWE
- kollektiv: überindividuelle Hdlg-kompetenz einer Gruppe, nicht nur Überzeugung
eines Gruppenmitglieds für wie kompetent es sich selbst und Mitglieder der Gruppe
hält, sondern Einschätzung der Gruppenwirksamkeit, die sich aus Koordination und
Kombination der versch. indiv. Ressourcen zu einem gemeinsamen Wirkungspotential
( Fähigkeit zur Integration und Koordination persönlicher Ressourcen wichtig)
- Bandura: kollektive SWE von einer Gruppe geteilte Überzeugung in ihre
gemeinsamen Fähigkeiten, notw. Hdlg. zu organisieren, auszuführen zur Erreichung
best. Ziele
- kollektive SWE beeinflusst Zielsetzung, Grad der Anstrengung und des Widerstandes
bei Barrieren einer Gruppe
- zusätzliche Dimension zur Generalitätsdimension (allgemein, bereichsspezifisch,
situationsspezifisch)
Beeinflussung von SWE
- Bandura: 4 Quellen für Erwerb von SWE (Rangfolge nach Stärke des Einflusses) S.20
a) eigene Erfolge und Misserfolge (Lernen dr. Setzen von Nahzielen, unterstützen
von Bewältigungsstrategien)
b) stellvertretende Erfahrungen dr. Beob. von Verhaltensmodellen (Modell dem
Lernenden möglichst ähnlich)
c) Überredung (kann auch Ablehnung verursachen, gut wenn kompetenterer
Mensch anderen berät „coaching“)
d) Wahrnehmung eigener Gefühlerregung (Info über eigene Befindlichkeit)
- experimentelle Nachweise kognitive Verhaltenstherapie (Verhaltenszielherarchie
erstellen) S.21
Diagnose der spezifischen und allgemeinen SWE
- S. 21 – 28
5
Risikowahrnehmung und defensiver Optimismus
-
-
Optimismus auch dysfunktional
Menschen verzerren Realität selbstwertdienlich, nehmen objektiv gegebene
Risikoinfos nicht akkurat wahr
Bsp. Raucher schätzen eigenes Erkrankungsrisiko geringer ein als das von andren
Rauchern, glauben immer aufhören zu können, wenn sie denn wollen
Risikoverhalten abhängig von Einschätzung des Risikos und SWE beinhaltet
• subjektive Vorstellung über Verbreitung,
• Schweregrad und Eintrittswahrscheinlichkeit von Krankheiten,
• deren Zush. mit Risikofaktoren, Verlauf Heilbarkeit
• sowie aktive Vermeidbarkeit gesundheitlicher Schäden
• protektive Ressourcen und Unverwundbarkeit
• Fähigkeit pathogene Prozesse unterbinden und korrigieren zu können
Forschung betrachtet Attributionstheorie, Selbstkonzeptforschung, Prototypenansatz
Ausgangspunkt: Wahrnehmung eines Risikos und eigener Verwundbarkeit
…
Risikowahrnehmung abhängig von perzipierter Bedeutsamkeit (Schweregrad Wissen, soziale Vgl-prozesse) und perzipierter Eintrittswahrsch.
• unterliegt Verzerrungen
• negative Konsequenzen erscheinen um so unwahrsch., je häufiger eigene
Person dem Risiko ausgesetzt
• allgem. wird eigene Verwundbarkeit im vgl. zu anderen Menschen als geringer
eingeschätzt
⇒ kognitive Verzerrung, optimistischer Fehlschluss, unrealistischer Optimismus
3 Methoden zur Erfassung des optimistischen Fehlschlusses:
1) Erfragung von Vergleichsurteilen (komparitives Risiko)
2) 2 Fragen die sich auf das absolute persönliche Risiko auf dasjenige einer Bezuggruppe
richten
3) subjektives und objektives komparative Risiko miteinander vgl.
⇒ in über 150 Studien nachgewiesen, dass die meisten Menschen einem optimistischen
Fehlschluss unterliegen
⇒ mit zunehmender gesundheitlicher Bedrohung erfolgt stärkere unrealistisch
optimistische Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Gefährdung
⇒ Beurteilungen umso optimistischer, je größer die wahrgenommene Unähnlichkeit mit
einer gefährdeten Person (Risikostereotyp)
Ursachen des optimistischen Fehlschlusses
- kognitiv und motivational
- falsche Informationen, Abwehrtendenzen, Selbstwertschutz
⇒ Defensivität, die für Alltagsbewältigung funktional
⇒ nützt bei kurzfristiger Erledigung anfallender Routinetätigkeiten, kann auf Dauer hohe
Kosten und Schmerzen verursachen
⇒ optimistischer Fehlschluss, Spezialfall aus einer Menge von möglichen Verzerrungen
⇒ Verzerrungen, die eine Unterschätzung eigener Gefährdung darstellen, unter dem
Begriff defensiver Optimismus zusammengefasst
6
Defensiver und funktionaler Optimismus
Selbstwertdienliche Verzerrung von
Risikoinfos
Zuversicht in erfolgreiches eigenes Handeln
positiver Zusammenhang selbstbezogene Kognitionen in best. Phasen durch
positive Illusionen (Verzerrungen) gekennzeichnet
• … über das Selbst überhöhtes Selbstkonzept, selbstwertdienliche
Kausalattributionen, egozentrisch organisierte Kognitionen
• … über das Ausmaß an Kontrolle über die Welt nicht ineinander wirken
vieler Determinanten, Zufall sondern als persönlich kontrollierbar auffassen überhöhte Kontrollüberzeugungen und Kompetenzerwartungen
• … über in der Zukunft liegende Ereignisse werden als weniger riskant für
die eigene Person eingeschätzt, Bsp. persönliche Verletzlichkeit gegenüber
Krankheiten und Schicksalsschlägen unterschätzt, Wahrsch. von Gesundheit,
Glück, Lebenserfolg überschätzt
⇒ 3 Arten positiver Illusionen: Selbsterhöhung, Kontrollillusion, unrealistischer
Optimismus
⇒ lt. Taylor ist dies normal, adaptiv und gesund
⇒ eine Person kann funktional optim. (überschätzt Hdlg-kontrolle) und defensiv optim.
(unterschätzt Gefährdung) zugleich sein
-
-
bei Konstanthaltung der subjektiven Hdlg.-kontrolle verringert sich Zush.
zw. def. Otim. und optim. Fehlschluss kein Zush. nachgewiesen (???)
Dispositionale Optimisten und Pessimisten unterliegen in gleicher Weise optim.
Fehlschluss
Überschätzung eigener Hdlg-kompetenzen kann auch dysfunktional sein (unlösbare
Aufgabe)
Illusionen generell nützlich und vorteilhaft, solange sie relativ gering sind ( nicht
immer)
Präventionsprogramme: Risiko- und Ressourcenkommunikation
Taylor & Gollwitzer: nicht das Ausmaß sondern die Phase des motivationalen Prozesses in
dem positive Illusionen auftreten, ist ausschlaggebend
prädezisionale Phase:
realistische Sicht der eigenen Risiken und Konsequenzen besser,
Risikowahr. sollte tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen
(keine überhöhten Erwart., Aufrechterhaltung gefährdet)
postdezisionale Phase:
positive Verzerrungen hilfreich, helfen Aufmerksamkeit auf die
sich stellenden Probleme zu richten, Ressourcen- und
Risikokomm.
-
Wahrsch. der Verh-änderung am geringsten bei mittlerer Risikowahrn.
(Gleichgültigkeit)
am höchsten bei geringer oder hoher Vulnerabilität
• in Zukunft Sport treiben, einkalkulieren positiver Effekt in Risikowahrn.,
Vorwegnahme führt zu geringer Risikowahrn. und späterem protektivem Verh.
7
-
trifft nicht zu bei Aufrechterhaltung
• Höhere Vulnerabilitätswahrn. ging mit verstärktem Nachlassen sportlicher
Aktivität einher
• Früchte ihres zukünftigen Handelns vor Augen führen
• Risikowahrn. der günstigen Ausgangslage anpassen (bla,bla???)
2. Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens
-
Gesundheitsverhaltensmodelle lassen sich in 2 Klassen einteilen
o kontinuierliche Prädiktionsmodelle
o dynamische Stadienmodelle
kontinuierliche Prädiktionsmodelle
- betrachten best. Variablen (Bsp. Risikowahrn., SWE, Einst.) als prädiktiv für best.
Gesundheitsverh.
- Annahme, dass je nach Ausprägung auf diesen Variablen an best. Punkt auf dem
Kontinuum eine Verh-wahrsch. angesiedelt ist
• Theorie der Schutzmotivation (PMT, Rogers 1983)
• Theorie des geplanten Verhaltens (TPB, Ajzen 1985,1991)
• Health Belief Model (HBM, Becker 1974)
• sozial-kognitive Theorie von Bandura (1997)
- Interv. könnten auf beliebige Modellparameter abzielen
Dynamische Stadienmodelle
- qualitativ untersch. Phasen
- durchlebt Person im Prozess der Gesundheitsverh-änderung
- es gibt psychologische Unterschied zw. Personen die sich in versch. Phasen befinden
- auf jeder Stufe anderes Vorhersagemodell (Diskontinuitätsannahme)
• Transtheoretische Modell der Verh-änderung (TTM, Prochaska, 1983)
• Precaution Adoption Process Model (PAPM, Weinstein 1992)
• Berliner Sportstadienmodell (BSM, Fuchs 2003)
• sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (HAPA, Schwarzer
1992) Hybridmodell, vereinigt beide Ansätze
- Stufenmodelle sind Heuristiken, Nutzen in der Auswahl von Strategien zur
Beeinflussung von Menschen, die sich ändern wollen/sollen
- je nach Phase/Stufe andere Interv. notwendig
Health Belief Model
-
zur Vorhersage von Verhaltens und Compliance
Faktoren: subjektive Verwundbarkeit, Schweregrad von Symptomen ergeben
wahrgenommene Bedrohung dr. Krankheit
Wirksame Gegenmaßnahme muss vorhanden sein, zur Vorbeugung löst Kosten$utzen-Abwägungen aus
interne und externe Reize wirken als Handlungsanstöße
8
5 Kritikpunkte:
1. Fehlen von mind. 2 kognitiven Vermittlungsgrößen: Intention und
Kompetenzerwartung
2. Überschätzung des direkten Einflusses von Bedrohung Angstapelle eher Einfluss
auf Auseinandersetzung mit Krankheit und Prävention nicht direkt Einfluss auf Hdlg.
3. Pfad Hdlg.-anstöße Bedrohung fehlspezifiziert, situative Reize wirken eher direkt
auf Intention und Verhalten, weniger auf Erleben von Bedrohung
4. Kosten-Nutzen Analyse verdeckt 2 Faktoren: präventive Gegenmaßnahme und
widerstand gegen deren Ausführung deren subtraktive Beziehung schwer
operationalisierbar, besser als 2 Konstrukte ins Modell aufnehmen
5. keine Unterscheidung motivationaler und volitionaler Phasen dadurch entfällt
Erklärung der Aufrechterhaltung des Verh. und der Rückfälligkeit
-
Model eher statisch, Gesundheitsverh. ist aber ein Prozess
Revision (beeinflusst von Bandura):
gesundheitl. Handeln beruht auf 3 Faktoren
a) hinreichende Motivation gesundheitl. Dinge als bedeutsam aufzufassen
b) Wahrnehmung persönlicher Verletzlichkeit (mit Bedrohung gleichgesetzt)
c) Überzeugung dass best. präventives Verhalten wirksam ist, mit Kosten in Bez. setzen
starke Ähnlichkeit zu soz.-kogn-Theorie von Bandura
Theory of Reasoned Action
-
sollte ursprünglich Zush. zw. Einstellung und Verh. erklären
Intention und Verhalten
- zu vorhersagendes Verhalten operationalisieren
- 4 Verhaltenselemente: Hdlg., Ziele oder Gegenstand dieser Hdlg., Kontext und
Zeitpunkt
- Untersch. wichtig wg. geforderter Entsprechung von Intention und Verhalten
- beste Vorhersage wenn beide Komponenten möglichst spezifisch formuliert
- Theorie unterstellt, Menschen handeln im Einvernehmen mit ihren Absichten
- Hdlg. am stärksten durch Intention prognostiziert (global schwächer progn. als spezif.)
- interne und externe Barrieren, mangelnde Erfahrung können erwarteten Zush. mindern
- Stabilität der Intention wird geringer, wenn Zeitabstand zum Verhalten groß ist
- Intention als Wahrscheinlichkeitsaussage
9
Einstellung und subjektive Norm
- Einstellung als diffuse affektiv-evaluative Modellkomponente
- keine Prozesse der Info-verarb. und Hdlg-tendenzen
- gefühlsmäßige Einschätzung, trennen von Überzeugungen, Intentionen und Hdlg.
- Kognitionen Einstellungen Handlungen
- zur Vorhersage spezif. Verhaltens, nicht Einstell. einer Person gegenüber dem
Gegenstand des Verh. erfassen, sondern Einstellung dem Verh. gegenüber, unter der
Annahme, sie würde dieses Verhalten selbst ausführen
- subjektive $orm: generalisierte signifikante andere, Vorstellungen und Erwartungen
der eigenen normativen Bezugsgruppe
- in Bezug auf Hdlg., Gegenstand, Kontext und Zeit sollten Einstellung und subj. Norm
der Intention soweit wie möglich entsprechen
- E und sN müssen nicht gleichstark auf Intention einwirken Wichtigkeit (bringt aber
keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn)
Überzeugungen
- für jede E oder sN gibt’s Mehrzahl von Überzeugungen
- persönliche Überzeugungen = Ergebn.-bewertung x Überzeugungsbereitschaft
- normative Überzeugungen = Überzeugung x Einwilligungsbereitschaft
• ähnl. wie sN, nur dass sie sich auf ganz best. Personen oder Gruppen beziehen
- Überzeugungen im Model Ausgangspunkt für Erklärung/Vorhersage von Intention
und Hdlg.
- Verh-änderung beruht somit auf Veränderung von Kognitionen
DeVries und Kok haben Einstellungen und subj. Norm als Determinaten der
Überzeugungen aufgefasst und kamen zu einer besseren Vorhersage der intention Theorie revisionsbedürftig
erfolgr. Anwendung z.B. bei Gewichtskontrolle, Familienplanung, Wähler- und
Konsumentenverh.
nur für vollkommen kontrollierbare Situat. entwickelt, Barrieren Störgrößen außerhalb
des Modells
Intentionsbildung nicht nur von E undsN abhängig, sondern auch vom Ausmaß
erlebter Kontrollierbarkeit und Kompetenz (S.50)
Theorie des geplanten Verhaltens
10
Theory of Planned Behavior
-
neue Theorie berücksichtigt das Verhalten unter willentlicher Kontrolle sein muss
je mehr es an geeigneten Gelegenheiten und Ressourcen fehlt, desto mehr entzieht sich
beabsichtigtes Verhalten der willentlichen Kontrolle ( Einbezug von Störgrößen)
keine Untersch. zw. wahrgen. und tatsächlicher Kontrolle (bei Bandura anders)
tatsächl. Kontrolle drückt direkte Beziehung zw. wahrgen. Verh.-kontrolle und
Verhalten aus Bsp. bei fehlenden Ressourcen
Wechselwirkung zw. Intention und Verh-kontrolle: Vorhersagekraft der Intention
steigt, je stärker die Verh-kontrolle (bisher wenig untersucht)
wahrgen. Verh-kontrolle übergeordnetes Konstrukt, zus.-gesetzt aus wahrgen.
Kontrollierbarkeit und SWE
Theorie beinhaltet auch distale Faktoren, wie soziodemographische Variablen, Einst.
zu Objekten und Persönlichkeitsmerkmalen, die den Überzeugungen vorangestellt sind
Anwendung der Theorie auf Reduktion von Übergewicht
Limburger Modell: Kontrollierbarkeitskonzept durch Kompetenzerwartung im Sinne
von Bandura ersetzt
Protection Motivation Theorie
11
-
-
-
-
Theorie der Schutzmotivation, Rogers
ursprünglich Erklärung der Wirkung von Furchtappellen auf Verhalten
weiterentw., einbezug von umweltbezogenen und intrapersonellen Quellen
Umgang mit Gesundheitsbedrohung Ergebnis 2er Bewältigungsmöglichkeiten:
o Bedrohungseinschätzung
o Einschätzung der Bewältigungsmöglichkeiten
⇒ ausgelöst durch Wahrn. gesundheitsbezogener Infos, Kern der PMT
⇒ Beeinflussen Bildung der Schutzmotivation (Intention Risikoverh. aufgeben,
Gesundheitsverh. zeigen) durch sie ausgelöstes Verh. = Bewältigungsreaktion
⇒ vermitteln Zush. zw. Gesundheitsinfos und Verhalten
Bedrohungseinschätzung: Kosten vs. Nutzen, Aufnahme/ Fortsetzung eines
Risikoverh. bewertet
o Kosten: wahrgen. Vulnerabilität und Schweregrad einer Gesundheitsbedrohung
erhöht durch Furchtappelle
o Nutzen: intrinsische und extrinsiche Belohnungen pos. Hdlg-ergebn-erw.
Bewältigungseinschätzung: SWE, positive und negative Hdlg-ergebn.-erwart. für das
Gesundheitsverh.
SWE und Hdlg-ergebn.-erwart. stammen aus soz.-kogn. Theorie von Bandura
Bewältigungseinsch. insbes. SWE besserer Prädiktor für Schutzmotivation
adaptives Verh: aufgabe von Risikoverh. bzw. aufnahme von expliziten Verh.
keine oder nur geringe Schutzmotivation maladaptive Bewältigung (kogn.
Vermeidung, Forstsetzen des Risikoverh.)
Modell komplex, für Praxis und Forschung unhandlich
häufigste Anwendungen: Krankheitsprävention, Reduktion des Alkoholkonsums…
Die sozial-kognitive Theorie von Bandura
-
-
SWE direkter und indirekter Einfluss
Handlungsergebniserwartungen unterteilt in körperliche, soziale und selbstbewertende
o soziale normative Überzeugungen sind nichts andres als Hdlg-ergebn-erwart.
o Risikowahrnehmung unter Hdlg-ergebn.-erwart. subsumiert (Hdlg.unterlassung auch eine Form des Handelns) besser aber Situations-ErgebnisErtwartung
siehe Abb. Problem: Intentions-Verhaltens-Lücke
12
Studien zur Raucherentwöhunung und SWE
- Kompetenzerwartung kann sich auf 3 Arten dieses Prozesses beziehen: die subj.
Fähigkeit
a) das Rauchen reduzieren oder unterlassen
b) Unterlassung auf Dauer durchhalten
c) Erholung vom Rückfall und Selbstkontrolle wiederherstellen
- Menschen mit geringer Kompetenzerw. fangen schon frühzeitiger wieder an zu
rauchen, während die anderen länger durchhalten
- Kompentenzerw. zu Ende der Therapie ausschlaggebend, hat Vorhersagewert für
langfristigen Erfolg
- S. 64 Abb.
- wenn Kompetenzerw. in einer Situation besonders niedrig war, erfolgte Rückfall mit
höherer Wahrscheinlichkeit in genau diesem Situationsbereich
- typische Situationen in denen SWE trainiert werden sollte
a) positive soziale Situationen
b) negative Gefühlslagen
c) Gewohnheitssituationen
Sexuelles Risikoverhalten und SWE
- SWE bezieht sich hier eher auf die subjektive Gewissheit, schwierige soziale
Situationen bewältigen und intendierte Gesundheitsverhalten verwirklichen zu können
- SWE positiv mit mehr Kondombenutzung verbunden, aber hierbei auch Ergebniserw.
wichtig
- Vorhersage des Abbaus von Risikoverh 3 Prädiktoren:
a) Kompetenzerwartung
b) soziale Integration in Gruppen in denen Safer Sex die Norm
c) Wissen über HIV-Status
- SWE trennt zw. Hoch- und Niedrigrisikogruppen
o Hochrisikogruppe geringere SWE, höhere Neigung Sexualkontakt mit
Drogenabhängigen und gemeinsames benutzen des Injektionsbesteckes
- Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens durch aktives Verhaltenstraining
⇒ Wissensvermittlung, Modell-Lernen, Rollenspiel und Rückmeldung
⇒ Ergebnis: Anstieg der Regulationsfertigkeiten und SWE, sexuelle Situationen
bewältigen zu können
Schmerztoleranz und SWE
- Aufmerksamkeitssteuerung, Symptominterpretation, soziale Umgebung, emotionaler
Zustand, wahrgenommene Kontrollierbarkeit etc. bestimmen Intensität und Toleranz
von Schmerzen
- SWE veranlasst dazu, sich mehr zu bemühen den Schmerz zu bekämpfen und länger
zu ertragen, Placebo-Effekt
- Kompetenzerwartung, Schmerzen ertragen zu können lässt sich beeinflussen und
bestimmt die Leistung (Durchhaltedauer) S.70
- Rolle spielt auch subjektive Kontrollierbarkeit der Situation
⇒ Kompetenzerwartung beeinflusst Präferenz, kontrollierbare aversive
Situationen aufzusuchen und in ihnen länger auszuharren
Gewichtskontrolle, präventive Ernährung und SWE
- SWE, Nahrungsaufnahme und Gewicht regulieren zu können, wesentliche
Voraussetzung für Motivation und Durchführung von Diätprogrammen
- SWE zentrale Rolle
13
-
-
S.71: signifikante Wechselwirkung zw. Lokation der Kontrolle (internal, external) und
Treatment
o Kompetenzerwartungsbehandlung fkt. nur bei internalen Frauen
o von vorneherein mehr SWE dann auch mehr Gewichtsverlust
⇒ individuelle Unterschiede in SWE vor Therapie und experimentelle
Beeinflussung in Richtung auf mehr SWE hat positive Wirkung auf
Anstrengung und Ausdauer
erst von Risiko persönlich betroffen fühlen, bevor SWE zu aktiver
Präventionshandlung führt
Messung ernährungsspezifischer SWE
o Situation-Based Dieting Self-Efficacy Scale
o Efficacy Life-Style Questionaire
⇒ Diät-Compliance und Rückfallgefahr im klinischen Kontext thematisiert
⇒ ernährungsspezifische SWE subj. und obj. Veränderungen der
Kalorienaufnahme und biometrischen Werten über ein halbes Jahr hinweg
vorhersagen
Körperliche Aktivität und SWE
- unabhängig vom Alter, in allen Lebensphasen SWE wichtige Einflussgröße
- SWE bezieht sich auf körperliche Anforderungen und psychisches
Durchhaltevermögen
- Bandura: 2 Erwartungen führen zur Verhaltensänderung: Ergebniserwartung und SWE
Rückfallmodell von Marlatt
-
Betonung liegt auf Volitionsphase der Gesundheitsverhaltensänderung
sozial-kognitives Modell beschränkt auf abhängiges Verhalten
Menschen müssen lernen mit Versuchungen und Entgleisungen umzugehen, Befreiung
aus Verhaltensabhängigkeit (Bsp. zwanghafte Gewohnheiten)
Theoretische Vorstellung von Abhängigkeit
3 theoretische Perspektiven:
1) moralisches Modell
⇒ dem Abhängigen fehlts an Willenskraft, Versuchungen zu widerstehen
14
⇒ nachgeben drängender Impulse versündigen
2) Krankheitsmodell
⇒ süchtiges Verhalten auf körperliche Erkrankung zurückführbar
⇒ genetischer Faktor als Disposition
⇒ Genese unkontrollierbar, Lösung kontrollierbar (mit Trinken aufhören)
3) Selbstkontrollmodell
⇒ beruht auf Banduras Modell
⇒ abhängiges Verh. ist ein erworbenes Gewohnheitsmuster
⇒ Abhängiger kann Opfer sein, hat aber Verantwortung für Beseitigung des
Problemverhaltens
⇒ Verh. in als stressreich erlebten Situationen erzeugt und verstärkt
⇒ Modifikation gleiches Prinzip: erwünschtes Verhalten aufbauen und
stabilisieren, Risikosituationen meiden
⇒ Bedeutung haben kognitive Prozesse wie Einschätzung von Situationen,
Erwartungen und Überzeugungen
Selbstkontrollmodell und Krankheitsmodell
Kontrollierbarkeit
Behandlungsziel
Behandlungs„philosophie“
Behandlungsverfahren
Allgemeiner Ansatz
gegenüber
Sucht/Abhängigkeit
Beispiele
Selbstkontrollmodell
Person fähig zur Selbstkontrolle
Zielauswahl: Abstinenz oder
moderates Verhalten
Das Ich wird vom Verhalten
getrennt; Pädagogischer Ansatz
Verhaltensbezogene
Bewältigungstechniken vermitteln;
kognitives $eustrukturieren
Gemeinsamkeiten versch. Süchte,
Sucht beruht auf fehlangepassten
Gewohnheiten
Kognitive Verh.-smodifikation
Selbstkontrollprogramme
Kontrolliertes Trinken
Krankheitsmodell
Person ist Opfer
Abstinenz
Das Ich mit Verhalten gleichgesetzt;
Medizinischer Ansatz
Konfrontation Gruppenunterstützung;
kognitives Dogma
Jede Sucht einzigartig, Sucht beruht auf
physiologischen Prozessen
Behandlung im Krankenhaus
Aversionsbehandlung
Anonyme Alkoholiker und Synanom
Phasen bei der Entwöhnung
Marlatt: 3 Phasen:
1) motivationale Phase, Gewohnheit aufgeben, Verhaltensintention bilden
2) Durchführung oder Behandlung (kurze Phase), Risikoverhalten wird unterlassen
3) Aufrechterhaltung von Abstinenz und des neuen Gesundheitsverhaltens, Intenton wird
leicht brüchig, zahlreiche Versuchungen
- Krankheitsmodell
⇒ legt Schwerunkt auf 2. Phase
- Selbstkontrollmodell
⇒ Entwöhnung Lernaufgabe, langwierig, sukzessiver Bewältigungsprozess
⇒ realistische Herangehensweise: Fehler passieren, daraus zu lernen
⇒ Erwerben von Strategien, mit Rückfällen konstruktiv umgehen
⇒ Rückfälle meist zu Beginn
Erklärungsmodell des Rückfallprozesses auf der Mikroebene
Versuchungen 3 Klassen von Situationen:
a) emotional beeinträchtigt (Angst, Ärger, Depression, Langeweile)
b) soziale Konflikte
c) Gruppendruck
15
-
-
-
-
-
Überzeugung, dass das fragliche Risikoverhalten unmittelbar positive psychische
Wirkungen hervorruft, führt – Verbindung mit einer geringen SWE für Bewältigung
der Risikosituation – zu einem momentanen Rückfall
lernen das best. Situat. noch zu riskant, diese meiden bis Bewält-reaktion für diese
Situat. erworben
Art und Weise der psychischer Verarbeitung eines Fehltritts wichtig
Abstinenzverletzungseffekt: Rückfall totales Versagen Wiederausbruch des
Leidens vermehrtes Risikoverhalten
⇒ Folgt auf erstmaligen Fehltritt Abstinenzverletzungseffekt, dann erhöht sich
Wahrscheinlichkeit kumulativen Rückfallverhaltens
⇒ 2 wichtige Elemente: kognitive Dissonanz und Attributionsmuster (S.81 mitte)
kognitive Prozess bei Widerstand gegen Versuchung/Rückfälligkeit: Erwartungen und
Ursachenzuschreibungen Kompetenz- und Konsequenzerwartungen
Kompetenzerwartung
o Vertrauen ineigene Widerstandsfähigkeit
o vergangene eigene Lernerfahrungen, Beob., Nachahmung, symbolisches
Lernen
o beeinflusst Motivation, Intention und Volition
o Veränderung von Komp-erw. durch Erfolg oder Misserfolg:
a) Schwierigkeitsgrad: Situation als schwierig eingeschätzt und kein Rückfall
pos. Selbstbewertung, zukünftige Erwartung alle weniger schwierigen
Situat. bewältigen zu können
b) Anstrengung: je weniger Mühe erforderlich, umso mehr erwartet man auch
in ähnlichen Situat. ausharren zu können
c) soziale Unterstützung: Anforderung allein bewältigt, mehr Vertrauen in
eigene Kompetenz als jemand der auf fremde Hilfe angewiesen
Konsequenzerwartung
o positive oder negative Hdlg-Ergebnis-Erwartung
o Erwerb von Konsequenzerw. erfolgt in euphorischer, nicht in dysphorischer
Phase
o pos. Konsequenzerw. mit Alkoholkonsum verbunden eher rückfällig
o Auslösung der Erwartung dr. klassisches Konditionieren (S.85)
Hinwendung zum Selbstkontrollmodell
o kognitive Faktoren und Risikosituationen im Vordergrund
o Abhängigkeit und Abstinenz beruhen auf sozialen Lernprozessen, subjektiven
Ursachezuschreibungen
o Kompetenz- und Konsequenzerwartungen beeinflussen Risiko- und
Gesundheitsverhalten
Trantheoretical Model (TTM): Stages of Change
-
häufigstes angewendetes Stadienmodell
im Bereich Raucherentwöhnung entwickelt
Konstrukte: Stufen der Verhaltensänderung, Prozesse der Verh-änderung, SWE,
Entscheidungsbalance aus pos. und neg. Hdlg-Ergebn.-Erwart.und Versuchung
Stadien:
o 5-6, diskret, qualititiv unterschiedlich
o Zuordnung anhand motivationaler Ausgangslage, Absicht für zukünftiges
Verhalten und wg. vergangenen Verhaltens
16
-
1. Präkontemplation Person will Verhalten in nächsten 6 Monaten nicht
ändern
2. Kontemplation Verhaltensänderung innerhalb der nächsten 6 Monate nicht
im nächsten Monat, Abwägen pos. und neg. Hdlg-Ergebn-Erwart.
3. Vorbereitung Person will innerhalb des nächsten Monats aufhören, schon
Versuch innerhalb des vergangenen Jahres unternommen, unklar wie Personen
zum ersten mal in dieses Stadium eintreten können
4. Handlung Person ändern gerade aktiv ihr Verhalten, seit 1 Tag bis längstens
6 Monaten
5. Aufrechterhaltung seit mind. 6 Monaten erfolgreich, Stabilisierung der
Verh-änderung, Vermeiden von Rückfällen, Zeitraum bis zu 5 Jahre
6. Termination hohe SWE, keinerlei Versuchung für altes Risikoverhalten
mehr
Hauptkritikpunkt am TTM: Willkürliche Stufeneinteilung auf Basis zeitlicher
Kriterien
besser wäre anhand psychologischer Kriterien Bsp: HAPA-Modell, Prozessmodell
präventiven Handelns
Prozesse der Verh-änderung
- beeinflussen Wechsel von einer Stufe zur nächsten in 2 Kategorien einteilbar:
kognitv-affektive Prozesse und verhaltensorientierte Prozesse
Kognitiv-affektive Prozesse (häufig in Kontemplation und Vorbereitung)
Bewusstseinserhöhung
Neubewertung der eigenen Person
Neubewertung der Umwelt
Emotionale Relevanz
Soziale Befreiung
Erhöhung der Wahrnehmung von Ursachen, Konsequenzen, mögl. Lsgwegen für Problemverhalten
Veränderung der affektiven und kognitiven Bewertung des Selbstbildes
und des Problemverhaltens
Veränd. der Wahrn. des Einflusses des Problemverh. auf die Umwelt
Intensivierung von negativen Gefühlen bzgl. des Problemverh. zur
Erzeugung emotionaler Erleichterung bei Verhaltensänderung
Erhöhung der Alternativen für Nicht-Problemverh. in sozialer Umwelt
Verhaltensorientierte Prozesse (Handlung)
Kontingenzmanagement
Hilfreiche Beziehungen
Gegenkonditionierung
Selbstbefreiung
Reizkontrolle
Erfolgreiche Veränderung belohnen, Rückfälle strafen
Nutzen offener und vertrauensvoller Beziehungen zur Unterstützung bei
Verhaltensänderung
Problemverh. durch alternative Verh-weisen ersetzen
Verpflichtung zu Handeln erhöhen, Schaffung neuer Alternativen für das
Selbst
Vermeidung von Problemverh. auslösenden Reizen, Schaffung von Reizen
für alternative Verh-weisen
SWE
- wahrgen. Kompetenz, mit Risikosituat., die das zu verändernde Verh. entgegender
Intention auslösen können, erfolgreich umgehen zu können
- nimmt über versch. Stadien hinweg zu
Entscheidungsbalance
- Reflexion pos. und neg. H-E-E für Gesundheitsverh.
- Vorteile der Verh-änderung überwiegen Nachteile Übergang in aktionales Stadium
17
Versuchung
- wahrgen. Dringlichkeit mit der Person in schwieriger Situation Gewohnheit
nachgeben möchte
TTM = Pseudostadienmodell
o ursprünglich kontinuierliche Prozesse künstlich in distinkte Stadien eingeteilt
o dann kann nicht davon ausgegangen werden, dass verschiedene Prädiktoren in
versch. Stadien untersch. wichtig sind (S.89 unten)
Health Action Process Approach (HAPA): Das sozial-kognitive Prozessmodell
gesundheitlichen Handelns
-
dynamisches Modell zur Erklärung gesundheitsförderlicher und –schädlicher Verhweisen
sparsames heuristisches Modell
präintentionale Motivationsprozesse, postintentionale Volitionsprozesse
Selbstregulationsperspektive
2 Leitprinzipien:
a) Sequenz, ein Schritt folgt auf dem anderen
b) es geht keine Schritt weiter, wenn nicht gewisser Grad an SWE vorhanden
Der motivationale Prozess: Intentionsbildung
- Selbstüberzeugungen beeinflussen Motivationsphase
(1) Risikowahrnehmung: Einschätzung des Schweregrad der Erkrankung und
eigener Verwundbarkeit
(2) HEE: Verh-alternativen müssen bekannt sein, um wahrgenomene Bedrohung
zu reduzieren
(3) SWE: wichtig bei neuen, schwierigen, stressreichen Situationen
für alle Phasen des Hdlg-regulationsprozesses große Bedeutung erleichtert Zielsetzung, Investition von Anstrengung, Ausdauer,
Rückfallvermeidung
Der volitionale Prozess: Planung und Realisierung gesundheitsbezogenen Handels
(a) präaktionale Phase
- Hdlg. vorbereitet und geplant, Ziel- in Ausführungsintention konkretisiert
- verhindert impulsives, orientierungsloses Handeln
18
-
günstige Gelegenheiten, Risikosituat. und and. Umstände kognitiv mit detailierten
Hdlg-plänen verknüpft
SWE wichtig
(b) aktionale Phase
- ausführen des Gesundheitsverhaltens, Vermeiden von Risikoverhalten
- ständige Hdlg-ausführungskontrolle, Belohnungsaufschub
- Fernziele in erreichbare Nahziele unterteilen
- SWE wichtig für Beharrlichkeit der Zielverfolgung
(c) postaktionale Phase
- Hdlg.-bewertung – Erfolg und Misserfolg
- Ursachenzuschreibung beeinflusst Bewertungsprozess und zukünftiges Handeln
- S. 95 Theory of Trying
Interventionsplanung auf Basis des HAPA-Modells
- in Motivationsphase Risiko- und Ressourcenkommunikation zu Unterstüzung der
Intentionsbildung
- fördern des Risikoverständnis durch personenbezogene Infos
a) relative Risiko der Erkrankung im Vgl. zu anderen Erkrankungen
b) Zunahme des Risikos über die Zeit/Häufigkeit der Exposition
c) wie versch. Risikofaktoren kumuliert das Gesamtrisiko erhöhen
- Risikowahrn. in früher Phase des Verh-änderungsprozesses, anschließend
Ressourcenkomm. (HEE, SWE) um zur Verh.-änderungzu motivieren
- volitionsbezogene Intervention Förderung von SWE, Zielstrukturierung, Setzen
von Prioritäten, Planen und Formulierung von Ausführungsintentionen
3. Verhalten und Krankheitsrisiko
-
Krebs und koronare Herzkrankheiten häufigste Strebeursachen in Deutschland
Verhalten und Krebsrisiko
Entstehung und Verbreitung von Tumoren
-
Was ist Krebs? S.102
Vielzahl von Bedingungsfaktoren
Krebsmortalität Männer und Frauen S.103
10 Regeln gegen Krebs S.105
Rauchen und Krebsrisiko
-
vermeidbarer Risikofaktor Tabak
70-90% der Lungenkrebse, 56-80% der chronischen Atemwegserkrankungen,
22% kardiovaskulärer Erkrankungen
Risiko starker Raucher 20:1, doppelt/ 5mal so hoch wie bei Nichtrauchern
19
-
andere Einflussgrößen Alter, sozioökon. Status, Geschlecht, Beruf und
Alkoholkonsum
30% aller Krebstodesfälle Lunge, Kehlkopf, Speiseröhre, Blase, Nieren,
Bauchspeicheldrüsen, Magenkrebs
Rauchen mit anderen Risiken multiplikativ verknüpft, Bsp. Luftverschmutzung, Alk,
Karzinogene am Arbeitsplatz, Stress, genetische Disposition
Risiko für Mundkrebs um ein mehrfaches erhöht wenn man raucht und trinkt
55% erwachsener Nichtraucher Tabakrauch unfreiwillig ausgesetzt
ca. jedes 2. Kind lebt im HH mit mind. 1 rauchenden Elternteil
Kleinkinder von Rauchern leiden häufiger unter Erkrankungen der Atemwege als
Kleinkinder von Nichtrauchern
Ernährung und Krebsrisiko
-
Nahrung hat viele Schadstoffe, auch mit karzinogenen Substanzen
Zush. zw. übermäßigen Genuss an tierischen Fetten und Risiko für Brust-,
Gebärmutter-, Nieren-, Prostata- und Darmkrebs gefunden
Lebensmittel mit protektiver Wirkung (nicht ganz gesichert)
o Balaststoffe, Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte
o Vitamin C, E und A, Selen
⇒ warum S. 109 oben
Alkoholkonsum und Krebsrisiko
-
Mund-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs
Alk schwächt das Immunsystem Körper ist anfälliger
Trinker weisen oft auch Ernährungsdefizite auf
Sonnenbestrahlung und Krebsrisiko
-
UV-B aber auch UV-A gilt als karzinogen
in Australien Tumore der Haut etwa die Hälfte aller Krebserkrankungen, USA 1 – 2%
Sonnenexposition vermeiden, Haut ab und zu inspizieren
hellhäutige, blonde und blauäugige Menschen besonders gefährdet
Sexualverhalten und Krebsrisiko
-
-
USA: 7% aller Krebstodesfälle
Zush. zw. Gebärmutterhals-, Vaginal- und Ovarialkrebs und sexuellen Praktiken
gefunden
Schwangerschaft und Geburt führen zu physiologischen Veränderungen im Körper,
die eine schützende Wirkung vor Brust- und Ovarialkrebs haben können, besonders
bei jungen Müttern
Rolle spielt auch Sexualhygiene (beschnittene Männer und die die Kondom benutzen
geringere Gefahr, weil weniger Smegma-Ansammlung in Hautfalte des Penis)
Zush. zw. Sexualverhalten und HIV-Infektion, Karzinome gehören zum
Erscheinungsbild von AIDS
Sekundäre Prävention: Früherkennung und Krebsrisiko
-
Teilnahme an Maßnahmen zur Früherkennung, Beobachtung des eigenen Körpers
20
-
S. 113 Tab. Krebsfrüherkennungsmaßnahmen der GKV (1999)
Kompetenz- und Konsequenzerwartung spielen wichtige Rolle
Zush. zw. Brustselbstuntersuchung und Einstellung, Wissen und sozialen Faktoren
S. 115 Nebenwirkungen des Brustkrebsscreenings
Stress, Emotionen und Krebsrisiko
-
Menschen mit belastenden Erlebnissen im 2. Weltkrieg hatten höhere Krebsprävalenz
als Menschen die nicht so intensiven Belastungen ausgesetzt waren
Krebsbspatienten hatten rückblickend (10 Jahre vorher) erhöhte Werte im MMPI für
die Skalen zu unterdrückten Emotionen und Depressionen
Studie zu Frauen und Brustkrebsuntersuchung, unterdrückte Emotionen im Zush. mit
Stress: nach 5 Jahren statist. Zush. zw. damaliger Tendenz, Ärger zu unterdrücken
oder zu leugnen und zw-zeitlicher Diagnose Brustkrebs, kein Zush. für Zahl
stressreicher Ereignisse, Depression und Extraversion
10 Jahre später: Brustkrebs und überlebt? Patienten mit Kampfgeist oder
Verleugnung bessere Überlebenschancen als die die mit Hilflosigkeit und stoischer
Akzeptanz reagierten
Kardiovaskuläres Risikoverhalten
-
Rauchen, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel erhöhen Risiko von HerzKreislauf-Erkrankungen
Entstehung und Verbreitung koronarer Herzkrankheiten
-
-
häufigste Todesursache in Industrieländern
Bsp. Bluthochdruck, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Schlaganfall
Herzkranzgefäße
o versorgen Herz mit Blut/Sauerstoff
o Aterosklerose: Ablagerung von Plaque an Innenwänden der Arterien, Plaque
gebildet aus Cholesterin und anderen Lipiden (Blutfetten)
o Ateriosklerose: Verhärtung der Arterien, weniger elastisch, reagieren
schlechter auf Blutdruckveränderungen (Sport, Bewegung)
o greifen diese Prozesse die Herzkranzgefäße an, spricht man von koronaren
Herzkranheiten (KHK)
o weitere Erklärung der Erkrankungen S. 118
keine Einzelursache bekannt, Reihe von Risikofaktoren vorhanden
⇒ Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel (wg. Rauchen, falsche Ernährung,
Bewegungsmangel)
⇒ distale Faktoren sind Persönlichkeit, soziale Integration und genetische
Disposition
Rauchen und koronares Risiko
-
Raucher 3mal so viel Schlaganfälle wie Nicht-Raucher
passives Rauchen erhöht koronares Risiko
Ernährung und koronares Risiko
-
Risikofaktor Cholesterin, beeinflusst durch Essverhalten
21
-
-
Cholesterin
o Fett-Eiweiß-Verbindung, lebensnotwendig
o vom Organismus hergestellt und durch Nahrung aufgenommen
o am Prozess der Aterosklerose beteiligt
o Messung: Anteil von Cholesterin (mg) im Blutserum (ml) Durchschnitt
200mg pro 100ml
o überhöhter Chol.-spiegel erhöht koronares Risiko
o verschiedene Arten: Chol. mit hoher dicht (HDL) und mit geringer Dichte
(LDL)
o LDL gefährlich, HDL Schutzfunktion Verhältnis dieser beiden wichtiger als
Gesamtcholesterinspiegel
weniger tierische Fette (Fleisch, Butter, Käse), eher Kohlenhydrate
(Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte, Balaststoffe)
körperliche Bewegung erhöht Anteil des schützenden HDL
Fisch hat Omega 3-Fetsäuren (insbes. im Lachs) Länder in denen viel Fisch
gegessen wird weisen weniger KHK auf
körperliche Aktivität und koronares Risiko
-
-
-
körperliche Aktivität (Ausdauersport) verbessert kardiovaskuläre Fittness
⇒ nach einiger Zeit verbessert sich Herzfrequenz und Blutdruck im Ruhezustand
(Zeichen für bessere Effizienz des Herz-Kreislauf-Systems)
körperlich Inaktive im vgl. zu aktiven etwa doppelt so hohes Risiko
Kontinuität wichtig, Schutzfunktion der Bewegung geht schnell wieder verloren
Studie: kontinuierlicher Anstieg mit kontinuierlicher Abnahme des Risikos verbunden,
aber nur bis zum wert von 2000 kcal ( Laufleistung von 33 km pro Woche), darüber
hinaus noch weiter Sport zu treiben hatte keine zusätzliche protektive Wirkung
Frauen haben ein geringeres koronares Risiko als Männer
Persönlichkeit, Stressbewältigung und Krankheitsrisiko
-
hier bewegen wir uns auf unsicherem Terrain, empirische Befunde widersprüchlich
Krebserkrankung soll sich durch Unterdrückung von Emotionen, mangelnde
Stressbewältigung, Hoffnungslosigkeit und Depressionen auszeichnen
Schwache Zush. zw. Typ A-Verhaltensmuster und Auftreten koronarer
Herzkrankheiten
Das Typ A-Verhaltensmuster
-
-
ehrgeiziges Leistungsstreben, Konkurrenzdruck, Zeitdruck, Ungeduld, Aggressivität
und Feindseligkeit
Kognitionsinhalte: diese Menschen scheinen Herausforderung, Bedrohung und
Schädigung akzentuiert wahrzunehmen und darauf emotional und kardiovaskulär
stärker zu reagieren
für sie steht viel auf dem Spiel, bei Misserfolg bedienen sie sich selbstwertdienlichen
Kognitionen
Messung: strukturiertes Interview hat sich gegenüber anderen Verfahren als valider
erwiesen, d.h. Herzinfarkte können damit eher vorhergesagt werden
strukturiertes Interview: erfragen wie auf Anforderungsituat. (Ungeduld,
Konkurrenzstreben, Feindseligkeit) reagiert wird, notieren von Sprechweise,
22
-
-
Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit (explosiv, laut, schnell); dichotome
Klassifikation Typ A - B
Jenkins Activity Survey (JAS): Skalen: Tempo und Ungeduld, berufliches
Engagement, energisches Konkurrenzstreben, Typ a als Kontinuum, sehr reliabel,
schnell und sparsamer als SI, aber weniger valide
Typ A doppelt so hohes Risiko wie Typ B (Gegenteil von Typ A) gilt für Männer
und Frauen
keine Hinweise das Typ A ein unabhängiger Risikofaktor darstellt
Typ A Konzept stützt Zush. zw. Feindseligkeit und Herzinfarkt-Inzidenz
Sprechexplosivität oder Lautstärke irrelevant
Feindseligkeit mehrdimensional: Zynismus, feindseliger Affekt und aggressive
Reaktionsbereitschaft stehen am engsten mit Herzintarkt-Sterberate in Verbindung
feindselige Personen haben höhere LDL-Werte als nicht-feindselige
Gibt es die „Krebspersönlichkeit“?
-
S.129 – 135
Eysenck fasst seine Befunde wie folgt zusammen:
a) es gibt eine Krebspersönlichkeit, nämlich den Typ I (Betonung von
Verlusterlebnissen, Abhängigkeit von anderen Menschen, Gefühlsunterdrückung,
Hilflosigkeit und Depression)
b) es gibt eine koronare Persönlichkeit, den Typ II (Ärger, Feindseligkeit,, Aggression,
Abhängigkeit von anderen Menschen)
c) Risikofaktor Persönlichkeit steht in synergetischer Wechselwirkung mit anderen
Risikofaktoren, Bsp. Rauchen, erbliche Belastung
d) Verhaltenstherapie kann das Risiko verringern (fördern von Autonomie)
e) Psychoanalyse kann Mortalitätsrisiko für Krebs und Herzinfarkt erhöhen (fördert
keine Autonomie)
-
Schlussfolgerungen glaubwürdiger wenns Mediatorenmodell gäbe (S.135 unten)
Persönlichkeit nur ein distaler Faktor im Krankheitsgeschehen, daher kommt es auf
die Mediatoren an (Risikoverhaltensweisen, physiologische Prozesse)
4. Krankheitsverhalten und Stressmanagement
-
-
Krankheitsverhalten: Reaktion einer Person auf Erkrankung
o Wahrn. und Interpretation von Symptomen
o Inanspruchnahme mediz. Hilfe
o Befolgung ärztlicher Anweisung
o Bewältigung von Krankheit
im folgenden: Stress als Ursache oder Folge von Krankheit, Bewältigung von Stress,
Einsatz protektiver Ressourcen (soziale Unterstützung)
Stress kann zu vielen Erkrankungen führen, z.B. Magengeschwüre, Herzinfarkt, Krebs
richtiges umgehen mit Stress ist ein Gesundheitsverhalten
o Bewältigungsstrategien
o Belastungen aus dem Weg gehen
23
o Vorbereitungen für Krisen treffen
o hilfreiches soziales Netz
Krankheitsverhalten
-
-
jegliche Reaktion auf das …
o Wahrnehmen von Symptomen und Krankheitsinformationen sowie auf
o Bedrohung durch mögliche Erkrankungen oder Behinderungen
Gesundheitsverh. vs. Krankheitsverhalten S.138
Symptomwahrnehmung und –interpretation
Common Sense Model of Illness
- Krankheitssymptome mental repräsentiert und organisiert
- je nach Struktur der mentalen Repräsentation untersch. Schemata Prototypen
- Dimensionen der Schemata:
o Identität einer Krankheit
o Konsequenzen
o Ursache
o Dauer
o Behandelbarkeit oder Kontrollierbarkeit
- Symptomwahrnehmung Aktivierung des Prototypen, lenkt Aufmerksamkeit die
genau zum Prototypen gehören bzw. auch auf distinkte Aspekte
- welcher Prototyp aktiviert, bestimmt nachfolgendes Krankheitsverhalten (schonen,
Arzt aufsuchen, Infos holen) Emotionen (Bsp. Besorgnis) auch hervorgerufen
- für Prototypen entschieden Bildung einer Diagnose
- Wissensbasis sind frühere Erfahrungen, was durch soziales Netzwerk und Literatur
vermittelt wurde
kognitive Verarbeitung von Symptominfos:
- Symmetrieregel: Symptom ↔ Krankheit innere Konsistenz von Prototypen
aufrechterhalten
- ökonomische Entscheidungsregeln/Heuristiken: manche Symptome entwickeln sich
über lange Zeit, diese lieber dem Alter als einer Erkrankung zuschreiben
- Prävalenzregel: Symptome die in sozialeer Bezugsgruppe häufig auftreten milderer
Natur, seltene Symptome deuten eher auf schwere Krankheiten hin
- Koexistenz von Symptomen und Stress: Stresssituation, dann Symptome Ausdruck von
Stress
Health Belief Model
- Bedrohung entsteht aus Zus-wirken von perzipiertem Schweregrad einer Erkrankung
und Gefühl persönlicher Betroffenheit (Vulnerabilität)
- Symptomwahrnehmung verursacht emotionale Reaktion (Furcht)
- Individuum bemüht Furcht zu reduzieren (Besänftigung, Verleugnung, diagnostische
oder therapeutische Maßnahmen)
⇒ Angst motiviert lt. Forschungsergebnissen nicht hinreichend zum präventiven
Verhalten gleichzeitig Hdlg-plan vermitteln
24
Compliance
-
Ausführung von Verh-weisen, die aufgrund eines Gebots/Vorschrift/Empfehlung/
Vereinbarung als richtungsweisend vorgegeben sind
Gesundheitspsychologie: Adhärenz
Therapietreue, Kooperation zw. Arzt und Patient oder Partizipation
Änderung des Lebensstils, Entwöhung von Risikoverh-weisen und Aufbau von
Gesundheitsverh-weisen (Kondombenutzung, Gewichtskontrolle, körperliche
Aktivität, präventive Ernährung) wenig adhärent
Erfassung von Compliance
-
S. 143 Erhebungsmethoden in Tabelle
Compliance bei versch. Erkrankungen
AIDS/HIV: antiretrovirale Therapie
- keine Heilung, Behandlung lebenslang, belastend und teuer
- viele infizierte sozial deviant, erleben Stress, konsumieren Drogen, sind pessimistisch
und depressiv, verkehren in Subkulturen und haben wenig Vertrauen in medizinische
Versorgung
- Aufklärung reicht nicht aus
- multimodales Verfahren: technische Erinnerungshilfen, Selbstmanagement-Training,
Übung im Erkennen von Rsikosituationen, Rückfallmanagement, Übung von
Fertigkeiten zur allgemeinen Lebensbewältigung, Mobilisierung des sozialen Netzes,
Aufbau von SWE
Diabetes mellitus
- auf Lebenszeit komplexe Anforderungen, Adhärenz nicht besonders hoch
- HEE keine starke Motivation zur Lebensumstellung
- wichtiger Faktor SWE
- SWE leistet unabhängigen Beitrag, HEE und soziale Unterstützung moderierende
Effekte für regelmäßige Blutzuckerkontrolle (aber alle 3 wichtig)
- Psychoedukation, verstärken medizinischer und psychosoziale Versorgung, so dass
sich subjektive Schwierigkeit für Patienten verringert
- Verbesserung der Ärztecompliance (Einhalten von Richtlinien), verbessert
Patientencompliance
Psychopharmakotherapie: Compliance bei Schizophreniebehandlung
- Medikamentenbehandlung auf Lebenszeit
- macht Unterschied in welchr Phase sich Patient befindet (Akutbehandlung,
Remissionstabilisierung oder Rezidivprophylaxe)
- Patienten die mind. 1 Jahr beschwerdefrei sind und dann Medikamente absetzen,
erleiden ca. ¾ innerhalb von 1- 1 ½ Jahren einen Rückfall
- wichtige Faktoren sind
o Risikowahrnehmung Krankheitseinsicht (fehlt oft, aber zur Motivation ein
Minimum notw. – soziales Netz einbeziehen)
o Behandlungsnutzen Einstellung gegenüber der Behandlung (sollte pos.
sein), wirkung der Medik. tritt später ein, Nebenwirkung meist sehr schnell
o Behandlungskosten psychische Barrieren (Erwartung von Nebenwirkungen
25
-
Einbezug des sozialen Netzes, Psychoedukation zur Verbesserung der Adhärenz
wenig wirksam, Depot höhere Adhärenz als orale Einnahme
Intervention zur Verbesserung von Compliance
- herausfinden „wo“ sich Patient befindet, d.h. präintentional oder postintentional
(präaktional oder aktional)
- Intentionsbildung: Arzt-Patienten-Beziehung beeinflussen Motivation
- Minimum an Risikowahrnehmung (u.a. Krankheitseinsicht) notwendig
- Risikowahrnehmung = Situat.-Ergebn.-Erwartung, HEE beinhaltet Pros und Cons
eigenen Handeln einschließlich soziale Ergebnisse, SWE – Vertrauen in eigene
Kompetenzen
- Adhärenz =Prozess der Auseinandersetzung mit schwieriger Selbstregulationsaufgabe
- hilfreich Schwierigkeitsgrad der Aufgabe verringern (Depot anstatt orale Einnahme)
- Erzeugung von Adhärenz bedarf auch organisatorischer Maßnahmen (beinhaltet auch
Aktivität des medizinischen Versorgungssystems)
Stress
-
-
Stress als Input Stressorenkonzept
o äußere Anforderungen werden als Stressereignis /Stressoren aufgefasst
Stress als Output Reaktionsansatz
o Reaktion des Organismus auf Umweltanforderungen,
o physiologische Belastungsreaktion im Mittelpunkt
transaktionale Position
o heute eher vertreten
o Wechselwirkung von Person und Situation
o primäre Bedeutung haben kognitive Prozesse und Stressbewältigung
kognitiv-transaktionale Stresstheorie (Lazarus)
-
auch Emotionstheorie genannt
Theorie beinhaltet komplexe Bewältigungsvorgänge und Emotionen sowie situative,
persönliche und soziale Voraussetzungen
Schwächen liegen Operationalisierbarkeit und empirischer Prüfung (Modell sehr
komplex)
psychologischer Stress beruht auf Einschätzung einer betroffenen Person, das
jeweilige Person-Umwelt-Beziehung herausfordernd, bedrohlich oder schädigend
(eins wird meist dominieren)
26
-
-
kognitive Einschätzung (appraisal) zentrales Bestimmungsstück von Stress
o Stress is a postappraisal state
o 2 Facetten: primäre (Ereigniswahrn.) und sekundäre Einschätzung
(Ressourcenwahrn.)
o Ereigniswahr.: Herausforderung, Bedrohung, Schaden/Verlust bedient sich
überwiegend Infos aus der Umwelt
o Ressourcenwahrn.: Merkmale der Person (Kompetenzen, Wertvorstell.,
Ziele, Überzeugungen), Umweltmerkmale wie soziales
Netz, and. Ressourcen (Geld, Gesundheit) sowie SWE
Mangel an subjektiver Verfügbarkeit effektiver Behandlungsmögl. Verwundbarkeit
(kann z.B. an externaler Kontrollüberzeugung, oder Ängstlichkeit liegen)
Personen die sich verwundbar fühlen, erleben mehr Stress, sind weniger konstruktiv
und hartnäckig
Art und Weise der Einschätzungen führt zu untersch. Bewältigungsformen (Coping)
Coping: problem- und emotionsorientiert
Die Messung von Stress
-
-
-
-
-
Percieved Stress Scale (PSS)
o beinhaltet in 14 Aussagen versch. Arten sich gestresst/Anforderungen nicht
gewachsen zu sein ergibt Summenwert (Grad erlebten Stresses)
o theorielos und undifferenziert frühere Ereign. haben auch Einfluss, versch.
Ereign. untersch. Bedeutung
kritische Lebensereignisse
o Erfahrungen von intensivem Stress, weiteren Lebenslauf auf dramatische
Weise beeinflussen
o Bsp: Social Readjustment Rating Scale (SRRS)
Life Event Scale (LES)
Lazarus: Daily-Hassles und Daily-Uplifts
o ständige Alltagsprobleme und tägliche Missgeschicke beeinträchtigen
Gesundheit
o Uplifts sind positive Alltagsereignisse, haben kompensierende Wirkung
o durch Längsschnittstudien gestützt
es fehlt an praktikablen Verfahren, aus der kogn.-transaktionalen Stresstheorie kann es
kein einz. Instrument geben, das den theoretischen Anforderungen genügt, weil Stress
dynamisch mit mehreren Systemkomponenten
für Appraisal noch keine psychometrischen Verfahren, lediglich für Postappraisal
liegen erste Ansätze vor
Stressbewältigung
-
-
transaktionale Stresstheorie 2 Funktionen: problem- und emotionsbezogenes Coping
Lazarus 4 weitere Bewältigungsarten:Suche nach info, direktes Handeln, Unterlassung
von Hdlg., intrapsychisches Coping jede dieser 4 Arten kann unter best. Umständen
mehr problem- oder emotionsregulierende Fkt. haben
Kritik weber: duales Fkt-modell unzureichend, nicht nach Funktionen
(Beobachterperspekt.), sondern nach subjektiven Intentionen (persönl. Funktionalität
eines Verh.) gliedern
o 4 Facetten: Regulation von Emotionen, Lsg. des zugrunde liegenden Problems,
Erhaltung des Selbstwerts, Steuerung sozialer Interaktion
27
-
3 Effizienzkriterien: Inhaltsbereich (Wohlbef., körperl. Gesundheit, Sozialverh.),
Zeitspanne, Urteilsinstanz
Proaktive Bewältigung
-
S. 161 Abb.
reaktives Coping: Anstrengungen, mit eingetretenem Ereignis umzugehen
antizipatorisches Coping:
Bemühung mit bevorstehendem Ereignis/Bedrohung
umzugehen, welche hohe Eintretenswahrsch. hat
präventives Coping: unbekannte Risiken in ferner Zukunft, Eintritt ungewiss
proaktives Coping: wie präventiv, aber hier positive kognitive Einschätzung Herausforderung durch selbstgesetzte Lebensziele, streben nach Verbesserung,
Optimierung der Lebensbedingungen, begünstigt durch SWE
Messung von Bewältigung
-
-
immer wieder auftauchende Dimensionen:
o vigilanter vs. vermeidender Copingstil
o problemorientiert vs. emotionsorientiert
Verfahren zum proaktivem Coping mehrdimensionales Instrument (PCI) hat
proaktives Coping als 1. Subskala (S.169)
in Bezug auf psychosoziale Adaptation und Gesundheit helfen Vermeidungsstrategien
eher kurzfristig, aufmerksam-konfrontierende Strategien langfristig günstiger
1000de Verfahren zu Coping S.162 -167
Stressbewältigung und Gesundheit
-
-
-
-
Stress bezieht sich auf kognitive Einschätzung, Bewältigung langer manchmal
schmerzhafter Vorgang der Auseinandersetzung
endet Lebenskrise in Erkrankung liegt Stressbewältigungsprozess näher am
pathogenen Geschehen
Coping ist mit Kosten verbunden, Anstrengungen können Organismus auf Dauer
schwächen oder überfordern
demnach kann auch positive Bewältigung gesundheitliche Spuren hinterlassen
zu Kosten gehören auch Risikoverh-weisen und Unterlassung von gewohnten
Gesundheitsverh-weisen
fehladaptives Coping führt zum Auftreten von neuen Stressereignissen
o Typ A erzeugt sich selbst Vielzahl von Risikosit., deren Bewält. mit
gesundheitl. Kosten verbunden
o erhöht Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebsrisiko
bei Stress Emotionen bewältigen
o häufig unterdrückter (Krebs) oder geäußerter (Atherosklerose) Ärger kann zu
gesundheitl. Schäden führen
protektive Faktoren: Stress abpuffern, Coping erleichtern
o Theorie von Lazaraus 2 Einflussmögl. Einschätzung und Coping
o soziale und persönliche Ressourcen
o persönl.: SWE, Optimismus, Kohärenzsinn, Hardiness (Def. 171 – 172)
o mit Genesung nach OP und Bewält. chronischer Krankheiten in Verb. gebracht
28
-
soziale vs. persönliche Ressourcen
o pR stärkere Effekte auf emotionales Befinden, krankheitsbezogene Besorgnis
und postoperative körperliche Aktivität
o insges. stärkerer Einfluss pR, untersch. Wirkmechanismen bei pR und sR
o Wechselwirkung von Persönlichkeit und sozialer Unterstützung kompensator. Wirkung von SWE uns sR: wen sR fehlen, kann wahrgen. SWE
Verminderung der Besorgnis bewirken und umgekehrt
o Befunde lassen vermuten, dass bei Patienten mit indiv. Ressourcen-Defiziten
positive soziale Beziehungen zur Abpufferung von weiteren RessourcenVerlusten beitragen können
Soziale Unterstützung
-
Prozess der auf Gegenseitigkeit beruht
Krankheitssymptome kommunizieren, Hilfe annehmen und Helfer positive
Rückmeldung geben
Begriffsklärung und theoretische Überlegungen
-
soziale Integration
o Einbettung in soziales Netzwerk
o quantitativer und struktureller Aspekte von Sozialbeziehungen
-
soziale Unterstützung (sU)
o Spezialfall der sozialen Interaktion, positive und negative Wirkungen mögl.
o qualitiativer und funktionaler Aspekt von Sozialbeziehungen
o 2 Arten: wahrgenommene und erhaltene Unterstützung: beide unterteilbar in
emotionale (Mitleid, Zuwendung, Trost, Wärme),
instrumentelle (Arbeiten erledigen, Güter besorgen) und
informationale Unterstützung (Infos/Rat geben).
o wahrgen. Unterst. Überzeugung der Verfügbarkeit von Unterstützung
o erhaltene Unterst. wie oft und wie wirksam hilfreiche Hdlg. ausgeführt
wurden
-
3 Perspektiven: Helfer-, Empfänger- und Beobachterperspektive
wirksame Unterst.-interaktion Interaktion die aus Sicht des Empfängers hilfreich ist
Dunkel-Schetter & Skokan erörtern 4 Faktoren:
1. Stressfaktoren:
- erlebter Stress Voraussetzung für Hilfsbedürftigkeit bzw. Hilfsbedürftigkeit = Stress
- erhöhter Bedarf an sozialen Ressourcen
2. Faktoren des Hilfeempfängers:
- 3 wichtige Variablen:
a) mittlerer Grad an Belastung (Distress) kann zu Gewährung von Hilfe führen,
zu lange oder zu hohe Belastung kann soziales Netz in Mitleidenschaft ziehen
b) guter Prädiktor für Hilfeleist. ist aktives Bemühen und suche nach sU
c) gute persönliche Ressourcen (Selbstwertgefühl, Kompetenz, Optimismus,
internale Kontrollüberzeugung) rufen bei anderen stärkere Hilfsbereitschaft
hervor
29
3. Faktoren des Helfenden
- Kognitionen:
o liegt Problem außerhalb des kontrollierenden Einflusses des Betroffenen Mitleid, Hilfe
o andernfalls Ärger, Rückzug
- Emotionen:
o Mitgefühl (Empathie) ruft altruistische Motivation hervor
o Distress beim potentiellen Helfer führt eher zu egoistischer Motivation, keine
Hilfe
4. Beziehungsfaktoren
- Grad an Intimität und Zufriedenheit mit Partnerbeziehung positiv für sU
- Beziehung positive Geschichte von Hilfeleistung, Dankbarkeit, Rückmeldung und
Reziprozität, kann mit stabiler sU gerechnet werden
Mobilisierende Merkmale des Empfängers von sU
- 2 Mittel: Hilfesuchen und Symptomdarstellung
- 2 wichtige Aspekte: Kontrollierbarkeit (Verschulden) und Bewältigungsverhalten
o Stigma–Ursache und Coping erzeugen beiden Haupteffekte auf Mitleid und sU
o Coping gegenüber Stigma-Ursache bedeutsamerer Faktor
o Zielpersonen die für deren Leiden unkontrollierbare Ursache vorgegeben war,
erzeugen signifikant mehr Mitleid und Hilfsbereitschaft bei Beobachtern als
Personen die Leid selbst verschuldet haben
o unabhängig davon rufen Personen die zur Lsg. ihres eigenen Problems nichts
onstruktives beitragen, bei Beobachtern Ärger hervor und erhielten weniger
Mitleid und Hilfsbereitschaft
- persönliche Erfahrung
o allgemein ergab sich, dass Vpn die selbst Lebenserfahrung mit negativen
kritischen Ereignissen gesammelt hatten, waren eher geneigt zu helfen als
unerfahrene Personen
o Wissensrepertoire von Hdlg-Ergebn.-Kontingenzen (Konsequenzerwart.) und
Situat.-Hdlg-Kontigenzen (Kompetenzerwart.)
Interdependenz in der sU: die transaktionale Betrachtungsweise
- Art der Beziehung selbst hat wesentlichen Einfluss auf sU
- Studie S.191: 3 Klassen von Verh-weisen: Ablenkung, Bemühungen, Strafen
o beträchtlicher Anteil der Patienten empfanden Bemühungen weniger hilfreich
und Strafen als hilfreich
o pro Hdlg. nur die Hälfte der Partner einig ob Hdlg. hilfreich war oder nicht
- Studie S.192: Genesung und Unterstützung
o schwach Unterstützte Ledige gut Unterstützte
o Ledige gewohnt Leben allein zu meistern, dürfen auf sU nicht übermäßig
angewiesen sein
o Verheiratete an Anwesenheit des Partners gewöhnt, brauchen Besuch sonst
fühlen sie sich isoliert (Frauen beeinflussen Stresseinschätzungsprozesse der
Männer günstig, fördern erwünschtest Krankheitsverh.)
- Studie S.194: Kognition und Emotion von Männern und Frauen gl.-zeitig erfasst
o je höher Distress der Frauen, je mehr ihnen Belastung der Mäner als Bürde
erschien und je geringe ihre Copingkompetenz war, desto mehr umsorgten sie
ihren Mann, gaben zu viel oder unangemessene Unterstützung
30
-
-
-
-
o positiver Zush. zw. SWE der Männer und folgender Merkmale
Qualität der Ehelichen Beziehung vor Herzinfarkt
vorsorgliche Verhalten der Frau während des Klinikaufenthaltes des
Mannes
Überzeugung der Frau ihr Mann sei ein kompetenter Patient und würde
seine Situat. gut meistern
dispositionale Interdependenz: bei Intimpartnern ist sU kein Kosten vs. Nutzen Faktor
sondern prozessualer, nicht weiter hinterfragter Bestandteil des Zus-lebens und
-wirkens
soziale Ressourcen haben günstigen Einfluss auf aktive Bewältigung der kritischen
Lebensphase, Stresseinschätzung, Affekte und Gesundheit
schwacher Zush. zw. geleisteter und erhaltener Unterstützung versteckte
Mechanismen: unsichtbare Unterstützung
o Probleme bewältigt ohne Partner davon zu erzählen
o indirekte Hilfestellung
schwere Erkrankung trifft nicht nur das Individuum, sondern das Paar, verlangt
gemeinsame Bewältigung dyadisches Coping
bei Partner 2 wichtige Merkmale: emotionale Unterstützung und Abpuffern
(Aufregung fernhalten)
Studie: Untersuchung von 5 Bewält-strategien der Patienten: Planung, Sinngebung,
Kampfgeist, Abwärtsvgl. und Humor
o Planung allgemein konstruktiv
o zu Beginn der Stressepisode kein Zush. zw. Partner- und Patientenmerkmalen
o wenn Partner 1 Monat nach OP beide Arten der Unterstützung realisiert, zeigt
sich positive Wirkung auf das Planverhalten im Halbjahr nach OP
o ebenso bei Kampfgeist und Abwärtsvgl.
o Sinngebung auch durch sU gefördert, Wirkung setzt hier schon 1 Woche nach
OP ein
o geben Angehörige schon vor OP emotionale Unterstützung, spiegelt sich das in
höherer Bewältigung durch Humor ein halbes Jahr später wieder
o Kampfgeist ist eine postoperative Copingstrategie, bei Männer und Frauen gl.
ausgeprägt
in Dyade wird Dynamik angestiftet die sich mit Verzögerung beim Empfänger
manifestiert Sleeper – Effekt
Wechselwirkung zw. Merkmalen von Patient und Angehörigen einer Stressepisode
o wahrgen. emotionale Unterstützung der Partner einen Monat nach kritischem
Ereignis hängt positiv damit zus. wie viel Kampfgeist und Humor Patienten
vor OP aufbringen
soziale Unterstützung beim Gesundheitsverhalten
-
-
positive Zush. zw. Gesundheitsverh-weisen und sozialem Rückhalt
sozialer Rückhalt kann Entwöhnungsprozesse und spätere Abstinenzphase günstig
beeinflussen
o Entwöhnung = Stress, Support als Puffer
o Absichtsbildung vom sozialen Netz stimuliert, Vertrauen in eigene Kompetenz
gefördert
sozialer Rückhalt nur ein Faktor unter vielen, keine Schlüsselrolle
Support-Intervention
o Bildung eines sozialen Netzwerks (problemspezifische Selbsthilfegruppen)
o Training von Netzwerkmitgliedern
31
-
o Training dr Betroffenen in sozialen Techniken und Fertigkeiten (soz. Netz
angemessen nutzen, Interessen durchsetzen)
Abb. S.202, Erklärung S.201
Bsp.:körperliche Inaktivität
Modell
z.B. sportlicher Kollege
Elternteil
Lehrer
Person sieht Bew.-mangel
will Zielperson modifizieren
Copingversuche können von
Bezugsperson bemerkt und pos.
verstärkt werden
bzw. Zielperson stellt sich vor durch
ihr pos. Verhalten mehr anerkannt
zu werden
Vorschlag: Sport treiben
setzt realistische Ziele
sanktioniert Nichterfüllung
Protektiver Faktor
wirkt Trägheit entgegen
-
Verhalten führt zu
mehr sozialer Nähe u.
so auch zu mehr
erwarteter
Unterstützung
Prototypenflussdiagramm beinhaltet 2 Aspekte:
a) Intentionsbildung beeinflusst durch soziale Vergleiche oder explizite Hdlgstandards
b) Präsentation eigener Bewältigungsversuche kann Regelkreis von mehr sozialer
Unterstützung stimulieren
5. Körperliche Aktivität
körperl. Aktivität:
- jede Bewegung der Skelettmuskulatur, bei der Energie verbraucht wird
körperl. Fitness:
- Fähigkeit Muskelarbeit in befriedigender Weise auszuführen (dazu gehören
kardiovaskuläre Ausdauer, Muskelstärke und -ausdauer, Beweglichkeit)
-
Fitness als Vermittler zw. Aktivität und Gesundheit
Gesundheit, Fitness und Aktivität hängen wechselseitig miteinander zusammen
32
Wirkung der körperlichen Aktivität auf die Gesundheit
-
5 grundlegende Arten von Aktivität:
isometrische, isotonische, isokinetische, anaerobe und aerobe Aktivität
aerobe Aktivität:
o große Mengen an O2 verbraucht
o Bsp. Laufen, Schwimmen, Radfahren
o es geht um Ausdauer und Intensität
o gewinn: kardiovaskuläre Fitness od. kardiorespiratorische Fitness, d.h.
Kräftigung des Herz-Kreislauf-Systems, Erhöhung des Herz- und
Lungenvolumens
unmittelbare Effekte körperlicher Aktivität
-
-
unmittelbare Steigerung des subjektiven Wohlbefindens (kräftiger, besser gelaunt,
selbstbewusster, einfach fit)
o Gefühl hält 2 – 5 Stunden an
trainiertes Herz ist größer und schlägt langsamer als ein untrainiertes
Gewinn an aerober Fitness: Herzfrequenz wird im Ruhe zustand niedriger, Blutdruck
sinkt, Muskelkraft, Ausdauer, Gelenkigkeit
subjektives Wohlbefinden auf psychologische und physiologische Prozesse während
Aktivitätsphase zurückführbar
o Hypothese: Endorphine erzeugen Gefühl von Euphorie
o bei starker körperl. Anstrengung finden sich erhöhte Anteile von ßEndorphinen im Blut aber: S. 206 unten
psychische Effekte körperlicher Aktivität: Befindlichkeit und Selbstkonzept
-
Wohlbefinden nach Sport, Habitualisierung der Wirkung bei regelmäßigen Sport
Intervention ggü. psychischen Störungen:
1. Depression
o Bei Sportlern Depressionswerte niedriger als bei Nicht-Sportlern
o Verringerung der Depressivität nach aeroben Training, aber noch keine
Bestimmung der wirkungsvollen Trainingselemente (nur bei leicht Depressiven)
2. Angst
o Aerobe Tätigkeit -> angstdämpfende Wirkung (Zustandsangst, 2-4h), Ursachen
ungeklärt (ev. time out bzw. Ablenkung)
o Wiederherstellung ausgeglichener Stimmung durch körperl. Aktivität
(Ergometer vor öffentl. Rede)
o Lauftraining über längere Zeiträume -> Methode der Stressbewältigung
3. Stresstoleranz
o ertragen und umgehen mit schwierigen Anforderungen
o Personen mit guter aerober Fitness reagieren weniger stark auf Stress als
andere
o Günstige Auswirkungen auf Stresstoleranz, Entgegenwirken des Typ-AVerhaltensmuster
4. Selbstwertgefühl
o Persönliche Initiative durch Aufraffen zu Aktivität -> Gefühl von hoher
Selbstkontrolle -> Selbstachtung
33
-
gleich starke Effekte auch durch andere Interventionen erzielt
mögliche Ursachen für Wohlbefinden
o Bewusstsein von Kontrolle u. Beherrschung
o Ablenkung von unerfreulichen Alltagsereignissen
o Gelegenheit für Verhaltensverstärkung u. Selbstbekräftigung
Physische Effekte körperlicher Aktivität: Krankheit und Lebenserwartung
-
Erhöhung der Lebenserwartung, -qualität, weniger chronische Leiden, besserer
Allgemeinzustand
- Kontinuierlicher Abfall des Mortalitätsrisikos mit zunehmender Bewegung
- Relatives Mortalitätsrisiko: durch Bewegungsmangel 31% höher, durch Rauchen 73%
höher, durch Bluthochdruck 76% höher
- Faustregel: 1 h intensiver Sport 2 h mehr Lebenszeit
- koronares Risiko
o Bewegungsmangel Begünstigung von Atherosklerose
o Sport Verringerung des Blutdrucks, Erhöhung HDL im Blut, Zush. mit
gesünderer Ernährung (Schaffner weniger Herzinfarkte als Busfahrer)
o Anstrengender Sport intensiver Bewegung wie Spazierengehen überlegen
- Bluthochdruck
o Senkung des systolischen Blutdrucks um 10 mmHG bei regelmäßigem
Training
o Mittlere Intensität ist ausreichend
- Osteoporose
o Entgegenwirken des Abbaus von Knochmasse nach 40 LJ, Aktive mehr
Knochenmasse
- Infektionskrankheiten u. Krebs
o Erhöhung der Immunkompetenz -> nicht bestätigt
normalerweise leben körperlich Aktive auch insgesamt gesünder
körperl. Aktivität ein protektiver Faktor
Sozial-kognitive Bedingungen der körperlichen Aktivität: Motivation und Partizipation
Die Prävalenz von körperlicher Aktivität
-
ungleiche Altersverteilung Kinder und Jugendliche, die den aktiveren Teil der
Bevölkerung ausmachen, sind in Sportvereinen überrepräsentiert
Maßstäbe: 3mal wöchentlich 20 Minuten mit Pulsfrequenz 130 oder 2000kcal pro
Woche verbrennen
kein stand. Verfahren zur Messung frei ausgeübter körperlicher Aktivität
mit zunehmenden Alter sinkt Grad körperlicher Aktivität in Bevölkerung
Männer aktiver als Frauen
Aussteigerproblem = Spezialfall der Rückfälligkeit
Rückfälligkeit lässt sich als negativ beschleunigte Kurve darstellen
Motivation und Volition bei körperlicher Aktivität
Merkmale der Person
- Soziale Unterschicht, Raucher, Übergewichtige weniger Gebrauch von berufl.
Trainingsmöglichkeiten (genug Bewegung am Arbeitsplatz, weniger Lungenkapazität, zu
anstrengend)
34
-
Aktivität Ausdruck eines motivationalen Prozesses mit vielen Unterbrechungen,
Neuorientierungen + geringer Korrelation mit anderen Gesundheitsverhaltensweisen
(Nichtrauchen, Ernährung)
-
Frühere Aktivität guter Prädiktor für zukünftige Aktivität (Teilnahme an
Trainingsprogrammen)
-
Aktive: höheres Maß an internaler Kontrollüberzeugung, Willensstärke,
Selbstregulationsfähigkeiten, Kompetenzerwartung ( körperl. Anford. und psych.
durchhalteverm.)
Merkmale der Umwelt
- Barrieren: schlechte Zugänglichkeit zu Sportstätten, wenig verfügbare Zeit,
Teilnahmegebühren, schlechtes Wetter
- Nähe zu Sporteinheiten bedeutsam -> Aktivere mehr Sport bei besserer Verfügbarkeit
- Inaktive: keine Zeit für Sport (Motivation -> Prioritätensetzung)
- Saisonale Unterschiede: mehr Aktivität im Frühjahr u. Sommer
Merkmale der Aktivität
- Je intensiver das Training desto höher Aussteigerraten -> Entscheidung für leichte
Tätigkeiten bei freier Wahl
- Leichter Häufigkeit zu beeinflussen als Intensität
Determinanten bei Kindern u. Jugendlichen
- Vorbild der Freunde, Erwartungen (körperl., soz., emot.), Körperselbstwertgefühl -> sig.
Vorhersage von Verhalten
- in erster Linie Sozialverhalten u. kein Gesundheitsverhalten
Sozial-Kognitive Theorie von Bandura
- Bestes Modell zur Vorhersage von körperl. Aktivität
- Selbstwirksamkeitserwartung -> Zielsetzung bestimmen, Verhalten auszuführen
weniger geeignete Theorien S.223 – 227
Psychosoziale Bedingungen der körperlichen Aktivität in der Rehabilitation
-
-
Veränderungen im Lebensstil sind z.T. gravierend schwer erforderl. Compliance zu
erzielen
barrierenbezogene Strategieplanung
o Stützung des HAPA-Modells
o = Copingplanung
o einfach, sparsam, anwendbar bei hochmotivierten Personen in
postintentionaler-präaktionaler Phase
siehe ev. S. 228 – 232
6. Safer Sex
-
Abb. und Tab. S. 236 – 238
35
-
-
-
AIDS-Falldefinition: Beim Auftreten von pulmonaler Tuberkulose, rezidivierenden
Pneumonien oder invasivem Zervixkarzinom wird AIDS diagnostiziert, sofern HIVInfektion vorliegt
80 % der an AIDS-Erkrankten sterben innerhalb von 2 Jahren
Behandlungsform: hochaktive antiretrovirale Therapien (HAART),
o soll virale Belastung senken
o Kombinationstherapie aus versch. Medikamenten
o hohe Kosten, bes. Anford. an Compliance
Prävention: 2 Risiken mindern Expositions- und Transmissionsrisiko
Prävalenzraten bei Frauen geringer als bei Männern
ungeschützter Sexualverkehr (und damit HIV-Infektion) geht in hohem maße mit
Drogenkonsum einher
Modell der Übertragungsdynamik (bla, bla S. 241 unten)
Psychosoziale Bewältigung angesichts der AIDS-Bedrohung
-
-
-
Seropositive mehr besorgt, an AIDS zu erkranken, als die Seronegativen aber
insgesamt war Stimmungslage in beiden Gruppen gleich
Psotive zeigten sich in ihrer Coping-Flexibilität überlegen und hegten optimistischere
Einstellungen, waren särker bemüht, gesünder zu leben, aber kein Unterschied in
Bezug auf sexuelles Risikoverhalten
Seropositive berichten über mehr soziale Unterstützung als Seronegative, mit jedem
Todesfall (AIDS) im Freundeskreis steigt Bedrohung und auch Grad der sU der
Seropositive an
Homosexuelle 2 Probleme: Gefahr sich zu infizieren und Partner zu verlieren
Doppelbelastung von HIV-Positiven Homosexuellen: drohende Krankheit,
Schwächung des Immunsystems durch psychosoziale Belastungen, Diskriminierung
(weniger Sympathie, Mitleid, Hilfsbereitschaft)
Psychische Bedingungen von riskantem Sexualverhalten und Safer Sex
-
-
-
Analyse der Bedingungen für gesundheitliche Risiken + Wege finden Verhalten zu
modifizieren ohne gravierende Konsequenzen
Präventivmaßnahmen abgestimmt auf Zielgruppen
o Drogenabhängige: Risikosenkung durch Versicht auf Drogen od. sterile
Nadeln
o Homosexuelle + Heterosexuelle: Einschränken riskanter Praktiken, Verzicht
auf anonyme multiple Sexualpartner, Verwendung von Kondomen
Optimistischer Fehlschluss bei vielen Sexualpartnern
Kondome wirksamstes Safer-Sex-Verhalten
Einstellung zur Kondombenutzung
o Bei Personen mit hoher internaler Kontrollüberzeugung höhere
Übereinstimmung zw. Intention u. Verhalten
o Selbstwirksamkeitserwartung -> kompetent fühlen in schwierigen sex.
Situationen für den nötigen Schutz zu sorgen
o Aufgabe der riskanten Sexualpraktik, weniger Sexualpartner bei befragten
Homosexuellen nach Aufklärungskampagne in England (besonders aktive
keine Beeindruckung -> weiterhin ungeschützten Verkehr)
Barrieren: Verlegenheiten beim Kauf, Störung des Liebesaktes, Widerstand des
Partners, Problem der Kommunikation
36
-
-
-
Kritische Faktoren für erfolgreiche Verhaltensänderung
o Wissen Voraussetzung, aber nicht ausreichend (kein statistischer ZH zw.
Wissen u. Verwendung von Verhütungsmitteln
o Selbstwirksamkeitserwartung
o Ergebniserwartung in Verbindung mit Kompetenzerwartung
o Integration in soz. Gruppen, die Safer Sex praktizieren
Geringe Quote von Präventionshandlungen bei geringen Wissen, falschen
Überzeugungen, mangelnden Fertigkeiten
Einbettung des Risikoverhaltens in komplexe soz. Sit. -> Senkung der
Hemmschwellen durch Alkohol u. Drogen
Unterschätzung der Wirksamkeit von Präventivmaßnahmen
Faktoren, die sex. Risikoverhalten beeinflussen nach Coates: Zugehörigkeit zu
ethischen Minderheiten, Armut, Alkohol u. Drogenmissbrauch, Wissen über
Gesundheitsmaßnahmen, Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen, Aufwand
(Barrieren), Bedrohung, SWE, Soziale Unterstützung
AIDS-Risk-Reduction Model von Catania et. al. 1990
1. Erkenntnis, Krankheit = Problem
2. Entscheidung Verhalten zu ändern
3. Handlung
Prävention und Intervention zur Änderung des sexuellen Risikoverhaltens
-
-
-
Hauptproblem: Barrieren überwinden
Barrieren und Einflussgrößen:Wissen, Bedrohung, Risikowahrnehm.,
Verwundbarkeit, Ergebnis, SWE, sU, psychische Kosten, sozaile Normen,
Stigmatisierung und Lebensstilfaktoren
Verh. langsam und schrittweise ändern, Rückfälle normal
Alternativen von Safer Sex offerieren, Entscheidungsspielraum bieten, Anpassung an
persönliche Lebensweise erlauben
Verbindung von Wissenvermittlung, Modell-Lernen, Rollenspiel und Feedback gute Methode zur Verbesserung von SWE und Fertigkeiten die der Regulierung von
Sexualbeziehungen dienen und vor Infektionen schützen
primäre Prävention der HIV-Infektion
o Downstream Ansätze: Zielgruppe: Personen mit hohem Risikoverhalten
(Beratungsstellen, Einrichtungen zur Drogenbehandlung)
o Midstream Ansätze: Verh. von Personen ändern die möglw. Risikoverh. zeigen
oder Personen die noch nicht mit Risikoverh. begonnen haben (Schulen)
o Upstream Ansätze: Interv. setzen auf Ebene der Gesamtbevölkerung an
7. Sonnenschutzverhalten
-
ultraviolettes Licht erhöht das Risiko für Hautkrebserkrankungen
hohe Inzidenzrate teilw. auf wdh. Sonnenbaden und Sonnenbrand zurückführbar
37
gesundheitliche Risiken der UV-Strahlung
-
keine Hautbräunung ohne Risiko
positive Effekte der Sonnenbestrahlung: körpereigene Produktion von Vitamin D,
psychische Wirkungen (unmittelbares Wohlbefinden, Entspannung
zentrales Gesundheitsproblem: Krebsgefahr
rotblonde, hellhäutige Menschen besonders gefährdet
Frauen 2mal so häufig betroffen wie Männer
Hautkrebs in südlichen Ländern verbreiteter als in nördlichen
kumulativ schädigende Wirkung der in Sonne verbrachten Zeit: als Kind
Sonnenbrand als Erwachsener größeres Risiko
Hautkrebspatienten: im Durchschnitt höhere Angaben für Strahlenexposition als bei
Gesunden
karzinogene Sonnenstrahlen durch Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor 15
herausfilterbar
Kinder an Schutzverh. gewöhnen, senkt späteres Risiko
Psychologische Bedingungen des Sonnenschutzverhaltens
-
-
gebräunte Haut Symbol für Gesundheit, Aktivität und Lebensfreude
Sonnencremes Barrieren: lästig, schmierig
Studie: Ergebn.erwart., dass Sonnencrem vor Hautkrebs schützt, positiv mit der
Intention verbunden, Sonnenschutzmittel zu verwenden
soziales Netz hat Einfluss auf Verh.
Sonnenbadende mehr um Aussehen als um Gesundheit bemüht, persönliche
Intervention zur Steigerung des Selbstwertgefühls und der sozialen Attraktivität
Frauen stärker geneigt sich zu schützen
bestes protektives Verhalten bei gut über die Risiken informierte Frauen, die jemanden
mit Krebs kennen und ängstlich sind
auch hier wirkt optimistischer Fehlschluss: Studenten glaubten sie seien weniger
gefärdet als ihre Freunde
Zush. zw. Sonnenbaden und Einstellung, Vorbildverh. von Freunden, Wertschätzung
der äußeren Erscheinung, Hauttyp usw.
oft geringe compliance, besonders bei älteren Menschen (geringere Lebenserwartung
…)
Interv. besonders bei solchen Leuten einsetzen, die sich in einer „sensiblen Phase“ der
gedanklichen Einstellung au ein neues Verhalten befinden
überzeugte Sonnenanbeter in kleinen Schritten mit wohldosierten Infos versorgen,
ohne Abwehrtendenzen zu wecken, bei Erreichen eines höheren Problembewusstseins
weitere Maßnahmen einsetzen, die mehr Einwilligung erfordern (z.B. Verhbuchführung, -training, Rollenspiel, Gruppendiskussion)
Interv. wirksamer wenn sie auf äußere Erscheinung abzielen
8. Ernährung und Gewichtskontrolle
-
2 Aspekte: Menge der Nahrungszufuhr und gesundheitsgerechte Ernährung
Risikoverh. Bsp: passive Hinnahme von Übergewicht
38
-
Regulation des Körpergewichts, Wahl gesunder Lebensmittel, Ausklammerung
krankheitsbegünstigender Nahrungsmittel = Gesundheitsverhalten
Wohlstandsgesellschaft: Übergewicht mehr in unteren als in oberen sozialen Schichten
Gewichtskontrolle beinhaltet nicht nur bewusste Wahl des Essens sondern auch
körperliche Aktivität, Lebensstil etc.
Übergewicht und gestörtes Essverhalten
Übergewicht als Gesundheitsrisiko
- Körpermasse-index (BMI) = Quotient von Körpergewicht (kg) und Quadrat der
Körpergröße (m)
- Übergewicht Risikofaktor für viele Krankheiten (Bluthochdruck, zu hoher
Cholesterinspiegel)
- Zush. zw. Übergewicht und Arthritis, Athereosklerose, Diabetes..
- 20% Übergewicht Mortalitätsrisiko gering, bei 40% hoch
- Verteilung von Fett über den Körper spielt auch eine Rolle (bei Personen mit dickem
Bach Risiko für Herzinfarkt erhöht)
- allgemein können Schwankungen im Körpergewicht krankheitsfördernd sein
Ursache für Übergewicht
- positive Energiebilanz: mehr Energie aufgenommen als verbraucht
- Essgewohnheiten, Prozesse der Hunger-Sättigungsregulation
- frühkindliche Ernährungsgewohnheiten (später adipös, früher schnell, intensiv und
lange gesaugt)
- familiäre Sozialisation (Zahl an Fettzellen vor allem in ersten Lebensjahren festgelegt,
genetische und Umweltfaktoren wirken zus.)
- Geschlechtsunterschiede (Frauen Verhältnis von Fett zu Muskeln größer, Frauen 3
Stadien bei denen es zu Vergrößerung des Fettanteils im Körper kommen kann:
Pubertät, Schwangerschaft, Menopause)
- Set-Point-Theorie (Körpergewicht reguliert sich, unterschritten mehr essen,
überschritten weniger essen) S.279 unten
- situative Faktoren (was zuvor gegessen)
- Externalitätshypothese: nur für Essverhalten bestätigt
o externale Reize (Uhrzeit, Verfügbarkeit, Vorhandensein von viel Nahrung)
beeinflussen Nahrungsaufn. von Übergewichtigen und gezügelten Essern,
essen bis Teller leer
o internale essen bis satt
- emotionaler Zustand (Stress)
- Depression, Angst, Einsamkeit können mit Phasen der Völlerei zush.
Essstörungen S. 282 – 285
Ernährungsgewohnheiten
gesundheitliche Bedeutung von Nährstoffen
- Salz Förderung des Bluthochdrucks Erhöhung des koronaren Risikos
- Zu viel Fett u. Cholesterin Atherosklerose + HKK + Tumore
- Zucker Zahnschäden, Unausgewogenheit der Nahrung, Unterversorgung mit
Vitaminen
- Alkohol Schwächung des Immunsystems
39
-
-
-
Präventive Ernährung: gezielte Zufuhr von Nährstoffen zur Verhinderung von
Krankheiten
Fehlernährung = Risikoverhalten, dass langfristige Gesundheitsrisiken nach sich zieht
u. mit anderen Risikoverhaltensweisen (Bewegungsmangel, Stressbewältigung) in
Interaktion steht
Ernährungsempfehlung: Nahrungspyramide (Basis: Kohlenhydrate, Gemüse u. Obst,
Milch- u. Fleischprodukte, Spitze: Fett u. Süßigkeiten)
Barrieren: Lebensmitteletikettierung (nur 30% der Kalorien aus Fett, aber Prozentangaben auf
Verpackung verwirrend, weil Fett pro Gramm 9 Kalorien, KH + Eiweiße nur 4), Einschätzung des
Fettgehalts am Geschmack (bei Süßspeisen Maskierung des Fettgehalts durch Süße)
Diskussion der Schädlichkeit von gesättigten vs. ungesättigten Fettsäuren -> Verzicht
auf tierisches Fett, wenig pflanzliches Fett
Cholesterin
o Enthalten in tierischen Fetten, in Verbindung mit hohen Blutdruck Erhöhung
des koronaren Risikos (ZH statistisch abgesichert)
o LDL -> Plaquebildung in den Arterien, HDL -> protektive Wirkung
o In Deutschland: Grenzwert bei 250 mg/dl Gesamt-Cholesterin
o Beeinflussung des Cholesterinspiegels durch fettreiche Ernährung nur gering,
aber ausreichend für Erhöhung des Risikos (Männer mehr Zusichnahme von
Cholesterin, mehr gesättigte Fettäuren, Salz, Fleisch; Frauen mehr Gemüse, Jogurt, Kaffee,
Tee)
-
o Körperliches Training -> Erhöhung von HDL, Senkung von LDL
Ernährung zur Verhütung von Krankheit
o Verhütung von Krebs: wenig tierisches Fett, mehr Ballaststoffe, Obst u.
Gemüse
o Vitamin C Verhinderung der Umwandlung von Nitriten in krebserzeugenden
Nitrosaminen, auch Beta-Karotin protektive Wirkung
Änderung des Ernährungsverhaltens: Präventive Ernährung
- Dominantes Motiv bei Ernährungsumstellung: besseres Aussehen durch
Gewichtsregulation
- Wissen über Nahrung u. gesundheitliche Auswirkungen = Voraussetzung für gesunde
Ernährung
- Barrieren:
o Ernährungsumstellung für das ganze Leben
o Anfangsmotivation schwindet bereits nach kurzer Zeit wieder
o Absetzen von best. Lebensmittel -> psychische u. physische Auswirkungen
(Belohung, Verlangen nach Süßem nach Anstieg des Insulinspiegels)
-
Motivationaler u. volitionaler Prozess
o Bildung der Intention sich gesünder zu ernähren abhängig von
wahrgenommenen Grad der Bedrohung bzw. Anreiz zur Optimierung
der z.B. Fitness, Ergebniserwartung, SWE
o Umsetzung der Intention in Handlungspläne (Einkaufen, Essen), ständige
Überwachung (soz. Unterstützung)
Motivation zur Änderung des Ernährungsverhaltens
- 2 Aspekte: Gesundheit und Ästhetik
- gezügeltes Essen führt zu mehr Stress
- weibliches Streben nach Schlankheit in höheren Sozialschichten stärker ausgeprägt Hauptmotiv: Erhöhung der Attraktivität
40
Intervention zur Änderung des Ernährungsverhaltens
- Hohe Motivation durch Leiden unter soz. Stigma
- Fasten: extreme Reduktion der Kalorien für einige Tage unter ärztlicher Aufsicht,
schneller Gewichtsverlust, schnelle Zunahme bei Aufnahme normaler
Essgewohnheiten
- Diät: Reduktion der Menge an Nahrung, Eliminierung bzw. Bevorzugung best.
Nahrungsmittel -> Jojo-Effekt
- Zigarettenrauchen: nur geringe Auswirkungen auf das Gewicht, kein Verhältnis
gesundheitsschädliche Auswirkungen
- Appetitzügler: vorübergehende Hilfe zur Kalorienreduktion, Gewichtsabnahme auf
Pille statt auf Selbstregulationsfähigkeit attribuiert, Absetzen führt zur
Gewichtszunahme
Verhaltensmodifikation: Kontingenzmanagement (Abbau von Problemverhaltensweisen u.
Aufbau von kompetenten Verhalten) größere Erfolge
1. Verhaltensanalyse (Tagebuchführen über Essverhalten)
2. Ermittlung von Kontingenzen (ZH zw. Auslösern u. Verhalten Umwelt so
einrichten, dass Reize nicht mehr geg.)
3. Konditionierung des Essverhaltens (Essen zu diskriminativen Reizen: best. Zeiten;
Essverhalten: langsam essen, bewusster geniessen, pos. Selbstverstärkung) ergänzt
durch:
a. körperliche Aktivität: Beeinflussung von metabolischen Vorgängen im
Körper -> indirekte Gewichtsreduktion
b. soziale Unterstützung: leichtere Verhaltensänderung, wenn z.B. Partner
sich beteiligt gegenseitige Kontrolle (mehr Erfolg, wenn Partner
normalgewichtig soz. Aufwärtsvergleiche Ähnlichkeiten im
Verhaltensmodell)
c. kognitive Umstrukturierung: Veränderung dysfunktionaler Selbstgespräche
pos. Ergebniserwartung
⇒ zusammen größere Erfolgsaussichten, aber Rückfallverhütung
-
-
-
umfassendes Trainingsprogramm von Brownell 1990
o Lebensstiltechniken, körperliche Aktivität. Einstellungstechniken,
Beziehungstechniken, Ernährungstechniken
Evaluation von Verhaltensmodifikationsprogrammen: sehr gute Ergebnisse (1 kg
Abnahme pro Woche über 20 wo., stabil nach 1-2 Jahren), geringer
Teilnehmerschwund
Wenig Erfolg bei stark Übergewichtigen, zur Völlerei neigenden
Alleinregulation gut möglich, in klinischen Studien nur ausgelesene Versager mit
starken psychischen Barrieren
Auffassung, dass gezügeltes Essen mehr schadet als nützt hungrig, gereizt,
ablenkbar Orientierung an natürlich Set – Point
Rückfall in eine ungesunde Ernährungsweise
= spätere Gewichtszunahme durch Regelverletzung für Essverhalten od. Nichteinhaltung der
täglichen Kalorienbegrenzung od. sich der Völlerei hingeben
- Rückfalltheorie von Marlatt 1985
o Einhaltung von Regeln Regulationskompetenz + SWE
o Risikosituation mit Versuchungen (best. emotionale Verfassung) Hilflosigkeit, nicht erforderliche Bewältigungskompetenz Ausrutscher Abschwächung der SWE Teufelskreis
41
-
-
o Besser: ich-schützende Kausalattribution Situation Ursache für Versagen Vermeidung od. Widerstand in Zukunft
Versuchung in Risikosituat. wg. positive selektive Erwartungen ggü. Essen,
Erinnerungen in gleichartigen Stimmungslagen wie ursprünglich z.B. Bew.-reaktion
auf Depression
Auftreten der Rückfälle in soz. Situationen -> Feiern od. in neg. Stimmungslagen Depression
Mehr Erfolg, wenn Umgang mit Risikosituationen u. Rückfallkrisen gut gelernt
9. Rauchen und Raucherentwöhnung
-
-
stärkste vermeidbare Einzelursache zahlreicher Krankheiten
USA: Rauchen jährlich verantw. für 155000 Krebstodesfälle, 115000 Todesfälle durch
koronare Herzkrankheiten
1/3 aller Krebstodesfälle durch Rauchen,
Raucher generell weniger gesund (chron. Bronchitis, Lungenentzündung,
Magengeschwüre)
Rauchen interagiert mit andren Risikofaktoren
o R und Alkohol rapider Anstieg des Mundhöhlenkrebsrisikos
o R und Cholesterin Herzinfarktrisiko erhablich vergrößert
o unklar R und Stress (Typ A Personen andere Rauchgewohnheiten als Typ B
Personen inhalieren länger)
passives Rauche auch schädlich
Verbreitung des Rauchens
-
Männer häufiger als Frauen, aber Angleichung (Doppelbelastung Familie + Beruf,
Gewicht, Werbung, weniger neg. Modelle)
Gehäufte Aufgabe des Rauchens in mittleren Jahren
In soz. Unterschichten, Erwerbslosen, weniger Gebildete (Hauptschule) verbreiteter ->
Vergrößerung der Differenz zw. den Schichten
die Motivation zu Rauchen: Warum rauchen Menschen überhaupt?
3 Stadien:
1. Eingangsphase: allererste Erfahrungen (bedingen Übergang in 2. Phase)
⇒ Übergang von 1. zu 2. Stadien beeinflusst durch Konformitätsdruck durch
Bezugsgruppe
2. Experimentierstadium: durch wiederholtes Ausprobieren zum Raucher
⇒ Übergang von 2. zur 3. Phase durch Erwartungen über unmittelbare Wirkung
(Emotionsregulation)
3. Gewöhnungsphase: psychische und körperliche Abhängigkeit
Eingangsphase und Experimentierstadium bei Jugendlichen
- Nach 3-4 Zigaretten -> 90% der Jugendlichen für 30-40 Jahre abhängig
- Theorie von Fishbein u. Aijzen: Verhaltensintention (mit Rauchen beginnen)
beeinflusst durch Einstellung (Rauchen find ich gut) und subjektiven Norm (mir
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wichtige Leute rauchen auch), Norm = Produkt aus normativer Überzeugung (Eltern
rauchen gut) u. Einwilligungsbereitschaft (tue was Eltern sagen), Einstellung
beeinflusst durch Verhaltensüberzeugung (Entspannung) u. subj. Ergebnisbewertung
(Entspannung ist gut für mich) S.313
⇒ Schwache empirische Bestätigung: Leute, die Intention zu rauchen gebildet haben,
schätzen die neg. Konzequenzen weniger neg. ein u. pos. mehr pos. ein als andere
ohne diese Intention
- Verhaltensmodelle und suggestive Zigarettenwerbung vermittelt positives soziales
Image
o Verh-modelle: Eltern, später Peers Modelle nachgeahmt, will sein wie sie
o Konformitätsdruck (objektiv übermittelte Erw. oder subjektives Bedürfnis
nach Konformität)
o Schüler mit geringem Selbstwertgefühl, Tendenz zur sozialer Abhängigkeit
und mit geringer sozialer Kompetenzerw. stärker gefährdet expliziten oder
impliziten Gruppendruck nachzugeben
⇒ Rauchen hat demnach mehrere Facetten, am hervorstechendsten sind:
attraktives soziales Image
Bedürfnis nach Autonomie
Nachgeben gegenüber sozialen Erwartungen
- Auseinandersetzung mit Risikoverh.-weisen ist Bestandteil der Sozialisation im
Jugendalter
o bei erschwerten Bedingungen erhöhte Inzidenzrate (Bsp.: eingeschränktes
soziales Milieu, kritische Lebensereignisse, Alltagsstress, schlechte Schulleist.,
mangelhafte subjektive Befindlichkeit)
o primäre Orientierung an Schulleist. erlaubt gute Vorhersage zukünftigen
Nichtrauchens
Gewöhnungsphase und Abhängigkeit
- Beweggründe des Rauchens ändern sich
- Persönlichkeitsansatz fand wenig wissenschaftl. Ünerstützung
o Eysenck: Extrovertierte größeres Bedürfnis nach externer Stimulaton für
optimales Erregungsniviau -> Aufsuchen stimulierender Situation (Rauchen),
Unterschiede durch Vererbung
-
biopsychologischer Ansatz $ikotinregulatiostheorie
o Rauchen um Nikotinspiegel aufrechtzuerhalten, Entzugsymptome vermeiden
o aber Nikotinkaugummi/-pflaster reichen meist nicht aus um Raucher zu
entwöhnen
o Rauchverh. auch unmittelbar von Situationsschwankungen abhängig
o Ansatz kann Rauchverh. nur teilweise vorhersagen
-
Mutiples Regulationsmodell
o Hauptursache für Rauchen: Gefühlszustände, Verbindung zu Nikotin durch
Konditionierung
o Anfangsphase Rauchen zur Selbstwerterhöhung, soz. Anerkennung ->
Verringerung von soz. Angst
o Koppelung von Angstanstieg u. Nikotinabfall -> konditionierte Reaktion,
Unbehagen, drang zur Zigarette
o Modell nicht hinreichend
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-
Entzugserscheinungen Beleg für Nikotinabhängigkeit
o Drang nach Nikotin; Reizbarkeit, Frustrationserleben, Ärger; Angst;
Konzentrationsschwierigkeiten; Unruhe; Verminderte Herzfrequenz;
Vermehrter Appetit, Gewichtszunahme
-
$euroregulationstheorie (S. 319)
o Nikotin verändert die Verfügbarkeit von verhaltensrelevanten Neurotransmitter
(pos. u. neg. Verstärkung) Rauchen pharmakologische
Bewältigungsreaktion (Erhöhung der Leistung, Verbesserung der Affektlage)
o Ingangsetzen der Aktivität durch Umweltreize kog., emot., physiologische
Beeinträchtigungen Rauchen Verstärkung durch Wiederherstellung von
Leistungsfähigkeit, Affektbalance
o Psychologische Komponente zu kurz, Beginn des Rauchens nicht vorhersagbar
o Leistungsunterschiede intraindividuell noch besser ganz ohne Rauchen
-
gelernte Bewältigungshandlung
o Rauchen = zielgerichtete, intentionale Tätigkeit Erfüllung von bestimmten
Funktionen (Aufputschung, Entspannung, soz. Angst Abbau,
Bewältigungshandlung)
o Bei Jugendliche andere Funktionen als bei älteren Gewohnheitsrauchern: erst
soz., dann später emotionale
-
Arten des Rauchens (Tompkins) teilweise bestätigt
o Gewohnheitsmäßiges (kein Vergnügen, Anfang aus emot. Gründen)
o Emotional positiv getöntes (pos. Verstärkung (Genuss, Entspannung, Rauchen
in Gesellschaft u. nach Mahlzeiten)
o Emotional negativ getöntes (neg. Verstärkung, Verminderung von Nervosität,
Angst, Unruhe)
o Abhängiges (bewusstes Erleben, der Zeit, die sie nicht rauchen, fixiert auf
Nikotinregulation)
-
sozial-kognitive Theorie von Bandura
o wenn Rauchen in kritischer Situat. best. Fkt. erfüllt, dann liegt entspr. Erw.
zugrunde
o im Laufe der Zeit gelernt, dass man durch Rauchen etwas regulieren kann
Frauen:
o Verh.-modelle für Frauen wichtigere Rolle als für Männer (sind empfänglicher
für Zigarettenwerbung die best. Frauentyp vermarktet)
o Körpergewicht durch Rauchen niedriger halten
o Frauen haben weniger Negativmodelle als Männer
o Frauen neigen eher dazu in negativen Affektlagen zu rauchen als Männer
-
Sekundäre Prävention: Entwöhnung und Abstinenz
Motive für Entwöhnung
-
-
intrinsische Faktoren sind Selbstkontrolle und Gesundheitsbesorgnis:
o intrinsische Motivation Bedürfnis nach Selbstbestimmung, psychische
Inkongruenz, Sorge um mögl. Gesundheitskonsequenzen
extrinsische Faktoren sind unmittelbare Verstärkung und sozialer Einfluss
o extrinsische Motivation positive und negative Verstärkung, Bestrafung
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⇒ mit dem Modell lässt sich relativ gut vorhersagen wer 3 Monate später zu den
Nichtrauchern gehört und wer nicht
⇒ intrinsich Motivierte erfolgreicher als extrinsisch Motivierte
⇒ Konzept nicht mehr ganz zeitgemäß, statt von Motiven lieber von handlungsrelevanten
Kognitionen sprechen
-
TTM: siehe Modell Kap. 2
Eine Barriere: Gewichtszunahme nach dem Aufhören
-
Mehr essen nach Aufhören (Vorliebe für süße Kohlenhydrate stimmungsaufhellend)
Nikotinwegfall geringerer Energiebedarf weniger Essen notwendig
Beratung für „Aufhörer“ Diätplan, körperliche Bewegung
Die Rolle von Massenmedien
-
-
Aufkl. durch Massenmedien führt unmittelbar nicht zur Bildung von Hdlg-konseq.
Wichtige Fkt.: minimale Kosten pro Adressat, Erreichung von Leuten, die keine
Bücher lesen ..., Schaffung von Wissensvoraussetzungen u. Klima der Akzeptanz,
Risikowahrnehmung (
Medien können Einstellungsänderung und Verhaltensintention beeinflussen
Therapien zur Raucherentwöhnung
-
Meisten durch eigene Kraft abstinent
Klinisches Vorgehen: Gruppensitzung unter Leitung eines Psychologen
o Raucher in Patientenrolle hilflos (Medizin. Modell), modernere Modelle
stellen Selbstkontrolle in Vordergrund
o Getrennte Behandlung von Nikotinabhängigkeit u. Rauchverhalten
o zuerst Verhaltensabbau, in dieser Zeit Nikotinersatz (Pflaster...) körperliche
Abhängigk. bleibt besser Methoden die ohne Nikotin auskommen
-
Aversionstherapie
o Kopplung des Rauchens mit aversiven Reizen (Zug nehmen + aversive
Vorstellung) unangenehme emot. Situation kein Drang mehr
(Geschmacksaversion sehr zeitstabil)
Umweltreize
o Umweltreizen, die Rauchen stimulieren Auslöserwert nehmen auf
Kommando (wenn Signal ertönt) rauchen, Vergrößerung der Intervalle bis
Löschung des Verhaltens
Schnelles Rauchen
o In 6 sek. Inhalation bis Übelkeit, Konditionierung auf aversive Gefühle,
o Vorteil: keine Entzugssymptome
o heftige körperliche Reaktion lässt Verwundbarkeit des Körpers bewusst
werden
-
-
Das Training von Bewältigungsfertigkeiten und Selbstregulation
-
wichtig ist erkennen von Risikosituat. und Erwerb adaptiver Bewältigungsfertigkeiten
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-
Rückfall bei Zus-treffen von schwieriger Risikosituat. und Fehlen geeigneter Bewältstrategie
Rückfallsitat.: 37% Situat. mit neg. Emotionen, 1/3 soz. druck, 15% soz. Konflikte (5
Gruppen von Auslösesituat. S. 331)
wichtig für Bewält. ist richtige Strategie wählen und genug Anstrengung investieren
Abstinenzverletzungseffekt: Schuldgefühle, Selbstwertverlust und internale
Attribution gehen mit Ausrutscher einher ungünstige Prognose
Therapie:
- zuerst Einstellung korrigieren
o Entwöhnung schwierige Phase, viele Versuchungen, eigenes Verh. beob. und
gezielt Bewältigungsfertigkeiten einsetzen
o Krisen sind normal
- Verhaltensdiagnose
o eigenes Verh. beob., lernen unter welchen Umständen sie Problemverh.
ausüben und was sie dem entgegenzusetzen haben ökonomische Gestaltung
des Trainings
- S. 334 – 335: Situationsdimensionen für Rückfall (positive soziale Situationen,
negative Gefühlslagen, Abhängigkeit und Macht der Gewohnheit); typische
Bewältigungsfähigkeiten (kognitive und verhaltensbezogene)
- Allgemeine Bewältigungsstrategien
o Vermeidung, Verlassen von Risikosituationen
o Ablenkung, Verzögerung
- differenzierte Verh.-weisen (wenn allgem. nicht helfen)
o kognitiv: Imagination (bildliche Vorstellung der Zerstörung), Kognitives
Umstrukturieren (Abwertung der Risikosituation), Interne Dialoge (Wdh. der
Verh.-intention…)
o Verhaltensbezogen: Entspannung, Sport, Essen, verbales
Durchsetzungsvermögen)
- Bei Ausrutscher Rückfallaufklärungsgespräch (Erörtern der Merkmale des
Rauchens und der Bewältigungsversuche, neue Copingqualifikationen erwerben)
- Beste Verbindung zw. traditioneller Entwöhnungsstrategie u. Bewältigungsmethode
zur dauerhaften Absicherung des Therapieeffekts
- Soziale Unterstützung
o Positiv.: positive Verstärkung, Kontrolle, Durchhalten
o Negativ.: Zweifel an Kompetenz, Überredung Aufzuhören, Nörgeln
Verhältnis von pos. zu neg. Verh-weisen von Partner bester Prädiktor für
Abstinenz pos. Verh.-weisen müssen deutlich überwiegen (S.337 Tab.)
-
Cohen 4 Stufen der Änderung im Rauchverhalten:
o Entscheidung aufzuhören, Entzug, Frühe Abstinenz, Späte Abstinenz
In unterschiedlichen Phasen, unterschiedl. Unterstützung hilfreich, anfangs
aktive Unterstützung, später Integration von Nichtrauchern
Aufhören aus eigener Kraft
-
Meisten Raucher (Beeinflussung von Familie, Beruf, Massenmedien...)
Keine Erfolgsunterschiede zu professionellen Programmen
Viele erfolglose Versuche Steigen der Wahrscheinlichkeit für Erfolg wichtig:
günstige Attribution
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-
selber schaffen wollen, geht mit etwas besseren Ausprägungen in Motivations- und
Volitionsvariablen einher
Anleitungen z.B. Broschüre der American Lung Association: gibt Informationen, die
auf die versch. Stadien zugeschnitten sind
Primäre Prävention des Rauchens
-
Verhütung des Rauchens von Jugendlichen , besonders an Schulen leichter Zugang
zu altershomogenen Gruppen
Sozialer Einfluss
-
Entwicklung von spezifischen sozialen Fertigkeiten u. konkreten
Handlungsanweisungen Widerstand gegen Gruppendruck
Verhaltensimpfung: Aktivierung von Gegenargumenten bei Überredungsversuchen
Präventionsprogramm:
o Informationen über negativen Folgen des Rauchens Betonung der
unmittelbaren Nachteile
o Positives Image des Nichtrauchers (Klärung des Einflusses der Werbung)
o Besonderes Gewicht auf sozialer Bezugsgruppe: Filme mit Gleichaltrigen mit
hohen Sozialstatus = überzeugte Nichtraucher, Verhaltensmodelle im
Rollenspiel, Kleingruppenarbeit
o Auffrischungssitzungen (Booster sessions)
generelle Kompetenzentwicklung
-
-
Entwicklung ganz allgemeiner Fertigkeiten zur Alltagsbewältigung
Einsatz von Techniken wie Gruppendiskussion, Informationsdarbietung, Rollenspiel
Erwerb soz. erwünschter Konfliktlösestrategien + Unterstützung durch
Bekräftigung
Besserung des Selbstwertgefühls, Entscheidungsfähigkeit, Kompetenzen,
Kommunikation...
Verzicht auf Rauchen erwünschter Nebeneffekt
Bewertung und weiterführende Überlegungen
-
Beide Modelle wirksam, aber eher zeitliche Verzögerung des Beginns des Rauchen
Keine zeitgemäße Theorie für Kognitionen der Jugendlichen
Keine Identifizierung der relevanten Programmelemente
Zukünftig: Entwicklung von differentiellen Kurzinterventionen für spezielle
Zielgruppen
Rauchen und öffentliche Gesundheitsfürsorge
-
Einschränkung der „Rauchgelegenheiten“ durch gesetzliche Maßnahmen
Vorreiter USA: Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, auf Inlandsflügen,
Begrenzung der Raucherplätze in Restaurants
Passives Rauchen
o Augen und Atemprobleme, Leistungsverminderungen am Arbeitsplatz,
Steigerung des Risikos von Infektionen der Atemwege u. Krebs
47
-
o Schwangerschaften: Kinder geringeres Geburtsgewicht,
Entwicklungsverzögerungen, perinatalen Tod
Einstellungen von Rauchern und Nichtrauchern wichtige Einflussgröße für das
Vermeiden oder Aushandeln von sozialen Konflikten und für die gesundheitliche
Sozialisation der nachfolgenden Generation
10. Gesundheitsförderung
primärpräventive Maßnahmen
-
-
Risikoverh. vorbeugen, oft bei Kindern und Jugendlichen angewandt
2 psychosoziale Ansätze schulischer Gesundheitsförderung bedeutsam
o Programme zum Umgang mit sozialem Einfluss
o Programme zur Stärkung von allgemeinen Lebenskompetenzen
Progr. können Beginn des Tabak- und Alkoholkonsums um mehrere Jahre
hinauszögern
dadurch steigt Wahrsch. kein Gewohnheitsraucher zu werden oder mit Rauchen
wieder aufzuhören
Programme zur schulischen Gesundheitsförderung
-
Programm Klasse 2000
o Suchtprävention und Gesundheitsförderung, 1. – 4. Klasse
o Steigerung von SW, Förderung positiver Lebenskompetenzen
- Fit und stark fürs Leben
o ab 1. Klasse, Förderung grundlegender sozialer Kompetenzen und
Bewältigungsfertigkeiten
o Klasse 3 und 4 Infos über Rauchen und Übungen zur Erhöhung von
Standfestigkeit gegenüber Gruppendruck
- ALF – Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten
o 5. und 6. Klasse, Schutz vor Drogen und Sucht
o Förderung allgem. und spezif. Fertigkeiten sowie Infos über Rauchen, Alk und
Drogen
- Bielefelder Suchtpräventionsprogramm
o Förderung sozialer Kompetenzen und Stressbewältigung
o 6. Klasse: rauchspezifische Programmeinheiten
- BESS – das Berliner Programm zur Suchtprävention in der Schule
o 6. – 10. Klasse, Stärkung der Lebenskompetenzen, sensibler
Selbstwahrnehmung, Gesundheitsbewusstsein, Widerstandfestigkeit,
verbessertes Stressmanagement
o vorauslaufendes Training der Lehrer
⇒ nicht nur generalpräventiv, sondern auch risikogruppenspezifisch vorgehen
⇒ Konsumversicht event. nicht realistisches Ziel eher gemäßigter und
verantwortungsvoller Umgang mit gesellschaftlich tolerierten Genussmitteln
unterstützen
⇒ schulische Gesundheitsförderung stärker, flächendeckend, langfristig in Schulalltag
implementieren
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spezifische Interventionen am Arbeitsplatz
Gesundheitsförderung: Das Rauchen aufgeben
-
S. 351
Entwöhnung von Rauchern in Betrieben:
o umweltbezogene Einschränkungen der Rauchgelegenheiten vornehmen, immer
wenn für jede Einzelmaßnahme Akzeptanzwahrscheinlichkeit sehr hoch ist
o gleichzeitig Angebot zu einem Raucherentwöhnungsprogramm (dieses an
sozial.-kogn. Gesundheitsverh.-theorien orientiert)
Gesundheitsförderung: Gewichtskontrolle und präventive Ernährung
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
j)
⇒
Grundlage: Infovermittlung
prüfen welcher Teilnehmer bereit für Verh.-änderung (Stufenmodell)
Starpunkt def.: Quantitative Erfassung der aktuellen Ernährungssituation
realistische Zielvereinbarung
Beobachtung der eigenen Nahrungsaufnahme
Reizkontrolle, kritische Situationen vermeiden lernen
Problemlösetraining
Vorbereitung auf Rückfälle (SWE)
Mobilisierung von sU, Änderung familiärer Ernährungsgewohnheiten
dauerhafter Kontakt, Bsp. wöchentliche Treffen
Programmbeispiele: Treatwell Program, Working Well Programm
Gesundheitsförderung: Körperliche Aktivität
-
geeignete Zielgruppe definieren Stand der Motivation erfassen
Sorglose: Programm zur Risikoselbsteinschätzung, positive Anreize für sozialen
Aspekt von Sport schaffen
Bewußtwerdende: Übungen zur Förderung positiver Einstellungen
bereits Motivierte: wohldosierte Ziele setzen, Barrieren diskutieren, Erfolgszenarien
vorstellen lassen, Wann-, Wo-, Wie – Pläne entwickeln
Gesundheitsförderung: Alkoholkonsum und –missbrauch verringern
-
Vermeidung von Etikettierung Thema Alk-konsum in andere Interv-bereiche
eingliedern
Multi-Komponenten-Programme: Stressbewältigung, körperliche Aktivität, gesunde
Ernährung … behandeln
…
Gesundheitsförderung: Stressmanagement und Burnoutprävention
-
Reduktion von Stresserleben führt zu geringerer kardiovaskulärer Aktivität
Sekundärprävention
Komb. mehrerer Elemente: kogn-behaviorale und soziale Elemente (SWE,
Optimismus), kogn. Verh.-modifikation, Kompetenztraining, Muskelentspannung
Kurse zur Effektivitätssteigerung und allgem. Gesundheitsförderung anbieten keine
Selektion von bemitleidenswerten Stressopfern
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Gesundheitsförderung: Compliance gegenüber Sicherheitsgeboten
-
im Betrieb: 2 Ebenen Compl. auf Management- und auf individueller Ebene
Bei Führungskräften anfangen, vermitteln wie man offizielle Vorschriften am
effektivstem im Betrieb umsetzt
Gesundheitsförderung: Rückengerechtes Verhalten
-
Rückenschmerzen Lebenszeitprävalenz 80%
frühzeitig primärpräventiv vorgehen, Programme nicht intensiv aber häufiger
durchführen
Gesundheitsförderung für verschiedene Verhaltensbereiche gleichzeitig
-
Multi-Komponenten-Intervention kosteneffektiver Transferwirkung von einem
Verh. auf das andere
unklar ob schwere Fälle oder Hochmotivierte zur späteren Zielgruppe gehören
mehr Frauen als Männer in Stressmanagement – Seminaren
nicht nur die Personen stärken, sondern auch die Bedingungen in denen sie arbeiten
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