Ralf Schwarzer „Psychologie des Gesundheitsverhaltens“ 3., überarbeitete Auflage Inhaltsverzeichnis 1. Theoretische Konstrukte S. 2 2. Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens S. 8 3. Verhalten und Krankheitsrisiko S. 19 4. Krankheitsverhalten und Stressmanagement S. 23 5. Körperliche Aktivität S. 32 6. Safer Sex S. 35 7. Sonnenschutzverhalten S. 37 8. Ernährung und Gewichtskontrolle S. 38 9. Rauchen und Raucherentwöhnung S. 42 10. Gesundheitsförderung S. 48 1 1. Theoretische Konstrukte Gesundheitsverhalten: - präventive Lebensweise ( Schäden vermeiden, Fitness fördern, Lebenserwartung verlängern) - Unterlassung eines Risikoverhaltens - lernen durch stellvertretende Erfahrungen, Modelllernen Der optimistische Interpretationsstil - - zur Bewältigung kritischer Lebensereignisse, diese zunächst richtig einschätzen/ interpretieren Verhalten von Gedanken und Emotionen gesteuert zu pessimistisch emotionale Beeinträchtigung, wenig konstruktives Verhalten Depressive: Verantwortung für negative Ereignisse sich selbst zuschreiben, positives auf äußere Umstände zurückführen internale, stabile, globale Ursachenzuschreibung Bei Optimisten entgegen gesetztes Muster: Erfolge internal, stabil, global, Misserfolge external, variabel, spezifisch (vordergründig) optimistischer Interpretationsstil und Immunsystem - Optimisten (verhalten sich ) gesünder - Opt. unabhängig vom Gesundheitsverhalten widerstandsfähigeres Immunsystem bzw. weisen nicht die für Depressive charakteristische Immundefizite auf) optimistischer Interpretationsstil im Beruf - Optimisten in Schule, Beruf, Leben erfolgreicher und zufriedener als Pessimisten - Denkmuster bzw. Interpretationsstile für Lern- und Leistungsprozesse in Schule und Studium von Bedeutung optimistischer Interpretationsstil bei Senioren (Studie) - alte Menschen bei Ursachenzuschreibung nach kritischen Ereignissen andere Muster als Jüngere - Ältere neigen mehr dazu, negative Ereignisse mit stabilen Faktoren zu erklären weniger optimistisch, mehr realistisch - Wer sich weniger gesund fühlte machte meist internale und globale Ursachen verantwortlich (Krankheit mit Alter erklären realistische Einschätzung, ev. Grund warum optimistischer Interpretationsstil bei Älteren nicht so günstig ausfällt optimistischer Interpretationsstil sagt Gesundheit vorher - S. 10 Abb. - Statistisch signifikante Zusammenhänge im Alter von 45 (engste beziehung), 55, 60 Jahren objektiver Gesundheitszustand aufgrund psychischer Ressourcen gut vorhersagbar - Warum Prognose nicht gleich zu Anfang gut? Vermutlich weil es bei jungen und gesunden Menschen eine Weile dauert bis sich Erkrankungen manifestieren, die sich u.a. auch auf psychische Faktoren zurückführen lassen - Pathogene Prozesse durch Gesundheitsverhalten und Immunsystem vermittelt 2 - Warum im mittleren Alter Zush. relativ schwach? ev. weil Menschen durch Bewältigung von Krankheiten viel dazulernen, von anderen Menschen unterstützt, Änderung der Lebensführung (midlife crisis) optimistischer Interpretationsstil über die Lebensspanne - persönliche Interpretationsstil eine psychische Ressource als überdauernde Persönlichkeitseigenschaft - optimistischer Interpretationsstil in negativem Zusammenhang mit Depressivität Dispositionaler Optimismus - - - generalisierte Ergebniserwartung („Es wird schon alles gut werden“) Optimisten blicken zuversichtlich in die Zukunft, bleibt offen ob sich die Dinge von allein positiv entwickeln, oder ob man selbst etwas dazu beiträgt Autoren verzichten auf Unterscheidung von Kompetenz- und Konsequenzerwartung Messung: Life Orientation Test (psychometrische Skala) Studien: Einfluss des Optimismus auf Krankheitsverlauf • Herzkranke Männer, Bypass-OP und OP wg. Brustkrebs bei Frauen • Genesung bei Optimisten besser als bi Pessimisten • Kritik an Optimismusskala es ist die mit hohem Optimismus verbundene geringere Ängstlichkeit bzw. die mit geringem Optimismus einhergehende hohe Ängstlichkeit, die für das Ausmaß der gesundheitlichen Beschwerden und Qualität der Problembewältigung verantwortlich zu machen ist eine darüber hinausgehende, eigenständige Vorhersagekraft der Optimismusskala scheint demnach eher gering zu sein • weitere Kritik: Instrument nicht eindimensional und bipolar sondern zweidimensional: Optimismus- und Pessimismus-Faktor • Optimismus-Subskala: korr. Mit Extraversion und negativem Affekt • Pessimismus-Subskala: Neurotizismus und negativer Affekt • darum Optimismuskonzept revidieren • Alternative Sichtweise: optimistische Selbstüberzeugungen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) - - subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenzen bewältigen zu können subjektive Kompetenzerwartung Anforderungssituationen erfordern Ausdauer und Anstrengung für Bewältigung Konzept beruht auf sozial-kognitiver Theorie von Bandura • Kognitive, motivationale, emotionale und aktionale Prozesse durch subjektive Überzeugungen gesteuert, vor allem durch Hdlg.-Ergebnis-Erwartung (Konsequenzerw.) und Selbstwirksamkeitserw. (Kompetenzerwart.) • Kann ich erforderliche Kenntnisse durch Lernen und Übungen erwerben Konsequenzerw. (Ergebnis Handlungsabhängig) • Bin ich in der Lage diese Hdlg. Auszuüben Kompetenzerw. (Handlung ist Personenabhängig ) Studie: SWE ist Grundbedingung das Anforderungen mit innovativen und kreativen Ideenaufgenommen und mit Ausdauer durchgesetzt werden Kompetenter Umgang mit Anforderungen (SWE) wichtige Voraussetzung für Hohe Motivation 3 - - Hohes Leistungsniveau Psychisches und körperliches Wohlbefinden Hohe Berufs- und Lebenszufriedenheit Gesundheitsverhaltensweisen leichter durchzuführen wenn man auch über psychische Ressourcen verfügt Studie: hohe Zusammenhänge zw. SWE und körperlicher Aktivität, präventive Ernährung, Stressbewältigung Zush. zw. SWE und Krankheitsbewältigung • SW Personen können Schmerzen besser ertragen als weniger SW Personen • SWE wirkt sich aus auf Blutdruck, Herzrate, Adrenalin-Spiegel wenn sich Person in anforderungsreicher Situation befindet • Behandlung im Sinne der soz.-kogn. Theorie von Bandura fördern Selbstvertrauen von Arthritispatienten, mindern Schmerzen und Gelenkentzündung, verbessern ihre Alltagsbewältigung • Generell erholen sich SW besser nach Herzoperation als nicht SW Beziehung zw. SWE und kognitiven Prozessen • Ältere Menschen, die optimistisch an ihre kognitiven Fähigkeiten glauben, können sich besser erinnern als jene die dies nicht tun • SWE stimuliert die Motivation, diese wiederum die Leistung (Häufigere Hinwendung zu Aufgaben die Gedächtnisleistung erfordern) • S. 16 Abb. SWE und Selbstregulation - bei selbstregulativen Zielerreichungsprozessen spielt SWE eine wesentliche motivationale und volitionale Rolle - Motivationsphase: Bildung von Hdlg.-intention SW Personen setzen sich höhere Ziele als nicht SW Personen - Volitoinsphase: Umsetzung der Intention in konkretes Handeln, Aufrechterhaltung trotz Widerstände - SWE Schlüssel zur kompetenten Selbstregulation - Einflüsse von SWE auf Selbstregulation weitgehend unabhängig von tatsächlichen Fähigkeiten der Person • Emp. Evidenz: Meschen mit höherer SWE gegenüber solchen mit weniger: Größere Anstrengung und Ausdauer Höheres Anspruchsniveau Effektiveres Arbeitszeitmanagement Größere strategische Flexibilität bei Suche nach Problemlösungen Bessere Leistungen Realistischere Einschätzung der Güte eigener Leistungen Selbstwertförderlichere Ursachenzuschreibungen SWE eigenständiger Beitrag zu Leist.-ergebnissen, nicht einfach Ausdruck intellektueller Fähigkeiten - … und erfolgreiche Lebensbewältigung: • Ossis flüchten in Westen: SW Übersiedler aller Altersgruppen insgesamt aktiver, fanden eher Arbeit, sozial integrierter, zufriedener mit Leben, gesünder - Bedeutung geringer SWE für ungünstige Selbstregulations- und Motivationsprozesse angesichts von Misserfolg (Studie S. 17) • Hohe SW Personen gegenüber belastenden Anforderungen relativ stressresistent, hielten psychischen Zustand der Herausforderung aufrecht, interpretierten Misserfolg external 4 Niedrige SW Personen besonders vulnerabel, schon zu Beginn ungünstigere Stresseinschätzungen, wurde kontinuierlich schlechter • Kognition wandelte sich von Herausforderung zu starke Bedrohung bis Kontrollverlust • Verstärkt durch internale Ursachenzuschreibung Teufelskreis (selbst erfüllende Prophezeihung) zunehmende Schwächung von SW, Motivation und Leistung SW hoch oder niedrig moderiert durch Informationsverarbeitungsprozesse • Hohe SWE situat.-unabhängiger Info-verarb.-stil • Niedrige SWE eher negativer Verarb-stil, stärkere Beachtung ungünstiger Fremdbewertungen, diese als selbstbeschreibend akzeptiert und für Selbstbewertung umgesetzt, Selbstwertbedrohliche Versagensängste dominieren (S.17 unten Studie) • - Allgemeine und spezifische SWE - situat.-spezifisch: subjektive Gewissheit, konkrete Hdlg. Trotz Barrieren erfolgreich ausführen zu können - allgemein: umfasst alle Lebensbereiche, optimistische Einschätzung genereller Lebensbewältigungskompetenzen - dazw. Bereichsspezifische Konzepte (sportbezogene, ernährungsbezogene SWE) Individuelle und kollektive SWE - kollektiv: überindividuelle Hdlg-kompetenz einer Gruppe, nicht nur Überzeugung eines Gruppenmitglieds für wie kompetent es sich selbst und Mitglieder der Gruppe hält, sondern Einschätzung der Gruppenwirksamkeit, die sich aus Koordination und Kombination der versch. indiv. Ressourcen zu einem gemeinsamen Wirkungspotential ( Fähigkeit zur Integration und Koordination persönlicher Ressourcen wichtig) - Bandura: kollektive SWE von einer Gruppe geteilte Überzeugung in ihre gemeinsamen Fähigkeiten, notw. Hdlg. zu organisieren, auszuführen zur Erreichung best. Ziele - kollektive SWE beeinflusst Zielsetzung, Grad der Anstrengung und des Widerstandes bei Barrieren einer Gruppe - zusätzliche Dimension zur Generalitätsdimension (allgemein, bereichsspezifisch, situationsspezifisch) Beeinflussung von SWE - Bandura: 4 Quellen für Erwerb von SWE (Rangfolge nach Stärke des Einflusses) S.20 a) eigene Erfolge und Misserfolge (Lernen dr. Setzen von Nahzielen, unterstützen von Bewältigungsstrategien) b) stellvertretende Erfahrungen dr. Beob. von Verhaltensmodellen (Modell dem Lernenden möglichst ähnlich) c) Überredung (kann auch Ablehnung verursachen, gut wenn kompetenterer Mensch anderen berät „coaching“) d) Wahrnehmung eigener Gefühlerregung (Info über eigene Befindlichkeit) - experimentelle Nachweise kognitive Verhaltenstherapie (Verhaltenszielherarchie erstellen) S.21 Diagnose der spezifischen und allgemeinen SWE - S. 21 – 28 5 Risikowahrnehmung und defensiver Optimismus - - Optimismus auch dysfunktional Menschen verzerren Realität selbstwertdienlich, nehmen objektiv gegebene Risikoinfos nicht akkurat wahr Bsp. Raucher schätzen eigenes Erkrankungsrisiko geringer ein als das von andren Rauchern, glauben immer aufhören zu können, wenn sie denn wollen Risikoverhalten abhängig von Einschätzung des Risikos und SWE beinhaltet • subjektive Vorstellung über Verbreitung, • Schweregrad und Eintrittswahrscheinlichkeit von Krankheiten, • deren Zush. mit Risikofaktoren, Verlauf Heilbarkeit • sowie aktive Vermeidbarkeit gesundheitlicher Schäden • protektive Ressourcen und Unverwundbarkeit • Fähigkeit pathogene Prozesse unterbinden und korrigieren zu können Forschung betrachtet Attributionstheorie, Selbstkonzeptforschung, Prototypenansatz Ausgangspunkt: Wahrnehmung eines Risikos und eigener Verwundbarkeit … Risikowahrnehmung abhängig von perzipierter Bedeutsamkeit (Schweregrad Wissen, soziale Vgl-prozesse) und perzipierter Eintrittswahrsch. • unterliegt Verzerrungen • negative Konsequenzen erscheinen um so unwahrsch., je häufiger eigene Person dem Risiko ausgesetzt • allgem. wird eigene Verwundbarkeit im vgl. zu anderen Menschen als geringer eingeschätzt ⇒ kognitive Verzerrung, optimistischer Fehlschluss, unrealistischer Optimismus 3 Methoden zur Erfassung des optimistischen Fehlschlusses: 1) Erfragung von Vergleichsurteilen (komparitives Risiko) 2) 2 Fragen die sich auf das absolute persönliche Risiko auf dasjenige einer Bezuggruppe richten 3) subjektives und objektives komparative Risiko miteinander vgl. ⇒ in über 150 Studien nachgewiesen, dass die meisten Menschen einem optimistischen Fehlschluss unterliegen ⇒ mit zunehmender gesundheitlicher Bedrohung erfolgt stärkere unrealistisch optimistische Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Gefährdung ⇒ Beurteilungen umso optimistischer, je größer die wahrgenommene Unähnlichkeit mit einer gefährdeten Person (Risikostereotyp) Ursachen des optimistischen Fehlschlusses - kognitiv und motivational - falsche Informationen, Abwehrtendenzen, Selbstwertschutz ⇒ Defensivität, die für Alltagsbewältigung funktional ⇒ nützt bei kurzfristiger Erledigung anfallender Routinetätigkeiten, kann auf Dauer hohe Kosten und Schmerzen verursachen ⇒ optimistischer Fehlschluss, Spezialfall aus einer Menge von möglichen Verzerrungen ⇒ Verzerrungen, die eine Unterschätzung eigener Gefährdung darstellen, unter dem Begriff defensiver Optimismus zusammengefasst 6 Defensiver und funktionaler Optimismus Selbstwertdienliche Verzerrung von Risikoinfos Zuversicht in erfolgreiches eigenes Handeln positiver Zusammenhang selbstbezogene Kognitionen in best. Phasen durch positive Illusionen (Verzerrungen) gekennzeichnet • … über das Selbst überhöhtes Selbstkonzept, selbstwertdienliche Kausalattributionen, egozentrisch organisierte Kognitionen • … über das Ausmaß an Kontrolle über die Welt nicht ineinander wirken vieler Determinanten, Zufall sondern als persönlich kontrollierbar auffassen überhöhte Kontrollüberzeugungen und Kompetenzerwartungen • … über in der Zukunft liegende Ereignisse werden als weniger riskant für die eigene Person eingeschätzt, Bsp. persönliche Verletzlichkeit gegenüber Krankheiten und Schicksalsschlägen unterschätzt, Wahrsch. von Gesundheit, Glück, Lebenserfolg überschätzt ⇒ 3 Arten positiver Illusionen: Selbsterhöhung, Kontrollillusion, unrealistischer Optimismus ⇒ lt. Taylor ist dies normal, adaptiv und gesund ⇒ eine Person kann funktional optim. (überschätzt Hdlg-kontrolle) und defensiv optim. (unterschätzt Gefährdung) zugleich sein - - bei Konstanthaltung der subjektiven Hdlg.-kontrolle verringert sich Zush. zw. def. Otim. und optim. Fehlschluss kein Zush. nachgewiesen (???) Dispositionale Optimisten und Pessimisten unterliegen in gleicher Weise optim. Fehlschluss Überschätzung eigener Hdlg-kompetenzen kann auch dysfunktional sein (unlösbare Aufgabe) Illusionen generell nützlich und vorteilhaft, solange sie relativ gering sind ( nicht immer) Präventionsprogramme: Risiko- und Ressourcenkommunikation Taylor & Gollwitzer: nicht das Ausmaß sondern die Phase des motivationalen Prozesses in dem positive Illusionen auftreten, ist ausschlaggebend prädezisionale Phase: realistische Sicht der eigenen Risiken und Konsequenzen besser, Risikowahr. sollte tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen (keine überhöhten Erwart., Aufrechterhaltung gefährdet) postdezisionale Phase: positive Verzerrungen hilfreich, helfen Aufmerksamkeit auf die sich stellenden Probleme zu richten, Ressourcen- und Risikokomm. - Wahrsch. der Verh-änderung am geringsten bei mittlerer Risikowahrn. (Gleichgültigkeit) am höchsten bei geringer oder hoher Vulnerabilität • in Zukunft Sport treiben, einkalkulieren positiver Effekt in Risikowahrn., Vorwegnahme führt zu geringer Risikowahrn. und späterem protektivem Verh. 7 - trifft nicht zu bei Aufrechterhaltung • Höhere Vulnerabilitätswahrn. ging mit verstärktem Nachlassen sportlicher Aktivität einher • Früchte ihres zukünftigen Handelns vor Augen führen • Risikowahrn. der günstigen Ausgangslage anpassen (bla,bla???) 2. Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens - Gesundheitsverhaltensmodelle lassen sich in 2 Klassen einteilen o kontinuierliche Prädiktionsmodelle o dynamische Stadienmodelle kontinuierliche Prädiktionsmodelle - betrachten best. Variablen (Bsp. Risikowahrn., SWE, Einst.) als prädiktiv für best. Gesundheitsverh. - Annahme, dass je nach Ausprägung auf diesen Variablen an best. Punkt auf dem Kontinuum eine Verh-wahrsch. angesiedelt ist • Theorie der Schutzmotivation (PMT, Rogers 1983) • Theorie des geplanten Verhaltens (TPB, Ajzen 1985,1991) • Health Belief Model (HBM, Becker 1974) • sozial-kognitive Theorie von Bandura (1997) - Interv. könnten auf beliebige Modellparameter abzielen Dynamische Stadienmodelle - qualitativ untersch. Phasen - durchlebt Person im Prozess der Gesundheitsverh-änderung - es gibt psychologische Unterschied zw. Personen die sich in versch. Phasen befinden - auf jeder Stufe anderes Vorhersagemodell (Diskontinuitätsannahme) • Transtheoretische Modell der Verh-änderung (TTM, Prochaska, 1983) • Precaution Adoption Process Model (PAPM, Weinstein 1992) • Berliner Sportstadienmodell (BSM, Fuchs 2003) • sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (HAPA, Schwarzer 1992) Hybridmodell, vereinigt beide Ansätze - Stufenmodelle sind Heuristiken, Nutzen in der Auswahl von Strategien zur Beeinflussung von Menschen, die sich ändern wollen/sollen - je nach Phase/Stufe andere Interv. notwendig Health Belief Model - zur Vorhersage von Verhaltens und Compliance Faktoren: subjektive Verwundbarkeit, Schweregrad von Symptomen ergeben wahrgenommene Bedrohung dr. Krankheit Wirksame Gegenmaßnahme muss vorhanden sein, zur Vorbeugung löst Kosten$utzen-Abwägungen aus interne und externe Reize wirken als Handlungsanstöße 8 5 Kritikpunkte: 1. Fehlen von mind. 2 kognitiven Vermittlungsgrößen: Intention und Kompetenzerwartung 2. Überschätzung des direkten Einflusses von Bedrohung Angstapelle eher Einfluss auf Auseinandersetzung mit Krankheit und Prävention nicht direkt Einfluss auf Hdlg. 3. Pfad Hdlg.-anstöße Bedrohung fehlspezifiziert, situative Reize wirken eher direkt auf Intention und Verhalten, weniger auf Erleben von Bedrohung 4. Kosten-Nutzen Analyse verdeckt 2 Faktoren: präventive Gegenmaßnahme und widerstand gegen deren Ausführung deren subtraktive Beziehung schwer operationalisierbar, besser als 2 Konstrukte ins Modell aufnehmen 5. keine Unterscheidung motivationaler und volitionaler Phasen dadurch entfällt Erklärung der Aufrechterhaltung des Verh. und der Rückfälligkeit - Model eher statisch, Gesundheitsverh. ist aber ein Prozess Revision (beeinflusst von Bandura): gesundheitl. Handeln beruht auf 3 Faktoren a) hinreichende Motivation gesundheitl. Dinge als bedeutsam aufzufassen b) Wahrnehmung persönlicher Verletzlichkeit (mit Bedrohung gleichgesetzt) c) Überzeugung dass best. präventives Verhalten wirksam ist, mit Kosten in Bez. setzen starke Ähnlichkeit zu soz.-kogn-Theorie von Bandura Theory of Reasoned Action - sollte ursprünglich Zush. zw. Einstellung und Verh. erklären Intention und Verhalten - zu vorhersagendes Verhalten operationalisieren - 4 Verhaltenselemente: Hdlg., Ziele oder Gegenstand dieser Hdlg., Kontext und Zeitpunkt - Untersch. wichtig wg. geforderter Entsprechung von Intention und Verhalten - beste Vorhersage wenn beide Komponenten möglichst spezifisch formuliert - Theorie unterstellt, Menschen handeln im Einvernehmen mit ihren Absichten - Hdlg. am stärksten durch Intention prognostiziert (global schwächer progn. als spezif.) - interne und externe Barrieren, mangelnde Erfahrung können erwarteten Zush. mindern - Stabilität der Intention wird geringer, wenn Zeitabstand zum Verhalten groß ist - Intention als Wahrscheinlichkeitsaussage 9 Einstellung und subjektive Norm - Einstellung als diffuse affektiv-evaluative Modellkomponente - keine Prozesse der Info-verarb. und Hdlg-tendenzen - gefühlsmäßige Einschätzung, trennen von Überzeugungen, Intentionen und Hdlg. - Kognitionen Einstellungen Handlungen - zur Vorhersage spezif. Verhaltens, nicht Einstell. einer Person gegenüber dem Gegenstand des Verh. erfassen, sondern Einstellung dem Verh. gegenüber, unter der Annahme, sie würde dieses Verhalten selbst ausführen - subjektive $orm: generalisierte signifikante andere, Vorstellungen und Erwartungen der eigenen normativen Bezugsgruppe - in Bezug auf Hdlg., Gegenstand, Kontext und Zeit sollten Einstellung und subj. Norm der Intention soweit wie möglich entsprechen - E und sN müssen nicht gleichstark auf Intention einwirken Wichtigkeit (bringt aber keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn) Überzeugungen - für jede E oder sN gibt’s Mehrzahl von Überzeugungen - persönliche Überzeugungen = Ergebn.-bewertung x Überzeugungsbereitschaft - normative Überzeugungen = Überzeugung x Einwilligungsbereitschaft • ähnl. wie sN, nur dass sie sich auf ganz best. Personen oder Gruppen beziehen - Überzeugungen im Model Ausgangspunkt für Erklärung/Vorhersage von Intention und Hdlg. - Verh-änderung beruht somit auf Veränderung von Kognitionen DeVries und Kok haben Einstellungen und subj. Norm als Determinaten der Überzeugungen aufgefasst und kamen zu einer besseren Vorhersage der intention Theorie revisionsbedürftig erfolgr. Anwendung z.B. bei Gewichtskontrolle, Familienplanung, Wähler- und Konsumentenverh. nur für vollkommen kontrollierbare Situat. entwickelt, Barrieren Störgrößen außerhalb des Modells Intentionsbildung nicht nur von E undsN abhängig, sondern auch vom Ausmaß erlebter Kontrollierbarkeit und Kompetenz (S.50) Theorie des geplanten Verhaltens 10 Theory of Planned Behavior - neue Theorie berücksichtigt das Verhalten unter willentlicher Kontrolle sein muss je mehr es an geeigneten Gelegenheiten und Ressourcen fehlt, desto mehr entzieht sich beabsichtigtes Verhalten der willentlichen Kontrolle ( Einbezug von Störgrößen) keine Untersch. zw. wahrgen. und tatsächlicher Kontrolle (bei Bandura anders) tatsächl. Kontrolle drückt direkte Beziehung zw. wahrgen. Verh.-kontrolle und Verhalten aus Bsp. bei fehlenden Ressourcen Wechselwirkung zw. Intention und Verh-kontrolle: Vorhersagekraft der Intention steigt, je stärker die Verh-kontrolle (bisher wenig untersucht) wahrgen. Verh-kontrolle übergeordnetes Konstrukt, zus.-gesetzt aus wahrgen. Kontrollierbarkeit und SWE Theorie beinhaltet auch distale Faktoren, wie soziodemographische Variablen, Einst. zu Objekten und Persönlichkeitsmerkmalen, die den Überzeugungen vorangestellt sind Anwendung der Theorie auf Reduktion von Übergewicht Limburger Modell: Kontrollierbarkeitskonzept durch Kompetenzerwartung im Sinne von Bandura ersetzt Protection Motivation Theorie 11 - - - - Theorie der Schutzmotivation, Rogers ursprünglich Erklärung der Wirkung von Furchtappellen auf Verhalten weiterentw., einbezug von umweltbezogenen und intrapersonellen Quellen Umgang mit Gesundheitsbedrohung Ergebnis 2er Bewältigungsmöglichkeiten: o Bedrohungseinschätzung o Einschätzung der Bewältigungsmöglichkeiten ⇒ ausgelöst durch Wahrn. gesundheitsbezogener Infos, Kern der PMT ⇒ Beeinflussen Bildung der Schutzmotivation (Intention Risikoverh. aufgeben, Gesundheitsverh. zeigen) durch sie ausgelöstes Verh. = Bewältigungsreaktion ⇒ vermitteln Zush. zw. Gesundheitsinfos und Verhalten Bedrohungseinschätzung: Kosten vs. Nutzen, Aufnahme/ Fortsetzung eines Risikoverh. bewertet o Kosten: wahrgen. Vulnerabilität und Schweregrad einer Gesundheitsbedrohung erhöht durch Furchtappelle o Nutzen: intrinsische und extrinsiche Belohnungen pos. Hdlg-ergebn-erw. Bewältigungseinschätzung: SWE, positive und negative Hdlg-ergebn.-erwart. für das Gesundheitsverh. SWE und Hdlg-ergebn.-erwart. stammen aus soz.-kogn. Theorie von Bandura Bewältigungseinsch. insbes. SWE besserer Prädiktor für Schutzmotivation adaptives Verh: aufgabe von Risikoverh. bzw. aufnahme von expliziten Verh. keine oder nur geringe Schutzmotivation maladaptive Bewältigung (kogn. Vermeidung, Forstsetzen des Risikoverh.) Modell komplex, für Praxis und Forschung unhandlich häufigste Anwendungen: Krankheitsprävention, Reduktion des Alkoholkonsums… Die sozial-kognitive Theorie von Bandura - - SWE direkter und indirekter Einfluss Handlungsergebniserwartungen unterteilt in körperliche, soziale und selbstbewertende o soziale normative Überzeugungen sind nichts andres als Hdlg-ergebn-erwart. o Risikowahrnehmung unter Hdlg-ergebn.-erwart. subsumiert (Hdlg.unterlassung auch eine Form des Handelns) besser aber Situations-ErgebnisErtwartung siehe Abb. Problem: Intentions-Verhaltens-Lücke 12 Studien zur Raucherentwöhunung und SWE - Kompetenzerwartung kann sich auf 3 Arten dieses Prozesses beziehen: die subj. Fähigkeit a) das Rauchen reduzieren oder unterlassen b) Unterlassung auf Dauer durchhalten c) Erholung vom Rückfall und Selbstkontrolle wiederherstellen - Menschen mit geringer Kompetenzerw. fangen schon frühzeitiger wieder an zu rauchen, während die anderen länger durchhalten - Kompentenzerw. zu Ende der Therapie ausschlaggebend, hat Vorhersagewert für langfristigen Erfolg - S. 64 Abb. - wenn Kompetenzerw. in einer Situation besonders niedrig war, erfolgte Rückfall mit höherer Wahrscheinlichkeit in genau diesem Situationsbereich - typische Situationen in denen SWE trainiert werden sollte a) positive soziale Situationen b) negative Gefühlslagen c) Gewohnheitssituationen Sexuelles Risikoverhalten und SWE - SWE bezieht sich hier eher auf die subjektive Gewissheit, schwierige soziale Situationen bewältigen und intendierte Gesundheitsverhalten verwirklichen zu können - SWE positiv mit mehr Kondombenutzung verbunden, aber hierbei auch Ergebniserw. wichtig - Vorhersage des Abbaus von Risikoverh 3 Prädiktoren: a) Kompetenzerwartung b) soziale Integration in Gruppen in denen Safer Sex die Norm c) Wissen über HIV-Status - SWE trennt zw. Hoch- und Niedrigrisikogruppen o Hochrisikogruppe geringere SWE, höhere Neigung Sexualkontakt mit Drogenabhängigen und gemeinsames benutzen des Injektionsbesteckes - Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens durch aktives Verhaltenstraining ⇒ Wissensvermittlung, Modell-Lernen, Rollenspiel und Rückmeldung ⇒ Ergebnis: Anstieg der Regulationsfertigkeiten und SWE, sexuelle Situationen bewältigen zu können Schmerztoleranz und SWE - Aufmerksamkeitssteuerung, Symptominterpretation, soziale Umgebung, emotionaler Zustand, wahrgenommene Kontrollierbarkeit etc. bestimmen Intensität und Toleranz von Schmerzen - SWE veranlasst dazu, sich mehr zu bemühen den Schmerz zu bekämpfen und länger zu ertragen, Placebo-Effekt - Kompetenzerwartung, Schmerzen ertragen zu können lässt sich beeinflussen und bestimmt die Leistung (Durchhaltedauer) S.70 - Rolle spielt auch subjektive Kontrollierbarkeit der Situation ⇒ Kompetenzerwartung beeinflusst Präferenz, kontrollierbare aversive Situationen aufzusuchen und in ihnen länger auszuharren Gewichtskontrolle, präventive Ernährung und SWE - SWE, Nahrungsaufnahme und Gewicht regulieren zu können, wesentliche Voraussetzung für Motivation und Durchführung von Diätprogrammen - SWE zentrale Rolle 13 - - S.71: signifikante Wechselwirkung zw. Lokation der Kontrolle (internal, external) und Treatment o Kompetenzerwartungsbehandlung fkt. nur bei internalen Frauen o von vorneherein mehr SWE dann auch mehr Gewichtsverlust ⇒ individuelle Unterschiede in SWE vor Therapie und experimentelle Beeinflussung in Richtung auf mehr SWE hat positive Wirkung auf Anstrengung und Ausdauer erst von Risiko persönlich betroffen fühlen, bevor SWE zu aktiver Präventionshandlung führt Messung ernährungsspezifischer SWE o Situation-Based Dieting Self-Efficacy Scale o Efficacy Life-Style Questionaire ⇒ Diät-Compliance und Rückfallgefahr im klinischen Kontext thematisiert ⇒ ernährungsspezifische SWE subj. und obj. Veränderungen der Kalorienaufnahme und biometrischen Werten über ein halbes Jahr hinweg vorhersagen Körperliche Aktivität und SWE - unabhängig vom Alter, in allen Lebensphasen SWE wichtige Einflussgröße - SWE bezieht sich auf körperliche Anforderungen und psychisches Durchhaltevermögen - Bandura: 2 Erwartungen führen zur Verhaltensänderung: Ergebniserwartung und SWE Rückfallmodell von Marlatt - Betonung liegt auf Volitionsphase der Gesundheitsverhaltensänderung sozial-kognitives Modell beschränkt auf abhängiges Verhalten Menschen müssen lernen mit Versuchungen und Entgleisungen umzugehen, Befreiung aus Verhaltensabhängigkeit (Bsp. zwanghafte Gewohnheiten) Theoretische Vorstellung von Abhängigkeit 3 theoretische Perspektiven: 1) moralisches Modell ⇒ dem Abhängigen fehlts an Willenskraft, Versuchungen zu widerstehen 14 ⇒ nachgeben drängender Impulse versündigen 2) Krankheitsmodell ⇒ süchtiges Verhalten auf körperliche Erkrankung zurückführbar ⇒ genetischer Faktor als Disposition ⇒ Genese unkontrollierbar, Lösung kontrollierbar (mit Trinken aufhören) 3) Selbstkontrollmodell ⇒ beruht auf Banduras Modell ⇒ abhängiges Verh. ist ein erworbenes Gewohnheitsmuster ⇒ Abhängiger kann Opfer sein, hat aber Verantwortung für Beseitigung des Problemverhaltens ⇒ Verh. in als stressreich erlebten Situationen erzeugt und verstärkt ⇒ Modifikation gleiches Prinzip: erwünschtes Verhalten aufbauen und stabilisieren, Risikosituationen meiden ⇒ Bedeutung haben kognitive Prozesse wie Einschätzung von Situationen, Erwartungen und Überzeugungen Selbstkontrollmodell und Krankheitsmodell Kontrollierbarkeit Behandlungsziel Behandlungs„philosophie“ Behandlungsverfahren Allgemeiner Ansatz gegenüber Sucht/Abhängigkeit Beispiele Selbstkontrollmodell Person fähig zur Selbstkontrolle Zielauswahl: Abstinenz oder moderates Verhalten Das Ich wird vom Verhalten getrennt; Pädagogischer Ansatz Verhaltensbezogene Bewältigungstechniken vermitteln; kognitives $eustrukturieren Gemeinsamkeiten versch. Süchte, Sucht beruht auf fehlangepassten Gewohnheiten Kognitive Verh.-smodifikation Selbstkontrollprogramme Kontrolliertes Trinken Krankheitsmodell Person ist Opfer Abstinenz Das Ich mit Verhalten gleichgesetzt; Medizinischer Ansatz Konfrontation Gruppenunterstützung; kognitives Dogma Jede Sucht einzigartig, Sucht beruht auf physiologischen Prozessen Behandlung im Krankenhaus Aversionsbehandlung Anonyme Alkoholiker und Synanom Phasen bei der Entwöhnung Marlatt: 3 Phasen: 1) motivationale Phase, Gewohnheit aufgeben, Verhaltensintention bilden 2) Durchführung oder Behandlung (kurze Phase), Risikoverhalten wird unterlassen 3) Aufrechterhaltung von Abstinenz und des neuen Gesundheitsverhaltens, Intenton wird leicht brüchig, zahlreiche Versuchungen - Krankheitsmodell ⇒ legt Schwerunkt auf 2. Phase - Selbstkontrollmodell ⇒ Entwöhnung Lernaufgabe, langwierig, sukzessiver Bewältigungsprozess ⇒ realistische Herangehensweise: Fehler passieren, daraus zu lernen ⇒ Erwerben von Strategien, mit Rückfällen konstruktiv umgehen ⇒ Rückfälle meist zu Beginn Erklärungsmodell des Rückfallprozesses auf der Mikroebene Versuchungen 3 Klassen von Situationen: a) emotional beeinträchtigt (Angst, Ärger, Depression, Langeweile) b) soziale Konflikte c) Gruppendruck 15 - - - - - Überzeugung, dass das fragliche Risikoverhalten unmittelbar positive psychische Wirkungen hervorruft, führt – Verbindung mit einer geringen SWE für Bewältigung der Risikosituation – zu einem momentanen Rückfall lernen das best. Situat. noch zu riskant, diese meiden bis Bewält-reaktion für diese Situat. erworben Art und Weise der psychischer Verarbeitung eines Fehltritts wichtig Abstinenzverletzungseffekt: Rückfall totales Versagen Wiederausbruch des Leidens vermehrtes Risikoverhalten ⇒ Folgt auf erstmaligen Fehltritt Abstinenzverletzungseffekt, dann erhöht sich Wahrscheinlichkeit kumulativen Rückfallverhaltens ⇒ 2 wichtige Elemente: kognitive Dissonanz und Attributionsmuster (S.81 mitte) kognitive Prozess bei Widerstand gegen Versuchung/Rückfälligkeit: Erwartungen und Ursachenzuschreibungen Kompetenz- und Konsequenzerwartungen Kompetenzerwartung o Vertrauen ineigene Widerstandsfähigkeit o vergangene eigene Lernerfahrungen, Beob., Nachahmung, symbolisches Lernen o beeinflusst Motivation, Intention und Volition o Veränderung von Komp-erw. durch Erfolg oder Misserfolg: a) Schwierigkeitsgrad: Situation als schwierig eingeschätzt und kein Rückfall pos. Selbstbewertung, zukünftige Erwartung alle weniger schwierigen Situat. bewältigen zu können b) Anstrengung: je weniger Mühe erforderlich, umso mehr erwartet man auch in ähnlichen Situat. ausharren zu können c) soziale Unterstützung: Anforderung allein bewältigt, mehr Vertrauen in eigene Kompetenz als jemand der auf fremde Hilfe angewiesen Konsequenzerwartung o positive oder negative Hdlg-Ergebnis-Erwartung o Erwerb von Konsequenzerw. erfolgt in euphorischer, nicht in dysphorischer Phase o pos. Konsequenzerw. mit Alkoholkonsum verbunden eher rückfällig o Auslösung der Erwartung dr. klassisches Konditionieren (S.85) Hinwendung zum Selbstkontrollmodell o kognitive Faktoren und Risikosituationen im Vordergrund o Abhängigkeit und Abstinenz beruhen auf sozialen Lernprozessen, subjektiven Ursachezuschreibungen o Kompetenz- und Konsequenzerwartungen beeinflussen Risiko- und Gesundheitsverhalten Trantheoretical Model (TTM): Stages of Change - häufigstes angewendetes Stadienmodell im Bereich Raucherentwöhnung entwickelt Konstrukte: Stufen der Verhaltensänderung, Prozesse der Verh-änderung, SWE, Entscheidungsbalance aus pos. und neg. Hdlg-Ergebn.-Erwart.und Versuchung Stadien: o 5-6, diskret, qualititiv unterschiedlich o Zuordnung anhand motivationaler Ausgangslage, Absicht für zukünftiges Verhalten und wg. vergangenen Verhaltens 16 - 1. Präkontemplation Person will Verhalten in nächsten 6 Monaten nicht ändern 2. Kontemplation Verhaltensänderung innerhalb der nächsten 6 Monate nicht im nächsten Monat, Abwägen pos. und neg. Hdlg-Ergebn-Erwart. 3. Vorbereitung Person will innerhalb des nächsten Monats aufhören, schon Versuch innerhalb des vergangenen Jahres unternommen, unklar wie Personen zum ersten mal in dieses Stadium eintreten können 4. Handlung Person ändern gerade aktiv ihr Verhalten, seit 1 Tag bis längstens 6 Monaten 5. Aufrechterhaltung seit mind. 6 Monaten erfolgreich, Stabilisierung der Verh-änderung, Vermeiden von Rückfällen, Zeitraum bis zu 5 Jahre 6. Termination hohe SWE, keinerlei Versuchung für altes Risikoverhalten mehr Hauptkritikpunkt am TTM: Willkürliche Stufeneinteilung auf Basis zeitlicher Kriterien besser wäre anhand psychologischer Kriterien Bsp: HAPA-Modell, Prozessmodell präventiven Handelns Prozesse der Verh-änderung - beeinflussen Wechsel von einer Stufe zur nächsten in 2 Kategorien einteilbar: kognitv-affektive Prozesse und verhaltensorientierte Prozesse Kognitiv-affektive Prozesse (häufig in Kontemplation und Vorbereitung) Bewusstseinserhöhung Neubewertung der eigenen Person Neubewertung der Umwelt Emotionale Relevanz Soziale Befreiung Erhöhung der Wahrnehmung von Ursachen, Konsequenzen, mögl. Lsgwegen für Problemverhalten Veränderung der affektiven und kognitiven Bewertung des Selbstbildes und des Problemverhaltens Veränd. der Wahrn. des Einflusses des Problemverh. auf die Umwelt Intensivierung von negativen Gefühlen bzgl. des Problemverh. zur Erzeugung emotionaler Erleichterung bei Verhaltensänderung Erhöhung der Alternativen für Nicht-Problemverh. in sozialer Umwelt Verhaltensorientierte Prozesse (Handlung) Kontingenzmanagement Hilfreiche Beziehungen Gegenkonditionierung Selbstbefreiung Reizkontrolle Erfolgreiche Veränderung belohnen, Rückfälle strafen Nutzen offener und vertrauensvoller Beziehungen zur Unterstützung bei Verhaltensänderung Problemverh. durch alternative Verh-weisen ersetzen Verpflichtung zu Handeln erhöhen, Schaffung neuer Alternativen für das Selbst Vermeidung von Problemverh. auslösenden Reizen, Schaffung von Reizen für alternative Verh-weisen SWE - wahrgen. Kompetenz, mit Risikosituat., die das zu verändernde Verh. entgegender Intention auslösen können, erfolgreich umgehen zu können - nimmt über versch. Stadien hinweg zu Entscheidungsbalance - Reflexion pos. und neg. H-E-E für Gesundheitsverh. - Vorteile der Verh-änderung überwiegen Nachteile Übergang in aktionales Stadium 17 Versuchung - wahrgen. Dringlichkeit mit der Person in schwieriger Situation Gewohnheit nachgeben möchte TTM = Pseudostadienmodell o ursprünglich kontinuierliche Prozesse künstlich in distinkte Stadien eingeteilt o dann kann nicht davon ausgegangen werden, dass verschiedene Prädiktoren in versch. Stadien untersch. wichtig sind (S.89 unten) Health Action Process Approach (HAPA): Das sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns - dynamisches Modell zur Erklärung gesundheitsförderlicher und –schädlicher Verhweisen sparsames heuristisches Modell präintentionale Motivationsprozesse, postintentionale Volitionsprozesse Selbstregulationsperspektive 2 Leitprinzipien: a) Sequenz, ein Schritt folgt auf dem anderen b) es geht keine Schritt weiter, wenn nicht gewisser Grad an SWE vorhanden Der motivationale Prozess: Intentionsbildung - Selbstüberzeugungen beeinflussen Motivationsphase (1) Risikowahrnehmung: Einschätzung des Schweregrad der Erkrankung und eigener Verwundbarkeit (2) HEE: Verh-alternativen müssen bekannt sein, um wahrgenomene Bedrohung zu reduzieren (3) SWE: wichtig bei neuen, schwierigen, stressreichen Situationen für alle Phasen des Hdlg-regulationsprozesses große Bedeutung erleichtert Zielsetzung, Investition von Anstrengung, Ausdauer, Rückfallvermeidung Der volitionale Prozess: Planung und Realisierung gesundheitsbezogenen Handels (a) präaktionale Phase - Hdlg. vorbereitet und geplant, Ziel- in Ausführungsintention konkretisiert - verhindert impulsives, orientierungsloses Handeln 18 - günstige Gelegenheiten, Risikosituat. und and. Umstände kognitiv mit detailierten Hdlg-plänen verknüpft SWE wichtig (b) aktionale Phase - ausführen des Gesundheitsverhaltens, Vermeiden von Risikoverhalten - ständige Hdlg-ausführungskontrolle, Belohnungsaufschub - Fernziele in erreichbare Nahziele unterteilen - SWE wichtig für Beharrlichkeit der Zielverfolgung (c) postaktionale Phase - Hdlg.-bewertung – Erfolg und Misserfolg - Ursachenzuschreibung beeinflusst Bewertungsprozess und zukünftiges Handeln - S. 95 Theory of Trying Interventionsplanung auf Basis des HAPA-Modells - in Motivationsphase Risiko- und Ressourcenkommunikation zu Unterstüzung der Intentionsbildung - fördern des Risikoverständnis durch personenbezogene Infos a) relative Risiko der Erkrankung im Vgl. zu anderen Erkrankungen b) Zunahme des Risikos über die Zeit/Häufigkeit der Exposition c) wie versch. Risikofaktoren kumuliert das Gesamtrisiko erhöhen - Risikowahrn. in früher Phase des Verh-änderungsprozesses, anschließend Ressourcenkomm. (HEE, SWE) um zur Verh.-änderungzu motivieren - volitionsbezogene Intervention Förderung von SWE, Zielstrukturierung, Setzen von Prioritäten, Planen und Formulierung von Ausführungsintentionen 3. Verhalten und Krankheitsrisiko - Krebs und koronare Herzkrankheiten häufigste Strebeursachen in Deutschland Verhalten und Krebsrisiko Entstehung und Verbreitung von Tumoren - Was ist Krebs? S.102 Vielzahl von Bedingungsfaktoren Krebsmortalität Männer und Frauen S.103 10 Regeln gegen Krebs S.105 Rauchen und Krebsrisiko - vermeidbarer Risikofaktor Tabak 70-90% der Lungenkrebse, 56-80% der chronischen Atemwegserkrankungen, 22% kardiovaskulärer Erkrankungen Risiko starker Raucher 20:1, doppelt/ 5mal so hoch wie bei Nichtrauchern 19 - andere Einflussgrößen Alter, sozioökon. Status, Geschlecht, Beruf und Alkoholkonsum 30% aller Krebstodesfälle Lunge, Kehlkopf, Speiseröhre, Blase, Nieren, Bauchspeicheldrüsen, Magenkrebs Rauchen mit anderen Risiken multiplikativ verknüpft, Bsp. Luftverschmutzung, Alk, Karzinogene am Arbeitsplatz, Stress, genetische Disposition Risiko für Mundkrebs um ein mehrfaches erhöht wenn man raucht und trinkt 55% erwachsener Nichtraucher Tabakrauch unfreiwillig ausgesetzt ca. jedes 2. Kind lebt im HH mit mind. 1 rauchenden Elternteil Kleinkinder von Rauchern leiden häufiger unter Erkrankungen der Atemwege als Kleinkinder von Nichtrauchern Ernährung und Krebsrisiko - Nahrung hat viele Schadstoffe, auch mit karzinogenen Substanzen Zush. zw. übermäßigen Genuss an tierischen Fetten und Risiko für Brust-, Gebärmutter-, Nieren-, Prostata- und Darmkrebs gefunden Lebensmittel mit protektiver Wirkung (nicht ganz gesichert) o Balaststoffe, Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte o Vitamin C, E und A, Selen ⇒ warum S. 109 oben Alkoholkonsum und Krebsrisiko - Mund-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs Alk schwächt das Immunsystem Körper ist anfälliger Trinker weisen oft auch Ernährungsdefizite auf Sonnenbestrahlung und Krebsrisiko - UV-B aber auch UV-A gilt als karzinogen in Australien Tumore der Haut etwa die Hälfte aller Krebserkrankungen, USA 1 – 2% Sonnenexposition vermeiden, Haut ab und zu inspizieren hellhäutige, blonde und blauäugige Menschen besonders gefährdet Sexualverhalten und Krebsrisiko - - USA: 7% aller Krebstodesfälle Zush. zw. Gebärmutterhals-, Vaginal- und Ovarialkrebs und sexuellen Praktiken gefunden Schwangerschaft und Geburt führen zu physiologischen Veränderungen im Körper, die eine schützende Wirkung vor Brust- und Ovarialkrebs haben können, besonders bei jungen Müttern Rolle spielt auch Sexualhygiene (beschnittene Männer und die die Kondom benutzen geringere Gefahr, weil weniger Smegma-Ansammlung in Hautfalte des Penis) Zush. zw. Sexualverhalten und HIV-Infektion, Karzinome gehören zum Erscheinungsbild von AIDS Sekundäre Prävention: Früherkennung und Krebsrisiko - Teilnahme an Maßnahmen zur Früherkennung, Beobachtung des eigenen Körpers 20 - S. 113 Tab. Krebsfrüherkennungsmaßnahmen der GKV (1999) Kompetenz- und Konsequenzerwartung spielen wichtige Rolle Zush. zw. Brustselbstuntersuchung und Einstellung, Wissen und sozialen Faktoren S. 115 Nebenwirkungen des Brustkrebsscreenings Stress, Emotionen und Krebsrisiko - Menschen mit belastenden Erlebnissen im 2. Weltkrieg hatten höhere Krebsprävalenz als Menschen die nicht so intensiven Belastungen ausgesetzt waren Krebsbspatienten hatten rückblickend (10 Jahre vorher) erhöhte Werte im MMPI für die Skalen zu unterdrückten Emotionen und Depressionen Studie zu Frauen und Brustkrebsuntersuchung, unterdrückte Emotionen im Zush. mit Stress: nach 5 Jahren statist. Zush. zw. damaliger Tendenz, Ärger zu unterdrücken oder zu leugnen und zw-zeitlicher Diagnose Brustkrebs, kein Zush. für Zahl stressreicher Ereignisse, Depression und Extraversion 10 Jahre später: Brustkrebs und überlebt? Patienten mit Kampfgeist oder Verleugnung bessere Überlebenschancen als die die mit Hilflosigkeit und stoischer Akzeptanz reagierten Kardiovaskuläres Risikoverhalten - Rauchen, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel erhöhen Risiko von HerzKreislauf-Erkrankungen Entstehung und Verbreitung koronarer Herzkrankheiten - - häufigste Todesursache in Industrieländern Bsp. Bluthochdruck, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Schlaganfall Herzkranzgefäße o versorgen Herz mit Blut/Sauerstoff o Aterosklerose: Ablagerung von Plaque an Innenwänden der Arterien, Plaque gebildet aus Cholesterin und anderen Lipiden (Blutfetten) o Ateriosklerose: Verhärtung der Arterien, weniger elastisch, reagieren schlechter auf Blutdruckveränderungen (Sport, Bewegung) o greifen diese Prozesse die Herzkranzgefäße an, spricht man von koronaren Herzkranheiten (KHK) o weitere Erklärung der Erkrankungen S. 118 keine Einzelursache bekannt, Reihe von Risikofaktoren vorhanden ⇒ Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel (wg. Rauchen, falsche Ernährung, Bewegungsmangel) ⇒ distale Faktoren sind Persönlichkeit, soziale Integration und genetische Disposition Rauchen und koronares Risiko - Raucher 3mal so viel Schlaganfälle wie Nicht-Raucher passives Rauchen erhöht koronares Risiko Ernährung und koronares Risiko - Risikofaktor Cholesterin, beeinflusst durch Essverhalten 21 - - Cholesterin o Fett-Eiweiß-Verbindung, lebensnotwendig o vom Organismus hergestellt und durch Nahrung aufgenommen o am Prozess der Aterosklerose beteiligt o Messung: Anteil von Cholesterin (mg) im Blutserum (ml) Durchschnitt 200mg pro 100ml o überhöhter Chol.-spiegel erhöht koronares Risiko o verschiedene Arten: Chol. mit hoher dicht (HDL) und mit geringer Dichte (LDL) o LDL gefährlich, HDL Schutzfunktion Verhältnis dieser beiden wichtiger als Gesamtcholesterinspiegel weniger tierische Fette (Fleisch, Butter, Käse), eher Kohlenhydrate (Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte, Balaststoffe) körperliche Bewegung erhöht Anteil des schützenden HDL Fisch hat Omega 3-Fetsäuren (insbes. im Lachs) Länder in denen viel Fisch gegessen wird weisen weniger KHK auf körperliche Aktivität und koronares Risiko - - - körperliche Aktivität (Ausdauersport) verbessert kardiovaskuläre Fittness ⇒ nach einiger Zeit verbessert sich Herzfrequenz und Blutdruck im Ruhezustand (Zeichen für bessere Effizienz des Herz-Kreislauf-Systems) körperlich Inaktive im vgl. zu aktiven etwa doppelt so hohes Risiko Kontinuität wichtig, Schutzfunktion der Bewegung geht schnell wieder verloren Studie: kontinuierlicher Anstieg mit kontinuierlicher Abnahme des Risikos verbunden, aber nur bis zum wert von 2000 kcal ( Laufleistung von 33 km pro Woche), darüber hinaus noch weiter Sport zu treiben hatte keine zusätzliche protektive Wirkung Frauen haben ein geringeres koronares Risiko als Männer Persönlichkeit, Stressbewältigung und Krankheitsrisiko - hier bewegen wir uns auf unsicherem Terrain, empirische Befunde widersprüchlich Krebserkrankung soll sich durch Unterdrückung von Emotionen, mangelnde Stressbewältigung, Hoffnungslosigkeit und Depressionen auszeichnen Schwache Zush. zw. Typ A-Verhaltensmuster und Auftreten koronarer Herzkrankheiten Das Typ A-Verhaltensmuster - - ehrgeiziges Leistungsstreben, Konkurrenzdruck, Zeitdruck, Ungeduld, Aggressivität und Feindseligkeit Kognitionsinhalte: diese Menschen scheinen Herausforderung, Bedrohung und Schädigung akzentuiert wahrzunehmen und darauf emotional und kardiovaskulär stärker zu reagieren für sie steht viel auf dem Spiel, bei Misserfolg bedienen sie sich selbstwertdienlichen Kognitionen Messung: strukturiertes Interview hat sich gegenüber anderen Verfahren als valider erwiesen, d.h. Herzinfarkte können damit eher vorhergesagt werden strukturiertes Interview: erfragen wie auf Anforderungsituat. (Ungeduld, Konkurrenzstreben, Feindseligkeit) reagiert wird, notieren von Sprechweise, 22 - - Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit (explosiv, laut, schnell); dichotome Klassifikation Typ A - B Jenkins Activity Survey (JAS): Skalen: Tempo und Ungeduld, berufliches Engagement, energisches Konkurrenzstreben, Typ a als Kontinuum, sehr reliabel, schnell und sparsamer als SI, aber weniger valide Typ A doppelt so hohes Risiko wie Typ B (Gegenteil von Typ A) gilt für Männer und Frauen keine Hinweise das Typ A ein unabhängiger Risikofaktor darstellt Typ A Konzept stützt Zush. zw. Feindseligkeit und Herzinfarkt-Inzidenz Sprechexplosivität oder Lautstärke irrelevant Feindseligkeit mehrdimensional: Zynismus, feindseliger Affekt und aggressive Reaktionsbereitschaft stehen am engsten mit Herzintarkt-Sterberate in Verbindung feindselige Personen haben höhere LDL-Werte als nicht-feindselige Gibt es die „Krebspersönlichkeit“? - S.129 – 135 Eysenck fasst seine Befunde wie folgt zusammen: a) es gibt eine Krebspersönlichkeit, nämlich den Typ I (Betonung von Verlusterlebnissen, Abhängigkeit von anderen Menschen, Gefühlsunterdrückung, Hilflosigkeit und Depression) b) es gibt eine koronare Persönlichkeit, den Typ II (Ärger, Feindseligkeit,, Aggression, Abhängigkeit von anderen Menschen) c) Risikofaktor Persönlichkeit steht in synergetischer Wechselwirkung mit anderen Risikofaktoren, Bsp. Rauchen, erbliche Belastung d) Verhaltenstherapie kann das Risiko verringern (fördern von Autonomie) e) Psychoanalyse kann Mortalitätsrisiko für Krebs und Herzinfarkt erhöhen (fördert keine Autonomie) - Schlussfolgerungen glaubwürdiger wenns Mediatorenmodell gäbe (S.135 unten) Persönlichkeit nur ein distaler Faktor im Krankheitsgeschehen, daher kommt es auf die Mediatoren an (Risikoverhaltensweisen, physiologische Prozesse) 4. Krankheitsverhalten und Stressmanagement - - Krankheitsverhalten: Reaktion einer Person auf Erkrankung o Wahrn. und Interpretation von Symptomen o Inanspruchnahme mediz. Hilfe o Befolgung ärztlicher Anweisung o Bewältigung von Krankheit im folgenden: Stress als Ursache oder Folge von Krankheit, Bewältigung von Stress, Einsatz protektiver Ressourcen (soziale Unterstützung) Stress kann zu vielen Erkrankungen führen, z.B. Magengeschwüre, Herzinfarkt, Krebs richtiges umgehen mit Stress ist ein Gesundheitsverhalten o Bewältigungsstrategien o Belastungen aus dem Weg gehen 23 o Vorbereitungen für Krisen treffen o hilfreiches soziales Netz Krankheitsverhalten - - jegliche Reaktion auf das … o Wahrnehmen von Symptomen und Krankheitsinformationen sowie auf o Bedrohung durch mögliche Erkrankungen oder Behinderungen Gesundheitsverh. vs. Krankheitsverhalten S.138 Symptomwahrnehmung und –interpretation Common Sense Model of Illness - Krankheitssymptome mental repräsentiert und organisiert - je nach Struktur der mentalen Repräsentation untersch. Schemata Prototypen - Dimensionen der Schemata: o Identität einer Krankheit o Konsequenzen o Ursache o Dauer o Behandelbarkeit oder Kontrollierbarkeit - Symptomwahrnehmung Aktivierung des Prototypen, lenkt Aufmerksamkeit die genau zum Prototypen gehören bzw. auch auf distinkte Aspekte - welcher Prototyp aktiviert, bestimmt nachfolgendes Krankheitsverhalten (schonen, Arzt aufsuchen, Infos holen) Emotionen (Bsp. Besorgnis) auch hervorgerufen - für Prototypen entschieden Bildung einer Diagnose - Wissensbasis sind frühere Erfahrungen, was durch soziales Netzwerk und Literatur vermittelt wurde kognitive Verarbeitung von Symptominfos: - Symmetrieregel: Symptom ↔ Krankheit innere Konsistenz von Prototypen aufrechterhalten - ökonomische Entscheidungsregeln/Heuristiken: manche Symptome entwickeln sich über lange Zeit, diese lieber dem Alter als einer Erkrankung zuschreiben - Prävalenzregel: Symptome die in sozialeer Bezugsgruppe häufig auftreten milderer Natur, seltene Symptome deuten eher auf schwere Krankheiten hin - Koexistenz von Symptomen und Stress: Stresssituation, dann Symptome Ausdruck von Stress Health Belief Model - Bedrohung entsteht aus Zus-wirken von perzipiertem Schweregrad einer Erkrankung und Gefühl persönlicher Betroffenheit (Vulnerabilität) - Symptomwahrnehmung verursacht emotionale Reaktion (Furcht) - Individuum bemüht Furcht zu reduzieren (Besänftigung, Verleugnung, diagnostische oder therapeutische Maßnahmen) ⇒ Angst motiviert lt. Forschungsergebnissen nicht hinreichend zum präventiven Verhalten gleichzeitig Hdlg-plan vermitteln 24 Compliance - Ausführung von Verh-weisen, die aufgrund eines Gebots/Vorschrift/Empfehlung/ Vereinbarung als richtungsweisend vorgegeben sind Gesundheitspsychologie: Adhärenz Therapietreue, Kooperation zw. Arzt und Patient oder Partizipation Änderung des Lebensstils, Entwöhung von Risikoverh-weisen und Aufbau von Gesundheitsverh-weisen (Kondombenutzung, Gewichtskontrolle, körperliche Aktivität, präventive Ernährung) wenig adhärent Erfassung von Compliance - S. 143 Erhebungsmethoden in Tabelle Compliance bei versch. Erkrankungen AIDS/HIV: antiretrovirale Therapie - keine Heilung, Behandlung lebenslang, belastend und teuer - viele infizierte sozial deviant, erleben Stress, konsumieren Drogen, sind pessimistisch und depressiv, verkehren in Subkulturen und haben wenig Vertrauen in medizinische Versorgung - Aufklärung reicht nicht aus - multimodales Verfahren: technische Erinnerungshilfen, Selbstmanagement-Training, Übung im Erkennen von Rsikosituationen, Rückfallmanagement, Übung von Fertigkeiten zur allgemeinen Lebensbewältigung, Mobilisierung des sozialen Netzes, Aufbau von SWE Diabetes mellitus - auf Lebenszeit komplexe Anforderungen, Adhärenz nicht besonders hoch - HEE keine starke Motivation zur Lebensumstellung - wichtiger Faktor SWE - SWE leistet unabhängigen Beitrag, HEE und soziale Unterstützung moderierende Effekte für regelmäßige Blutzuckerkontrolle (aber alle 3 wichtig) - Psychoedukation, verstärken medizinischer und psychosoziale Versorgung, so dass sich subjektive Schwierigkeit für Patienten verringert - Verbesserung der Ärztecompliance (Einhalten von Richtlinien), verbessert Patientencompliance Psychopharmakotherapie: Compliance bei Schizophreniebehandlung - Medikamentenbehandlung auf Lebenszeit - macht Unterschied in welchr Phase sich Patient befindet (Akutbehandlung, Remissionstabilisierung oder Rezidivprophylaxe) - Patienten die mind. 1 Jahr beschwerdefrei sind und dann Medikamente absetzen, erleiden ca. ¾ innerhalb von 1- 1 ½ Jahren einen Rückfall - wichtige Faktoren sind o Risikowahrnehmung Krankheitseinsicht (fehlt oft, aber zur Motivation ein Minimum notw. – soziales Netz einbeziehen) o Behandlungsnutzen Einstellung gegenüber der Behandlung (sollte pos. sein), wirkung der Medik. tritt später ein, Nebenwirkung meist sehr schnell o Behandlungskosten psychische Barrieren (Erwartung von Nebenwirkungen 25 - Einbezug des sozialen Netzes, Psychoedukation zur Verbesserung der Adhärenz wenig wirksam, Depot höhere Adhärenz als orale Einnahme Intervention zur Verbesserung von Compliance - herausfinden „wo“ sich Patient befindet, d.h. präintentional oder postintentional (präaktional oder aktional) - Intentionsbildung: Arzt-Patienten-Beziehung beeinflussen Motivation - Minimum an Risikowahrnehmung (u.a. Krankheitseinsicht) notwendig - Risikowahrnehmung = Situat.-Ergebn.-Erwartung, HEE beinhaltet Pros und Cons eigenen Handeln einschließlich soziale Ergebnisse, SWE – Vertrauen in eigene Kompetenzen - Adhärenz =Prozess der Auseinandersetzung mit schwieriger Selbstregulationsaufgabe - hilfreich Schwierigkeitsgrad der Aufgabe verringern (Depot anstatt orale Einnahme) - Erzeugung von Adhärenz bedarf auch organisatorischer Maßnahmen (beinhaltet auch Aktivität des medizinischen Versorgungssystems) Stress - - Stress als Input Stressorenkonzept o äußere Anforderungen werden als Stressereignis /Stressoren aufgefasst Stress als Output Reaktionsansatz o Reaktion des Organismus auf Umweltanforderungen, o physiologische Belastungsreaktion im Mittelpunkt transaktionale Position o heute eher vertreten o Wechselwirkung von Person und Situation o primäre Bedeutung haben kognitive Prozesse und Stressbewältigung kognitiv-transaktionale Stresstheorie (Lazarus) - auch Emotionstheorie genannt Theorie beinhaltet komplexe Bewältigungsvorgänge und Emotionen sowie situative, persönliche und soziale Voraussetzungen Schwächen liegen Operationalisierbarkeit und empirischer Prüfung (Modell sehr komplex) psychologischer Stress beruht auf Einschätzung einer betroffenen Person, das jeweilige Person-Umwelt-Beziehung herausfordernd, bedrohlich oder schädigend (eins wird meist dominieren) 26 - - kognitive Einschätzung (appraisal) zentrales Bestimmungsstück von Stress o Stress is a postappraisal state o 2 Facetten: primäre (Ereigniswahrn.) und sekundäre Einschätzung (Ressourcenwahrn.) o Ereigniswahr.: Herausforderung, Bedrohung, Schaden/Verlust bedient sich überwiegend Infos aus der Umwelt o Ressourcenwahrn.: Merkmale der Person (Kompetenzen, Wertvorstell., Ziele, Überzeugungen), Umweltmerkmale wie soziales Netz, and. Ressourcen (Geld, Gesundheit) sowie SWE Mangel an subjektiver Verfügbarkeit effektiver Behandlungsmögl. Verwundbarkeit (kann z.B. an externaler Kontrollüberzeugung, oder Ängstlichkeit liegen) Personen die sich verwundbar fühlen, erleben mehr Stress, sind weniger konstruktiv und hartnäckig Art und Weise der Einschätzungen führt zu untersch. Bewältigungsformen (Coping) Coping: problem- und emotionsorientiert Die Messung von Stress - - - - - Percieved Stress Scale (PSS) o beinhaltet in 14 Aussagen versch. Arten sich gestresst/Anforderungen nicht gewachsen zu sein ergibt Summenwert (Grad erlebten Stresses) o theorielos und undifferenziert frühere Ereign. haben auch Einfluss, versch. Ereign. untersch. Bedeutung kritische Lebensereignisse o Erfahrungen von intensivem Stress, weiteren Lebenslauf auf dramatische Weise beeinflussen o Bsp: Social Readjustment Rating Scale (SRRS) Life Event Scale (LES) Lazarus: Daily-Hassles und Daily-Uplifts o ständige Alltagsprobleme und tägliche Missgeschicke beeinträchtigen Gesundheit o Uplifts sind positive Alltagsereignisse, haben kompensierende Wirkung o durch Längsschnittstudien gestützt es fehlt an praktikablen Verfahren, aus der kogn.-transaktionalen Stresstheorie kann es kein einz. Instrument geben, das den theoretischen Anforderungen genügt, weil Stress dynamisch mit mehreren Systemkomponenten für Appraisal noch keine psychometrischen Verfahren, lediglich für Postappraisal liegen erste Ansätze vor Stressbewältigung - - transaktionale Stresstheorie 2 Funktionen: problem- und emotionsbezogenes Coping Lazarus 4 weitere Bewältigungsarten:Suche nach info, direktes Handeln, Unterlassung von Hdlg., intrapsychisches Coping jede dieser 4 Arten kann unter best. Umständen mehr problem- oder emotionsregulierende Fkt. haben Kritik weber: duales Fkt-modell unzureichend, nicht nach Funktionen (Beobachterperspekt.), sondern nach subjektiven Intentionen (persönl. Funktionalität eines Verh.) gliedern o 4 Facetten: Regulation von Emotionen, Lsg. des zugrunde liegenden Problems, Erhaltung des Selbstwerts, Steuerung sozialer Interaktion 27 - 3 Effizienzkriterien: Inhaltsbereich (Wohlbef., körperl. Gesundheit, Sozialverh.), Zeitspanne, Urteilsinstanz Proaktive Bewältigung - S. 161 Abb. reaktives Coping: Anstrengungen, mit eingetretenem Ereignis umzugehen antizipatorisches Coping: Bemühung mit bevorstehendem Ereignis/Bedrohung umzugehen, welche hohe Eintretenswahrsch. hat präventives Coping: unbekannte Risiken in ferner Zukunft, Eintritt ungewiss proaktives Coping: wie präventiv, aber hier positive kognitive Einschätzung Herausforderung durch selbstgesetzte Lebensziele, streben nach Verbesserung, Optimierung der Lebensbedingungen, begünstigt durch SWE Messung von Bewältigung - - immer wieder auftauchende Dimensionen: o vigilanter vs. vermeidender Copingstil o problemorientiert vs. emotionsorientiert Verfahren zum proaktivem Coping mehrdimensionales Instrument (PCI) hat proaktives Coping als 1. Subskala (S.169) in Bezug auf psychosoziale Adaptation und Gesundheit helfen Vermeidungsstrategien eher kurzfristig, aufmerksam-konfrontierende Strategien langfristig günstiger 1000de Verfahren zu Coping S.162 -167 Stressbewältigung und Gesundheit - - - - Stress bezieht sich auf kognitive Einschätzung, Bewältigung langer manchmal schmerzhafter Vorgang der Auseinandersetzung endet Lebenskrise in Erkrankung liegt Stressbewältigungsprozess näher am pathogenen Geschehen Coping ist mit Kosten verbunden, Anstrengungen können Organismus auf Dauer schwächen oder überfordern demnach kann auch positive Bewältigung gesundheitliche Spuren hinterlassen zu Kosten gehören auch Risikoverh-weisen und Unterlassung von gewohnten Gesundheitsverh-weisen fehladaptives Coping führt zum Auftreten von neuen Stressereignissen o Typ A erzeugt sich selbst Vielzahl von Risikosit., deren Bewält. mit gesundheitl. Kosten verbunden o erhöht Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebsrisiko bei Stress Emotionen bewältigen o häufig unterdrückter (Krebs) oder geäußerter (Atherosklerose) Ärger kann zu gesundheitl. Schäden führen protektive Faktoren: Stress abpuffern, Coping erleichtern o Theorie von Lazaraus 2 Einflussmögl. Einschätzung und Coping o soziale und persönliche Ressourcen o persönl.: SWE, Optimismus, Kohärenzsinn, Hardiness (Def. 171 – 172) o mit Genesung nach OP und Bewält. chronischer Krankheiten in Verb. gebracht 28 - soziale vs. persönliche Ressourcen o pR stärkere Effekte auf emotionales Befinden, krankheitsbezogene Besorgnis und postoperative körperliche Aktivität o insges. stärkerer Einfluss pR, untersch. Wirkmechanismen bei pR und sR o Wechselwirkung von Persönlichkeit und sozialer Unterstützung kompensator. Wirkung von SWE uns sR: wen sR fehlen, kann wahrgen. SWE Verminderung der Besorgnis bewirken und umgekehrt o Befunde lassen vermuten, dass bei Patienten mit indiv. Ressourcen-Defiziten positive soziale Beziehungen zur Abpufferung von weiteren RessourcenVerlusten beitragen können Soziale Unterstützung - Prozess der auf Gegenseitigkeit beruht Krankheitssymptome kommunizieren, Hilfe annehmen und Helfer positive Rückmeldung geben Begriffsklärung und theoretische Überlegungen - soziale Integration o Einbettung in soziales Netzwerk o quantitativer und struktureller Aspekte von Sozialbeziehungen - soziale Unterstützung (sU) o Spezialfall der sozialen Interaktion, positive und negative Wirkungen mögl. o qualitiativer und funktionaler Aspekt von Sozialbeziehungen o 2 Arten: wahrgenommene und erhaltene Unterstützung: beide unterteilbar in emotionale (Mitleid, Zuwendung, Trost, Wärme), instrumentelle (Arbeiten erledigen, Güter besorgen) und informationale Unterstützung (Infos/Rat geben). o wahrgen. Unterst. Überzeugung der Verfügbarkeit von Unterstützung o erhaltene Unterst. wie oft und wie wirksam hilfreiche Hdlg. ausgeführt wurden - 3 Perspektiven: Helfer-, Empfänger- und Beobachterperspektive wirksame Unterst.-interaktion Interaktion die aus Sicht des Empfängers hilfreich ist Dunkel-Schetter & Skokan erörtern 4 Faktoren: 1. Stressfaktoren: - erlebter Stress Voraussetzung für Hilfsbedürftigkeit bzw. Hilfsbedürftigkeit = Stress - erhöhter Bedarf an sozialen Ressourcen 2. Faktoren des Hilfeempfängers: - 3 wichtige Variablen: a) mittlerer Grad an Belastung (Distress) kann zu Gewährung von Hilfe führen, zu lange oder zu hohe Belastung kann soziales Netz in Mitleidenschaft ziehen b) guter Prädiktor für Hilfeleist. ist aktives Bemühen und suche nach sU c) gute persönliche Ressourcen (Selbstwertgefühl, Kompetenz, Optimismus, internale Kontrollüberzeugung) rufen bei anderen stärkere Hilfsbereitschaft hervor 29 3. Faktoren des Helfenden - Kognitionen: o liegt Problem außerhalb des kontrollierenden Einflusses des Betroffenen Mitleid, Hilfe o andernfalls Ärger, Rückzug - Emotionen: o Mitgefühl (Empathie) ruft altruistische Motivation hervor o Distress beim potentiellen Helfer führt eher zu egoistischer Motivation, keine Hilfe 4. Beziehungsfaktoren - Grad an Intimität und Zufriedenheit mit Partnerbeziehung positiv für sU - Beziehung positive Geschichte von Hilfeleistung, Dankbarkeit, Rückmeldung und Reziprozität, kann mit stabiler sU gerechnet werden Mobilisierende Merkmale des Empfängers von sU - 2 Mittel: Hilfesuchen und Symptomdarstellung - 2 wichtige Aspekte: Kontrollierbarkeit (Verschulden) und Bewältigungsverhalten o Stigma–Ursache und Coping erzeugen beiden Haupteffekte auf Mitleid und sU o Coping gegenüber Stigma-Ursache bedeutsamerer Faktor o Zielpersonen die für deren Leiden unkontrollierbare Ursache vorgegeben war, erzeugen signifikant mehr Mitleid und Hilfsbereitschaft bei Beobachtern als Personen die Leid selbst verschuldet haben o unabhängig davon rufen Personen die zur Lsg. ihres eigenen Problems nichts onstruktives beitragen, bei Beobachtern Ärger hervor und erhielten weniger Mitleid und Hilfsbereitschaft - persönliche Erfahrung o allgemein ergab sich, dass Vpn die selbst Lebenserfahrung mit negativen kritischen Ereignissen gesammelt hatten, waren eher geneigt zu helfen als unerfahrene Personen o Wissensrepertoire von Hdlg-Ergebn.-Kontingenzen (Konsequenzerwart.) und Situat.-Hdlg-Kontigenzen (Kompetenzerwart.) Interdependenz in der sU: die transaktionale Betrachtungsweise - Art der Beziehung selbst hat wesentlichen Einfluss auf sU - Studie S.191: 3 Klassen von Verh-weisen: Ablenkung, Bemühungen, Strafen o beträchtlicher Anteil der Patienten empfanden Bemühungen weniger hilfreich und Strafen als hilfreich o pro Hdlg. nur die Hälfte der Partner einig ob Hdlg. hilfreich war oder nicht - Studie S.192: Genesung und Unterstützung o schwach Unterstützte Ledige gut Unterstützte o Ledige gewohnt Leben allein zu meistern, dürfen auf sU nicht übermäßig angewiesen sein o Verheiratete an Anwesenheit des Partners gewöhnt, brauchen Besuch sonst fühlen sie sich isoliert (Frauen beeinflussen Stresseinschätzungsprozesse der Männer günstig, fördern erwünschtest Krankheitsverh.) - Studie S.194: Kognition und Emotion von Männern und Frauen gl.-zeitig erfasst o je höher Distress der Frauen, je mehr ihnen Belastung der Mäner als Bürde erschien und je geringe ihre Copingkompetenz war, desto mehr umsorgten sie ihren Mann, gaben zu viel oder unangemessene Unterstützung 30 - - - - o positiver Zush. zw. SWE der Männer und folgender Merkmale Qualität der Ehelichen Beziehung vor Herzinfarkt vorsorgliche Verhalten der Frau während des Klinikaufenthaltes des Mannes Überzeugung der Frau ihr Mann sei ein kompetenter Patient und würde seine Situat. gut meistern dispositionale Interdependenz: bei Intimpartnern ist sU kein Kosten vs. Nutzen Faktor sondern prozessualer, nicht weiter hinterfragter Bestandteil des Zus-lebens und -wirkens soziale Ressourcen haben günstigen Einfluss auf aktive Bewältigung der kritischen Lebensphase, Stresseinschätzung, Affekte und Gesundheit schwacher Zush. zw. geleisteter und erhaltener Unterstützung versteckte Mechanismen: unsichtbare Unterstützung o Probleme bewältigt ohne Partner davon zu erzählen o indirekte Hilfestellung schwere Erkrankung trifft nicht nur das Individuum, sondern das Paar, verlangt gemeinsame Bewältigung dyadisches Coping bei Partner 2 wichtige Merkmale: emotionale Unterstützung und Abpuffern (Aufregung fernhalten) Studie: Untersuchung von 5 Bewält-strategien der Patienten: Planung, Sinngebung, Kampfgeist, Abwärtsvgl. und Humor o Planung allgemein konstruktiv o zu Beginn der Stressepisode kein Zush. zw. Partner- und Patientenmerkmalen o wenn Partner 1 Monat nach OP beide Arten der Unterstützung realisiert, zeigt sich positive Wirkung auf das Planverhalten im Halbjahr nach OP o ebenso bei Kampfgeist und Abwärtsvgl. o Sinngebung auch durch sU gefördert, Wirkung setzt hier schon 1 Woche nach OP ein o geben Angehörige schon vor OP emotionale Unterstützung, spiegelt sich das in höherer Bewältigung durch Humor ein halbes Jahr später wieder o Kampfgeist ist eine postoperative Copingstrategie, bei Männer und Frauen gl. ausgeprägt in Dyade wird Dynamik angestiftet die sich mit Verzögerung beim Empfänger manifestiert Sleeper – Effekt Wechselwirkung zw. Merkmalen von Patient und Angehörigen einer Stressepisode o wahrgen. emotionale Unterstützung der Partner einen Monat nach kritischem Ereignis hängt positiv damit zus. wie viel Kampfgeist und Humor Patienten vor OP aufbringen soziale Unterstützung beim Gesundheitsverhalten - - positive Zush. zw. Gesundheitsverh-weisen und sozialem Rückhalt sozialer Rückhalt kann Entwöhnungsprozesse und spätere Abstinenzphase günstig beeinflussen o Entwöhnung = Stress, Support als Puffer o Absichtsbildung vom sozialen Netz stimuliert, Vertrauen in eigene Kompetenz gefördert sozialer Rückhalt nur ein Faktor unter vielen, keine Schlüsselrolle Support-Intervention o Bildung eines sozialen Netzwerks (problemspezifische Selbsthilfegruppen) o Training von Netzwerkmitgliedern 31 - o Training dr Betroffenen in sozialen Techniken und Fertigkeiten (soz. Netz angemessen nutzen, Interessen durchsetzen) Abb. S.202, Erklärung S.201 Bsp.:körperliche Inaktivität Modell z.B. sportlicher Kollege Elternteil Lehrer Person sieht Bew.-mangel will Zielperson modifizieren Copingversuche können von Bezugsperson bemerkt und pos. verstärkt werden bzw. Zielperson stellt sich vor durch ihr pos. Verhalten mehr anerkannt zu werden Vorschlag: Sport treiben setzt realistische Ziele sanktioniert Nichterfüllung Protektiver Faktor wirkt Trägheit entgegen - Verhalten führt zu mehr sozialer Nähe u. so auch zu mehr erwarteter Unterstützung Prototypenflussdiagramm beinhaltet 2 Aspekte: a) Intentionsbildung beeinflusst durch soziale Vergleiche oder explizite Hdlgstandards b) Präsentation eigener Bewältigungsversuche kann Regelkreis von mehr sozialer Unterstützung stimulieren 5. Körperliche Aktivität körperl. Aktivität: - jede Bewegung der Skelettmuskulatur, bei der Energie verbraucht wird körperl. Fitness: - Fähigkeit Muskelarbeit in befriedigender Weise auszuführen (dazu gehören kardiovaskuläre Ausdauer, Muskelstärke und -ausdauer, Beweglichkeit) - Fitness als Vermittler zw. Aktivität und Gesundheit Gesundheit, Fitness und Aktivität hängen wechselseitig miteinander zusammen 32 Wirkung der körperlichen Aktivität auf die Gesundheit - 5 grundlegende Arten von Aktivität: isometrische, isotonische, isokinetische, anaerobe und aerobe Aktivität aerobe Aktivität: o große Mengen an O2 verbraucht o Bsp. Laufen, Schwimmen, Radfahren o es geht um Ausdauer und Intensität o gewinn: kardiovaskuläre Fitness od. kardiorespiratorische Fitness, d.h. Kräftigung des Herz-Kreislauf-Systems, Erhöhung des Herz- und Lungenvolumens unmittelbare Effekte körperlicher Aktivität - - unmittelbare Steigerung des subjektiven Wohlbefindens (kräftiger, besser gelaunt, selbstbewusster, einfach fit) o Gefühl hält 2 – 5 Stunden an trainiertes Herz ist größer und schlägt langsamer als ein untrainiertes Gewinn an aerober Fitness: Herzfrequenz wird im Ruhe zustand niedriger, Blutdruck sinkt, Muskelkraft, Ausdauer, Gelenkigkeit subjektives Wohlbefinden auf psychologische und physiologische Prozesse während Aktivitätsphase zurückführbar o Hypothese: Endorphine erzeugen Gefühl von Euphorie o bei starker körperl. Anstrengung finden sich erhöhte Anteile von ßEndorphinen im Blut aber: S. 206 unten psychische Effekte körperlicher Aktivität: Befindlichkeit und Selbstkonzept - Wohlbefinden nach Sport, Habitualisierung der Wirkung bei regelmäßigen Sport Intervention ggü. psychischen Störungen: 1. Depression o Bei Sportlern Depressionswerte niedriger als bei Nicht-Sportlern o Verringerung der Depressivität nach aeroben Training, aber noch keine Bestimmung der wirkungsvollen Trainingselemente (nur bei leicht Depressiven) 2. Angst o Aerobe Tätigkeit -> angstdämpfende Wirkung (Zustandsangst, 2-4h), Ursachen ungeklärt (ev. time out bzw. Ablenkung) o Wiederherstellung ausgeglichener Stimmung durch körperl. Aktivität (Ergometer vor öffentl. Rede) o Lauftraining über längere Zeiträume -> Methode der Stressbewältigung 3. Stresstoleranz o ertragen und umgehen mit schwierigen Anforderungen o Personen mit guter aerober Fitness reagieren weniger stark auf Stress als andere o Günstige Auswirkungen auf Stresstoleranz, Entgegenwirken des Typ-AVerhaltensmuster 4. Selbstwertgefühl o Persönliche Initiative durch Aufraffen zu Aktivität -> Gefühl von hoher Selbstkontrolle -> Selbstachtung 33 - gleich starke Effekte auch durch andere Interventionen erzielt mögliche Ursachen für Wohlbefinden o Bewusstsein von Kontrolle u. Beherrschung o Ablenkung von unerfreulichen Alltagsereignissen o Gelegenheit für Verhaltensverstärkung u. Selbstbekräftigung Physische Effekte körperlicher Aktivität: Krankheit und Lebenserwartung - Erhöhung der Lebenserwartung, -qualität, weniger chronische Leiden, besserer Allgemeinzustand - Kontinuierlicher Abfall des Mortalitätsrisikos mit zunehmender Bewegung - Relatives Mortalitätsrisiko: durch Bewegungsmangel 31% höher, durch Rauchen 73% höher, durch Bluthochdruck 76% höher - Faustregel: 1 h intensiver Sport 2 h mehr Lebenszeit - koronares Risiko o Bewegungsmangel Begünstigung von Atherosklerose o Sport Verringerung des Blutdrucks, Erhöhung HDL im Blut, Zush. mit gesünderer Ernährung (Schaffner weniger Herzinfarkte als Busfahrer) o Anstrengender Sport intensiver Bewegung wie Spazierengehen überlegen - Bluthochdruck o Senkung des systolischen Blutdrucks um 10 mmHG bei regelmäßigem Training o Mittlere Intensität ist ausreichend - Osteoporose o Entgegenwirken des Abbaus von Knochmasse nach 40 LJ, Aktive mehr Knochenmasse - Infektionskrankheiten u. Krebs o Erhöhung der Immunkompetenz -> nicht bestätigt normalerweise leben körperlich Aktive auch insgesamt gesünder körperl. Aktivität ein protektiver Faktor Sozial-kognitive Bedingungen der körperlichen Aktivität: Motivation und Partizipation Die Prävalenz von körperlicher Aktivität - ungleiche Altersverteilung Kinder und Jugendliche, die den aktiveren Teil der Bevölkerung ausmachen, sind in Sportvereinen überrepräsentiert Maßstäbe: 3mal wöchentlich 20 Minuten mit Pulsfrequenz 130 oder 2000kcal pro Woche verbrennen kein stand. Verfahren zur Messung frei ausgeübter körperlicher Aktivität mit zunehmenden Alter sinkt Grad körperlicher Aktivität in Bevölkerung Männer aktiver als Frauen Aussteigerproblem = Spezialfall der Rückfälligkeit Rückfälligkeit lässt sich als negativ beschleunigte Kurve darstellen Motivation und Volition bei körperlicher Aktivität Merkmale der Person - Soziale Unterschicht, Raucher, Übergewichtige weniger Gebrauch von berufl. Trainingsmöglichkeiten (genug Bewegung am Arbeitsplatz, weniger Lungenkapazität, zu anstrengend) 34 - Aktivität Ausdruck eines motivationalen Prozesses mit vielen Unterbrechungen, Neuorientierungen + geringer Korrelation mit anderen Gesundheitsverhaltensweisen (Nichtrauchen, Ernährung) - Frühere Aktivität guter Prädiktor für zukünftige Aktivität (Teilnahme an Trainingsprogrammen) - Aktive: höheres Maß an internaler Kontrollüberzeugung, Willensstärke, Selbstregulationsfähigkeiten, Kompetenzerwartung ( körperl. Anford. und psych. durchhalteverm.) Merkmale der Umwelt - Barrieren: schlechte Zugänglichkeit zu Sportstätten, wenig verfügbare Zeit, Teilnahmegebühren, schlechtes Wetter - Nähe zu Sporteinheiten bedeutsam -> Aktivere mehr Sport bei besserer Verfügbarkeit - Inaktive: keine Zeit für Sport (Motivation -> Prioritätensetzung) - Saisonale Unterschiede: mehr Aktivität im Frühjahr u. Sommer Merkmale der Aktivität - Je intensiver das Training desto höher Aussteigerraten -> Entscheidung für leichte Tätigkeiten bei freier Wahl - Leichter Häufigkeit zu beeinflussen als Intensität Determinanten bei Kindern u. Jugendlichen - Vorbild der Freunde, Erwartungen (körperl., soz., emot.), Körperselbstwertgefühl -> sig. Vorhersage von Verhalten - in erster Linie Sozialverhalten u. kein Gesundheitsverhalten Sozial-Kognitive Theorie von Bandura - Bestes Modell zur Vorhersage von körperl. Aktivität - Selbstwirksamkeitserwartung -> Zielsetzung bestimmen, Verhalten auszuführen weniger geeignete Theorien S.223 – 227 Psychosoziale Bedingungen der körperlichen Aktivität in der Rehabilitation - - Veränderungen im Lebensstil sind z.T. gravierend schwer erforderl. Compliance zu erzielen barrierenbezogene Strategieplanung o Stützung des HAPA-Modells o = Copingplanung o einfach, sparsam, anwendbar bei hochmotivierten Personen in postintentionaler-präaktionaler Phase siehe ev. S. 228 – 232 6. Safer Sex - Abb. und Tab. S. 236 – 238 35 - - - AIDS-Falldefinition: Beim Auftreten von pulmonaler Tuberkulose, rezidivierenden Pneumonien oder invasivem Zervixkarzinom wird AIDS diagnostiziert, sofern HIVInfektion vorliegt 80 % der an AIDS-Erkrankten sterben innerhalb von 2 Jahren Behandlungsform: hochaktive antiretrovirale Therapien (HAART), o soll virale Belastung senken o Kombinationstherapie aus versch. Medikamenten o hohe Kosten, bes. Anford. an Compliance Prävention: 2 Risiken mindern Expositions- und Transmissionsrisiko Prävalenzraten bei Frauen geringer als bei Männern ungeschützter Sexualverkehr (und damit HIV-Infektion) geht in hohem maße mit Drogenkonsum einher Modell der Übertragungsdynamik (bla, bla S. 241 unten) Psychosoziale Bewältigung angesichts der AIDS-Bedrohung - - - Seropositive mehr besorgt, an AIDS zu erkranken, als die Seronegativen aber insgesamt war Stimmungslage in beiden Gruppen gleich Psotive zeigten sich in ihrer Coping-Flexibilität überlegen und hegten optimistischere Einstellungen, waren särker bemüht, gesünder zu leben, aber kein Unterschied in Bezug auf sexuelles Risikoverhalten Seropositive berichten über mehr soziale Unterstützung als Seronegative, mit jedem Todesfall (AIDS) im Freundeskreis steigt Bedrohung und auch Grad der sU der Seropositive an Homosexuelle 2 Probleme: Gefahr sich zu infizieren und Partner zu verlieren Doppelbelastung von HIV-Positiven Homosexuellen: drohende Krankheit, Schwächung des Immunsystems durch psychosoziale Belastungen, Diskriminierung (weniger Sympathie, Mitleid, Hilfsbereitschaft) Psychische Bedingungen von riskantem Sexualverhalten und Safer Sex - - - Analyse der Bedingungen für gesundheitliche Risiken + Wege finden Verhalten zu modifizieren ohne gravierende Konsequenzen Präventivmaßnahmen abgestimmt auf Zielgruppen o Drogenabhängige: Risikosenkung durch Versicht auf Drogen od. sterile Nadeln o Homosexuelle + Heterosexuelle: Einschränken riskanter Praktiken, Verzicht auf anonyme multiple Sexualpartner, Verwendung von Kondomen Optimistischer Fehlschluss bei vielen Sexualpartnern Kondome wirksamstes Safer-Sex-Verhalten Einstellung zur Kondombenutzung o Bei Personen mit hoher internaler Kontrollüberzeugung höhere Übereinstimmung zw. Intention u. Verhalten o Selbstwirksamkeitserwartung -> kompetent fühlen in schwierigen sex. Situationen für den nötigen Schutz zu sorgen o Aufgabe der riskanten Sexualpraktik, weniger Sexualpartner bei befragten Homosexuellen nach Aufklärungskampagne in England (besonders aktive keine Beeindruckung -> weiterhin ungeschützten Verkehr) Barrieren: Verlegenheiten beim Kauf, Störung des Liebesaktes, Widerstand des Partners, Problem der Kommunikation 36 - - - Kritische Faktoren für erfolgreiche Verhaltensänderung o Wissen Voraussetzung, aber nicht ausreichend (kein statistischer ZH zw. Wissen u. Verwendung von Verhütungsmitteln o Selbstwirksamkeitserwartung o Ergebniserwartung in Verbindung mit Kompetenzerwartung o Integration in soz. Gruppen, die Safer Sex praktizieren Geringe Quote von Präventionshandlungen bei geringen Wissen, falschen Überzeugungen, mangelnden Fertigkeiten Einbettung des Risikoverhaltens in komplexe soz. Sit. -> Senkung der Hemmschwellen durch Alkohol u. Drogen Unterschätzung der Wirksamkeit von Präventivmaßnahmen Faktoren, die sex. Risikoverhalten beeinflussen nach Coates: Zugehörigkeit zu ethischen Minderheiten, Armut, Alkohol u. Drogenmissbrauch, Wissen über Gesundheitsmaßnahmen, Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen, Aufwand (Barrieren), Bedrohung, SWE, Soziale Unterstützung AIDS-Risk-Reduction Model von Catania et. al. 1990 1. Erkenntnis, Krankheit = Problem 2. Entscheidung Verhalten zu ändern 3. Handlung Prävention und Intervention zur Änderung des sexuellen Risikoverhaltens - - - Hauptproblem: Barrieren überwinden Barrieren und Einflussgrößen:Wissen, Bedrohung, Risikowahrnehm., Verwundbarkeit, Ergebnis, SWE, sU, psychische Kosten, sozaile Normen, Stigmatisierung und Lebensstilfaktoren Verh. langsam und schrittweise ändern, Rückfälle normal Alternativen von Safer Sex offerieren, Entscheidungsspielraum bieten, Anpassung an persönliche Lebensweise erlauben Verbindung von Wissenvermittlung, Modell-Lernen, Rollenspiel und Feedback gute Methode zur Verbesserung von SWE und Fertigkeiten die der Regulierung von Sexualbeziehungen dienen und vor Infektionen schützen primäre Prävention der HIV-Infektion o Downstream Ansätze: Zielgruppe: Personen mit hohem Risikoverhalten (Beratungsstellen, Einrichtungen zur Drogenbehandlung) o Midstream Ansätze: Verh. von Personen ändern die möglw. Risikoverh. zeigen oder Personen die noch nicht mit Risikoverh. begonnen haben (Schulen) o Upstream Ansätze: Interv. setzen auf Ebene der Gesamtbevölkerung an 7. Sonnenschutzverhalten - ultraviolettes Licht erhöht das Risiko für Hautkrebserkrankungen hohe Inzidenzrate teilw. auf wdh. Sonnenbaden und Sonnenbrand zurückführbar 37 gesundheitliche Risiken der UV-Strahlung - keine Hautbräunung ohne Risiko positive Effekte der Sonnenbestrahlung: körpereigene Produktion von Vitamin D, psychische Wirkungen (unmittelbares Wohlbefinden, Entspannung zentrales Gesundheitsproblem: Krebsgefahr rotblonde, hellhäutige Menschen besonders gefährdet Frauen 2mal so häufig betroffen wie Männer Hautkrebs in südlichen Ländern verbreiteter als in nördlichen kumulativ schädigende Wirkung der in Sonne verbrachten Zeit: als Kind Sonnenbrand als Erwachsener größeres Risiko Hautkrebspatienten: im Durchschnitt höhere Angaben für Strahlenexposition als bei Gesunden karzinogene Sonnenstrahlen durch Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor 15 herausfilterbar Kinder an Schutzverh. gewöhnen, senkt späteres Risiko Psychologische Bedingungen des Sonnenschutzverhaltens - - gebräunte Haut Symbol für Gesundheit, Aktivität und Lebensfreude Sonnencremes Barrieren: lästig, schmierig Studie: Ergebn.erwart., dass Sonnencrem vor Hautkrebs schützt, positiv mit der Intention verbunden, Sonnenschutzmittel zu verwenden soziales Netz hat Einfluss auf Verh. Sonnenbadende mehr um Aussehen als um Gesundheit bemüht, persönliche Intervention zur Steigerung des Selbstwertgefühls und der sozialen Attraktivität Frauen stärker geneigt sich zu schützen bestes protektives Verhalten bei gut über die Risiken informierte Frauen, die jemanden mit Krebs kennen und ängstlich sind auch hier wirkt optimistischer Fehlschluss: Studenten glaubten sie seien weniger gefärdet als ihre Freunde Zush. zw. Sonnenbaden und Einstellung, Vorbildverh. von Freunden, Wertschätzung der äußeren Erscheinung, Hauttyp usw. oft geringe compliance, besonders bei älteren Menschen (geringere Lebenserwartung …) Interv. besonders bei solchen Leuten einsetzen, die sich in einer „sensiblen Phase“ der gedanklichen Einstellung au ein neues Verhalten befinden überzeugte Sonnenanbeter in kleinen Schritten mit wohldosierten Infos versorgen, ohne Abwehrtendenzen zu wecken, bei Erreichen eines höheren Problembewusstseins weitere Maßnahmen einsetzen, die mehr Einwilligung erfordern (z.B. Verhbuchführung, -training, Rollenspiel, Gruppendiskussion) Interv. wirksamer wenn sie auf äußere Erscheinung abzielen 8. Ernährung und Gewichtskontrolle - 2 Aspekte: Menge der Nahrungszufuhr und gesundheitsgerechte Ernährung Risikoverh. Bsp: passive Hinnahme von Übergewicht 38 - Regulation des Körpergewichts, Wahl gesunder Lebensmittel, Ausklammerung krankheitsbegünstigender Nahrungsmittel = Gesundheitsverhalten Wohlstandsgesellschaft: Übergewicht mehr in unteren als in oberen sozialen Schichten Gewichtskontrolle beinhaltet nicht nur bewusste Wahl des Essens sondern auch körperliche Aktivität, Lebensstil etc. Übergewicht und gestörtes Essverhalten Übergewicht als Gesundheitsrisiko - Körpermasse-index (BMI) = Quotient von Körpergewicht (kg) und Quadrat der Körpergröße (m) - Übergewicht Risikofaktor für viele Krankheiten (Bluthochdruck, zu hoher Cholesterinspiegel) - Zush. zw. Übergewicht und Arthritis, Athereosklerose, Diabetes.. - 20% Übergewicht Mortalitätsrisiko gering, bei 40% hoch - Verteilung von Fett über den Körper spielt auch eine Rolle (bei Personen mit dickem Bach Risiko für Herzinfarkt erhöht) - allgemein können Schwankungen im Körpergewicht krankheitsfördernd sein Ursache für Übergewicht - positive Energiebilanz: mehr Energie aufgenommen als verbraucht - Essgewohnheiten, Prozesse der Hunger-Sättigungsregulation - frühkindliche Ernährungsgewohnheiten (später adipös, früher schnell, intensiv und lange gesaugt) - familiäre Sozialisation (Zahl an Fettzellen vor allem in ersten Lebensjahren festgelegt, genetische und Umweltfaktoren wirken zus.) - Geschlechtsunterschiede (Frauen Verhältnis von Fett zu Muskeln größer, Frauen 3 Stadien bei denen es zu Vergrößerung des Fettanteils im Körper kommen kann: Pubertät, Schwangerschaft, Menopause) - Set-Point-Theorie (Körpergewicht reguliert sich, unterschritten mehr essen, überschritten weniger essen) S.279 unten - situative Faktoren (was zuvor gegessen) - Externalitätshypothese: nur für Essverhalten bestätigt o externale Reize (Uhrzeit, Verfügbarkeit, Vorhandensein von viel Nahrung) beeinflussen Nahrungsaufn. von Übergewichtigen und gezügelten Essern, essen bis Teller leer o internale essen bis satt - emotionaler Zustand (Stress) - Depression, Angst, Einsamkeit können mit Phasen der Völlerei zush. Essstörungen S. 282 – 285 Ernährungsgewohnheiten gesundheitliche Bedeutung von Nährstoffen - Salz Förderung des Bluthochdrucks Erhöhung des koronaren Risikos - Zu viel Fett u. Cholesterin Atherosklerose + HKK + Tumore - Zucker Zahnschäden, Unausgewogenheit der Nahrung, Unterversorgung mit Vitaminen - Alkohol Schwächung des Immunsystems 39 - - - Präventive Ernährung: gezielte Zufuhr von Nährstoffen zur Verhinderung von Krankheiten Fehlernährung = Risikoverhalten, dass langfristige Gesundheitsrisiken nach sich zieht u. mit anderen Risikoverhaltensweisen (Bewegungsmangel, Stressbewältigung) in Interaktion steht Ernährungsempfehlung: Nahrungspyramide (Basis: Kohlenhydrate, Gemüse u. Obst, Milch- u. Fleischprodukte, Spitze: Fett u. Süßigkeiten) Barrieren: Lebensmitteletikettierung (nur 30% der Kalorien aus Fett, aber Prozentangaben auf Verpackung verwirrend, weil Fett pro Gramm 9 Kalorien, KH + Eiweiße nur 4), Einschätzung des Fettgehalts am Geschmack (bei Süßspeisen Maskierung des Fettgehalts durch Süße) Diskussion der Schädlichkeit von gesättigten vs. ungesättigten Fettsäuren -> Verzicht auf tierisches Fett, wenig pflanzliches Fett Cholesterin o Enthalten in tierischen Fetten, in Verbindung mit hohen Blutdruck Erhöhung des koronaren Risikos (ZH statistisch abgesichert) o LDL -> Plaquebildung in den Arterien, HDL -> protektive Wirkung o In Deutschland: Grenzwert bei 250 mg/dl Gesamt-Cholesterin o Beeinflussung des Cholesterinspiegels durch fettreiche Ernährung nur gering, aber ausreichend für Erhöhung des Risikos (Männer mehr Zusichnahme von Cholesterin, mehr gesättigte Fettäuren, Salz, Fleisch; Frauen mehr Gemüse, Jogurt, Kaffee, Tee) - o Körperliches Training -> Erhöhung von HDL, Senkung von LDL Ernährung zur Verhütung von Krankheit o Verhütung von Krebs: wenig tierisches Fett, mehr Ballaststoffe, Obst u. Gemüse o Vitamin C Verhinderung der Umwandlung von Nitriten in krebserzeugenden Nitrosaminen, auch Beta-Karotin protektive Wirkung Änderung des Ernährungsverhaltens: Präventive Ernährung - Dominantes Motiv bei Ernährungsumstellung: besseres Aussehen durch Gewichtsregulation - Wissen über Nahrung u. gesundheitliche Auswirkungen = Voraussetzung für gesunde Ernährung - Barrieren: o Ernährungsumstellung für das ganze Leben o Anfangsmotivation schwindet bereits nach kurzer Zeit wieder o Absetzen von best. Lebensmittel -> psychische u. physische Auswirkungen (Belohung, Verlangen nach Süßem nach Anstieg des Insulinspiegels) - Motivationaler u. volitionaler Prozess o Bildung der Intention sich gesünder zu ernähren abhängig von wahrgenommenen Grad der Bedrohung bzw. Anreiz zur Optimierung der z.B. Fitness, Ergebniserwartung, SWE o Umsetzung der Intention in Handlungspläne (Einkaufen, Essen), ständige Überwachung (soz. Unterstützung) Motivation zur Änderung des Ernährungsverhaltens - 2 Aspekte: Gesundheit und Ästhetik - gezügeltes Essen führt zu mehr Stress - weibliches Streben nach Schlankheit in höheren Sozialschichten stärker ausgeprägt Hauptmotiv: Erhöhung der Attraktivität 40 Intervention zur Änderung des Ernährungsverhaltens - Hohe Motivation durch Leiden unter soz. Stigma - Fasten: extreme Reduktion der Kalorien für einige Tage unter ärztlicher Aufsicht, schneller Gewichtsverlust, schnelle Zunahme bei Aufnahme normaler Essgewohnheiten - Diät: Reduktion der Menge an Nahrung, Eliminierung bzw. Bevorzugung best. Nahrungsmittel -> Jojo-Effekt - Zigarettenrauchen: nur geringe Auswirkungen auf das Gewicht, kein Verhältnis gesundheitsschädliche Auswirkungen - Appetitzügler: vorübergehende Hilfe zur Kalorienreduktion, Gewichtsabnahme auf Pille statt auf Selbstregulationsfähigkeit attribuiert, Absetzen führt zur Gewichtszunahme Verhaltensmodifikation: Kontingenzmanagement (Abbau von Problemverhaltensweisen u. Aufbau von kompetenten Verhalten) größere Erfolge 1. Verhaltensanalyse (Tagebuchführen über Essverhalten) 2. Ermittlung von Kontingenzen (ZH zw. Auslösern u. Verhalten Umwelt so einrichten, dass Reize nicht mehr geg.) 3. Konditionierung des Essverhaltens (Essen zu diskriminativen Reizen: best. Zeiten; Essverhalten: langsam essen, bewusster geniessen, pos. Selbstverstärkung) ergänzt durch: a. körperliche Aktivität: Beeinflussung von metabolischen Vorgängen im Körper -> indirekte Gewichtsreduktion b. soziale Unterstützung: leichtere Verhaltensänderung, wenn z.B. Partner sich beteiligt gegenseitige Kontrolle (mehr Erfolg, wenn Partner normalgewichtig soz. Aufwärtsvergleiche Ähnlichkeiten im Verhaltensmodell) c. kognitive Umstrukturierung: Veränderung dysfunktionaler Selbstgespräche pos. Ergebniserwartung ⇒ zusammen größere Erfolgsaussichten, aber Rückfallverhütung - - - umfassendes Trainingsprogramm von Brownell 1990 o Lebensstiltechniken, körperliche Aktivität. Einstellungstechniken, Beziehungstechniken, Ernährungstechniken Evaluation von Verhaltensmodifikationsprogrammen: sehr gute Ergebnisse (1 kg Abnahme pro Woche über 20 wo., stabil nach 1-2 Jahren), geringer Teilnehmerschwund Wenig Erfolg bei stark Übergewichtigen, zur Völlerei neigenden Alleinregulation gut möglich, in klinischen Studien nur ausgelesene Versager mit starken psychischen Barrieren Auffassung, dass gezügeltes Essen mehr schadet als nützt hungrig, gereizt, ablenkbar Orientierung an natürlich Set – Point Rückfall in eine ungesunde Ernährungsweise = spätere Gewichtszunahme durch Regelverletzung für Essverhalten od. Nichteinhaltung der täglichen Kalorienbegrenzung od. sich der Völlerei hingeben - Rückfalltheorie von Marlatt 1985 o Einhaltung von Regeln Regulationskompetenz + SWE o Risikosituation mit Versuchungen (best. emotionale Verfassung) Hilflosigkeit, nicht erforderliche Bewältigungskompetenz Ausrutscher Abschwächung der SWE Teufelskreis 41 - - o Besser: ich-schützende Kausalattribution Situation Ursache für Versagen Vermeidung od. Widerstand in Zukunft Versuchung in Risikosituat. wg. positive selektive Erwartungen ggü. Essen, Erinnerungen in gleichartigen Stimmungslagen wie ursprünglich z.B. Bew.-reaktion auf Depression Auftreten der Rückfälle in soz. Situationen -> Feiern od. in neg. Stimmungslagen Depression Mehr Erfolg, wenn Umgang mit Risikosituationen u. Rückfallkrisen gut gelernt 9. Rauchen und Raucherentwöhnung - - stärkste vermeidbare Einzelursache zahlreicher Krankheiten USA: Rauchen jährlich verantw. für 155000 Krebstodesfälle, 115000 Todesfälle durch koronare Herzkrankheiten 1/3 aller Krebstodesfälle durch Rauchen, Raucher generell weniger gesund (chron. Bronchitis, Lungenentzündung, Magengeschwüre) Rauchen interagiert mit andren Risikofaktoren o R und Alkohol rapider Anstieg des Mundhöhlenkrebsrisikos o R und Cholesterin Herzinfarktrisiko erhablich vergrößert o unklar R und Stress (Typ A Personen andere Rauchgewohnheiten als Typ B Personen inhalieren länger) passives Rauche auch schädlich Verbreitung des Rauchens - Männer häufiger als Frauen, aber Angleichung (Doppelbelastung Familie + Beruf, Gewicht, Werbung, weniger neg. Modelle) Gehäufte Aufgabe des Rauchens in mittleren Jahren In soz. Unterschichten, Erwerbslosen, weniger Gebildete (Hauptschule) verbreiteter -> Vergrößerung der Differenz zw. den Schichten die Motivation zu Rauchen: Warum rauchen Menschen überhaupt? 3 Stadien: 1. Eingangsphase: allererste Erfahrungen (bedingen Übergang in 2. Phase) ⇒ Übergang von 1. zu 2. Stadien beeinflusst durch Konformitätsdruck durch Bezugsgruppe 2. Experimentierstadium: durch wiederholtes Ausprobieren zum Raucher ⇒ Übergang von 2. zur 3. Phase durch Erwartungen über unmittelbare Wirkung (Emotionsregulation) 3. Gewöhnungsphase: psychische und körperliche Abhängigkeit Eingangsphase und Experimentierstadium bei Jugendlichen - Nach 3-4 Zigaretten -> 90% der Jugendlichen für 30-40 Jahre abhängig - Theorie von Fishbein u. Aijzen: Verhaltensintention (mit Rauchen beginnen) beeinflusst durch Einstellung (Rauchen find ich gut) und subjektiven Norm (mir 42 wichtige Leute rauchen auch), Norm = Produkt aus normativer Überzeugung (Eltern rauchen gut) u. Einwilligungsbereitschaft (tue was Eltern sagen), Einstellung beeinflusst durch Verhaltensüberzeugung (Entspannung) u. subj. Ergebnisbewertung (Entspannung ist gut für mich) S.313 ⇒ Schwache empirische Bestätigung: Leute, die Intention zu rauchen gebildet haben, schätzen die neg. Konzequenzen weniger neg. ein u. pos. mehr pos. ein als andere ohne diese Intention - Verhaltensmodelle und suggestive Zigarettenwerbung vermittelt positives soziales Image o Verh-modelle: Eltern, später Peers Modelle nachgeahmt, will sein wie sie o Konformitätsdruck (objektiv übermittelte Erw. oder subjektives Bedürfnis nach Konformität) o Schüler mit geringem Selbstwertgefühl, Tendenz zur sozialer Abhängigkeit und mit geringer sozialer Kompetenzerw. stärker gefährdet expliziten oder impliziten Gruppendruck nachzugeben ⇒ Rauchen hat demnach mehrere Facetten, am hervorstechendsten sind: attraktives soziales Image Bedürfnis nach Autonomie Nachgeben gegenüber sozialen Erwartungen - Auseinandersetzung mit Risikoverh.-weisen ist Bestandteil der Sozialisation im Jugendalter o bei erschwerten Bedingungen erhöhte Inzidenzrate (Bsp.: eingeschränktes soziales Milieu, kritische Lebensereignisse, Alltagsstress, schlechte Schulleist., mangelhafte subjektive Befindlichkeit) o primäre Orientierung an Schulleist. erlaubt gute Vorhersage zukünftigen Nichtrauchens Gewöhnungsphase und Abhängigkeit - Beweggründe des Rauchens ändern sich - Persönlichkeitsansatz fand wenig wissenschaftl. Ünerstützung o Eysenck: Extrovertierte größeres Bedürfnis nach externer Stimulaton für optimales Erregungsniviau -> Aufsuchen stimulierender Situation (Rauchen), Unterschiede durch Vererbung - biopsychologischer Ansatz $ikotinregulatiostheorie o Rauchen um Nikotinspiegel aufrechtzuerhalten, Entzugsymptome vermeiden o aber Nikotinkaugummi/-pflaster reichen meist nicht aus um Raucher zu entwöhnen o Rauchverh. auch unmittelbar von Situationsschwankungen abhängig o Ansatz kann Rauchverh. nur teilweise vorhersagen - Mutiples Regulationsmodell o Hauptursache für Rauchen: Gefühlszustände, Verbindung zu Nikotin durch Konditionierung o Anfangsphase Rauchen zur Selbstwerterhöhung, soz. Anerkennung -> Verringerung von soz. Angst o Koppelung von Angstanstieg u. Nikotinabfall -> konditionierte Reaktion, Unbehagen, drang zur Zigarette o Modell nicht hinreichend 43 - Entzugserscheinungen Beleg für Nikotinabhängigkeit o Drang nach Nikotin; Reizbarkeit, Frustrationserleben, Ärger; Angst; Konzentrationsschwierigkeiten; Unruhe; Verminderte Herzfrequenz; Vermehrter Appetit, Gewichtszunahme - $euroregulationstheorie (S. 319) o Nikotin verändert die Verfügbarkeit von verhaltensrelevanten Neurotransmitter (pos. u. neg. Verstärkung) Rauchen pharmakologische Bewältigungsreaktion (Erhöhung der Leistung, Verbesserung der Affektlage) o Ingangsetzen der Aktivität durch Umweltreize kog., emot., physiologische Beeinträchtigungen Rauchen Verstärkung durch Wiederherstellung von Leistungsfähigkeit, Affektbalance o Psychologische Komponente zu kurz, Beginn des Rauchens nicht vorhersagbar o Leistungsunterschiede intraindividuell noch besser ganz ohne Rauchen - gelernte Bewältigungshandlung o Rauchen = zielgerichtete, intentionale Tätigkeit Erfüllung von bestimmten Funktionen (Aufputschung, Entspannung, soz. Angst Abbau, Bewältigungshandlung) o Bei Jugendliche andere Funktionen als bei älteren Gewohnheitsrauchern: erst soz., dann später emotionale - Arten des Rauchens (Tompkins) teilweise bestätigt o Gewohnheitsmäßiges (kein Vergnügen, Anfang aus emot. Gründen) o Emotional positiv getöntes (pos. Verstärkung (Genuss, Entspannung, Rauchen in Gesellschaft u. nach Mahlzeiten) o Emotional negativ getöntes (neg. Verstärkung, Verminderung von Nervosität, Angst, Unruhe) o Abhängiges (bewusstes Erleben, der Zeit, die sie nicht rauchen, fixiert auf Nikotinregulation) - sozial-kognitive Theorie von Bandura o wenn Rauchen in kritischer Situat. best. Fkt. erfüllt, dann liegt entspr. Erw. zugrunde o im Laufe der Zeit gelernt, dass man durch Rauchen etwas regulieren kann Frauen: o Verh.-modelle für Frauen wichtigere Rolle als für Männer (sind empfänglicher für Zigarettenwerbung die best. Frauentyp vermarktet) o Körpergewicht durch Rauchen niedriger halten o Frauen haben weniger Negativmodelle als Männer o Frauen neigen eher dazu in negativen Affektlagen zu rauchen als Männer - Sekundäre Prävention: Entwöhnung und Abstinenz Motive für Entwöhnung - - intrinsische Faktoren sind Selbstkontrolle und Gesundheitsbesorgnis: o intrinsische Motivation Bedürfnis nach Selbstbestimmung, psychische Inkongruenz, Sorge um mögl. Gesundheitskonsequenzen extrinsische Faktoren sind unmittelbare Verstärkung und sozialer Einfluss o extrinsische Motivation positive und negative Verstärkung, Bestrafung 44 ⇒ mit dem Modell lässt sich relativ gut vorhersagen wer 3 Monate später zu den Nichtrauchern gehört und wer nicht ⇒ intrinsich Motivierte erfolgreicher als extrinsisch Motivierte ⇒ Konzept nicht mehr ganz zeitgemäß, statt von Motiven lieber von handlungsrelevanten Kognitionen sprechen - TTM: siehe Modell Kap. 2 Eine Barriere: Gewichtszunahme nach dem Aufhören - Mehr essen nach Aufhören (Vorliebe für süße Kohlenhydrate stimmungsaufhellend) Nikotinwegfall geringerer Energiebedarf weniger Essen notwendig Beratung für „Aufhörer“ Diätplan, körperliche Bewegung Die Rolle von Massenmedien - - Aufkl. durch Massenmedien führt unmittelbar nicht zur Bildung von Hdlg-konseq. Wichtige Fkt.: minimale Kosten pro Adressat, Erreichung von Leuten, die keine Bücher lesen ..., Schaffung von Wissensvoraussetzungen u. Klima der Akzeptanz, Risikowahrnehmung ( Medien können Einstellungsänderung und Verhaltensintention beeinflussen Therapien zur Raucherentwöhnung - Meisten durch eigene Kraft abstinent Klinisches Vorgehen: Gruppensitzung unter Leitung eines Psychologen o Raucher in Patientenrolle hilflos (Medizin. Modell), modernere Modelle stellen Selbstkontrolle in Vordergrund o Getrennte Behandlung von Nikotinabhängigkeit u. Rauchverhalten o zuerst Verhaltensabbau, in dieser Zeit Nikotinersatz (Pflaster...) körperliche Abhängigk. bleibt besser Methoden die ohne Nikotin auskommen - Aversionstherapie o Kopplung des Rauchens mit aversiven Reizen (Zug nehmen + aversive Vorstellung) unangenehme emot. Situation kein Drang mehr (Geschmacksaversion sehr zeitstabil) Umweltreize o Umweltreizen, die Rauchen stimulieren Auslöserwert nehmen auf Kommando (wenn Signal ertönt) rauchen, Vergrößerung der Intervalle bis Löschung des Verhaltens Schnelles Rauchen o In 6 sek. Inhalation bis Übelkeit, Konditionierung auf aversive Gefühle, o Vorteil: keine Entzugssymptome o heftige körperliche Reaktion lässt Verwundbarkeit des Körpers bewusst werden - - Das Training von Bewältigungsfertigkeiten und Selbstregulation - wichtig ist erkennen von Risikosituat. und Erwerb adaptiver Bewältigungsfertigkeiten 45 - Rückfall bei Zus-treffen von schwieriger Risikosituat. und Fehlen geeigneter Bewältstrategie Rückfallsitat.: 37% Situat. mit neg. Emotionen, 1/3 soz. druck, 15% soz. Konflikte (5 Gruppen von Auslösesituat. S. 331) wichtig für Bewält. ist richtige Strategie wählen und genug Anstrengung investieren Abstinenzverletzungseffekt: Schuldgefühle, Selbstwertverlust und internale Attribution gehen mit Ausrutscher einher ungünstige Prognose Therapie: - zuerst Einstellung korrigieren o Entwöhnung schwierige Phase, viele Versuchungen, eigenes Verh. beob. und gezielt Bewältigungsfertigkeiten einsetzen o Krisen sind normal - Verhaltensdiagnose o eigenes Verh. beob., lernen unter welchen Umständen sie Problemverh. ausüben und was sie dem entgegenzusetzen haben ökonomische Gestaltung des Trainings - S. 334 – 335: Situationsdimensionen für Rückfall (positive soziale Situationen, negative Gefühlslagen, Abhängigkeit und Macht der Gewohnheit); typische Bewältigungsfähigkeiten (kognitive und verhaltensbezogene) - Allgemeine Bewältigungsstrategien o Vermeidung, Verlassen von Risikosituationen o Ablenkung, Verzögerung - differenzierte Verh.-weisen (wenn allgem. nicht helfen) o kognitiv: Imagination (bildliche Vorstellung der Zerstörung), Kognitives Umstrukturieren (Abwertung der Risikosituation), Interne Dialoge (Wdh. der Verh.-intention…) o Verhaltensbezogen: Entspannung, Sport, Essen, verbales Durchsetzungsvermögen) - Bei Ausrutscher Rückfallaufklärungsgespräch (Erörtern der Merkmale des Rauchens und der Bewältigungsversuche, neue Copingqualifikationen erwerben) - Beste Verbindung zw. traditioneller Entwöhnungsstrategie u. Bewältigungsmethode zur dauerhaften Absicherung des Therapieeffekts - Soziale Unterstützung o Positiv.: positive Verstärkung, Kontrolle, Durchhalten o Negativ.: Zweifel an Kompetenz, Überredung Aufzuhören, Nörgeln Verhältnis von pos. zu neg. Verh-weisen von Partner bester Prädiktor für Abstinenz pos. Verh.-weisen müssen deutlich überwiegen (S.337 Tab.) - Cohen 4 Stufen der Änderung im Rauchverhalten: o Entscheidung aufzuhören, Entzug, Frühe Abstinenz, Späte Abstinenz In unterschiedlichen Phasen, unterschiedl. Unterstützung hilfreich, anfangs aktive Unterstützung, später Integration von Nichtrauchern Aufhören aus eigener Kraft - Meisten Raucher (Beeinflussung von Familie, Beruf, Massenmedien...) Keine Erfolgsunterschiede zu professionellen Programmen Viele erfolglose Versuche Steigen der Wahrscheinlichkeit für Erfolg wichtig: günstige Attribution 46 - selber schaffen wollen, geht mit etwas besseren Ausprägungen in Motivations- und Volitionsvariablen einher Anleitungen z.B. Broschüre der American Lung Association: gibt Informationen, die auf die versch. Stadien zugeschnitten sind Primäre Prävention des Rauchens - Verhütung des Rauchens von Jugendlichen , besonders an Schulen leichter Zugang zu altershomogenen Gruppen Sozialer Einfluss - Entwicklung von spezifischen sozialen Fertigkeiten u. konkreten Handlungsanweisungen Widerstand gegen Gruppendruck Verhaltensimpfung: Aktivierung von Gegenargumenten bei Überredungsversuchen Präventionsprogramm: o Informationen über negativen Folgen des Rauchens Betonung der unmittelbaren Nachteile o Positives Image des Nichtrauchers (Klärung des Einflusses der Werbung) o Besonderes Gewicht auf sozialer Bezugsgruppe: Filme mit Gleichaltrigen mit hohen Sozialstatus = überzeugte Nichtraucher, Verhaltensmodelle im Rollenspiel, Kleingruppenarbeit o Auffrischungssitzungen (Booster sessions) generelle Kompetenzentwicklung - - Entwicklung ganz allgemeiner Fertigkeiten zur Alltagsbewältigung Einsatz von Techniken wie Gruppendiskussion, Informationsdarbietung, Rollenspiel Erwerb soz. erwünschter Konfliktlösestrategien + Unterstützung durch Bekräftigung Besserung des Selbstwertgefühls, Entscheidungsfähigkeit, Kompetenzen, Kommunikation... Verzicht auf Rauchen erwünschter Nebeneffekt Bewertung und weiterführende Überlegungen - Beide Modelle wirksam, aber eher zeitliche Verzögerung des Beginns des Rauchen Keine zeitgemäße Theorie für Kognitionen der Jugendlichen Keine Identifizierung der relevanten Programmelemente Zukünftig: Entwicklung von differentiellen Kurzinterventionen für spezielle Zielgruppen Rauchen und öffentliche Gesundheitsfürsorge - Einschränkung der „Rauchgelegenheiten“ durch gesetzliche Maßnahmen Vorreiter USA: Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, auf Inlandsflügen, Begrenzung der Raucherplätze in Restaurants Passives Rauchen o Augen und Atemprobleme, Leistungsverminderungen am Arbeitsplatz, Steigerung des Risikos von Infektionen der Atemwege u. Krebs 47 - o Schwangerschaften: Kinder geringeres Geburtsgewicht, Entwicklungsverzögerungen, perinatalen Tod Einstellungen von Rauchern und Nichtrauchern wichtige Einflussgröße für das Vermeiden oder Aushandeln von sozialen Konflikten und für die gesundheitliche Sozialisation der nachfolgenden Generation 10. Gesundheitsförderung primärpräventive Maßnahmen - - Risikoverh. vorbeugen, oft bei Kindern und Jugendlichen angewandt 2 psychosoziale Ansätze schulischer Gesundheitsförderung bedeutsam o Programme zum Umgang mit sozialem Einfluss o Programme zur Stärkung von allgemeinen Lebenskompetenzen Progr. können Beginn des Tabak- und Alkoholkonsums um mehrere Jahre hinauszögern dadurch steigt Wahrsch. kein Gewohnheitsraucher zu werden oder mit Rauchen wieder aufzuhören Programme zur schulischen Gesundheitsförderung - Programm Klasse 2000 o Suchtprävention und Gesundheitsförderung, 1. – 4. Klasse o Steigerung von SW, Förderung positiver Lebenskompetenzen - Fit und stark fürs Leben o ab 1. Klasse, Förderung grundlegender sozialer Kompetenzen und Bewältigungsfertigkeiten o Klasse 3 und 4 Infos über Rauchen und Übungen zur Erhöhung von Standfestigkeit gegenüber Gruppendruck - ALF – Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten o 5. und 6. Klasse, Schutz vor Drogen und Sucht o Förderung allgem. und spezif. Fertigkeiten sowie Infos über Rauchen, Alk und Drogen - Bielefelder Suchtpräventionsprogramm o Förderung sozialer Kompetenzen und Stressbewältigung o 6. Klasse: rauchspezifische Programmeinheiten - BESS – das Berliner Programm zur Suchtprävention in der Schule o 6. – 10. Klasse, Stärkung der Lebenskompetenzen, sensibler Selbstwahrnehmung, Gesundheitsbewusstsein, Widerstandfestigkeit, verbessertes Stressmanagement o vorauslaufendes Training der Lehrer ⇒ nicht nur generalpräventiv, sondern auch risikogruppenspezifisch vorgehen ⇒ Konsumversicht event. nicht realistisches Ziel eher gemäßigter und verantwortungsvoller Umgang mit gesellschaftlich tolerierten Genussmitteln unterstützen ⇒ schulische Gesundheitsförderung stärker, flächendeckend, langfristig in Schulalltag implementieren 48 spezifische Interventionen am Arbeitsplatz Gesundheitsförderung: Das Rauchen aufgeben - S. 351 Entwöhnung von Rauchern in Betrieben: o umweltbezogene Einschränkungen der Rauchgelegenheiten vornehmen, immer wenn für jede Einzelmaßnahme Akzeptanzwahrscheinlichkeit sehr hoch ist o gleichzeitig Angebot zu einem Raucherentwöhnungsprogramm (dieses an sozial.-kogn. Gesundheitsverh.-theorien orientiert) Gesundheitsförderung: Gewichtskontrolle und präventive Ernährung a) b) c) d) e) f) g) h) i) j) ⇒ Grundlage: Infovermittlung prüfen welcher Teilnehmer bereit für Verh.-änderung (Stufenmodell) Starpunkt def.: Quantitative Erfassung der aktuellen Ernährungssituation realistische Zielvereinbarung Beobachtung der eigenen Nahrungsaufnahme Reizkontrolle, kritische Situationen vermeiden lernen Problemlösetraining Vorbereitung auf Rückfälle (SWE) Mobilisierung von sU, Änderung familiärer Ernährungsgewohnheiten dauerhafter Kontakt, Bsp. wöchentliche Treffen Programmbeispiele: Treatwell Program, Working Well Programm Gesundheitsförderung: Körperliche Aktivität - geeignete Zielgruppe definieren Stand der Motivation erfassen Sorglose: Programm zur Risikoselbsteinschätzung, positive Anreize für sozialen Aspekt von Sport schaffen Bewußtwerdende: Übungen zur Förderung positiver Einstellungen bereits Motivierte: wohldosierte Ziele setzen, Barrieren diskutieren, Erfolgszenarien vorstellen lassen, Wann-, Wo-, Wie – Pläne entwickeln Gesundheitsförderung: Alkoholkonsum und –missbrauch verringern - Vermeidung von Etikettierung Thema Alk-konsum in andere Interv-bereiche eingliedern Multi-Komponenten-Programme: Stressbewältigung, körperliche Aktivität, gesunde Ernährung … behandeln … Gesundheitsförderung: Stressmanagement und Burnoutprävention - Reduktion von Stresserleben führt zu geringerer kardiovaskulärer Aktivität Sekundärprävention Komb. mehrerer Elemente: kogn-behaviorale und soziale Elemente (SWE, Optimismus), kogn. Verh.-modifikation, Kompetenztraining, Muskelentspannung Kurse zur Effektivitätssteigerung und allgem. Gesundheitsförderung anbieten keine Selektion von bemitleidenswerten Stressopfern 49 Gesundheitsförderung: Compliance gegenüber Sicherheitsgeboten - im Betrieb: 2 Ebenen Compl. auf Management- und auf individueller Ebene Bei Führungskräften anfangen, vermitteln wie man offizielle Vorschriften am effektivstem im Betrieb umsetzt Gesundheitsförderung: Rückengerechtes Verhalten - Rückenschmerzen Lebenszeitprävalenz 80% frühzeitig primärpräventiv vorgehen, Programme nicht intensiv aber häufiger durchführen Gesundheitsförderung für verschiedene Verhaltensbereiche gleichzeitig - Multi-Komponenten-Intervention kosteneffektiver Transferwirkung von einem Verh. auf das andere unklar ob schwere Fälle oder Hochmotivierte zur späteren Zielgruppe gehören mehr Frauen als Männer in Stressmanagement – Seminaren nicht nur die Personen stärken, sondern auch die Bedingungen in denen sie arbeiten 50