Power mit Beatrice Essen nach Rauchstopp So wirkt sich das Rauchen auf den Körper aus Das am meisten betroffene Organ bei Rauchern ist die Lunge. Wer Rauch einatmet, hat weniger Sauerstoff zur Verfügung. Das Kohlenmonoxid, welches bei jeder Verbrennung entsteht, verdrängt durch seine höhere Bindungsfähigkeit die Sauerstoffmoleküle und zwar beim Andocken an die roten Blutkörperchen. Im Laufe der Zeit bilden sich in der Lunge Ablagerungen, das Gewebe verändert sich. Die Flimmerhäärchen im Inneren der Lunge verkleben, die Selbstreinigung der Atemwege wird beeinträchtigt. Die Bronchien können sich verengen und mit Entzündungen reagieren, die sich zu einer chronischen Bronchitis entwickeln können. Zudem fördert das Rauchen die Verengung und die Verhärtung der Gefässe. Die kleinen Arterien sind als erstes betroffen. Dies wiederum führt zu einer verminderten Durchblutung der Haut und der Extremitäten (Beine und Arme). Der Blutdruck, die Pulsfrequenz und auch die Herzkranz- und Gehirngefässe können sich verändern. Rauchen wirkt sich aber auch auf den ganzen Körper aus. Es schwächt das Immunsystem, erhöht die Blutfette, verändert die Produktion und Wirkung von Enzymen und es beschleunigt den Abbau von Medikamenten und reduziert deren Wirkungsdauer und -kraft. Die Inhaltstoffe, die im Tabakrauch enthalten sind, können das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen. Studien zeigen, dass Nikotin den Köper daran hindert, wuchernde Zellen absterben zu lassen. Zugleich kann Nikotin die Neubildung der Blutgefässe fördern, die Tumore versorgen und damit wachsen lassen. Es lohnt sich also, mit dem Rauchen aufzuhören. Gewichtszunahme zu Beginn Viele Menschen nehmen als frisch­ gebackene Nichtraucher erst einmal ein wenig zu: Männer bis zu drei oder vier Kilos, Frauen bis zu vier oder fünf Kilogramm. Dies, weil bei Rauchern der Stoffwechsel hochtouriger läuft und sie dadurch pro Tag ca. 200 Kalorien mehr verbrennen als Nicht­ raucher. Diese Kalorien sind Sie jedoch schnell wieder los – da reicht schon eine halbe Stunde stramm spazieren zu gehen, jede möglich Treppe statt den Lift zu nehmen und ähnliches. Zudem fällt nach dem Rauchstopp die appetit­zügelnde Wirkung des Nikotins weg. Oft wird das Essen danach zu einer Art Ersatzbefriedigung. Und die miese Stimmung wird durch den Verzehr von süssen Nahrungsmitteln behoben. Aber bedenken Sie: Etwas rundere Hüften schaden der Gesund­- heit immer noch weniger als das Rauchen. Verzicht auf Alkohol Während der ersten zwei Wochen nach dem Rauchstopp ist es notwendig, ganz auf Alkohol zu verzichten, denn ein Rückfall durch Kontrollverlust ist zu gross. Und: Alkohol enthält fast so viele Kalorien wie Fett und hemmt den Fettstoffwechsel. Essgewohnheiten anpassen Der Nikotinentzug bedeutet für den Körper eine Umstellung und der Stoffwechsel verändert und normalisiert sich. Sie sollten daher unbedingt mit der Zeit die Essgewohnheiten anpassen und weniger Kalorien zu sich nehmen (ca. 200kcal, bzw. 10%, je nach Wohl­ gefühlgewicht). Wenn Sie mit der Ernährung konsequent bleiben, wird sich ihr Wohlgefühlgewicht bald wieder einstellen. Bewegung Eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung wird dafür sorgen, dass sich ihr Gewicht wieder einpendelt. Bewegung und Sport sind die besten Mittel für ein gesundes Körpergewicht und -gefühl. Zudem wirkt sich Sport positiv auf die Stimmung aus. Stress und allfällige Depressionen können so vermieden werden. Lebensmittel, die gegen Heisshunger­ attacken helfen Wichtig ist ein ausgeglichener Blut­ zuckerspiegel. Essen Sie viel frisches Gemüse oder Früchte. Das fördert die Verdauung und entgiftet, sie enthalten Antioxidantien und Vitalstoffe, welche das Immunsystem stärken. Zur Regeneration der Nerven Optimal dafür sind Vitamin-B-haltige ­Lebensmittel wie Bierhefeflocken, Melasse, Champignons, Vollkornprodukte, Vollreis, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Lachs, Kerne, Eier, Nüsse, Gemüse, Gemüsemais, grüner Salat, Pflaumen, Quark, Rahm, und Butter. Gut für den Gluscht zwischendurch u Trockenfrüchte u Frische Essen Sie zwei- bis dreimal pro Woche hellen Fisch, Lachs, helles Fleisch (Poulet, Trutenbrust) oder ein Ei. Das unterstützt den Stoffwechsel. Verwenden Sie täglich Pflanzenöle wie Oliven-, Sonnenblumen-, Raps- Leinöl etc.. Das ist wichtig für die Denkleistung und sorgt für eine schöne Haut. Nehmen sie wenig Milch und Milchprodukte wie z.B. Joghurt zu sich – sie wirken schleimbildend. Besser sind frischer Rahm, Sauermilchprodukte und Butter. Und dazu unbedingt viel reines Wasser und Kräutertee trinken (Brennessel, Goldrute, Grüntee). Diese Nahrungsmittel sollten Sie meiden: Gezuckerte und künstlich gesüsste Getränke sowie Light-Produkte. Künstliche Süssstoffe belasten die Darmschleimhaut und bringen den ZuckerStoffwechsel durcheinander. Dies führt zu Heisshungerattacken und somit zur Gewichtszunahme. Versteckte Fette, Wurstwaren, Blätterteig, Kuchen, Fertigprodukte - sie sind kalorienreich und nährstoffarm. Früchte u Verdünnte u Nüsse Nehmen Sie täglich genügend Kohlen­ hydrate, Gemüse, Früchte, Reis, Mais, Hirse, Haferflocken, Vollkornbrot, Weizenkeime, Sprossen und Hülsenfrüchte zu sich. Das fördert die Leistungsfähigkeit und stärkt die Nerven (BVitamin), enthält Ballaststoffe und lässt keine Hungergefühle oder Heisshungerattacken aufkommen. ca. 3 Stk. Fruchtsäfte (1 Handvoll/Portion) u Milchshake mit frischen Früchten u Molkegetränk u Rohkost (Gurke, Radieschen Fenchel, Selleriestange) u Vollkorncrackers Mein Tipp: Sobald der Appetit sich meldet, essen Sie zuerst etwas Kalorienarmes wie etwa einen Apfel oder eine Karotte. Dies sorgt fürs erste Sättigungsgefühl. Zur Belohnung dürfen Sie sich dann auch einmal ein kleines Stück Schokolade gönnen. Und treiben Sie Sport – er unterstützt den Körper bei der Entgiftung und Stärkung des gesamten Organismus und bremst den Heiss­hunger bzw. das Verlangen nach einer Zigarette. Quellen: Martina Kinsel Züri rauchfrei Stern.de 2