2: Kreuzzug nach Jerusalem

Werbung
Der Heilige Krieg
Folge 2: Kreuzzug nach Jerusalem
Ab 16. August 2011 dienstags um 20.15 Uhr und sonntags um 19.30 Uhr
Materialien für den Unterricht
1. Inhalt des Films
Die Kreuzzüge als – thematischer in der Sendereihe, nicht unmittelbar kausaler –
„Gegenschlag“ gegen die Offensive und Expansion des Islam im 7. und 8. Jh. sind
Thema der 2. Folge. Der Film konzentriert sich dabei auf die Vorbereitung und
Durchführung des 1. Kreuzzuges 1095-1099, wobei er focussiert ist auf die Einnahme
von Jerusalem im letztgenannten Jahr. Ein kurzer Ausblick auf den mit friedlichen
Mitteln erreichten Zugang zu Jerusalem durch Kaiser Friedrich II. im Jahre 1228 zeigt
die mit nichtkriegerischen Mitteln realisierte Variante der Kreuzzüge.
Vorspann: Nach einem kurzen Serienvorspann, der die Gegenwartsrelevanz von Begriff
und Geschichte des Heiligen Krieges anspricht, kündigt der Vorspann zur 2. Folge den
von Papst Urban II. entfachten „Heiligen Krieg“ in Form eines Kreuzzuges zur
Rückeroberung Jerusalems an.
Jerusalem 1099:
Als Einstieg wird der 14. Juli 1099 gewählt, der Vorabend des Tages, an dem das
Kreuzfahrer-Heer unter Gottfried von Bouillon zum entscheidenden Sturm auf
Jerusalem ansetzt
•
Verlauf der Belagerung
•
Einschätzung des Angriffs in Damaskus
•
Bedeutung Jerusalems für beide Seiten
Ausbreitung des Islam seit dem 7. Jh.:
•
Ausdehnung des Islam bis ins 11. Jahrhundert
•
Jerusalem als heilige Stadt dreier Religionen
•
Sperrung Jerusalems für Christen im 11. Jh.
Aufruf zum Kreuzzug:
•
Der Aufruf Urbans II. in Clermont im November 1095
•
Das Hilfegesuch des Kaisers Alexios I. Komnenos aus Konstantinopel
•
Der Entschluss zum Kreuzzug
•
Motive Urbans II.
Entstehung einer Kreuzzugsbewegung in Europa:
•
Ursachen und Umfang der Bewegung
www.zdf.de (2011)
-2-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
•
Der spontane „Volkskreuzzug“ und sein Schicksal
•
Die Judenpogrome
Planung und Organisation eines regulären Kreuzzuges:
•
Die Kreuznahme Gottfried von Bouillons
• Die Kreuzzugsteilnehmer
•
Motive für den Kreuzzug
Der Kreuzzug:
•
Der Anmarsch des Kreuzfahrer-Heeres
•
Der Konflikt mit Alexios in Konstantinopel
•
Der Widerstand der Seldschuken
•
Die Fehleinschätzung des Angriffs bei den Muslimen
Die Einnahme von Jerusalem:
•
Ankunft des Kreuzfahrer-Heeres am 7. Juni 1099
•
Hauptangriff am 15. Juli
•
Wüten des Christenheeres nach der Einnahme der Stadt
Reaktionen auf die Einnahme Jerusalems:
•
Gottfried von Bouillons Herrschaft
•
Selbstkritische Reflexionen bei den Muslimen
•
Erklärung der Eroberungszüge als Glaubenskrieg
Der Kreuzzug Friedrichs II.:
•
Rückeroberung Jerusalems durch Saladin
•
Die Verhandlungslösung Friedrichs II. mit Saladin 1228
Bilanz der Kreuzzüge
www.zdf.de (2011)
-3-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
2.Historische Einordnung
Die Kreuzzugsbewegung entstand durch eine komplexe, meist unentwirrbare Mischung
geistlicher und weltlicher Motive und Gründe, bei der allerdings die materiellen
Absichten mehr und mehr in den Vordergrund traten. Als allgemeine Grundstimmung ist
zunächst eine im 11. Jh. intensiver entstehende „neue“ Religiosität zu nennen, die auf
Grund der sich – durchaus positiv - verändert habenden Lebensbedingungen und
andererseits der politischen Zerrissenheit eine weltanschauliche Verunsicherung zur
Folge hatte. Die in jener Zeit an Boden gewinnende Gottesfriedensbewegung, die die
Einschränkung des aus germanischer Zeit stammenden Fehdewesens, v.a. in
Frankreich, zum Ziele hatte und 1095 von Urban II. expressis verbis sanktioniert wurde,
schuf dem Rittertum in der Kreuzzugsidee ein neues Betätigungsfeld. Der Lohngedanke
für die Teilnahme am Kreuzzug, der in einem Erlass zeitlicher Sündenstrafen bestand,
wirkte weiterhin sehr motivierend. Die Bewegung wurde aber in Gang gesetzt durch das
von Cluny ausgehende Reformpapsttum, das die rechte Ordnung in der Welt im Sinne
eines wohlverstandene Christentums wieder herstellen und sich dem Einfluss der
weltlichen Macht widersetzen wollte (was ja 1076 zum Investiturstreit führte). Daneben
gab es aber auch noch soziale und wirtschaftliche Gründe für die Entstehung der
Kreuzzugsbewegung: Nicht nur die verarmten Massen sahen darin Ausflucht wie
Auftrag, sondern auch die vor allem durch Erbteilungen weitgehend verarmten
Ritterfamilien. Dass auch Beute-und Abenteuerlust, ebenso Flucht vor Strafverfolgung
eine Rolle gespielt haben, liegt auf der Hand. Vor allem die adligen Herren erhofften
sich in der Regel die Gründung eigener Herrschaften.
Die große Versammlung anlässlich der bedeutenden Synode zu Clermont im November
1095, an der 182 Kardinäle, Bischöfe und Äbte aus Italien, Frankreich, Deutschland und
Spanien teilnahmen, bot im Sinne des neuen Selbstverständnisses des
Reformpapsttums Urban II. die Gelegenheit und den Rahmen die neue Führungsrolle
des erneuerten Papsttums für alle Welt sichtbar zu machen, indem er zur
Rückgewinnung Jerusalems und zum Kampf gegen die Heidentum aufrief. Eine
begeisterte, tief ergriffene Menge skandierte bei der öffentlichen Abschlusspredigt:
„Deus lo vult“ („Gott will es !“). Vorbild waren (unbewaffnete) Pilgerzüge nach
Jerusalem, Rom und nach Santiago di Compostela, die es hin und wieder schon immer
gegeben hatte, die aber im 11. Jh. zunahmen. Hinzu kam, dass nach der Abwehr der
Normannen, Ungarn und Sarazenen ab der 2. Hälfte des 9. Jh. das christlich-lateinische
Abendland im 11. Jh. allmählich in die Offensive überging (etwa in Spanien und
Süditalien) und nun mit einem Kreuzzug seine erste „Fernexpedition“ durchführte. In
ihm ist also eine gewisse Tradition der Heidenkriege gegen die Muslime zu sehen, die
die Kirche schon länger unterstützte.
Äußeren Anlass bot ein erneutes Hilfegesuchen des (oströmischen) Kaisers Alexios I.
Komnenos, dessen Streitmacht 1071 von den Seldschuken in der Schlacht von
Manzikert fast ganz vernichtet worden war und der Anatolien und Antiochia an sie
verloren hatte. Die byzantinische Gesandtschaft in Clermont übertrieb und
www.zdf.de (2011)
-4-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
dramatisierte dabei die Situation: Tatsächlich konnten die Christen unter muslimischer
Herrschaft ihre Religion weiterhin ausüben, lediglich der Zugang von Pilgern nach
Palästina war erschwert. Mit der Hilfeleistung erhoffte sich Urban II. auch eine
Beseitigung des Schismas, das 1054 durch die Abtrennung der Ostkirche entstanden
war, und damit die Wiedervereinigung der Kirche unter Roms Führung. Was die
machtpolitische Frage anging, so hatte bereits Papst Gregor VII. geplant, sich im Jahre
1074 an die Spitze eines Kriegszuges zur Eroberung Jerusalems zu setzen, war aber
durch die Wirren des Investiturstreits daran gehindert worden.
Eine Vielzahl von den Predigten etwa eines Peter von Amiens aufgeputschter Gruppen
von zumeist kleinbäuerlichen Kreuzfahrern und Rittern setzte sich spontan und
unorganisert im Frühjahr 1096 in Deutschland und in Frankreich in Bewegung. Die
größte mit ca. 15.000 Männern, Frauen und Kindern zog unter Graf Emichos Führung
im sog. „Volkskreuzzug“ den Rhein entlang und ließ ihren Fanatismus an den dort
anzutreffenden Feinden Christi, den Juden, aus. Ein Schutzerlass Kaiser Heinrichs IV.,
der sich in Süditalien aufhielt, wie entsprechende Maßnahmen der Bischöfe in den
geistlichen Herrschaften konnten die Übergriffe nicht verhindern. Der größte Pogrom
fand in Mainz mit 600 Toten statt. Dieser Kreuzfahrerzug wurde übrigens schon im
ungarischen Grenzgebiet an der Leitha fast vollständig aufgerieben.
Daneben formierte sich im Frühjahr 1096 ein deutlich besser organisierter und mit
50.000 bis 60.000 Menschen, darunter 7.000 Ritter und adlige Herren bei seiner
Vereinigung in Konstantinopel, für damalige Verhältnisse sehr großes Kreuzfahrerheer.
Es bestand aus vier, untereinander rivalisierenden Heeresabteilungen: Lothringer,
Nordfranzosen(, )und Deutsche unter dem Herzog von Niederlothringen, Gottfried von
Bouillon, Provencalen und Burgunder unter dem Grafen von Toulouse,
nordfranzösische Normannen sowie süditalienische Normannen. Der deutsche König
Heinrich IV. und der französische König Philipp I. nahmen an dem Kreuzzug nicht teil,
denn sie befanden sich zu jener Zeit im Kirchenbann.
Nach siegreichen Kämpfen und der Einnahme Antiochias im Juni 1098 erreichten die
Kreuzfahrer Anfang Juni 1099 Jerusalem, seit 638 unter muslimischer Herrschaft.
Unter schwierigsten Bedingungen und nach verlustreichen Angriffen gelang nach
fünfwöchiger Belagerung am 15. Juli die Einnahme der Stadt. Die auch hier verübten
Massaker, auch an der arabisch-christlichen Bevölkerung, lösten bei den Muslimen
Fassungslosigkeit und Entsetzen aus. Konnte man sich die Motive der Angriffe, v.a. die
religiösen, lange Zeit nicht erklären, so prägten die begangenen Grausamkeiten fortan
das Bild der Europäer und unterstützten die Forderung nach einem Kampf gegen diese
„Kreuzritter“. - Entgegen der Abmachung mit Alexios wurden die eroberten Gebiete
nicht Byzanz übereignet, sondern es wurden in Syrien und Palästina vier KreuzfahrerStaaten eingerichtet: die Grafschaft Edessa, das Fürstentum Antiochien, die Grafschaft
Tripolis und – am bedeutendsten – das Königreich Jerusalem unter Gottfried von
Bouillon.
www.zdf.de (2011)
-5-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Der Begriff „Kreuzzug“ wurde erst im 13. Jh. geprägt, davor findet man nur die Begriffe
„bewaffnete Pilgerfahrt“ und „bewaffnete Wallfahrt“. Als Kreuzzüge im engeren Sinne
versteht man allgemein nur die (7) Orientkreuzzüge. Daneben gab es aber auch noch
solche gegen die Heiden (Wenden, Finnen, Balten), gegen die abtrünnige Ostkirche
(wenn auch mehr unter der Hand), gegen Ketzer oder zu Ketzern erklärte Aufständische
(die Katharer/Albigenser 1209-1229, die Stedinger und im 15. Jh. die Hussiten), den
Feldzug der Deutschordensritter im Baltikum 1225, den Kinderkreuzzug von 1212, der
für die Meisten in der Sklaverei endete, gegen politische Gegner allgemein (z.B. die
Ghibellinen in Italien) und zahlreiche andere Feldzüge.
Am bedeutendsten und erfolgreichsten war der Erste Kreuzzug. Schon der Zweite
Kreuzzug (1147-1149), von Papst Eugen III. zur Entlastung der in Bedrängnis
geratenen Kreuzfahrerstaaten ausgerufen (1144 war Edessa verloren gegangen), fand
kaum Resonanz. Von Zisterzienser-Abt Bernhard von Clairvaux propagiert gelang es
immerhin, den deutschen König Konrad III. und den französischen König Ludwig VII. zur
Teilnahme zu bewegen, der Zug endete aber trotz einiger Landgewinne in Kleinasien
nach einer erfolglosen Belagerung von Damaskus in einem Misserfolg. Die Stimmen
von Theologen gegen die bewaffneten Kreuzzüge mehrten sich daraufhin deutlich. Der
Dritte Kreuzzug (1189-1192) hatte die Rückeroberung Palästinas, das Sultan Saladin
nach siegreichem Kampf 1187 in seine Gewalt gebracht hatte, zum Ziel. Der Kreuzzug
wurde angeführt von dem deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa (der dabei im Fluss
Saleph umkam), Philipp II. von Frankreich und Richard I. von England (der bei seiner
Rückkehr auf der Burg Dürnstein in Österreich gefangen gehalten und erst nach
Zahlung eines Lösegeldes frei gelassen werden sollte). Letztlich auf Grund großer
Uneinigkeit im Kreuzfahrerheer gelang lediglich die Eroberung der Stadt Akkon, nicht
aber die Einnahme von Jerusalem. Immerhin konnte die völlige Auslöschung des
gleichnamigen Königreichs verhindert werden. Ein Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI.
1197/98 musste abgebrochen werden. Der Vierte Kreuzzug (1202-1204) war mit
Abstand der fragwürdigste. Auf Grund der Spannungen inzwischen mit Byzanz wollte
man den Seeweg wählen, erhielt von Venedig dafür 200 Schiffe gestellt, jedoch musste
sich das Kreuzfahrerheer bereit erklären, zur Bezahlung der Schulden vorher das
verfeindete Byzanz anzugreifen. War das Ziel dieses Zuges ohnehin das Palästina
bedrohende Ägypten, und nur noch offiziell Jerusalem, so war die Eroberung und
Plünderung eines christlichen Reiches in keiner Weise mehr mit dem
Kreuzzugsgedanken vereinbar. Papst Innozenz III. verbot diesen Kreuzzug dann auch
ausdrücklich. Der Fünfte Kreuzzug (1228/29) brachte ein durch kulturelle Einfühlsamkeit
und rationalen Interessensausgleich charakterisiertes Ergebnis und stellt damit ein
friedliches Gegenmodell von islamisch-christlicher Konfliktbewältigung dar: Der vom
Gregor IX. wegen eines immer wieder verschobenen Kreuzzugsversprechens gebannte
Stauferkaiser Friedrich II. führte den Zug schließlich gegen den Willen des Papstes
durch und erreichte 1228 mit dem Sultan Al Kamil in einer Übereinkunft den Zugang der
Christen zu den heiligen Stätten. Der Sechste Kreuzzug (1248-1254) unter Ludwig IX.
von Frankreich richtete sich wieder gegen Ägypten, der Siebte Kreuzzug (1270) wieder
www.zdf.de (2011)
-6-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Ludwigs IX. hatte Tunis zum Ziel. Mit dem Fall von Akkon im Jahre 1291, der letzten
Festung der Christen im Heiligen Land, endet das Zeitalter der Kreuzzüge im Nahen
Osten.
Die Kreuzzüge hatten eine Reihe weitreichender Folgen: Unmittelbar erhielt der
Orienthandel einen gewaltigen Aufschwung, von dem vor allem Genua und Venedig
profitierten. Noch heute kann man in Syrien und Palästina an der Anordnung der
Kreuzritterburgen im Hinterland der Küste erkennen, wie man bestrebt war, die Situation
wirtschaftsstrategisch zu nutzen. Der Kontakt mit der byzantinischen und vor allem der
arabischen Welt bescherte Europa wichtige Impulse und führte zu einer kulturellen
Weiterentwicklung des Abendlandes. Die Begegnung der europäischen Völker im
Morgenland leitete zudem in Westeuropa die Herausbildung gemeinsamer ritterlicher
Ideale ein, die stärker durch christliche Vorstellungen geprägt waren. Schließlich
entstanden in den Kämpfen ritterliche Mönchsorden, vor allem die Templer, die
Johanniter und der Deutsche Orden, die Vorbilder für weitere Ordensbildungen werden
sollten. Das Verhältnis zum Islam wurde durch die Kreuzzüge aber nachhaltig belastet.
3.Didaktische Überlegungen
Der didaktische und methodische Wert dieses Films für den Schüler liegt besonders
•
in der Aktualität der Thematik für unsere Gesellschaft
•
in der schwerpunktmäßigen, auf zentrale Aspekte konzentrierten Behandlung
•
in der zuverlässigen Information auf neuestem wissenschaftlichem Stand
•
in der kritischen Auseinandersetzung mit der Thematik
•
im Einbezug der islamischen Sichtweise.
Der Film revidiert die bisher vorherrschende Sichtweise und stellt deutlich die
Motivationslage für die Entstehung der Kreuzzugsidee heraus, ferner die schon im
Ansatz vorhandene Verquickung mit politischen Interessen und die von muslimischer
Seite ausgehende Charakterisierung und Bezeichnung der europäischen Angriffe als
Glaubenskrieg. Die folgenschwere Parallelisierung bzw. dann Gleichsetzung als
Heiligen Krieg mit dem Kleinen Dschihad wird sehr deutlich. Als Resultat wird das
positive Gegenmodell einer Konfliktlösung im Heiligen Land durch die
Verhandlungserfolge Friedrichs II. als konstruktiver Abschluss einer problematischen
Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum im Mittelalter gebührend
gewürdigt.
www.zdf.de (2011)
-7-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Das Thema ist neben der Geschichte für die Fächer Religion, Ethik, Deutsch und
Politik/Sozialkunde sowie für fächerverbindendes Arbeiten in diesen Bereichen, etwa
auch in Form eines Projekts, gut geeignet.
4.Fragen und Arbeitsaufträge
Hinweis: Um den Film sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, sind für die folgenden
Fragen und Arbeitsaufträge die Zuhilfenahme des Geschichtsbuches und anderer
Hilfsmittel (z.B. des dtv-Atlas zur Weltgeschichte) sowie Recherchen im Internet
vorgesehen.
1. Aus welchen Motiven entstand die Kreuzzugsbewegung des 11. Jh.. ?
2. Welche Tradition hatten Pilgerzüge und Wallfahrten im 11. Jh. ?
3. Informieren Sie sich über das Vordringen des Islam in Europa vom 8. bis 11. Jh.
4. Informieren Sie sich über Anlass, Ablauf und Bedeutung der Synode von
Clermont im November 1095.
5. Welche Bedeutung hat Urban II. in der Geschichte der Päpste ?
6. Informieren Sie sich über die Bedeutung der Klöster in jener Zeit (etwa Cluny).
7. Suchen Sie den Text der Predigt zum Abschluss der Synode von Clermont 1095
ausfindig zu machen und beurteilen Sie ihn.
8. Informieren Sie sich über die politische Lage von Byzanz vom 7. bis 11. Jh.
9. Wie kam es zu dem Schisma von 1054 und welche Bedeutung hatte es ?
10. Verfolgen Sie Weg und Schicksal des sog. Volkskreuzzuges von 1096. Wer
nahm daran teil ?
11. Informieren Sie sich über Peter von Amiens und andere Kreuzzugsprediger,
ferner über Graf Emicho.
12. Informieren Sie sich über Ursachen und Auswirkungen der Judenpogrome in
Europa in Zusammenhang mit der Kreuzzugsbewegung.
13. Informieren Sie sich über die Geografie des Heiligen Landes.
14. Informieren Sie sich über die Geschichte Jerusalems und seine Bedeutung für
die drei abrahamitischen Religionen im 11. Jh.
15. Informieren Sie sich über das Leben Gottfrieds von Bouillon und über seine
Motive zur Teilnahme am Kreuzzug.
www.zdf.de (2011)
-8-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
16. Informieren Sie sich über die Teilnehmer und den Weg, den der 1. Kreuzzug
nahm.
17. Wie verhielt sich Byzanz gegenüber den ankommenden Kreuzfahrerheeren
während der sieben Kreuzzüge ?
18. Suchen Sie möglichst genau die Vorgänge bei der Einnahme Jerusalems 1099
zu klären.
19. Wie sieht die territoriale Neugliederung Palästinas nach dem Sieg der
Kreuzfahrer aus und wie verläuft die weitere Geschichte der neu entstandenen
Staaten ?
20. Wann taucht die Bezeichnung „Kreuzzug“ auf und welche Vorgänge wurden
damit in der Folgezeit belegt ?
21. Charakterisieren Sie überblicksartig die sieben Orient-Kreuzzüge und
beschreiben Sie den Weg, den sie nahmen.
22. Aus welchen Überlegungen nahmen Friedrich I. Barbarossa, Kaiser Heinrich VI.
sowie die Könige Richard Löwenherz von England und Philipp II. von Frankreich
an einem Kreuzzug teil ?
23. Informieren Sie sich über Hintergründe, Interessen und Ablauf des 4.
Kreuzzuges und bewerten Sie ihn im Hinblick auf die Kreuzzugsidee.
24. Beschreiben Sie das Bild der Araber und der Kreuzritter in Lessings „Nathan der
Weise“ und vergleichen Sie es mit der historischen Realität.
25. Informieren Sie sich über den Ablauf des 5. Kreuzzuges und suchen Sie
festzustellen, wodurch Kaiser Friedrich II. die Vertragslösung gelang.
26. Welche Auswirkungen hatten die Kreuzzüge auf den Orienthandel ?
27. Welche kulturellen Einflüsse hatten die Kreuzzüge auf Europa ?
28. Informieren Sie sich über Motive und Formen der während der Kreuzzüge
entstehenden ritterlichen Mönchsorden.
29. Wodurch entstand das Idealbild des christlichen Ritters im Mittelalter und was
zeichnete ihn aus ?
30. Charakterisieren Sie das Verhalten der Kreuzfahrer im Heiligen Land während
der Kreuzzüge.
31. Wie beurteilten die Araber Motive und Verhalten der Europäer auf den
Kreuzzügen ?
www.zdf.de (2011)
-9-
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
32. Diskutieren Sie, welchen Einfluss die Erfahrungen, die die Muslime mit den
Kreuzfahrern machten, auf das künftige Verhältnis zu den Christen und zu
Europa hatten.
33. Wird der Begriff „Kreuzzug“ heute noch verwendet und wenn ja, von wem und
für welche Erscheinungen ? Führen Sie Beispiele an.
5.Hinweise auf Literatur und Medien
Guido Knopp, Stefan Brauburger, Peter Arens: Der Heilige Krieg. Mohammed, die
Kreuzzüge und der 11. September, München 2011
Hans Eberhard Mayer: Geschichte der Kreuzzüge; 10. überarbeitete Aufl., Stuttgart
2005
Thomas Asbridge: Die Kreuzzüge; Stuttgart 2010
Francesco Gabrieli: Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht; Augsburg 2000
Amin Maalouf: Der Heilige Krieg der Barbaren. Die Kreuzzüge aus Sicht der Araber;
Kreuzlingen 2001
Guy Lobrichon: Die Eroberung Jerusalems im Jahre 1099; Stuttgart 1998
Alfred Haverkamp (Hrsg.): Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge; Stuttgart 1999
www.zdf.de (2011)
- 10 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
6.Arbeitsblätter, Tests
Beispiel 1:
1. Stellen Sie dar, aus welchem historischen Ursachenfeld die Kreuzzugsbewegung
des 11. Jh. entstand.
2. Aus welcher Motivlage heraus rief Papst Urban II. im November 1095 den
Kreuzzug aus und welche Reaktion löste seine Kreuzzugsrede aus ?
3. Prüfen Sie die sachliche Begründung für einen Kreuzzug zu diesem Zeitpunkt.
4. Wie verlief der Kreuzzug von 1096-1099 ?
5. Wie verliefen die späteren Kreuzzüge in das Heilige Land ?
6. Wann wurde der Begriff „Kreuzzug“ geprägt und was verstand man im Mittelalter
darunter ?
7. In welcher Weise entsprachen die Kreuzzüge dem christlichen Grundgedanken ?
8. Wie wirkten sich die Kreuzzüge auf das Verhältnis von Christentum Islam aus ?
9. Welche Ergebnisse brachten die Kreuzzüge
•
territorial im Heiligen Land
•
allgemein kulturell ?
www.zdf.de (2011)
- 11 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Beispiel 2:
Der Begriff „Kreuzzug“ stammt aus dem……… Jh. und bezeichnet im Laufe der Zeit
……………….
………………………………………………………………………………………………………
………………………………………..
………………………………………………………………………………………………………
………………………………………..
Ursprünglich wurden religiös motivierte Reisen dieser Art als
………………………………………………..
oder ………………………………………………………………………. bezeichnet. Die
Kreuzzugsbewegung des
11.Jh. entstand aus einer Reihe von Gründen, nämlich
………………………………………………………….
………………………………………………………………………………………………………
………………………………………..
………………………………………………………………………………………………………
………………………………………..
………………………………………………………………………………………………………
………………………………………
www.zdf.de (2011)
- 12 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Papst …………………………….. rief in ………………………………………………… im
Monat ………………………
des Jahres …………………den Kreuzzug aus, weil
……………………………………………………………………..
………………………………………………………………………………………………………
………………………………………
………………………………………………………………………………………………………
……………………………………..
Wesentlichen Einfluss auf seine Entscheidung übten die Berichte der
…………………………………..
Gesandtschaft aus, die die Lage im Heiligen Land
…………………………………………………………………..
darstellten. Im folgenden Jahr bildete sich spontan ein Kreuzzug, genannt
……………………………
…………………………………………, der aus
……………………………………………………………………………………….
………………………………………………….bestand. Er wandte sich gegen
……………………………………………
und verursachte …………………………………………………………… Der 1. Kreuzzug
fand – organisiert –
www.zdf.de (2011)
- 13 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
im gleichen Jahre statt und gelangte im Jahre ……………….zu dem Ergebnis, dass
…………………..
………………………………………………………………………………………………Im
Laufe der Jahre entstanden
in Kleinasien. Die insgesamt ……… Kreuzzüge nach Palästina von ……………… bis
…………………..
entwickelten sich immer mehr
……………………………………………………………………………………………….
…………………………………………………………….. Besonders der 4. Kreuzzug war
durch …………………….
………………………………………………………………………………………………
gekennzeichnet. Eine
einvernehmliche, nichtkriegerische Lösung gelang im Jahre …………. dem Kaiser
………………………………,
der den Christen Zugang zu den heiligen Stätten durch
………………………………………………………………………
ermöglichte. Die Orient-Kreuzzüge endeten im Jahre ……………………..und hatten als
Ergebnis ……………
………………………………………………………………………………………………………
………. Für die Araber war das
www.zdf.de (2011)
- 14 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Auftreten und Verhalten der Kreuzfahrer
……………………………………………………………………………...............
sodass die Kreuzzüge das künftige Verhältnis des Islam zum Christentum in folgender
Weise prägten:
………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………….
Ergänzungen:
www.zdf.de (2011)
- 15 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Beispiel 3:
Die Kreuzzugsbewegung des 11. Jh. entstand, weil
( ) allgemein ein religiöses Erlösungsbedürfnis vorhanden war
( ) ein Bevölkerungsüberschuss in Europa vorhanden war
( ) unversorgte Adelige nach neuen Ländereien suchten
( ) das Reformpapsttum sich im christlichen Sinne neu engagierte
Die Synode von Clermont
( ) plante einen Kreuzzug gegen die Heiden
( ) gab Papst Urban II. Gelegenheit für eine große Initiative
( ) setzte eine Welle der christlichen Begeisterung in Gang
( ) war eine rein innerkirchliche Reform-Synode
Der erste spontane Kreuzzug („Volkskreuzzug“)
( ) bildete sich unorganisiert
( ) wurde von fanatischen Predigern geleitet
( ) verschonte mit Mühe die Juden
( ) konnte Teile des Heiligen Landes erobern
Der Begriff „Kreuzzug“
( ) stammt aus dem 11. Jh.
( ) umfasst zahlreiche Heidenkriege
( ) ist heute noch gebräuchlich
( ) stammt von den Arabern
www.zdf.de (2011)
- 16 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Die nachfolgenden Kreuzzüge
( ) waren durchweg erfolgreich
( ) hatten immer mehr politische und wirtschaftliche Interessen im Auge
( ) erfolgten immer auf dem Landweg durch den Balkan
( ) wurden stets im christlichen Geist durchgeführt
Die Kreuzzüge ins Heilige Land
( ) begannen 1095
( ) endeten 1280
( ) bestanden aus 7 Haupt-Kreuzzügen
( ) wurden mehrheitlich von Deutschen und Franzosen getragen
Die Muslime
( ) verstanden nicht recht die Motive der Kreuzzüge
( ) waren vom Verhalten der Kreuzfahrer abgeschreckt
( ) einigten sich sehr oft mit den Kreuzfahrern
( ) verdrängten die Christen schließlich wieder aus Kleinasien
Das Ergebnis der Kreuzzüge war
( ) ein gestörtes Verhältnis zum Islam
( ) die Bildung ritterlicher Mönchsorden
( ) impulsgebend für die Entstehung eines christlichen Ritterbildes
( ) gekennzeichnet durch zahlreiche kulturelle Einflüsse in Europa.
Autor der didaktischen Materialien: Dr. Peter Lautzas
www.zdf.de (2011)
- 17 -
 ZDF/Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V
Herunterladen