Musterlösung - EAL Lehrstuhl für Elektrische Antriebssysteme und

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Lehrstuhl für Elektrische Antriebssysteme und Leistungselektronik
Technische Universität München
Prof. Dr.-Ing. Ralph Kennel
Arcisstraße 21
Email: [email protected]
Tel.: +49 (0)89 289–28358
D–80333 München Internet: http://www.eal.ei.tum.de Fax: +49 (0)89 289–28336
Leistungselektronik
Grundlagen und
Standardanwendungen
Übung 7: Prüfungsvorbereitung
Musterlösung
Inhaltsverzeichnis
Seite 2
Inhaltsverzeichnis
1 B6-Brücke
3
2 B2-Schaltung
5
3 Netzgeführte Kommutierung
9
4 Gleichstromsteller (Tiefsetzsteller)
12
5 Mehrquadrant-Gleichstromsteller
14
6 Zwischenkreis-Umrichter
16
7 Wechselrichter in Brückenschaltung
18
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 1: B6-Brücke
1
Seite 3
B6-Brücke
Gegeben sei die B6-Brückenschaltung mit RL-Last nach Abbildung 1.1.
Daten: Verkettete Spannung (Effektivwert): Uv
Laststrom (Mittelwert):
Id
=
400 V
=
100 A
a) Berechnen Sie den maximalen ideellen Gleichspannungsmittelwert Udi0 (Formel und Zahlenwert)!
π
√
Z6
6
3 2
·
· Uv = 1,35 · Uv = 540 V
Udi0 =
ûv · cos (ωt) dωt = . . . =
2π π
π
−6
b) In Abbildung 1.2 a) ist das Raster der verketteten Spannungen uv12 , uv13 , . . ., uv32 und der
Verlauf der Ausgangsspannung ud (ωN t) für einen Betriebsfall vorgegeben, der im folgenden
betrachtet wird (Kommutierung vernachlässigt).
Wie groß ist der Zündwinkel α?
α = 60◦
aus Abbildung 1.2 a)
Wie groß ist der Gleichspannungsmittelwert Udiα (Zahlenwert)?
6
Z+α
6
=
·
ûv · cos (ωt) dωt = . . . = 270 V
2π π
π
Udiα
− 6 +α
c) Liegt lückender oder nichtlückender Betrieb vor?
Nichtlückender Betrieb (Lückgrenze)
d) Markieren Sie in Abbildung 1.2 b) die Leitbereiche der sechs Thyristoren T1 . . . T6 für eine
Netzperiode (Nummerierung der verketteten Spannung beachten)!
Siehe Abbildung 1.2 b)
e) Zeichnen Sie den Verlauf der Thyristorspannung uT1 (ωN t) für eine Netzperiode in Abbildung 1.2 c) ein!
Siehe Abbildung 1.2 c)
f) Berechnen Sie die bei dieser Schaltung auftretende maximale Sperr- bzw. Blockierspannung
der Thyristoren (Formel und Zahlenwert)!
√
ÛT max = 2 · Uv = 565,7 V (Scheitelwert von Uv )
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 1: B6-Brücke
Seite 4
id
uN1
uN2
uT1
T1
T2
T3
uv12
R
ud
uN3
uv23
L
T4
T5
T6
Abbildung 1.1: B6-Schaltung mit RL-Last
ud (t)
uv32
uv12
uv13
uv23
uv21
uv31
uv32
uv12
uv13
a)
b)
ωN t
T3
T4
T3
T5
T1
T5
T1
T6
T2
T6
T2
T4
T3
T4
T3
T5
uv12
uv13
uv23
uv21
uv31
uv32
uv12
leitende
Thyristoren
uT1 (t)
uv32
uv13
uv13
uv13
c)
ωN t
uv12
Abbildung 1.2: Spannungsverläufe und leitende Thyristoren bei der B6-Schaltung
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 2: B2-Schaltung
2
Seite 5
B2-Schaltung
Gegeben sei die B2-Brückenschaltung mit netzseitigem Transformator (Wicklungsverhältnis 1)
und einem Verbraucher, der (zunächst) als rein ohmsche Last angenommen werden kann (Abbildung 2.1).
id
Trafo
iN
T1
T2
R
ud
UN
L
T3
T4
Abbildung 2.1: B2-Schaltung
Daten: Verkettete Spannung (Effektivwert): UN
=
230 V
Netzfrequenz:
fN
=
100 Hz
Lastwiderstand:
R
=
10 Ω
Betriebsbereich der Schaltung:
Udi0
1
1
. . . 1 · Udi0 bzw. Mittelwert Id =
...1 ·
Mittelwert Ud =
4
4
R
Hinweise:
Idealisierte Betrachtung, Verluste und Kommutierung vernachlässigbar, Netzspannung sinusförmig
a) Berechnen Sie den maximalen ideellen Gleichspannungsmittelwert Udi0 = f(UN ) (Formel und
Zahlenwert)!
√
π
2 Z
2 2
Udi0 =
· û · sin (ωt) dωt = . . . =
· UN = 207 V
2π
π
0
b) Wie lautet die Steuerkennlinie
Udiα
Udiα
Udi0
= f(α) bei rein ohmscher Last (L = 0)?
π
û
2 Z
=
· û · sin (ωt) dωt = . . . = . . . = (1 + cos α)
2π
π
0
Udiα
1 + cos α
=
Udi0
2
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 2: B2-Schaltung
Seite 6
c) Betrachtet wird zunächst der Arbeitspunkt mit maximaler Spannung und R-Last:
Ud = Ud max = Udi0 (α = 0◦ )
Zeichnen Sie die Zeitverläufe von ud (t), id (t) und iN (t) in Abbildung 2.2 ein!
ud (t)
−uN
uN
Ud max
ωN t
id (t)
−uN/R
uN/R
Id max
ωN t
iN (t)
−uN/R
uN/R
ωN t
Abbildung 2.2: Strom und Spannung (B2-Brücke mit R-Last), Id = Id max , α = 0◦
d) Wie groß sind netzseitig die Wirkleistung PN = Pd , die Blindleistung QN und die Scheinleistung SN = UN · IN eff für diesen Arbeitspunkt (Formeln und Zahlenwerte)?
PN = UN · IN eff
QN = 0
UN
UN2
2302
= UN ·
=
=
W = 5,29 W
R
R
10
SN = PN = 5,29 kVA
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 2: B2-Schaltung
Seite 7
e) Betrachtet wird nun der Arbeitspunkt mit minimaler Spannung und R-Last:
Udi0
Ud = Ud min =
(α = αmax = 120◦ )
4
Zeichnen Sie die Zeitverläufe von ud (t), id (t) und iN (t) in Abbildung 2.3 ein!
ud (t)
−uN
uN
Ud min
ωN t
id (t)
uN/R
−uN/R
Id min
ωN t
iN (t)
uN/R
−uN/R
ωN t
Abbildung 2.3: Strom und Spannung (B2-Brücke mit R-Last), α = αmax = 120◦
f) Mit welchem allgemeinen Ansatz (Integral) lässt sich hier die Wirkleistung PN = Pd
berechnen (nur der Ansatz)?
π
π
1Z
uN (t)
2 UN2 Z
uN (t) ·
d (ωN t) = ·
sin2 (ωN t) d (ωN t)
PN =
πα
R
π R α
x sin(2x)
−
2
4
"
#
2
sin(2α)
1 U
PN = · N · π − α +
π R
2
Lösung mit:
Z
sin2 x dx =
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 2: B2-Schaltung
Seite 8
g) Das starke Lücken des Strom id (t) ist unerwünscht. In den Lastkreis wird deshalb zusätzlich
eine Induktivität L eingefügt, die so groß ist, dass der Laststrom id (t) im Betriebsbereich
der Schaltung praktisch als glatt angenommen werden kann.
Zeichnen Sie die Zeitverläufe von ud (t), id (t) und iN (t), die sich nun für Ud max = Udi0
(α = 0◦ ) ergeben, in Abbildung 2.4 ein!
ud (t)
uN
−uN
Ud max
ωN t
id (t)
uN/R
−uN/R
id (t) = Id max
ωN t
iN (t)
uN/R
−uN/R
ωN t
Abbildung 2.4: Strom und Spannung (B2-Brücke mit RL-Last), id (t) = Id max = const., α = 0◦
h) Berechnen Sie für diesen Fall die netzseitige Wirk- und Scheinleistung (Formeln und Zahlenwerte für PN und SN )!
Udi0
0,90 · UN
Id max =
=
R
R
U2
U2
PN = Udi0 · Id max = di0 = 0,902 · N = 4,285 kW
R
R
U2
SN = UN · IN eff = UN · Id max = 0,90 · N = 4,761 kVA
R
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 3: Netzgeführte Kommutierung
3
Seite 9
Netzgeführte Kommutierung
Gegeben sei die netzgeführte halbgesteuerte B2H-Brückenschaltung mit aktiver Last (R, L und
Gegenspannung U0 ) nach Abbildung 3.1. Die Schaltung wird ohne Netztransformator betrieben.
Am netzseitigen Eingang der Schaltung ist stattdessen eine Kommutierungs-Induktivität LK
angeordnet.
Daten: Netzspannung (Effektivwert):
UN
=
230 V
Netzfrequenz:
fN
=
50 Hz
Kommutierungs-Induktivität:
LK
=
1 mH
Laststrom (Nennwert):
IdN
=
100 A
α
=
90◦
Arbeitspunkt (Zündwinkel):
Im folgenden sollen für diese Schaltung die Kommutierungsvorgänge betrachtet werden. Für
den Arbeitspunkt α = 90◦ sind die Zeitverläufe von ud (t), id (t) und iN (t) in Abbildung 3.2
bereits (teilweise) gezeichnet.
In den Bereichen 2 bzw. 6 befindet sich die Schaltung im Freilauf : Die Dioden D2 und D4
führen den Laststrom id (t) = Id = const., d. h. ud (t) = 0 und iN (t) = 0.
In den Bereichen 4 (ud (t) = uN (t)) bzw. 8 (ud (t) = −uN (t)) liegt die Netzspannung an der Last,
jeweils ein Thyristor und eine Diode führen den Laststrom id (t).
Die Bereiche 1, 3, 5 und 7 sind Kommutierungsphasen mit den Überlappungswinkeln ü1 bzw. ü2
(ü1 und ü2 sind in Abbildung 3.2 nicht maßstäblich gezeichnet).
a) In welchen Zündwinkelbereichen kann die Schaltung als Gleichrichter bzw. als Wechselrichter
betrieben werden (Strom nichtlückend, Kommutierung noch vernachlässigt)?
Gleichrichter
(Udiα > 0):
0◦ ≤ α ≤ 180◦
Wechselrichter
(Udiα < 0):
nicht möglich (wegen D2 und D4 ist Ud ≥ 0)
b) Wie groß ist der maximale ideelle Gleichspannungsmittelwert Udi0 = f(UN ) (Formel und
Zahlenwert)?
Udi0
√
2 2
=
· UN = 0,90 · UN = 207 V
π
c) Wie lautet die Steuerkennlinie
vernachlässigt)?
Udiα
Udi0
= f(α) bei nichtlückendem Strom (Kommutierung noch
Udiα
1 + cos α
=
Udi0
2
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 3: Netzgeführte Kommutierung
uK
Seite 10
T1
id
D2
R
iN
LK
uN
L
ud
U0
T3
D4
Abbildung 3.1: B2H-Schaltung
ud (t)
uN
−uN
uK
Aü2
0
ωN t
ud
α
id (t)
α
ü1
ü2
ü1
ü2
Id
0
iN (t)
ωN t
Id
0
ωN t
−Id
Stromführende
Thyristoren
D2
T3
D4
Bereich
1
D2
T1
D2
T1
T1
D2
D2
D4
D4
D4
D4
D4
Freilauf
2
3
4
5
Freilauf
6
D2
T3
D4
D2
T3
7
8
ωN t
ωN t
Abbildung 3.2: Strom- und Spannungsverläufe bei der B2H-Schaltung für α = 90◦
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 3: Netzgeführte Kommutierung
Seite 11
Der Kommutierungsvorgang im Bereich 3 ist nun zunächst allgemein formelmäßig
unter den folgenden Annahmen zu berechnen:
• Laststrom Id ideal glatt:
id (t)
• Netzspannung uN (t) ideal sinusförmig:
uN (t)
=
Id = const.
√
=
2UN · sin (ωN t)
• Widerstände im Kommutierungskreis vernachlässigt:
RK
=
0
• Beginn der Kommutierung (Zündzeitpunkt):
ωN t
= α
• Ende der Kommutierung:
ωN t
= α + ü2
d) Welcher Thyristor wird bei ωN t = α (Beginn von Bereich 3) gezündet?
T1
e) Welche Ventile sind während der Kommutierung im Bereich 3 stromführend?
T1, D2, D4
f) Tragen Sie in Abbildung 3.2 (unten) für alle Bereiche die stromführenden Ventile ein!
Siehe Abbildung 3.2
g) Wie groß ist die Lastspannung ud (t) während der Kommutierung?
ud (t) = 0
h) Wie groß ist die Kommutierungsspannung uK (t) an der Induktivität LK ?
√
uK (t) = uN (t) − ud (t) = uN (t) = 2UN · sin (ωN t)
i) Zeichnen (und bezeichnen) Sie die Verläufe von ud (t) und uK (t) im Bereich 3 in Abbildung 3.2!
Siehe Abbildung 3.2
j) Die Kommutierungsspannung uK (t) an LK bestimmt den zeitlichen Verlauf des Netzstroms
iN (t) während der Kommutierung. Wie lautet die Differentialgleichung für iN (t)?
diN (t)
dt
√
uK (t)
uN (t)
2UN
diN (t)
=
=
=
· sin (ωN t)
dt
LK
LK
LK
uK (t) = LK ·
k) Skizzieren Sie in Abbildung 3.2 den Verlauf des Netzstroms iN (t) im Bereich 3!
Siehe Abbildung 3.2
l) Kennzeichnen Sie in Abbildung 3.2 die Spannungszeitfläche Aü2 , die durch die Kommutierung im Bereich 3 verloren geht!
Siehe Abbildung 3.2
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 4: Gleichstromsteller (Tiefsetzsteller)
4
Seite 12
Gleichstromsteller (Tiefsetzsteller)
Gegeben sei die Einquadrant-Gleichstromsteller-Schaltung mit aktiver Last nach Abbildung 4.1.
Die Last besteht aus der Gegenspannung U0 und der Induktivität LA (Widerstand RA = 0).
Die Quellenspannung UQ sei konstant.
a) Berechnen Sie allgemein die relative Einschaltdauer a =
mit RA = 0:
UA = U0
a=
te
T
als Funktion von U0 !
te
UA
U0
=
=
T
UQ
UQ
b) Zeichnen Sie für den gegebenen Arbeitspunkt a = 13 die zugehörigen Zeitverläufe von iQ (t),
iD (t) und uL (t) in Abbildung 4.2 ein!
1
2
Siehe Abbildung 4.2: uL (t) = · UQ bzw. − · UQ , siehe Aufgabenteil c)
3
3
c) Berechnen Sie allgemein die Schwankungsbreite des Laststroms ∆IA = f(UQ , LA , T, a)!
0 ≤ t ≤ te
te ≤ t ≤ T
uL (t) = UQ − U0 = (1 − a) · UQ
∆IA
uL (t) = LA ·
te
∆IA
LA ·
= (1 − a) · UQ
a·T
UQ
∆IA = a · (1 − a) · T ·
LA
uL (t) = −U0 = −a · UQ
∆IA
uL (t) = −LA ·
T − te
∆IA
−LA ·
= −a · UQ
(1 − a) · T
UQ
∆IA = a · (1 − a) · T ·
LA
uA (t) = UQ
uA (t) = 0
d) Für welchen Arbeitspunkt a ist ∆IA am größten?
Maximum von a · (1 − a) bei a = 0,5:
∆IA max =
T UQ
·
4 LA
e) Berechnen Sie den kleinsten nichtlückenden Laststrom-Mittelwert IA LG (Lückgrenze) für
diesen Arbeitspunkt a!
∆IA
2
d. h.: iA (t = 0) = iA (t = T ) = 0
iA (t = te ) = ∆IA
∆IA max
T UQ
∆IA LG (a = 0,5) =
= ·
2
8 LA
Lückgrenze bei IA LG =
f) Wie könnte ∆IA verringert werden (UQ fest vorgegeben)?
∆IA ↓ wenn LA ↑ bzw. T ↓
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 4: Gleichstromsteller (Tiefsetzsteller)
iQ
Seite 13
iA
S
UQ
uL
LA
uA
D
U0
Abbildung 4.1: Einquadrant-Gleichstromsteller
uQ (t)
UQ
UA
0
t
iA (t)
∆IA
0
t
iQ (t)
0
t
iD (t)
0
t
uL (t)
0
t
0
T
2T
Abbildung 4.2: Strom- und Spannungsverläufe (Einquadrant-Gleichstromsteller) für a =
Prüfungsvorbereitung
1
3
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 5: Mehrquadrant-Gleichstromsteller
5
Seite 14
Mehrquadrant-Gleichstromsteller
Gegeben ist die Gleichstromsteller-Schaltung nach Abbildung 5.2.
Die ein- und ausschaltbaren Ventile T1 bis T4 (Thyristoren) und die Dioden D1 bis D4 sind
im folgenden als ideale Schalter anzunehmen.
Die Last sei eine RL-Last mit Gegenspannung U0 . Die Induktivität LA der Last sei so groß,
dass der Laststrom IA als konstant (glatt) angesetzt werden kann.
Arbeitspunkt:
Quellenspannung
UQ
= const.
Laststrom
IA
= const. (positiv)
Lastspannungs-Mittelwert
UA
=
UQ
3
(Pulsweitenmodulation)
a) Markieren Sie die Strom-Spannungs-Quadranten in Abbildung 5.1, in denen die Schaltung
betrieben werden kann!
UA
IA
Abbildung 5.1: Betriebsbereiche (Quadranten) des Gleichstromstellers
b) Wie groß sind die an den abschaltbaren Ventilen T1 bis T4 statisch auftretenden Blockierbzw. Sperrspannungen?
Blockierspannung =
UQ
Sperrspannung
0
=
c) Welche möglichen Schaltzustände (d. h. welche diskreten Spannungszustände) kann die Lastspannung uA (t) annehmen?
−UQ , 0 V, +UQ
d) Zeichnen Sie den Spannungsverlauf uA (t) für den gegebenen Arbeitspunkt um die zugehörigen Stromverläufe in Abbildung 5.3 ein (eine von mehreren möglichen Lösungen)!
Siehe Abbildung 5.3 (2 Lösungen gezeichnet)
e) Wie groß sind der Quellenstrom-Mittelwert IQ und die übertragene Wirkleistung PQ = PA =
f(UQ , IA )?
IA
IQ =
(siehe Abbildung 5.3)
3
1
PQ = UQ · IQ = PA = UA · IA = · UQ · IA
3
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 5: Mehrquadrant-Gleichstromsteller
Seite 15
iQ
T1
D1
T3
RA
D3
uA
UQ
LA
U0
D2
iA
T2
D4
T4
Abbildung 5.2: Gleichstromsteller-Schaltung
uQ (t)
uQ (t)
UQ
UQ
0
uA (t)
t
0
t
uA (t)
UQ
UQ
0
t
−UQ
0
t
−UQ
iA (t)
iA (t)
IA
IA
0
t
iT1 (t)
0
t
iT1 (t)
IA
IA
0
iT2 (t)
t
IA
0
iT2 (t)
t
IA
0
iT3 (t)
t
IA
0
iT3 (t)
t
IA
0
t
iT4 (t)
0
t
iT4 (t)
IA
IA
0
iD1 (t)
t
IA
0
iD1 (t)
t
IA
0
iD2 (t)
t
IA
0
iD2 (t)
t
IA
0
iD3 (t)
t
IA
0
iD3 (t)
t
IA
0
iD4 (t)
t
IA
0
iD4 (t)
t
IA
0
iQ (t)
t
IQ
0
iQ (t)
t
IQ
0
t
−IQ
T
2T
0
−IQ
t
T
2T
Abbildung 5.3: Strom- und Spannungsverläufe der Gleichstromsteller-Schaltung
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 6: Zwischenkreis-Umrichter
6
Seite 16
Zwischenkreis-Umrichter
Gegeben sei die in Abbildung 6.1 dargestellte Umrichterschaltung, die in der ohmschen Last
RL den in Abbildung 6.2 (oben) gezeichneten Wechselstrom iL (ωL t) einstellt (90◦ -Blöcke mit
der Amplitude Id ).
Die Ventile T11 bis T14 des netzseitigen Stromrichters STR1 sind Thyristoren, die Ventile T21
bis T24 des lastseitigen Stromrichters STR2 sind ein- und ausschaltbar.
Der Strom id (t) = Id wird als ideal glatt angenommen (Ld sehr groß).
√
Netzspannung: uN (ωN t) = 2UN · sin (ωN t)
Verluste in den Leitungen, den Ventilen und der Drossel Ld sind im folgenden zu vernachlässigen.
Ld
Id
T11
T12
T21
T22
iL
uN
ud1
T13
Netz
ud2
T14
RL
T23
STR 1
T24
STR 2
Last
Abbildung 6.1: Einphasiger Umrichter mit R-Last
iL (t)
iL (t)
Id
0
−Id
iT21 (t)
Id
π
2π
ωL t
Id
0
iT22 (t)
π
2π
π
2π
π
2π
0
iT22 (t)
2π
π
2π
π
2π
π
2π
π
2π
ωL t
0
iT23 (t)
ωL t
0
iT24 (t)
ωL t
Id
π
2π
ωL t
Id R L
0
π
ωL t
Id
ωL t
Id
0
ud2 (t)
2π
Id
ωL t
Id
0
iT24 (t)
π
Id
ωL t
Id
0
iT23 (t)
0
−Id
iT21 (t)
0
ud2 (t)
ωL t
Id R L
π
2π
ωL t
0
ωL t
Abbildung 6.2: Strom- und Spannungsverläufe (einphasiger Umrichter) für einen Arbeitspunkt
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 6: Zwischenkreis-Umrichter
Seite 17
a) Um welchen Umrichtertyp handelt es sich hier?
Umrichter mit Stromzwischenkreis
b) Sind der netzseitige bzw. der lastseitige Stromrichter selbst- oder fremdgeführt?
• Der netzseitige Stromrichter STR1 ist
netzgeführt (fremdgeführt).
• Der lastseitige Stromrichter STR2 ist
selbstgeführt.
c) Tragen Sie in Abbildung 6.2 für den vorgegebenen Stromverlauf von iL (ωL t) die Ströme in
den Ventilen T21 bis T24 von STR2 ein!
Siehe Abbildung 6.2 (2 Lösungen gezeichnet)
Hinweis: Es gibt mehrere denkbare Lösungen. Entscheidend ist, dass der eingeprägte Zwischenkreisstrom Id nicht unterbrochen werden darf, d. h. in den Bereichen, in denen iL (t) = 0
gilt, muss Id über die Ventile T21, T23 oder T22, T24 weiterfließen können (am besten abwechselnd).
d) Wie groß ist die in der Last RL umgesetzte Wirkleistung PL = f(Id , RL )?
π
1
1Z 2
iL (ωL t) · RL d (ωL t) = · Id2 · RL
PL =
π
2
0
e) Zeichnen Sie in Abbildung 6.2 den zugehörigen Verlauf der lastseitigen Zwischenkreisspannung ud2 (ωL t) ein!
Siehe Abbildung 6.2
f) Berechnen Sie den Mittelwert der Zwischenkreisspannungen Ud1 = Ud2 = f(Id , RL )!
Aus Abbildung 6.2 zu entnehmen:
Ud1 = Ud2 =
Alternative Berechnung aus den Leistungen:
Pd1 = Pd2 = Ud1 · Id = Ud2 · Id = PL =
1
⇒ Ud1 = Ud2 = · Id · RL
2
1
2
1
· Id · RL
2
· Id2 · RL
g) Berechnen Sie den Zündwinkel α = f(Id , RL , UN ) des netzseitigen Stromrichters STR1!
√
√
2 2
2 2
B2-Schaltung:
Udi0 =
· UN
Ud1 =
· UN · cos α
π
π
!
π · Id · RL
√
α = arccos
4 2 · UN
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 7: Wechselrichter in Brückenschaltung
7
Seite 18
Wechselrichter in Brückenschaltung
Gegeben sei die einphasige Wechselrichterschaltung in Abbildung 7.2 (Wechselstrom-Brückenschaltung; Aufbau prinzipiell identisch mit einem Vierquadrant-Gleichstromsteller).
Die abschaltbaren Ventile T1 bis T4 un die Dioden D1 bis D4 können im folgenden als ideale
Schalter angenommen werden.
Die Wechselrichterschaltung wird in Grundfrequenztaktung betrieben. Die maximale AusgangsWechselspannung uL (t) = uL max ergibt sich durch gegenphasige symmetrische Steuerung der
beiden Halbbrücken 1 und 2.
Kleinere Ausgangsspannungen uL (t) werden durch Verkürzen der (positiven oder negativen)
Spannungsblöcke von uL (t) erzeugt (konstante Amplitude UQ ). Die beiden Halbbrücken 1 und 2
(d. h. die Spannungen u1 und u2 ) müssen hierfür in geeigneter Weise gesteuert werden.
uL (ωL t) = uL max
UQ
0
π
2π
3π
π
2π
3π
ωL t
−UQ
uL (ωL t) < uL max
UQ
0
ωL t
−UQ
Abbildung 7.1: Grundfrequenztaktung
Arbeitspunkt: UQ = const.
uL (ωL t) und iL (ωL t) nach Abbildung 7.3
uL (ωL t) = 90◦ -Blöcke, Amplitude UQ
iL (ωL t) = IˆL · sin (ωL t)
Prüfungsvorbereitung
Leistungselektronik – Grundlagen und Standardanwendungen
Aufgabe 7: Wechselrichter in Brückenschaltung
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a) Zeichnen Sie für den gegebenen Arbeitspunkt die Zeitverläufe der Spannungen u1 (ωL t) und
u2 (ωL t) in Abbildung 7.3 ein (eine von mehreren möglichen Lösungen)!
Siehe Abbildung 7.3 (2 Lösungen gezeichnet)
b) Zeichnen Sie die zugehörigen Verläufe der Ventilströme iT (ωL t) bzw. iD (ωL t) sowie des
Quellenstroms iQ (ωL t) in Abbildung 7.3 ein!
Siehe Abbildung 7.3
c) Skizzieren Sie in Abbildung 7.3 den Verlauf der Lastspannungs-Grundschwingung uL(1) (ωL t)!
Siehe Abbildung 7.3
d) Wie groß ist die Phasenverschiebung ϕL zwischen uL(1) (ωL t) und iL (ωL t)?
ϕL = 45◦ (siehe Abbildung 7.3)
e) Berechnen Sie den Quellenstrom-Mittelwert IQ = f(IˆL )!
π
2
IˆL
1 Z ˆ
IQ = · IL · sin (ωL t) d (ωL t) =
π
π
0
f) Berechnen Sie die übertragene Wirkleistung PL = PQ = f(UQ , IˆL )!
IˆL
PQ = UQ · IQ = UQ ·
π
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Aufgabe 7: Wechselrichter in Brückenschaltung
iQ
T1
D1
T3
D3 u1
UQ
Seite 20
iL Last
uL
D2
T2
u2 D4
T4
Abbildung 7.2: Einphasiger U-Wechselrichter
u1 (t)
u1 (t)
UQ
UQ
0
u2 (t)
ωL t
UQ
ωL t
UQ
0
uL (t)
UQ
ωL t
0
uL (t)
UQ
uL(1)
0
ωL t
−UQ
0
ωL t
uL(1)
ωL t
−UQ
iL (t)
iL (t)
ϕL
IˆL
ϕL
IˆL
0
−IˆL
iT1 (t)
ωL t
IˆL
0
−IˆL
iT1 (t)
ωL t
IˆL
0
iT2 (t)
ωL t
IˆL
0
iT2 (t)
ωL t
IˆL
0
iT3 (t)
ωL t
IˆL
0
iT3 (t)
ωL t
IˆL
0
iT4 (t)
ωL t
IˆL
0
iT4 (t)
ωL t
IˆL
0
iD1 (t)
ωL t
IˆL
0
iD1 (t)
ωL t
IˆL
0
iD2 (t)
ωL t
IˆL
0
iD2 (t)
ωL t
IˆL
0
iD3 (t)
ωL t
IˆL
0
iD3 (t)
ωL t
IˆL
0
iD4 (t)
ωL t
IˆL
0
iD4 (t)
ωL t
IˆL
0
iQ (t)
ωL t
IˆL
0
0
u2 (t)
0
iQ (t)
ωL t
IˆL
π
2π
3π
ωL t
0
π
2π
3π
ωL t
Abbildung 7.3: Strom- und Spannungsverläufe (einphasiger U-Wechselrichter)
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