Pathologie www.uni-wuerzburg.de/Pathologie/ Prüfungsgrundlage: alle Inhalte der Veranstaltungen Prüfungsfragenkatalog bald ?! im Internet Grundmann: Allgemeine Pathologie, Urban & Fischer qualitäsgeilbuch: Robbins Pathologic Basis of Disease 1. Vorlesung Mo-Do 1015-1100 2. Seminar : Ab nächster Woche: 2 Vorträge / 8 Wochen Ätiologie (Ursache), Pathogenese (Molekularpathologie), Histopathologie, Makropathologie, Klassifikation(en), Sonderformen (bei Tumoren auch TNM, -Grading), Epidemiologie, Normaler Verlauf und Komplikationen (bei Tumoren Metastasierung), Folgezustände bzw Prognose Dauer: max. 7 minuten, Themenvergabe in der ersten Woche Benotung in drei Stufen, max 35 punkte aus klausur, 15 aus vorträgen, ab 30 punkten bestanden 3. Histokurs 4. Prüfung: Mi 8.6. 1015 wörtliche Übersetzung: Lehre vom Leiden Lehre und Diagnostik der Krankheiten durch Untersuchung der Gewebe Methoden der Pathologie 1. Der Paraffinschnitt Fixation (3,5% Formaldehyd) 4-5mm Gewebdicke / 24h Einbettung (Entwässerung) 12h Schneiden (1-5 ym) + Färben 2-3h Diagnostik 2-3 min Schreiben + Versand 1-2 Tage 2. Der Schnellschnitt (Gefrierschnitt) 10-15min 3. Immunhistochemie zum Proteinnachweis 4. Molekularpathologie zum Nachweis von RNA oder DNA 5. Elektronenmikroskopie 6. Zytologie Färbungen in der Pathologie wie Histo.... HE usw Untersuchungs-“Materialien“ – Ausstriche, Tupfpräparate – endoskopisch gewonnene Biopsie Ohr, Nase+Nebenhöhlen, Mund-Pharynx-Larynx, Trachea, Ösophagus, Magen, Darm, Urogenital – Blindpunktionen Jamshidi, Leber, ... – gesteuerte Punktionen Vakuum-PE Mamma, CT/Ultraschall-gesteuerte Feinnadelpunktion – Op-“Material“ Kurettage (Prostata, Endometrium, ...) Exstirpation Makropathologie / Mikropathologie Pathologie der Anpassungsreaktionen und der Zellschäden Normale Homeostase ---“Reiz“---> Adaptation (->> Normale Homeostase) oder Zellschaden Adaptation – Atrophie einfach: Zellvolumen wird kleiner numerisch: Zellzahl wird kleiner – Hypertrophie Zellvolumen wird größer – Hyperplasie Zellzahl wird größer – Metaplasie reversibler Zellschaden – Ausfall der Funmktion für den Gesamtorganismus – Hydropische Zellschwellung – Verfettung irreversibler Zellschaden – Nekrose – Apoptose 12.4. Zelluläre Schädigung und Zelltod Ursachen der zellulären Schäden – Sauerstoffmangel: Hypoxie Ischämie – Physikalisch – Chemisch und medikamentös – Infektiös – Immunologisch – Genetische Defekte – Ernährungsstörungen Zellschädigung – Reversibel Funktionsverlust Zellhydrops Verfettung – Irreversibel Zelltod durch Apoptose / Nekrose Nekrose: intravitaler Zelltod – Zellschädigung + Tod führt zur Lyse der Zelle 2 – Ursachen: Störung O -Versorgung (Ischämie aber auch Radikalbildung) – Zellschädigung durch Störung Permeabilität Zellmembran (direkt oder O2 runter) Zentrale Rolle Ca2+-Homöostase -> intrazelluläre Erhöhung aktiviert zahlreiche Proteinsysteme Zelluläre Schädigung ist abhängig – von der Art der Schädigung Dauer+Intensität – von der Zellart Zielstrukturen zellulärer Schäden – Integrität der Zellmembranen – Sauerstoffverfügbarkeit – Proteinsynthese – Genetische Integrität Morphologische Veränderungen folgen der Schädigung (dem Zelltod), wenn kritische biochemische Systeme der Zellen ausser Funktion sind. Manifestationszeit: – reversible Zellschäden: Minuten – Zelltod: Stunden – Tage Autolyse: postnekrotischer Zellverdau durch Freisetzung zelleigener lysosomaler Enzyme Heterolyse: postnekrotischer Zellverdau durch zellfremde Enzyme Morphologische Erkennung der Nekrose Zytoplasma: – Eosinophilie – Vakuolisierung Kern: Karyolyse – Pyknose – Karyorrhexis – härmorrhagische Nekrosen Sonderformen: – Enzymatische Fettgewebsnekrose – Käsige Nekrose – Fibrinoide Nekrose – Gangrän – Beispiel: Angina pectoris- Herzinfarkt seit Jahren stenosierende Koronararteriensklerose Deckplattenaufbruch Koronarthrombose: partieller oder kompletter Lumenverschluss innerhalb von Minuten reversible und / oder irreversible Schädigung des Myokard Ischämie-> ATP-Mangel ->-> Zellverfettung (Ablösung der Ribosomen), metabolische Azidose (Glykolyse hoch), Zell-Hydrops (Na+-pumpe runter) Membranschäden, aktivierung lysosomaler Enzyme, Austreten zellulärer Enzyme Bsp: Manifestationszeiten bei Herzinfarkt Irreversible Schädigung 20-40 minuten Erste morphologische Zeichen 3-4- Stunden Koagulationsnekrose 6-12 Stunden Neutrophilie 10-24 Stunden Fibrolyse (Resorption) 3-7 Tage Granulationsgewebe 3 Tage – 6 Wochen Narbe 6 Wochen – 6 Monate Formen der Nekrosen – Koagulationsnekrose Ausfällung der Eiweiße: homogenisiertes rotes Zytoplasma Verlust der Zellhaften: Abrundung Kerne: Hyperchromasie – Zerfall – komplette Auflösung – Kolliquationsnekrose (Apoplex) Erweichung (Kolliquationsnekrose) Myelin-Abbau (Koagulationsnekrose der Eiweiße) – Kalkspritzernekrose (Pankreatitis) – käsige Nekrose (Tbc) – fibrinoide Nekrose (Rheumaknoten) 13.4. Apoptose Apoptose – physiologisch – Programmierter Zelltod in der Embryogenese – Hormonabhängige Involution: Endometrium Rückbildung der laktierenden Mamma – Wechselgewebe Proliferation – terminale Differenzierung – Apoptose – Differenzierung + Selektionsprozesse im Immunsystem etc. Apoptose – pathologisch – Apoptose virusinfizierter Zellen – Pathologische Atrophie bei Hormonmangel – Organatrophie nach Gangliatur oder Obstruktion - Speicheldrüsen, Pankreas, Niere – Immunologischer Zelltod – Neurodegeneration – Apoptoseresistenz bei Tumoren bei Apoptose bleibt Zellmembran erhalten, Zelle zerfällt in viele kleine apoptotische Körperchen (Ggs: Nekrose Zielorgan Zellmembran) molekulares Äquivalent der Apoptose: Vorgang der Kernzerstörung Endonukleasen spalten Chromatin zwischen den Nukleosomen Strickleiterphänomen bei DNA-Darstellung exogener vs endogener Signalweg exogener über Membranrezeptoren, wichtig: FAS – ligand endogen an Mitochondrien gebunden: Cytochrom C-Freisetzung über äußere Membran -> Caspasenaktivierung Keimzentrumsreaktion 90% gehen zugrunde Hypermutation, Selektion, Class switch FAS wird über die Liganden zum Trimer zusammengelagert „Todesdomäne aktiviert über FADD pro caspase 8 uswusf -> Apoptose Die Schritte bei der Auslösung von Apoptose durch zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) 1. Erkennung von Fremdprotein auf körpereigenem HLA 2. Zell-Adhäsion 3. Perforin-Porenbildung (Todeskuss) 4. Entleerung des Inhalts der Granula der CTL in die Zielzelle (Granzym B, TIA-1) 5. Aktivierung von Caspasen Pathologische Ablagerungen – Stoffwechselprodukte – Pigmente – etc. intrazellulär <-> extrazellulär Typen intrazellulärer Ablagerungen – Ablagerung von Fetten bei abnormalem Stoffwechsel – Fehlproduktion von Proteinen (Proteinfaltung, Transport) -> Stauungsvorgänge, Proteinablagerungen – Fehlendes Enzym -> Lysosomale Speicherkrankheit: ansammlung endogener Materialien – Internalisierung unverdaulicher Materialien -> Akkumulation exogener Materialien Leberverfettung: Ursachen: – Alkohol – Fettsucht – diabetes mellitusGröße normalerweise 1,5 kg – histologisch lauter fettvakuolen überall – diabetische fettleber: intranukleäre vakuolen bei ischämie kann herz verfetten, arterielle kapillarstrecke hat noch genug O2 α1-Antitrypsin-Mangel -> Ablagerungen in Leberzellen -> Proteinasen werden nicht inaktiviert -> führt idR zum Lungenemphysem, häufig auch Leberzirrhose Alkoholisches Hyalin („'Hirschgeweih“): ansammlung zytoplasmatischer Proteine bei starkem Alkoholgenuss Milchglashepatozyten (HBs) bei Hepatitis B – Infektion Pigmente endogen: – Lipofuscin – Hämosiderin – Malariapigment – Melanin – Bilirubin exogen: – Kohle – Silikate – Tätowierung 14.4. Entzündung Definition: Reaktion vaskularisierten Gewebes auf eine Zellschädigung Tumor, Rubor, Calor , Dolor, Functio laesa Kernpunkt: die Gefäßreaktion (Zellen: Monozyt, Granulozyt, Lymphozyt / Moleküle: Komplement, Akut-Phase-Proteine) im Gewebe eine Fülle von Zellen, die Übertrittsregulation betreibt verschiedene Reaktionsmöglichkeiten z.B. auf Bakterien/Viren Hyperämie (Weitstellung der Gefäße) entzündliche Stase (Stromverlangsamung, große Teilchen nicht mehr gefäßzentral) Leukozyten-Margination Transmigration Kapillargebiet bei Entzündung : arteriolen normalerweise durch präkapilläre sphinkter eng gestellt gehen bei Entzündung auf (Histamin -> gl. Muskulatur) : Kapillaren weiten sich (Hyperämie), Öffnung des kompletten Kapillarbettes, Serum tritt ins interstitium aus (Leukos speziell in postkapillären Venolen) Histamin-empfindliches Endothel -> Permeabilitätssteigerung -> Ödem , Stase Schritte der Leukozyten-Emigration 1. Rollen Selektine und Selektin-Liganden vermitteln kurzzeitige Adhäsion 2. Chemokin-Kontakt (7-fach Transmembran Rezeptor) 3. feste Adhäsion Integrine (Ändert Konformation wird aktiviert durch G-Protein) , Adhäsions-Moelkül (z.B. ICAM) 4. Transmigration Zeitverlauf und Pathogenese der Entzündungen Minuten perakute Entzündung Stunden bis Tage akute Entzündung Natürliche Immunität: Komplement + Phagozytose Wochen subakute Entzündung Wiederholt aktivierte natürliche Immunität Adaptative Immunität: Lymphozyten, Plasmazellen Monate; Jahre, Jahrzente chronische Entzündung bsp.: Appendizitis akute Eitrige Entzündung Ätiologie: Epithelschaden, Ulzeration (Barriere-Funktion) (Terminologie nur im Magen: Ulcus : Tiefreichend (bis submucosa und weiter) Erosio: betrifft nur mucosa, ohne Zerstörung der M. Mucosae) Pathogenese: Schleimhaut-Ischämie, Koprolith, Kirschkern, Zahnstocher, Würmer... Verlauf: Ulzeration, Phlegmone (diffuse eitrige Entzündung eines Gewebes ), Gangrän Komplikationen : Perforation (gedeckte Perforation: perityphlitischer Abszess, freie Perforation: diffuse Peritonitis (Bauchhöhlen-Empyem) Zeitablauf: wenige Stunden ~18h ~2-3 Tage ~3-5 Tage Do nachmittag Bauchweh (Ulzeration) Fr früh erste Konsultation (Phlegmone) Fr nachmittag 2te Konsultation (evtl schon Gangrän) Fr abend Klinikeinweisung + Op kann es zur Perforation kommen 18.4. Mediatoren der Entzündung Zeitablauf der Mediator-Wirkungen Sofort-Reaktion (Sekunden bis Minuten) – Hyperämie – Vasodilatation – Permeabilitätssteigerung – Ödem (makroskopisch sichtbare Folgen der Gefäßreaktion... Tumor, Rubor, Calor, Dolor..) vermittelt durch Histamin, Komplement (C3a, C5a), Kinin-system verzögerte Reaktion (Beginn nach 2-3 h , Dauer 2-3d) – Leukozyten-Emigration – Zell-Aktivierung – Phagozytose – respiratory burst (Bildung von Sauerstoffradikalen) – Weiterführung der Gefäßreaktion vermittelt durch Komplement (C5a), Leukotriene (LTB4), Prostaglandine, NO, PAF, Interleukine und Chemokine Spät-Reaktion (wenige Tage bis Monate) Mediatoren der Sofort- und der verzögerten Reaktion werden rezidivierend aktiviert Zusätzliche Aktivierung des adaptativen Immunsystems Herkunft der Mediatoren – Speichergranula -> Histamin (Serotonin) – ER -> Zytokine (Interleukine, Chemokine) – Lysosom -> Lysosomale Enzyme, Sauerstoffradikale – Membranphospholipide -> Prostaglandine, Leukotriene, Lipoxine, PAF – Leber -> Komplementsystem, Akut-Phase-Proteine, Kininsystem, Blutgerinnungssystem Mastzell-Degranulation physikalischer Reiz Ag-induzierte Kreuzvernetzung von Fcepsilon-Rezeptoren C3a und C5a (anaphylatoxine) Histamin-freisetzende Proteine von Leukozyten, Neuropeptide, Zytokine (Il-1, Il-8),... Das Komplementsystem Das natürliche Immunsystem steuert in den ersten Stunden und Tagen sowohl die entzündliche Gefäßreaktion als auch die Abwehr der eingedrungenen Erreger wie erkennt das natürliche Immunsystem die Erreger? „Rezeptoren“: vererbt, hoch-spezifisch für ganze Erreger-Gruppen (z.B. LPS für alle Gram-negativen Bakterien), hoch-konserviert – lösliche „Rezeptoren“ (Komplement) – membranständige „Rezeptoren“ (Phagozytose (Mannose, Lektine)) – Aktivierung proinflammatorischer Gene via NF-kappaB (Toll-like Rezeptoren (z.B. auf NK-Zellen)) (Interferone, HLA, Chemokine, Zytokine...) Aktivierung der APC (antigen-präsenter-Zellen) und damit des adaptativen Immunsystems Aktivierung: selbst-verstärkende Protein-Kaskade „klassischer Aktivierungsweg“ (eigentlich unphysiologisch): Ag-Ak-> C1-> C2-> C4-> C3 – Lektin-Aktivierungsweg: Mannose/Fukose-bindendes Protein-> C2-> C4-> C3 – Alternativer Aktivierungsweg: B-> D-> C3 C3 -> – Opsonisierung + Phagozytose – Membran-Poren bildender Komplex – Mediatoren der entzündlichen Gefäßreaktion und Chemokine für Neutrophile und Makrophagen – die Wirkung des Komplementsystems ist räumlich stets begrenzt extrem kurze Halbwertszeit aller Komponenten (ms) Wirkung ausschließlihc in kovalenter Bindung (C4) an Zellmembran Phagozytose intra- und extrazellulärer Verdau sind gekoppelt „respiratory burst“ : Bildung von Sauerstoffradikalen ausserdem brauchen wir Fe2+, MPO, Cl- -> Bildung von Hypochlorsäure (Hauptabwehrprodukt gegen Bakterien) Das Kinin-System 1. Mediatoren der Sofortreaktion 2. Verknüpfung von Blutgerinnung mit - Entzündung - Schmerz - Komplementsystem - Fibrinolyse - Verdau der extrazellulären Matrix HMW-Kininogen ---Kallikrein---> Bradykinin Permeabilität Vasodilatation usw... Kontakt-Aktivierung des Kininsystems negativ geladene Oberfläche (Kollagen, Bakterien, aktivierte Thrombozyten es checken ein HMW-Kininogen, Prä-Kallikrein, XII XII-> XIIa, Prä-Kallikrein -> Kallikrein, die aktivieren sich gegenseitig Kallikrein aktiviert – HMW-Kininogen zu Bradykinin – Plasminogen zu Plasmin -> Matrix-Metalloproteasen kann zur beinvenenthrombose u.a. führen (Möglichkeit der Entzündungsauslösung ohne einen Erreger Prostaglandine und Leukotriene Ausgangspunkt: Membranphopholipide.... Arachidonsäurefreisetzung (z.B. Phospholipase a2)... daraus – Leukotriene (LTx) – Thromboxane (TXx) – Prostaglandine (PGx) – Prostacycline (PgI2 u.a.) Vasokonstriktion , Vasodilatation, Permeabilität, Chemokin.... 19.4. Wirkungsradius der Mediatoren autokrin parakrin endokrin NO • autokrin/parakrin • wirkt vasodilatatorisch (anti-hypertensiv) • hemmt Thrombozytenaggregation • hemmt die Leukozyten-Extravasation • hemmt die Mastzell-Aktivierung -> antiinflammatorisch Chemokine sind zumeist von Makrophagen gebildete Zytokine mit zwei wesentlichen Wirkungscharakteristika: – Aktivierung anderer Zellen, und – Chemotaxie (Rollen, Chemokin-kontakt, feste Adhäsion, Transmigration) Klassen: (X beliebiges Molekül, L Ligand) – CXCL1-15 – CCL1-28 – XCL Klasse Rezeptoren Liganden (bsp) Zielzellen (bsp CXCL1-15 CXCR1-5 CXCL1 (Gro alpha) CXCL8 (IL-8) Neutrophile CCL1-28 CCR1-10 CCL2 (MCP1) CCL5 (RANTES) CCL11 (Eotaxin) Makrophagen Makrophagen Eosinophile XCL1-2 XCR1-2 CX3CL1 CX3CR1 Komplexes Regulationsnetz, in das medikamentös fast nicht eingegriffen werden kann Die Allgemeinreaktionen der Entzündung Fieber „schlechter“ Schlaf Leukozytose CRP, BSG,... Kreislauf-Depression Wirkungen von Interleukin 1 und TNF alpha Systemische Wirkungen Leber Akut-Phase-Reaktion (Sekretion von CRP,SAA,Fibrinogen, etc) Knochenmark gesteigerte Bildung von Neutrophilen, Monozyten und Thrombozyten ZNS Veränderung von Schlaf, Appetit und Thermoregulation Lokale Wirkungen Endothel Leukozyten-Emigration, „Sensibilisierung“ für Chemokine Fibroblasten Proliferation, Kollagen-Bildung, Prostaglandin-Synthese Leukozyten Zytokin-Synthese, „Priming“ für andere Mediatoren Klassifikation der Entzündungen nach der Zusammensetzung des Exsudates Transsudat: Extravasal mit geringer Eiweißkonzentration (Serum) Exsudat: Extravasal mit hoher Eiweißkonzentration (Serum, Komplement, Fibrin, u.a.) höheres spezifisches Gewicht Typen: serös, serös-schleimig, hämorrhagisch, fibrinös, fibrinös-eitrig, eitrig, chronisch Seröse Entzündungen Pathogenese: akute Gefäßreaktion (Histamin, C3a, C5a, PgD, LTC+D+E) Vorkommen: Randbereich jeder Entzündung kann zu serösen Ergüssen der Körperhöhlen führen allergische Rhinitis/Sinusitis/Konjuktivitis (rein seröse Entzündungen) Quincke-Ödem des Larynx Quaddel-Bildung, Urticaria serös-schleimige Entzündung Der „Schnupfen“ Virusinfektion „Inkubations-Zeit“ Ausbildung der adaptiven Immunantwort CTL-induzierte Zerstörung infizierter Zellen evtl. bakterielle Superinfektion über Prostaglandinsystem massive Schleimbildung in den Mucosae -> Bakterien“ausspülung“ hämorrhagische Entzündung es kommt zur Blutungen... immer wenn das Endothel zerstört wird zytopathogene (zum Untergang der infizierten Zellen führende) Viren, die Endothelzellen befallen • Grippe (Influenza) • typische hämorrhagische Fieber: Dengue, Gelbfieber, Lassa, Ebola, Marburg-Virus... Pankreatitis Pathologie – Ödem- (Serum-Lipase): akute interstitielle Pankreatitis (im Prinzip harmlos) – tryptische Nekrose: akute tryptische Pankreatitis (die Enzyme fangen an aktiviert zu werden, Verdau setzt ein -> Kalkspritzernekrosen, Fettseifenbildung) – Gefäßzerstörung: hämorrhagisch-nekrotische Pankreatitis (quantitative Steigerung, gefäßverdauung, Letalität extrem hoch) – rezidivierende akute Pankreatitis: „chronische“ Pankreatitis systemische aktivierung der Entzündung über Trypsin ->-> Komplement Ätiologie • 80% sind mit Gallensteinen und/oder Alkoholkrankheit assoziiert • 10-20% der aktuen Pankreatitis sind „idiopathisch“ Pathogenese enzymatische Selbstverdauung Komplikationen • tryptische Peritonitis • bakterielle superinfektion • Sepsis • exokrine (selten später auch endokrine) Pankreasinsuffizienz fibrinöse Entzündung alle Entzündungen an Organ-/Körperoberflächen z.B. „trockene“ Pleuritis mit Crepitationen, „feuchte“ ohne -> führt zur Verklebung der serösen Häute -> Narbengewebe -> Pleura-/Perikardschwiele , im Darm: Bride (dozentenform) Folgen der fibrinösen „Serositis“: – Resorption des Fibrin, Regeneration des Mesothel -> restitutio ad integrum – Verklebungen – Verwachsungen nach 2-3 Wochen Ausbildungen von Granulationsgewebe nach 4-8 Wochen Ausbildung von Narben („schwielen“, „briden“) Massive Schwielen bei Kriegsverletzungen Komplikationen der Serosa-Schwielen – Herz: Perikarditis konstriktiva – Lunge: erhöhte Atemarbeit, Skoliosen, Dystelektasen, rezidivierende Pneumonien, Pneumothorax – Darm: Motilitätsstörungen, Briden-Ileus, Verwachsungs-Bauch 20.4. Die Klassifikation der Herzbeutel-Ergüsse (als Bsp. Für weitere Räume) serös Begleit-Reaktion bei Entzündung Transsudat bei chronischer Rechtsherz-Insuffizienz (chylös bei Lymphabfluss-Störung) fibrinös bei eitriger und / oder hämorrhagischer Perikarditis eitrig bei Pneumonie bei Septikopyämie bei eitriger Myokarditis / Endokarditis hämorrhagisch bei Tuberkulose bei Perikarditis karzinomatosa (die wiederum bsp Bronchialkarzinom) eitrige Entzündung Formen: – Ulzeration Epitheldefekt – Abszess abgegrenzt – Phlegmone diffus sich ausbreitend – Empyem Eiter in präformierter Körperhöhle (auch Gelenkhöhlen) Divertikel: Ausstülpung der Mucosa durch die Muscularis hindurch in das pericolische Fettgewebe Gangrän: bakterielle Infektion nekrotischen Gewebes Gallenblasengangrän erst Gallenblasen-Hydrops, dann sekundäre (aszendierte oder hämatogene) Infektion gangränöse Appendizitis Entwicklung im Zeitverlauf der akuten eitrigen Appendizitis Zehen-/Vorfuß-Gangrän (des Diabetikers) ischämische Gewebe-Nekrose („trockene“ Gangrän), die dann bakteriell infiziert wird („feuchte“ Gangrän) Gasgangrän (Gasbrand) Infektion durch Clostridium perfringens / C. Septicum, die nekrotisches Gewebe besiedeln und / oder durch Toxine (DNAsen, Phospholipasen, Kollagenasen) die GewebeNekrose induzieren Angina Plaut-Vincent Gemeinsame Infektion durch Fusobakterien (Fusobakterium necrophorum oder Eubakterium Plautii) und Spirochäten (Treponema Vincenti). Bei Befall der Gingiva „Stomatitis aphtosa“. Bei Unterernährung (nach Masern) Mund-/Wangengangrän (Noma) mit perforierenden Gewebedefekten nekrotisierende Entzündungen Spezialfall: bei KM-Aplasie (Agranulozytose), zB nach Zytostatika-Therapie. Häufigste Komplikation sind die tiefen Mykosen. Im Darm kann es zur neutropenischen Kolitis mit endogener Infektion durch Darmbakterien (Gram-negative, Clostridien) kommen chronische Entzündung – chronisch-granulierend – chronisch-granulomatös – chronisch-atrophisch chronisch-atrophisch – chronisch-atrophische Gastritis – viele Autoimmunerkrankungen , z.B. lymphozytäre Thyreoiditis (Hashimoto) – Emphysem bei chronischer Bronchitis Lungenemphysem: irreversible Zerstörung der Alveolarsepten (enzymatischer Verdau durch Granulozyten/Makrophagen)(kein Lungenkollaps bei Eröffnung des Pleuraspaltes), die meisten Patienten sterben am Rechtsherzversagen, 1/3 Alveolarsepten reicht unter Ruhebedingungen aus deswegen spät symptomatisch Formen: 95% zentro-azinär, 5% paraseptal/irregulär (Narben-E.), <1% pan-azinär 21.4. Die chronisch-granulierende Entzündung protrahiert verlaufende akute Entzündung, wenn der auslösende Reiz nicht beseitigt werden kann Cholecystolithiasis Zusammensetzung der Galle : – 80% Wasser – Cholesterin – Gallensäuren – Lecithin – Bilirubin Steinarten: – Cholesterin-Steine – gemischte Stein (Ca2+-Oxalat, Cholesterin) – Pigment Steine Prinzip: Löslichkeitsprodukt wird überschritten Klinik und Pathologie: – Phospholipasen spalten luminales Lecithin zu Lysolecithin – Lysolecithin + Gallensäuren zerstören die luminale Zellmembran – Granulationsgewebe destruiert: lysosomale Enzyme, Radikale; MMPs (Matrixmetalloproteasen) die chronisch-granulierende Cholezystitis führt zur Pericholezystitis Akuter Gallenblasenhydrops – Steinverschluss des D. Zystikus – Epithelischämie im D. Zystikus – Entzündung im D. Zystikus (Tumor, Rubor, Calor, Dolor) – evtl. Hydrops der Gallenblase – „Kompartment-Syndrom“: Nekrose der gesamten Gallenblasenwand – Bakterielle Superinfektion (Aszension) – Gangrän Matrix – „Stützfunktion“ – Voraussetzung für Zell-Migration – Die Zell-Matrix-Bindung durch Integrine reguliert u.a.: Zellwachstum Zelldifferenzierung – Matrixmoleküle binden Wachstumsfaktoren (FGF's) enzymatische Freisetzung der Wachstumsfaktoren (FGF's) zB durch MMPs oder Plasmin – Matrixmoleküle binden Wasser und Minerale – – – Abbau der Matrixmoleküle ist Voraussetzung der Morphogenese Wund-Heilung Tumor-Wachstum und Metastasierung Matrixmoleküle werden von Epithelzellen und Bindegewebszellen sezerniert Matrixmoleküle werden kontinuierlich durch interstitielle Enzyme modifiziert Störung der Sekretion und des Umbaus ist Voraussetzung z.B. der Arthrosis deformans Häufige Matrix-Moleküle – faserige Struktur-Proteine: Kollagen(e),... – Vernetzung: Fibronektin, Laminin,... – ... Basalmembran: Kollagen Typ IV, Laminin, ... „was der Granulozyt kann muss die Epithelzelle lernen wenn sie maligne werden will!“ Proteoglykane: Hyaluronsäure, Zentralprotein, Saccaride Wundheilung „per primam“: – 24h Schorf – 3-7d Granulationsgewebe – 1-2 w Restitutio ad integrum „per secundam“ – 1-2 w Narbe Pathologie – Infektion – Fremdkörper-/Fadengranulome Fisteln – Narben-Dehiszenz (Narben-Bruch) mechanischer Druck/Zug Ischämie Neuropathie (Diabetes mellitus) Hämatom-Serom – Granulations-Gewebs-Polyp (pyogenes Granulom, „wildes Fleisch“) – hyperplastische Narben – Keloid – Kontrakturen „Reifung“ des Narbengewebes – erst Neutrophile – dann Makrophagen (½ Tag) – Endothelzellen (ab Tag 5) – Fibroblasten (1 Woche) – Kollagen (2 Wochen) 25.4. Angioneogenese ...gibt es beim Erwachsenen – physiologisch Ovar Endometrium – pathologisch Granulationsgewebe (z.B. R.A., M.Chron) Tumorstroma diabetische Mikroangiopathie - Retinopathie - diabetische Beingangrän könnte man die Angioneogenese hemmen -> Tumorwachstum verhindern Schritte der Angioneogenese 1. Abbau der Basalmembran + perivaskulären Matrixmetalloproteasen 2. Migration und Chemotaxie des Endotehl 3. Proliferation des Endothelzellen 4. Lumenbildung und Wachstumshemmung des Endothel; Bildung der neuen Basalmembran 5. abdichtung , „Remodeling“ „...maligne Tumoren sind Wunden, die nicht heilen...“ Bakteriämie (bakterien im blut, häufig, bsp: Zähneputze: kleine schleimhautverletzung: also bakteriämie), Septikopyämie (mehr, insbesondere virulente bakterien: entscheidendes kriterium: bildung von abszessen in anderen organen, typische zielstellen: myokard, hirnabszess, osteomyelitis; eintrittspforten: jede öffnung, häufig über prostatitis, pneumonie, zähne, nnh...all die eitrigen entzündungen; mögliche komplikation endokarditis, deswegen immer herzuntersuchung), Sepsis (völliigg anderes krankheitsbillld.. gibt's auch ohne bakterien im blut und abszesse... generalisierte aktivierung von entzündungsmediatoren, immer hohes fieber, akut-phase-proteine u.a. -> viele patienten mit septikopyämie haben das oft nicht , mit antibiotika nicht mehr heilbar) Wann kommt es zur Blutgerinnung? Virchow-Trias – Endotheldefekt – Strömungsverlangsamung – Hyperkoagulabilität grobe Unterscheidung: – Abscheidungs-Thrombus (Restfluss möglich -> Zahn'sche Linien) – Gerinnungs-Thrombus (kein Fluss mehr, glatte Oberfläche, frische appositionelle Thrombose Die häufigsten Streuquellen der Thrombembolien im venösen System: – tiefe Beinvenen – Beckenvenen im arteriellen System: – – – – offenes Foramen ovale („gekreuzte Embolie“) Herzwand-Aneurysma linker Vorhof bei Vorhof-Flimmern Herzklappen Virchow'sche Trias: Thrombose bei Stase: – Bein- / Beckenvenenthrombose Thrombose bei Endotheldefekt – Koronarthrombose beim Herzinfarkt – Trousseau-Syndrom (maligner Tumor bricht in das Gefäßsystem ein) Thrombose bei Hyperkoagulabilität – Exsikkose – Polyzythämiea vera – Essentielle Thrombozythämie Die Blutgerinnung beginnt mit der Thrombozytenaktivierung! Ohne Thrombozyten nix zu machen.... Der Aufbau eines Blutgerinnsels 1. Kollagen, vWF 2. Adhäsion (gpIb): ADP, 5-HT, TxA2, PF4 (was wir so in den Thrombozytengranula haben, fördert 4.) 3. Endothel-“Abwehr“ (PgI2, NO).. da wo es intakt ist 4. Anlagerung weiterer Thrombozyten 5. Aktivierung der Gerinnungskaskade (vorher keine Gerinnungsfaktoren am Start) 6. Fibrin-Polymerisation 7. Einlagerung von Erys+Leukos Die Blutgerinnung ist eine sich selbst verstärkende Enzymkaskade, die sich nur auf einer aktivierten Zellmembran ausbreiten kann. Membran-“Aktivierung“ Phospholipid-Verteilung Cholin-Phospholipide (normal aussen) + Amino-Phospholipide (normal innen) bei Aktivierung wird diese Anordnung „umgedreht“ 30k tödliche Lungenembolien pro Jahr in deutschland Ursache familiärer venöser Thrombosen – bis 1990 bekannt: (10% der fam. ven. Thrombosen) AT III-Mangel Protein C-Defekt Protein S-Defekt – 1993 Beschreibung Faktor V Leiden – Mutation (20-50% der fam. ven. Thrombosen, Prävalenz: 3-8,5% der Bevölkerung deswegen Screening kontraindiziert) heterozygot: 5-10faches Risiko homozygot: 50-100faches Risiko – 1996 Beschreibung Faktor II-Polymorphismus 20210 8% Prävalenz: 1% der Bevölkerung Verbrauchskoagulopathie (disseminierte intravaskuläre Gerinnung, DIC) systemische Aktivierung der intravaskulären Gerinnung Thrombopenie Faktor-Mangel Blutungen ganz Charakteristisches Zeichen der Sepsis bzw eine Komplikation davon Endstation Verblutung Petechien in sämtlichen Organen (also nicht nur die aussen sichtbaren) Zusammenfassung am Bsp der Arteriosklerose Fette (LDL) werden unter das Endothel in die Media verlagert Phospholipide -> Endothelaktivierung (1. Schritt bei der Entzündung) high-oscillatory shear stress (an Abgang von Arterien aus größeren Arterien: Druckschwankungen -> Expression von Adhäsionsmolekülen + NfkappaB auf Endothel Entzündliches Exsudat enthält aufgrund der Zusammensetzung Thrombozyten, Monozyten und Lymphozyten (Nk + TH1) -> Extravasation Monozyt -> Makrophage – scavenger Rezeptor: OxLDL, Apoptosen, Endotoxin – Toll-like Rezeptoren : Bakterien, DNA, Stress-Proteine Aktivierung des Makrophagen IL-1, TNFalpha, etc; respiratory burst; Proteasen; N-Radikale Antigenspezifische T-Zellen werden aktiviert ->über IFNgamma Aktivierung der proinflammatorischen Faktoren -> Hochregulation von Il1, TNFalpha -> IL6, CRP,Fibrinogen Anti-inflammatorische Mediatoren IL10, TGFbeta, TH2 (wichtig: mangelt es an ihnen -> problem) leptin, adiponectin, resistin -> proinflammatorische Wirkung -> Metabolisches syndrom Wodurch wird die Arteriosklerose ausgelöst? Chlamydien? Herpes ? CMV? Schwache Zusammenhänge, keine kausalen Faktoren Plaque-Ruptur (Aneurysma-Bildung) über Aktivierung von Makrophagen oder Blutgerinnung : Plasmin: MMP's Plasmin < -- Thrombozyten und Fibrin Cystein-Proteasen Serum-Spiegel von Entzündungsmarkern korreliert mit dem Risiko der Koronarthrombose CRP, Pentraxin 3, Fibrinogen, IL-7, IL-8, sCD40-L, BSG 27.4. Krankheiten des Immunsystems – Hyperimmunreaktionen – .. – ... Die Hyperimmunreaktionen Typ I Anaphylaxie Typ II Antikörper mediiert Typ III Immunkomplex-mediiert Typ IV verzögerte T-Zell Reaktion Typ I Hyperimmunreaktion: Anaphylaktischer Typ – Die Immunantwort führt zur Freisetzung vasoaktiver und spasmogener Substanzen, die auf glatte Muskulatur und proinfallmatorische Zytokine Wirken – Schnell sich entwcikelde Reaktion (Sofortreaktion) nach Bindung von IgE an Mastzellen oder Basophile – Systemisch (Injektion-Schock) oder lkal (Haut, Schleimhaut des GI, der Nase , der Bronchien...) – 2 Phasen: Initialphase – minuten (Vasodilatation, -permeabilität) – Spätphase -stunden (entzündungsinfiltrat, epithelschäden) mastzellen aus dem KM, weitverbreitet im gewebedefektenin der umgebung von blutgefässen, nahe nerven, in subepithelialer lokalisation cytoplasmatische granula mit biologisch aktiven aminen mastzell-degranulation toxine, physikalischer reiz antigen-induzierte kreuzvernetzung von IgE Fc-Rezeptoren C3a und C5a (Anaphylatoxine) Histamin-freisetzende proteine von leukozyten, neuropeptide, zytokine (il-1 , il-8,...) Die allergie 1. Antigen-kontakt -> IgE 2. Antigen-kontakt -> seröse Entzündungen die normergie 1. antigen-kontakt -> IgG 2. antigen-kontakt -> 1. Kontakt Antigen (Pollen) APC Thelfer Zytokine Ak-Produktion durch B-Zellen Allergiker / Normergiker 2. Kontakt Mastzell-Mediatoren 1. Primär histamin, adenosin, chemotaktische faktoren für eos + neutr , tryptase, chymase 2. sekundär lipid-mediatoren lt, b4, c4, d4, pgd2, paf zytokine tnfalpha, il-1, il-3, il-4, il-5, il-6, gm-csf, mip-1alpha, mip-1beta Die Allergie – Bereitschaft zu diesen Reaktionen vererbt – Atopie-Prädisposition – Atopiker haben höhere IgE-Level und mehr Il4-produzierende TH2-Zellen – Positive familiengeschichte in 50% – allergie-“loci“ in 5q31, 6p (HLA!), 11q13 allergischer nasen-polyp (histopatho): schleimhautverbreiterung/-schwellung eosinophilen-immigration (hohe Eosinophilie) Der anaphylaktische Schock Anaphylaxie ist die systemische Aktivierung der Mastzellen und / oder des Komplementsystems, gefolgt von generalisierter Ödembildung mit der Folge des hypervolämischen Schocks Type 2 Hyperimmunreaktion Antikörper-mediierter Typ – Immunantwort mediiert durch AK gegen Antigene, die auf Zelloberflächen oder der extrazellulären Matrix vorliegen – intrinsische oder extrinsiche antigene – effektormechanismen: komplementsystem, phagocyten – Verschiedene formen: 1) Komplement-abhängig 2) AK-abhängigege Zell-mediierte Zytotoxizität (ADCC) 3) antikörper-mediierte zelluläre dysfunktion 2) ADCC: z.B. Transfusions-REaktion, Erythroblastis fetalis, autoimmunhämolytische Anämie, Thrombopenie 3) -> myasthenia gravis: antikörper gegen acetylcholin-rezeptor Pemphigus und Pemphigoid Zerstörung der Hemidesmosomen (Pemphigoid) bzw der Desmosomene (Pemphigus) durch Auto-Antikörper gegen Proteine der Desmosomen/Hemidesmosomen Typ 3 Hyperimmunreaktion Immunkomplex-mediierter Typ (Häufig) – Antigen-Antikörperkomplexe, die das Komplementsystem aktivieren und dadurch zu Gewebeschäden führen – Exogene-endogene Antigene – zirkulierend-extravaskulär – systemisch – lokalisiert (arthrus-reaktion, experimentelle immunkomplex-erkrankung) – z.B. Glomerulonephritis bei Antigen-Ablagerungen auf der glomerulären Basalmembran, Arthritis Schema der Pathogenese Immunkomplex-mediierter Gewebeschäden siehe Lehrbuch – – – – – – – Systemischer Lupus erythematodes Polyarteritis nodosa Poststreptokokken- GN Akute GN Rekative Arthritis Arthus-Reaktion Serumkrankheit-Prototyp Bsp: Glomerulonephritis (Typ II oder III) Immunkomplexe aktivieren Komplement – C3a und C5a lösen dann die entzündliche Gefäßreaktion und Neutrophlien chemotaxie ausbreiten Immunkomplex-Typ : AntiBasalmembran-Autoantikörper-Typ (selten: GoodpastureSyndrom) Typ 4 Hyperimmunreaktion 1 ) Verzögerte Spätreaktion Cd4+ T-Zell mediiert – Initiiert durch spezifisch sensitivierte T-Lymphozyten – Immunologische Antwort auf intrazelluläre Mikroben, Viren, Pilze, Protozoen und Parasiten – Kontaktallergie – Transplantatabstossung – Tumorimmunologie z.B. Tuberkulin-Reaktion Zweitkontakt: Granulombildung Blutmonozyt -> – Fremdkörper-Riesenzelle – Epitheloidzellgranulom mit Langhans-Riesenzelle Kontaktdermatitis 2) T-Zell mediierte Zytotoxizität (CD8) – Sensitivierte CD8+ T-Zellen (Cytotoxische T-Zellen, CTLs) töten Ag-positive Zielzellen – Virusabwehr , Tumorbekämpfung, Transplantatabstossung – Virale Peptide assoziieren mit MHC Klasse I Molekülen und der Komplex wird an der Oberfläche präsentiert und durch den TCR von CD8+ Zellen erkannt – 1) Perforin-Granzym-Caspase mediierte Membranzerstörung mit Apoptoseinduktion 2) Fas-Fas – Ligand Transplantatabstossung – Niere Basis: HLA-Unterschiede-allogen! 28.4. Immundefekte Erworben (sekundär) vs Angeboren (primär) „Experimente der Natur“ -> Genetisch determinierte Defekte einzelner Komponenten führen zu distinkten Erkrankungen Immundefekte (ID) – hiv – parainfektioöse id – tumorassoziierte id (lymphome, leukämien, paraneoplastisch) – stoffwechselstörungen (diabetes, leber/nieren, cushing) – iatrogene id (medikamente, bestrahlung, kmt) Traditionelle Einteilung der Immundefekte Störungen der adaptiven Immunität und/oder der natürlichen Immunität -> Infektanfälligkeit T-Zelle -> Viren, Pilze, Pneumocystis, Mykobakterien, Cryptospridien B-Zelle -> Bakterien, Echo-viren Granulozyt -> Bakterien, Pilze Komplement -> Bakterien Autoimmunität,Tumoren Pathogenetische Klassifikation primärer Immundefekte 1. Lymphozytenentwicklung 2. DNA-Reperatur 3. Antigenpräsentation 4. Migration 5. Switch-Defekte Tumoren bei T- und B-Zell-Defekten – Lymphome – Sarkome (z. Kaposi) – Karzinome (z.B. des Magens) Kriterien zur Diagnose von Immundefekten – Manifestationszeitpunkt – Immunologie – Geschlecht / Genetik – Pathologie Zeitpunkte der klinischen Manifestation primärer Immundefekte DiGeorge – Syndrom (DGS) -> Hypokalziämie -> Tetanie 22q11.2 Deletions-Syndrom, Thymushypoplasie Hemmungsmissbildung der 3. und 4. schlundtasche -> Nebenschilddrüsenaplasie: Tetanie -> Thymushypoplasie >> Aplasie Häufig Herzfehlbildungen Oft Lippen-Kiefer-Gaumenspalten Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS) -> Ekzem und Blutungsneigung Defekt der Zellmigration „Immundefizienz mit Thrombozytopenie“ (X- rezessiv- WASP-Protein) – Ekzem – thrombocytopenie / Blutungsneigung – Infektanfälligkeit, Tumoren (Lymphome) Thymushypoplasie, kleine Lymphknoten Nekrotisierende Varizellen X-gebunden rezessiv : Xp11.23 Progressive Depletion von T-Zellen, Verlust von Antikörperbildung gegen Polysaccharide, andere Proteine SCID = Schwere kombinierte Immundefekte (T+/-B) (genetisch heterogen) relativ frühe Manifestation 1-3. monat (aber im Ggs zu den oben genannten nicht schon bei Geburt Immunologie: T-Zellmangel mit Hypogammaglobulinämie (mit oder ohne B-Zell-oder NKZell-Mangel) Ätiologie: Störungen der T-Zell-Entwicklung oder Störung der DNA-Reperatur Normale Lage des Thymus! Schwere, rekurrente Infekte durch eine Vielzahl von Erregern T- und B-Zell-Entwicklung erfordern die Rearrangierung von T-Zell- und B-ZellRezeptorgenen (TCR, BCR) Keimbahnkonfiguration -> Rearrangierte Konfiguration Graft-vs-Host-Reaktion Bsp: Thymusdysplasie bei SCID Agammaglobulinämie (8-10 monat) – fehlende Differenzierung von Pro- und Prä-B-Zellen zu B-Zellen – keine B-Zellen, keine Plasmazellen – Agammaglobulinämie (IgA, G,M,E) (keine Follikel erkennbar usw) – Normaler Thymus – Normale Zahl von T-Zellen!! – Bakterielle Infekte , Lambliasis – Diarrhoen, Encephalitis (Echo-V) -> X-chromosomal Bruton (btk-Mangel ) -> AR CVID, IgA-Mangel Common variable immunodeficiency 1 Jahr-30 Jahre nicht selten! Genetik, Ätiologie: unbekannt: Primärer T-Zelldefekt? Spät auftretender Immunglobulinmangel AIDS so ca. ab 2. Lebensjahrzehnt Immundefekte: Zusammenfassung – Manifestationen: Tetanie, Infekte, Diarrhoen, Hautveränderungen, Blutungen, Autoimmunerkrankungen – Disposition: Tumoren (Lymphome > Sarkome > Karzinome) – ... Erworbenes Immundefektsyndrom (AIDS) – Definition: Eine retrovirale Infektion, die durch eine hochgradige Immunsuppression zu opportunistischen Infektionen, Tumoren, und neurologischne Manifestationen führt – Ätioloige: HIV, ein nicht – transformierendes humanes retrovirus der gruppe der lentivieren (HIV-1 und hiv-2) – Pathogenese: infektion von CD4+ T-Helferzellen (CD4-Molekül auch auf Monozyten / Makrophagen und Langerhans zellen / Dendritische Zellen!) mit Verlust dieser Zellen Akute HIV-Infektion CD4 als Hochaffinitäts-Rezeptor Gp120-Bindung an CCR5 bzw. CXCR4- Korezeptoren Chronische / latente HIV- Infektion Virämie kontrolliert durch Immunsystem – – – – HIV kolonisiert die lymphoiden Organe, die als Virusreservoir dienen Produktion von 100 Billionen Viren / Tag Untergang von 1-2 Billionen CD4+ T-Zellen / Tag Gründe: blablabla Effekte des CD4-Verlustes bei HIV Folgen der Zerstörung des CD4+ T-Zell Kompartments 2.5. Autoimmunerkrankungen Erfordernisse – Autoimmune Reaktion – Reaktion nicht sekundär zu einer vorangegangenen Gewebschädigung – Ausschluss einer anderen Krankheitsursache, z.B. Infektion – Bei Frauen häufiger als bei Männern Zentrale und periphere Toleranz verhindern Normalerweise Autoimmunerkrankungen zentral: Thymus wichtig sind Stimulation und Kostimulation ist beides gegeben (self-MHCI und cd28) (periphere toleranz): Activation induced apoptosis der T-Zelle Mechanismen – kein eindeutiger beweis eirner aufgehobenen zentralen toleranz – aufhebung der t-zell anergie – kein aktivation-induzierter zelltod – aufgehobene t-zell mediierte suppression – molekulare mimikry – polyklonale lymphozytenaktivierung – freisetzung sequestrierter antigene – demaskierung des versteckten „self“ und „epitope spreading“ – genetische faktoren – (para)infektiöse mechanismen Autoimmun-Krankheiten Ein Organ Systemisch Thyreoditis hashimoto Systemischer lupus erythematosus Autoimmun-hämolyse Rheumatoide arthritis Autoimmun-thrombopenie Sjögren-syndrom Perniziosa-gastritis Sjögren-syndrom ... ... Systemische autoimmunerkrankung: klassisches Beispiel: Systemischer Lupus Erythematodes Chronische rezidivierende , häufig fiebrige Erkrankung, welche die Haut, Gelenke, Nieren und serösen Membranen schädigt Klinische Manifestationen v.a. Hämatologisch, Arthritisch, Haut, Fieber, Müdigkeit bestimmte Zahl der vielen Kriterien erfüllt -> relativ sichere Diagnose SLE ist eine Erkrankung mit Auftreten multipler Autoantikörper Der Nachweis von Autoantikörpern ist nicht gleichbedeutend mit der Diagnose von Autoimmunerkrankungen! Pathogenese der Organschäden bei Immunkomplex-Erkrankungen Immunkomplex (Antigen-Antikörper) Komplementsystem Chemotaxie für Neutrophile C3a, C5a-Gefäßreaktion Antikörperabhängige zelluläre Immunität Fallbeispiel: Lupusnephritis 29jährige Frau Chronisch nephritisches Syndrom seit über 10 Jahren multiple Thrombosen multiple Schlaganfälle Epilepsie anti-cardiolipin-Ak Anti-phospholipid-ak Systemische Sklerose (Sklerodermie) – Exzessive fibrosierende Veärnderungen in Haut, GIT, Niere, Herz, Muskulatur – 1) diffuse Sklerose – 2) lokalisierte Sklerose – CREST Syndrom (Calcinose, Raynaud Phänomene, Esophageal Dysmotility, Sklerodactylie, Teleangiektasie) 2 Komponenten entscheidend: T-Zellen und Blutgefäße über Fibroblastenaktivierung zur Fibrose Vaskulitis nicht spezifisch per se, aber auch als eigenständige Immunerkrankung verbreitet kann aber über Gefäße natürlich viele Organsysteme betreffen Pathogenese: 1. Immunkomplexe (z.B. SLE) 2. Antineutrophile cytoplasmatische Ak „c-ANCAs“ (M.Wegener) 3. Antiendotheliale Aks Typ 3 Hyperimmunreaktion immunkomplex-mediiert klassifikation der Vaskulitis nach der Gefäßregion (Große, mittlere, kleine gefäße) bsp Polyarteritis nodosa – Segmentale transmurale entzündung der kleinen und mittelgroßen Arterien in niere, haut, git,.. – nicht lunge (-> Differenzialdiagnostisches Kriterium) 3.5. Granulomatöse Entzündung Distinkte Form einer chronischen Entzündung mit Formation von Granulomen Granulom: Ansammlung modifizierter Makrophagen, die Epitheloidzellen genannt werden Anwesenheit mehrkerniger Riesenzellen vom Langhans-Typ (oder fremdkörper-Typ) Abgeleitet von Monozyten des peripheren Blutes – geringere phagocytische Aktivität – sekretorische Aktivität Ursachen: Tuberkulose, Sarkoidose, Fremdstoffreaktion Pilzinfektion, Brucellose, Lepra, Syphilis Pathogenese: Unverdaubares Material, Zell-mediierte Immunität (Gamma-Interferon, IL-4) Granulome sind im pathologischen Untersuchungsgut also nicht Ausdruck einer „spezifischen“ Entzündung Ursachenidentifikation entscheidend Aber : Hinweise auf Erreger („typische Bilder“), Abwehrlage des Wirts (Granulombildung bei untypsichen Erregern, fehlende Granulombildung bei Immunschwäche) – Mononukleäres Phagozytensystem Makrophagen (vorläufer: monozyt, funktion: Phagozytose) Dendritische Zellen (stammzelle / monozyt, Antigenpräsentation) Epitheloidzellen (makrophage/monozyt, sekretion...) Mehrkernige Riesenzellen – Lymphozyten Definition der Epitheloidzelle: ein Vertreter des Mononukleären Phagozytensystems, stellt eine zytologisch charakteristisce, nicht phagocytische und immunologisch kompentente zellform dar,.... Entstehungsprinzipien von Granulomatosen: 1. Ausgrenzung potentiell schädigender Fremdsubstanzen und infektiöser Erreger einschließlich der gegen sie initiierten oft ineffektiven Immunabwehrmechanismen 2. Komplexe Abwehrleistung und effektive Abtötung hochentwickelter mikro)organismen 3. reaktives produkt bei komplexen immunologischen entzündungen endogenen ursprungs (hypersensivitätsreaktion typ v?) pathogenetische einteilung: – fremdkörpergranulom endogen exogen keine phagozytose durch einen makrophagen und keine initiation einer besonderen entzündung – immunologisch vermittelte, sog. Hypersensitivitäsgranulome typ I: Th1-Typ, z.b. mykobakterien typ II: th2-typ, z.b. schistosomiasis, exogene erreger (yersinien etc) molekulare pfade – granulomatöse entzündung blutmonozyt -> fremdkörperiesenzelle -> epitheloidzellgranulom mit langhans-riesenzelle induktion über dendritische zelle mittels th2 über il4 -> fremdkörperriesenzelle über dc mittels th1 über ifngamma, il2 -> epitheloidzellgranulom morphologische klassifikation – histiozytäre granulome – epitheloidzellgranulome – mischformen prototyp: tuberkulose granum korn granulum körnchen granulom: „bösartige“ „metastasierende“ geschwulst Tuberkulose Übertragung: Tröpfcheninfektion einziger übertragungsweg: m.bovis -> m.tbc viehhaltung + größere menschengruppen unter einem dach: oropharyngeale und intestinale tuberkulose neolithikum Verlaufsformen der Tuberkulose – primäre infektion – primärkomplex – abgeheilte läsion oder – latente läsion (jahrzentelanges persistieren der bakterien ohne krankheitswert) oder – progressive primär – tbc -> hämatogene streuung – über reinfektion oder reaktivierung einer latenten läsion -> progressive sekundär-tbc -> hämatogene streuung primäraffektion mykobakterien sind durch besondere oberflächenstruktur (säurefest) geschützt, werden von makrophagen aufgenommen. Dort persistieren sie und vermehren sich (ineffektive phagolysosomen, über änderung des sekundären stoffwechsels wird deren ordnungsgemäße ausbildung verhindert) -> unüberwachte bakterielle vermehrung primäraffekt: ghon-komplex das tuberkulom lymphknotentuberkulose offene tuberkulose tuberkulöse meningitis postprimärtuberkulose: azinös-nodose streuung, hämatogene generalisation mykobakterielle histiocytose tbc-infektion im immuninkompetenten patienten (hiv) , mac (mycobakterium aviumintracellulare)-komplex , keine! Granulome Sarkoidose Definition: erkranmkung nicht bekannter ätiologie mit bilateraler hliärer Lk-beteiligung und lungenbeteiligung in 90% die histologisch durch nicth verkäsende granulome gekennzeichnet ist – leber – augen – haut pathogenese: unbekannt, defiziente t-zell antwort ? - hohe t-helferzell-zahlen klinik: respriatorische probleme : lungefibrose, cor pulmonale, organspezifische manifestationen – – – – – – schwarze frauen am häufigsten betroffen bilaterale hiläre lymphadenopathie konstitutionelle symptome jedes organ kann involviert sein (haut, auge,..) 70% minimale resterkrankung 20% pulmooooonale blablabla 4.5. Tumor Neoplasie vs andere Formen z.B. Hamartom • • • • Hamartom Tumorförmige Fehlbildung aus normalerwiese lokal vorkommenden Gewebskomponenten („Tierfellnaevus“= Kongenitaler melanozytärer Naevus) Naevus = Hamartom der Haut Choristom Tumorförmige Heterotopie eines normal gebauten Gewebes oder Organs (an falscher Stelle) z.B. im Magen Tumorartige verlagerung von Magenschleimhaut in den Dünndarm Hyperplasie Vermehrung der Zahl von Zellen in einem Organ oder Gewebe - „Physiologische Hyperplasie“ z.B. Mammahyperplasie in der Schwangerschaft; Knochenmarkshyperplasie in großer Höhe oder bei Lungenerkrankungen - Pathologische Hyperplasie z.B. Glandulär-zystische Hyperplasie des Endometriums, Adenomatöse Prostatahyperplasie Kriterium: Reversibilität! Hypertrophie Größenzunahme der Zellen in einem Organ oder Gewebe Histogenese 1. Differenzierung eines Tumors in Bezug auf sein Aussehen im Vergleich zu Normalgewebe 2. Differenzierung eines Tumors im Bezug auf seinen Entstehungsort (Organ) (oder seine Stammzelle) z.B. Plattenepithelkarzinom der Blase Kriterien der Histogenese Immunhistochemischer Befund Epitheliale Tumoren Mesenchymale Tumoren Hämatopoetische Neoplasien Melanozytäre Neoplasien Cytokeratine Vimentin; Aktin; Desmin; S100 Antigene von Leuko- Erythro- Megakaryo und Histiozyten S100, Tyrosinasae, HMB45 Histogenese von Neoplasien • Epitheliale Tumoren • Hämatopoetische Tumoren • Mesenchymale Tumoren • Keimzelltumoren Undifferenzierte Tumoren – nicht so einfach zu bestimmen dafür molekulare Färbetechniken Grading von Tumoren G1 – G4 Leichte bis schwere Atypien/Dysplasien Atypie-Kriterien: – Kerngröße, Kernpolymorphie, Hyperchromasie – Anaplasie – Kern-Plasma-Relation – Mitotische Aktivität – – Zell- und Kerndichte („Crowding“) Nekrosen G1: stark Differenziert, G3: wenig Differenziert, schwieriger zuzuordnen (Färbung benötigt) dagegen Staging = Tumorausbreitung Metaplasie Reversible Transformation eines adulten Zelltyps in einen anderen adulten Zelltyp Ausgelöst durch äussere Signale / Einflüsse z.B. verschmutzte Luft -> Plattenepithel in der Lunge, Gastrooesophagealer Reflux -> Drüsenepithel im Ösophagus Neoplasien gutartig oder bösartig jedes autonome Wachstum (und Immortalisierung) einer Zellpopulation Autonomes Wachstum = Wachstum unter Verlust der normalen Wachstumskontrolle durch eine /mehrere genetische Alterationen (dadurch sind Neoplasie und Dysplasie im ggs. Zur Metaplasie definiert) Ätiologie (Ursache) Direkte und indirekte Auslöser einer Krankheit Endogene (genetische) Ursachen vs Exogene Ursachen Fast alle Neoplasien haben mehrere zusammenwirkende Ursachen als Ätiologie Endogene (genetische) Ursachen (auswahl, direkt oder indirekt) – HLA-Gene – Hormon-Status – Immundefekte – Alter – Angeborene Mutationen/ Polymorphismen; DNA-Reperatur; Defekte – Geschlecht – Autoimmunität – Defekte der Proliferationskontrolle Erworbene Ursachen – chemische Ursachen – Ernährungsabhängige Ursachen – Infektionen – Physikalische Ursachen 8.5. Pathogenese . Entwicklungsgeschichte eines Tumors 1-stufige Entstehung von Neoplasien ist selten! Normale Zelle – 1 definierende Mutation --> Karzinome <<0,1 %, Sarkome ~10%, Leukämien ~10%, Lymphome ~10% Manche Tumoren werden genetisch definiert! z.B. alveoläres RMS, GIST, CML mehrstufige Entstehung von Tumoren ist die Regel! (initiation, transformation) Familiärer APC-Gen defekt -> RAS-Mutation Ätiologie -> Hyperproliferative Läsion -> Adenom-> KarzinomG1-3 -> p53 Mutation --> Progression --> Genetische Tumorprogression erzeugt Tumorheterogenität > Metastasierung, Therapieresistenz, „hochmaligne Transformation“ Transformation – Progression – Proliferation genetisch unstabiler Zellen – variierende heterogenität der tumorzellen Pathogenese – Entwicklungsgeschichte eines Tumors EBV-Infektion -> Hyperproliferative Läsion -> c-Myc Mutation -> Burkitt Lymphom (EBVassoziiert) (Mutation durch genetische Disposition? Immundefekt? Strahlenschädigung?) das ist eher so der Afrikafall oder bei uns: Proliferierender Lymphocyt -> c-Myc Mutation -> Burkitt Lymphom (ohne EBV) unterschiedliche Ätiologie – gleicher Tumor Sporadisches Mamma-CA 70% völlig wirre Genetik teilweise Methylierung von BRCA-1 BRCA 1, 2 : Tumor-Suppressor Gene: DNA-Reparatur Präkanzerosen Genetisch, klinisch oder morphologisch definierte Erkrankungen, die mit einem (stark) erhöhten Risiko zur Entwicklung maligner Tumoren einher gehen. – – obligate > hohes Entartungsrisiko (z.B. Carcinoma in situ, FAP-Syndrom) fakultative > geringes Entartungsrisiko, Entartung nach lnager latenz (z.B. Chronisch atrophische Gastritis, Colitis ulzerosa) Präkanzerose Konditionen (epidemiologisch /klinisch definiert) – familiäre adenomatöse polypose – xeroderma pigmentosum – colitis ulcerosa – chronisch atrophische gastritis Präkazerose Läsionen (histologisch definiert) – – – – Carcinoma in situ; schwere Dysplasien Adenome bei FAP-Syndrom Dysplasie bei colitis ulzerosa Dysplasie bei Barrett Ösophagus Zellbiologische Charakteristika von Tumoren – Autonomes (nicht-reguliertes ) Wachstum – Fehlen inhibitorischer Wachstumssignale – Permanente Angiogenese – Invasion und Metastasierung (maligne T. ) – Defekte oder ignorante Immunabwehr Neoplasien Gutartige vs Bösartige Regulation der Populationsgröße Stabile basis-Zellpopulation, davon ausgehend – Differenzierung – Zelltod (Apoptose – Proliferation Zellzyklusphasen und Populationsgrößen G0, G1, S, G2, .... mögliche Differenzierung zu reversibel (Hepatozyten u.a.) oder irreversibel (Neuron u.a.) postmitotischen Zellen Populationsgröße, Zellzyklus und Proliferation – Kontinuierlich sich teilende zellen („labile zellen“) Epithelzellen (Stammzellen) an Oberflächen Hämatopoetische Stammzellen im Knochenmark – ruhende Zellen (gelegentlich sich teilende, „stabile“ Zellen) Parenchym von Leber, Nieren, Pankreas Fibroblasten und glatte Muskelzellen Endothelzellen – nicht teilungsfähige Zellen („permanente Zellen“) Verstärkte Proliferation hängt von der Rekrutierung der G0-Population in den Zellzyklus ab der Zellzyklus wird nicht schneller!!!!!!!! G0/G1-Gleichgewicht verschiebt sich Kontrolle des Zellzyklus durch Cycline, Cyklin-abhängige Kinasen (CDKs) und CDKInhibitoren Cycline werden synthetisiert (z.B. nach Stimulation mit Wachstumsfaktoren) und degradiert (abh. Von der Zyklusphase), CDKs sind konstitutiv vorhanden 12.5. Gehirn Ischämieformen Neuropathologischer Befund A Komplette irreversible Ischämien 1. Eintritt des Todes ischämische Zellveränderungen B. Globale Ischämie mit unterschiedlich ausgeprägter Reperfusion 2. Elektive Parenchymnekrose Hypoxische Hirnschäden C. Regionale intraarterielle Ischämien: thrombotisch oder embolisch 3. Anämischer oder hämorrhaigscher Infarkt D. Regionale venöse Ischämie 4. Hämorrhagischer Hirninfarkt Zerebrale Mikroangiopathie, Bsp: kleines Gefäß verschlossen, lokale Untergänge Hämodynamisch bedingte Infarkte, Areale die „hinten“ in der Blutversorgung an Grenzgebieten zwischen territorien liegen, bei Mangelversorgung nicht mehr erreicht Territorialinfarkte: gesamtes versorgungsgebiet z.b. a. Cerebri media betroffen besuch aufgrund begrenzten zeitumfangs eingestellt