Meditationskurs vom 1.10.– 26.11.10 Freitags von 18.00 – 19.30 Uhr im Yoga-Studio-Minden 8 Einheiten 50,- Euro Erster Abend kostenlos! Hahler Straße 2 · 32427 Minden · Telefon 05 71 / 9 55 67 69 · [email protected] Was Meditation wirklich ist Eine adäquate Beschreibung von Meditation im ‚alles umfassenden Sinne’ gibt Krishnamurti1 in ‚Das Notizbuch’2: „ . . . Meditation ist die Aufmerksamkeit, in der ein unvoreingenommenes Gewahrsein der Bewegung aller Dinge stattfindet, des Krächzens der Krähen, der elektrischen Säge, die durch das Holz reißt, des Zitterns der Blätter, des rauschenden Bachs, eines rufenden Jungen, der Gefühle, der Motive, der Gedanken, die einander jagen, und tiefergehend, die Wachheit des totalen Bewußtseins. Und in dieser Aufmerksamkeit ist die Zeit als Gestern, das in den Raum des Morgen eindringt, und das Drehen und Wenden des Bewußtseins ruhig und still geworden. In dieser Stille ist eine grenzenlose, unvergleichliche Bewegung; eine Bewegung, die kein Sein hat, die das Wesen der Glückseligkeit, des Todes und des Lebens ist. Eine Bewegung, der man nicht folgen kann, weil sie keine Spur hinterläßt und weil sie still ist, regungslos; sie ist das Wesen aller Bewegung. . . . . . . In der Meditation gibt es kein Morgen, keine Auseinandersetzung mit dem Tod. Wenn Gestern und Morgen sterben, bleibt nicht die begrenzte Gegenwart der Zeit zurück - und die Zeit ist immer etwas Begrenztes -, sondern eine Zerstörung, die das Neue ist. Das ist Meditation, nicht die törichten Berechnungen des Gehirns auf der Suche nach Sicherheit. Meditation ist die Zerstörung der Sicherheit, und es ist große Schönheit in der Meditation, nicht die Schönheit von Dingen, die Menschen oder die Natur geschaffen haben, sondern der Stille. Diese Stille ist Leere, in der und aus der alle Dinge fließen und belebt werden. Sie ist unfaßbar, weder Intellekt noch Gefühl können sie erreichen; es gibt keinen Weg zu ihr, und eine Methode, sie zu erreichen, ist die Erfindung eines gierigen Gehirns. Alle Wege und Mittel des berechnenden Selbst müssen vollkommen zerstört werden, alles Vor und Zurück, der Lauf der Zeit, muß ohne ein Morgen zu Ende gehen. Meditation ist Zerstörung; sie ist eine Gefahr für alle, die ein oberflächliches Leben führen wollen und ein Leben in Phantasie und Mythos. . . . “ Betrachtet man Meditation im speziellen - als eigentliche Praktik - dann gibt die buddhistische Tradition die ‚beste’ Beschreibung indem sie erklärt, was während der eigentlichen Übung von Meditation als Erfahrung (bei vollkommener Sammlung) auftreten kann. Es werden vier (manchmal acht) Versenkungsstufen (dhyanas3) beschrieben. In dem kommenden Meditationskurs wollen wir – neben dem praktizieren von Meditation – die ersten vier Versenkungsstufen etwas genauer beleuchten. Wenn man mit der Meditation beginnt, dann ist oft die innere Welt so wie das Bild auf der nächsten Seite zeigt: 1 Jiddu Krishnamurti (* 12. Mai 1895 in Madanapalle, Indien ; † 17. Februar 1986 Ojai, Kalifornien) war ein indischer Philosoph, Autor und spiritueller Lehrer. In seinen wichtigsten Veröffentlichungen thematisiert Krishnamurti spirituelle Fragen wie die Erlangung vollständiger geistiger Freiheit durch Meditation, aber auch religiöse und philosophische Themen. (siehe Wikipedia) 2 Seite 69 ff 3 Dhyana (Sanskrit: dhyāna, Pali: jhana; genaue Bedeutung ungeklärt; oft als ‚Glühenʻ, ‚Brennenʼ übersetzt) bezeichnet im indischen Buddhismus und auch der Yoga-Philosophie höhere Bewusstseinszustände in der Meditation oder der Versenkung. Der Begriff findet sich auch in der Bhagavad Gita und in den Yoga-Sutren des Patanjali. Ursprünglich entstammt er dem Buddhismus und gelangte über diesen zuerst in die indische Vedanta-Philosophie. Nach Verbreitung des Buddhismus in China wurde daraus das chinesische „Chan“, was dann später im Japanischen zu „Zen“, in Korea „Seon“ und in Vietnam „Thien“ wurde. Tibetisch heißt Dhyana „bsam gtan“. Doch bei ganzherzigem Bemühen, vollkommener Sammlung, entstehen dann Geisteszustände, die in den buddhistischen Texten4 sinngemäß so beschrieben werde: Der Meditierende erreicht folgende Geisteszustände: 1. Die fünf Hindernisse (Groll, Trägheit, Ruhelosigkeit, Zweifel und sinnliches Verlangen) verschwinden vollständig (aber vorübergehend). Der Meditierende fühlt großen Frieden und Glück, die seinen gesamten Geist und Körper füllen. Jedoch sind im Geist noch unstete Gedanken. Dieses ist das erste Dhyana. 2. Das zweite Dhyana ist gleicht dem ersten, nur ist der Geist konzentrierter/gesammelter und die Gedanken sind weitgehend verschwunden. 3. Im dritten Dhyana gibt es kein überschwängliches Gefühl von Vergnügens mehr, aber eine Verzückung tritt auf, in welche sich durch die Wort Frieden und Gelassenheit beschreiben lassen. 4. das vierte Dhyana ist reine Einspitzigkeit des Geistes auf das Meditationsobjekt So ist aus dem oben gezeigten Meditierenden ein anderer geworden, den das untere Bild zeigt . . . 4 Insbesondere dem Palikanon. Es ist die in der Sprache Pali verfasste, älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrreden des ‚Buddha’ Siddharta Gautama. Die Bezeichnung wird zur Unterscheidung von anderen kanonischen Schriftsammlungen im Buddhismus verwendet, wie etwa dem Sanskrit-Kanon, dem chinesischen San-zang oder dem tibetischen Kanjur und Tanjur.