Aktualisierung Geflügelproduktion Schweiz, 17.04.2013 Für erfolgreiche Tierhaltung Versuch und Erfahrungen mit 100% Bio-Futter bei Legehennen Jacques Emmenegger UFA Herzogenbuchsee Für erfolgreiche Tierhaltung Programm • Ausgangslage 2011 • Was bedeutet 100% Bio im Legehennenfutter? • Anforderungen der Legehennen • Versuch mit 100% Biofutter • Möglichkeit des Managements • Kenntnisse aus der Praxis • Zusammenfassung 1 Für erfolgreiche Tierhaltung Ausgangslage 2011 • Fütterung aller Tierarten mit 100% Rohwaren aus Bio-Anbau – ab 2012 geplant • Bis Ende 2011: Wiederkäuer zu 100% Nichtwiederkäuer zu 95% – Schweinefutter: Kartoffelprotein – Geflügelfutter: Maiskleber Wichtige Proteinquellen 4 Prozent Maiskleber bedeuten: Maiskleber Rohprotein Lysin Methionin 23.2 g 0.4 g 0.68 g Für erfolgreiche Tierhaltung Gleiche Gehalte würden erreicht mit: Bio-Sojakuchen 5.4 % 1.5 % 11.9 % Bio-Sonnenblumenkuchen 9.3 % 4.7 % 11.0 % Bio-Rapskuchen 7.0 % 2.4 % 9.7 % Bio-Grasmehl 16.6 % 6.1 % 30.9 % 2 Für erfolgreiche Tierhaltung Was bedeutet 100% Bio-Legefutter? • 100% Biofutter bedeutet: – Maiskleber fällt weg, da in Bio-Qualität kaum verfügbar • Wird die Proteinergänzung auf Basis BioSojakuchen gemacht, entsteht ein unausgeglichenes Aminosäuremuster • Andere verfügbare Bio-Rohwaren haben wenig Rohprotein und sind zum Teil schwierig beschaffbar. Futter mit tieferen Gehaltswerten Was bedeutet 100% Bio-Legefutter? Für erfolgreiche Tierhaltung Wieso ein Futter mit tieferen Gehaltswerten? 3 Anforderungen der Legehennen Konventionelle Genetik 100%-Bio Vorgaben Hohes Leistungspotenzial Empfehlungen der Zuchtorganisationen Für erfolgreiche Tierhaltung Hoher Nährstoffbedarf 100% Bio-Legehennenfutter: Herkunft des Proteins und wichtiger AS Anteil Rohprotein Lysin Methionin g/kg g/kg g/kg 108 6.9 1.4 8% Bio-Sonnenblumenkuchen 20 0.7 0.5 5% Bio-Rapskuchen 16 0.8 0.4 5% Bio-Grasmehl 7 0.3 0.1 36 1.1 0.8 … … … % 25% Bio-Sojakuchen Für erfolgreiche Tierhaltung 40% Bio-Mais … 4 Für erfolgreiche Tierhaltung Versuch mit 100% Bio-Futter • Ziel des Versuches: • Vergleich eines 100% Biofutters mit einem 95%-Biofutter und einer konventionellen Variante • Erhobene Parameter: • Legeleistung • Eigrösse • Futterverzehr Versuch mit 100% Bio-Futter Für erfolgreiche Tierhaltung Wechsel auf Zweitphasenfutter UFA Bühl, 2012 5 Versuch mit 100% Bio-Futter Eigewicht 70 Wechsel auf Zweitphasenfutter 65 60 Standard 55 Bio-100% Bio-Standard Für erfolgreiche Tierhaltung 50 45 1 2 3 4 5 6 7 Legeperiode 8 9 10 UFA Bühl, 2012 Versuch mit 100% Bio-Futter Futterverzehr Wechsel auf Zweitphasenfutter 135 125 115 Für erfolgreiche Tierhaltung Standard Bio-100% 105 Bio-Standard 95 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Legeperiode UFA Bühl, 2012 6 Möglichkeit des Managements! Für erfolgreiche Tierhaltung • Verzehr via Körnergabe und Futterstruktur steuern • Stress vermeiden (= zusätzlicher Nährstoffbedarf) • Eher schwerere Junghennen einstallen - Gewichtsreserven - Eigrösse UFA Bühl, 2004 • Einstallphase entscheidend Für erfolgreiche Tierhaltung Herausforderungen 100%-Legefutter • Schlechtere Futterverwertung? (ca. - 0.2 MJ/kg UEG im Ergänzungsfutter) • Geringere Eigrösse und/oder -gewicht? Futterverzehr genügend hoch? • Konstante Legeleistung? Geringere Reserven bei Stress (Infektion, Unruhe) • Federkleid? S-haltige Aminosäuren knapp • Dotterfarbe? Keine Zulassung von Gelbpigmenten (z.B. Tagetes) 7 Kenntnisse aus der Praxis Für erfolgreiche Tierhaltung • Hühner • haben das gleiche Potenzial nach dem Einstallen • fressen etwas mehr • leisten gleich viel • können schneller auf Stress negativ reagieren • brauchen eine enge(re) Betreuung Für erfolgreiche Tierhaltung Zusammenfassung • Durch die 100% Bio-Fütterung ist der Maiskleber aus den Rezepturen verschwunden • Durch die 100% Bio-Fütterung wird die Futterverwertung erhöht, die Legeleistung und Eigrösse jedoch nicht • Da das Futter weniger Sicherheit bringt, ist das Management (Ration, Stallverhältnisse, Hygiene) wichtiger geworden • Eine einwandfreie Einstallung ist das A und O für einen erfolgreichen Umtrieb 8