GEMA - Deutscher Kulturrat

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Kulturpolitisches Alphabet
15. August 2015
G
GEMA
Die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“
(GEMA) geht auf eine Gründung aus dem Jahr 1903 zurück. Sie ist die erste
Verwertungsgesellschaft in Deutschland. Mitglieder der GEMA können Komponisten,
Textdichter und Musikverleger werden. Die GEMA hat die Rechtsform eines
wirtschaftlichen Vereins kraft Verleihung. Die GEMA nimmt die Rechte ihrer Mitglieder
sowie der Wahrnehmungsberechtigten wahr. Komponisten, Textdichter und Musikverleger
können die GEMA durch Abschluss eines Wahrnehmungsvertrags damit beauftragen, die
Nutzungsrechte für die Nutzung von Musik wahrzunehmen. Das eingenommene Geld wird
abzüglich der Verwaltungskosten nach einem von der Mitgliederversammlung der GEMA
festgelegten Schlüssel an die Mitglieder und Wahrnehmungsberechtigten verteilt. Die
rechtlichen Grundlagen für die Arbeit der GEMA bilden das Urheberrechtsgesetz (Gesetz
über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte) und das
Urheberrechtswahrnehmungsgesetz (Gesetz über die Wahrnehmung von Urheberrechten
und verwandten Schutzrechten). Laut Urheberrechtswahrnehmungsgesetz ist die GEMA
verpflichtet, einen Teil ihrer Einnahmen sozialen und kulturellen Zwecken zukommen zu
lassen. Sie erfüllt diese Aufgabe durch Projektförderungen sowie verschiedene Stiftungen.
www.gema.de
Gemeindefinanzierungsreform
Als eigene Steuer zur Finanzierung ihrer Ausgaben haben die Gemeinden lediglich die
Gewerbesteuer, deren Hebesätze sie festlegen können. Ansonsten erhalten die Gemeinden
einen Anteil an der Umsatz- sowie der Lohn- und Einkommenssteuer. Gegenstand
verschiedener Kommissionen von Bund und Ländern zur Gemeindefinanzierung war in den
letzten Jahren die Frage, wie die finanzielle Ausstattung der Gemeinden verbessert werden
kann, nicht zuletzt von Aufgaben, die ihnen durch Bundesgesetze auferlegt werden. Zuletzt
fand eine Reform im Rahmen des „Gesetz zur Neuordnung der Gemeindefinanzen“
(Gemeindefinanzreformgesetz) im Jahr 2012 statt.
Gemeinwohl
Gemeinwohl ist ein Begriff, dessen Vorläufer bis auf die Antike zurückgehen. Das
Gemeinwohl wird vom Einzelinteresse einer Gemeinschaft abgegrenzt.
Unternehmensformen, die nicht gewinnorientiert sind, wie z. B. der öffentlich-rechtliche
Rundfunk, werden als gemeinwohlorientiert beschrieben. Im Grundgesetz finden sich
Regeln, die eine Einschränkung der Eigentumsrechte zugunsten der Allgemeinheit
(Gemeinwohl) vorsehen. Eine wichtige Frage in der Forschung ist, ob das Gemeinwohl
bereits im Vorfeld (ex ante) oder erst im Rückblick (ex post) bestimmt werden kann.
General Agreement on Trade in Services
Das General Agreement on Trade in Services (GATS) oder zu deutsch „Allgemeines
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Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen“ ist ein internationales
Handelsabkommen der Welthandelsorganisation (WTO). Ziel ist die fortwährende
Liberalisierung des weltweiten Handels mit Dienstleistungen. Von dieser Liberalisierung
sollen nur solche Dienstleistungen ausgenommen werden, die in staatlicher Hoheit erbracht
werden oder im allgemeinen Interesse liegen. Das GATS schließt an die bereits in den
1990er-Jahren beschlossenen Regeln zur Liberalisierung des Handels mit Gütern
(Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen, GATT) an. Im Rahmen von GATT fanden bereits
erste Gespräche zur Liberalisierung des Handels mit Dienstleistungen sowie Schutz
geistiger Eigentumsrechte (Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte am
geistigen Eigentum, TRIPS), statt. Das GATS trat im Jahr 1995 in Kraft. Seit dem Jahr 2000
läuft eine Verhandlungsrunde zum weiteren Ausbau des GATS. Für die Mitgliedstaaten der
EU nimmt die Europäische Kommission die Verhandlungsführung wahr. Angesichts der
stockenden Verhandlungen zum GATS gibt es verschiedene bi- und multilaterale
Verhandlungen über Abkommen zum Handel mit Gütern und Dienstleistungen. Eines dieser
Abkommen ist das Transatlantische Freihandelsabkommen zwischen der USA und der EU
„Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)“.
Gesellschaft für Konsumforschung
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wurde im Jahr 1934 als wissenschaftliches
Institut gegründet. Ziel war es, Marktforschung in Deutschland zu betreiben. Seit den
1960er-Jahren arbeitet die GfK international. Im Jahr 2005 wurde NOP World übernommen.
Seither gehört die GfK zu den fünf größten Marktforschungsunternehmen der Welt. Die GfK
ist sowohl im Bereich der Erhebung als auch der Auswertung von Daten zum
Verbraucherverhalten aktiv. Sie liefert damit Unternehmen Daten für Marketing- und
Markenentscheidungen.
www.gfk.de
Goethe-Institut
Das Goethe-Institut wurde im Jahr 1951 als Nachfolger der Deutschen Akademie gegründet.
Seine vornehmliche Aufgabe war die Fortbildung ausländischer Deutschlehrer in
Deutschland. Mitte der 1950er-Jahre übernahm das Goethe-Institut die ersten ehemaligen
Auslandsdozenturen
der Deutschen Akademie. Ab 1960 wurden dem Goethe-Institut im Ausland befindliche
Kulturinstitute angegliedert. Damit begann der Aufbau eines Institutsnetzes. Seit Ende der
1960er-Jahre greift das Goethe-Institut in seiner Programmarbeit gesellschaftliche Themen
auf und widmet sich der zeitgenössischen, avantgardistischen Kunst. Die Arbeit des GoetheInstituts als Mittlerorganisation der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik steht in engem
Zusammenhang mit den Akzenten, die von Seiten der Bundesregierung in der Auswärtigen
Kultur- und Bildungspolitik gesetzt werden. Im Jahr 2001 fusionierte das Goethe-Institut mit
Inter Nationes. In seinem Leitbild formuliert das Goethe-Institut, dass es als „Kulturinstitut
der Bundesrepublik Deutschland das vielfältige Bild Deutschlands in die Welt trägt“, den
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Zugang zur deutschen Sprache, Kultur und Gesellschaft eröffnet und die internationale
kulturelle Zusammenarbeit fördert.
www.goethe.de
GRIPS Theater
Der Beginn des GRIPS Theaters liegt 1969 in West-Berlin. Es ging aus dem „Theater für
Kinder im Reichskabarett“ hervor, seit 1972 hat es den Namen GRIPS Theater. Das GRIPS
Theater steht in engem Zusammenhang mit der 68er-Bewegung und den seinerzeit
gegründeten Kinderläden. Ziel war es, ein Theater für Kinder zu machen, das an den
Erfahrungen von Kindern ansetzt und sich gesellschaftskritisch mit dem Leben von Kindern
und Jugendlichen auseinandersetzt. Das GRIPS Theater versteht sich als ein Theater für alle
Generationen, Kulturen und Schichten der Gesellschaft.
www.grips-theater.de
Grundsicherung
Unter Grundsicherung werden Unterstützungsmaßnahmen für Rentner sowie für Menschen,
die dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, verstanden. Grundlage für die Grundsicherung ist
das Sozialgesetzbuch XII. Die Grundsicherung wird aus Steuermitteln finanziert. Die
Grundsicherung ist eine Hilfe zum Lebensunterhalt, wenn keine ausreichende Rente
vorliegt. Ein Rückgriff auf das Vermögen von Kindern findet dabei nicht statt. Angerechnet
werden alle Einkünfte. Dazu gehören auch Arbeitseinkommen aus geringfügiger
Beschäftigung, gesetzliche Rente, Renten aus privater oder betrieblicher Vorsorge,
Kindergeld, Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz.
Mehr als 200 Schlüsselwörter der Kulturpolitik hat Olaf Zimmermann in seinem Buch
Kulturpolitik auf den Punkt gebracht – Kommentare und Begriffe zusammengetragen.
Dieses „kulturpolitische Alphabet“ bildet eine informative Kurzübersicht zur Kulturpolitik
und kann hier kostenfrei durchsucht werden
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