Leuchtbakterientest

Werbung
Methoden der
Gewässerüberwachung
ÖKOTOXIKOLOGIE
Leuchtbakterientest
Der Leuchtbakterientest dient der Bestimmung der
Hemmwirkung von Abwasser- bzw. Wasserproben auf
die Lichtemission von Leuchtbakterien (Vibrio fischeri).
Er wird gemäß der Europäischen Norm DIN EN ISO
11348-2-L52 durchgeführt.
Im LUA werden regelmäßig die Hauptmessstellen der
Internationalen Kommissionen zum Schutze der Mosel
und der Saar sowie bei Bedarf auch Proben aus dem
Umweltalarmdienst untersucht.
Der deutsche Name „Leuchtbakterium“ rührt von der Fähigkeit
der Bakterien zur Biolumineszenz. Der Ausstrich auf einer
Petrischale zeigt eine frische Kultur im Dunkeln.
Leuchtbakterien sind marine Bakterien, die ursprünglich von
angeschwemmten toten Fischen isoliert wurden, die im Dunkeln
schwach geleuchtet haben. Diese Fähigkeit lässt sich
biochemisch auf das Enzym Luziferase zurückführen, welches
beim Stoffwechsel u.a. auch Licht erzeugt.
Leuchtbakterien benötigen zum Leben
eine Salzkonzentration, die der von
Meerwasser
entspricht. Für den Test
werden
flüssig
getrocknete Bakterien
verwendet.
Diese werden bei
minus 18°C gelagert
und können einmal
aufgetaut werden.
Prinzip der Erzeugung von Biolumineszenz durch
das Bakterium Vibrio fischeri. Jede Hemmung des
Zellstoffwechsels durch toxische Substanzen führt
zu einer Verringerung der Leuchtkraft.
Mit
Hilfe
einer
Reaktivierungslösung
leben sie nach dem
Auftauen etwa 2 h
und in dieser Zeit
werden auch die
Tests durchgeführt.
Die Leuchtbakterien werden in einer Einmalküvette mit der
vorher aufgesalzenen Probe vermengt. Nach einer Kontaktzeit
von 30 min wird eine Messung der Leuchtintensität durchgeführt,
diese wird in Bezug zu einer Nullprobe mit Bakterien und
Reaktivierungslösung (sog. Anfangsleuchten) gesetzt.
Ergebnis einer toxischen Reaktion ist die Hemmung der
relativen
Leuchtintensität
der
Probe
gegenüber
dem
Anfangsleuchten. Als Negativkontrolle dient eine 2%-ige NaClLösung, die etwa der Meerwasserkonzentration entspricht
(Blindwert).
Zur
Positivkontrolle
werden
Messungen
mit
einer
Standardlösung durchgeführt, die stark toxisch auf die
Leuchtbakterien wirkt und ihr Leuchten entsprechend stark
hemmt.
Eine Probe gilt dann als toxisch im Sinne dieses Tests, wenn
zwischen dem Anfangsleuchten abzüglich des Blindwerts aus der
Negativkontrolle und der Probe eine Abnahme der
Biolumineszenz von mehr als 20% gemessen wird.
Literatur
DIN EN ISO 11348-2-L 52: Wasserbeschaffenheit – Bestimmung der Hemmwirkung von Wasserproben auf
die Lichtemission von Vibrio fischeri (Leuchtbakterientest) – Teil 2: Verfahren mit flüssig getrockneten
Bakterien (ISO 11348-2:2007); Deutsche Fassung EN ISO 11348-2:2008.– Beuth Verlag, Mai 2009, 32 S.
Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz  Don Bosco-Str. 1  66119 Saarbrücken
Geschäftsbereich 2 Wasser, Fachbereich 2.5 Gewässerökologie
Herunterladen