Ohr - Arztpraxis Limmatplatz

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arztpraxis limmatplatz
Schallaufnahme- und Verarbeitung .................................................... 1 Mittelohr ............................................................................................. 1 Innenohr ............................................................................................. 2 Ohr
Schallaufnahme- und Verarbeitung
Ein Schallereignis wird von der Ohrmuschel aufgenommen und gelangt über den
Äusseren Gehörgang zum Trommelfell. Diese feine ovalförmige Membran mit einer
Dicke von ca. 0,1 mm schliesst den äusseren Gehörgang ab und bildet die Grenze
zum ebenfalls mit Luft gefüllten Mittelohr. Der grösste Durchmesser des Trommelfells
beträgt etwa 10 mm.
Mittelohr
Das Mittelohr besteht aus der Paukenhöhle in der sich die drei Gehörknöchelchen,
der Hammer, der Amboss und der Steigbügel befinden. Der Hammer ist dabei an
das Trommelfell angewachsen und übernimmt dessen Schallschwingungen, um sie
über Amboss und Steigbügel an das Innenohr weiterzuleiten. Dabei besitzt das
Mittelohr unter anderem die Funktion, die Schallwiderstände zwischen Luft und
Flüssigkeit, also zwischen Aussenohr, Mittelohr und Innenohr anzupassen. Dies
geschieht dadurch, dass die Fläche des Hammers grösser ist als die des
Steigbügels, was nach der Definition des Drucks als "Kraft pro Fläche" zu einer
Druckerhöhung im Innenohr führt. Weiterhin führt die Hebelwirkung der
Gehörknöchelchen ebenfalls zu einer Druckerhöhung im Innenohr. Der Steigbügel
schliesst das Innenohr gegenüber dem Mittelohr ab, indem er sich mit seiner
Fussplatte dem ovalen Fenster, einer Öffnung im Felsenbein, beweglich einpasst.
Zu erwähnen ist, dass das Mittelohr über die eustachische Röhre mit dem MundRachenraum in Verbindung steht. Durch Schlucken oder "Luftpressen" mit
zugehaltener Nase, z. B. beim Tauchen, lässt sich der Mittelohrdruck dem des
Lungensystems bzw. dem Äusseren Luftdruck angleichen. Dieser Ausgleich ist beim
Tauchen sowohl mit als auch ohne Pressluft alle paar Meter Wassertiefe erforderlich.
Umgekehrt ist ein Druckausgleich erforderlich, sofern der Aussendruck geringer wird,
wie z. B. beim Fliegen oder im Gebirge.
Der Schall kann auch direkt über die knöchernen Teile des Kopfes auf das Innenohr
geleitet werden. Dies kann z. B. durch das Aufsetzen einer Stimmgabel auf den Kopf
geschehen. Ausserdem spielt die Knochenleitung beim Hören der eigenen Stimme
eine Rolle, so dass die eigene Stimme, von Tonträgern abgespielt und nun ohne
Knochenleitung gehört, erheblich verfremdet klingt. Beim "normalen" Hören dagegen
besitzt die Knochenleitung praktisch keine Bedeutung.
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Aufbau des Ohrs
Innenohr
Das Innenohr liegt völlig im knöchernen Bereich des Felsenbeins (Teil des
Schädelknochens). Es enthält das Gleichgewichtsorgan und die Schnecke als
eigentliches Hörorgan. Im Gegensatz zum Äusseren Ohr und dem Mittelohr, die
beide luftgefüllt sind, ist das Innenohr flüssigkeitgefüllt. Bei der Erläuterung des
Aufbaus der Schnecke beziehen wir uns auf Abb. 2 und Abb. 3. Die Schnecke wird in
der Fachliteratur auch als Cochlea bezeichnet. Die Basis der Schnecke besitzt einen
Durchmesser von etwa 1 cm. Der Abstand der Schneckenspitze von der Basis
beträgt etwa 0,5 cm. Die Schnecke besteht im Prinzip aus drei übereinander
liegenden Kanälen, die zu einer Schnecke (Spirale) gebogen sind. Von unten nach
oben heissen die drei Kanäle Scala tympani, Scala media und Scala vestibuli.
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Aufbau des Innenohrs
Das Äussere Ende der Schnecke wird als Helicotrema bezeichnet; hier stehen Scala
tympani und Scala vestibuli miteinander in direkter Verbindung. Die beiden
letztgenannten Kanäle sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, die eine der extrazellulären
Flüssigkeit im Körper entsprechende Zusammensetzung besitzt, es ist stark Na+
(geladene Natrium Atome) haltig und wird als Perilymphe bezeichnet. Dagegen ist
die Scala media mit einer der intrazellulären Flüssigkeit ähnlichen
zusammengesetzter Flüssigkeiten gefüllt. Sie ist reich an K+ ( geladene
Kaliumatome) Ionen und wird als Endolymphe bezeichnet. Die drei Kanäle sind
mittels Membranen getrennt und zwar durch die Basilarmembran und die
Reissnersche Membran. Die Tektorialmembran ragt als weitere Membran in die
Scala media hinein
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Ausschnittvergrösserung der vorigen Abbildung
Da die im Innenohr befindliche Flüssigkeit nicht komprimierbar ist, der Steigbügel
aber Schwingungen über das ovale Fenster in die Scala vestibuli hinein ausführt,
muss es zu einem Druckausgleich kommen können. Dies geschieht über die
bewegliche Membran des runden Fensters am Ende der Scala tympani, die das
Mittel- und das Innenohr voneinander trennt.
Auf der Basilarmemban befindet sich das für den Hörvorgang besonders wichtige
Cortische Organ. In diesem Organ befinden sich, umgeben von Stützzellen, die
eigentlichen Hörzellen, die sogenannten Rezeptoren. Diese Rezeptoren sind als
Haarzellen ausgebildet. Dabei unterscheidet man innere und äussere Haarzellen.
Der Aufbau der Schnecke bewirkt, dass jedes ankommende Schallereignis in seine
einzelnen Frequenzen zerlegt wird. Diese "Zerlegung" findet dadurch statt, dass
aufgrund des Schneckenaufbaus jede Frequenz an einem bestimmten Ort der
Schnecke ihr Amplitudenmaximum entwickelt, weil die Basilarmembran eine sich
vom ovalen Fenster bis zum Helicotrema veränderliche Elastizität besitzt. Aufgrund
der maximalen Amplitude werden Tektorialmembran und Basilarmembran
gegeneinander verschoben. Dadurch werden die Haare der Haarzellen verbogen.
Diese Verbiegung bedeutet einen Reiz und damit wird das elektrische
Membranpotential der Haarzellen verändert und es werden Aktionspotentiale auf der
angrenzenden afferenten (= ins Gehirn führend) Nervenfaser erzeugt. Diese
elektrischen Signale gehen über Nervenfasen, die im Hörnerv gebündelt werden ins
Gehirn. Die Weiterverarbeitung im Gehirn ist komplex. Daher sei in Abb. 4 der Weg
des elektrischen Signals ohne weitere Erläuterungen nur kurz skizziert:
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Wege der Signalverarbeitung von den Haarzellen bis zum Gehirn
Es sei erwähnt, dass die Äusseren Haarzellen (ca. 15 000) nur zu 10% mit
Nervenfasern verschaltet sind, die inneren (ca. 3 500) dagegen zu 90%. Dabei
besitzt jede Haarzelle ca. 50-100 Härchen. Die inneren Haarzellen scheinen nicht nur
Signale ans Gehirn abzugeben, sondern bei einen Schallereignis ihrerseits auch
solche vom Gehirn zu empfangen. Über kontraktile Proteine führt dies offensichtlich
zu einer Empfindungsverstärkung. Eine Schädigung dieser Haarzellen durch zu laute
Schallereignisse bzw. zu hohe Schalldrucke führt zur Schwerhörigkeit.
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