lebensraum fossilien

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LEBENSRAUM
FOSSILIEN
SACH
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Der Volksmund beschreibt Fossilien als Versteinerungen – der/die LateinerIn übersetzt das Wor t mit „ausgegraben“. Grundsätzlich wird alles zum Fossil, was älter
als 10.000 Jahre ist und Spuren oder Reste von Organismen aufweist.
WIE ENTSTANDEN FOSSILIEN IN DEN ALPEN?
Anstelle der Alpen gab es vor rund 200 Mio. Jahren eine riesige Kalkplattform, die
leicht mit Wasser bedeckt war. Zum offenen Meer hin schützten Riffknospen, die in
tiefe Gräben und Mulden abfielen, sodass sich Überreste von Meerestieren
ansammeln konnten. Durch eine Wechselwirkung von kurzen Ablagerungsperioden
(Sauerstoffentzug) und selektiver Kalklösung bildeten die Tierreste eine EisenMagnesium-Oxid-Kruste, die vor Verfall bewahr te.
WARUM SIND FOSSILIEN SO INTERESSANT FÜR UNS?
Sie sind die ältesten bekannten „Zeitzeugen“. Die wer tvollsten Funde aus dem
Dachsteinmassiv sind rund 230 Mio. Jahre alt. Zum Vergleich: Der Mensch existier t
erst seit 2 Mio. Jahren, die Saurier lebten vor rund 140 Mio. Jahren und die
Im Krahuletz-Museum an der Grenze
zwischen Wald- und Weinviertel
können sich BesucherInnen als
FossiliensammlerInnen versuchen.
Einst war hier ein Meer, weshalb
Schnecken in großer Zahl gefunden
wurden und werden, siehe Ordner
Exkursion.
ersten Algen und Würmer reichen max. 750 Mio. Jahre zurück.
WELCHE FORMEN VON FOSSILIEN GIBT ES?
Spurenfossilien: Fußabdrücke von Sauriern, „Rollsiegel“ von Ammoniten.
Fossile Abdrücke: Muscheln, Schnecken, Ammoniten und Pflanzen. Die eigentliche
Schale, Pflanze hat sich aufgelöst.
Fossile Steinkerne: Das umgebende Sediment hat den Platz des sich auflösenden
Lebewesens eingenommen und versteiner t.
Die Existenz von verschiedenen
Saurierformen kann durch Fossilien
bestimmt werden.
Fossilien: Die eigentlichen Fossilien entstehen durch Kristallisierung des
Knochenmaterials und/oder der Weichteile von Lebewesen bzw. von Pflanzenteilen.
Körperfossilien: Ein komplett erhaltenes Tier, zum Beispiel ein
gefrorener Mammut, inklusive Weichteile.
WELCHE ARTEN VON FOSSILIEN GIBT ES?
Versteinertes Holz: Fundstellen von „versteiner ten
Wäldern“ gibt es weltweit (Chemnitz/D, Argentinien, Ungarn).
Holz-Fossilien gibt es in allen Regenbogenfarben, und es lässt
Bernstein - beliebt als Schmuckstein
- wird durch seine verschiedenen
Einschlüsse an Pflanzen, Tieren oder
Luftblasen zu einem begehrten,
schillernden und funkelnden Kleinod.
sich mitunter sogar die Holzar t bestimmen.
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Araucarien Zapfen: gehören zu den fossilen Hölzern und sind begehr te Raritäten.
Bernstein Inklusien (Einschlüsse): gehören genau genommen nicht zu den
ZUSAMMENFASSUNG: Du „altes Fossil“ spielt auf das Alter von Fossilien
an. Erlauben Sie uns doch Blitzlichter in die Evolutionsgeschichte: Wovon hat sich
ein Saurier ernähr t? Koproliten geben darüber Aufschluss. Lebende Fossilien wie
Urzeitkrebse – Fossilienfunde beweisen es – waren schon vor 500 Mio. Jahren so
perfekt, dass sie kaum einer Veränderung bedurften. Dem „unechten Fossil“
Bernstein (Biolith), dem „Lebenden Stein“ eilt neben seiner Schönheit auch eine
Vielzahl an Heilwirkungen voraus. Eine Gemeinsamkeit ist, dass alle Fossiltypen unter
Luftabschluss und unter Einwirkung von extremen Druck entstanden sind.
INFO SERVICE:
Weitere Fossiliensammlungen:
Ybbstal (Ammoniten), Horn,
Brunn/Walde, Gmünd, Ernstbrunn,
Korneuburg, Stratzing (fossiles
Holz), siehe Boden Service und
Ordner Exkusion.
Steinen, denn Bernstein ist fossiles Harz. Insekten und Pflanzenteile wurden von
klebrigem Harz überzogen und wunderschön konservier t. Besonders schöner
Bernstein kommt aus dem Baltischen Raum. Mit Bernstein wurde in entwickelten
Hochkulturen des Abendlandes und Vorderasiens gehandelt, er galt als wer tvoller
Edelstein. Das berühmte Bernsteinzimmer, ein einmaliges Kunstwerk des 18. Jahrhunderts
und ein Geschenk an Zar Peter I. verschwand – von deutschen Soldaten in 20 Kisten
verpackt – 1945. Die Bernsteinstraße des Weinvier tels, einst Teil einer bedeutenden
Handelsroute zwischen Adria und Ostsee, reiht heute geschichtsträchtige Museen wie
Bernsteinperlen auf.
Koproliten: versteiner ter Tierkot. In Utah, USA, wurde vor rund 140 Mio. Jahren
Zumindest ein Schmuckstück aus
oder mit Bernstein findet sich
wohl in jeder Schmuckschatulle.
Derzeit erlebt Bernstein mit seiner
natürlichen, nuancierten und
harmonischen Farbgebung ein
echtes Revival. Achtung: Bernstein
ist kein echter Stein, fällt er zu
Boden, bricht er leicht!
Dinosaurier-Losung von Vulkanasche bedeckt. Die pflanzlichen Reste sind auskristallisier t und Achate bildeten sich in den Hohlräumen. Das naturhistorische Museum in
Wien stellt ein Fossil dieser Fundstelle aus.
Ammoniten: Sie zählen zur Familie der
Kopffüßer, der Nautilus ist ihr heute
bekanntester Ver treter. Ammoniten
werden als Leitfossile bezeichnet,
die größten von ihnen erreichen
einen Durchmesser von zwei
Metern. Von ihrem Alter schließt
man auf das Alter von Gesteinsschichten und anderen Lebewesen.
Gemeinsam mit Septarien (=Kristallisierungen aus Sandstein, Aragonit und Calzit)
wurden Ammoniten in Utah aus Lehmhügeln ausgewitter t.
Trilobiten: sind rund 300 Mio. Jahre alt. Vor 550 bis 250 Mio. Jahren bevölker ten sie
die Meere in solch einer Vielzahl und Ar tenvielfalt, dass auch sie als Leitfossil gelten.
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LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H
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DIDAKTISCHE
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Eine der Hauptattraktionen auf jeder Arizona-Rundreise ist der
Grand Canyon. Weder die Gesteine an sich noch ihr Alter sind einmalig. Einzigar tig
aber ist die ungestör te, intakte horizontale Abfolge und Freilegung der Gesteine des
gesamten Erdalter tums (Paläozoikum). Der Colorado River benötigte für seine
Arbeit 10 Mio. Jahre bis der heutige Zustand erreicht wurde, sein Wasser hat
Gestein frei gelegt, das an der Talsohle ca. 1,7 Mrd. Jahre alt ist. Im untersten Teil liegen in einer "Lücke" in der historischen Gesteinsabfolge bis zu 2 Mrd. alte Gesteine
der Erdurzeit. In diese ist aufsteigendes Magma eingedrungen und zu Granit
erstarr t. Die Granite und Schiefer bilden die Basis des amerikanischen Kontinents
und sind anders als die oberen Gesteine nicht horizontal geschichtet.
Die obere karge Bodenschicht der Canyonränder wird von Wind und Wasser
Zeugen aus dem Erdmittelalter.
immer wieder abgetragen, kein neuer Mutterboden kann sich bilden. Daher ist das
Gestein auch dor t noch 225 Mio. Jahre alt. Betrachtet man die Gesteinsformen im
Aufriss (siehe Arbeitsblatt) erzählen die Gesteinsschichten die Geschichte eines tropischen Meeres, das sich einst hier befand.
Um den Kindern den Begriff „Fossil“ zu verdeutlichen, sollte man
mit ihnen einige Fragen erör tern: Warum wissen die
Wissenschafter, wie die Dinosaurier ausgesehen haben?
Da sich die Menschen erst Millionen von Jahren nach dem
Tod des letzten Dinosauriers entwickelt haben, hat nie ein Mensch einen lebendigen
Dinosaurier gesehen. Woher wissen sie dann, dass es überhaupt Dinosaurier
gegeben hat, wie sie ausgesehen haben und wie sie gelebt haben? Welche
Fossilfunde gibt es? Hast du schon einmal ein Fossil gesehen?
Im Anschluss an die Befragung lernen die Kinder am Arbeitsblatt die verschiedenen
Besucht das Krahuletz-
Fossilar ten kennen. Somit wird den Kindern die wichtige wissenschaftliche
Museum in Eggenburg!
Bedeutung von Fossilien näher gebracht.
Dort werden neben interessanten Führungen auch
LERNZIELE:
Forschungsexpeditionen
angeboten, siehe Ordner
Um den abstrakten Begriff der Erdgeschichte für Kinder leichter
Exkursion. Unter www.sam-
verständlich zu machen, stellen wir sowohl eine praktische, als auch
meln.at/flohmarkt/minera-
eine theoretische Übung vor. Somit sollen die Kinder mehr
lien/ werden Fossilien ange-
Informationen über die Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten
boten.
erhalten.
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DIDAKTISCHE
UMSETZUNG
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Fossilien werden von den SchülerInnen untersucht.
Die Kinder sollen die Bedeutung von Fossilien kennen lernen
und verstehen, was die Wissenschaft anhand eines Fossilfunds
erfahren kann.
FOSSILIENABGUSS
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: eine Schulstunde, der Gipsabdruck braucht einige Stunden
Erdgeschichte live in einer handvoll
Sand.
zum Aushär ten.
MATERIALIEN: Fossilien, Gips, Löffel, Mischschale, Vaseline, Pinsel, ev. Knetmasse.
KOSTEN: wenn Fossil vorhanden, ca. 2,- Euro für Gips und Vaseline.
UMSETZUNG: Die Fossilien müssen gründlich mit einem Pinsel von Staub gerIn der Nähe von Eggenburg können Kinder selbst nach Fossilien
graben, siehe Ordner Exkursion Krahuletz-Museum.
einigt werden. Es sollten nur Exemplare mit har ter Schale verwendet werden, da
andere Fossilien leicht beschädigt werden. Damit das bei Schalen nicht passier t, wird
das Objekt sorgfältig mit Vaseline bestrichen, damit die Gipsmischung nicht ankleben
kann. Gips nicht zu dünnflüssig anrühren und mit dem Löffel auf das Fossil auftragen,
auch die Ritzen gut ausfüllen. Ihr könnt auch die Gipsmischung in eine Plastikschale
füllen und das Fossil zur Hälfte hineindrücken.
Nach dem Här ten das Fossil vorsichtig stürzen und den
Abdruck abheben. Von
zwei Negativabdrücken
lässt sich auch die
Form der meisten
Tiere rekonstruieren. Dafür die
beiden Hälften
zusammenfügen und mit
Knet-masse
ausfüllen. Die
Hälften wieder vorsichtig abheben, fer tig.
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ARBEITSBLATT
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Hier siehst du einen Querschnitt von Gesteinsablagerungen in
einem großen Tal, das von einem Fluss geschaffen wurde. Es heißt
Grand Canyon und liegt in den USA. Man kann tief in den
Abgrund hinunter sehen und die verschiedenen alten
Gesteinsschichten erkennen.
vor 225 Millionen Jahren
vor 270 Millionen Jahren
Haifischzähne, Trilobiten
Muscheln
Reptilienspuren
Insektenspuren
Farne, Landpflanzen
Schnecken
vor 300 Millionen Jahren
Moose
Brachiopoda, Korallen
Ammoniten
vor 540 Millionen Jahren
Trilobiten, Brachiopoda
Algen
vor 21,7 Milliarden Jahren
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ARBEITSBLATT
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WIE ENTSTEHT EIN FOSSIL?
Immer wieder werden auf der ganzen Welt Knochen, Bruchstücke
von Knochen oder merkwürdige Spuren gefunden, die einst zu den
lebenden Tieren gehör ten. Diese Überreste, die Fossilien genannt
werden, verraten den Wissenschaftern eine ganze Menge über das
Aussehen und die Lebensweise dieser Tiere.
Das ist der Fußabdruck
eines Dinosauriers.
Wie alt kann er sein?
Schau auf dem vorigen
Arbeitsblatt nach.
Oft wird ein versteiner ter Knochen gefunden. Dann hat sich in den
vielen Tausend und Millionen Jahren immer wieder feinster Sand in
die Lücken des Knochens gesetzt, ist har t geworden und somit zu
Stein geworden. Anhand so eines versteiner ten Knochens kann der
Wissenschafter sehen, wie das Tier ausgesehen haben mag.
Es kommt aber auch vor, dass Steine gefunden werden, die wie
Aus welcher Zeit könn-
Knochen aussehen. Oder Löcher im Boden, die aussehen, als hätte
ten diese Haifischzähne
hier einmal ein Knochen gelegen. Die Wissenschafter gehen dann
stammen?
davon aus, dass der Knochen, als er noch existier te, von har tem
Stein eingeschlossen wurde und sich dann mit der Zeit aufgelöst
hat. Wenn dann in dieses Loch kein Sand eindringt, bildet sich mit
der Zeit ein Stein.
Aus welcher Zeit könn-
Ganz selten werden auch Reste von Hautabdrücken, Fressspuren,
ten diese versteiner ten
Fußspuren oder Eierschalen gefunden. So erfahren Wissenschafter :
Korallen stammen?
Was hat das Tier gefressen? Wie schnell konnte es laufen?
Kümmer te es sich um seinen Nachwuchs?
Wann lebte ein Trilobit?
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LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H
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