Aus der Klinik für Rinder der Tierärztlichen Hochschule Hannover Eitrige Klauengelenksentzündung beim Rind: Vergleich des Heilungsverlaufes nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang und nach hoher Klauenamputation INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Maike Heppelmann aus Hannover Hannover 2004 Wissenschaftliche Betreuung: Univ.–Prof. Dr. J. Rehage 1. Gutachter: Univ.–Prof. Dr. J. Rehage 2. Gutachter: Univ.–Prof. Dr. H. Waibl Tag der mündlichen Prüfung: 18.11.2004 Meiner Familie Inhaltsverzeichnis Seite 1. EINLEITUNG 12 2. LITERATURÜBERSICHT 14 2.1. Wirtschaftliche Bedeutung von Klauenerkrankungen 14 2.2. Anatomie der Rinderzehe 15 2.2.1. Allgemeiner Aufbau 15 2.2.2. Knochen 15 2.2.3. Zehengelenke und Bänder des distalen Sesambeines 16 2.2.4. Muskeln und Sehnen 17 2.2.5. Sehnenscheiden 20 2.2.5.1. Sehnenscheiden der Strecksehnen 20 2.2.5.2. Sehnenscheiden der Beugesehnen – Fesselbeugesehnenscheide 20 2.2.6. Hautaufbau im Bereich der Klaue 23 2.3. Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates – Diagnostik an der Zehe des Rindes 24 2.3.1. Klinische Untersuchung 24 2.3.2. Punktion des Klauengelenkes 25 2.3.2.1. Technik der Punktion 25 2.3.2.2. Eigenschaften der Synovia 26 2.3.3. Röntgenologische Untersuchung 28 2.3.3.1. Technik der röntgenologischen Untersuchung 28 2.3.3.2. Alters– und haltungsbedingte Veränderungen der Knochenstrukturen 28 Röntgenologische Veränderungen im Zusammenhang mit einer Arthritis 29 2.3.4. Sonographische Untersuchung 31 2.3.4.1. Bedeutung der sonographischen Untersuchung am Bewegungsapparat 31 Technik der sonographischen Untersuchung im B – Mode 31 2.3.3.3. 2.3.4.2. 2.3.4.3. Sonoanatomie – Normalbefunde 32 2.3.4.4. Sonoanatomie – pathologische Befunde 33 2.4. Ursache und Indikation für einen chirurgischen Eingriff an der Zehe des Rindes 36 2.5. Chirurgische Therapie der Klauengelenksentzündung 37 2.5.1. Klauenamputation 37 2.5.1.1. Methodik der Klauenamputation 37 2.5.1.2. Ergebnisse nach Klauenamputation 43 2.5.2. Klauengelenksresektion 47 2.5.2.1. Methodik der Klauengelenksresektion 47 2.5.2.2. Ergebnisse nach Klauengelenksresektion 51 3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN 57 3.1. Material und Methode 57 3.1.1. Patientenmaterial 57 3.1.2. Maßnahmen bis zur operativen Behandlung 57 3.1.2.1. Allgemeine Untersuchung 58 3.1.2.2. Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates 60 3.1.2.2.1. Untersuchung im Stand und in der Bewegung 60 3.1.2.2.2. Untersuchung am liegenden Tier 60 3.1.2.3. Aufnahme in die Studie 60 3.1.2.4. Röntgenologische Untersuchung 61 3.1.2.5. Sonographische Untersuchung 62 3.1.3. Präoperative Diagnose und Einteilung der Patienten zu einer Operationsart 64 3.1.4. Operationstechnik und postoperative Behandlung 64 3.1.4.1. Anästhesie der Zehe 64 3.1.4.2. Punktion des Klauengelenkes 65 3.1.4.3. Hohe Klauenamputation 65 3.1.4.4. Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang 70 3.1.5. Erhebung von Befunden während der Operation 72 3.1.6. Postoperative Diagnose 72 3.1.7. Erhebung von Befunden während des Heilungsverlaufes 74 3.1.7.1. Erhebung von Befunden am Tier 74 3.1.7.2. Besuch des Bestandes und Abschluss der Studie 76 3.1.8. Statistische Auswertung 76 3.2. Ergebnisse 79 3.2.1. Alters– und Laktationsverteilung bei den Tieren der Studie 79 3.2.2. Rasse, Geschlecht und Nutzungsrichtung 80 3.2.3. Graviditätsstadium und Dauer der Erkrankung 80 3.2.4. Größe, Leistung und Aufstallungsform der Herkunftsbetriebe 83 3.2.5. Lokalisation der Klauengelenksentzündung 85 3.2.6. Ursachen der Klauengelenksentzündung 85 3.2.7. Vollständige Diagnose 86 3.2.8. Defekte der Klauen der Gegengliedmaße und der Vordergliedmaßen vor dem chirurgischen Eingriff 88 3.2.9. Klauenhornqualität vor dem chirurgischen Eingriff 89 3.2.10. Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen vor dem chirurgischen Eingriff 90 3.2.11. Verlauf des operativen Eingriffes 90 3.2.12. Heilungsverlauf post operationem 92 3.2.12.1. Befunde bei komplikationslosem postoperativem Heilungsverlauf 92 3.2.12.2. Befunde bei postoperativen Komplikationen 104 3.2.13. Klauenerkrankungen post operationem 110 3.2.13.1. Verlauf von Klauenerkrankungen, welche bereits zum Zeitpunkt der Operation bestanden 110 3.2.13.2. Erneute Klauenerkrankungen post operationem 110 3.2.14. Kippklauenbildung post operationem bei Tieren nach Klauengelenksresektion 120 3.2.15. Anzahl der Verbandswechsel post operationem 123 3.2.16. Lahmheitsverlauf post operationem 125 3.2.17. Milchleistung post operationem 127 3.2.18. Abkalbungen post operationem 129 3.2.19. Verbleib der Tiere post operationem 129 4. DISKUSSION 141 4.1. Eigenschaften des Patientengutes 141 4.1.1. Alter, Rasse, Reproduktionsstatus und Herkunftsbetriebe 141 4.1.2. Dauer und Art der Erkrankung 143 4.1.3. Klauenhornqualität und zusätzliche Klauenerkrankungen vor dem chirurgischen Eingriff 144 4.2. Methodik 144 4.3. Postoperative Ergebnisse 145 4.3.1. Postoperative Wundheilung 145 4.3.2. Postoperative Komplikationen 146 4.3.3. Erneute Klauenerkrankungen post operationem 150 4.3.4. Kippklauenbildung und Ankylose des Klauengelenkes post operationem 152 4.3.5. Anzahl der Verbandswechsel post operationem 155 4.3.6. Lahmheitsverlauf post operationem 156 4.3.7. Milchleistung post operationem 156 4.3.8. Abkalbungen post operationem 157 4.3.9. Verbleib der Tiere post operationem 158 4.4 Zusammenfassende Schlüsse 163 5. ZUSAMMENFASSUNG 166 6. SUMMARY 169 7. LITERATURVERZEICHNIS 171 TABELLENVERZEICHNIS 194 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 200 ANHANG A 204 ANHANG B 241 Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen abax. Abb. Art. betr. BGS bspw. bzw. circ. cm Derm. d. h. diff. dig. et al. evtl. exkl. FB FBGSS For. ggf. ggr. hgr. interd. J. k. A. kg KG KLB KRB lat. lfd. M. med. Min. Mon. necr. abaxialis Abbildung Articulatio betroffene Beugesehne bespielsweise beziehungsweise circumscripta Zentimeter Dermatitis das heißt diffusa digitalis et alii eventuell exklusive Fesselbein Fesselbeugesehnenscheide Foramen gegebenenfalls geringgradig hochgradig interdigitalis Jahre keine Angaben Kilogramm Klauengelenk Klauenbein Kronbein lateral laufende Musculus medial Minuten Monate necroticans Nr. par. perf. Ph Phlegm. Pod. Proc. prof. pur. Q5 Q95 u. SB sol. superf. Tab. Tg. Tub. US vs. VW ~ x 0,5 z. B. Nummer parietalis perforans Phalanx Phlegmona Pododermatitis Processus profunda purulenta 5 % Quantil 95 % Quantil und Sesambein solearis superficialis Tabelle Tage Tuberculum Untersuchung versus Verbandswechsel Medianwert zum Beispiel Einleitung 1. EINLEITUNG Unter den krankheitsbedingten Abgangsursachen stehen nach den Fruchtbarkeitsstörungen die Erkrankungen des Bewegungsapparates an führender Stelle. Hier dominieren Veränderungen im Zehen– und Klauenbereich und dies unabhängig von der Rasse, der Verwendung und der Aufstallung des Tieres. Neben den direkten Verlusten durch die Abschaffung erkrankter Tiere sind indirekt bedingte Ertragseinbußen wie z. B. Verringerung der Milchleistung von großer Bedeutung (WEAVER 1983; STANEK 1987). Vor allem komplizierte Klauenerkrankungen, die einer langwierigen Behandlung bedürfen, bedeuten enorme finanzielle Einbußen für den Landwirt. Die derzeit vorhandenen chirurgischen Behandlungsmethoden solcher Fälle werden in ihrer Durchführbarkeit nicht in jedem Fall den Anforderungen der allgemeinen Rinderpraxis gerecht. Sicher ist diese Tatsache mit ein Grund für die mangelnde Akzeptanz durch Tierärzte und auch Landwirte. Eitrige Arthritiden des Klauengelenkes entstehen zumeist im Verlauf von solchen komplizierten Klauenerkrankungen, seltener infolge perforierender Verletzungen. Vor allem Entzündungen der Lederhaut im Sohlen- und Wandbereich und tiefe Zwischenklauennekrosen neigen mit zunehmender Dauer und ohne fachgemäße Behandlung zu perforieren, tiefere Strukturen in Mitleidenschaft zu ziehen (tiefe Beugesehne, Beugesehnenscheide, Bursa podotrochlearis, Klauen–, Kron– und Sesambein) und infolgedessen auf das Klauengelenk überzugehen. In derartigen Fällen ist ein chirurgisches Vorgehen notwendig. Die Klauenamputation ist ein relativ unkomplizierter Eingriff mit breiter Indikation. Die Tiere erreichen nach kurzer Rekonvaleszens wieder ein akzeptables Leistungsniveau (MERKENS 1977; FUNK 1976; BAXTER et al. 1991; JEONG 1993; FERGUSON 1997). In früheren Untersuchungen war die Nutzungsdauer nach klauenerhaltenden Eingriffen länger als nach Klauenamputationen. Direkte klinische Vergleiche zwischen beiden Operationsmethoden liegen nur in der Arbeit von MERKENS (1977) vor. Ansonsten werden nur Vergleiche zwischen klinischen Studien und Literaturangaben gezogen (FUNK 1976; NUSS 1988). Gerade in modernen Haltungssystemen, in welchen der Bewegungsapparat und besonders die Klauen hohen Anforderungen unterliegen, könnte die fehlende 12 Einleitung Klaue von Nachteil sein. Mit der Sesambeinresektion steht eine teilchirurgische Maßnahme zur Verfügung, bei welcher die Klaue erhalten bleibt (ASSMUS 1964; SCHERLE 1970; FRITSCH u. HÄNICHEN 1974). Für diesen Eingriff ist die Indikation sehr schmal bzw. der diagnostische und therapeutische Aufwand sehr hoch. Die Klauengelenksresektion soll in der Indikation der Klauenamputation näher kommen. Die angestrebte Ankylosierung des Klauengelenks soll Stabilität bringen und einer Kippklauenbildung entgegenwirken (FUNK 1976; NUSS 1988; DESROCHERS et al. 1995). Ziel dieser Arbeit war es daher, die Klauenamputation und die Klauengelenksresektion, als klauenerhaltene Maßnahme, direkt in einer randomisierten, prospektiven Studie an Tieren mit identischer Indikationsspanne zu vergleichen. 13 Literatur 2. LITERATURÜBERSICHT 2.1. Wirtschaftliche Bedeutung von Klauenerkrankungen Der Anteil lahmer Tiere in verschiedenen kontrollierten Milchviehpopulationen lag zwischen 6 und 25 % (FRITSCH 1966; ARKINS 1981; WHITAKER et al. 1983; HARRIS et al. 1988). Aus tierärztlichen Praxen wurden Lahmheitshäufigkeiten von 4,7 bis 30 % angegeben, der Anteil von Klauenerkrankungen als Lahmheitsursache lag hier bei 80 bis 90 % (PRENTICE u. NEAL 1972; EDDY u. SCOTT 1980; RUSSELL et al. 1982). In Tierkliniken schwankte der Anteil von Tieren mit Klauenerkrankungen 19,1 % und 33,8 % bzw. Tieren mit Gliedmaßenerkrankungen 60,5 % (OTTO 1965; MIETH u. RITTER 1968; DIETZ et al. 1968). WEAVER (1983) ordnete Klauenkrankheiten als drittgrößte Ursache für finanzielle Verluste nach Euterentzündungen und Unfruchtbarkeit ein. Er gab fünf Faktoren an, die bei Lahmheit finanzielle Verluste hervorrufen: Abgänge, verminderte Fruchtbarkeit, verminderte Milchleistung, Verlust an Körpergewicht, und Behandlungskosten. Die verminderte Milchleistung zeigte sich laut TRANTER (1991, 1993) sowohl in verringerter Laktationsleistung als auch in einem verringertem Milchfett– und Milcheiweißanteil. Die herabgesetzte Fruchtbarkeit zeigte sich bei lahmen Tieren im Vergleich zu gesunden Kühen der gleichen Herde in einem verlängerten Intervall zwischen Kalbung und erster Besamung, sowie Kalbung und Befruchtung (LUCEY et. al. 1986; COLLICK et. al. 1989). HASSALL et. al. (1993) beobachteten, dass lahme Tiere den Melkstand später betreten, unruhiger während des Melkens sind, längere Zeit auf der Weide liegen und kürzere Perioden grasen als gesunde Kühe. Sie schlossen daraus, dass Lahmheit ernstzunehmende Effekte auf das Wohlbefinden und die Produktivität hat. Als Abgangsursachen werden die Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen hinter den Fruchtbarkeitsstörungen und den Euterkrankheiten mit 3 bis 8 % an dritter Stelle der krankheitsbedingten Abgänge eingeordnet (AID 1980; THIEL 1980; MARTIN et al. 1982; FREY u. BERCHTOLD 1983; MERKT et al. 1985). 14 Literatur 2.2. Anatomie der Rinderzehe 2.2.1. Allgemeiner Aufbau Die Gliedmaßenstrahlen sind bei dem Zehenspitzengänger Rind auf den 3. und 4. Strahl als voll ausgebildete Hauptzehen reduziert. Das Skelett der Zehe (Acropodium) setzt sich aus drei durch Gelenke miteinander in Verbindung stehenden Gliedern zusammen. Das Fesselbein (Phalanx I; Ph I) ist mit dem Os metacarpale durch das Fesselgelenk, das Fesselbein mit dem Kronbein (Ph II) durch das Krongelenk und das Kronbein mit dem Klauenbein (Ph III) durch das Klauengelenk verbunden. Die rudimentären Afterklauen (2. und 5. Strahl) sind ohne Skelettverbindung entwickelt (NICKEL et al. 1992). Im Folgenden soll hier nur die Anatomie der Hinterzehe abgehandelt werden. 2.2.2. Knochen Die drei Phalangen der Zehe sind von unilateral symmetrischer Form. Am Fesselgelenk sind paarige proximale Sesambeine und am Klauengelenk ein distales Sesambein ausgebildet. Die Fesselbeine (Abb. 1, B) sind dreiseitige, kurzzylindrische Knochen mit einer Plantar- und zwei Seitenflächen, die durch den abgerundeten Dorsalrand in Verbindung stehen. Die proximale Gelenkfläche (Fovea articularis) wird durch eine Rinne in zwei Flächen geteilt, wobei die axiale kleiner ist und weiter distal liegt. An die Fovea articularis schließen sich plantar die Gelenkflächen für die Sesambeine an. Lateral und medial von diesen Gelenkflächen befinden sich die proximalen Bandhöcker, die nach plantar herausragen. Die distale Gelenkwalze hat die Form eines Sattels, der schräg gestellt ist, so dass die axiale Fläche weiter distal zu liegen kommt. Axial und abaxial der Walze sind flache Bandgruben ausgebildet. Die paarigen, proximalen Sesambeine (Abb. 1, C) liegen mit ihrer Basis dem Fesselbein plantar an. Die abaxialen weisen eine Rinne an ihrer Außenfläche auf. 15 Literatur Die Kronbeine (Abb. 1, D) sind ebenfalls dreiseitig mit einem schmalen dorsalen Rand. Die proximale Fovea articularis ist durch einen Sagittalkamm, der plantar in einem freien Fortsatz endet, unterteilt. Dorsal am Gelenkrand liegt der Kronbeinfortsatz (Proc. extensorius), plantar die Kronbeinlehne (Tuberositas flexoria) und lateral und medial nach plantar herausragend die beiden proximalen Bandhöcker. Die distale Gelenkrolle ist sattelförmig. Sie reicht plantar und dorsal weit nach proximal. Die Klauenbeine (Abb. 1, E) haben die Form einer dreiseitigen Pyramide, deren Spitzen einander leicht zugeneigt sind. Es wird eine Wand-, eine Sohlen- und eine Gelenkfläche unterschieden. Der Kronrand (Margo coronalis), der nach proximal zum Streckfortsatz (Proc. extensorius) ausgezogen ist, wird von Wand- und Gelenkfläche geformt. Der Sohlenrand (Margo solearis) wird von der Wand- und der Sohlenfläche gebildet. Die Wandfläche (Facies parietalis) teilt sich in die gewölbte abaxiale Außenfläche und in die schwach ausgehöhlte, axiale Zwischenklauenspaltfläche. Sie treffen sich in dem abgerundeten Dorsalrand. Auf der Wandfläche ist beiderseits eine Wandrinne (Sulcus parietalis) ausgebildet, die plantar am Wandloch (For. abaxiale) endet. Unter den weiteren Löchern in der Wandfläche, die als Öffnungen des Blutgefäßsystems im Knocheninnern dienen, ist noch das proximodorsal an der Klauenspaltfläche gelegene For. axiale hervorzuheben. Die Sohlenfläche (Facies solearis) steigt gegen den Zwischenklauenspalt hin auf, plantar ist sie zum Tub. flexorium ausgezogen. Die Gelenkfläche (Facies articularis) ist der distalen Gelenkwalze des Kronbeins entsprechend geformt. Plantar schließt sich eine schmale Facette für das distale Sesambein an. Das distale Sesambein (Abb. 1, F) ist platt und oval. Sowohl die konkave Gelenkfläche, als auch die konvexe Plantarfläche sind mit einem Sagittalkamm ausgestattet (ZIETZSCHMANN 1974; NICKEL et. al. 1992). 2.2.3. Zehengelenke und Bänder des distalen Sesambeines Das Fesselgelenk (Art. metatarsophalangea) ist ein Scharniergelenk, das als Wechselgelenk funktioniert (Abb. 1, a). Es wird aus der distalen Gelenkwalze des Os metatarsale, der proximalen Gelenkfläche des Fesselbeines und dem proximalen Sesambeinpaar gebildet. Die Gelenkkapsel bildet eine dorsale und eine plantare Ausbuchtung. Der Recessus dorsalis reicht ca. 5 cm weit am Os metatarsale nach pro- 16 Literatur ximal und seitlich bis an die abaxialen Seitenbänder heran. Plantar zieht der Recessus 7–8 cm entlang des Os metatarsale nach proximal. Die Gelenkkapseln beider Fesselgelenke stehen im Zwischenklauenspalt plantar des Lig. collaterale axiale und proximal des Interdigitalschenkel des M. interosseus in weit offener Verbindung. Das Krongelenk (Art. interphalangea proximalis) ist ein Sattelgelenk und wird von der distalen Gelenkwalze des Fesselbeines und der proximalen Gelenkgrube des Kronbeines gebildet (Abb. 1, b). An der Dorsalfläche reicht der Recessus nur geringfügig nach proximal, während er sich distal entlang des Kronbeines bis in die Nachbarschaft des Klauengelenksrecessus erstreckt. An den Seitenflächen der Zehe ziehen die Ausbuchtungen proximal bis über die Mitte des Fesselbeines hinauf. Der Recessus plantaris liegt unter den Beugesehnen und ist kaum ausgebildet. Das Klauengelenk (Art. interphalangea distalis) ist ein Sattelgelenk. Es wird aus der distalen Gelenkwalze des Kronbeines, der Gelenkgrube des Klauenbeines und der Gelenkfläche des distalen Sesambeines gebildet (Abb. 1, c). Die dorsale Ausbuchtung der Gelenkkapsel zieht proximal am Kronbein bis in die Nähe des dorsalen Recessus des Krongelenkes. Plantar reicht der Rezessus entlang des Kronbeines bis zur Kronbeinlehne (NICKEL et al. 1992; BERG 1995). Im Folgenden soll genauer auf die Bänder des distalen Sesambeines eingegangen werden. Auf der abaxialen Seite der Klaue zieht das zweischenkelige KronbeinSesambeinband sowohl vom proximalen als auch vom mittleren Anteil des Kronbeines zum proximalen, abaxialen Rand des Sesambeines. Distal abaxial verläuft das Sesambein-Klauenbeinband vom Sesambein kraniodistal zum Klauenbein. Auf der axialen Seite der Klaue zieht das Kronbein-Sesambeinband proximal vom Kronbein an den Rand des Sesambeines. Das axiale Sesambein-Klauenbeinband verläuft vom distalen Sesambeinrand kraniodistal zum Klauenbein (WISSDORF et al. 1970). 2.2.4. Muskeln und Sehnen Die Endsehnen des M. extensor digitalis longus (langer Zehenstrecker) und des M. extensor digitalis lateralis (seitlicher Zehenstrecker) bilden die Strecksehnen dorsal an der Zehe. 17 Literatur Der lange Zehenstrecker entspringt laterodistal in der Fossa extensoria des Os femoris und teilt sich im proximalen Drittel des Unterschenkels in zwei Bäuche auf. Die Sehne des medialen Bauches inseriert dorsomedial am Kronbein der medialen Zehe, nachdem sie sich auf Höhe des Fesselbeines mit dem Unterstützungsast des M. interosseus vereinigt hat. Auf Höhe des dorsalen Recessus des medialen Fesselgelenkes ist die Sehne von einem Schleimbeutel unterlagert. Die Sehne des lateralen Bauches teilt sich oberhalb des Fesselgelenksspaltes auf und inseriert am Proc. extensorius des Klauenbeines beider Zehen. Der seitliche Zehenstrecker (Abb. 1, 1) entspringt am lateralen Seitenband des Kniegelenkes und am Condylus lateralis tibiae. Seine Sehne nimmt auf Höhe des Fesselbeines einen Unterstützungsast des M. interosseus auf und inseriert dorsolateral am Kronbein der lateralen Zehe. Diese Sehne wird auf Höhe der dorsalen Fesselgelenksaussackung von einem Schleimbeutel unterlagert (SCHMIDTCHEN 1907; SEIFERLE u. FREWEIN 1992; NICKEL et al. 1992). Die Endsehnen des M. flexor digitalis superficialis (oberflächlicher Zehenbeuger) und des M. flexor digitalis profundus (tiefer Zehenbeuger) bilden die Beugesehnen plantar an der Zehe. Weiterhin wird der M. interosseus medius besprochen. Der oberflächliche Zehenbeuger (Abb. 1, 2) entspringt im Bereich der Tuberositas supracondylaris lateralis des Os femoris. Seine Sehne verläuft plantar am Os metatarsale und teilt sich in der unteren Hälfte in einen lateralen und einen medialen Schenkel für die jeweilige Zehe auf. Diese nehmen im distalen Viertel des Metatarsus einen vom M. interosseus kommenden Unterstützungsast auf und bilden so auf Höhe des Fesselgelenkes eine röhrenförmige Manschette (Abb. 1, 5) um die betreffende tiefe Beugesehne. Jeder Schenkel teilt sich in drei kurze Äste auf, die am Kronbein ansetzten: die beiden schwächeren, seitlichen Äste an den plantaren Bandhöckern des proximalen Gelenkrandes und der starke, mittlere Ast dazwischen an der Plantarfläche des Knochens. Der tiefe Zehenbeuger (Abb. 1, 3) setzt sich aus dem M. flexor hallucis longus, M. tibialis caudalis und des M. flexor digitalis longus zusammen. Alle Muskeln entspringen am lateralen Kondylus der Tibia, der M. flexor hallucis longus zusätzlich noch an der kaudalen Fläche der Tibia. Die tiefe Beugesehne wird aus den Sehnen dieser Muskeln gebildet. Am distalen Ende des Metatarsus teilt sie sich in je einen Ast für 18 Literatur die 3. und 4. Zehe auf, die von der oben erwähnten Manschette der oberflächlichen Beugesehne umschlossen werden. Distal des Fesselgelenkes (Fesselbeuge) treten sie aus der Manschette aus, so dass die tiefen Beugesehnen jetzt plantar der oberflächlichen Beugesehne liegen. Sie ziehen über das distale Sesambein hinweg und setzen am Tub. flexorium des Klauenbeines an. Vorher geben sie noch ein elastisches Band an das Kronbein ab (Abb. 1, 2´). Zwischen der tiefen Beugesehne und dem distalen Sesambein liegt die Bursa podotrochlearis (GRAU 1974; SEIFERLE u. FREWEIN 1992; BERG 1995). Das elastische Band wird von FÖLGER (1906) als eine flache Platte beschrieben, die an der Dorsalseite der tiefen Beugesehne entspringt und mit zwei kurzen, divergierenden Ästen oberhalb der Gelenkfläche distal am Kronbein ansetzt. Proximal des Sesambeines stößt die Synovialmembran der Bursa podotrochlearis (Abb. 1, IV) mit der Membran des plantaren Recessus des Klauengelenkes zusammen und bildet eine Wand, die von distal an das elastische Band zieht, das die tiefe Beugesehne an das Kronbein abgibt. Der M. interosseus medius (Abb. 1, 6) entspringt proximal am Metatarsus. Etwa auf dessen Mitte gibt er ein Unterstützungsband (Abb. 1, 4) zur oberflächlichen Beugesehne ab. Dieses teilt sich in zwei Schenkel auf und bildet lateral bzw. medial mit der entsprechenden oberflächlichen Beugesehne die Manschette um die tiefe Beugesehne. Im distalen Drittel des Metatarsus spaltet sich der M. interosseus in drei Schenkel auf: die kräftige Mittelplatte und zwei Seitenstränge. Die Seitenstränge ziehen an die abaxialen proximalen Sesambeine der 3. und 4. Zehe und geben vorher einen Unterstützungsast von lateral und medial an die Strecker der Ph II ab. Die Mittelplatte teilt sich nochmals in drei Äste auf. Die beiden Seitenschenkel treten an die axialen Sesambeine der 3. und 4. Zehe. Der interdigitale Schenkel zieht durch den Interdigitalspalt, gabelt sich auf und vereinigt sich von axial mit den Streckern der Ph II (GRAU 1974; SEIFERLE u. FREWEIN 1992; BERG 1995). Im Bereich der Fesselbeuge werden die Beugesehnen durch mehrere Ringbänder gehalten. PETERS (1965) beschreibt zwei Ringbänder: das Ringband des Fesselgelenkes und das des Fesselbeines. Nach STANEK (1987), NICKEL (1992), BERG (1995) und BREIT et. al. (1996) existieren drei: ein Fesselringband, sowie ein proximales und ein distales Ringband des Fesselbeines, die je nach Autor unterschiedlich benannt sind. Im distalen Abschnitt beschreiben alle Autoren einheitlich das distale 19 Literatur Zwischenzehenband. Das Fesselringband liegt in der Tiefe unter den Afterklauen. Es entspringt am Fesselbein, dem Os metatarsale und dem abaxialen Sesambein, überspannt die Sehnen und setzt axial am Sesambeinbandapparat an (PETERS 1965). Es erreicht eine proximodistale Ausdehnung von etwa 4 cm. Proximal am Fesselbein liegt das proximale Ringband des Fesselbeines, das eine Breite von maximal 1 cm aufweist. Distal schließt das distale Ringband des Fesselbeines an, welches mit dem proximalen durch gekreuzte Fasern in Verbindung steht. Das distale Zwischenzehenband verläuft von axial und distal in einem Winkel von 45° nach proximal und abaxial am Kronbein über Zwischenklauenspalt und tiefe Beugesehne hinweg (BREIT et al. 1996). 2.2.5. Sehnenscheiden 2.2.5.1. Sehnenscheiden der Strecksehnen Dorsal an der Zehe auf Höhe des Fesselgelenkes ist für die Strecksehne jeder Zehe eine Sehnenscheide ausgebildet. Die Sehnen des lateralen Bauches des M. extensor digitalis longus sind von der Teilungsstelle oberhalb des Fesselgelenkes bis auf Höhe des Kronbeines je von einer Sehnenscheide umhüllt, die an der lateralen Zehe meist etwas länger ist (SCHMIDTCHEN 1907; SEIFERLE u. FREWEIN 1992). 2.2.5.2. Sehnenscheiden der Beugesehnen – Fesselbeugesehnenscheiden Plantar im Bereich des Fesselgelenkes und der Fesselbeuge ist für die Endäste der oberflächlichen und tiefen Beugesehne jeder Zehe eine ausgedehnte Sehnenscheide, die Fesselbeugesehnenscheide, ausgebildet (FÖLGER 1906; SCHMIDTCHEN 1907; PETERS 1965; STANEK 1987; SEIFERLE u. FREWEIN 1992; BERG 1995; BREIT et al. 1996). Das Hohlraumsystem der Sehnenscheide ist in eine innere und eine äußere proximale sowie in eine distale Abteilung aufgeteilt (FÖLGER 1906; PETERS 1965). STANEK (1987) verwendet dieselbe Einteilung, spricht aber von Kompartimenten. 20 Literatur Knochen 2 3 A: B. C: D: E: F: 1 4 A 6 Gelenke a: b: c: II Fesselgelenk Krongelenk Klauengelenk Sehnen C a 5 II B III b 2´ D IV Metatarsus Fesselbein Proximales Sesambein Kronbein Klauenbein Distales Sesambein c F 1: Sehne des M. extensor digitalis lateralis 2: Sehne des M. flexor digitalis superficialis 2´ elastisches Band des M. flexor digitalis profundus an das Kronbein 3: Sehne des M. flexor digitalis profundus 4: Unterstützungsast des M. interosseus 5: Manschette um die Sehne des M. flexor digitalis profundus (schraffiert) 6: M. interosseus Fesselbeugesehnenscheide und Schleimbeutel E I: äußeres Kompartiment der Fesselbeugesehnenscheide II: inneres Kompartiment der Fesselbeugesehnenscheide III: distales Kompartiment der Fesselbeugesehnenscheide IV: Bursa podotrochlearis Abb. 1: Anatomisches Schema einer lateralen Rinderklaue im Medianschnitt (nach FÖLGER 1906) 21 Literatur Zwischen der 3. und der 4. Zehe bestehen keine wesentlichen Unterschiede. Das proximale äußere Kompartiment (Abb. 1, I) umschließt die Sehnenmanschette aus oberflächlicher Beugesehne und Unterstützungsband des M. interosseus. Es umgibt das innere Kompartiment konzentrisch und reicht unterschiedlich weit nach proximal. Der plantare Anteil des äußeren Kompartimentes endet etwa auf Höhe des Fesselgelenksspaltes, wobei er sich abaxial weiter nach proximal erstreckt als axial. Weiter distal wird er plantar durch das Fesselringband verstärkt. Der dorsale Anteil des äußeren Kompartimentes reicht weiter nach proximal als der plantare, etwa so weit wie der plantare Recessus des Fesselgelenkes. Er wird dorsal durch Anteile des M. interosseus und die proximalen Sesambeine begrenzt. Sowohl proximal als auch distal der proximalen Sesambeine ist das Kompartiment stellenweise nur durch eine dünne Synovialisduplikatur vom Recessus des Fesselgelenkes getrennt. Das proximale innere Kompartiment (Abb. 1, II) umgibt die tiefe Beugesehne und wird von oben genannter Sehnenmanschette umschlossen. Es endet etwa 8-10 cm proximal des Gelenksspaltes des Fesselgelenkes, wobei sich der dorsale Anteil weiter rumpfwärts erstreckt. Somit reicht das innere deutlich weiter nach proximal als das äußere Kompartiment. Während beide Kompartimente proximal voneinander getrennt sind, stehen sie distal in weit offener Verbindung zueinander. Distal endet es, wo die tiefe Beugesehne aus der Sehnenmanschette austritt. Das einfache distale Kompartiment (Abb. 1, III) umhüllt in der Fesselbeuge nur noch die tiefe Beugesehne. Es beginnt mit dem Austritt der tiefen Beugesehne aus der Sehnenmanschette. Dorsal wird es von der Endplatte der oberflächlichen Beugesehne begrenzt. Seitlich dieser Platte tritt ein Blindsack bis in die unmittelbare Nähe des plantaren Recessus des Krongelenkes heran. Der dorsale Anteil des Kompartimentes wird distal durch das elastische Band begrenzt, das die tiefe Beugesehne an das Kronbein abgibt. Beiderseits dieses Bandes reichen zwei kleine Blindsäcke weiter distal und somit in direkte Nähe der Bursa podotrochlearis. Der plantare Anteil zieht etwa bis auf Höhe des proximalen Randes des distalen Sesambeines und befindet sich so schon innerhalb des Hornschuhs. An der lateralen Zehe reicht das Kompartiment etwa 1 cm weiter distal als an der medialen Zehe (STANEK 1987). Plantar wird die Sehnenscheide in ihrer gesamten Ausdehnung durch genannte Ringbänder eingeschnürt, so dass sich dazwischen Aussackungen bilden. Zwischen dem Fessel- 22 Literatur ringband und dem proximalen Ringband des Fesselbeines wölbt sich am Ausgusspräparat nur abaxial eine etwa weizenkorngroße Bucht vor. Da das proximale und das distale Ringband durch gekreuzte Fasern in Verbindung stehen, buchten sich nur axial und abaxial zwei maximal kirschkerngroße Aussackungen aus. Zwischen dem distalen Ringband und dem gekreuzten Zwischenzehenband erstreckt sich die Aussackung über die gesamte plantare Fläche. Distal ragt die Sehnenscheide über das Zwischenzehenband hinaus (BREIT et al. 1996). In der Beschreibung von SCHMIDTCHEN (1907) kommunizieren die Sehnenscheiden der lateralen und medialen Zehe. Bei PETERS (1965) stehen an 4 von 60 Gliedmaßen die beiden Seiten miteinander in Verbindung. Allerdings sind hier nur Vordergliedmaßen betroffen. Er beschreibt den Sitz der Kommunikationsöffnung in der proximalen äußeren Abteilung. Nach STANEK (1987) kommunizieren nur an 3 von 105 Füßen die Sehnenscheiden der 3. und 4. Zehe. Allerdings findet er eine Verbindung zwischen den inneren Kompartimenten. BERG et al. (1996) beschreiben in keinem Fall eine Kommunikation beider Seiten. Sowohl PETERS (1965) als auch STANEK (1987) können bei einem geringen Anteil der Füße eine Verbindung zum plantaren Recessus des Krongelenkes nachweisen. Ebenso finden FÖLGER (1906) und STANEK (1987) an einigen Zehen eine Verbindung zwischen der distalen Abteilung der Sehnenscheide und der Bursa podotrochlearis. Eine Verbindung zum Fessel– oder Klauengelenk kann keiner der Autoren nachweisen. 2.2.6. Hautaufbau im Bereich der Klaue Der Hautüberzug an der Klaue des Rindes wird in Schichten und Segmente gegliedert. Drei Schichten werden unterschieden: die Klauensubkutis (–unterhaut), das Klauenkorium (–lederhaut) und die Klauenepidermis (–horn). Die Segmente teilen sich in das Saum-, Kron-, Wand-, Sohlen- und Ballensegment auf (WILKENS 1963; HABERMEHL 1984; FÜRST 1992). Die Klauensubkutis umgibt die zentralen Stützteile und ist an den einzelnen Segmenten unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Bereich des Saum-, Kron- und Ballensegmentes sind Polster oder Kissen ausgebildet. Das Ballenkissen nimmt die gesamte plantare Fläche der Klaue ein, ist etwa 1,5 cm dick und hat eine stoßbrechende 23 Literatur Funktion bei der Belastung der Klaue. Im Bereich des Sohlen- und Wandsegmentes stellt die Unterhaut einen Teil des Periostes dar und verbindet so die Lederhaut fest mit den zentralen Stützteilen. Das Klauenkorium liegt der Subkutis direkt auf. Die Klauenlederhaut bildet mit der Klauenunterhaut und den zentralen Stützteilen die charakteristische Klauenpatrize. Das schon makroskopisch sichtbare, ausgeprägte Stratum papillare ist im Saum-, Kron-, Sohlen- und Ballensegment zottenförmig und im Wandsegment blättchenförmig ausgebildet. Die Klauenepidermis ist ein mehrschichtiges Plattenepithel, das sich durch starke Verhornung auszeichnet. Die Innenfläche der Epidermis formt die Matrize, das Gegenstück zum Papillarkörper der Klauenlederhaut, der tief in das Epithel hineinragt. Das gewährleistet eine feste Verbindung mit der Epidermis und stellt die Ernährung sicher. Der Klauenschuh setzt sich aus Platte, Sohle und Ballen zusammen. Die Klauenplatte ist so gebogen, dass dorsal eine abgerundete Kante entsteht. Sie teilt sich in einen Zehenteil, eine konvexe Außenwand und eine konkave Interdigitalwand auf. Die beiden letzteren sind noch mal in einen vorderen Seitenteil und einen hinteren Trachtenteil aufgeteilt. Die Grenzlinie zwischen der Klauenplatte und der Sohle ist durch die weiße Linie gekennzeichnet (WILKENS 1963; HABERMEHL 1984). 2.3. Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparat – Diagnostik an der Zehe des Rindes 2.3.1. Klinische Untersuchung Der speziellen Untersuchung des Bewegungsapparates geht in jedem Fall eine genaue anamnestische Erhebung voraus. DIRKSEN (1990) empfiehlt zusätzlich eine kurze Allgemeinuntersuchung, um Erkrankungen anderer Organsysteme auszuschließen. Die spezielle Untersuchung beginnt mit der Adspektion des Tieres. Diese wird zuerst am stehenden Tier und dann in der Bewegung durchgeführt. Am vorgeführten Tier wird Lahmheitsgrad und –art bestimmt. DESROCHERS et al. (2001a) empfehlen eine mehrere Minuten dauernde Beobachtung des Tieres in seiner normalen Umge- 24 Literatur bung. DIRKSEN (1990) führt zusätzlich eine Adspektion des Tieres im Liegen, beim Aufstehen und Niederlegen durch. Liegen bei dem Tier Stallklauen vor, so soll laut GÜNTHER (1991a) vor der Beurteilung des vorgeführten Tieres eine Klauenkorrektur erfolgen. Nach der Identifikation der erkrankten Gliedmaße wird diese genauer untersucht. Hierbei sollten geeignete Zwangsmittel bzw. –maßnahmen zur Fixation des Tieres angewendet werden. Bei der Adspektion der Zehe sind nach DIRKSEN (1990) und STANEK (1997) die Klauen auf regelmäßige Form bzw. Formveränderungen hin zu untersuchen. Bei der Palpation werden die Zangendruckprobe, das Nachschneiden verdächtiger Bezirke und das Sondieren evtl. vorhandener Fistelkanäle durchgeführt. DIRKSEN (1990) und GÜNTHER (1991a) prüfen zusätzlich die Pulsation der Hauptmittelfußarterie. Weiterhin führen sie eine Perkussion der Klauen auf Schmerzempfindlichkeit durch. DIRKSEN (1990), GÜNTHER (1991a) und STANEK (1997) untersuchen die Gelenke auf Schmerzhaftigkeit, indem sie eine Beuge–, Streck- und Rotationsprobe durchführen. Weiterführende Untersuchungsmaßnahmen sind diagnostische Anästhesien, röntgenologische und sonographische Untersuchungen, sowie Punktionen synovialer Einrichtungen und pathologischer Flüssigkeitsansammlungen mit nachfolgender Untersuchung des gewonnenen Punktates (CLEMENTE 1986; DIRKSEN 1990; GÜNTHER 1991a; STANEK 1997; DESROCHERS et al. 2001a). 2.3.2. Punktion des Klauengelenkes 2.3.2.1. Technik der Punktion BERG (1995) und FERGUSON (1997) punktieren das Klauengelenk an der dorsalen Aussackung der Gelenkskapsel. Nach BERG (1995) liegt die Punktionsstelle 2 cm proximal des Hornschuhrandes und 2 cm lateral bzw. medial der Medianebene der Zehe. Hier soll der Einstich distoaxial gerichtet durch die gemeinsame Strecksehne erfolgen. FERGUSON (1997) beschreibt die Punktion auf Höhe des Kronsaumes 1 cm abaxial des Randes der gemeinsamen Strecksehne. Der Einstich soll im rechten Winkel zur Hautoberfläche durchgeführt werden. DESROCHERS et al. (2001b) 25 Literatur erwähnen bei der Beschreibung einer Klauengelenksspülung drei Punktionsstellen: dorsoproximal des Kronsaumes axial oder abaxial der gemeinsamen Strecksehne mit Einstichen im Winkel von 60° zum Kronsaum oder plantar des abaxialen Kollateralbandes des Klauengelenkes oberhalb des Kronsaumes im Winkel von 45° zur Hautoberfläche. 2.3.2.2 Eigenschaften der Synovia Anhand der Beschaffenheit der Synovia lässt sich Vorliegen, Art und Stadium einer Gelenkserkrankung feststellen. Grobsinnlich wird die Flüssigkeit auf Menge, Farbe, Transparenz, Geruch, Viskosität und spontane Gerinnung beurteilt. Weiterhin sind die zytologische Untersuchung, die Bestimmung des Eiweißgehaltes, die Qualität des Muzinpräzipitates und der Erregernachweis diagnostisch von Bedeutung (DIRKSEN 1990). Die Menge der Synovialflüssigkeit variiert zwischen den verschiedenen Gelenken des gleichen Tieres. Bei Bewegung nimmt die Synovia an Volumen zu, während sich bei Inaktivität des Tieres das Volumen verringert (WEAVER 1997). Bei der Punktion des gesunden Klauengelenkes sollen mehrere Milliliter Flüssigkeit gewonnen werden können (FERGUSON 1997). Die Farbe unveränderter Synovia des Rindes reicht von farblos bis gelb (LANGE 1961; EISENMENGER 1974; KARATZIAS 1982; DIRKSEN 1990 und WEAVER 1997). Jüngere Tiere neigen zu farbloser Synovia, während ältere zu gelber Gelenksflüssigkeit tendieren (DIRKSEN 1990; WEAVER 1997). Die normale Synovia des Rindes ist eine klare Flüssigkeit (EISENMENGER 1974; KARATZIAS 1982; DIRKSEN 1990; WEAVER 1997). LANGE (1961) beschreibt bei 18 % der normalen Synovialproben eine geringe Trübung. Nach EISENMENGER (1974), DIRKSEN (1990) und WEAVER (1997) ist die normale Synovia eine visköse Flüssigkeit. Bei LANGE (1961) zeigen sich 98,6 % aller Synovialproben deutlich viskös, 1,4 % sogar überdurchschnittlich. KARATZIAS (1982) stuft 96 % seiner Punktate von gesunden Gelenken als viskös und 4 % als leicht viskös ein. Die Viskosität war bei chronischen Gelenksergüssen und bei akut entzündeten Gelenken vermindert. Erhöht kann die Viskosität in ruhiggestellten Gelenken, bei 26 Literatur älteren Tieren und bei Störungen des Gelenkstoffwechsels sein. Die Viskosität wird grobsinnlich nach der Länge des Muzinfadens, den ein Tropfen Synovia nach sich zieht, beurteilt (EISENMENGER 1974). Nach DIRKSEN (1990) reißt dieser Faden bei normaler Synovia auf einer Länge von 3-4 cm ab; bei herabgesetzter Viskosität dagegen schon eher. WEAVER (1997) gibt die Länge des Muzinfadens normaler Synovia mit 2 cm an. Die normale Synovia des Rindes ist eine geruchlose Flüssigkeit (KARATZIAS 1982; DIRKSEN 1990). Aus der Gesamtzahl der kernhaltigen Zellen und dem Differentialzellbild lassen sich wohl die wichtigsten Schlüsse auf Art und Stadium der Erkrankung ziehen (DIRKSEN 1990). LANGE (1961) gibt einen Mittelwert von 137 / 3 kernhaltigen Zellen / cm³ für die normale Synovia des Rindes an; hier fiel die Einheit der Zellzahl im Gegensatz zu den anderen Autoren auf. Im Differentialzellbild dominieren mit 97,6 % vor allem die Synoviozyten. Die Zellzahl des klinisch gesunden Gelenkes beschreibt EISENMENGER (1974) mit einer Schwankungsbreite von 0-700 Zellen / mm³; nach DIRKSEN (1990) können im gesunden Gelenk bis zu 500 kernhaltige Zellen / µl vorkommen. Bei WEAVER (1997) enthält die normale Synovialflüssigkeit bis zu 250 Leukozyten / µl. Eine Infektion des Gelenkes liegt nach EISENMENGER (1974) und ASSMUS (1964) bei Zellzahlen von über 10000 / mm³ vor; laut WEAVER (1997) ab 50000 Leukozyten / µl. DIRKSEN (1990) spricht bei über 10000 Zellen / µl und einem Anteil neutrophiler Granulozyten von mehr als 90 % von einer Infektion. Nach ROHDE et al. (2000) liegt ab 25000 kernhaltige Zellen / µl und mehr als 80 % polymorphkernige Zellen eine infektiöse Arthritis vor. EISENMENGER (1974) hält die bakteriologische Untersuchung der Synovia bei eitrigen Entzündungen infolge perforierender Verletzungen nicht für indiziert. Sie ist sinnvoller bei Gelenksergüssen ohne sichtbare äußere Ursache, wo spezielle Erreger entdeckt werden können. Laut DIRKSEN (1990) fallen trotz offensichtlich vorliegender Infektion des Gelenkes die mikrobiologischen Untersuchungen oft negativ aus. 27 Literatur 2.3.3. Röntgenologische Untersuchung 2.3.3.1. Technik der röntgenologischen Untersuchung Die röntgenologische Untersuchung der Zehe des Rindes ermöglicht in vielen Fällen sowohl eine genauere Lokalisation der Lahmheitsursache als auch eine Präzisierung der Prognosestellung (UELTSCHI 1977). Weiterhin kann die Ausdehnung und Dauer des Krankheitsprozesses näher bestimmt werden (DESROCHERS et al. 2001b). FARROW (1985) und PHARR u. BARGAI (1997) schlagen vier Standardprojektionsrichtungen an der Zehe des Rindes vor, der lateromediale, der dorsoplantare sowie der dorsomediale und der dorsolaterale Strahlengang. Zusätzlich können noch abaxioaxiale Aufnahmen mit in den Zwischenklauenspalt eingelegten Filmen gemacht werden. UELTSCHI (1977) führt neben der dorsoplantaren Aufnahme zur kompletten Darstellung von Klauenbein und –gelenk eine schiefe abaxioaxiale Projektion mit weit in den Zwischenklauenspalt eingeschobenen folienlosen Film durch, wobei der Zentralstrahl 10–15° nach distal gerichtet auf die Klaue treffen soll. Bei derselben Projektionsrichtung verläuft der Strahlengang bei NUSS (1988) und GANTKE (1997) mit einem Einfallswinkel von 60° zur Extremitätenachse. GANTKE (1997) führt zusätzlich noch die abaxioaxiale Ablichtung mit einem Einfallswinkel von 90° durch. Hier kann das Klauenbein besser beurteilt werden, da nicht wie bei der Schrägprojektion ein Parallaxenbild entsteht. 2.3.3.2. Alters– und haltungsbedingte Veränderungen der Knochenstrukturen Zur Beurteilung von Röntgenaufnahmen im Bereich der Zehe dürfen altersbedingte Veränderungen nicht außer Acht gelassen werden (WEAVER 1969). Nach RUSTERHOLZ (1920) zeigt das Klauenbein makroskopisch je nach Alter, Körpergewicht und Gebrauchszweck unterschiedliche Formen auf. Mit zunehmendem Alter treten besonders am Tub. flexorium deutliche Unebenheiten auf. Hierbei ist besonders das Tub. flexorium der hinteren lateralen Klaue stärker entwickelt, als das der medialen. SIMON (1963) weist auf makroskopisch sichtbare exostosenartige Wucherungen am Tub. flexorium und Proc. extensorius hin. Diese treten erstmalig im 28 Literatur Alter von fünf bis sechs Jahren auf und nehmen mit dem Älterwerden zu. FISCHER (1971) kann bei Kühen aus Gitterrost- und Einstreuhaltung röntgenologisch ähnliche Befunde mit steigendem Alter nachweisen. EBEID (1992) ordnete Formveränderungen und Aufrauungen am Proc. extensorius sowie Knochenzubildungen an der Sohlenfläche ebenfalls den Altersveränderungen zu. DENNINGER (1966), GÜHRING (1969) und FISCHERLEITNER und STANEK (1987) beschreiben am Proc. extensorius und an der Sohlen- und Dorsalfläche an Klauenbeinen von Bullen ab einem Alter von ein bis zwei Jahren röntgenologisch nachweisbare Exostosen, die in direkter Abhängigkeit zum Alter und Gewicht der Tiere stehen. Weiterhin sind an den Ansatzstellen der Sehnen und Bänder des Kronund Fesselbeines ebenfalls Exostosen sichtbar. Mit zunehmendem Alter wurden die Veränderungen stärker, sie konnten bis hin zu Schalenbildung am Klauengelenk und Periostitis ossificans reichen. HOMANN (1968) vergleicht makroskopisch FESSL (1986) röntgenologisch normale Klauen und Stallklauen. Bei HOMANN (1968) zeigen die Wand- und Sohlenfläche des Klauenbeins der normalen Klauen keine Unebenheiten. Tub. flexorium und Proc. extensorius sind gut ausgeprägt, aber ohne sichtbare Auflagerungen. An Stallklauen weisen die Wand–, die Sohlenfläche und der Sohlenrand makroskopisch ausgedehnte Exostosen auf. Der Sohlenrand ist nach oben aufgebogen und unterhalb des Proc. extensorius ist eine deutliche Einbuchtung der dorsalen Wandfläche sichtbar. Nach FESSL (1986) sind röntgenologisch am Proc. extensorius und dem Tub. flexorium vom Grad der Stallklauenbildung abhängig Exostosen nachweisbar. 2.3.3.3. Röntgenologische Veränderungen in Zusammenhang mit einer Arthritis Bei einer Arthritis können je nach Dauer und Grad der Erkrankung mehrere röntgenologische Befunde erhoben werden. Dazu gehören die Weichteilschwellung, die Erweiterung des Gelenkspaltes durch Vermehrung von Synovia oder Ansammlung von Exsudat und Zelltrümmern und die Verengung des Gelenkspaltes durch subchondralen Abbau von Knochsubstanz. Weiterhin kann es zu periartikulären Knochenzubildungen und periostalen Reaktionen kommen, die je nach Grad und Dauer in ihrer Ausprägung variieren. In fortgeschrittenen Stadien können Osteomyelitiden 29 Literatur der beteiligten Knochen, Knochensequestrierungen, pathologische Frakturen und Luxationen auftreten (VERSCHOOTEN u. DEMOOR 1974; NIGAM u. SINGH 1980; FARROW 1985; NUSS 1988; KOFLER 1988; EBEID 1992; STANEK u. KOFLER 1995; GANTKE 1997; DESROCHERS et al. 2001b). FARROW (1985) und EBEID (1992) schlagen zur Diagnose einer frühen Phase der Klauengelenksentzündung ein Vergleich mit dem kontralateralen Gelenk vor. Der gesunde Gelenkspalt des Klauengelenkes weist eine Breite von 1-2 mm auf. Laut DESROCHERS et al. (2001b) wird die Klauengelenksentzündung 7-14 Tage nach der Infektion als eine Erweiterung des Gelenkspaltes röntgenologisch sichtbar. Die ersten röntgenologischen Veränderungen bei einer Klauengelenksentzündung treten an den Knochen nach zwei- bis dreiwöchigem Bestehen der Infektion auf (KOFLER 1988). FARROW (1985) schätzt anhand der Reife der knöchernen Zubildungen die Dauer der Erkrankung grob ein. Er ordnet Knochenzubildungen einer Lokalisation (regional oder diffus) und einem Reifestadium (unreif, reif und überreif) zu. Es werden allerdings keine genaueren Angaben gemacht, anhand welcher Merkmale das Reifestadium eingeteilt wird. Bei STANEK und KOFLER (1995) sprechen massive über 5 mm hohe, axiale und abaxiale periostale Veränderungen am Kronbein für eine Mindestdauer des Bestehens einer Klauengelenksinfektion von drei Wochen. Laut NUSS (1988) laufen bei einer Infektion des Klauengelenkes die Osteolyse- und Knochenbildungsvorgänge nebeneinander ab. Nach STANEK und KOFLER (1995) treten bei der septischen Arthritis des Klauengelenkes osteolytische Prozesse am häufigsten am Klauenbein auf, gefolgt vom Sesambein und Kronbein. Periostale Auflagerungen hingegen sind häufiger am Kronbein, treten aber auch am Fesselbein auf. Hier folgen die periostalen Prozesse den osteolytischen Veränderungen. Bei GANTKE (1997) laufen Osteolyse- und Zubildungsvorgänge auch getrennt voneinander ab. 30 Literatur 2.3.4. Sonographische Untersuchung 2.3.4.1. Bedeutung der sonographischen Untersuchung am Bewegungsapparat Während man die Ultraschalluntersuchung am Bewegungsapparat beim Pferd vor allem zur Diagnostik von Sehnenverletzungen und –erkrankungen einsetzt, wird sie beim Rind hauptsächlich zur Abgrenzung und Zuordnung von Weichteilschwellungen verwandt. Sie ermöglicht als nichtinvasives, bildgebendes Verfahren im Gegensatz zur röntgenologischen Untersuchung eine zuverlässige Beurteilung raumfordernder Prozesse und Läsionen in Weichteilgeweben. Lokalisation und Ausdehnung entzündlicher Prozesse, Beschaffenheit des Inhaltes entstandener Kavernen oder synovialer Strukturen können bestimmt werden. Gerade im Gliedmaßenbereich, wo synoviale Einrichtungen dicht beieinander liegen, können die Unterschiede zwischen betroffenen und unveränderten Bereichen dargestellt bzw. Kavernen unter sonographischer Kontrolle gezielt punktiert werden. Ist eine Punktion aufgrund der Konsistenz des Inhalts nicht möglich, ist die Sonographie zur Beurteilung des Inhaltes von besonderem Nutzen (KOFLER 1994a, 1994b, 1994d, 1995a, 1996b, 1997a; KOFLER u. EDINGER 1995). 2.3.4.2. Technik der sonographischen Untersuchung im B – Mode Zur Vorbereitung der sonographischen Untersuchung wird die Zehe geschoren, mit Alkohol entfettet und Ultraschallgel aufgetragen. Die Untersuchung erfolgt bevorzugt mit einem Linearschallkopf einer Frequenz von 7,5 MHz. Eine Vorlaufstrecke wird je nach Bedarf benutzt. Man beginnt die Zehe von proximal nach distal sowohl dorsal als auch plantar in longitudinalen und transversalen Ebenen zu untersuchen. Hierbei wird sich an Knochenoberflächen, Sehnen, Gelenkspalten und Gefäßen orientiert. Die Unterhaut, Sehnen– bzw. Sehnenscheiden, Gelenke und Knochen werden auf Lokalisation, Echogenität, Echomuster, Größe und Begrenzung von Läsionen und Raumforderungen sowie auf dorsale Schallverstärkung, Schallschatten und Strömungsphänomene hin beurteilt (KOFLER 1994a, 1994d, 1995a, 1995b, 1996a, 1996b, 1997a, 1997b; KOFLER u. EDINGER 1995; TYRON u. CLARK 1999). Es ist 31 Literatur einige Erfahrung des Untersuchers nötig, um zwischen pathologischen Veränderungen und Artefakten unterscheiden zu können. Pathologische Veränderungen sollen nur als solche angesprochen werden, wenn sie sowohl in der longitudinalen als auch in der transversalen Schnittebene dargestellt werden können (HAUSER 1986; STADTBÄUMER 1988; KEHNSCHERPER u. SIEBERT 1990; DIK u. VAN DEN BELT 1991; SCHARNER et al. 1999). 2.3.4.3. Sonoanatomie – Normalbefunde Synoviale Einrichtungen Gelenke Der plantare Rezessus des gesunden Fesselgelenkes stellt sich als eine dünne anechogene Zone unmittelbar proximal der proximalen Sesambeine zwischen Metatarsus und M. interosseus dar. Der Gelenkspalt des Fesselgelenkes ist im longitudinalen Schnitt dorsal und lateral, der des Krongelenkes vor allem dorsal als Unterbrechung der hyperechoischen Knochenoberfläche sichtbar. Der Gelenkspalt des Klauengelenkes lässt sich nicht darstellen, da er innerhalb des Hornschuhes liegt (KOFLER 1994c; KOFLER u. EDINGER 1995). Fesselbeugesehnenscheide An der gesunden Zehe des Rindes sind weder die Begrenzungen noch Inhalt der Sehnenscheide und ihrer einzelnen Kompartimente auf dem Ultraschallbild sichtbar. Die einzige Ausnahme bildet die plantare Portion des äußeren Kompartimentes, welche sich als schmale anechogene Linie plantar der oberflächlichen Beugesehne darstellt (KOFLER u. EDINGER 1995). Beugesehnen Sehnen erscheinen in der transversalen Schnittebene deutlich echogen mit homogener feinkörniger Echotextur. Im Longitudinalschnitt stellen sie sich als echogene parallel angeordnete Faserbündel dar. Bei der Untersuchung von Sehnen ist es besonders wichtig, dass die Ultraschallwellen senkrecht und in paralleler Anordnung auf den betroffenen Bereich auftreffen. Ist dies nicht der Fall, kann durch den Echogeni- 32 Literatur tätsverlust ein Strukturdefekt vorgetäuscht werden (GENOVESE et al. 1986; FORNAGE 1987; STADTBÄUMER 1988; DIK u. VAN DEN BELT 1991; MARTINOLI et al. 1993; KOFLER u. EDINGER 1995; KOFLER 1996a). Die im plantaren Bereich proximal der Afterklauen liegenden, oberflächliche und tiefe Beugesehnen, das Unterstützungsband des M. interosseus und der M. interosseus lassen sich sonographisch gut voneinander abgrenzen. Sie zeigen echoreiche, linear angeordnete Fasern, mit Ausnahme des M. interosseus der durch seine echoärmere Struktur auffällt. Distal der Afterklauen lassen sich die oberflächliche und tiefe Beugesehne darstellen (KOFLER 1996a; TRYON u. CLARK 1999). Knochen Knochen stellt sich als eine schmale, hyperechoische, glatte Linie dar, hinter der eine vollständige Schallauslöschung stattfindet. Die Knochenoberfläche wird nur von den oben genannten Gelenkspalten unterbrochen (KOFLER 1997b). 2.3.4.4. Sonoanatomie – pathologische Befunde Synoviale Einrichtungen Allgemeine Befunde Pathologisch veränderte Synovialräume wie Gelenksaussackungen, Sehnenscheiden und Schleimbeutel können sich als vermehrt gefüllte Raumforderungen mit Inhalt unterschiedlicher Echogenität darstellen. Bei bestimmten Ultraschallbefunden (Tab. 1) kann man auf die Art der Entzündung bzw. des Inhaltes schließen (KOFLER 1996b, 1997b). 33 Literatur Tab. 1: Ultraschallbefunde erkrankter Synovialräume (nach KOFLER 1997b) Echogenität Inhalt Strömungsphänomene Schallverstärkung Art des Punktates bzw. Inhaltes homogen, anechoisch nachweisbar deutlich serös, serofibrinös homogen, anechoisch nicht nachweisbar deutlich frisch koagulierte, gallertige Fibrinmassen inhomogen, anechoisch bis hypoechoisch nicht nachweisbar undeutlich bis schlecht chronisch fibrinöse Entzündung, Fibrin in Organisation inhomogen mit unterschiedlich verteilten anechoischen, hypoechoischen und echogenen Reflexen unterschiedlich deutlich nachweisbar relativ deutlich serofibrinöse Flüssigkeit mit Fibrinflocken bzw. fließfähiger, eitriger Inhalt Gelenke Als pathologische Veränderungen an Gelenken lassen sich sonographisch eine vermehrte Füllung der Gelenksaussackungen und eine Veränderung der Echogenität des Gelenksinhaltes (Tab. 1) darstellen. Bei vermehrter Füllung des Fesselgelenkes lassen sich der dorsale und plantare Rezessus gut darstellen. Der plantare Rezessus ist als Raumforderung proximal der Afterklauen zwischen Metatarsus und M. interosseus sichtbar. Dorsal erstreckt sich die Ausbuchtung im Longitudinalschnitt je nach Füllung vom Gelenkspalt ausgehend auf der Knochenunterlage nach proximal und distal. Der plantare Rezessus des Krongelenkes wird im Transversalschnitt proximal des Gelenkspaltes vom Fesselbein und der oberflächlichen Beugesehne begrenzt. Dorsal verhält es sich ähnlich wie beim Fesselgelenk; der Rezessus erstreckt sich ausgehend vom Gelenkspalt nach proximal und distal. Obwohl der Gelenkspalt beim Klauengelenk innerhalb der Hornkapsel liegt, lässt sich der dorsale Rezessus bei vermehrter Füllung darstellen. Er reicht im Longitudinalschnitt entlang des Kronbeines teilweise bis in die Nähe des Gelenkspaltes des Krongelenkes (KOFLER 1995a, 1995b, 1996b; KOFLER u. EDINGER 1995). Fesselbeugesehnenscheide Bei pathologischen Veränderungen kommt es zu vermehrter Füllung der Kompartimente, die sich dann gut darstellen lassen. Weiterhin kann es zu einer Veränderung 34 Literatur der Echogenität des Fesselbeugesehnenscheideninhaltes kommen (Tab. 1). Es sind nicht immer alle Abteilungen gleichmäßig erweitert. Das äußere Kompartiment stellt sich im Longitudinal– und Transversalschnitt proximal der Afterklauen als Raumforderung um die oberflächliche Beugesehne und das Unterstützungsband dar. Plantar wird es von der Unterhaut, dorsal durch den M. interosseus begrenzt. Das innere Kompartiment ist ebenfalls in beiden Schnittebenen proximal der Afterklauen darstellbar. Es liegt um die tiefe Beugesehne herum, plantar durch die oberflächliche Beugesehne und dorsal durch das Unterstützungsband des M. interosseus begrenzt. Das distale Kompartiment lässt sich als Raumforderung um die tiefe Beugesehne herum darstellen. Es ist vor allem im Transversalschnitt gut erkennbar. Der Longitudinalschnitt ist aufgrund der Größe des Schallkopfes und damit fehlender Auflagefläche bzw. Ankopplung in der Fesselbeuge zwischen Afterklauen und Kronsaum schwer durchzuführen. Plantar der Sehnenscheide liegt im Bereich des distalen Kompartiments Unterhaut, dorsal je nach Schallkopfposition die oberflächliche Beugesehne oder das Kronbein (KOFLER 1994d, 1995a, 1996a; KOFLER u. EDINGER 1995). Beugesehnen Bei Erkrankungen im Bereich der Sehne kommt es meist zu einer Veränderung der Form und der klaren Abgrenzung zur Umgebung evtl. auch zu einer Lageveränderung. Die Echogenität nimmt ab und die Echotextur der Sehne wird unregelmäßig. Besonders im Longitudinalschnitt ist ein Verlust der parallelen Anordnung der Fasern zu erkennen. Heilen diese Veränderungen wieder ab, nimmt die Echogenität in diesem Bereich wieder zu. Im chronischen Zustand von Sehnenerkrankungen nimmt vor allem die Differenzierbarkeit zwischen den einzelnen Beugesehnenanteilen ab. Zusammenhangstrennungen von Sehnen stellen sich als Kontinuitätsverlust des Faserverlaufes im Longitudinalschnitt dar (GENOVESE et. al. 1986; STADTBÄUMER 1988; KEHNSCHERPER u. SIEBERT 1990; DIK u. VAN DEN BELT 1991; MARTINOLI et al. 1993; KOFLER 1994d, 1996a; SCHARNER et al. 1999). 35 Literatur Knochen Liegen am Knochen periostale Zubildungen vor, so stellen sich diese als unregelmäßig verlaufende, von der Knochenoberfläche abgehobene, vielfach unterbrochene Reflexstreifen dar. Bei Osteomyelitiden kann man sonographisch die Abhebung des Periostes mit subperiostalen Flüssigkeitsansammlungen darstellen (KOFLER 1995a, 1997a). 2.4. Ursache und Indikation für einen chirurgischen Eingriff an der Zehe des Rindes Kommt es im Verlaufe von Klauenerkrankungen zur Infektion von Knochen, Beugesehne, Sehnenscheide oder Klauengelenk ist eine konservative Behandlung aus medizinischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr vertretbar (BREUER 1963; WESTHUES u. BREUER 1964a). Sie ist langwierig und selten erfolgreich. Erschwerend kommt hinzu, dass meist Ausmaß und Lokalisation der Gewebsläsionen ohne weiterführende Diagnostik von außen kaum abzuschätzen sind (ASSMUS 1964). Der chirurgische Eingriff mit großzügiger Entfernung des veränderten Gewebes stellt die einzig erfolgversprechende Therapie dar. Sie ist meist die einzige Alternative zur Schlachtung (GREENOUGH u. FERGUSON 1985; BAXTER et al. 1991; FERGUSON 1997). Bei der Wahl der Art des chirurgischen Eingriffes müssen neben den medizinischen Indikationen auch wirtschaftliche Faktoren mit in Betracht gezogen werden (BAUMGARTNER 1929; HESS u. WYSSMANN 1931; ASSMUS 1964; FUNK 1976; BAXTER et al. 1991; FERGUSON 1997). Als medizinische Indikationen für eine Klauengelenksresektion werden purulente Infektionen des Klauengelenkes multipler Genese angegeben (BAUMGARTNER 1929; CLEMENTE 1965; BREUER 1963; WESTHUES u. BREUER 1964a; NUMANS et al. 1966; FUNK 1977; NUSS 1988; KÖSTLIN u. NUSS 1988; NUSS u. WEAVER 1991; GÜNTHER 1991b; FERGUSON 1997; DESROCHERS et al. 1996, 2001b). Die medizinischen Indikationen für eine Klauenamputation sind eitrige Klauen- und / oder Krongelenksentzündungen mit erheblichen Nekrosen an Knochen, Sehnen und Gelenken infolge tiefer Klauengeschwüre, tiefer Panaritien, tiefer Sohlen–Wandabszesse und Verletzungen (z. B. Ga- 36 Literatur belstiche), ungedeckte, komplizierte Klauenbein- bzw. Kronbeinfrakturen und Entzündungen der Fesselbeugesehnenscheide (RÖDER 1931; CLEMENTE 1965; WESTHUES u. BREUER 1964a; DIETZ 1970; FUNK 1977; CLEMENTE 1986; GÜNTHER 1991b; PEJSA et al. 1993; FERGUSON 1997; DESROCHERS et al. 1996, 2001b; DIRKSEN 2002). Als wirtschaftliche Faktoren werden Alter, Wert und Nutzungsart des Tieres, beabsichtigte Nutzungsdauer, Aufstallungsform und Art der Weidehaltung sowie Bereitschaft des Besitzers, Zeit und Geld zu investieren, aufgeführt (MERKENS 1977; BAXTER et al. 1991; FERGUSON 1997). BAXTER et al. (1991) führten die Klauengelenksresektion bei jungen, wertvollen Tieren durch, welche für eine längere Produktionsdauer vorgesehen waren. Weiterhin war hier ein höherer Kosten– und Behandlungsaufwand notwendig. Auch FERGUSON (1997) hielt bei wertvollen Tieren die Klauengelenksresektion für die Methode der Wahl. 2.5. Chirurgische Therapie der Klauengelenksentzündung 2.5.1. Klauenamputation 2.5.1.1. Methodik der Klauenamputation Das Absetzen der Zehe kann als Amputation, d. h. die kunstgerechte Abtrennung eines Körperteils in seiner Kontinuität (im Verlaufe des Gliedes) oder als Exartikulation, d. h. die kunstgerechte Abtrennung in seiner Kontiguität (im Gelenk eines Gliedes) erfolgen (ZEHL–TREBBIN 1905; HESS u. WYSSMANN 1931; DIRKSEN 2002). Prinzipiell wird zwischen einer tiefen Klauenamputation, dem Absetzen distal im Kronbein, und einer hohen Klauenamputation, dem Absetzen des Kronbeines bzw. distal im Fesselbein, unterschieden. Alle Methoden können mit oder ohne Erhaltung des Kronsaumes vorgenommen werden (DIRKSEN 2002). Tabelle 2 zeigt eine Übersicht der Methoden und ihrer Autoren. 37 Literatur Tab. 2: Übersicht der verschiedenen Methoden der Klauenamputation und der beschreibenden Autoren Art der Klauenamputation Autoren Exartikulation im Klauengelenk DYKSTRA (1929), HARMS (1931), GIBBONS (1939), MUSSIL (1964), BERGE u. WESTHUES (1969), MERKENS (1977), GÜNTHER (1991b) Exartikulation im Krongelenk RÖDER (1931), MIETH u. RIEBE (1959), BOUCKAERT (1964), RITTER (1968), OSMAN (1970), SCHERLE (1970), MEYER–BUCHTIEN (1971), CLEMENTE (1979), KOFLER (1988), JEONG (1993), DIRKSEN (2002) Exartikulation im Fesselgelenk SALVISBERG (1912) Amputation im Kronbein OSMAN (1970), MERKENS (1976) u. (1977), VERMUNT (1983), KOFLER (1988), FERGUSON (1997) Amputation im Fesselbein ZEHL–TREBBIN (1905), PFEIFFER (1912), DYKSTRA (1929), DIERSCHKE (1956), ARTHUR (1960), MUSSIL (1964), VUKELIC u. MAROLT (1965), BERGE u. WESTHUES (1969), OSMAN (1970), DESROCHERS et al. (1996) u. (2001b) Exartikulation im Klauengelenk DYKSTRA (1929) nimmt bei leichteren Fällen, die eine Amputation erfordern eine Exartikulation im Klauengelenk vor. Die Klaue wird mit einer Drahtsäge von dorsal nach plantar zur Ballenmitte hin unter Schonung des Kronsaumes abgesetzt. Der Rest des Sesambeines muss meist noch entfernt werden. Erkranktes Gewebe und der Gelenkknorpel werden mit Hilfe einer Kürette beseitigt. Nach HARMS (1931) werden mit dem Rinnmesser axial, abaxial und dorsal ineinanderlaufende, bis an die Weichteile reichende, Schnitte gesetzt. Dies soll unter sorgfältiger Schonung des Ballens geschehen. Dann wird das Klauenbein inklusiv bedeckendem Horn entfernt, wobei das Sesambein belassen wird. Sämtliche Knorpelflächen sollen mit dem scharfen Löffel entfernt werden. Ziel ist eine komplette Verhornung des Stumpfes. GIBBONS (1939), MUSSIL (1964), BERGE und WESTHUES (1969), MERKENS (1977) und GÜNTHER (1991b) führen die Exartikulation auf dieselbe Art wie DYKSTRA (1929) durch. MUSSIL (1964) betont, dass die Beugesehnenscheide un- 38 Literatur versehrt bleiben soll, da sie sonst infiziert werden kann. GIBBONS (1939) und BERGE und WESTHUES (1969) belassen das Sesambein, der Proc. extensorius wird entfernt. Diese Methode kann nur durchgeführt werden, wenn sich der Prozess auf das Klauengelenk beschränkt. Hat sich die Erkrankung weiter nach proximal ausgedehnt, muss ein radikalerer Eingriff vorgenommen werden. MERKENS (1977) und GÜNTHER (1991b) entfernen das Klauensesambein in jedem Fall. Exartikulationen im Krongelenk RÖDER (1931) führt eine Exartikulation im Krongelenk durch. Bei gespreizten Klauen wird im Verlaufe des Zwischenklauenspaltes ein Schnitt bis ca. 1 cm über das Krongelenk hinauf gesetzt. Von hier aus legt man einen lateral, elliptischen Lappenschnitt an, dessen Konvexität nach abwärts gerichtet ist und bis auf Fingerbreite zum Kronsaum heran reicht. Der Lappen wird abpräpariert, umgeschlagen und das freie Krongelenk exartikuliert. Der Gelenkknorpel wird mit einem scharfen Löffel entfernt, und der Lappen an die Schnittränder angenäht. BOUCKAERT (1964) exartikuliert im Krongelenk, ligiert die Hauptgefäße und vernäht die Haut. Er strebt eine Wundheilung per primam an. RITTER (1968) setzt die Klaue mit einer Säge dicht unterhalb des Kronsaumes ab, wobei im Ballenteil 15 mm Horn erhalten bleiben sollten. Reste des Klauen– und Sesambeines werden entfernt. Das Kronbein wird mit Hilfe eines Lorbeerblattmessers im Krongelenk exartikuliert. Den Knorpel der distalen Gelenkfläche des Fesselbeines entfernt man mit einem scharfen Löffel. Dann wird die tiefe Beugesehne in der Sehnenscheide möglichst hoch abgesetzt. Liegt eine eitrige Tendovaginitis vor, erfolgt eine Resektion der Beugesehnen im distalen Drittel des Mittelfußes. MIETH und RIEBE (1959), SCHERLE (1970), MEYER–BUCHTIEN (1971) und DIRKSEN (2002) amputieren ebenfalls nach dieser Methode. VERMUNT (1983) sägt zuerst im Zwischenklauenspalt 3–4 cm nach proximal und dann 4–5 cm über dem Kronsaum nach abaxial das Kronbein durch. Dann erfolgt die Exartikulation im Krongelenk. OSMAN (1970) führt zur Behandlung der Klauengelenksentzündung mehrere Verfahren der Amputation durch und vergleicht diese miteinander. Zur Exartikulation im Krongelenk nimmt er proximal des Kronsaumes einen Hautschnitt vor. Dann erfolgt 39 Literatur die Exartikulation. Der Knorpel am distalen Fesselbein wird bei der Hälfte der Tiere belassen. CLEMENTE (1979) sägt die Klaue unter Belassen des Kronsaumes ab. Dann werden die Reste des Klauen– und Kronbeines mit dem Forstnerbohrer zu Knochenmehl verarbeitet. Die Gelenkfläche des Fesselbeines entfernt man ebenfalls mit dem Bohrer. KOFLER (1988) legt einen T–förmigen Schnitt an; der longitudinale Schnitt verläuft vom distalen Drittel des Fesselbein lateral entlang der Gliedmaßenachse bis zum Kronsaum und der horizontale parallel entlang des Kronsaumes. Die beiden Hautlappen werden nach oben geklappt und die Klaue im Krongelenk unter Durchtrennung der Gelenkbänder und der oberflächlichen und tiefen Beugesehne exartikuliert. Den Gelenkknorpel entfernt man, um die Bildung von Granulationsgewebe zu ermöglichen. Das interdigitale Fettpolster wird ebenso wie nekrotisches Material reseziert. Die Wundhöhle wird mit Einzelheften verschlossen und ein Verband angelegt. DIRKSEN (2002) führt die Exartikulation im Krongelenk auch ohne Erhaltung des Kronsaumes durch. Nach einem Hautschnitt der fingerbreit über dem Kronsaum von dorsal nach plantar führt, wird die Klaue auf dieser Höhe mit einer Drahtsäge abgesetzt. Der Rest des Kronbeines soll entfernt werden, da bei Verbleiben das Risiko für postoperative Komplikationen oder verzögerte Wundheilung größer ist. Exartikulation im Fesselgelenk SALVISBERG (1912) exartikuliert im Fesselgelenk. Er setzt einen umgekehrt T– förmigen Schnitt. Er schneidet longitudinal lateral bzw. medial auf Höhe des Fesselgelenkes beginnend bis zum horizontalen Schnitt, der am Kronsaum um die gesamte Klaue herum führt. Dann wird die Klaue unter Schonung der Gelenkknorpel im Fesselgelenk exartikuliert. Der Schnitt wird durch Knopfhefte verschlossen. Den Erfolg des Eingriffes macht er zu großen Teilen von der aseptischen Ausführung abhängig. Amputation im Kronbein OSMAN (1970) amputiert indem er nach einem Hautschnitt auf Höhe des Kronsaumes das Kronbein mit einer Drahtsäge in der Mitte durchsägt. Die Nachversorgung erfolgt wie oben beschrieben. 40 Literatur MERKENS (1976 u. 1977) amputiert nach einem Schnitt in den Zwischenklauenspalt die Klaue mit einem Sägeschnitt durch die Mitte des Kronbeines. KOFLER (1988) setzt einen Hautschnitt der als Führung für die Ließ´sche Drahtsäge dient. Dieser beginnt dorsal fingerbreit über dem Kronsaum, zieht über lateral nach plantar und endet zweifingerbreit über dem Kronsaum. Mit der Säge wird das ganze Gewebe der Zehe durchtrennt, während ein Helfer die Klaue in gestreckter Haltung fixiert. Die Versorgung erfolgt durch einen Verband. FERGUSON (1997) setzt das Kronbein im distalen Drittel unter dem Gefäßloch mit Hilfe einer Drahtsäge im leicht schrägen Winkel ab. Als Besonderheit wird erwähnt, dass diese Operationsmethode auch am stehenden Tier mit aufgesetzter Gliedmaße durchgeführt werden kann. Amputation im Fesselbein ZEHL–TREBBIN (1905) empfiehlt zur Amputation der Zehenglieder des Rindes den „einzeitigen Zirkelschnitt“. Hierbei werden Haut, Unterhaut, Weichteile und Fesselbein senkrecht zur Längsachse des Knochens durchschnitten. Der Zirkelschnitt beginnt in der Mitte des Fesselbeines durch die Haut bis auf den Knochen. Das Fesselbein selber wird von außen nach innen durchsägt. Die scharfen Knochenkanten werden mit einer Knochenzange abgekniffen. Nach dem Unterbinden größerer Gefäße legt man einen Kompressionsverband an. PFEIFFER (1912) beginnt eine Amputation im Fesselbein mit einem dorsalen Schnitt vom proximalen Ende des Fesselbeines bis zum Kronsaum. Dort schlägt der Schnitt einerseits in den Zwischenklauenspalt und andererseits nach abaxial hin um. Ein ähnlicher Schnitt wird an der plantaren Fläche gesetzt und distal mit dem dorsalen vereinigt. Den Hautlappen präpariert man abaxial ab, ebenso wie den axial gelegenen Hautrand. Das Fesselbein wird in schräger Richtung von distal axial nach proximal abaxial mit einer Drahtsäge durchtrennt. Der Hautlappen wird mit einer fortlaufenden Naht fixiert und ein Verband angelegt. DYKSTRA (1929) nimmt eine Amputation im mittleren Teil des Fesselbeines vor. Hierbei soll soviel Weichteilgewebe wie möglich geschont werden, um ein befriedigendes Polster über dem Knochenstumpf zu erhalten. 41 Literatur DIERSCHKE (1956) modifiziert die Methode von PFEIFFER (1912). Er stellt fest, dass nach Vernähen der Haut nicht immer eine Wundheilung per primam eintritt, eher stört der Hautlappen die Weiterbehandlung nur. Er durchtrennt daher Haut und Weichteile auf Höhe des Krongelenkes in lateroproximaler Richtung. Das Fesselbein wird durchsägt, nekrotisches Gewebe entfernt und ein Druckverband angelegt. ARTHUR (1960) versucht so viel Haut und Gewebe wie möglich zu erhalten, so dass eine Granulations– bzw. Gewebsbildung über dem Knochenstumpf beschleunigt wird. Es wird ein zirkulärer Hautschnitt proximal des Kronsaumes angelegt, die Haut bis zum Krongelenk abpräpariert und hochgeklappt. Nach der Exartikulation im Krongelenk wird das freiliegende Ende des Fesselbeines mit einer Drahtsäge abgesetzt. Gefäße werden ligiert und ein Verband angelegt. MUSSIL (1964) amputiert im Fesselbein. Er durchschneidet die Weichteile fingerbreit distaler als den Knochen. VUKELIC und MAROLT (1965) setzen lateral einen Hautschnitt am Metatarsus beginnend 10–12 cm proximal des Fesselgelenkes. Dieser läuft schräg distal zu den Afterklauen, zwischen ihnen hindurch bis zum Ballen und von dort aus entlang des Kronsaumes bis nach abaxial. Die Haut wird mitsamt der Afterklaue nach dorsal hin abpräpariert. Nach der Durchtrennung der Sehnen und Bänder wird das Fesselbein mit der Drahtsäge im proximalen Drittel in schräger Richtung abgesetzt. Die Blutungen werden gestillt, der Hautlappen vernäht und ein Verband angelegt. Der Vorteil dieser Methode liegt nach Meinung der Autoren darin, dass man einen guten Überblick über den Zustand von Sehnen und Knochen und Ausmaß der Nekrosen erhält. BERGE und WESTHUES (1969) führen die Amputation nach der Methode von PFEIFFER (1912) durch. Bei Infektion der Sehnenscheide wird eine Resektion der Beugesehnen proximal der Afterklauen vorgenommen. OSMAN (1970) exartikuliert vor dem Absetzten des Fesselbeines die Klaue im Krongelenk. Hiermit soll eine präzisere Amputation ermöglicht werden. Bei einem Teil der Tiere wird das Fesselbein direkt über der Gelenkfläche distal des Gefäßloches der Diaphysenarterie abgesetzt. Bei den anderen Tieren amputiert er proximal des Gefäßloches. DESROCHERS et al. (1996, 2001b) setzen im Zwischenklauenspalt einen Hautschnitt bis auf Höhe des distalen Endes des Fesselbeines. Von dort aus sägen sie 42 Literatur die Klaue im Winkel von 45° in abaxialer Richtung ab. Vorhandenes nekrotisches Material und das interdigitale Fettpolster werden entfernt. 2.5.1.2. Ergebnisse nach Klauenamputation Exartikulation im Klauengelenk – Ergebnisse MUSSILL (1964) führte bei 80 Tieren eine Exartikulation im Klauengelenk durch. Das rasch wachsende Narbenhorn musste immer wieder beschnitten werden, da sonst eine Art „verbilderter“ Klaue entstand, die nicht von Vorteil war. Von den so behandelten Tieren heilten 54 ohne bleibende Lahmheit aus. MERKENS (1977) exartikulierte bei 16 Tieren im Klauengelenk. Die Tiere liefen nach durchschnittlich vier Wochen wieder mit auf der Weide. Die Kühe erreichten ihre vorherige Milchleistung und Körperkondition ziemlich schnell wieder. Der entstehende Hornstumpf bekam nach einem Jahr eine funktionelle Bedeutung. Exartikulation im Krongelenk – Ergebnisse Bei RITTER (1968) und MIETH und RITTER (1968) betrug die Heilungsdauer bei 159 Tieren nach Klauenamputation durchschnittlich 4–6 Wochen. Zum Zeitpunkt der Überprüfung lebten von den vor zwei Jahren amputierten Tieren 44,2 %, von den vor einem Jahr operierten Tieren 51,7 % und von den innerhalb des letzten Jahres behandelten Tieren noch 87,8 %. 20,7 % aller abgegangenen Tiere gingen aufgrund von Lahmheit aus den Beständen ab. Der Grund für die Lahmheit waren sowohl Komplikationen am Klauenstumpf als auch Erkrankungen an der verbliebenen Klaue. Bei 75–80 % der Tiere kam es zu einer Verbesserung des Ernährungszustandes post operationem; 59–67 % der Tiere erreichten oder verbesserten ihre Milchleistung. Es wurde gefolgert, dass eine Amputation in vielen Fällen wirtschaftlich nur zur Aufmästung abgemagerter Tiere bzw. bei wertvollen Zucht– und Nutztieren und hochtragenden Tieren gerechtfertigt war. Die Lebenserwartungen und die Leistungen nach Klauenamputationen waren stark von der Haltungsform abhängig. Günstigere Bedingungen bestanden bei ganzjähriger Stallhaltung und individueller Pflege. MEYER–BUCHTIEN (1971) überprüfte 249 Tiere nach einer Exartikulation im Krongelenk unter Erhaltung des Kronsaumes. Von den nach vier Jahren abgegangenen 43 Literatur Tieren (188 Tiere) hatten 53 % die Milchleistung von vor der Operation gehalten oder gesteigert; 63,1 % kalbten nach dem chirurgischen Eingriff erneut mindestens einmal ab. Von den 61 Tieren, die in der Klinik ein halbes bis sechs Jahre post operationem nachuntersucht wurden, zeigten 13,1 % leichte Störungen im Bewegungsablauf. Diese bestanden sowohl an der operierten Zehe als auch an der Gegengliedmaße. 70,5 % der Tiere zeigten eine gering– bis hochgradige „Kippklauenbildung“, die fast regelmäßig auf ungenügende Pflege zurückzuführen war. Die Klaue fußte im Ballenbereich und verursachte damit ein verstärktes Durchtreten im Fesselbereich. Laut Autor war die Amputation bei entsprechender Indikation wirtschaftlich gerechtfertigt. Sie sollte nur auf wertvolle Zuchttiere und hochtragende Kühe beschränkt bleiben (Tab. 3, Spalte 2). ZIFFER (1980) wertete 422 Tiere nach Klauenamputation aus. Der Klinikaufenthalt dauerte im Schnitt 12,6 Tage; es wurden durchschnittlich 2,6 Verbandswechsel durchgeführt. Die durchschnittliche Überlebenszeit betrug 13,5 Monate. Der Vergleich der Milchleistung zeigte keine erheblichen Schwankungen vom Operationsjahr zum folgenden Jahr. 9,5 % der Tiere zeigten Beschwerden an der operierten Klaue. Bei 8,5 % traten Erkrankungen an der Gegengliedmaße auf. 78,9 % der befragten Besitzer würden den Eingriff wieder vornehmen lassen. Da die Kühe durchschnittlich nur ein Jahr überlebten und nicht die Leistungssteigerung zum Ausgleich der Operationskosten erbrachten, sollte man laut Autor den Eingriff nur bei wertvollen Zucht– und Milchleistungskühen durchführen (Tab. 3, Spalte 5). JEONG (1993) führte bei je 15 Tieren eine Amputation bzw. Sesambeinresektion durch. Die Indikation war bei den Tieren der beiden Gruppen nicht vergleichbar, da die Tiere, bei denen eine Klauenamputation durchgeführt wurde, fast in jedem Fall hochgradiger erkrankt waren. Die Tiere nach Klauenamputation kamen in den ersten 12 Tagen post operationem zu einer schnelleren Besserung der Lahmheit. Bei einem Tier kam es zu einer Osteomyelitis des Fesselbeines, infolge dieser das Tier verwertet werden musste. Drei weitere Tiere wurden aufgrund anhaltender Lahmheit post operationem verwertet. 44 Literatur Amputation im Kronbein – Ergebnisse Laut MERKENS (1976), der diese Methode bei 16 Tieren durchführte, wurde die betroffene Gliedmaße zwei bis drei Wochen nach der Operation wieder so gut genutzt, dass die Tiere mit auf die Weide gehen konnten. Die Milchleistung nach Amputation war innerhalb kurzer Zeit wieder auf einem normalen Stand. Ein Tier ging fünf Wochen post operationem ab, weil es mit dem Spaltenboden nicht zurecht kam. Bei FERGUSON (1977) entwickelten eine begrenzte Anzahl an Tieren eine Nekrose des verbliebenen Kronbeinstumpfes. Dies trat bei Tieren auf, bei denen das Kronbein über dem versorgenden Gefäß abgesetzt wurde. Amputation im Fesselbein – Ergebnisse ZEHL–TREBBIN (1905) beschreibt als Komplikation eine Nekrose der Sägefläche des Fesselbeines bzw. bei mangelnder Antisepsis eine Osteomyelitis des Fesselbeines. Laut DIERSCHKE (1956) war nach Amputation im Fesselbein die Wunde etwa nach 6 Wochen bis auf „Talergröße“ geschlossen und bedurfte keines Verbandes mehr. Als postoperative Komplikation trat bei ARTHUR (1960) ein Übergreifen des Prozesses auf die andere Klaue und die Sehnenscheide auf. Die Tiere zeigten nach 4– 6 Wochen post operationem kaum noch Lahmheitsanzeichen. Bei 10 Tieren blieb eine gewisse Empfindlichkeit des Stumpfes bestehen, die die Tiere aber nicht beeinträchtigte. VUKELIC und MAROLT (1965) führten die Amputation mit gutem Erfolg bei 35 Tieren durch. Als Nachteil bezeichneten die Autoren, dass die Wundhöhle, die mit einem Hautlappen durch Hefte verschlossen wurde, selten durch primäre Wundheilung zuwuchs. GÜLLER und MARTIG (1977) führten bei 56 Tieren eine Amputation durch. Sie nannten als postoperative Komplikationen schlechte Wundheilung, Infektion der Sehnenscheide und Phlegmone der operierten Zehe. Sie errechneten eine durchschnittliche Überlebensdauer von 16,5 Monaten. 62 % der Kühe erreichten oder übertrafen ihre ursprüngliche Milchleistung. Die Operation konnte nach streng gestellter Indikation die Nutzungsdauer von guten Leistungstieren verlängern (Tab. 3, Spalte 4). 45 Literatur Vergleich verschiedener Amputationsmethoden – Ergebnisse OSMAN (1970) verglich bei insgesamt 25 Tieren drei Amputationsmethoden: Amputation im Kron– bzw. Fesselbein und Exartikulation im Krongelenk. Als Komplikationen traten Entzündungen des Fesselgelenkes, Sequestrationen des Stumpfes des Kron– bzw. Fesselbeines, Infektionen der Fesselbeugesehnenscheide und Wundheilungsstörungen auf. Die Wundheilung war nach 4–8 Wochen, je nach Methode, abgeschlossen. Die beste Methode war die Amputation im distalen Drittel des Fesselbeines direkt über der Gelenkfläche, da hier eine gute Heilungstendenz und wenig postoperative Komplikationen auftraten. KOFLER (1988) und KOFLER und FESSL (1989) verglichen bei 49 Tieren die Exartikulation im Krongelenk (n=26) und die Amputation im Kronbein (n=23). Es traten eine septische Entzündung der Fesselbeugesehnenscheide nach Amputation und ein Klauensohlengeschwür an der verbliebenen Klaue nach Exartikulation als postoperative Komplikationen auf. Die Anzahl der Verbandswechsel in beiden Gruppen lagen bei 6,2. Die Tiere wurden erst aus der Klinik entlassen, wenn die Wundhöhle so abgeheilt war, dass Nachbehandlungen nicht mehr nötig waren. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt nach der Amputation betrug 33 Tage, nach der Exartikulation 35,9 Tage. Beide Methoden wiesen ähnliche Untersuchungsergebnisse auf; bei der Amputation war allerdings ein geringerer Zeit– und Instrumentenaufwand nötig. DIETZ und PRIETZ (1968) verglichen bei 186 Tieren mehrere Amputationsmethoden miteinander. Es wurden Heilungszeiten von 46–51 Tagen angegeben. Sie gaben als Ursachen für Abgänge Überbelastung der verbliebenen Klaue, Einbruch in das Fesselgelenk oder die Gelenke der verbliebenen Klaue, bzw. schlechte Heilungstendenz an. Ein Vergleich zwischen der Exartikulation im Krongelenk und der Amputation im Fesselbein nach PFEIFFER (1912) fiel zugunsten der Methode nach PFEIFFER aus. Bei DIETZ (1970) lag die durchschnittliche Lebenserwartung nach Klauenamputation bei 2-3 Jahren. Die Haltung von Tieren nach Klauenamputation auf Spaltenböden und Gitterrosten sowie der Weidegang waren problematisch. Er empfahl für derartige Haltungssysteme in modernen industriellen Milchviehanlagen die klauenerhaltenen Maßnahmen. FUNK (1977) führte bei zehn Tieren eine Exartikulation im Krongelenk nach RÖDER (1931) und bei 79 Tieren eine Amputation im Fesselbein nach PFEIFFER (1912) 46 Literatur durch. Die Tiere zeigten einen durchschnittlichen Klinikaufenthalt von 23,6 vs. 17,2 Tagen, 7,4 vs. 4,5 Verbandswechsel und eine Heildauer von 60 vs. 49 Tagen. Die durchschnittliche postoperative Nutzungsdauer aller Tiere betrug 15,6 Monate. 55,5 % aller Tiere wurden nach der Operation erneut tragend; 72,5 % erreichten ihre ursprüngliche Milchleistung. Mit zunehmender Anzahl erkrankter Klauen nahm die postoperative Nutzungsdauer ab. Der Laufstall ohne Gitter– bzw. Balkenrostboden schien die günstigste Aufstallung für klauen– und zehenamputierte Tiere zu sein. Aus den Untersuchungen ging hervor, dass die Zehenamputation gegenüber der Klauenamputation aufgrund der besseren Heilung die Methode der Wahl war. Beide Amputationsformen waren als Methode geeignet, das Tier in einen wirtschaftlich verwertbaren Zustand zu versetzten (Tab. 3, Spalte 3). PEJSA et. al. (1993) führten bei 83 Tieren verschiedene Techniken der Amputation durch. Die Tiere zeigten eine durchschnittliche Überlebensdauer von 20 Monaten. 51 % der Rinder wiesen eine gute Erholung vom chirurgischen Eingriff auf. Von den Abgängen wurden 52,2 % der Tiere wegen Lahmheit geschlachtet. Es wurde eine Korrelation zwischen dem Gewicht des Tieres und dem Erfolg der Operation diskutiert. Es wurde nicht über die Vorteile der verschiedenen Methoden diskutiert (Tab. 3, Spalte 6). 2.5.2. Klauengelenksresektion Die bei den Autoren sehr unterschiedliche Darstellung der Methoden einer Klauengelenksresektion und der daraus folgenden Ergebnisse machen einen einheitlichen Vergleich schwierig. 2.5.2.1. Methodik der Klauengelenksresektion Bereits 1929 schlägt BAUMGARTNER eine Gelenksresektion als Alternative zur Amputation vor. Dieser Eingriff ist vor allem bei jungen Tieren mit gutem Zucht- und Nutzwert indiziert. Er beschreibt einen Zugang von dem meist im Ballen- oder Zwischenklauenbereich liegenden Fistelkanal. Das distale Sesambein und die Sehne werden entfernt und das Gelenk mit einem scharfen Rinnmesser ausgekratzt. Dorsal 47 Literatur oder lateral soll eine Gegenöffnung in das Horn gefenstert werden. Es wird nicht im akut, phlegmonösen Zustand operiert, eine Demarkation erreicht man durch Anlegen von Prießnitzverbänden. HESS und WYSSMANN (1931) führen bei komplizierten Nageltritten und Sohlengeschwüren eine sorgfältige Resektion aller nekrotischen Teile durch. Insbesondere, wenn an einem Fuß beide Klauengelenke betroffen waren, war diese Operationsmethode der Amputation vorzuziehen. Nach dem Abtragen des Sohlen- und Ballenhornes werden das Ende der tiefen Beugesehne, das Sesambein und veränderte Stellen am Klauen- und Kronbein gründlich entfernt. BREUER (1963) und WESTHUES und BREUER (1964a) führen vor der Gelenkresektion grundsätzlich eine hohe Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne durch. Nach der Entfernung des distalen Sesambeines und Anlegen einer zweimarkstückgroßen Gegenöffnung im dorsalen Kronbereich, wird eine Gehrlach´sche Hohlnadel in Richtung auf die Gegenöffnung durchgeführt. Mit dieser führt man eine Ließ´sche Drahtsäge distal um das Kronbein herum und setzt es ab. Der Wundkanal soll für einen Finger leicht passierbar sein. Um einer „Rollklauenbildung“ durch die Resektion der Beugesehnen vorzubeugen, werden nach PAATSAMA (1955) beide Klauenspitzen durchbohrt und mit einer Drahtschlinge aneinander fixiert. Die operierte Klaue wird durch das Anbringen eines Holzklotzes unter der gesunden Klaue entlastet. Drahtfixation und Holzklotz sollen nicht vor 8 Wochen post operationem entfernt werden. Es wird eine Ankylosierung des Klauengelenkes und die Ausbildung eines straffen Narbengewebes erwartet. Andere Autoren führen die Klauengelenksresektion mit einigen Modifikationen ebenfalls nach dieser Methode durch (CLEMENTE 1965, 1986; MAROLT 1966; FRITSCH 1966; NUMANS et al. 1966; BERGE u. WESTHUES 1969; GRIGORESCU et al. 1971; FUNK 1976; MERKENS 1977; GREENOUGH u. FERGUSON 1985; NUSS 1988; BAXTER et al. 1991; GÜNTHER 1991b; DESROCHERS et al. 1995, 1996, 2001b; FERGUSON 1997). CLEMENTE (1965) entwickelt diese Methode weiter, indem er das distale Ende des Kronbeines mit Hilfe einer Bohrmaschine (Fräsbohrer Ø 1-1,5 cm) entfernt. Eine dorsale Gegenöffnung wird nicht angelegt. Bei MAROLT (1966) wird das distale Sesambein mit einem Stemmeisen geteilt und dann extrahiert. Ebenfalls mit dem Stemmeisen wird das distale Kronbeinende gekürzt. FRITSCH (1966) reseziert in 48 Literatur einem Arbeitsgang alle knöchernen Anteile (Sesambein, distales Kronbein), indem er eine Drahtsäge je ober– und unterhalb des zunächst belassenen Sesambeines legt und entfernt. BERGE und WESTHUES (1969) verwenden statt einer Drahtsäge eine Handbohrmaschine mit aufgesetztem Fräskopf. FUNK (1976) benutzt einem 6,5 mm starken Bohrer (25000 Umdrehungen / min). Er fräst alle Knorpelanteile des Klauengelenkes mit angrenzenden Knochen weg. Eine dorsale Gegenöffnung wird nicht angelegt. MERKENS (1977) benutzt ebenfalls eine elektrische Fräse, um eine Öffnung in das Klauengelenk zu fräsen. 1986 führt CLEMENTE die Resektion mit einem Bohrer oder einer oszillierenden Säge durch. Bei Anwendung des Bohrers empfiehlt er parallel zum Hornsaum drei Kanäle in das Klauengelenk zu bohren, und diese durch seitliche Bewegungen miteinander zu verbinden. Der Spalt zwischen Klauen– und Kronbein soll ca. 1 cm betragen. NUSS (1988) fräst mit einer luftdruckgetriebenen Fräse (6 mm Ø) das Klauengelenk von plantar auf den dorsalen Kronsaum zu, der dabei perforiert wird, aus. Die Öffnung soll ca. 2x1,5 cm groß sein. Axial und abaxial werden Knochenstege belassen, um eine Luxation des Klauenbeines zu verhindern und eine Ankylosierung sicherzustellen. BAXTER et al. (1991) benutzen einen Bohrer zur Resektion des Gelenkes. Es wird eine dorsale Gegenöffnung ca. 1x1,5 cm groß proximal des Kronsaumes angelegt. GRISIGER (1995) kratzt von plantar ausgehend die freiliegenden Knorpelflächen des Klauengelenkes mit einem scharfen Löffel ab. Bei DESROCHERS et al. (1995, 1996, 2001b) erfolgt die Resektion mit einem Bohrer (1,3 cm Ø) von der Operationswunde aus durch die Dorsalwand ca. 1 cm distal des Kronsaumes. Bei der Wahl des Zuganges zum Klauengelenk und bei der Resektion der Beugesehnen führen die Autoren unterschiedliche Methoden durch. CLEMENTE (1965) reseziert nur das distale Ende der tiefen Beugesehne durch einen Hautschnitt in der Fesselbeuge. Auch NUMANS et al. (1966) resezieren nur den distalen Teil der tiefen Beugesehne. Sie versuchen eine Eröffnung der Sehnenscheide beim Zugang im Ballenbereich zu vermeiden. FUNK (1976), MERKENS (1977), NUSS (1988), GÜNTHER (1991b) und DESROCHERS et al. (1995, 1996, 2001b) führen eine Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne proximal der Afterklauen nur bei einer Infektion der Sehnenscheide und umfangreichen Nekrosen der Sehnen durch. GREENOUGH und FERGUSON (1985) und FERGUSON (1997) setzen den Zugang 49 Literatur zur Resektion des Klauengelenkes horizontal 1 cm distal der Haut–Horn Grenze auf ca. 10 cm Länge. Die Autoren wählen eine horizontale Schnittführung im Gegensatz zu der sonst angewandten longitudinalen, um die tiefe Beugesehne entfernen zu können ohne die Sehnenscheide zu eröffnen und einen besseren Überblick über den Zustand des Klauensesambeines gewinnen zu können. NUSS (1988) setzt einen longitudinalen Hautschnitt distal der Afterklaue bis in den Kronsaum. Das distale Ende der tiefen Beugesehne wird am Ringband des Fesselbeines reseziert. Bei BAXTER et al. (1991) wird ein 2x3 cm großes Loch an der Ballen–Sohlen–Grenze in das Horn gefenstert. Die darunter liegende tiefe Beugesehne wird ebenfalls gefenstert, wobei der Ansatz der tiefen Beugesehne nach Möglichkeit geschont werden sollte. Das distale Klauensesambein kann belassen werden, wenn es nicht oder nur wenig betroffen ist. Die Fesselbeugesehnenscheide soll nicht eröffnet werden. Bis auf MAROLT (1966) empfehlen alle erwähnten Autoren eine Kippklauenprophylaxe nach Klauengelenksresektion. Die meisten wenden die Methode nach PAATSAMA (1955) an. BAUMGARTNER (1929) zieht die Klaue beim Anlegen des Verbandes durch die Binde abwärts. CLEMENTE (1965) hält die Verdrahtung nach PAATSAMA (1955) zur Verhinderung einer Rollklauenbildung nicht für eine befriedigende Lösung. Bei stabiler Verdrahtung der Klauenspitzen läuft man Gefahr die Klauenlederhaut zu verletzten, andernfalls hält die Verdrahtung nur einige Tage. Er verwendet einen ovalen Holzklotz, an dessen vorderem Ende ein gebogener Eisenbolzen eingeschraubt ist. Dieser drückt so auf das dorsale Wandhorn der operierten Klaue, dass diese ca. 2 cm nach unten verspannt wird. Der Holzklotz soll nach drei Monaten unter tierärztlicher Kontrolle abgenommen werden. BERGE und WESTHUES (1969) versuchen eine Kippklauenbildung zu verhindern, indem beim Kleben des Holzklotzes mit Technovit ein Vorsprung um die Klauenspitze der operierten Klaue herum gelegt wird, der diese in Position halten soll. GRIGORESCU et. al. (1971) erprobt verschiedene Verfahren der Kippklauenprophylaxe: Nach PAATSAMA (1955), nach CLEMENTE (1965), durch ein Verbundeisen, Gipsbandagen kombiniert mit der Methode nach PAATSAMA (1955) und die Ruhigstellung mittels Kirschner–Drähte, die durch Klauen– und Kronbein getrieben werden. Die Variante mit der Gipsbandage wird von den Autoren favorisiert. 1986 schlägt CLEMENTE vor, die operierte Klaue mit Hilfe von elastischen Binden zu verspannen. 50 Literatur Hierzu wird in die Unterseite des Holzklotzes eine Rinne gebohrt. Man zieht die Binde über das dorsale Wandhorn der operierten Klaue durch die Rinne im Holzklotz. Hierdurch wird die erkrankte Klaue in die gewünschte Position gebracht. Vorteile dieser Methode sind leichte Anbringung und Entfernung, bei ebenso guter Haltbarkeitsdauer. Die Verspannung und der Holzklotz sollten 8 Wochen belassen werden, um eine Kippklauenbildung zu verhindern. NUSS (1988) versucht unter anderem, die Kippklauenbildung durch einen orthopädischen Beschlag zu verhindern. Hierbei verwendet er ein Doppelfedereisen mit aufgeschraubtem Holzkothurn. Dieser sollte acht Wochen an der Klaue verbleiben. Eine andere Variante der Klauengelenksresektion schlägt CLEMENTE (1966, 1986) vor. Eine Gelenkresektion mit dorsalem bzw. abaxialem Zugang ohne Verletzung der tiefen Beugesehne ist bei Prozessen möglich, die von lateral und medial her in das Gelenk einbrechen (Zwischenklauen–, Kronsaumpanarititiden, Wandabzesse und Gabelstiche). Hierbei werden vom Ausgangsdefekt ausgehend betroffene knöcherne Strukturen mit der Fräße entfernt. Es soll vor allem die tiefe Beugesehne geschont werden, um eine Kippklauenbildung zu verhindern und eine Kippklauenprophylaxe überflüssig zu machen. BAXTER et al. (1991) beschreiben bei Defekten, die nicht vom Sohlenhorn ausgehen, einen dorsalen Zugang proximal des Kronsaumes zur Resektion des Klauengelenkes. Laut DESROCHERS et al. (1995, 1996, 2001b) ist eine Resektion des Klauengelenkes von dorsal aus indiziert, wenn Klauensesambein und tiefe Beugesehne nicht oder kaum betroffen sind. Hier wird je ein Trepan (5,5– 14 mm Ø) dorsal und abaxial zur Arthrotomie verwendet. Durch diese Zugänge wird das Gelenk kürettiert. 2.5.2.2. Ergebnisse nach Klauengelenksresektion Die Ergebnisse nach Klauengelenksresektionen mittels Drahtsäge mit kompletter Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne werden folgend beschrieben. WESTHUES und BREUER (1964a) untersuchten 66 Tiere in einem Zeitraum bis zu zwei Jahren post operationem. Die Operationswunde war bei allen Patienten nach vier Wochen komplikationslos abgeheilt. 40 Tiere zeigten weder Lahmheit noch Roll- 51 Literatur klauenbildung. 12 Rinder zeigten unterschiedlich stark ausgeprägte Rollklauen, wobei nur drei Tiere lahm gingen. In der Zeit zwei bis sechs Monate nach der Operation wurden sechs Rinder aus Lahmheitsgründen der Schlachtung zugeführt (zwei Tiere mit tiefem Sohlengeschwür der Partnerklaue, zwei mit eitriger Fesselgelenksentzündung und zwei Tiere mit bestehender Lahmheit). MAROLT (1966) führte den Eingriff bei 15 Tieren durch. Drei dieser Kühe mussten innerhalb von zehn Tagen nach der Operation geschlachtet werden, da der Prozess auf die Sehnen der anderen Zehe des gleichen Fußes übergegriffen hatte. Als weitere Komplikationen traten eine Phlegmone der Hautwunde und ein Kronsaumabszess auf. Bei komplikationsloser Heilung war der Wundbereich im Ballenteil nach 4055 Tagen mit Horn überdeckt. Der Ballen zeigte sich nach der Operation etwas konkav mit einer engen Rinne zur Krone. Es wurde festgestellt, dass die operierte Klaue auch nach Entfernung des Holzklotzes kaum in Belastung kam. Dies führte er auf die verkürzte Zehe zurück, die aufgrund der Kronbeinresektion und der Narbenretraktion entstand. Röntgenologisch konnte ein solider Kallus schon innerhalb von zwei Monaten entstehen, aber auch dauernd ausbleiben. Die Rollklaue, hier als eine Veränderung im Sinne einer dorsalen Klauenflexion definiert, war nicht selten und konnte bereits nach drei Monaten entstehen. Bei FRITSCH (1966) traten bei 200 Tieren nach Klauengelenksresektion als Komplikationen fünfmal Granulome und Caro luxurians im Bereich der Sehnenscheidenwunde auf. Weitere Komplikationen waren Abzesse im proximalen Sehnenscheidenbereich, sowie Einbrüche der Infektion in das Fesselgelenk oder die Sehnenscheide der anderen Zehe. Trotz einer monatelangen Fixierung wurde bei einigen Tieren eine „Aufkippung“ der operierten Klaue festgestellt. Die folgenden Autoren hatten bei fehlender Infektion der Sehnenscheide auf die komplette Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne verzichtet. Sie hatten die Resektion des Klauengelenkes mittels einer Fräse durchgeführt. CLEMENTE (1965) musste bei drei von insgesamt neun Tieren nach Klauengelenksresektion eine Amputation vornehmen, da kein gesundes Gewebe für eine Heilung vorhanden war. GRIGORESCU (1972) nahm bei 13 Tieren eine Klauengelenksresektion vor. Klinisch zeigte sich bei neun Tieren das Gelenk als fest, die restlichen Gelenke waren noch 52 Literatur beweglich. Der Ballen der operierten Klaue war narbig eingezogen. Die Klaue schien nur passiv beweglich und wenig an der Stützfunktion beteiligt zu sein. Bei zwei Tieren wurde eine Kippklauenbildung festgestellt. Röntgenologisch konnte in keinem Fall eine Ankylose des Klauengelenkes festgestellt werden, es kam nur zu einer Verschmälerung des Resektionsspaltes. Besonders am Kronbein waren knöcherne Reaktionen ausgebildet. Pathologisch zeigte sich nur eine fibrös–knorpelige Ankylose. Histologisch konnten desmale und chondrale Verknöcherungsprozesse beobachtet werden. Das Ausbleiben der knöchernen Ankylose wurde durch die unvollkommene Ruhigstellung des Klauengelenkes erklärt. FUNK (1976) führte bei 132 Tieren eine Klauengelenksresektion durch. Die durchschnittliche Dauer bis zum vollständigen Wundverschluss betrug acht Wochen. Die 78 auswertbaren Patienten zeigten eine durchschnittliche Überlebensdauer von 20 Monaten. Tiere ohne weitere Klauenerkrankungen zum Zeitpunkt der Operation überlebten 21,8 Monate, während Tiere mit einer zusätzlich erkrankten Klaue nur 17,2 Monate genutzt wurden. 66 % der Tiere erreichten ihre ursprüngliche Milchleistung und 80 % der Patienten wurden erneut tragend. Die in der Klinik ein bis fünf Jahre post operationem kontrollierten Tiere zeigten keine Lahmheit, es bestand teilweise eine Tendenz zur Kippklauenbildung. Die Operationswunde deutete sich noch durch eine Vertiefung im Horn an. Der Kronsaum war wulstartig zirkulär vorgewölbt. Röntgenologisch konnte in der Mehrzahl der Fälle eine knöcherne Ankylose nachgewiesen werden (Tab. 3, Spalte 7). NUSS (1988) und KÖSTLIN und NUSS (1988) berichten über Ergebnisse von 281 Tieren nach Klauengelenksresektion. Bis zum völligen Wundverschluss vergingen durchschnittlich 56,2 Tage. Es wurden im Schnitt 4,2 Verbandswechsel durchgeführt. Der stationäre Klinikaufenthalt betrug durchschnittlich 14,4 Tage. 21,7 % der Tiere zeigten postoperative Komplikationen. Diese bestanden hauptsächlich in einem überlastungsbedingten Sohlengeschwür der Partnerklaue und in eitriger Exsudation der Wunde. Weiterhin traten aufsteigende Phlegmonen, Tendovaginitiden der lateralen und medialen Sehnenscheide, subkutane Abszeßbildungen und Osteomyelitiden der Klauenbeinspitze der operierten Klaue auf. Bei 2,1 % der Tiere musste eine Nachamputation durchgeführt werden. Die durchschnittliche Nutzungsdauer aller Tiere bis zum Abschluss der Studie betrug 18 Monate. Für alle geschlachteten Tiere, die 53 Literatur nur an der operierten Klaue erkrankt waren, lag sie bei 16,1 Monaten. Bei Tieren, bei denen eine weitere Klaue erkrankt war, bei 12,1 Monaten und bei mehr als zwei erkrankten Klauen bei 3,6 Monaten. 45,5 % der Tiere kalbten nach der Operation erneut ab. 52,7 % der Patienten erreichten ihre ursprüngliche Milchleistung wieder. An 71 verbliebenen Tieren erfolgte eine klinische und röntgenologische Nachuntersuchung. 31 % dieser Tiere wiesen weiterhin oder erneut Klauenerkrankungen, sowohl an der operierten Gliedmaße als auch an der Gegenseite, auf. Von diesen 71 Tieren zeigten 50,7 % eine gering- bis hochgradige Kippklauenbildung. Es konnte kein Einfluss der unterschiedlichen Fixationsmethoden festgestellt werden. Außerdem war eine Kippklauenbildung auch nach längerer Fixation möglich. Andererseits konnte auch nur nach kurzer Fixationsdauer eine physiologische Klauenform entstehen. Bei allen Tieren wurde an der betroffenen Gliedmaße verstärkt die Partnerklaue belastet und über sie abgerollt. Die operierte Klaue unterstützte nur bestimmte Phasen der Bewegung. Röntgenologisch zeigten von 46 Tieren, die nach zehn Monaten untersucht wurden, 41 Tiere eine Ankylose des Klauengelenkes. Man kam zu dem Schluss, dass die Klauengelenksresektion bei richtiger Indikation der Klauenamputation in Bezug auf Erhaltung des Nutzwertes und der Nutzungsdauer überlegen war. Hiermit konnten die höheren Kosten durch die längere Nachbehandlung abgedeckt werden (Tab. 3, Spalte 8). DESROCHERS et al. (1995) führten bei 12 Tieren eine Resektion des Klauengelenkes durch. Die Tiere zeigten durchschnittlich bis zu vier Monate eine geringgradige Lahmheit. Zur Zeit der Nachuntersuchung (Ø nach 27 Mon.) ging keines der Tiere mehr lahm. Röntgenologisch zeigten drei Tiere nach 7–12 Monaten keine vollständige Ankylose des Klauengelenkes. Keines der Tiere wurde aufgrund von Lahmheit geschlachtet. Alle Tiere erreichten eine normale Lastaufnahme der Gliedmaße und ihre alte Produktivität wieder. Es wurde von einer Erfolgsrate von 100 % gesprochen und die Klauengelenksresektion als Alternative zur Amputation, um Langlebigkeit und Produktivität zu fördern, empfohlen. MERKENS (1977) verglich als einziger klinisch die Klauengelenkresektion (n=17) mit der Amputation unter (n=16) bzw. über (n=16) dem Kronrand bei Tieren, die an einer purulent, nekrotisierenden Klauengelenksentzündung litten. Über die Auswahl der Art der Methode wurden keine Angaben gemacht. Nach Amputation belasteten die Tiere 54 Literatur innerhalb von zwei bis sechs Wochen die Gliedmaße wieder gut, nach Klauengelenksresektion erst innerhalb von 6–10 Wochen. Von den 17 Tieren, bei denen eine Klauengelenksresektion durchgeführt wurde, hielten sich neun Tiere über mehrere Laktationsperioden. Während nach Amputation von 32 Kühen 30 innerhalb eines Jahres geschlachtet wurden. Eine Kippklauenbildung wurde kaum beobachtet. Als Schlussfolgerung wurde gezogen, dass die Wahl des chirurgischen Eingriffes von der weiteren Bestimmung der Kuh abhängig gemacht werden sollte. Wenn der Besitzer das betreffende Tier länger halten wollte und gewillt war eine aufwendigere Nachbehandlung in Kauf zu nehmen, war eine Klauengelenksresektion angebracht. Sollte das Tier möglichst schnell verwertet werden, war eine Amputation ausreichend. 55 Literatur Tab. 3: Angaben verschiedener Autoren zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes MEYER– BUCHTIEN (1971) FUNK (1977) Art der Operation PEJSA et. al. (1993) FUNK (1976) NUSS (1988) Klauengelenkresektion Klauenamputation 88 55 422 41 78 251 4 5,5 6,5 4 19 10 7 k. A. 15,6 16,5 13,5 20 20 18 3 23,4 % k. A. k. A. 17,8 % k. A. k. A. 20,7 % 6 29,2 % 24,4 % k. A. 16,6 % k. A. 21,8 % 9,2 % 12 22,4 % k. A. 55 % 24,7 % 31,7 % k. A. 24,7 % 24 21,0 % k. A. 20 % 25,4 % 24,4 % k. A. 15,2 % 36 4,0 % k. A. 17,5 % 9,6 % k. A. k. A. 12,3 % 48 - k. A. 5% 5,2 % k. A. k. A. 11,6 % 60 - k. A. 2,5 % 0,7 % k. A. k. A. 4,3 % 72 - k. A. - - k. A. k. A. 1,6 % >12 k. A. 41,4 % k. A. k. A. k. A. 56,4 % 53,4 % >24 k. A. 19,5 % k. A. k. A. 31,7 % 30,7 % 30,3 % >36 k. A. 8,5 % k. A. k. A. k. A. 17,9 % 18,0 % >48 k. A. 3,6 % k. A. k. A. k. A. 7,6 % 6,4 % >60 k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 2,0 % >72 k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 0,4 % Untersuchungszeitraum (Jahre) Ø Überlebensdauer / Nutzungsdauer post operationem (Monate) Überlebensdauer (Monate) ZIFFER (1980) 188 Anzahl Tiere verwertet post operationem bis (Monate) GÜLLER und MARTIG (1977) 56 Material und Methode 3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN 3.1. Material und Methode 3.1.1. Patientenmaterial In der Zeit vom 26. Mai 2000 bis zum 12. Februar 2002 wurden 52 erwachsene, weibliche Patienten, die aus einem Milchkuhbetrieb stammten, der Klinik für Rinder der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover in diese Studie aufgenommen, bei denen anhand der klinischen Befunde eine purulente Klauengelenksentzündung an einer Hintergliedmaße vorlag. Bei der Hälfte der Tiere wurde eine hohe Klauenamputation (Gruppe A) bei der anderen eine Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang (Gruppe B) durchgeführt. 3.1.2. Maßnahmen bis zur operativen Behandlung Nach der Feststellung der Identität des Patienten wurde die Anamnese erhoben. Vorerst wurden alle Tiere, bei welchen laut Vorbericht der Sitz der Erkrankung im distalen Gliedmaßenabschnitt zu vermuten war, einbezogen (Abb. 2). An die allgemeine Untersuchung schloss sich die spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates an. Das Tier wurde im Stand und in der Bewegung beurteilt. Bei Sitz der Erkrankung im distalen Abschnitt der Hintergliedmaße wurde der Patient mit der lahmen Gliedmaße nach oben auf dem elektrohydraulischen Operationstisch (Firma Werner, Höhenkirchen–Siegertsbrunn) in Seitenlage abgelegt. Hier erfolgte die spezielle Untersuchung der Zehe. Anhand der klinischen Befunde wurde entschieden, ob das Tier in die Studie einbezogen wurde. Anschließend erfolgte die röntgenologische Untersuchung der Zehe. Im Verlauf dieser musste das Tier auf die andere Körperseite gelegt werden, um eine Kontrollaufnahme der gesunden Klaue der Gegengliedmaße zu erhalten. Wurden bei der röntgenologischen Untersuchung Befunde erhoben, die gegen eine Aufnahme in die Studie sprachen, wurde das Tier aus der Studie ausgeschlossen. Bis zur Operation wurde über mindestens 12 Stunden ein 57 Material und Methode antiseptischer Angussverband mit 50 %igem Alkohol an die betroffene Gliedmaße angelegt. Er diente zum Schutz der freigelegten Läsion, zum Aufweichen der Haut und des Horns, um die Ankopplung bei der sonographischen Untersuchung zu verbessern und den chirurgischen Eingriff zu erleichtern. Des weiteren sollte zur Vorbereitung der Operation eine möglichst antiseptische Oberfläche geschaffen werden. Die sonographische Untersuchung wurde unmittelbar vor der Operation am abgelegten Tier durchgeführt. Im Zuge der klinischen Untersuchung wurde grundsätzlich eine funktionelle Klauenpflege an allen vier Gliedmaßen durchgeführt. Die Untersuchungsbefunde wurden mit Hilfe eines Schlüssels auf einem Befundbogen dokumentiert (Anhang A1). Die Erhebung der klinischen Befunde, die röntgenologische und die sonographische Untersuchung wurden immer von derselben Person durchgeführt, um individuelle Schwankungen in den Ergebnissen zu vermeiden. Zur Definition der verwendeten Bezeichnungen der Gliedmaßen galt für die ganze Arbeit einheitlich: Die Gegengliedmaße war die Hintergliedmaße, an der keine Klaue an einer Arthritis des Klauengelenkes erkrankt war. Die betroffene Gliedmaße war die Gliedmaße, an der eine Klaue an einer Arthritis des Klauengelenkes erkrankt war. Von der betroffenen Klaue spricht man bei der an Arthritis des Klauengelenkes erkrankten Klaue. Die Partnerklaue ist die nicht erkrankte Klaue an der betroffenen Gliedmaße. 3.1.2.1. Allgemeine Untersuchung Die allgemeine Untersuchung wurde nach dem Untersuchungsschema von STÖBER (1990) durchgeführt. Haltung, Verhalten, Ernährungszustand, Pflegezustand und Habitus wurden beurteilt. Des weiteren wurden die Atem– und die Pulsfrequenz sowie die innere Körpertemperatur ermittelt. Jedes Tier wurde nach dem BODY CONDITION SCORE (BCS) auf einer Skala von 1 (abgemagert) bis 5 (sehr fett) eingestuft. Nach Abschluss der Untersuchung wurde Grad und vermutlicher Sitz der Erkrankung festgelegt. Wurden hierbei hgr. Erkrankungen außerhalb des Bewegungsapparates festgestellt, wie z. B. Endometritiden oder Mastitiden, führte dies zum Ausschluss des Patienten aus der Studie. 58 Material und Methode Untersuchungsschritt Tag -1 Aufnahmekriterien Vorbericht Lahmheit allgemeine, klinische Untersuchung spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates Ausschlusskriterien - Lahmheitsursache / Erkrankungen außerhalb der Zehe - hgr. Störung des Allgemeinbefindens infolge Erkrankungen außerhalb des Bewegungsapparates - hgr. Kronsaumdefekte Klauenschuhabriß Luxation des Klauengelenkes hgr. osteolytische Veränderungen an Klauen- und Kronbein Partnerklaue hgr. druckempfindlich / erkrankt Gegenseite hgr. erkrankt purulente Arthritis Klauengelenk perforierende Pod. mit Beteiligung tieferer Strukturen (Klauen-, Kron-, Sesambein, Klauengelenk, Sehne, Sehnenscheide) mit den klinischen Befunden: - Stützbeinlahmheit > 3. Grades dorsale oder zirkuläre einseitige Kronsaumphlegmone Sondierbarkeit tieferer Strukturen Beuge-, Streck- und Rotationsprobe Klauengelenk positiv - - - Röntgenologische Untersuchung Tag 0 Sonographische Untersuchung Punktion des Klauengelenkes hgr. osteolytische Veränderungen an Klauen- und Kronbein Operation (nach Losverfahren) Abb. 2: Schematische Darstellung der Untersuchungsschritte in ihrer zeitlichen Abfolge mit den jeweiligen Befunden, die zur Aufnahme in bzw. zum Ausschluss aus der Studie führten 59 Material und Methode 3.1.2.2. Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates 3.1.2.2.1. Untersuchung im Stand und in der Bewegung Am stehenden Tier wurden die Gliedmaßen- und Zehenstellung beurteilt. Grundlage war der Untersuchungsvorschlag von GÜNTHER (1991a). Klauenpflegezustand und –schuhform wurden ebenfalls im Stehen ermittelt. Weiterhin wurden die Tiere auf Muskelatrophien untersucht. Palpatorisch wurde der Füllungszustand der großen Gelenke (Knie–, Karpal– und Tarsalgelenk) überprüft. Die Patienten wurden auf ebenem und einstreulosem Boden vorgeführt. In der Bewegung wurden Lahmheitsgrad und Art der Lahmheit bewertet. Die Beurteilung erfolgte anhand des Befundschlüssels (Anhang A6). 3.1.2.2.2. Untersuchung am liegenden Tier Die Klauen wurden vor Beginn der Untersuchung mit Wasser, Seife und Bürste gereinigt. Es erfolgte eine adspektorische und palpatorische Untersuchung nach dem Schema des Befundschlüssels (Anhang A1). Als Hilfsmittel dienten ein Winkelmesser, ein Lineal und eine Klauenuntersuchungszange nach KNESEVIC. Die Beuge–, Streck– und Rotationsprobe des Klauengelenks um die Längsachse wurden unter Fixierung der Partnerklaue durchgeführt. Das Klauenhorn wurde im Bereich von Veränderungen mit einem Klauenrinnmesser bis zur vollständigen Freilegung des Defektes abgetragen. Mit einer Knopfsonde wurde die Ausdehnung des Defektes sowie Art und Oberflächenbeschaffenheit des in der Tiefe zu sondierenden Gewebes ermittelt. 3.1.2.3. Aufnahme in die Studie Im Ergebnis der allgemeinen und speziellen Untersuchung erfolgte der Entscheid über die Aufnahme in die Studie. Ein Tier wurde aufgenommen, wenn eine Arthritis purulenta des Klauengelenkes vorlag (Abb. 2 u. Tab. 6). Tiere, bei denen aufgrund von hochgradigen Kronsaumdefekten, Klauenschuhabrissen oder Luxationen des Klauengelenkes sowie hochgradigen osteolytischen Veränderungen am Klauen– und Kronbein nur eine Klauenamputation möglich gewesen wäre, wurden nicht mit einbe- 60 Material und Methode zogen. Von hochgradigen Kronsaumdefekten wurde gesprochen, wenn weniger als die Hälfte des Kronsaumes erhalten war. Hochgradige osteolytischen Veränderungen am Klauen– und Kronbein lagen vor, wenn diese im Zuge der Klauengelenksresektion nicht entfernbar waren. Ebenso wurden Tiere ausgeschlossen, die an der Partnerklaue bei der Zangenprobe hochgradig druckempfindlich waren oder dort einen Defekt der Lederhaut aufwiesen. Tiere, die an der Gegengliedmaße hochgradig erkrankt waren, wurden ebenfalls nicht in die Studie aufgenommen (z. B. perforierende Defekte der Klauenlederhaut). 3.1.2.4. Röntgenologische Untersuchung Die röntgenologische Untersuchung der Zehe wurde mit dem Gerät Praktix 400 der Firma Siemens durchgeführt. Das Tier war in Seitenlage auf den Operationstisch verbracht, wobei die erkrankte Klaue oben lag. Bei dorsoplantarem Strahlengang wurde die Filmkassette (mit Verstärkerfolie, Film: Medical Film, 24x30 cm, Typ A3 Firma Konica) in einen Plattenhalter eingespannt. Der Markierungsklebestreifen (Abb. 3) lag distal, das Seitenzeichen distal und lateral. Die Belichtung erfolgte mit der Grundeinstellung 55 KV und 25 mAs. Es wurde die gesamte Zehe bis zum distalen Bereich des Metatarsus abgebildet. Bei abaxioaxialem Strahlengang erfolgte die Projektion im Winkel von 60° zur Extremitätenachse. Die flexible Filmhülle (mit Verstärkerfolie, Film: Medical Film, 18x13 cm, Typ A3 Firma Konica) wurde mit der Öffnung nach dorsal in den Zwischenklauenspalt eingelegt und fixiert. Das Seitenzeichen wurde distal und dorsal befestigt. Die Belichtung erfolgte mit der Grundeinstellung 52 KV und 5 mAs. Je nach Form der Klaue wurden das Kronbein, das distale Sesambein, das Klauenbein und das Klauengelenk dargestellt. Klinikstempel Kliniknummer Besitzername Klaue vo/hi re/li in/au Datum Abb. 3: Scribor zur Kennzeichnung der Röntgenaufnahmen 61 Material und Methode Danach wurde das Tier auf die andere Seite gelegt und die entsprechende gesunde Zehe der Gegenseite zur Kontrolle im dorsoplantaren und abaxioaxialen Strahlengang geröntgt. War die Innenklaue betroffen, so wurde erst die innere Klaue der gesunden Gliedmaße geröntgt und dann die erkrankte der anderen Seite. Die Aufnahmen wurden mit Hilfe eines Befundbogens (Anhang A2) auf Weichteilschwellungen, Konturschärfe der Knochen, Veränderungen der Weite des Klauengelenksspaltes, Fraktur– oder Fissurspalten sowie auf Aufhellungen oder Verschattungen der Knochen hin beurteilt. Wurden bei der röntgenologischen Untersuchung Befunde ersichtlich (Abb. 2), die gegen eine Klauengelenksresektion sprachen, wurde das Tier nicht in die Studie eingeschlossen. 3.1.2.5. Sonographische Untersuchung Die sonographische Untersuchung der betroffenen Zehe erfolgte am abgelegten Tier mit dem Gerät Apogee 800 Plus der Firma ATL (Advanced Technology Laboratories, Solingen), ausgestattet mit einem Linearschallkopf mit einer Auflagefläche von 70x12 mm. Es wurde in einer Voreinstellung mit der Frequenz von 10 MHz und der Eindringtiefe von 4–7 cm im B – Mode gearbeitet. An das Gerät war ein SVHS– Videorecorder (SVO-9500 MDP) der Firma Sony angeschlossen. Standbilder wurden mit dem integrierten schwarz-weiß Drucker (Video Graphic Printer UP 890 CE) der Firma Sony ausgedruckt. Zur Kennzeichnung wurden die Kliniknummer, die jeweilige Klaue (rechts, links, innen oder außen), der Bereich (plantar oder dorsal) und das Standbild (Tab. 4 u. 5) eingegeben. In der longitudinalen Schnittebene wies die Markierung am Schallkopf nach proximal, in der transversalen nach lateral bzw. dorsal. Die Zehe wurde vor der Untersuchung vom Kronsaum bis handbreit über die Afterklauen rasiert und entfettet. Zur Verbesserung der Ankopplung wurde Ultraschallgel (BLR Sonic Ultraschallgel Super Firma Waldeck, Münster) mit einem Pinsel auf die Haut und den Schallkopf aufgetragen. Die sonographische Untersuchung begann im dorsalen Bereich in longitudinalen und transversalen Schnittebenen von proximal nach distal. Die gesamte Untersuchung wurde auf eine Videokassette aufgezeichnet. Von verschiedenen Schallkopfpositionen wurden Standbilder angefertigt (Tab. 4). 62 Material und Methode Tab. 4: Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im dorsalen (d) Bereich der Zehe, von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden Schnittebene Schallkopfpositionen longitudinal transversal Fesselgelenk (Ad) Mitte Fesselbein (Dd) Krongelenk (Bd) Mitte Kronbein (Ed) distales Kronbein (Cd) distales Kronbein (Fd) Im Anschluss wurden die sonographische Untersuchung plantar ebenfalls in longitudinalen und transversalen Ebenen von proximal nach distal untersucht (Tab. 5). Tab. 5: Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im plantaren (p) Bereich der Zehe, von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden Schnittebene Schallkopfpositionen longitudinal transversal proximal der proximalen Sesambeine (Ap) proximal der proximalen Sesambeine (Dp) Krongelenk (Bp) distales Fesselbein (Ep) distales Sesambein (Cp) Tuberositas flexoria (Fp) Mitte Kronbein (Gp) distales Sesambein (Hp) Bei der Untersuchung wurde die Dicke und die Echotextur der Unterhaut, der Durchmesser der Gefäße und die Struktur der Knochenoberfläche beurteilt. Weiterhin bewertete man bei Sehnen die Echotextur und bei Sehnenscheiden und den Gelenken Füllungszustand, Echogenität des Inhaltes und Auslösbarkeit von Strömungsphänomenen. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe eines Befundbogens dokumentiert (Anhang A3). Die Bilder dienten als Vergleichsmaterial für die weiteren nach der Klauengelenkresektion durchgeführten Ultraschalluntersuchungen. 63 Material und Methode 3.1.3. Präoperative Diagnose und Einteilung der Patienten zu einer Operationsart Die Klauenerkrankungen wurden nach den Definitionen von ESPINASSE (1984) und WEAVER (1994) eingeteilt. Nach Zusammenfassung der Befunde der klinischen, röntgenologischen und sonographischen Untersuchung wurde die präoperative Diagnose gestellt (Tab. 6). Danach wurde durch Losverfahren bestimmt, ob bei den Patienten eine Klauenamputation (Gruppe A) oder eine Klauengelenkresektion (Gruppe B) durchgeführt werden sollte. Hierzu wurden je 26 Formulare mit dem Buchstaben „A“ oder „B“ beschriftet und dann zufällig durchlaufend von 1 bis 52 durchnummeriert. Dann ordnete man jeder Kuh einen Umschlag nach dem Zufallsprinzip zu. 3.1.4. Operationstechnik und postoperative Behandlung Die operativen Eingriffe wurden immer von derselben Person durchgeführt, um individuelle Schwankungen in den Ergebnissen zu vermeiden. Diese Person verfügte zu Beginn der Studie über Kenntnisse beider Operationstechniken und umfangreiche Erfahrung zur Durchführung dieser Eingriffe. 3.1.4.1. Anästhesie der Zehe Zur Anästhesie der Zehe wurde eine intravenöse retrograde Stauungsanästhesie nach ANTALOVSKY (1965) durchgeführt. Am liegenden Tier wurden zwei etwa 5x5 cm große Bereiche, die schon zuvor rasiert und gereinigt worden waren, einer dorsal, fingerbreit proximal des Kronsaumes (V. digitalis dorsalis communis III) und der andere lateral bzw. medial, bis zweifingerbreit proximal der Afterklaue (V. digitalis dorsalis communis II bzw. IV) entfettet und jodiert. Es wurde ein ESMARCHSchlauch eine handbreit distal des Tarsus angebracht. Daraufhin erfolgte die Injektion des Lokalanästhetikums, 15 ml Procainhydrochlorid (Procasel 2%® Firma Selectavet, Weyarn-Holzolling), in Kombination mit Antibiose, 3 Mio. I. E. Penicillin-G- 64 Material und Methode Natrium (Aulicin® Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ.) gelöst in 10 ml isotoner Kochsalzlösung, in eine der gestauten Venen. 3.1.4.2. Punktion des Klauengelenkes An der vorbereiteten Zehe (rasiert, entfettet, jodiert und anästhesiert) erfolgte ca. zweifingerbreit abaxial des Zwischenklauenspaltes und einfingerbreit proximal des Kronsaumes in axiodistaler Stichrichtung die Punktion des Klauengelenkes. Zur Orientierung diente der abaxiale Rand der Strecksehne. War auf diese Art kein Punktat gewinnbar, wurde eine zweite Punktion einfingerbreit axial der Strecksehne auf derselben Höhe in abaxiodistaler Stichrichtung durchgeführt. Das gewonnene Punktat wurde grobsinnlich auf Menge, Farbe, Konsistenz, Transparenz und Geruch beurteilt. Konnten mehr als 2 ml gewonnen werden, wurde eine Zellzählung und – differenzierung durchgeführt. Die Zählung der kernhaltigen Zellen wurde mit dem Celltac α (Modell Mek 6108 G Firma Nihon Kohden) vorgenommen. Die Zelldifferenzierung erfolgte nach Zentrifugation der gewonnenen Synovia und Ausstrich des Sedimentes mittels der Färbung nach Pappenheim. Hier wurden 100 Zellen in 1000facher Vergrößerung in Ölimmersion mäanderförmig durchgemustert und zugeordnet. 3.1.4.3. Hohe Klauenamputation Die Amputation wurde nach der Methode von RITTER (1968) durchgeführt. Am gereinigten Fuß wurde ca. 1 cm unterhalb des Kronsaumes eine Rinne ins Wandhorn geschnitten. Diese diente als Führungslinie für die Drahtsäge nach LIESS, mit der die Klaue abgetrennt wurde. Ein Helfer fixierte die zu amputierende Klaue mittels einer Zange (Abb. 4). Durch die Überstreckung des Klauengelenkes verlief der Schnitt durch das Klauengelenk. Mit dem Lorbeerblattmesser wurden verbliebene Reste des Klauenbeines sowie durch einen kegelförmigen Schnitt plantar der Sehnenstumpf der tiefen Beugesehne und eventuelle Reste des Sesambeines entfernt. Das Kronbein wurde unter Schonung des Kronsaumes und des interdigitalen Fettpolsters im Krongelenk exartikuliert (erst abaxial dann axial) (Abb. 5 u. 6). Dann erfolgte die Kü- 65 Material und Methode rettage des Gelenkknorpels distal am Fesselbein mit einem scharfen Löffel. Die oberflächliche und tiefe Beugesehne wurden soweit wie möglich proximal in der Tiefe abgesetzt. Sämtliche nekrotischen Gewebeteile wurden mit dem Skalpell bzw. der scharfen Kürette nach FRICK entfernt, bis die Wundfläche nach Spülung weiß (Knochen / Sehnen) bis blassrosa (Bindegewebe) war, und aus den Kapillaren frisches Blut austrat. Die entstandene Wundhöhle wurde mit einer 1 %igen Polyvinylpyrrolidon-Iod-Komplex Lösung (Vet–sept® Lösung 10 % Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ. in einer 10 %igen Konzentration) gespült. Der verbliebene Ballenbereich des Amputationsstumpfes war immer so zu schneiden, dass er bei Fußung der Partnerklaue frei schwebte und nicht mit in die Fußungsfläche kam. War eine Entlastung des Amputationsstumpfes nicht gegeben, da der Ballen der Partnerklaue zu flach war, wurde mittels Demotec 95® (Firma Demotec, Nidderau) ein Holzklotz auf die verbliebene Klaue aufgeklebt. Die eröffnete Fesselbeugesehnenscheide wurde mit Benzylpenicillin (Tardomycel® Firma Bayer, Leverkusen) über eine Knopfkanüle antibiotisch versorgt. Ein Drain wurde nicht eingelegt. Die Wunde wurde mit einem Medikamententräger aus Gaze, der ebenfalls mit Benzylpenicillin (Tardomycel® Firma Bayer, Leverkusen) bestrichen war, abgedeckt und anschließend mit Gazetupfern austamponiert. Im Bereich des Kronsaumes und der Beugesehnenscheide trug man Ammoniumbituminosulfonat-Salbe (Bitulfonsalbe 50 %ig® Firma Alvetra GmbH, Neumünster) auf. Anschließend wurde ein hoher, über die Afterklauen hinaus reichender Druckpolsterverband angelegt, der mit wasserabweisendem Holzteer bestrichen wurde. Der ESMARCH-Schlauch wurde nach dem Aufstehen vom Operationstisch und Verbringen des Tieres in den Stall entfernt. Damit sollte ein sofortiges Durchbluten des Verbandes infolge der Belastung beim Laufen verhindert werden. Die Zeit vom Anlegen bis zur Abnahme des Stauschlauches wurde dokumentiert, um so die Dauer der Operation zu bestimmen. Eine systemische Antibiose erfolgte ab dem Tag der Operation über 5 Tage mit Ampicillin Trihydrat (Ampisus 20® Firma Alvetra GmbH, Neumünster, 10 mg / kg KGW, s.c.). Alle eingesetzten Arzneimittel waren zum Zeitpunkt der Studie für das Rind zugelassen. Bei Medikamenten, die für die angewandte Indikation nicht zugelassen waren, wurde eine Umwidmung mit der Wartezeit 7 Tage für Milch und 28 Tage für Fleisch durchgeführt. 66 Material und Methode Klauenamputation Abb 4: Dorsolaterale Ansicht einer hinteren Zehe: Absägen der erkrankten Klaue mit der in die Führungsrinne dorsal an der Klaue eingelegten Ließschen Drahtsäge unter Fixation mit einer Klauenzange Abb 5: Plantarodistale Ansicht einer hinteren Zehe nach Absetzten der Klaue unter Erhaltung des Kronsaumes: Exartikulation des mit einer Knochenschraube fixierten Kronbeines im Krongelenk mit dem Lorbeerblattmesser Kronbein mit Knochenschraube Sesambein distaler Anteil der tiefen Beugesehne mit Ballenpolster Abb 6: Übersicht der im Zuge einer hohen Klauenamputation entfernten Knochenanteile bzw. Weichteile Proc. extensorius Klauenschuh mit Klauenbein 67 Material und Methode Klauengelenksresektion Abb 7: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des distalen Sesambeines, des distalen Endes der tiefen Beugesehne und des Ballenpolsters: Anfräsen des Tub. flexorium mit Hilfe der Nutfräse Abb 8: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des Klauengelenkes: Fräskanal durch das Klauengelenk mit gesunder Klaue durch Klotz erhöht Abb 9: Verwendete Nutfräse der Firma Bosch (6x50 mm) in Luftdruckfräse eingespannt 68 Material und Methode Kippklauenprophylaxe Abb 10: Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion mit Verband und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Zug der elastischen Binde über das dorsale Wandhorn der operierten Klaue durch die Rinne in der Sohlenfläche des Klotzes Abb 11: Ansicht der Sohlenfläche einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion mit Kippklauenprophylaxe und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe mit Verlauf der elastischen Binde durch die Rinne im Klotz Abb 12: Abaxiale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe Rinne und Klotzsohlenfläche mit Demotec® ausgefüllt 69 Material und Methode 3.1.4.4. Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang Die Klauengelenksresektion wurde als eine Modifikation verschiedener Methoden, die in der Literatur beschrieben wurden, durchgeführt. Am gereinigten Fuß wurde das Klauenhorn im Ballenbereich und im plantaren Drittel der Sohle bis auf die Lederhaut abgetragen. Von dieser Stelle aus wurde mit dem Lorbeerblattmesser nach proximal im Verlauf der tiefen Beugesehne 3–4 cm tief trichterförmig eingeschnitten. Der Schnitt wurde an Sesambein und Tub. flexorium des Klauenbeines entlang geführt. Hierbei entfernte man kegelförmig den Ansatz der tiefen Beugesehne, das Ballenpolster und eröffnete die Bursa podotrochlearis. Mit dem Lorbeerblattmesser wurden nun durch wiegende Schnitte im Spalt zwischen Sesambein und Klauen- bzw. Kronbein die Verbindungsbänder durchtrennt und das Sesambein herausgelöst. Dabei wurde der Ast der tiefen Beugesehne an das Kronbein soweit wie möglich geschont. Für die dorsale Gegenöffnung des Fräskanals durch das Klauengelenk wurde das Klauenhorn 1 cm distal des Kronsaumes auf einer Fläche von 2x2 cm bis auf die Lederhaut abgetragen. Die Gelenkresektion erfolgte mit Hilfe einer Luftdruckfräse der Firma Bosch (6,3 bar, 21000 U / min) auf die ein Nutfräskopf der Firma Bosch (Maße 6x50 mm) aufgesetzt war (Abb. 9). Zu Beginn wurde das Tub. flexorium entfernt (Abb. 7). Danach wurde ein Kanal mit 1 cm Durchmesser von plantar nach dorsal durch das Klauengelenk gefräst. Hierbei musste aufgrund der mangelnden Länge des Fräskopfes der dorsale Teil des Kanals von der dorsalen Gegenöffnung ausgefräst werden. Dabei wurden axial und abaxial ca. 0,5 cm breite Knochenstege (Klauen– / Kronbein) belassen. Der Kanal begann plantar im Gelenkspalt zwischen Klauen- und Kronbein und verlief schräg proximodorsal in Richtung der vorbereiteten Stelle an der Dorsalwand des Klauenschuhes. Zur Orientierung diente eine gedachte Linie ca. 1 cm distal des Kronsaumes (Abb. 8). Der Proc. extensorius wurde soweit möglich geschont. Im Anschluss entfernte man alle sichtbaren osteomyelitischen Veränderungen am Klauen- und Kronbein. Während des Fräsvorganges wurde ständig mit destilliertem Wasser gekühlt, um Verbrennungen durch die entstehende Hitze zu vermeiden. Sämtliche nekrotischen Gewebeteile wurden mit dem Skalpell bzw. der scharfen Kürette nach FRICK entfernt, bis die Wundfläche nach Spülung weiß 70 Material und Methode (Knochen / Sehnen) bis blassrosa (Bindegewebe) war, und aus den Kapillaren frisches Blut austrat. Die Wundhöhle wurde mit einer 1 %igen Polyvinylpyrrolidon-IodKomplex Lösung (Vet–sept® Lösung 10 % Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ. in einer 10 %igen Konzentration) gespült. Dann wurde ein Drain, bestehend aus einer jodierten elastischen Binde, in den Fräskanal eingelegt. Die Versorgung der Fesselbeugesehnenscheide, der Wundhöhle und des Kronsaumes erfolgte wie bei der Amputation. Bei Tieren, die unter der Partnerklaue nicht druckempfindlich waren, wurde zur Entlastung der erkrankten Klaue mittels eines Spezialkunststoffes (Demotec 95® Firma Demotec, Nidderau) ein spezial angefertigter Holzklotz (12,5 cm x 6 cm x 3 cm oder 14 cm x 7 cm x 3 cm) auf die gesunde Partnerklaue aufgeklebt. Anschließend wurde ein hoher über die Afterklauen hinaus reichender Druckpolsterverband angelegt. Der Drain wurde plantar ein Stück aus dem Verband stehen gelassen, um ihn nach einem Tag ziehen zu können, ohne einen neuen Verband wickeln zu müssen. Zur Verhinderung der Bildung einer Kippklaue erfolgte eine Kippklauenprophylaxe. Dabei wurde in den Holzklotz eine ca. 1 cm tiefe Rinne zwischen erstem und zweitem Drittel von axial nach abaxial eingefräst, die auf der abaxialen Seite nach proximal verlängert wurde (Abb. 11). Die operierte Klaue wurde mit Hilfe einer elastischen Binde nach unten in Flexionsstellung verspannt, indem die Binde über das dorsale Wandhorn der erkrankten Klaue hinweg durch die Rinne geführt wurde (CLEMENTE 1986) (Abb. 10). Um ein vorzeitiges Durchschürfen der Binde zu verhindern, wurde die Rinne verschlossen. Dazu wurden die gesamte Lauffläche und die abaxiale Fläche des Klotzes mit Demotec 95® bestrichen (Abb. 12). Solange die Partnerklaue geringgradig druckempfindlich war, wurde kein Holzklotz geklebt. Zur Entlastung der operierten Klaue wurden dann zwei mit Klebeband zusammengehaltene Mullbinden unter die gesunde Klaue fixiert. Auch hier erfolgte eine Kippklauenprophylaxe. Der Verband wurde mit wasserabweisendem Holzteer bestrichen. Der ESMARCHSchlauch wurde wie nach der Amputation erst nach dem Verbringen des Tieres in den Stall entfernt. Auch hier wurde die Zeit festgehalten, die der Stauschlauch am Tier befestigt war, um die Dauer der Operation zu erfassen. Auch bei den Tieren nach Klauengelenksresektion erfolgte eine systemische Antibiose ab dem Tag der Operation über 5 Tage mit Ampicillin Trihydrat (Ampisus 20® der Firma Alvetra GmbH, Neumünster, 10 mg / kg KGW, s.c.). 71 Material und Methode 3.1.5. Erhebung von Befunden während der Operation Während der Operation wurde in jedem Fall die Ausdehnung der Veränderungen an Haut, Unterhaut, tiefer Beugesehne, Sesambein, Kronbein, Klauenbein und Klauengelenk beurteilt. Nekrosen der Sehne und Knochen, Abzedierungen, Exsudatabfluss, Beschaffenheit der Knorpeloberfläche und der Synovia des Klauengelenkes und der Fesselbeugesehnenscheide wurden dokumentiert. Die erhobenen Befunde wurden mit Hilfe eines Befundbogens protokolliert (Anhang A4). 3.1.6. Postoperative Diagnose Nach der Durchführung der Operation wurden aus klinischen, röntgenologischen und sonographischen Befunden sowie Befunden, die während der Operation erhoben wurden, die endgültigen Diagnosen gestellt. Tabelle 6 zeigt die Befunde, die zur Diagnosestellung führten. Wurde eine Diagnose nur durch einen Verdacht bestätigt, konnte die Diagnose nicht gestellt werden. 72 Material und Methode Tab. 6: Klinische, röntgenologische, sonographische und operationsbezogene Befunde, die bei Tieren (n=52) der Studie für die Diagnosestellung herangezogen wurden mit den entsprechenden Diagnosen Untersuchungsmethode Klinik Röntgen Ultraschall Operation VerdachtsDiagnose diagnose Arthritis des Klauengelenkes Befunde Beuge–, Streck– u. Rotationsprobe Klauengelenk positiv einseitige, dorsale oder zirkuläre Umfangsvermehrung Kronsaum Teile Klauengelenk sondierbar abfließende Synovia aus Klauengelenk sinnfällig verändert Klauengelenkspalt erweitert x Klauengelenksrezessus erweitert x Klauengelenksinhalt nicht anechogen, Strömungsphänomene auslösbar Punktat o. abfließende Synovia Klauengelenk sinnfällig verändert Knorpel– / Knochenanteile sinnfällig verändert x x x x x x x Osteomyelitis des Klauen-, Kron- oder Sesambeines Klinik Röntgen Ultraschall Operation raue Knochenstrukturen sondierbar, Knochenanteile ablösbar Aufhellung / Substanzverlust von Knochen unregelmäßige Knochenoberfläche Substanzverluste / Verfärbungen von Knochenstrukturen x x x x Tendovaginitis der Fesselbeugesehnenscheide Klinik Ultraschall Operation plantar Umfangsvermehrung proximal und distal der Afterklauen Sehnenscheideninneres sondierbar abfließende Synovia aus Sehnenscheide sinnfällig verändert Sehnenscheidenkompartiment erweitert Sehnenscheideninhalt nicht anechogen, Strömungsphänomene auslösbar abfließende Synovia Sehnenscheide sinnfällig verändert x x x x x x Tendinitis der tiefen Beugesehne Klinik perf. Pododermatitis mit Bildung einer Kippklaue x aufgefaserte Sehnenanteile sondierbar Ultraschall Sehnenstruktur unregelmäßig verändert Operation Verfärbungen / Strukturdefekte der Sehne 73 x x x Material und Methode 3.1.7. Erhebung von Befunden während des Heilungsverlaufes 3.1.7.1. Erhebung von Befunden am Tier Die Untersuchungsintervalle, Klinikaufenthalte und dabei durchgeführten Maßnahmen sind in Tabelle 7 dargestellt. Tab. 7: Übersicht der Untersuchungsintervalle mit jeweils durchgeführten Maßnahmen bei den in die Studie einbezogenen Patienten (n=52) Tiere mit hoher Klauenamputation (Gruppe A) Tiere mit Klauengelenksresektion (Gruppe B) Tag Maßnahme -1 Untersuchung (US) allgemeine US spezielle US röntgenologische US Untersuchung sonographische US Punktion Klauengelenk 0 7 14 Operation Klauenamputation Klauengelenksresektion Kontrolle allgemeine US spezielle US allgemeine US spezielle US sonographische US Kontrolle allgemeine US spezielle US allgemeine US spezielle US sonographische US röntgenologische US Klinikaufenthalt mit täglicher Kontrolle: Milchleistung Kraftfutteraufnahme allg. US Lahmheitsgrad Klinikentlassung 28 90 180 Kontrolle allgemeine US spezielle US allgemeine US spezielle US sonographische US röntgenologische US Kontrolle allgemeine US spezielle US allgemeine US spezielle US sonographische US röntgenologische US allgemeine US spezielle US im Bestand allgemeine US spezielle US sonographische US röntgenologische US Bestandsbesuch Kontrolle 74 Wiedereinstellung in Klinik Material und Methode Die Kontrollen gestalteten sich folgendermaßen: Bei den Tieren wurde zusätzlich zur klinischen Allgemeinuntersuchung eine spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates durchgeführt. Diese umfasste eine Beurteilung der Gliedmaßen- und Zehenstellung, der Klauenschuhform im Stand sowie des Lahmheitsgrades in der Bewegung. Die Tiere wurden auf den Operationstisch abgelegt. Nach Abnahme des Verbandes und Reinigung der Operationswunde wurden die anliegenden röntgenologischen und sonographischen Untersuchungen (Tab. 7) durchgeführt. Wundbereich und Umgebung wurden auf Weichteilschwellung, Ausdehnung, Exsudation, Entwicklung von Granulationsgewebe und Bildung von Epithel und Horn beurteilt. Hiernach legte man das Stadium der Wundheilung nach KÖHLER (1990) fest, die in ein Punktesystem eingeteilt wurden (Anhang A6). Es wurde nach Exsudation, Demarkation, Granulation, Epithelisierung und Vernarbung eingeteilt. Beim Ausmassieren der Fesselbeugesehnenscheide achtete man auf abfließendes Exsudat. Die Wundhöhle wurde mittels einer Knopfsonde auf freiliegenden Knochen und Fistelkanäle hin untersucht. Lag Knochen frei, so wurde die Oberflächenstruktur und die Anbindung an das umliegende Gewebe beurteilt. Bei Tieren mit Klauengelenksresektion beurteilte man zusätzlich den Grad der Kippklauenbildung und die passive Beweglichkeit des resezierten Klauengelenkes. Eine Kippklaue wurde durch das Hochkippen der Klauenspitze und Fußung vor allem im hinteren Sohlenbereich bzw. Ballen bei passiv nicht oder kaum beweglichem Klauengelenk an der senkrecht stehenden, belasteten Gliedmaße definiert. War das Klauengelenk passiv noch deutlich beweglich, wurde von einer „kippelnden Klaue“ gesprochen. Die Gegenklaue wurde, sofern kein Klotz geklebt war, auf ihre Druckempfindlichkeit hin untersucht. Alle folgenden Behandlungen und Maßnahmen wurden entsprechend der Befunde und des Heilungsverlaufes durchgeführt. Die Wundhöhle wurde mit einer 1 %igen Polyvinylpyrrolidon-IodKomplex Lösung (Vet–sept® Lösung 10 % Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ. in einer 10 %igen Konzentration) desinfiziert. Vorhandene Nekrosen wurden mit Skalpell oder scharfer Kürette nach FRICK entfernt. Die medikamentelle Versorgung der Wunde erfolgte mit einem Gazeträger mit Penicillin-Streptomycin-Puder (Antibiotikum-Streupulver® Firma Bela-pharm, Vechta). Waren die Tiere der Gruppe B, die unter der Partnerklaue noch keinen Klotz hatten, dort tragfähig, d. h. negative Zangendruckproben, wurde ein Klotz mit Demotec 95® geklebt. Bei mangelnder Tragfä- 75 Material und Methode higkeit erfolgte die Erhöhung der Gegenklaue weiterhin mit Mullbinden. War ein Klotz abgefallen, wurde er nach Überprüfung der Tragfähigkeit erneuert. Es wurde ein hoher Klauenverband angelegt, bei den Tieren der Gruppe B mit Kippklauenprophylaxe. Die Entlastung durch den Klotz und die Kippklauenprophylaxe wurde bis mindestens 90 Tage post operationem aufrecht erhalten. Vorhandene Defekte an den Klauen der anderen Gliedmaßen wurden beurteilt und ggf. versorgt. Die erhobenen Befunde wurden mit Hilfe eines Befundbogens (Anhang A5) dokumentiert. 180 Tage nach der Operation wurden Tiere der Gruppe A im Rahmen eines Bestandsbesuches kontrolliert und die Tiere der Gruppe B erneut in die Klinik eingestellt. Waren aufgrund von zusätzlichen bzw. erneuten Klauenerkrankungen oder Komplikationen im Heilungsverlauf weitere Verbandswechsel nötig, so wurden die jeweiligen Befunde erhoben und dokumentiert. Die Besitzer wurden aufgefordert, während der gesamten Studienzeit grundsätzlich bei erneuter oder Verschlechterung der Lahmheit die Tiere in der Klinik anzumelden. 3.1.7.2. Besuch des Bestandes und Abschluss der Studie Nach Ablauf eines halben Jahres wurden alle Bestände angefahren, um vor Ort einen Überblick über das Betriebsmanagement zu gewinnen. Es wurden Daten zur Herdengröße und zur Haltungsform aufgenommen. Hier interessierte besonders die Stallart, Aufstallungsform und Fußbodengestaltung. Durch das Gespräch mit dem Landwirt sollte ein Eindruck über die allgemeine Klauengesundheit der Herde erlangt werden. Es wurden Leistungsdaten von dem betroffenen Tier aufgenommen. Hierzu gehörten die Anzahl der Laktationen, Daten vorhergehender und folgender Abkalbungen, sowie die durchschnittliche Laktationsleistung des Bestandes. Weiterhin wurde in regelmäßigen Abständen über die noch lebenden Tiere telefonisch Auskunft über Abgang, Grund des Abganges und erneute Abkalbungen eingeholt. Diese Auskünfte wurden zum letzten Mal am 21. Januar 2004 angefordert. 76 Material und Methode 3.1.8. Statistische Auswertung Die statistischen Berechnungen wurden mit dem SAS–Programm (Statistical Analysing System, Version 8.2, SAS Institute Inc., Cary, N.C., USA) durchgeführt. Sie erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Zur Auswertung wurden die Tiere zum einen als Gesamtgruppe und zum anderen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes betrachtet. Die anamnestischen Daten und die erhobenen Befunde bis nach der Operation wurden mit dem Kolmogorov– Smirnov Test auf Normalverteilung geprüft sowie der Medianwert und die 5 / 95 Percentile berechnet. Bei diesen Daten wurde darauf verzichtet auf Unterschiede zwischen den Gruppen zu prüfen, da durch das vorhergehende Losverfahren eine zufällige Zuordnung der Patienten zu einer Gruppe gegeben war. Die postoperativ erhobenen Daten prüfte man ebenfalls auf Normalverteilung; es wurden der Medianwert und die 5 / 95 Percentile angegeben. Die Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mit dem Rangsummentest nach Wilcoxin für unabhängige Stichproben geprüft. Bei dem Verlauf der Lahmheit und der Milchleistung wurde zum Vergleich der Unterschiede über die Zeit innerhalb der Gruppe der gepaarte Signed–Ranked–Test für abhängige Stichproben angewandt. Bei qualitativen Merkmalen wurde zum Vergleich der beiden Gruppen der Chi–Quadrat–Test (χ2–Test) bzw. der Fisher´s Exact Test angewandt. Diese Daten wurden graphisch in Form eines Box Plots mit Angabe von x ), 25 / 75 und 5 / 95 Percentilen (Q5 / Q95) dargestellt (Abb. Mittelwert, Median ( ~ 0,5 13). Da bei Abschluss der Studie noch Tiere lebten, kam bei dem Vergleich der Überlebenszeiten der Kaplan–Meier–Schätzer zum Einsatz. Die Signifikanzen ergaben sich nach folgender Einteilung: p ≤ 0,001: höchst signifikant p ≤ 0,01: hoch signifikant p ≤ 0,05: signifikant p > 0,05: nicht signifikant 77 Material und Methode 5 / 95 Percentile Median Mittelwert 25 / 75 Percentile Abb. 13: Darstellung des beim Lahmheits– und Milchleistungsverlauf verwendeten Box Plots 78 Ergebnisse 3.2. Ergebnisse 3.2.1. Alters– und Laktationsverteilung bei den Tieren der Studie Das durchschnittliche Alter aller Tiere der Studie (n=52) Tiere lag bei ~ x 0,5=5,0 Jahren (Q5 2,5 J. / Q95 10,0 J) (Abb. 14). Tiere der Gruppe A zeigten einen Altersdurchschnitt von ~ x =5,0 Jahren (Q5 2,5 J. / Q95 10,0 J.), die der Gruppe B von ~ x =6,0 0,5 0,5 Jahren (Q5 3,0 J. / Q95 10,0 J.). 12 10 Anzahl Tiere 8 6 4 2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Alter [J.] Abb. 14: Altersverteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation x 0,5=3. Laktation (Q5 1,0 / Q95 7,0) Die Tiere (n=52) befanden sich im Schnitt in der ~ (Abb. 15). Bei den Tieren der Gruppe A betrug die durchschnittliche Anzahl der Lakx =2,5 (Q5 1,0 / Q95 6,0), bei den Tieren der Gruppe B ~ x =3,0 (Q5 tationen ~ 0,5 0,5 1,0 / Q95 7,0). Ein Tier der Gruppe A war eine tragende Färse. 79 Ergebnisse 14 12 Anzahl Tiere 10 8 6 4 2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Anzahl Laktationen Abb. 15: Anzahl der bisherigen Laktationen aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation 3.2.2. Rasse, Geschlecht und Nutzungsrichtung Mit einer Ausnahme gehörten alle Tiere der Rasse schwarzbunte Deutsche Holsteins an. Die Ausnahme war eine rotbunte Mischlingskuh die der Gruppe B angehörte. Alle Tiere waren weiblich und stammten aus Milchbetrieben. 3.2.3. Graviditätsstadium und Dauer der Erkrankung Von den 52 Tieren waren 12 Tiere (23 %) zum Zeitpunkt der Operation tragend. Diese teilten sich in sieben Tiere der Gruppe A (58,3 %) und fünf Tiere der Gruppe B (41,7 %) auf. Die Tiere waren im Schnitt ~ x 0,5=4,0 Monate tragend (Q5 1 Mon. / Q95 8 Mon.), wobei die Patienten der Gruppe A ~ x =3,0 Monate (Q5 1 Mon. / Q95 0,5 x 0,5=5,0 Monate (Q5 2 Mon. / Q95 8 Mon.) tragend 7 Mon.) und die der Gruppe B ~ 80 Ergebnisse waren. Abbildung 16 zeigt die Graviditätsstadien der Kühe zum Zeitpunkt der Operation. Die zum Zeitpunkt der Operation tragenden Kühe (n=12, 23 %) waren vor ihrer Belegung durchschnittlich ~ x = 105 Tage güst (Q5 70 Tg. / Q95 235 Tg.). Die tragenden 0,5 Tiere der Gruppe A (n=7, 58,3 %) waren im Schnitt ~ x 0,5=95 Tage (Q5 70 Tg. / Q95 x 0,5=130 Tage (Q5 80 Tg. / Q95 180 Tg.) und die der Gruppe B (n=5, 41,7 %) ~ 235 Tg.) güst. 5 Anzahl Tiere 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Graviditätsmonat Abb. 16: Graviditätsstadium aller tragenden Tiere der Studie (n=12) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation Die zur Operation nicht tragenden Tiere (n=40, 77 %) teilten sich in 19 Tiere der Gruppe A (47,5 %) und 21 Tiere der Gruppe B (52,5 %) auf. Diese Kühe waren durchschnittlich ~ x 0,5=87 Tage von der letzten Abkalbung entfernt (Q5 25,5 Tg. / Q95 225,5 Tg.). Bei den Patienten der Gruppe A lag die Abkalbung im Schnitt ~ x =82 Tage (Q5 24 Tg. / Q95 235 Tg.), bei denen der Gruppe B ~ x =94 Tage (Q5 0,5 0,5 27 Tg. / Q95 198 Tg.) zurück. Abbildung 17 zeigt die Verteilung der Tage post par- 81 Ergebnisse tum zum Zeitpunkt der Operation. Von den 19 Tieren, die über 150 Tage vom Abkalben entfernt waren, wiesen nur 9 Tiere (43 %) eine Trächtigkeit auf. 18 16 14 Anzahl Tiere 12 10 8 6 4 2 0 <50 50-100 100-150 >150 Tage post partum Abb. 17: Anzahl Tage post partum aller nicht tragenden Tiere (n=40) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation Laut der Angaben der Besitzer waren die Tiere zum Zeitpunkt der Einlieferung in die Klinik im Schnitt seit ~ x =14 Tagen (Q5 7 Tg. / Q95 42 Tg.) krank. Die tragenden 0,5 Tiere zum Zeitpunkt der Operation zeigten durchschnittlich eine Dauer der Erkranx =15,5 Tagen (Q5 5 Tg. / Q95 28 Tg.). Die güsten Tieren waren im kung von ~ 0,5 Schnitt ~ x 0,5=14 Tage erkrankt (Q5 7 Tg. / Q95 50 Tg.). Tiere der Gruppe A zeigten x 0,5=12 Tagen (Q5 7 Tg. / Q95 42 Tg.), die im Schnitt eine Erkrankungsdauer von ~ der Gruppe von ~ x =14 Tagen (Q5 7 Tg. / Q95 28 Tg.). Von den 52 Tieren waren 0,5 47 Tiere (90,4 %) zum Zeitpunkt der Operation durch Haustierarzt, Klauenpfleger oder Besitzer vorbehandelt. Diese teilten sich in 26 Tiere (100 %) der Gruppe A und 21 Tiere (80,8 %) der Gruppe B auf. 82 Ergebnisse 3.2.4. Größe, Leistung und Aufstallungsform der Herkunftsbetriebe Die 52 Tiere der Studie stammten aus 45 Betrieben, da von sieben Betrieben je zwei Tiere kamen. Die Herkunftsbetriebe der Tiere der Studie besaßen durchschnittlich ~ x =51,5 Milchkühe (Q5 19 Tiere/ Q95 115 Tiere). Die Betriebe aus denen die Kühe 0,5 der Gruppe A stammten hatten im Schnitt ~ x 0,5=50 Milchkühe (Q5 22 Tiere / Q95 115 x =56,5 Milchkühe (Q5 18 Tiere / Q95 Tiere), die Betriebe der Tiere der Gruppe B ~ 0,5 100 Tiere). Die durchschnittliche Milchleistung lag bei ~ x 0,5=8200 kg pro Jahr (Q5 6900 kg / Q 95 9500 kg). In Betrieben der Tiere aus Gruppe A betrug die Milchleistung im Schnitt ~ x 0,5=8332 kg (Q5 6900 kg / Q 95 9500 kg), in Betrieben von Tieren x =7800 kg (Q5 7000 kg / Q95 9500 kg). der Gruppe B ~ 0,5 Von den 52 Tieren stammten 36 (69 %) aus der Laufstallhaltung. Von diesen Tieren wurden 32 (88,9 %) auf Spaltenboden gehalten. Drei Tiere (8,4 %) stammten aus einem Betrieb mit planem Betonboden und Schieberentmistung, ein Tier (2,7 %) aus einem Tretmiststall. Tabelle 8 zeigt die Aufteilung der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes. Tab. 8: Verteilung der Tiere aus Laufstallhaltung (n=36) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Art der Aufstallung Klauenamputation Klauengelenksresektion Gesamt Spaltenboden 18 (50 %) 14 (38,8 %) 32 (88,8 %) Betonboden mit Schieberentmistung 1 (2,8 %) 2 (5,6 %) 3 (8,4 %) – 1 (2,8 %) 1 (2,8 %) 19 (52,8 %) 17 (47,2 %) 36 (100 %) Tretmiststall Gesamt Die übrigen 16 Tiere (31%) stammten aus Ställen mit Anbindehaltung. Von diesen Tieren standen zehn Kühe (62,5 %) in einem Langstand mit den Hintergliedmaßen auf Gitterrosten. Die restlichen sechs Tiere (37,5 %) wurden auf Stroheinstreu in einem Langstand mit einer Kotstufe gehalten. Tabelle 9 zeigt die Aufteilung der Tiere aus Anbindehaltung nach Art des chirurgischen Eingriffes. 83 Ergebnisse Tab. 9: Verteilung der Tiere aus Anbindehaltung (n=16) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Art der Aufstallung Klauenamputation Klauengelenksresektion Gesamt Langstand und Gitterroste mit Gummimatten 4 (25 %) 6 (37,5 %) 10 (62,5 %) Langstand und Kotstufe mit Einstreu 3 (18,75 %) 3 (18,75 %) 6 (37,5 %) Gesamt 7 (43,75 %) 9 (56,25 %) 16 (100 %) Von den 52 Tieren wurde bei 40 (77 %) eine Weidehaltung während der Sommermonate durchgeführt, während die restlichen zwölf (23 %) ganzjährig im Stall gehalten wurden. Die folgende Tabelle 10 zeigt die Verteilung der Weidehaltung innerhalb der verschiedenen Aufstallungsformen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes. Tab. 10: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Weidehaltung unter Berücksichtigung verschiedenen Aufstallungsformen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Weidehaltung Operationsart Keine Weidehaltung Gesamt Klauenamputation Klauengelenksresektion Klauenamputation Klauengelenksresektion Laufstall 14 13 5 4 36 (69 %) Anbindestall 5 8 2 1 16 (31 %) 19 (36,6 %) 21 (40,4 %) 7 (13,5 %) 5 (9,5 %) 52 (100 %) Gesamt 40 (77 %) 12 (23 %) 84 Ergebnisse 3.2.5. Lokalisation der Klauengelenksentzündung Es wurden nur Tiere in die Studie aufgenommen, die an einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes der Hintergliedmaße erkrankt waren. Von diesen Hintergliedmaßen waren je zur Hälfte die rechte und die linke betroffen. Bei 47 Kühen (90,4 %) handelte es sich um einen Defekt der Außenklaue, bei fünf Kühen (9,6 %) der Innenklaue (Tab. 11). Tab. 11: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Lokalisation der Klauengelenksentzündung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Linke Hintergliedmaße Rechte Hintergliedmaße Gesamt Operationsart Klauenamputation Klauengelenksresektion Klauenamputation Klauengelenksresektion Innenklaue 2 2 1 – 5 (9,6 %) Außenklaue 11 11 12 13 47 (90,4 %) 13 (25 %) 13 (25 %) 13 (25 %) 13 (25 %) 52 (100 %) Gesamt 26 (50 %) 26 (50 %) 3.2.6. Ursachen der Klauengelenksentzündung Tab 12: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Ursache der Klauengelenksentzündung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Art der Aufstallung Klauenamputation Klauengelenksresektion Gesamt Pod. sol. perf. 17 (32,7 %) 23 (44,2 %) 40 (76.9 %) Pod. par. abax. perf. 6 (11,5 %) 3 (5,8 %) 9 (17,3 %) Phlegm. interd. Perf. 3 (5,8 %) – 3 (5,8 %) Gesamt 26 (50 %) 26 (50 %) 52 (100 %) 85 Ergebnisse Die Klauengelenksentzündungen entstanden wahrscheinlich im Zuge perforierender Entzündungen der Lederhaut im Bereich der Sohle (76,9 %) (Abb. 18), der abaxialen Wand (17,3 %) bzw. als Komplikation einer Phlegmona interdigitalis (5,8 %) (Tab. 12). 3.2.7. Vollständige Diagnose Die vollständigen Diagnosen der Klauenerkrankungen mit genauer Lokalisation und beteiligten Strukturen als Ergebnis der klinischen, röntgenologischen, sonographischen Untersuchung (Abb. 18, 19 u. 20) sowie aus den Befunden, die während der Operation erhoben wurden, werden für jedes Tier der Studie in der Tabelle B1 (Anhang B) aufgeführt. Alle Tiere (n=52) zeigten eine Arthritis purulenta des Klauengelenkes. Das Klauenbein war bei 51 Tieren (98 %), das Sesambein bei 43 Tieren (82,7 %) und das Kronbein bei 15 Tieren (28,8 %) osteomyelitisch verändert. Bei 44 Patienten (84,6 %) wurde eine nekrotisierende Tendinitis der tiefen Beugesehne diagnostiziert. 49 Kühe (94,2 %) zeigten eine Tendovaginitis der Fesselbeugesehnenscheide, die in drei Fällen (6,1 %) nachweislich purulent war. In Tabelle 13 wird dargestellt, wie sich die einzelnen Erkrankungen der tiefer liegenden Strukturen auf die jeweilige Form der Klauenerkrankung verteilen. Abb 18: Plantarodistale Ansicht einer hinteren Zehe: Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Arthritis des Klauengelenkes an der lateralen Klaue mit steckender Sonde und Kronsaumphlegmone 86 Ergebnisse dorsaler Rezessus des Klauengelenkes Fesselbein Krongelenk Kronbein dorsal distal proximal plantar lateral Abb 19: Longitudinales Ultraschallbild einer Klaue: dorsal im Bereich des Kronsaumes erweiterter dorsaler Rezessus des Klauengelenkes mit anechogenem Inhalt (durch Linie gekennzeichnet) medial Abb 20: Dorsoplantare Röntgenaufnahme eines hinteren Fußes: Lateral deutliche Weichteilschwellung im Bereich des Kronbeines, Spalt des Klauengelenkes hochgradig erweitert, lateral osteomyelitische Veränderungen an Klauen– und Kronbein, lateral und medial knöcherne Zubildung am Kronbein 87 Ergebnisse Tab. 13: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Klauenerkrankungen und jeweilige Erkrankungen tiefer gelegener Strukturen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes (A=Amputation / B=Resektion) Arthritis KG Osteomyelitis KLB Osteomyelitis SB Osteomyelitis KRB Tendinitis necr. tiefe BGS Tendovaginitis FBGSS Gruppe A B A B A B A B A B A B Pod. sol. perf. (n=40) 17 23 16 23 14 20 5 3 15 21 16 22 6 3 6 3 5 3 3 1 6 1 6 2 3 – 3 – 1 – 3 – 1 – 3 – 26 26 25 26 20 23 11 4 22 22 25 24 Pod. par. abax. perf. (n=9) Phlegm. interd. perf. (n=3) Gesamt 52 (100 %) KG=Klauengelenk, 51 (98 %) KLB=Klauenbein, 43 (82,7 %) SB=Sesambein, 15 (28,8 %) 44 (84,6 %) KRB=Kronbein, 49 (94,2 %) BGS=Beugesehne, FBGSS=Fesselbeugesehnenscheide 3.2.8. Defekte der Klauen der Gegengliedmaße und der Vordergliedmaßen vor dem chirurgischen Eingriff Von den 52 Tieren der Studie zeigten 29 Tiere (55,8 %) zum Zeitpunkt der Operation einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Zur Auswertung wurden zum einen die Entzündungen der Klauenlederhaut (Pod. sol. / par.) und zum anderen die Entzündungen der Haut und Unterhaut im Bereich der Zehe (Derm. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd.) getrennt betrachtet. Die Verteilung dieser Defekte nach Art des chirurgischen Eingriffes ist in folgender Tabelle 14 wiedergegeben. 88 Ergebnisse Tab 14: Verteilung der Tiere mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit Defekten an den Klauen der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation (n=29) nach Art der Klauenerkrankung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Art des Defektes Klauenamputation Klauengelenksresektion Gesamt Pod. sol. / Pod. par. 12 (41,4 %) 10 (34,5 %) 22 (75,9 %) Dem. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd. 2 (6,9 %) 5 (17,2 %) 7 (24,1 %) 14 (48,3%) 15 (51,7%) 29 (100%) Gesamt An den Klauen der Vordergliedmaßen zeigten fünf Tiere (9,6 %) zum Zeitpunkt der Operation einen Defekt. Vier dieser fünf Tiere wiesen eine Pododermatitis im Bereich des Sohlen- bzw. des Wandhornes auf, davon waren bei drei Tieren beide Vordergliedmaßen betroffen. Ein Tier litt an den Vordergliedmaßen unter beidseitiger Derm. digitalis. Alle Tiere, die einen Defekt an der Vordergliedmaße aufwiesen, hatten auch einen Defekt an der Gegengliedmaße. 3.2.9. Klauenhornqualität vor dem chirurgischen Eingriff Die Klauenhornqualität wurde anhand der Parameter Feuchtigkeit, Konsistenz und Härte des Hornes, Form der Dorsalwand und Vorhandensein von Reheringen bzw. Ballenfurchen bewertet. Diese Parameter wurden von eins (gut) bis drei (schlecht) nach einem Schlüssel (siehe Anhang A, 6a, grau unterlegter Bereich) benotet und aus den jeweiligen Noten der Mittelwert gebildet. Je nach errechnetem Wert wurde die Klauenhornqualität in gut (1–1,5), mäßig (>1,5–2,5) und schlecht (>2,5–3) eingeteilt. Eine gute Klauenhornqualität wiesen 18 Tiere (34,6 %) auf. Diese teilten sich zur Hälfte in Tiere der Gruppe A und B auf. 28 der 52 Tiere (53,8 %) zeigten eine mäßige Qualität des Klauenhornes. Hier gehörten 16 Tiere der Gruppe A und 12 Tiere der Gruppe B an. Eine schlechte Klauenhornqualität wiesen sechs der 89 Ergebnisse 52 Tiere (11,6 %) auf. Diese teilten sich in ein Tier der Gruppe A und fünf Tiere der Gruppe B auf. 3.2.10. Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen vor dem chirurgischen Eingriff Zum Zeitpunkt der Operation hatten sechs (11,4 %) der 52 Tiere Erkrankungen an den Gliedmaßen, die außerhalb der Klauen lokalisiert waren (Tab. 15). Tab. 15: Diagnosen und Verteilung der Tiere mit Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen zum Zeitpunkt der Operation (n=6) getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Art der Erkrankung Klauenamputation Klauengelenksresektion Gesamt Bursitis tarsalis lateralis pur. 2 – 2 Burs. praecarpalis serosa 1 – 1 Phlegm. antebrachii – 1 1 Abszess lange Sitzbeinmuskulatur 1 – 1 Polysynovitis serosa 1 – 1 Gesamt 5 1 6 3.2.11. Verlauf des operativen Eingriffes Die Dauer der Operation wurde vom Anlegen bis zur Abnahme des ESMARCHSchlauches gemessen. In dieser Zeit wurde die Anästhesie der Zehe, die Punktion des Klauengelenkes, der operative Eingriff, das Anlegen des Verbandes und das evtl. Kleben eines Klotzes durchgeführt. Der Stauschlauch wurde dann im Stall entfernt. Die Operation dauerte im Schnitt ~ x 0,5=55 Min. (Q5 40 Min. / Q95 85 Min). Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Tieren der Gruppe A ~ x =55 Min 0,5 90 Ergebnisse (Q5 40 Min. / Q95 80 Min) und den Tieren der Gruppe B ~ x 0,5=58 (Q5 40 Min. / Q95 85 Min). Bei 31 (59,6 %) der 52 Tiere konnte das Klauengelenk erfolgreich punktiert, Synovia gewonnen und beurteilt werden. Diese teilten sich in 16 Tiere der Gruppe A (30,8 %) und 15 Tiere der Gruppe B (28,8 %) auf. Klauenamputation Die Anästhesie war in jedem Fall gewährleistet, es gab keine Abwehrbewegungen beim Sägevorgang bzw. Herauslösen von Knochen– und Bindegewebsanteilen. Bei 25 von 26 Tieren (96,2 %) konnten sämtliche nekrotischen Anteile entfernt werden ohne von der Operationsmethode abweichen zu müssen. Von den 26 Tieren konnte bei acht Tieren (30,8 %) der Amputationsstumpf nicht optimal entlastet werden, da der Ballen der Partnerklaue sehr flach war. Bei einem Tier wurde während der Operation dorsal am Kronsaum ein Ø 2 cm großer Abszess eröffnet. Klauengelenksresektion Die Anästhesie war bei allen Tieren gewährleistet. Sie zeigten keine Abwehrbewegungen während des Fräsvorganges bzw. Herauslösen von Knochen– und Bindegewebsanteilen. Bei 20 von 26 Tieren (76,9 %) konnten sämtliche Nekrosen entfernt werden, ohne von der beschriebenen Operationsmethode abweichen zu müssen. Bei vier Tieren (15,4 %) musste aufgrund ausgedehnter Nekrosen vermehrt Knochensubstanz entfernt werden (zwei Tiere Klauenbein, zwei Tiere Kronbein). Die Erhaltung des Unterstützungsbandes der tiefen Beugesehne zum Kronbein konnte bei zwei Tieren (7,7 %) nicht gewährleistet werden. Bei acht Tieren (30,8 %) konnte aufgrund der geringgradigen Druckempfindlichkeit der Partnerklaue unmittelbar nach der Operation kein Klotz angebracht werden. In diesen Fällen wurde versucht, durch ein anstelle des Klotzes angebrachten Mullbindenpaketes eine Entlastung zu erreichen. Die Kippklauenprophylaxe war dadurch ebenfalls suboptimal. Bei einem weiteren Tier wurde während der Operation laterodorsal am Kronsaum ein Ø 2 cm großer Abszess eröffnet, der durch die äußere Haut gespalten werden musste. 91 Ergebnisse 3.2.12. Heilungsverlauf post operationem Neben den Tieren mit ungestörtem postoperativen Heilungsverlauf gab es Tiere, die Komplikationen post operationem zeigten. Bei den Komplikationen wurde unterschieden zwischen solchen, die zu einer Verzögerung der Wundheilung führten und solchen, die keinen Einfluss auf den Verschluss der Wunde hatten. 3.2.12.1. Befunde bei komplikationslosem postoperativem Heilungsverlauf Einen komplikationslosen postoperativen Heilungsverlauf zeigten 38 der 52 Tiere (73,1 %). Diese teilten sich in 20 Tiere nach Klauenamputation und 18 Tiere nach Klauengelenksresektion auf. Bei fünf der 14 Tiere mit postoperativen Komplikationen kam es zu einer Verzögerung der Wundheilung (Tab. 22). Diese teilten sich in vier Tiere nach Klauenamputation und ein Tier nach Klauengelenksresektion auf. Demnach zeigten 47 der 52 Tiere (90,4 %) einen komplikationslosen Wundheilungsverlauf post operationem. Die klinischen, sonographischen und röntgenologischen Befunde dieser Tiere werden im Folgenden beschrieben. Klinische Befunde bei komplikationslosem Wundheilungsverlauf Die Wundhöhle war nach sieben Tagen bei den Tieren beider Gruppen komplett mit Fibrin ausgefüllt (Abb. 21 u. 24). Von den Tieren der Gruppe A zeigten 12 (54,5 %) der 22 Tiere und von den Tieren der Gruppe B 21 (84 %) der 25 Tiere eine beginnende Granulation der Wunde. Die dorsale Gegenöffnung des Fräskanals bei Tieren der Gruppe B war in guter Granulation und wies bei 13 Tieren (59,1 %) eine am Wundrand beginnende Epithelisierung auf. Bei 47 (100 %) der 47 Tiere beider Gruppen zeigte sich wenig Exsudation der plantaren Wundhöhle bzw. der Amputationswunde. Das Exsudat hatte rötlichen, dünnflüssigen Charakter und war geruchlos. Alle Tiere zeigten sieben Tage post operationem eine Phlegmone im Bereich der Zehe. Bei 40 Tieren (85,1 %) war die Phlegmone im Vergleich zum Zeitpunkt der Operation unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich in 21 Tiere der Gruppe A und 19 Tiere der Gruppe B auf. Bei den Tieren der Gruppe A reichte sie 92 Ergebnisse bei 11 Tieren, bei Tieren der Gruppe B bei 4 Tieren bis proximal der Afterklauen (Tab. 17). Nach 14 Tagen waren die Wundhöhlen bei den Tieren beider Gruppen nur noch wenig mit Fibrin ausgefüllt. Die Granulation war im gesamten Wundbereich deutlich ausgeprägt. Am Wundrand bildete sich bei 21 Tieren (95,5 %) der Gruppe A und bei 23 Tieren (92 %) der Gruppe B ein Epithelsaum. Die dorsale Wunde war bei allen Tieren der Gruppe B in guter Epithelisierung. Acht Tiere (32 %) zeigten beginnende Verhornung. Die Exsudation der Wundhöhlen beider Gruppen war bei 46 (97,8 %) der 47 Tiere nur wenig ausgeprägt. Das Exsudat war dickflüssig, von gelber bis grauer Farbe und geringgradig übelriechend. Eine Phlegmone wiesen nach 14 Tagen 45 (95,7 %) der 47 Tiere auf. Hiervon war bei 42 Tieren (93,3 %) der Zustand der Umfangsvermehrung im Vergleich zu sieben Tagen post operationem unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich in 19 Tiere der Gruppe A und 23 Tiere der Gruppe B auf. In der Gruppe A wiesen acht Tiere, in der Gruppe B sieben Tiere eine Schwellung proximal der Afterklauen auf (Tab. 17). Nach 28 Tagen waren die Operationswunden bei den Tieren beider Gruppen in guter Granulation und Epithelisierung (Abb. 22 u. 25). Bei Tieren der Gruppe A war bei zehn Tieren (45,5 %) eine beginnende Verhornung im Randbereich sichtbar. Von den Tieren der Gruppe B zeigten 20 Tiere (80 %) eine beginnende Verhornung. Die dorsale Wunde von Tieren der Gruppe B war bei 21 Tieren (84 %) komplett verhornt. Die Exsudation im Wundbereich war bei 46 (97,9 %) der 47 Tiere wenig ausgeprägt. Die verteilten sich gleichmäßig auf beide Gruppen. Das Exsudat war von dickflüssiger bis rahmartiger Konsistenz, hatte gelbe bis graue Farbe und war geringgradig übelriechend. Bei 44 Tieren (93,6 %) zeigte sich nach 28 Tagen eine Phlegmone. Hiervon war bei 41 Tieren (93,2 %) die Umfangsvermehrung im Vergleich zu 14 Tagen post operationem unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich auf in 20 Tiere der Gruppe A und 21 Tiere der Gruppe B. Die Phlegmone reichte bei sieben Tieren der Gruppe A und bei vier Tieren der Gruppe B bis proximal über die Afterklauen (Tab. 17). Die Stadien der Wundheilung sind nach Wundheilungspunkten eingeteilt in Tabelle 16 dargestellt. Hier zeigten sich die Unterschiede zwischen den Gruppen nach 7 und 14 Tagen als nicht signifikant. Nach 28 Tagen war der Unterschied zwischen 93 Ergebnisse beiden Gruppen hoch signifikant. Die Tiere nach Klauengelenksresektion wiesen im Schnitt eine weiter fortgeschrittene Wundheilung als die Tiere nach Klauenamputation auf. Tab. 16: Wundheilungsstadien der Tiere mit komplikationslosem postoperativem Verlauf (n=47) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes bis 28 Tage post operationem beurteilt anhand durchschnittlicher Wundheilungspunkte ( ~ x ) getrennt nach Art des chirurgi0,5 schen Eingriffes Tage post operationem Wundheilungspunkte (Q5 / Q95) Klauengelenksresektion Klauenamputation (n=22) (n=25) Signifikanz 7 4 (2 / 4) 4 (2 / 4) p > 0,05 14 6 (5 / 7) 6 (5 / 6) p > 0,05 28 7 (6 / 8) 8 (6 / 8) p ≤ 0,01 Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil 90 Tage post operationem zeigten 16 Tiere (69,6 %) der Gruppe A (n=23) eine vollständig überhornte Wunde. Bei Tieren der Gruppe B (n=25) wiesen 23 Tiere (92 %) eine vollständige Verhornung der Wundfläche auf. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p=0,06). Eine Exsudation konnte bei den Tieren beider Gruppen nach 90 Tagen nicht festgestellt werden. Nach 90 Tagen zeigte sich bei 27 (57,4 %) der 47 Tiere eine Phlegmone im Bereich der Zehe. Hiervon war bei 24 Tieren die Phlegmone im Vergleich zu 28 Tagen post operationem unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich auf in 11 Tiere der Gruppe B und 13 Tiere der Gruppe A. Die Umfangsvermehrung zog bei zwei Tieren der Gruppe B bis proximal der Afterklauen (Tab. 17). 180 Tage nach Klauenamputation hatte sich bei 17 (94,4 %) der 18 kontrollierten Tiere am Amputationsstumpf eine Krüppelklaue ausgebildet (Abb. 23). Bei zwei dieser Tiere kam nach 180 Tagen und bei einem Tier nach 540 Tagen die Krüppelklaue teilweise, vor allem im Ballenbereich, mit in die Fußung. Von den 18 Tieren der Gruppe A war nach 180 Tagen bei 8 Tieren (44,4 %) eine phlegmonöse Umfangsvermehrung an der Zehe sichtbar. Bei den 17 der bis zu diesem Zeitpunkt kontrollier- 94 Ergebnisse ten Tiere der Gruppe B wiesen 5 Tiere (29,4 %) eine Phlegmone im Unterfußbereich auf. Bei keinem dieser Tiere beider Gruppen reichte die Phlegmone bis über die Afterklauen hinaus. Tab. 17: Übersicht über den komplikationslosen postoperativen Wundheilungsverlauf bis 90 Tage post operationem bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Tage post operationem Klauenamputation Klauengelenksresektion 7 Tage Wundhöhle mit Fibrin ausgefüllt, beginnende Granulation, wenig rötliches, geruchloses Exsudat, Phlegmone in Rückbildung Wundhöhle mit Fibrin ausgefüllt, beginnende Granulation, wenig rötliches, geruchloses Exsudat, Phlegmone in Rückbildung, dorsale Gegenöffnung in beginnender Epithelisierung 14 Tage Wundhöhle in guter Granulation, beginnende Epithelisierung, wenig graugelbliches, dickflüssiges, ggr. übelriechendes Exsudat, Phlegmone in Rückbildung Wundhöhle in guter Granulation, beginnende Epithelisierung, wenig graugelbliches, dickflüssiges, ggr. übelriechendes Exsudat, Phlegmone in Rückbildung, dorsale Gegenöffnung in beginnender Verhornung 28 Tage Wundhöhle in guter Granulation und Epithelisierung, beginnende Verhornung wenig graugelbliches, dickrahmiges, ggr. übelriechendes Exsudat, Phlegmone in Rückbildung Wundhöhle in guter Granulation und Epithelisierung, beginnende Verhornung wenig graugelbliches, dickrahmiges, ggr. übelriechendes Exsudat, Phlegmone in Rückbildung, dorsale Gegenöffnung komplett verhornt 90 Tage überwiegend komplette Verhornung der Wundhöhle, keine Exsudation, keine Phlegmone überwiegend komplette Verhornung der Wundhöhle, keine Exsudation, keine Phlegmone 95 Ergebnisse Abb 21: Distale Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle sieben Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes ausgefüllt mit Blutkoagula und beginnender Granulation Abb 22: Distale Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes in guter Granulation bzw. Epithelisierung und beginnender Verhornung Abb 23: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21 u. 22: Lateral 180 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes Wundhöhle komplett verschlossen und beginnende Krüppelklauenbildung 96 Ergebnisse Abb 24: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle sieben Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang ausgefüllt mit Blutkoagula und beginnender Granulation, mediale Klaue durch Klotz erhöht Abb 25: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang in guter Epithelisierung und Verhornung, mediale Klaue durch Klotz erhöht Abb 26: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24 u. 25: Lateral Wundhöhle 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang komplett verschlossen 97 Ergebnisse Sonographische Befunde bei komplikationslosem Verlauf bei Tieren nach Klauengelenksresektion Von den 26 Tieren nach Klauengelenksresektion hatten 23 zum Zeitpunkt der Operation (Tag 0) eine vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide der betroffenen Seite der Zehe. Bei 18 Tieren zeigte sich der anechogene Inhalt der Sehnenscheide mit echogenen Anteilen durchsetzt. Bei zwei Tieren konnten Strömungsphänomene durch Sonopalpation ausgelöst werden. Fessel– bzw. Krongelenk zeigten bei keinem Tier zum Zeitpunkt der Operation eine vermehrte Füllung. Nach 14 Tagen zeigten von den 23 Tieren, die zum Zeitpunkt der Operation eine vermehrte Füllung der Sehnenscheide aufwiesen, noch 19 Tiere (82,6 %) eine vermehrte Füllung. Bei vier dieser Tiere war der anechogene Sehnenscheideninhalt mit echogenen Anteilen durchsetzt. Bei einer Kuh konnten Strömungsphänomene ausgelöst werden. Fessel– und Krongelenk wiesen 14 Tage post operationem in keinem Fall eine vermehrte Füllung auf. Nach 28 Tagen zeigten von den 20 Tieren, die 14 Tage post operationem eine vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide aufwiesen, noch 14 Tiere (70 %) eine vermehrte Füllung. Bei 13 Tieren hatte der Inhalt anechogenen Charakter. Fessel– bzw. Krongelenk zeigten bei keinem Tier nach 28 Tagen eine vermehrte Füllung. Nach 90 Tagen wiesen noch fünf (26,3 %) von 19 untersuchten Tieren eine vermehrte Füllung der Fesselbeugesehnenscheide auf. Bei diesen fünf Tieren war die Sehnenscheide auch schon nach 28 Tagen vermehrt gefüllt gewesen. Hiervon zeigten zwei Tiere Inhalt echogenen Charakters. Strömungsphänomene waren nicht auslösbar. Fessel– und Krongelenk wiesen in keinem Fall eine vermehrte Füllung auf. Röntgenologische Befunde bei komplikationslosem Verlauf bei Tieren nach Klauengelenksresektion Nach 14 Tagen war bei allen 26 Tieren im dorsoplantaren Strahlengang die ausgex =1,7 cm im fräste Öffnung sichtbar (Abb. 27). Die Öffnung war durchschnittlich ~ 0,5 Durchmesser (Q5 1,4 cm / Q95 2,8 cm) groß. Bei drei Tieren (11,5 %) waren röntgenologisch beidseits keine Stege sichtbar. Bei keinem Tier war das Klauengelenk knöchern durchbaut. Bis auf ein Tier zeigten alle Tiere knöcherne Zubildungen auf Höhe des Kronbeines. Von diesen 25 Tieren waren bei zehn Tieren (40 %) die knö- 98 Ergebnisse chernen Zubildungen mehr als 1 cm breit. 12 (48 %) dieser 25 Tiere zeigten bereits zum Zeitpunkt der Operation knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. 12 Tiere (46,2 %) wiesen 14 Tage post operationem knöcherne Zubildungen auf Höhe des Fesselbeines auf (Tab. 18). Sie waren bei keinem Tier breiter als 1 cm. Von diesen 12 Tieren waren bei einem Tier (8,3 %) zum Zeitpunkt der Operation knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines sichtbar. Die Oberfläche der Zubildungen waren in jedem Fall uneben. Nach 28 Tagen konnte bei allen 26 Tieren im dorsoplantaren Strahlengang der Fräskanal dargestellt werden. Die Öffnung war durchschnittlich ~ x =1,7 cm im Durch0,5 messer (Q5 1,2 cm / Q95 2,2 cm) groß. Bei drei Tieren (11,5 %) waren beidseits des Fräskanals keine Stege sichtbar. Bei keinem Tier war das Klauengelenk knöchern durchbaut. Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines (Tab. 18). Diese waren bei 15 Tieren (61,5 %) mehr als 1 cm breit. 14 der 26 Tiere (53,7 %) wiesen knöcherne Zubildungen auf Höhe des Fesselbeines auf. Diese waren bei keinem Tier breiter als 1 cm. Auch hier war die Oberfläche der knöchernen Zubildungen in jedem Fall uneben. Nach 90 Tagen kamen 20 Tiere (76,9 %) zur röntgenologischen Auswertung. Bei allen Tieren ließ sich der Fräskanal im dorsoplantaren Strahlengang darstellen. Die Öffnung war im Schnitt ~ x 0,5=1,3 cm im Durchmesser (Q5 0,1 cm / Q95 2,7 cm) groß. Bei drei der 20 Tiere (15 %) war die Öffnung im Durchmesser kleiner als 1 cm. Diese drei Tiere und zwei weitere Tiere zeigten ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk (25 %). Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. Bei 11 der 20 Tiere (55 %) waren diese breiter als 1 cm. Acht der 20 Tiere (40 %) wiesen knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines auf (Tab. 18). Bei keinem der Tiere waren diese breiter als 1 cm. Eines der Tiere mit Zubildungen am Fesselbein zeigte eine glatte Oberfläche der knöchernen Zubildungen. Bei allen anderen Tieren wiesen die Zubildungen eine unebene Oberfläche auf. 99 Ergebnisse Tab. 18: Übersicht über Grad der knöchernen Zubildungen und durchschnittliche Größe des Fräskanals bis zum 90. Tag post operationem bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 14 Tage (n=26) 28 Tage (n=26) 90 Tage (n=20) keine Zubildungen 1 (3,8 %) 0 0 Zubildungen Kronbein 13 (50 %) 12 (46,2 %) 12 (60 %) Zubildungen Fesselbein 12 (46,2 %) 14 (53,8 %) 8 (40 %) durchschnittliche Größe Fräskanal (cm) 1,7 1,7 1,3 Nach 180 Tagen kamen 17 Tiere (65,4 %) zur röntgenologischen Auswertung (Tab. 19). Hiervon zeigten 13 Tiere im dorsoplantaren Strahlengang den Fräskanal, der durchschnittlich ~ x =1,1 cm im Durchmesser (Q5 0,5 cm / Q95 2,1 cm) groß 0,5 war. Bei fünf dieser Tiere war der Durchmesser kleiner als 1 cm. Zwei Tiere (11,7 %) zeigten ein vollständig knöchern durchbautes Klauengelenk mit hochgradigen knöchernen Zubildungen, die proximal bis zum Fesselbein reichten (Abb. 29). Die anderen 15 Tiere wiesen kein oder nur ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk auf (Abb. 28), hiervon war bei acht Tieren das Klauengelenk passiv nicht mehr beweglich. Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. Bei 12 der 17 Tiere (70,6 %) waren diese breiter als 1 cm. 11 der 17 Tiere (64,7 %) wiesen knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines auf. Bei keinem der Tiere waren diese breiter als 1 cm. Sieben dieser Tiere zeigten eine glatte Oberfläche der Zubildungen. In der Zeit von 297–667 Tagen kamen erneut fünf Tiere zur röntgenologischen Auswertung (Tab. 20). 297 Tage post operationem wies ein Tier ein komplett knöchern durchbautes Klauengelenk auf; nach 180 Tagen hatte dies noch keinerlei Anzeichen einer Durchbauung gezeigt. Ein Tier zeigte 317 Tage post operationem wie auch schon nach 180 Tagen keinerlei knöcherne Durchbauung des Klauengelenkes. 337 100 Ergebnisse bzw. 453 Tage post operationem wiesen zwei Tiere ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk auf, dies war auch schon nach 180 Tagen der Fall. Eines dieser beiden Tiere zeigte ein passiv nicht bewegliches Klauengelenk. Ein Tier zeigte nach 667 Tagen ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk; dies war nach 180 Tagen noch nicht durchbaut. Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. Bei drei der fünf Tiere (60 %) waren diese breiter als 1 cm. Zwei der fünf Tiere (40 %) wiesen knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines auf. Bei einem der Tiere waren diese breiter als 1 cm. Vier dieser Tiere zeigten eine glatte Oberfläche der Zubildungen. medial lateral Abb 27: Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 14 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Fräskanal durch das Klauengelenk sichtbar, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kronbein mit unregelmäßiger Oberfläche 101 Ergebnisse medial lateral Abb 28: Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Klauengelenk kaum durchbaut, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kron– und Fesselbein mit unregelmäßiger Oberfläche medial lateral Abb 29: Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Klauengelenk durchbaut, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kronbein mit glatter Oberfläche 102 Ergebnisse Tab. 19: Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und der knöchernen Zubildungen 180 Tage post operationem (n=17) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion Anzahl Tiere (%) Davon Anzahl Tiere mit knöchernen Zubildungen bis zum Fesselbein Klauengelenk nicht durchbaut 7 (41,2 %) 3 (27,3 %) Klauengelenk teilweise durchbaut 8 (47,1 %) 6 (54,5 %) Klauengelenk gesamt durchbaut 2 (11,7 %) 2 (18,2 %) Gesamt 17 (100 %) 11 (100 %) Tab. 20: Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und der knöchernen Zubildungen 300–660 Tage post operationem (n=5) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion Anzahl Tiere (%) Davon Anzahl Tiere mit knöchernen Zubildungen bis zum Fesselbein Klauengelenk nicht durchbaut 1 (20 %) 0 Klauengelenk teilweise durchbaut 3 (60 %) 2 Klauengelenk gesamt durchbaut 1 (20 %) 0 Gesamt 5 (100 %) 2 Verbandswechsel bei komplikationslosem Verlauf Die Operationswunde wurde bis zur Abheilung, d. h. bis zur vollständigen oder fast vollständigen Verhornung, unter Verband gehalten. Die Anzahl der Verbandswechsel (n=47), die hierzu innerhalb von 90 Tagen post operationem nötig waren, lag durch- 103 Ergebnisse schnittlich bei 3 Verbandswechseln (Q5 3 VW / Q95 4 VW). Es gab keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen (Tab. 32). 3.2.12.2. Befunde bei postoperativen Komplikationen Klinische Befunde bei postoperativen Komplikationen Klauenamputation Nach Klauenamputation entwickelten sechs Tiere (23,1 %) postoperative Komplikationen. Hier kam es bei vier Tieren infolge dieser Komplikationen zu einer verzögerten Wundheilung. Bei einem Tier kam es sieben Tage post operationem zu einer verzögerten Wundheilung infolge einer Hautverletzung aufgrund operativer Manipulation. Bei zwei Tieren entwickelte sich sieben bzw. 14 Tage post operationem eine Wundheilungsstörung aufgrund eines subkutanen Abszesses am Kronsaum bzw. im plantarem Bereich der Wundhöhle. Eine weitere Wundheilungsstörung entstand 20 Tage post operationem durch eine Osteomyelitis des Fesselbeines, die chirurgisch durch Anfräsen des Fesselbeinkopfes behandelt wurde. Bei einem Tier kam es 14 Tage post operationem zu einer hochgradige. Hypergranulation im Bereich der Wunde. Das Tier wurde zur Entlastung mit einem Klotz versorgt. Ein weiteres Tier zeigte 20 Tage post operationem eine mittelgradig Lahmheit infolge einer Schnürstelle durch den Verband im Fesselbeugebereich (Tab. 21). Als gesonderte postoperative Komplikation rollte sich bei neun Tieren innerhalb von 180 Tagen post operationem dorsal der axiale Bereich des Wandhornes der Krüppelklaue so ein, dass sich ein so genannter „Haken“ ausbildete, der auf das Weichteilgewebe im Zwischenklauenspalt drückte. Bei fünf Tieren hatte sich die Ausdehnung der Phlegmone sieben Tage post operationem im Vergleich zum Zeitpunkt der Operation verschlechtert. Nach 14 Tagen kam es im Vergleich zu sieben Tagen post operationem bei fünf Tieren zu einer Verschlechterung der Ausdehnung der Phlegmone. Nach 28 Tagen hatte sich im Vergleich zu 14 Tagen post operationem bei zwei weiteren Tieren die Ausdehnung der Phlegmone im Bereich der Zehe verschlechtert. Nach 90 Tagen hatte sich bei weiteren drei Tieren die Ausdehnung der Phlegmone im Vergleich zu 28 Tagen post ope- 104 Ergebnisse rationem verschlechtert. Bei allen Tieren war keine klinische Ursache für die Verschlechterung der Phlegmone ersichtlich. Klauengelenksresektion Bei keinem Tier der Gruppe B musste aufgrund von postoperativen Komplikationen nachträglich eine Klauenamputation vorgenommen werden. Nach Klauengelenksresektion entwickelten acht Tiere (30,8 %) postoperative Komplikationen. Hier kam es bei einem Tier infolge dieser Komplikation zu einer verzögerten Wundheilung. Ein Tier entwickelte fünf Tage post operationem eine verzögerte Wundheilung infolge eines zum Zeitpunkt der Operation freigelegten Abszesses am Kronsaum. Ein weiteres Tier zeigte 90 Tagen post operationem einen subkutanen Abszess dorsal am Kronsaum, der eröffnet und gespült wurde. Bei zwei Tieren wurden nach sieben Tagen profunde Defekte der Lederhaut im Wand- bzw. Sohlenbereich an der betroffenen Klaue freigelegt, die sich vom Wundbereich ausgehend entwickelt hatten. Ein Tier entwickelte 28 Tage post operationem eine Tendovaginitis purulenta der betroffenen Seite, die sich klinisch in einer Verschlechterung der Lahmheit und der Phlegmone und einer vermehrten Exsudation im Bereich der Operationswunde äußerte. Diese wurde chirurgisch durch Eröffnung und Spülung im Bereich der Fesselbeuge behandelt. Drei Tiere zeigten post operationem eine Umformung der Partnerklaue (Tab. 21). Hierbei wuchs der axiale Teil des Wandhornes stärker als der abaxiale und die Klaue fußte vermehrt im axialen Wandhorn- und Ballenbereich. Die Klauenachse war nach axial gebrochen (Abb. 31). Von diesen Umformungsprozessen war der knöcherne Teil der Klaue nicht betroffen. Die Klauenbeine hatten eine regelrechte Form. Bei zwei Tieren wurde dies nach vier Wochen sichtbar; bei einem kam es nach 180 Tagen zur Ausprägung dieser Umformungsklaue. Beide Tiere mit der frühen Umformungsklaue zeigten nach vier Monaten unter orthopädischer Behandlung ein beginnendes normales Hornwachstum und eine Rückbildung der Umformungsklaue. Als gesonderte postoperative Komplikation trat bei neun Tieren (34,6 %) der Gruppe B nach abgeschlossener Wundheilung im plantaren Ballenhorn eine Furchenbildung auf. Diese trat zwischen 90 und 180 Tagen post operationem auf. Hierbei rollte 105 Ergebnisse Abb 30: Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang komplett verschlossen mit Furchenbildung im Ballenhorn lateral medial Abb 31: Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; mediale Partnerklaue ist zur Umformungsklaue umgebildet, lateral Kippklauenbildung Umformungsklaue 106 Ergebnisse sich das abaxiale Wandhorn im plantaren Bereich nach innen um, legte sich über das Ballenhorn und bildete so eine Furche (Abb. 30). Bis sieben Tage post operationem hatte sich bei sieben Tieren die Ausdehnung der Phlegmone im Vergleich zum Zeitpunkt der Operation verschlechtert. Nach 14 Tagen hatte sich bei zwei weiteren Tieren die Ausdehnung der Phlegmone im Vergleich zu sieben Tagen post operationem verschlechtert. Bei einem Tier kam es im Vergleich zu 14 Tagen post operationem zu einer Verschlechterung der Ausdehnung der Phlegmone. Bei allen Tieren war keine klinische Ursache für die Verschlechterung der Phlegmone ersichtlich. Alle Tiere konnten in Bezug auf die in Tabelle 21 aufgeführten Komplikationen geheilt werden. 107 Ergebnisse Tab. 21: Übersicht über Art und Zeitpunkt des Auftretens, zusätzlichen Behandlungsaufwand (Verbandswechsel) und Heilungsdauer von postoperativen Komplikationen (exkl. erneute Klauenerkrankungen) bei allen Tieren der Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) Art der Komplikation Auftreten Tage post OP Anzahl zusätzliche VW Heilungsdauer der Komplikation (Tage) Tiernr. Gruppe 2 A Wundheilungsverzögerung infolge Hautverletzung am Kronsaum 7 3 32 5 A Wundheilungsverzögerung infolge subkutanen Abszesses am Kronsaum 7 0 18 33 A hgr. Hypergranulation Wunde 14 0 14 47 A Wundheilungsverzögerung infolge Abszess plantar in der Wundhöhle 14 0 14 18 A Wundheilungsverzögerung infolge Osteomyelitis des distalen Fesselbeines 20 2 20 61 A Schnürstelle durch Verband in der Fesselbeuge 20 1 10 64 B Wundheilungsverzögerung infolge subkutanen Abszesses am Kronsaum 5 1 23 22 B Pod. par. abax. prof. betr. Klaue 7 0 21 38 B Pod. sol. prof. betr. Klaue 7 0 21 43 B Tendovaginitis pur. 28 3 28 39 B Partnerklaue Umformungsklaue 28 1 90 40 B Partnerklaue Umformungsklaue 28 0 90 21 B subkutaner Abszess Kronsaum 90 3 25 19 B Partnerklaue Umformungsklaue 180 0 108 Ergebnisse Sonographische Befunde bei postoperativen Komplikationen bei Tieren nach Klauengelenksresektion Die drei der 26 Tiere, die zum Zeitpunkt der Operation keine vermehrte Füllung der Fesselbeugesehnenscheide aufwiesen, zeigten nach 14 Tagen eine vermehrte Füllung. Der Inhalt hatte bei jedem Tier anechogenen Charakter. Ein Tier zeigte nach 14 Tagen eine vermehrt gefüllte Sehnenscheide mit echogenem Inhalt, bei dem Strömungsphänomene ausgelöst werden konnten. Nach 28 Tagen wiesen von diesen drei Tieren noch zwei Tiere eine vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide mit anechogenem Charakter auf. Das Tier, bei dem nach 14 Tagen Strömungsphänomene auslösbar waren, zeigte eine hochgradig vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide mit echogenem Inhalt und hyperechogenen Bezirken sowie auslösbaren Strömungsphänomenen. Das Punktat war gelblich, dickflüssig und geringgradig übelriechend. Es wurde die Diagnose Tendovaginitis purulenta gestellt (Tab. 21). Dieses Tier wies zum Zeitpunkt der Operation eine vermehrte Füllung der Fesselbeugesehnenscheide auf. Die Behandlung erfolgte wie oben beschrieben. Verbandswechsel bei postoperativen Komplikationen Zur Behandlung der postoperativen Komplikationen bei den sechs Tieren der Grupx 0,5=0,5 Verbandswechsel (Q5 0 VW / Q95 3 VW) nötig. Die pe A waren im Schnitt ~ acht Tiere der Gruppe B benötigten ~ x =0,5 Verbandswechsel (Q5 0 VW / Q95 0,5 3 VW). Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war nicht signifikant. Die durchschnittliche Heilungsdauer der Komplikationen bei Tieren der Gruppe A betrug ~ x 0,5=16 Tage (Q5 10 Tg. / Q95 32 Tg.), bei Tieren der Gruppe B bei ~ x 0,5=25 Tage (Q5 21 Tg. / Q95 90 Tg.). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war signifikant (p ≤ 0,05). 109 Ergebnisse 3.2.13. Klauenerkrankungen post operationem 3.2.13.1. Verlauf von Klauenerkrankungen, welche bereits zum Zeitpunkt der Operation bestanden Alle Klauenerkrankungen (Tab. 14), die zum Zeitpunkt der Operation bei 29 (55,8 %) der 52 Studientiere an der Gegengliedmaße auftraten, kamen zur Abheilung. Neun dieser Tiere benötigten keine Verbände bzw. Verbandswechsel. Die restlichen x 0,5=2 Verbandswechsel (Q5 1 VW / Q95 20 Tiere benötigten durchschnittlich ~ 3,5 VW). Die Tiere der Gruppe A brauchten 2 Verbandswechsel (Q5 2 VW / Q95 3 VW), die Tiere der Gruppe B 2,5 Verbandswechsel (Q5 1 VW / Q95 4 VW) bis zur Abheilung der Erkrankungen. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war nicht signifikant. Die durchschnittliche Heilungsdauer betrug ~ x 0,5=21 Tage (Q5 x =21 Tage (Q5 14 Tg. / Q95 42,5 Tg.). Die Tiere der Gruppe A benötigten ~ 0,5 21 Tg. / Q95 45 Tg.) bis zur Abheilung, die Tiere der Gruppe B ~ x 0,5=28 Tage (Q5 14 Tg. / Q95 40 Tg.). Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war nicht signifikant. Klauenerkrankungen, die bei fünf Tieren (9,6 %) an den Vordergliedmaßen auftraten, kamen ebenfalls zur vollständigen Abheilung. Es benötigten nur drei Tiere bis zur Abheilung ein (n=1) bzw. zwei (n=2) Verbandswechsel. 3.2.13.2. Erneute Klauenerkrankungen post operationem Eine detaillierte Tabelle, die den Zeitpunkt des Auftretens und Art der erneuten Klauenerkrankung an den Hintergliedmaßen getrennt nach betroffener Gliedmaße für jedes Tier einzeln aufzeigt, ist im Anhang B (B2 u. B3) aufgeführt. Eine Übersicht der Tiere mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen gibt Tabelle 22. 110 Ergebnisse Tab. 22: Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem getrennt nach Lokalisation und Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes Klauenamputation (n=26 / 100 %) Gegengliedmaße Pod. sol. / Pod. par. Derm. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd. 8 (30,8 %) 7 (26,9 %) Klauengelenksresektion (n=26 / 100 %) Gegengliedmaße betr. Gliedmaße operierte Klaue Partnerklaue – 8 (30,8 %) 11 (42,3 %) 5 (19,2 %) betr. Gliedmaße operierte Klaue Partnerklaue 12 (46,2 %) 1 (3,8 %) 10 (38,5 %) 4 (15,4 %) Tabelle 23 gibt eine Übersicht über Tiere mit erneuten Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen. Tab. 23: Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen post operationem getrennt nach Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes Klauenamputation (n=26 / 100 %) Klauengelenksresektion (n=26 / 100 %) Pod. sol. / Pod. par. – 4 (7,7 %) Derm. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd. 2 (3,8 %) 1 (1,9 %) Die Tiere mit guter Klauenhornqualität zeigten signifikant weniger erneute Pododermatitiden (p ≤ 0,01) als die Tiere mit schlechter Klauenhornqualität (Tab. 24). Die Tiere mit mäßiger Klauenhornqualität wiesen ebenfalls weniger Defekte als die Tiere mit schlechter Klauenhornqualität auf. Dieser Unterschied war statistisch auffällig, 111 Ergebnisse aber nicht signifikant (p=0,06). Zwischen den Tieren mit mäßiger bzw. guter Klauenhornqualität bestand kein signifikanter Unterschied in dem Auftreten erneuter Defekte. Zwischen den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Entwicklung von Defekten in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität. Innerhalb der Gruppe A zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. In der Gruppe B war der Unterschied zwischen den Tieren mit guter bzw. schlechter Klauenhornqualität statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p=0,08). Tab. 24: Verteilung von Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) mit erneuten Pododermatitiden post operationem bis zum Abschluss der Studie in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität Keine Defekte Erneute Defekte A B Ges. A B Ges. gute Klauenhornqualität 6 5 11 / 18 (61,1 %) 3 4 7 / 18 (38,9 %) mäßige Klauenhornqualität 9 4 13 / 28 (46,4 %) 7 8 15 / 28 (53,6 %) schlechte Klauenhornqualität 0 0 0/6 1 5 6/6 (100 %) Klauenamputation Von den 26 Tieren mit Klauenamputation entwickelten acht Tiere (30,8 %) post operationem eine Pododermatitis an den Klauen der Gegengliedmaße bis zum Abschluss der Studie. Die Defekte traten durchschnittlich ~ x 0,5=202 Tage (Q5 85 Tg. / Q95 565 Tg.) post operationem auf. Zwei dieser Tiere (25 %) hatten zum Zeitpunkt der Operation einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Sieben Tiere (26,9 %) entwickelten Erkrankungen im Ballen– und Zwischenklauenbereich x =85 Tagen (Q5 27 Tg. / Q95 190 der Gegengliedmaße, die durchschnittlich nach ~ 0,5 Tg.) auftraten. Bei acht Tieren (30,8 %) entwickelten sich nach Klauenamputation Entzündungen der Lederhaut an der Partnerklaue. Diese Defekte traten durch- 112 Ergebnisse schnittlich nach ~ x 0,5=202 Tagen (Q5 34 Tg. / Q95 940 Tg.) auf. Drei dieser Tiere (37,5 %) litten zum Zeitpunkt der Operation an einem Defekt der Gegengliedmaße. Der Ballen- und Zwischenklauenbereich der betroffenen Gliedmaße erkrankte bei x 0,5=85 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.). fünf Tieren (19,2 %) nach durchschnittlich ~ Die gesamte Anzahl der Tiere nach Amputation, die post operationem erneute Klauenerkrankungen entwickelten, lag bei 15 Tieren (57,7 %). Diese Zahl kam zustande, da einige Tiere mehrere Klauenerkrankungen aufwiesen (Tab. 25). Tab. 25: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=15) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich) Gegengliedmaße Partnerklaue Anzahl Tiere gesamt Pod. sol. / Pod. par. 8 8 11 Derm. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd. 7 5 9 Anzahl Tiere gesamt 11 11 15 Die Verteilung der Qualität der Pododermatitiden wird in Tabelle 26 wiedergegeben. Zwei Tiere entwickelten einen perforierenden Defekt an der Partnerklaue (34 u. 75 Tg. post operationem) und gingen direkt infolge dieser Erkrankungen ab. Ein Tier wurde euthanasiert, das andere ging zur Schlachtung nach Hause. Die fünf Tiere mit tiefer und ein Tier mit oberflächlicher Pododermatitis wurden mit einem Behandlungsaufwand von ~ x =4,5 Verbandswechseln (Q5 2 VW / Q95 7 VW) als geheilt 0,5 entlassen. Hiervon waren vier Tiere bis zum Abschluss der Studie abgegangen, zwei davon wegen bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße. Das noch lebende Tier war zum Abschluss der Studie 871 Tage post operationem. 113 Ergebnisse Die Vordergliedmaßen erkrankten bei Tieren nach Klauenamputation im Ballen– und Zwischenklauenbereich bei zwei Tieren (75 u. 220 Tg. post operationem). Beide Tiere zeigten die Defekte an beiden Vordergliedmaßen. Tab. 26: Verteilung der Qualität der Pododermatitiden post operationem an der Gegengliedmaße (n=8) und der Partnerklaue (n=8) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation bis zum Abschluss der Studie Qualität der Pododermatitis Gegengliedmaße Partnerklaue 2 (25 %) 1 (12,5 %) profunda 5 (62,5 %) 5 (62,5 %) perforans 1 (12,5 %) 2 (25 %) gesamt 8 (100 %) 8 (100 %) superficialis Klauengelenksresektion Von den 26 Tieren nach Klauengelenksresektion entwickelten elf Tiere (42,3 %) eine Pododermatitis an den Klauen der Gegengliedmaße bis zum Abschluss der Studie. x 0,5=92 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 315 Tg.) Die Defekte traten durchschnittlich nach ~ post operationem auf. Sechs dieser Tiere (60 %) hatten zum Zeitpunkt der Operation einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Zehn (38,5 %) der 26 Tiere entwickelten Erkrankungen im Ballen– und Zwischenklauenbereich der Gegengliedmaße, die durchschnittlich nach ~ x =197,5 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.) auftraten. Bei 0,5 12 Tieren (30,8 %) entwickelten sich nach Klauengelenksresektionen Entzündungen der Lederhaut an der betroffenen Klaue. Diese Defekte traten durchschnittlich nach ~ x 0,5=187 Tagen (Q5 100 Tg. / Q95 340 Tg.) auf. Alle diese Tiere entwickelten diese Defekte erst nach Abheilung der Operationswunde. Sechs dieser Tiere (50 %) litten zum Zeitpunkt der Operation an einem Defekt der Gegengliedmaße. Die Partnerklaue erkrankte nur in einem Fall 200 Tage post operationem an einer tiefen Pododermatitis (3,8 %). Der Ballen- und Zwischenklauenbereich der betroffenen Gliedmaße erkrankte bei vier Tieren (15,4 %) nach durchschnittlich ~ x =251,5 Tagen (Q5 0,5 85 Tg. / Q95 410 Tg.). Die gesamte Anzahl der Tiere nach Klauengelenksresektion, die post operationem erneute Klauenerkrankungen entwickelten, lag bei 20 Tieren 114 Ergebnisse (76,9 %). Diese Zahl kam zustande, da einige Tiere mehrere Klauenerkrankungen aufwiesen (Tab. 27). Tab. 27: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=20) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich) Gegengliedmaße betr. Gliedmaße Anzahl Tiere gesamt Pod. sol. / Pod. par. 11 12 15 Derm. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd. 10 4 11 Anzahl Tiere gesamt 17 14 20 Die Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden wird in Tabelle 28 wiedergegeben. Das Tier mit dem perforierenden Defekt (100 Tg. post operationem) an der operierten Klaue ging infolge dieser Erkrankung zur Schlachtung nach Hause. Von den sieben Tieren mit profunder Pododermatitis an der operierten Klaue lebte zum Abschluss der Studie noch ein Tier (973 Tg. post operationem). Sechs der Tiere waren abgegangen, zwei Tiere infolge bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße. Von den vier Tieren, die unter oberflächlichen Defekten an der operierten Klaue litten, lebte noch ein Tier (1279 Tg. post operationem). Die restlichen Tiere gingen nicht infolge einer Lahmheit aus dem Bestand ab. Das Tier mit tiefer Pododermatitis unter der Partnerklaue ging 270 Tage post operationem infolge bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße aus dem Bestand ab. Bei vier Tieren nach Klauengelenksresektion traten post operationem Pododermatitiden der Vordergliedmaßen auf. Diese traten durchschnittlich nach ~ x =105 Tagen 0,5 (Q5 95 Tg. / Q95 190 Tg.) auf. Ein Tier zeigte die Erkrankung an beiden Vordergliedmaßen. Alle diese Defekte waren profunder Art. Bei einem Tier war einseitig der Ballenbereich erkrankt (85 Tg. post operationem). 115 Ergebnisse Tab. 28: Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden post operationem an der Gegengliedmaße (n=11) und der Partnerklaue (n=12) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion bis zum Abschluss der Studie Qualität der Pododermatitis Gegengliedmaße operierte Klaue superficialis 3 (27,3 %) 4 (33,4 %) profunda 7 (63,6%) 7 (58,3 %) perforans 1 (9,1 %) 1 (8,3 %) 11 (100 %) 12 (100 %) gesamt Gegengliedmaße Partnerklaue betr. Klaue Klauengelenksresektion Klauenamputation 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Tage post operationem Abb. 32: Zeitliche Verteilung von erneuten auftretenden Pododermatitiden an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem 116 Ergebnisse Die oben dargestellte Abbildung 32 zeigt die zeitliche Verteilung von erneut auftretenden Pododermatitiden post operationem an den Hintergliedmaßen getrennt nach Operationsmethode und Lokalisation des Defektes. Die folgende Abbildung 33 stellt die zeitliche Verteilung von Derm. dig. / interd. an den Hintergliedmaßen post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes und nach Lokalisation der Erkrankung dar. Gegengliedmaße betr. Gliedmaße Klauengelenksresektion Klauenamputation 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Tage post operationem Abb. 33: Zeitliche Verteilung von erneut auftretender Derm. dig. / interd. an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem Gliedert man die Tiere beider Gruppen mit erneuten Defekten der Lederhaut an der Gegengliedmaße nach Zeiträumen post operationem auf, zeigt sich folgende Vertei- lung (Tab. 29). Hier wiesen die Tiere nach Klauengelenksresektion in dem Zeitraum 117 Ergebnisse 30–90 Tage post operationem signifikant mehr neue Klauenerkrankungen auf, als die Tiere nach Klauenamputation. In allen anderen Zeiträumen waren die Unterschiede in der Anzahl erkrankter Tiere zwischen beiden Gruppen nicht signifikant. Die gesamte Anzahl an erneuten Defekten an der Gegengliedmaße bis 360 Tage post operationem zeigte signifikant mehr Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion im Vergleich zu Tieren nach Klauenamputation. Die Zahl der erneut auftretenden Defekte innerhalb einer Gruppe bzw. für alle Tiere bezogen auf die grau unterlegten Zeitintervalle unterschieden sich nicht. Tab. 29: Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Gegengliedmaße post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Tage post operationem 30–90 Tage 90–180 Tage 180–270 Tage 270–360 Tage Gesamt bis 360 Tage 360–720 Tage Abschluss Klauenamputation 1 / 25 2 / 22 3 / 17 – 6 / 15 2 / 14 – Klauengelenksresektion 6 / 26 2 / 23 2 /18 1 / 14 11 / 14 – – p ≤ 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p ≤ 0,05 p > 0,05 p > 0,05 7 / 51 4 / 45 5 / 35 1 / 29 17/ 29 2 / 26 – Signifikanz Gesamt Bei der Verteilung der Tiere mit erneuten Pododermatitiden unter der Partnerklaue nach Zeiträumen zeigen sich die Unterschiede zwischen den Gruppen in keinem Zeitraum signifikant. Hier ist besonderes Augenmerk auf den gesamten Zeitraum bis 360 Tage zu richten. Der offensichtliche Unterschied (6 vs. 1) ist rechnerisch knapp nicht signifikant (p = 0,08). Die Unterschiede zwischen den einzelnen Zeiträumen des hellgrau unterlegten Bereiches waren sowohl innerhalb der beiden Gruppen als auch für alle Tiere nicht signifikant (Tab. 30). 118 Ergebnisse Tab. 30: Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Partnerklaue post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Tage post operationem bis 30 Tage 30–90 Tage 90–180 Tage 180–270 Tage 270–360 Tage Gesamt bis 360 Tage 360–720 Tage Abschluss Klauenamputation 1 / 26 1 / 25 1 / 22 2 / 17 1 / 15 6 / 15 1 / 14 1/5 – – – 1 / 18 – 1 / 14 – – p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p = 0,08 p > 0,05 p > 0,05 1 / 52 1 / 51 1 / 45 3 / 35 1 / 29 7 / 29 1 / 26 1 / 10 Klauengelenksresektion Signifikanz Gesamt Nach der kompletten Überhornung der Operationswunde kam es bei Tieren nach Klauengelenksresektion zu Pododermatitiden an der operierten Klaue Diese traten gehäuft in den beiden Zeiträumen 90–180 Tage und 180–270 Tage post operationem auf. Die Unterschiede zwischen den Zeiträumen waren für den hellgrau unterlegten Bereich nicht signifikant (Tab. 31). Tab. 31: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Pododermatitiden an der operierten Klaue und Zeitpunkt des Auftretens Tage post operationem 90–180 Tage 180–270 Tage 270–360 Tage Gesamt bis 360 Tage 360–720 Tage Abschluss Klauengelenksresektion 6 / 23 5 / 18 1 / 14 12 / 14 – – 119 Ergebnisse 3.2.14. Kippklauenbildung post operationem bei Tieren der nach Klauengelenksresektion Eine Kippklaue wurde durch das Hochkippen der Klauenspitze und Fußung vor allem im hinteren Sohlenbereich bzw. Ballen bei passiv nicht oder kaum beweglichem Klauengelenk an der senkrecht stehenden, belasteten Gliedmaße definiert. War das Klauengelenk passiv noch deutlich beweglich, wurde von einer „kippelnden Klaue“ gesprochen. Nach 90 Tagen waren die Klauengelenke aller Tiere nach Klauengelenksresektion (n=23) noch passiv leicht beweglich. Nach 180 Tagen konnten 17 Tiere in Bezug auf ihre Kippklauenbildung ausgewertet werden. Neun dieser Tiere (52,9 %) zeigten die Ausbildung einer Kippklaue (Abb. 34), hiervon war bei sechs Tieren das Klauengelenk passiv beweglich (kippelnde Klaue). Vier (44,4 %) dieser neun Tiere wiesen röntgenologisch ein teilweise durchbautes Klauengelenk auf, die restlichen fünf Tiere (55,6 %) zeigten keine Durchbauung. Bei acht Tieren (47,1 %) konnte keine Kippklauenbildung beobachtet werden, hier war bei einem Tier das Klauengelenk passiv beweglich (Abb. 35). Zwei (25 %) dieser acht Tiere zeigten röntgenologisch ein vollständig durchbautes Klauengelenk, bei vier Tieren (50 %) war es teilweise und bei zwei Tieren (25 %) gar nicht durchbaut. In der Zeit von 300–660 Tagen konnten erneut zehn Tiere auf ihre Kippklauenbildung hin beurteilt werden. Zwei dieser Tiere (20 %) zeigten eine kippelnde Klaue mit einem passiv beweglichen Klauengelenk. Eines dieser Tiere konnte röntgenologisch untersucht werden und wies keine Durchbauung des Klauengelenkes auf. Bei acht Tieren (80 %) wurde keine Ausbildung einer Kippklaue beobachtet, hier war das Klauengelenk bei zwei Tieren beweglich (Abb. 36). Unter diesen acht Tieren waren drei Tiere, die nach 180 Tagen noch eine Kippklaue aufwiesen. Vier dieser acht Tiere konnten röntgenologisch kontrolliert werden. Hiervon zeigten drei Tiere ein teilweise durchbautes und ein Tier ein komplett durchbautes Klauengelenk. 120 Ergebnisse 10 Kippklaue 53 % 9 keine Kippklaue 47 % 8 80 % Anzahl Tiere 7 6 5 4 3 20 % 2 1 0 180 300-660 Tage post operationem Abb. 34: Kippklauenbildung bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 180 Tage (n=17) und 300– 660 Tage (n=10) post operationem Acht Tiere (30,8 %) der Gruppe B waren zum Zeitpunkt der Operation unter der Partnerklaue druckempfindlich, so dass hier kein Klotz zur Entlastung angebracht werden konnte. Bei diesen Tieren wurde je nach Befund zwischen 14 und 35 Tagen ein Klotz unter der Partnerklaue befestigt. Somit konnte bei diesen Tieren auch erst ab diesem Zeitpunkt eine optimale Kippklauenprophylaxe gewährleistet werden. Die Unterschiede in der Ausbildung einer Kippklaue zwischen den druckempfindlichen und nicht druckempfindlichen Tieren waren zu keinem der beiden Zeitpunkte signifikant. Alle der 23 Tiere, die bis 90 Tage post operationem nicht abgegangen waren, verloren in der Zeit vom 28. bis zum 90. Tag post operationem ihren Klotz. Dieser wurde bei 16 (65,6 %) der 23 Tiere nach 90 Tagen erneuert. 121 Ergebnisse medial lateral Abb 35: Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehendenTier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; laterale Klaue keine Kippklauenbildung medial Abb 36: Dorsolaterale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; laterale Klaue Kippklauenbildung Kippklaue 122 Ergebnisse Bei drei Tieren formte sich die operierte Klaue ab dem 90. Tag post operationem zu einer Rollklaue um. Zwei dieser Tiere zeigten bis zu ihrem Abgang eine Kippklaue. Ein Tier wies nach 180 Tagen eine Kippklaue auf, die nach 660 Tagen nicht mehr nachweisbar war. Von den 12 Tieren, die einen Defekt der Lederhaut unter der betroffenen Klaue entwickelten, zeigten fünf Tiere die Ausbildung einer Kippklaue und weitere fünf Tiere keine Kippklauenbildung. Zwei dieser Tiere konnten in Bezug auf die Ausbildung einer Kippklaue nicht ausgewertet werden. 3.2.15. Anzahl der Verbandswechsel post operationem Nach der Operation wurden bei den Tieren routinemäßig fünf Kontrollen durchgeführt. Die Operationswunde wurde bis zur Abheilung unter Verband gehalten. Die Anzahl der hierzu nötigen Verbandswechsel unterschied sich nicht zwischen den Tieren nach Klauenamputation bzw. Klauengelenkresektion (n=3 Verbandswechsel (Q5 3 VW / Q95 4 VW)). Aus Komplikationen im Heilungsverlauf, zusätzlichen oder erneuten Klauenerkrankungen, Anlegen einer Kippklauenprophylaxe bzw. Anbringen eines abgefallenen Klotzes nach Klauengelenksresektion waren zusätzliche Verbandswechsel nötig. Des Weiteren wurden Tiere, die zum Zeitpunkt der Operation an der Partnerklaue geringgradig druckempfindlich waren, in den ersten Wochen zusätzlichen Verbandswechsel unterzogen. Es wurde versucht so früh wie möglich einen Klotz anzubringen, um eine bessere Entlastung der operierten Klaue zu erreichen. Somit wurden die durchgeführten Verbandswechsel für die Auswertung eingeteilt in Verbandswechsel aufgrund von: Heilungsverlauf (Abschnitt 3.2.11.1.) Komplikationen im Heilungsverlauf (Abschnitt 3.2.11.2.) Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation (Abschnitt 3.2.12.1.) Erneute Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße (Abschnitt 3.2.13.) Erneute Klauenerkrankungen an der betroffenen Gliedmaße (Abschnitt 3.2.13.) Erneute Klauenerkrankungen an der Vordergliedmaße (Abschnitt 3.2.13.) Anlegen der Kippklauenprophylaxe, Anbringen des Klotzes (Abschnitt 3.2.13.) 123 Ergebnisse Aus der jeweiligen Operationstechnik heraus ergab sich ein bestimmter Behandlungsaufwand. Daher wurden in Tabelle 32 die Verbandswechsel für Heilung bzw. für Kippklauenprophylaxe und Anbringen eines Klotzes zusammengefasst. Hier zeigte sich, dass die Tiere nach Klauengelenksresektion signifikant mehr Verbandswechsel bis zur Abheilung benötigten als die Tiere nach Klauenamputation. Tab. 32: Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes post operationem anhand der durchschnittlix ) getrennt chen Anzahl bis zur Abheilung benötigten Verbandswechsel ( ~ 0,5 nach Art des chirurgischen Eingriffes Grund des Verbandswechsels Klauenamputation (Q5 / Q95) Klauengelenksresektion (Q5 / Q95) Signifikanz 3 (3 / 4) 3 (3 / 4) p > 0,05 – 1 (0 / 3) p ≤ 0,001 3 (3 / 4) 4 (3 / 6) p ≤ 0,001 Heilung Anlegen der Kippklauenprophylaxe, Anbringen eines Klotzes Gesamt Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil Der Behandlungsaufwand, welcher sich aufgrund von erneuten Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße, der betroffenen Gliedmaße und den Vordergliedmaßen bis zu einem Zeitpunkt von 360 Tagen post operationem ergab ist in Tabelle 33 dargestellt. Verbandswechsel an der betroffenen Gliedmaße waren bei Tieren der Gruppe A aufgrund von Pododermatitiden an der Partnerklaue notwendig. Bei Tieren der Gruppe B führte man diese Verbandswechsel (exkl. ein Tier, das an der Partnerklaue erkrankt war) aufgrund von Pododermatitiden an der operierten Klaue durch. In der Tabelle 33 werden nur die Tiere aufgeführt bei denen aufgrund der Schwere des Defektes ein Verband angelegt werden musste. Es werden keine Tiere erwähnt, die keinen Verband benötigten oder direkt infolge der Schwere des Defektes abgingen. 124 Ergebnisse Tab. 33: Durchschnittliche Anzahl der Verbandswechsel ( ~ x 0,5) der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten, therapiewürdigen Klauenerkrankungen bis 360 Tage post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes mit Angabe der Signifikanz zwischen den Gruppen Grund des Verbandswechsels Klauenamputation (Q5 / Q95) Erneute Klauenerkrankun2,0 (1 / 3) gen an der Gegengliedn=3 maße Erneute Klauenerkrankun3,5 (2 / 7) gen an der betroffenen n=4 Gliedmaße Erneute Klauenerkrankun– gen an den Vordergliedmaßen Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil Klauengelenksresektion (Q5 / Q95) Signifikanz 2,0 (1 / 7) n=11 p > 0,05 2,0 (1 / 8) n=12 p > 0,05 1,0 (1 / 6) n=4 – Die Tiere nach Klauengelenksresektion benötigten höchst signifikant mehr Verbandswechsel bis zu 360 Tagen post operationem als die Tiere nach Klauenamputation (Tab. 34). Tab. 34: Gesamter Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes innerhalb 360 Tage post operationem anhand der durchschnittlichen Anzahl Termine an welchen Verbandsx 0,5) an einer oder mehreren Klauen nötig waren getrennt nach wechsel ( ~ Art des chirurgischen Eingriffes Gesamt Klauenamputation (Q5 / Q95) Klauengelenksresektion (Q5 / Q95) Signifikanz 3 (3 / 8) 6 (3 / 13) p ≤ 0,001 Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil 3.2.16. Lahmheitsverlauf post operationem Am Tag der Operation zeigten die Tiere beider Gruppen eine hochgradig Lahmheit. Bei Tieren der Gruppe A sank der Lahmheitsgrad am 1. Tag post operationem, wäh- 125 Ergebnisse rend er bei Tieren der Gruppe B anstieg. Am 14. Tag nach der Operation konnte bei Tieren der Gruppe A eine geringgradig Lahmheit, bei Tieren der Gruppe B eine mittelgradig Lahmheit festgestellt werden. Nach 28 Tagen war der geringgradige Lahmheitsgrad bei den Tieren beider Gruppen gleich (Abb. 37). Bei gleicher Ausgangslahmheit am Tag der Operation waren die Unterschiede der durchschnittlichen Lahmheitsgrade vom 1. bis 13. Tag post operationem zwischen den beiden Gruppen höchst signifikant. Am 14. Tag zeigte sich der Unterschied noch hoch signifikant. Am 28. Tag waren die Lahmheitsgrade bei den Tieren beider Gruppen gleich. Bei Tieren nach Klauenamputation fiel der Lahmheitsgrad zwischen dem 0. und 1. Tag signifikant ab, bei Tieren nach Klauengelenksresektion nahm er höchst signifikant zu. Zwischen Tag 1 und 13 post operationem verringerte sich die Lahmheit bei den Tieren beider Gruppen signifikant bzw. höchst signifikant. Der Unterschied zwischen dem 13. und 28. Tag war bei Tieren nach Klauenamputation nicht und bei Tieren nach Klauengelenksresektion höchst signifikant. Der Lahmheitsgrad sank bei Tieren nach Klauenamputation schneller als bei Tieren nach Klauengelenksresektion ab. Der Unterschied zwischen den Gruppen war signifikant (Tab. 35). Tab. 35: Übersicht statistisch absicherbarer Unterschiede in der Änderung der Lahmheit über die Zeit (0. bis 28. Tag) innerhalb der beiden Gruppen und des Unterschiedes zwischen den Gruppen (Abb. 37) Zeitintervall Klauenamputation Klauengelenksresektion zwischen den Gruppen zwischen 0. und 1. Tag zwischen 1. und 7. Tag zwischen 7. und 13. Tag zwischen 13. und 28. Tag p ≤ 0,05 p ≤ 0,001 p ≤ 0,001 p ≤ 0,001 p ≤ 0,001 p ≤ 0,05 p ≤ 0,05 p ≤ 0,001 p ≤ 0,05 p > 0,05 p ≤ 0,001 p ≤ 0,05 126 Ergebnisse V Klauengelenksresektion Klauenamputation Lahmheitsgrad IV III II I 0 5 10 15 20 25 30 Tage post operationem Abb. 37: Lahmheitsgrad von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean; Q 25 / 75, Q 5 / 95) 3.2.17. Milchleistung post operationem Die durchschnittliche Milchleistung am Tag der Operation lag bei den laktierenden x 0,5=15 kg (Q5 6 kg / Q95 28 kg) und bei den laktieTieren der Gruppe A (n=24) bei ~ x =12 kg (Q5 5 kg / Q95 26 kg). Sie stieg renden Tieren der Gruppe B (n=26) bei ~ 0,5 bis zum 13. Tag, dem letzten Tag in der Klinik, an. Am 7. Tag hatten die Tiere der x =18,5 kg (Q5 8 kg / Q95 31 kg) die Tiere der GrupGruppe A eine Leistung von ~ 0,5 x 0,5=17,5 kg (Q5 4,5 kg / Q5 30 kg). Am 13. Tag zeigten die pe B eine Leistung von ~ 127 Ergebnisse Tiere der Gruppe A eine Milchleistung von ~ x 0,5=20,5 kg (Q5 8 kg / Q95 32 kg) und x 0,5=19,5 kg (Q5 8 kg / Q95 29 kg). Der Verlauf der Milchdie Tiere der Gruppe B ~ leistung wird in Abbildung 38 dargestellt. Klauengelenksresektion Klauenamputation Milchleistung (in kg) 30 20 10 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Tage post operationem Abb. 38: Verlauf der Milchleistung von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=24) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean; Q 25 / 75, Q 5 / 95) Die Milchleistung stieg bei Tieren nach Klauenamputation hoch signifikant und bei Tieren nach Klauengelenksresektion höchst signifikant vom Tag der Operation bis zum 13. Tag post operationem an. Zwischen den Tieren der beiden Operationsmethoden gab es weder in der täglichen Milchleistung noch in dem Anstieg der Milchmenge vom Tag 0 bis zum Tag 13 signifikante Unterschiede. 128 Ergebnisse Die Milchleistung der aktuellen bzw. der folgenden Laktation (305 Tage Leistung) wurde mit der durchschnittlichen Laktationsleistung des Bestandes verglichen. Hier kamen 20 Tiere (38,5 %) nicht an die durchschnittliche Leistung des Bestandes heran. Diese teilten sich in elf Tiere der Gruppe A und neun Tiere der Gruppe B auf. Neun Tiere (17,3 %) erreichten das Niveau des Bestandes, die sich in drei Tiere der Gruppe A und sechs Tiere der Gruppe B aufteilten. Bei 20 Tieren (38,5 %) lag die Laktationsleistung über dem Durchschnitt des Bestandes, diese teilten sich zur Hälfte in die Tiere beider Gruppen auf. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren nicht signifikant. Zwei Tiere kamen nicht zur Auswertung, da die Halter keine Daten über die Laktationsleistungen vorliegen hatten. Ein weiteres Tier war eine Färse, die vor der ersten Abkalbung abging. 3.2.18. Abkalbungen post operationem Von den 52 Tieren kalbten 19 Tiere (36,5%) nach der Operation erneut ab. Davon gehörten 9 Tiere (17,3 %) der Gruppe A, 10 Tiere (19,2 %) der Gruppe B an. Eine zweite Abkalbung nach der Operation erfolgte bei keinem Tier bis zum Abschluss der Studie. Von den 19 Tieren waren 11 Tiere (57,9%) schon zum Zeitpunkt des chirurgischen Eingriffes tragend. Diese teilten sich in 6 Tiere (31,6 %) der Gruppe A und in 5 Tiere (26,3 %) der Gruppe B auf. Demnach wurden 8 Tiere (15,4 %) nach der Opex =375 Tage (Q5 310 Tg. / Q95 ration erneut tragend und kalbten durchschnittlich ~ 0,5 830 Tg.) post operationem ab. Davon gehörten 3 Tiere der Gruppe A, die im Schnitt ~ x =443 Tage (Q5 310 Tg. / Q95 550 Tg.) nach der Operation abkalbten und 5 Tiere 0,5 x 0,5=370 Tagen (Q5 320 Tg. / Q95 der Gruppe B an, die durchschnittlich nach ~ 830 Tg.) abkalbten. Die Unterschiede der Anzahl erneut tragend gewordener Tiere und der Zeit der Abkalbung post operationem zwischen den Gruppen waren nicht signifikant (p > 0,05). 3.2.18. Verbleib der Tiere post operationem Von den 52 Tieren lebten zum Abschluss der Studie noch vier Tiere (7,6 %). Die zwei Tiere der Gruppe A waren 1279 und 973 Tage, die zwei Tiere der Gruppe B 931 129 Ergebnisse und 871 Tage post operationem. Fasst man die lebenden und die toten Tiere zusammen, erreichten sie eine durchschnittliche Überlebensdauer von ~ x 0,5=362,5 Tagen (Q5 45 Tg. / Q95 1089 Tg.). Die Tiere der Gruppe A zeigten eine x =404 Tagen (Q5 45 Tg. / Q95 1079 Tg.), die Überlebensdauer von im Schnitt ~ 0,5 x 0,5=328 Tagen (Q5 73 Tg. / Q95 1135 Tg.). Der UnterTiere der Gruppe B von ~ schied der Überlebensdauer zwischen den Gruppen war nicht signifikant (p > 0.05). Die folgende Abbildung 39 zeigt die zeitliche Verteilung der Abgänge post operationem. Klauenamputation Klauengelenksresektion 26 24 22 20 Anzahl Tiere 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0 200 400 600 800 1000 1200 Tage post operationem Abb. 39: Kumulative Darstellung der postoperativen Abgänge von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=24) und Klauengelenksresektion (n=24) Gliedert man die abgegangenen Tiere nach Zeiträumen post operationem auf, zeigt sich die folgende Verteilung (Tab. 36). Die Unterschiede der Anzahl der abgegange- 130 Ergebnisse nen Tiere zwischen den beiden Gruppen waren in keinem Zeitraum signifikant. Innerhalb des ersten Jahres post operationem gingen die meisten Tiere in dem Zeitraum von 90–180 Tagen aus den Beständen ab. Zwischen den hellgrau unterlegten Zeiträumen waren die Unterschiede der Anzahl abgegangener Tiere innerhalb der beiden Gruppen und bei allen Tieren nicht signifikant. Tab. 36: Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 30 Tage 30–90 Tage 90–180 Tage 180–270 Tage 270–360 Tage Gesamt bis 360 Tage 360–720 Tage bis Abschluss Klauenamputation 1 3 5 2 1 12 9 3 Klauengelenksresektion – 3 5 4 2 14 7 3 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 1 6 10 6 3 26 16 6 Anzahl Tage Signifikanz Gesamt Das durchschnittliche Abgangsalter aller abgegangenen Tiere lag bei ~ x 0,5=6,1 Jahren (Q5 3,2 J. / Q95 10,6 J.). Das Abgangsalter der Tiere der Gruppe A x =6,0 Jahren (Q5 2,6 J. / Q95 10,3 J.), das der Tiere der Gruppe B bei lag bei ~ 0,5 ~ x 0,5=6,7 Jahren (Q5 4,2 J. / Q95 10,6 J.). Der Unterschied des Abgangsalters zwi- schen den Gruppen war nicht signifikant (p > 0,05). Bei den Tieren, die zum Zeitx =6,0 Jahre punkt der Operation nicht tragend waren, betrug das Abgangsalter ~ 0,5 x 0,5=8,2 Jahre. Der Unterschied (Q5 3,2 J. / Q95 10,3 J.), das der tragenden Tiere ~ war statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p = 0,08). Die durchschnittliche Überlebensdauer getrennt nach Reproduktionsstatus (tragend / nicht tragend) zum Zeitpunkt der Operation zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Die Unterschiede der Überlebensdauer zwischen den tragenden und nicht tragenden Tieren waren innerhalb der Gruppen und bei allen Tieren nicht signifikant. Bei den Tieren nach Klauenamputation tendierte der 131 Ergebnisse Unterschied zwischen den tragenden und nicht tragenden Tieren zur Signifikanz (Tab. 37). x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie Tab. 37: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Reproduktionsstatus zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes Nicht Tragend (Q5 / Q95) Tragend (Q5 / Q95) Signifikanz Klauenamputation 238 (35 / 1079) (n=19) 634 (140 / 1089) (n=7) p = 0,06 Klauengelenksresektion 329 (73 / 1135) (n=21) 327 (124 / 1010) (n=5) p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 302,5 (44 / 1107) (n=40) 461,5 (124 / 1089) (n=12) Signifikanz Gesamt p>0,05 Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil Folgend wird die Überlebensdauer in Abhängigkeit vom Alter zum Zeitpunkt der Operation dargestellt (Tab. 38). Das Alter der Tiere wurde in drei Zeiträume eingeteilt: 2– 4 Jahre, 5–7 Jahre und 8–11 Jahre. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen innerhalb der Alterszeiträume waren nicht signifikant. In der Gruppe B war der Unterschied zwischen dem Alterszeitraum 2–4 und 8–11 Jahre signifikant (p ≤ 0,05). Die Gruppe A zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Alterszeiträumen. Bei allen Tieren war der Unterschied der Überlebensdauer zwischen dem Alterszeitraum 2–4 und 8–11 Jahre signifikant (p ≤ 0,05). 132 Ergebnisse Tab. 38: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Alter zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes 2–4 Jahre (n=22) (Q5 / Q95) Klauenamputation Klauengelenksresektion 390 (35 / 1089) (n=11) 695,5 (109 / 1279) (n=10) a 359 (43 / 698) (n=8) 183 (73 / 1010) (n=8) p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 a 461 (45 / 1135) (n=22) b 8–11 Jahre (n=11) (Q5 / Q95) a 424 (45 / 1079) (n=12) Signifikanz Gesamt 5–7 Jahre (n=19) (Q5 / Q95) b b 390 (35 / 1089) (n=19) c 138 (114 / 634) (n=3) a a 138 (73 / 138) (n=11) Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil a, b, c: Korrespondierende Resultate innerhalb einer Zeile mit unterschiedlichen Hochbuchstaben unterscheiden sich nicht signifikant (p > 0.05) Betrachtet man die Überlebenszeiten getrennt nach Art der Aufstallung in den Herkunftsbetrieben, hier getrennt nach Lauf- und Anbindestall (Gitterroste und Einstreu), zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Auch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten der Aufstallung erschienen zwar auffällig, waren aber nicht signifikant (Tab. 39). 133 Ergebnisse Tab. 39: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art der Aufstallung post operationem und nach Art des chirurgischen Eingriffes Anbindestall mit Einstreu (n=6) (Q5 / Q95) Laufstall (n=36) (Q5 / Q95) a 634 (63 / 845) (n=3) 329 (43 / 1279) (n=17) a 153 (146 / 478) (n=3) 468 (73 / 1135) (n=6) p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 Klauenamputation 335 (35 / 1089) (n=19) Klauengelenksresektion Signifikanz b b a b 332 (35 / 1089) (n=36) Gesamt Anbindestall mit Gitterrosten (n=10) (Q5 / Q95) 315 (63 / 845) (n=10) c 472 (203 / 721) (n=4) c c 472 (73 / 1135) (n=6) Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil a, b, c: Korrespondierende Resultate innerhalb einer Zeile mit unterschiedlichen Hochbuchstaben unterscheiden sich nicht signifikant (p > 0.05) x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie Tab. 40: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Weidehaltung post operationem und nach Art des chirurgischen Eingriffes Weidehaltung (n=40) (Q5 / Q95) Keine Weidehaltung (n=12) (Q5 / Q95) Signifikanz Klauenamputation 430 (35 / 1089) (n=19) 390 (45 / 931) (n=7) p > 0,05 Klauengelenksresektion 442 (73 / 1135) (n=21) 235 (109 / 329) (n=5) p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 439,5 (35 / 1112) (n=40) 281 (45 / 931) (n=12) Signifikanz Gesamt Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil 134 p > 0,05 Ergebnisse Die durchschnittliche Überlebensdauer getrennt nach Weidehaltung bzw. ganzjährige Stallhaltung zeigte zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede (Tab. 40). Auch die Unterschiede zwischen der Art der Weidehaltung innerhalb der Gruppen und für alle Tiere gesamt waren nicht signifikant. In Tabelle 41 ist die durchschnittliche Überlebensdauer in Abhängigkeit von dem Auftreten von Defekten an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation dargestellt. Hier waren die Unterschiede zwischen Tieren mit und ohne Defekt sowohl gesamthaft als auch innerhalb der Gruppen nicht signifikant. x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie Tab. 41: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Defekten an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes kein Defekt Gegengliedmaße (n=23) (Q5 / Q95) Defekt Gegengliedmaße (n=29) (Q5 / Q95) Signifikanz Klauenamputation 430 (109 / 1089) (n=15) 335 (35 / 1079) (n=11) p > 0,05 Klauengelenksresektion 328 (43 / 1077) (n=14) 332,5 (73 / 1279) (n=12) p > 0,05 p > 0,05 p > 0,05 419 (109 / 1077) (n=29) 335 (45 / 1135) (n=23) Signifikanz Gesamt p > 0,05 Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil Die Überlebensdauer in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität ist in Tabelle 42 dargestellt. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren in keinem Fall signifikant, ebenso wie die Unterschiede zwischen den verschiedenen Klauenhornqualitäten. 135 Ergebnisse Tab. 42: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach der Klauenhornqualität zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes gute Klauenhornqualität (n=18) (Q5 / Q95) a 362,5 (35 / 1089) (n=16) 498 (43 / 1279) (n=9) a p > 0,05 Klauenamputation 419 (45 / 1079) (n=9) Klauengelenksresektion Signifikanz a 434,5 (42 / 1279) (n=18) Gesamt mäßige Klauenhornqualität (n=28) (Q5 / Q95) schlechte Klauenhornqualität (n=6) (Q5 / Q95) b 440 (n=1) 189,5 (73 / 1010) (n=12) b 442 (146 / 973) (n=5) p > 0,05 p > 0,05 b 282,5 (63 / 1010) (n=28) c c c 441 (146 / 973) (n=6) Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil a, b, c: Korrespondierende Resultate innerhalb einer Zeile mit unterschiedlichen Hochbuchstaben unterscheiden sich nicht signifikant (p > 0.05) Die folgende Tabelle 43 zeigt die Überlebensdauer in Abhängigkeit von der Bildung einer Kippklaue 180 Tage post operationem bei Tieren nach Klauengelenksresektion. Hier sind nur Tiere berücksichtigt, die 180 Tage post operationem noch nicht abgegangen waren. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war nicht signifikant. x 0,5) in Tagen der Tiere nach TheraTab. 43: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ pie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion (n=17) getrennt nach Kippklauenbildung 180 Tage post operationem Überlebensdauer (Q5 / Q95) keine Kippklaue (n=8) 704 (226 / 1279) Kippklaue (n=9) 478 (276 / 1135) Signifikanz p > 0,05 Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil 136 Ergebnisse Die Abgangsursachen wurden nach Lahmheit, Eutererkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Sonstiges unterteilt. Die Verteilung dieser Abgangsursachen auf die beiden Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird in Tabelle 44 und Abbildung 40 dargestellt. Die sonstigen Abgangsursachen waren laut Angabe der Besitzer Betriebsaufgabe, Labmagenverlagerung, Platzmangel und einmal wurde kein besonderer Grund angegeben. Die Unterschiede der Anzahl abgegangener Tiere getrennt nach oben genannten Abgangsursachen zwischen den beiden Gruppen waren zu keiner Zeit signifikant (p > 0,05). Tab. 44: Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Abgangsursache, sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes Abgangsursache bis 30 Tage 30–90 Tage 90–180 Tage 180– 270 Tage 270– 360 Tage bis 360 Tage Gruppe A B A B A B A B A B A B A Lahmheit 1 – 3 1 – 2 1 2 – – 5 5 Eutererkrankungen – – – – 3 2 – 1 – 1 3 Fruchtbarkeitsstörungen – – – 1 1 1 1 1 1 1 Sonstiges – – – 1 1 – – – – 1 – 3 3 5 5 2 4 1 360– 720 Tage bis Abschluss Summe gesamt B A B A B Gesamt 3 3 2 – 10 8 18 4 2 3 – – 5 7 12 3 4 3 – – 2 6 6 12 – 1 1 1 1 1 1 3 3 6 2 12 14 9 7 3 3 24 24 48 Gesamt 1 6 10 6 3 137 26 16 6 48 48 Ergebnisse Lahmheit Eutererkrankungen Fruchtbarkeit Sonstiges Lebend 2; 8% 2; 8% 3; 12% 3; 12% 8; 30% 10; 38% 6; 23% 6; 23% 7; 27% 5; 19% Klauenamputation (n=26) Klauengelenksresektion (n=26) Abb. 40: Verteilung der Abgangsursachen von Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und nach Klauengelenksresektion (n=26) bis zum Abschluss der Studie getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes Die Abgangsursache Lahmheit wurde weiter in drei Kategorien unterteilt: Lahmheit, erneute Klauenerkrankungen und Erkrankungen außerhalb der Zehe. Die Verteilung der einzelnen Kategorien innerhalb der beiden Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird in Tab. 45 dargestellt. Die Unterschiede der Anzahl aufgrund von Lahmheit abgegangener Tiere innerhalb der einzelnen Kategorien zwischen den beiden Gruppen waren zu keiner Zeit signifikant (p > 0,05). 138 Ergebnisse Tab. 45: Anzahl der infolge Lahmheit abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Kategorien der Abgangsursache Lahmheit, sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes Abgangsursache bis 30 Tage 30–90 Tage 90–180 Tage Gruppe A B A B A B A B A B A Lahmheit 1 – – – – – – 1 – – – – 2 – – 2 1 1 – – – 1 1 – – – – 1 – 3 1 – 2 1 2 Erneute Klauenerkrankungen Erkrankungen außerhalb der Zehe 180–270 Tage 270–360 Tage 360–720 Tage bis Abschluss Summe gesamt B A B A B Gesamt 1 – 1 – 3 1 4 – 2 1 – 1 5 5 10 – – 1 1 0 0 2 2 4 – – 4 2 1 1 10 8 18 Gesamt 1 4 2 3 – 6 2 18 Von den 48 bis zum Abschluss der Studie abgegangenen Tieren gingen 41 Tiere (78,8 %) zur Normalschlachtung, fünf Tiere (9,6 %) wurden euthanasiert und zwei Tiere (3,8 %) verendeten. In der folgenden Tabelle 46 werden die Gründe für Euthanasie und das Verenden der Tiere im Einzelnen dargestellt werden. Zwei Tiere wurden infolge von erneuten Klauenerkrankungen euthanasiert. Vier Tiere gingen aufgrund Erkrankungen an den Gliedmaßen ab und ein Tier verendete aus unbekannter Ursache. 139 18 Ergebnisse Tab. 46: Übersicht der Ursachen der Abgänge durch Euthanasie bzw. Verenden (n=6) bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) Nr. Gruppe Art des Abganges Diagnose vor Abgang Tage post OP 57 A Verendet Festliegen nach Oberschenkelhämatom 45 24 G Euthanasie Tarsitis purulenta hi/li* 73 45 A Euthanasie Pod. sol. circ. perf. Partnerklaue* 77 56 G Euthanasie fortschreitende Abmagerung, Polysynovitis 439 41 G Euthanasie Pod. sol. circ. perf. an der Gegengliedmaße* 478 61 A Euthanasie Kreuzbandriß* 483 2 A Verendet unbekannt, kurz nach dem Abkalben 1089 *diese Diagnosen wurden in der Klinik gestellt 140 Diskussion 4. DISKUSSION Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich der postoperativen Entwicklung von Tieren nach Klauenamputation und nach Klauengelenksresektion in der Behandlung von eitrigen Entzündungen des Klauengelenkes. Die Stärke dieser Untersuchung im Vergleich zu Untersuchungen anderer Autoren (MERKENS 1977; FUNK 1976; NUSS 1988; JEONG 1993) liegt insbesondere darin, dass sie prospektiv durchgeführt und die Patienten randomisiert den beiden Untersuchungsgruppen zugeordnet wurden. Ohne randomisiertes Vorgehen liegt es nahe, dass „gute Tiere“ einer Klauengelenksresektion und „schlechte Tiere“ einer Klauenamputation unterzogen werden. Andere Autoren haben entweder retrospektiv nur ein Behandlungsverfahren durchgeführt und Resultate mit Angaben aus der Literatur verglichen oder unterlagen der Gefahr bei Untersuchung verschiedener Verfahren das Patientengut nach Schweregrad der Veränderungen zu selektieren und die Art der Operationsmethode entsprechend auszuwählen. 4.1. Eigenschaften des Patientengutes Die randomisierte Zuordnung zu den beiden Operationsmethoden stellte sicher, dass in beiden Gruppen ein vergleichbares Patientengut vorlag und die Eigenschaften der Tiere beider Gruppen zufällig verteilt waren. 4.1.1. Alter, Rasse, Reproduktionsstatus und Herkunftsbetriebe Das durchschnittliche Alter aller Tiere betrug fünf Jahre (3.2.1.). LUTZ et. al. (1980), ZIFFER (1980) und NUSS (1988) beschrieben einen ähnlichen Altersdurchschnitt. In den Studien von FUNK (1976, 1977) und GÜLLER und MARTIG (1977) waren die Tiere mit durchschnittlich sechs bzw. sieben Jahren älter als die unserer Untersuchung. Das durchschnittliche Alter der milchleistungsgeprüften Kühe im Bereich der Landwirtschaftskammer Hannover lag im Jahr 2003 bei 4,8 Jahren (LANDWIRTSCHAFTSKAMMER HANNOVER 2003). Diese Übereinstimmung des Alters mit den 141 Diskussion Tieren der eigenen Untersuchung spricht gegen eine Häufung von schwerwiegenden Klauenerkrankungen in einer bestimmten Altersgruppe. Dies konnte auch HORTIG (1979) bestätigen, der Tiere mit Erkrankungen an den Klauen, die in die Klinik für Rinderkrankheiten der Tierärztlichen Hochschule Hannover eingeliefert wurden, prüfte. Nur 23 % der Tiere waren zum Zeitpunkt der Operation tragend (3.2.3.). Bei FUNK (1977) traten ebenfalls zahlreiche Klauenerkrankungen zur Zeit des Abkalbetermines auf. Erklärt wurde dies durch die maximale Stoffwechselbelastung zum Zeitpunkt der Abkalbung. Auch JUNGE (1983) fand bei einer Untersuchung zu Klauenerkrankungen und ihren Ursachen bei Tieren aus Schleswig–Holsteinischen Milchviehbetrieben in den ersten 200 Tagen der Laktation ein vermehrtes Auftreten von Klauenerkrankungen. Als eine Ursache vermutete er eine mangelhafte Hornneubildung infolge der hohen Milchleistung post partum. LEE (1983) folgerte demgegenüber, dass die Besitzer die hochtragenden Kühe aufgrund der fehlenden Melkzeiten weniger gut beobachteten, so dass eventuelle Klauenerkrankungen erst post partum bemerkt wurden. HORTIG (1979) und LEE (1983) gaben als einen weiteren möglichen Grund für das Auftreten von Klauenerkrankungen post partum an, dass die Tierhalter den Zeitpunkt für die Klauenpflege bis über den Abkalbetermin hinausgeschoben hatten. 27,5 % der nicht tragenden Tiere in der eigenen Untersuchung lagen über der durchschnittlichen Güstzeit von 132 Tagen (LANDWIRTSCHAFTSKAMMER HANNOVER 2003). Dies kann durch eine herabgesetzte Fruchtbarkeit infolge der Klauenerkrankungen erklärt werden. Auch LUCEY et. al. (1986) und COLLICK et. al. (1989) beschrieben verlängerte Intervalle zwischen Abkalbung und erneuter Trächtigkeit infolge von Klauenerkrankungen. LEE (1983) erklärt die lange Dauer bis zur Konzeption bei klauenkranken Tieren durch herabgesetzte Brunstsymptome infolge der auftretenden Schmerzen. 69 % der Tiere stammten aus Betrieben mit Laufstallhaltung, die restlichen wurden in Anbindeställen gehalten (Tab. 8 u. 9). Vor 25 bzw. 35 Jahren kamen nur 5 % bzw. 11,8 % der Tiere, die in der Klinik für Rinder der Tierärztlichen Hochschule Hannover einer Klauenamputation unterzogen wurden aus Laufställen (MEYER–BUCHTIEN 1971; ZIFFER 1980). Diese Unterschiede spiegeln die Entwicklung von der Anbinde– zur Laufstallhaltung wieder. 142 Diskussion Die oben genannten Parameter lassen sich in tierspezifische (Alter und Reproduktionsstatus) und bestandsspezifische Faktoren (Aufstallungsform) aufteilen. Die Tiere und die damit verbundenen unterschiedlichen Faktoren wurden durch das Losverfahren zufällig auf beide Gruppen verteilt. Das soll gewährleisten, dass etwaige Unterschiede bei den postoperativen Ergebnissen zwischen den Tieren der beiden Gruppen hauptsächlich als Folge des jeweiligen Behandlungsverfahrens anzusehen sind. Inwieweit die tier– und bestandsspezifischen Faktoren einen Einfluss auf die Überlebenszeit der Tiere hatten, wurde dennoch geprüft und im Folgenden diskutiert. 4.1.2. Dauer und Art der Erkrankung Die Tiere waren laut Angabe der Besitzer zum Zeitpunkt der Operation durchschnittlich 14 Tagen erkrankt (3.2.3.). Im Gegensatz dazu gaben GÜLLER und MARTIG (1977) und NUSS (1988) eine Erkrankungsdauer von 28 bzw. 25 Tagen an. Die vorberichtlich angegebene kurze Dauer für die meist fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung in der eigenen Untersuchung ist kritisch zu betrachten. Möglich ist auch, dass die Lahmheiten von den Besitzern erst spät entdeckt bzw. die Zeiten nach unten korrigiert wurden, um einem Vorwurf der „Verschleppung des Krankheitsprozesses“ entgegen zu wirken. 90,4 % der Tiere waren laut Besitzerangabe vorbehandelt (3.2.3.). GÜLLER und MARTIG (1977) machen ähnliche Angaben, während in der Untersuchung von NUSS (1988) nur 68,7 % der Tiere vorher einer Behandlung unterzogen worden waren. Die Ursachen für die Arthritis purulenta des Klauengelenkes waren bei den Tieren unserer Studie vorrangig perforierende Sohlengeschwüre (76,9 %), gefolgt mit weitem Abstand von perforierenden Wand– (17,3 %) und Zwischenklauendefekten (5,8 %) (Tab. 12). GÜLLER und MARTIG (1977) und NUSS (1988) beschrieben eine ähnliche Verteilung. Als weitere Ursachen wurden von den Autoren Ballenabzesse, traumatische Einwirkungen und hämatogene Infektionen angegeben. Die Ursachenverteilung und die hohe Vorbehandlungsrate bei den Tieren in unserer Studie sowie bei den anderen Autoren mit ähnlichen Untersuchungen sprechen dafür, dass Arthritiden des Klauengelenkes vor allem aufsteigend infolge von komplizierten, meist be- 143 Diskussion reits erfolglos vorbehandelten Klauenerkrankungen entstehen und seltener hämatogen verursacht werden. 4.1.3. Klauenhornqualität und zusätzliche Klauenerkrankungen vor dem chirurgischen Eingriff Ein Großteil der Tiere wies eine mäßige bzw. schlechte Klauenhornqualität auf (65,8 %) (3.2.9.). Auch JUNGE (1983) berichtet, dass lediglich 50 % der auf Klauenerkrankungen untersuchten Milchkühe in Schleswig–Holsteinischen Betrieben eine Hornqualität ohne erkennbare Mängel aufwies. Dies zeigt, dass die Klauenhornqualität offenbar häufig ein Wegbereiter für komplizierte Klauenerkrankungen ist. Von den 52 Tieren zeigten 55,8 % bereits vor dem chirurgischen Eingriff zusätzlich einen Defekt an der Gegengliedmaße bzw. an den Vordergliedmaßen (3.2.8.). Ähnliche Angaben machten auch FUNK (1977) mit 48,7 % und NUSS (1988) mit 49,8 %. Diese hohe Rate an zusätzlichen Klauenerkrankungen kann ebenfalls als Indiz für die schlechte Klauenhornqualität bzw. Klauengesundheit der Tiere gewertet werden. Andererseits ist sie wahrscheinlich auf einen beginnenden Überlastschaden an den Klauen der Gegengliedmaße durch die lange Erkrankungsdauer zurückzuführen. Eine weitere Schlussfolgerung könnte sein, dass Tiere mit mehreren Lederhautdefekten eher zu Komplikationen der Klauenerkrankung neigen. 4.2. Methodik Indikation für diese Studie war das Vorliegen einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes an einer Hintergliedmaße. Als limitierende Faktoren wurden der Zustand des Kronsaumes und die Befunde an Klauen– und Kronbein herangezogen. Der Kronsaum sollte mindestens zur Hälfte erhalten sein, um post operationem ein erneutes Hornwachstum zu gewährleisten. Die osteomyelitischen Veränderungen an Klauen– und Kronbein mussten im Zuge der Klauengelenksresektion entfernbar sein. Aufgrund des plantaren Zuganges galt dies für Defekte am Klauen– und Kronbein nur, wenn sie plantar bzw. in unmittelbarer Umgebung des Fräskanals lagen. Diese ge- 144 Diskussion naue Definition der Indikationsspanne wurde vorgenommen, um vergleichbare Befunde für die postoperative Entwicklung zu erhalten. Neben einer klinischen Untersuchung wurden auch eine röntgenologische und eine sonographische Untersuchung durchgeführt (Tab. 6). Somit konnte präoperativ eine genaue Beurteilung der betroffenen Strukturen erfolgen. Die sonographische Untersuchung erlaubte eine Aussage über den Füllungszustand und Art des Inhaltes der Gelenke und Fesselbeugesehnenscheide. Dies war vor allem dann von Vorteil, wenn die Punktion der synovialen Strukturen aufgrund der Art des Inhaltes erfolglos oder aufgrund einer starken, phlegmonösen Schwellung nicht zu empfehlen war. Bei der Klauenamputation wurde die etablierte Klinikmethode durchgeführt. Bei der Wahl der Methode für die Klauengelenksresektion wurde versucht, die eigenen Erfahrungen und die Vorteile verschiedener in der Literatur vorgestellten Verfahren zu kombinieren. Es war unser Ziel, eine relativ einfach und zügig durchführbare, möglichst wenig Geräteaufwand erfordernde Operationsmethode zu etablieren, die eine breite Indikation ermöglichte. Vom zeitlichen Aufwand her zeigte sich für einen geübten Operateur bei den beiden Operationsmethoden kein Unterschied (3.2.11.). Allerdings war der materielle Aufwand bei der Klauengelenksresektion höher. Hier wurde neben einem chirurgischen Besteck, ähnlich dem bei der Klauenamputation, außerdem noch eine Fräse benötigt. Weiterhin mussten nach der Klauengelenksresektion zusätzlich noch ein Klotz und eine Kippklauenprophylaxe angebracht werden. 4.3. Postoperative Ergebnisse 4.3.1. Postoperative Wundheilung 47 Tiere (90,4 %) hatten postoperativ eine ungestörte Wundheilung (Klauenamputation n=22 / Klauengelenksresektion n=25) (Tab. 17) (Abb. 21–26). Der Heilungsprozess war bei Tieren nach Klauengelenksresektion 28 Tage post operationem deutlich weiter fortgeschritten als bei Tieren nach Klauenamputation (p ≤ 0,01) (Tab. 16). Diese Entwicklung setzte sich bis 90 Tage fort. Hier zeigten fast alle überlebenden Tiere nach Klauengelenksresektion eine überhornte Wunde (92 %), während bei den Tie- 145 Diskussion ren nach Klauenamputation nur 69,6 % eine überhornte Wundhöhle aufwiesen. Die längere Dauer bis zum Verschluss der Wunde bei Tieren nach Klauenamputation lässt sich durch die größere Wundhöhle erklären, die post operationem verheilen musste. Für die Klauengelenksresektion wurde in der Literatur eine Dauer von 40– 56 Tagen bis zum vollständigen Wundverschluss angegeben (MAROLT 1966; FUNK 1976; NUSS 1988). Bei der Klauenamputation gaben verschiedene Autoren für die Exartikulation im Krongelenk ohne Vernähen der Wunde eine nicht näher definierte Heildauer von 28–42 Tagen an (RITTER 1968; OSMAN 1970). Im Gegensatz zu den eigenen Untersuchungen ist hier die Dauer bis zum Wundverschluss bei den Tieren nach Klauenamputation deutlich niedriger als bei den Tieren nach Klauengelenksresektion. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die verschiedenen Autoren wahrscheinlich den Begriff „Abheilung“ unterschiedlich definierten, ohne dies jedoch näher zu beschreiben. Die dorsale Wunde bei Tieren nach Klauengelenksresektion stellte in keinem Fall ein Problem dar. Ähnlich wie bei NUSS (1988) beschrieben war diese schon nach 28 Tagen komplett überhornt. Die sonographische Untersuchung der Tiere nach Klauengelenksresektion zeigte, dass sich 28 (70 %) und sogar 90 Tage (26,3 %) post operationem die Fesselbeugesehnenscheiden einiger Tiere, die zum Zeitpunkt der Operation eine Tendovaginitis (94,2 %) aufwiesen, noch vermehrt gefüllt darstellten. Allerdings war der Inhalt der Fesselbeugesehnenscheide echofrei und zeigte keine Strömungsphänomene, was gegen das Vorliegen einer purulenten Tendovaginitis sprach (KOFLER 1994d). Diese Tiere zeigten keinerlei klinische Symptome einer septischen Tendovaginitis und wurden daher auch nicht behandelt. Inwieweit diese Entwicklung dem normalen Heilungsverlauf entspricht lässt sich schwer sagen, da hier keine vergleichbaren Angaben in der Literatur vorhanden sind. 4.3.2. Postoperative Komplikationen Bei insgesamt 14 Tieren (26,9 %) kam es zu unterschiedlichen postoperativen Komplikationen exkl. erneuten Klauenerkrankungen (Klauenamputation n=6 / Klauengelenksresektion n= 8) (Tab. 22). Bei fünf Tieren kam es post operationem zu Komplikationen, die zu einer Verzögerung der Wundheilung führten. Weitere neun Tiere 146 Diskussion wiesen Komplikationen auf, die keinen Einfluss auf den Verschluss der Wunde hatten. Hier zeigte sich kein Einfluss der Operationsmethode auf die Anzahl der postoperativen Komplikationen. Die Art der Komplikationen unterschied sich allerdings zwischen den beiden Operationsmethoden. Klauenamputation Nach einer Klauenamputation lagen bei vier der sechs postoperativen Komplikationen Wundheilungsstörungen vor. Diese wurden unter anderem durch eine Osteomyelitis des Fesselbeines (n=1), Abszesse im Wundbereich (n=2) bzw. eine während der Operation verursachte Verletzung am Kronsaum (n=1) verursacht. Weitere Komplikationen waren eine Schnürstelle, verursacht durch den Verband und eine Hypergranulation im Bereich der Operationswunde (Tab. 21). Die Osteomyelitis des Fesselbeines entstand trotz der Entfernung des Knorpels am Fesselbeinkopf während der Operation. Laut ZEHL–TREBBIN (1905), OSMAN (1970) und POHLMEYER (1984) kam es bei Belassen des Knorpels am Fesselbeinkopf zu Nekrosen, die die Wundheilung behinderten und im weiteren Verlauf zu Knochennekrosen führten. Eine Osteomyelitis des Fesselbeines nach einer Exartikulation im Krongelenk mit bzw. ohne Entfernung des Knorpels beschrieben auch RITTER (1968), OSMAN (1970), GÜLLER und MARTIG (1977) und JEONG (1993). Weiterhin wurden als häufige Komplikationen Tendovaginitiden der Fesselbeugesehnenscheide der betroffenen und der Partnerseite, Fesselgelenksentzündungen und Osteomyelitiden der Knochenstümpfe des Kron- bzw. Fesselbeines angegeben (ZEHL–TREBBIN 1905; ARTHUR 1960; DIETZ u. PRIETZ 1968; OSMAN 1970; KOFLER 1988; FERGUSON 1997). Als Ursache für die gemäßigten Komplikationen in der eigenen Untersuchung im Vergleich mit der Literatur muss man auch die Indikationseingrenzung angeben. Hier wurden Tiere, die unter Entzündungen des Krongelenkes, Verlust des Kronsaumes und hochgradigen Osteomyelitiden im Bereich des Klauen– und Kronbeines litten, nicht mit einbezogen (4.2.1.). Die Vorteile der in der Untersuchung angewandten Methode waren die Schaffung einer großen Öffnung mit großzügiger Entfernung von nekrotischem Gewebe ohne Vernähen der Wundhöhle. Weiterhin konnte schon zum Zeitpunkt der Operation eine Behandlung der Fesselbeugesehnenscheide erfolgen. DIERSCHKE (1956) stellte 147 Diskussion fest, dass beim Vernähen der Amputationswunde häufig keine Wundheilung per priman eintrat. Auch unserer Meinung nach ist das Vernähen als kritisch anzusehen, da es den operativen bzw. den postoperativen Aufwand erhöht und man häufig in infiziertem Gewebe vernähen muss; weiterhin kann es aufgrund des mangelnden Abflusses zu einem Exsudatstau kommen. Eine gesonderte Komplikation war die bei neun Tieren angesprochene „Hakenbildung“ dorsal an der Krüppelklaue nach Klauenamputation. Hier wurde eine besondere Pflege dieser Klaue nötig. Die Krüppelklaue sollte am Amputationsstumpf eine schützende Funktion übernehmen und sich allmählich an der Lastaufnahme beteiligen (DIRKSEN 2002). Da viele der vorgestellten Tiere in unserer Studie einen sehr flachen Ballen an der Partnerklaue aufwiesen, wirkte sich der Erhalt des Kronsaumes und die daraus resultierende mangelnde Entlastung des Amputationsstumpfes eher nachteilig aus. In diesen Fällen war die Anbringung eines Klotzes erforderlich, was einen zusätzlichen Aufwand darstellte. Auch wir sahen es in Übereinstimmung mit VERMUNT (1983) als nachteilig an, dass die Krüppelklaue post operationem einer regelmäßigen Pflege unterzogen werden muss. Der oben genannte Vorteil der Lastaufnahme durch die Krüppelklaue ist als kritisch zu betrachten. Erst nach einem Jahr kam der verhornte Amputationsstumpf bei den Tieren der eigenen Untersuchung teilweise in Fußung und schien zu einer gewissen Lastaufnahme geeignet. Klauengelenksresektion Nur eins der acht Tiere mit postoperativen Komplikationen nach Klauengelenksresektion zeigte eine Wundheilungsstörung infolge einer Komplikation durch einen Abszess in der Wundhöhle. Zwei Tiere wiesen von der Wundhöhle ausgehende Defekte der Lederhaut und ein weiteres Tier 90 Tage post operationem einen subkutanen Abszess am Kronsaum (Tab. 21) auf. Eine nach 28 Tagen auftretende Tendovaginitis purulenta deutete sich schon 14 Tage früher bei der sonographischen Untersuchung an (3.2.12.2.). Deswegen wäre bei Verschlechterung der Lahmheit oder der Phlegmone eventuell sogar postoperativ routinemäßig eine sonographische Kontrolluntersuchung der Sehnenscheide angezeigt. So könnten Entzündungen frühzeitig diagnostiziert und ein Übergreifen auf andere Strukturen verhindert werden. Zur Vorbeugung dieser postoperativen Komplikation wurde in jedem Fall zur Operation 148 Diskussion die Beugesehnenscheide eröffnet, um Abfluss zu schaffen bzw. die Sehnenscheide zu behandeln. Da 94,2 % aller Tiere zum Zeitpunkt der Operation eine Tendovaginitis aufwiesen, scheint dieses Vorgehen auch sinnvoll. MERKENS (1977), GREENOUGH und FERGUSON (1985) und FERGUSON (1997) eröffneten die Sehnenscheide nicht. Dies erhöht unserer Meinung nach den diagnostischen Aufwand und beschränkt die Indikation auf Tiere, bei denen die Sehnenscheide nicht entzündlich verändert ist. In anderen Untersuchungen wurden ebenfalls als postoperative Komplikationen Tendovaginitiden der Fesselbeugesehnenscheide genannt. Weiterhin traten Fesselgelenksentzündungen, Kronsaumabszesse, Ostoemyelitiden des Klauenbeines und Phlegmonen auf (WESTHUES u. BREUER 1964a; FRITSCH 1966; MAROLT 1966; MERKENS 1977; NUSS 1988). Der verhältnismäßig geringe Anteil von schweren postoperativen Komplikationen bei den Tieren nach Klauengelenksresektion in unserer Studie zeigt, dass die Operationsmethode der gestellten Indikation angemessen war. Eine besondere postoperative Komplikation nach Klauengelenksresektion war bei drei Tieren die Umformung der gesunden Partnerklaue (Abb. 31). In keiner anderen Untersuchung wurde von der Ausbildung einer solchen Umformungsklaue berichtet. Hier wäre zu überlegen, inwieweit die bei Rehe auftretenden degenerativen Veränderungen in der Verbindung zwischen Lederhaut und Klauenhorn (LISCHER u. OSSENT 1994) dieser Umformung Vorschub leisten. Die gelockerte Verbindung zwischen Hornschuh und Klauenbein in Kombination mit dem nach abaxial und dorsal gerichteten Zug der Kippklauenprophylaxe könnten dieses fehlerhafte Hornwachstum hervorgerufen haben. Zu bestätigen scheint sich diese Vermutung in der Tatsache, dass das Klauenbein in seiner Form regelrecht geblieben war, d. h. die Umbauprozesse nur auf den hornbildenden Teil der Klaue beschränkt blieben. Durch regelmäßige Klauenpflege und das Anbringen eines weit nach axial reichenden Klotzes konnte wieder eine normale Klauenform erreicht werden. Zur Verhinderung der Ausbildung dieser Umformung wäre zu überlegen, ob man den Klotz zum Zeitpunkt der Operation bereits weiter nach axial setzt, um so dem abaxialen Zug der Kippklauenprophylaxe entgegenzuwirken. Eine gesonderte postoperative Komplikation war die Ausbildung einer Furche im Ballenhorn der operierten Klaue bei 34,6 % der Tiere (Abb. 30). Diese musste bei der 149 Diskussion Klauenpflege besonders beachtet werden. Die Furche entstand trotz der Schonung des Kronsaumes während des chirurgischen Eingriffes. Auch MAROLT (1966) und NUSS (1988) beschrieben nach Klauengelenksresektion eine Rinnen– bzw. Furchenbildung im Ballenhorn, hier allerdings ohne Schonung des Kronsaumes. Diese Rinne scheint sich also unabhängig von der Operationsmethode auszubilden. Bei den eigenen Untersuchungen wurden keine nachträglichen Amputationen infolge von Komplikationen im Heilungsverlauf vorgenommen. Im Gegensatz hierzu musste NUSS (1988) bei 2,1 % der Tiere nach Klauengelenksresektion nachträglich eine Klauenamputation vornehmen. Auch bei anderen radikal chirurgischen, klauenerhaltenden Maßnahmen wie der Klauensesambeinresektion mussten post operationem bei ASSMUS (1964) 8 %, bei SCHERLE (1970) 14 % und bei ZIFFER (1980) 9,7 % der Tiere Klauen nachamputiert werden. Diese Zahlen sprechen dafür, dass bei der Klauensesambeinresektion nicht genug infiziertes Gewebe entfernt werden konnte oder die Indikationen für diesen Eingriff zu hoch gesteckt wurden. Für FRITSCH (1966) kommt eine alleinige Sesambeinresektion nicht in Betracht, da das Klauengelenk nach dieser in weiter Front offen liegt und es dort zu einer Infektion kommen kann. Laut NUSS (1988) können sich in den Nischen des dorsalen Recessus des Klauengelenkes bei einer Sesambeinresektion Erreger halten und vermehren. Da eine Klauengelenksentzündung im Frühstadium schwer zu diagnostizieren ist, schlägt er im Verdachtsfall immer eine Resektion des Gelenkes vor. Das Fehlen von nötigen Nachamputationen in der eigenen Untersuchung zeigt, dass innerhalb der gesteckten Indikation im Zuge der Klauengelenksresektion in jedem Fall genug Gewebe entfernt werden konnte. NUSS (1988), der eine ähnliche Methode anwandte, schien eine größere Indikationsspanne angewandt zu haben. 4.3.3. Erneute Klauenerkrankungen post operationem Als gesonderte postoperative Komplikation wurden die erneuten Klauenerkrankungen betrachtet. Hier wurden die Gegengliedmaßen und die betroffenen Gliedmaßen getrennt untersucht. Dabei lag das Augenmerk auf den Lederhautdefekten, da diese meist infolge von Überlastschäden entstehen. 150 Diskussion Die Gegengliedmaße erkrankte innerhalb des ersten Jahres post operationem bei Tieren nach Klauengelenksresektion signifikant häufiger erneut an Lederhautdefekten als bei Tieren nach Klauenamputation. Besonders in der Zeit 28 bis 90 Tage post operationem konzentrierten sich die erneuten Erkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion, während derartige Defekte bei Tieren nach Klauenamputation über das ganze Jahr verteilt waren (Tab. 29, Abb. 32). Diese Tatsache spricht für eine vermehrte Überbelastung der Gegengliedmaße infolge länger bestehender Lahmheit der betroffenen Gliedmaße bei Tieren nach Klauengelenksresektion. Tiere nach Klauenamputation, welche post operationem schneller eine Besserung des Lahmheitsgrades zeigten (4.3.6.), hatten nicht eine derartige Häufung von überlastungsbedingten Defekten an der Gegengliedmaße. Acht Tiere (30,8 %) nach Klauenamputation zeigten hauptsächlich innerhalb eines Jahres (n=6) post operationem Lederhautdefekte an der Partnerklaue (Tab. 30, Abb. 32). Die zwei Tiere mit perforierenden Defekten gingen infolge dieser Erkrankung direkt ab. Die anderen Tiere (n=6) konnten nur mit hohem Behandlungsaufwand (4,5 VW) geheilt werden. Hier stellt sich die Frage, inwieweit dieser Behandlungsaufwand wirtschaftlich zu rechtfertigen ist. Auch DIETZ und PRIETZ (1968), MIETH und RITTER (1968) und KOFLER (1988) beschrieben eine Überlastung bzw. Defekte an der Partnerklaue. Gerade bei Tieren nach Klauenamputation kommt der Gesundheit der Partnerklaue eine besondere Bedeutung zu, da sie im Gegensatz zu den Tieren nach Klauengelenksresektion alleine die komplette Last einer Hintergliedmaße tragen muss. Die Partnerklaue erkrankte bei Tieren nach Klauengelenksresektion in der eigenen Untersuchung nur in einem Fall (200 Tage post operationem) (Tab. 31). Ähnliche Ergebnisse beschrieben auch WESTHUES und BREUER (1964a). Im Gegensatz dazu kam es bei NUSS (1988) bei 8,2 % der Tiere als postoperative Komplikation zu einem überlastungsbedingten Sohlengeschwür der Partnerklaue. Hier wurde das Aufbringen von zu kurzen Eisen bzw. Klötzen bzw. unerkannte latent vorhandene Schädigungen der Klaue als Ursachen vermutet. Auch FUNK (1976) vermutete als postoperative Komplikation überlastungsbedingte Geschwüre unter dem Klaueneisen der Partnerklaue. Die niedrige Erkrankungsrate der Partnerklaue in der eigenen Untersuchung resultiert sicher aus dem restriktiven Anbringen von Klötzen. War die 151 Diskussion Partnerklaue zur Zeit der Operation geringgradig druckempfindlich wurde solange auf das Anbringen von Klötzen verzichtet, bis unseres Erachtens nach die Lastaufnahme möglich war. Weiterhin wurde auf eine ausreichende Größe der speziell angefertigten Klötze (4.3.4.) geachtet. Bei späteren Nachkontrollen zeigte NUSS (1988), dass 32,3 % aller Klauenerkrankungen an der Partnerklaue auftraten. Als Ursache sieht er eine Überlastung der Klaue, da sich bei 70 % der Tiere eine nicht mit in die Belastung genommene Kippklaue ausgebildet hatte. Die betroffene Klaue erkrankte bei Tieren nach Klauengelenksresektion in 12 Fällen erneut an der Lederhaut (Tab. 31, Abb. 32). Laut NUSS (1988) war die operierte Klaue nur bei 2,8 % der Tiere erkrankt. In der eigenen Untersuchung traten die Defekte nach 90 bis 270 Tagen post operationem auf, also erst wenn sich die betroffene Klaue nach der Klotzabnahme an der Lastaufnahme beteiligte und die Wundhöhle der Operationswunde komplett überhornt war. Das erneute Auftreten von Sohlengeschwüren an der betroffenen Klaue zeigt, dass bei diesen Klauen eine Lastaufnahme stattfand. Als Ursachen für diese Defekte kann die Bildung von noch nicht belastungsfähigem Horn bzw. das Fehlen des stoßbrechenden Ballenpolsters nach der Operation angesehen werden. Weiterhin kann auch die suboptimale Druckverteilung infolge der unphysiologischen Lastaufnahme während des Bewegungsablaufes nach Durchtrennung der tiefen Beugesehne diese Defekte zur Folge haben. Allerdings schien die Kippklauenbildung keinen Einfluss auf die Ausbildung dieser Defekte zu haben. Hier zeigten sich bei Tieren mit und ohne Kippklaue Erkrankungen an der operierte Klaue. 4.3.4. Kippklauenbildung und Ankylose des Klauengelenkes post operationem Bei instabilem, passiv leicht beweglichem Klauengelenk und fehlendem aktiven Zug der tiefen Beugesehne wurde von einer so genannten „kippelnden Klaue“ gesprochen. Von einer Kippklaue sprachen wir, wenn sich die Klauenspitze vom Boden abhob und das Tier bei gerader Gliedmaße vor allem im Ballenbereich fußte. Hier war das Klauengelenk passiv nicht mehr oder kaum noch beweglich, weil es knöchern ankylosiert bzw. bindegewebig straff durchbaut war. Bei beiden Klauenformen kam es zu einer suboptimalen Lastaufnahme. 152 Diskussion Die Kippklauenbildung sollte durch eine Kippklauenprophylaxe verhindert werden. Hier waren die Anforderungen für uns leichte Anbringung bzw. Entfernung ohne Schädigung der Klauen, wenig zusätzlicher Material- bzw. Zeitaufwand und lange Haltbarkeit. Dem schien die Methode nach CLEMENTE (1986) am ehesten zu entsprechen. Sie wurde weiter modifiziert, indem die Rinne in der Sohlenfläche auch abaxial fortgesetzt und gesamthaft mit Technovit® verschlossen wurde (Abb. 10–12). Dies sollte ein Durchscheuern der Binde beim Aufstehen und Laufen verhindern. Nicht so effektiv war diese Art der Kippklauenprophylaxe bei den Tieren, wo aufgrund der Druckempfindlichkeit unter der Partnerklaue anfänglich ein Anbringen des Klotzes nicht möglich war. Eine Kippklauenprophylaxe mit Doppelfedereisen (NUSS 1988) wäre in diesen Fällen alternativ nicht möglich gewesen, da auch diese das Anbringen eines Klotzes voraussetzt. Die Methode nach PATSAAMA (1955) war laut CLEMENTE (1965) und NUSS (1988), sowie nach eigenen Erfahrungen nicht haltbar genug oder führte oft zu Verletzungen der Lederhaut. Aufgrund der mangelnden Größe bzw. Dicke der handelsüblichen Klötze wurden von uns Holzklötze mit neuen Maßen angefertigt (3.1.4.4.). Diese dickeren Klötze ermöglichten die Erhaltung der Stabilität nach dem Einfräsen der Rinne in die Sohlenfläche des Klotzes. Weiterhin war trotz der Flexionsstellung der operierten Klaue durch die Kippklauenprophylaxe eine Entlastung dieser gewährleistet. Alle 26 Tiere unserer Untersuchung hatten in der Zeit zwischen dem 28. und 90. Tag post operationem die Kippklauenprophylaxe aufgrund eines verlorenen Klotzes eingebüßt. Das zeigte, dass diese Art der Kippklauenprophylaxe nicht uneingeschränkt haltbar war. Die kippelnde Klaue trat vor allem anfänglich nach der Operation auf. Da 90 Tage nach der Operation das Klauengelenk in jedem Fall noch instabil war, erachten wir eine konkrete Aussage zur Ausbildung einer Kippklaue erst nach 180 Tagen als sinnvoll. In der eigenen Untersuchung zeigten trotz oben beschriebener Kippklauenprophylaxe nach 180 Tagen 52,9 % der noch 17 lebenden Tiere und in der Zeit von 300–660 Tagen 20 % der zehn Tiere eine Kippklaue bzw. eine kippelnde Klaue (3.2.14.). Ähnliche Ergebnisse beschrieben WESTHUES und BREUER (1964a), FRITSCH (1966), MAROLT (1966), FUNK (1976) und NUSS (1988), die ebenfalls trotz Kippklauenprophylaxe zu unterschiedlichen Zeiten post operationem eine Kippklauenbildung nachwiesen. 153 Diskussion Auffällig war, dass sich bei drei Tieren in der eigenen Untersuchung die Kippklaue nach 180 Tagen zurückbildete. Dies könnte durch eine zunehmende bindegewebige und knöcherne Stabilität der Klaue erklärt werden. Da sowohl in der eigenen Untersuchung, als auch in der Literatur trotz Kippklauenprophylaxe die Ausbildung einer Kippklaue beobachtet wurde, müssten Überlegungen angestellt werden, ob auf das Anbringen einer Prophylaxe nicht grundsätzlich verzichtet werden kann. Da unter anderem durch eine knöcherne Durchbauung eine Stabilität der Klaue erreicht wurde, stand die Ankylose des Klauengelenkes in enger Beziehung zu der postoperativen Klauenstellung. Nach 90 Tagen zeigte sich kein Klauengelenk röntgenologisch durchbaut. Nach 180 Tagen hatten nur zwei der 17 Tiere ein vollständig, knöchern durchbautes Klauengelenk. Nach 300–660 Tagen war nur bei einem von fünf der noch für eine Untersuchung zur Verfügung stehenden Tiere das Klauengelenk vollständig, knöchern durchbaut (3.2.12.1.). GRIGORESCU (1971) konnte bei Tieren nach Klauengelenksresektion bis neun Monate post operationem nur eine fibrös–knorpelige Ankylose nachweisen. FUNK (1976) konnte in älteren Fällen ohne Angabe eines genauen Zeitraumes eine Ancylosis ossea des Klauengelenkes nachweisen. NUSS (1988) hingegen fand bei 89,1 % der Tiere, die sich im Zeitraum über 297 Tage post operationem befanden, eine knöcherne Ankylose. Die Zeit der Durchbauung liegt nach Meinung dieses Autors zwischen sieben und zwölf Monaten post operationem. Die niedrige Durchbauungsrate nach 180 Tagen post operationem in der eigenen Untersuchung stimmt mit den Beobachtungen von NUSS (1988) überein, bei dem die knöcherne Durchbauung erst nach sieben Monaten erkennbar war. Ein Vergleich mit anderen Autoren fällt schwer, da hier nur ungenaue Angaben vorliegen. Die Ergebnisse der eigenen Untersuchung zu späteren Zeitpunkten post operationem zeigten sich allerdings abweichend zu denen der Arbeit von NUSS (1988). Hier stimmen die eigenen Beobachtungen eher mit denen von GRIGORESCU (1971) überein. Die bei vielen Tieren ungenügende Ankylose des Klauengelenkes lässt sich durch die mangelhafte Ruhigstellung bzw. Belastung des Gelenkes post operationem erklären. Durch eine dauernde Ruhigstellung, wie es bei den größeren Gelenken nach Arthrodese bspw. durch Anlegen eines Castes angestrebt wird (STARKE et. al. 2004), könnte man dies vielleicht erreichen. 154 Diskussion 4.3.5. Anzahl der Verbandswechsel post operationem In der eigenen Untersuchung wurde Wert darauf gelegt, dass alle Kontrollen und Verbandswechsel bis 180 Tage post operationem von uns selbst in der Klinik bzw. im Bestand durchgeführt wurden. Zum einen wurde dadurch erreicht, dass die Versorgung bei allen Tieren immer nach dem gleichen Schema erfolgte, und zum anderen unterlagen so die Tiere einer besseren Kontrolle. Die bei den Tieren notwendigen Verbandswechsel sollten als Maß für den postoperativen Behandlungsaufwand betrachtet werden. Sie wurden nach ihren Ursachen eingeteilt, um sie differenziert auswerten zu können. Die Anzahl der Verbandswechsel die bis zur Abheilung der Operationswunde benötigt wurden lag in beiden Gruppen bei drei. Hier kamen bei den Tieren nach Klauengelenksresektion die Verbandswechsel zum Anlegen der Kippklauenprophylaxe und Anbringen des Klotzes bei Verlust hinzu. Durch diese zusätzlichen Verbandswechsel kam es zu einem signifikant höheren Behandlungsaufwand bei „normalem“ Heilungsverlauf nach Klauengelenksresektion, der sich aus der Operationsmethode und der spezifischen Nachversorgung ergab (Tab. 32). Auch die durchschnittliche Anzahl der gesamten Verbandswechsel innerhalb der ersten 360 Tage post operationem war bei Tieren nach Klauengelenksresektion (n=6) signifikant höher als bei Tieren nach Klauenamputation (n=3) (Tab. 35). Diese Zahlen ergaben sich aus dem methodisch bedingten Mehraufwand und den häufiger auftretenden erneuten Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion. ZIFFER (1980) benötigte 2,6 Verbandswechsel und KOFLER (1988) 6,2 Verbandswechsel nach Klauenamputation. NUSS (1988) führte nach Klauengelenksresektion 4,2 Verbandswechsel durch. Hier können kaum Vergleiche untereinander oder mit den eigenen Untersuchungen gezogen werden, da die Untersuchungsbedingungen sehr unterschiedlich sind. Manche Autoren führten Verbandswechsel bis zur vollständigen Abheilung selbst durch, andere überließen die Nachversorgung den jeweiligen Bestandstierärzten. Hierdurch erklärt sich die schwankende Anzahl an Verbandswechseln in der Literatur. 155 Diskussion 4.3.6. Lahmheitsverlauf post operationem Beim Vergleich des Lahmheitsverlaufes post operationem zeigte sich, dass die Tiere nach Klauengelenksresektion innerhalb der ersten 14 Tage eine signifikant stärkere Lahmheit aufwiesen als die Tiere nach Klauenamputation. Nach 28 Tagen war kein Unterschied im Grad der Lahmheit zwischen den Tieren beider Gruppen nachweisbar. Die Tiere nach Klauengelenksresektion zeigten am ersten Tag post operationem sogar eine signifikant schwerere Lahmheit als vor dem chirurgischen Eingriff (3.2.16.). MERKENS (1977) und JEONG (1993) zeigten nach Klauengelenksresektion bzw. Klauensesambeinresektion im Vergleich zur Klauenamputation ähnliche Ergebnisse wie in der eigenen Untersuchung. NUSS (1988) beschrieb bei Tieren nach Klauengelenksresektion 14 Tage post operationem eine gering– bis mittelgradige Lahmheit. Nach durchschnittlich 38,5 Tagen gingen die Tiere lahmheitsfrei. Nach Klauenamputation zeigte sich auch für den Tierhalter ersichtlich ein schneller Behandlungserfolg; die Tiere gingen alsbald besser. Währenddessen bei den Tieren nach Klauengelenksresektion der für den Besitzer erkennbare Behandlungserfolg auf sich warten ließ. 4.3.7. Milchleistung post operationem Die Milchleistung innerhalb der ersten 14 Tage post operationem stieg bei den Tieren beider Gruppen stetig an. Zwischen den beiden Operationsmethoden gab es keine Unterschiede (3.2.17.). MERKENS (1977) zeigte, dass bei Kühen nach Klauengelenksresektion die Milchproduktion langsamer als bei Tieren nach Klauenamputation wieder zu ihrer vorherigen Leistung zurückkehrte. Bei der nachgewiesenen längeren und schwereren Lahmheit und somit den größeren Schmerzen nach Klauengelenksresektion wären ähnliche Milchleistungsdaten in den eigenen Untersuchungen wie bei MERKENS (1977) zu erwarten gewesen. Hier scheint sich aber die stärkere Lahmheit nicht so deutlich auf die Milchleistung auszuwirken. Allerdings waren die Tiere in der Klinik in Anbindung aufgestallt und hatten somit keine weiten Wege zum Futter zurückzulegen. 156 Diskussion Die Milchleistung der Tiere nach dem Rückgang in den Bestand wurde ebenfalls untersucht. Hier verglich man die Leistung der schon laufenden Laktation oder bei zum Zeitpunkt der Operation trockenstehenden Tieren bzw. im letzten Drittel der Laktation befindlichen Tiere die Leistung der folgenden Laktation mit der durchschnittlichen Leistung des jeweiligen Bestandes. Es wurde kein Vergleich zu der vorhergehenden Laktation gezogen wie bei den unten erwähnten Autoren, da in dieser die Milchleistung aufgrund der länger dauernden Erkrankung schon gemindert sein konnte. Hier sollte die durchschnittliche Milchleistung des Bestandes einen konstanteren Vergleichsparameter abgeben. Es sollte geprüft werden, inwieweit sich die Tiere wieder leistungsmäßig und damit wirtschaftlich vertretbar in den Bestand eingliederten. 38,5 % der Tiere lagen unter dem Durchschnitt, 55,8 % der Tiere lagen im Durchschnitt bzw. über dem Durchschnitt der Milchleistung des Bestandes. Über die restlichen Tiere lagen keine Daten vor (3.2.17.). Es gab hier keine Unterschiede zwischen den beiden Operationsmethoden. Andere Autoren gaben ähnliche oder höhere Werte für Tiere nach Klauenamputation bzw. Klauengelenksresektion an (MEYER– BUCHTIEN 1971; FUNK 1976, 1977; GÜLLER u. MARTIG 1977; NUSS 1988). Alle diese Autoren verglichen die Milchleistung post operationem mit den bisherigen Leistungen des Tieres. Aus diesem Grund sind diese Zahlen schwer mit denen der eigenen Untersuchung in Beziehung zu setzen. Es wird aber ersichtlich, dass alle laktierenden Tiere innerhalb der ersten Tage post operationem ihre Milchleistung steigerten und mehr als die Hälfte der Tiere unabhängig von der Operationsmethode wieder eine für den Bestand wirtschaftliche Milchleistung erreichten. 4.3.8. Abkalbungen post operationem Nach der Operation wurden 15,4 % der Tiere erneut tragend und kalbten ab (Klauenamputation n=3 / Klauengelenksresektion n=5). Kein Tier kalbte ein zweites Mal post operationem ab. Es gab bei diesem Parameter keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Operationsmethoden (3.2.18.). Im Gegensatz hierzu kalbten nach Klauenamputation laut MEYER–BUCHTIEN (1971) 28,6 % der Tiere erneut ab, bei FUNK (1977) wurden 55 % der Tiere erneut tragend. Nach Klauengelenksresek- 157 Diskussion tion wurden bei FUNK (1976) 80 % der Tiere erneut tragend, und laut NUSS (1988) wurden 45,5 % der Tiere erneut tragend und kalbten ab. Die deutlich niedrigere Zahl von erneuten Abkalbungen in der eigenen Untersuchung lässt sich vermutlich durch die hohen Remontierungsraten in den Herkunftsbetrieben der betroffenen Tiere erklären. Bei Abgangsraten von bis zu 40 % werden Tiere, die in den Augen der Besitzer nicht mehr vollwertig erscheinen, wesentlich leichter nicht mehr zur Besamung zugelassen als „vollwertige Tiere“. Weiterhin wird bei vielen Tieren bspw. eine Klauenamputation nur mit dem Ziel durchgeführt, das Tier in einen schlachtfähigen Zustand zu versetzen, tragende Tiere nochmals abkalben zu lassen bzw. frischmelkende Tiere abzumelken. 4.3.9. Verbleib der Tiere post operationem Innerhalb des ersten Jahres post operationem gingen insgesamt 50 % der Tiere zur Verwertung (Klauenamputation 46,2 % / Klauengelenksresektion 53,8 %). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war nicht signifikant (Tab. 36, Abb. 39). Bei MEYER–BUCHTIEN (1971) gingen 75 %, bei FUNK (1977) 58,6 %, bei GÜLLER und MARTIG (1977) 55 %, bei ZIFFER (1980) 59,1 % und bei PEJSA et al. (1993) 31,7 % der Tiere nach Klauenamputation innerhalb des ersten Jahres ab. Bei FUNK (1976) kamen 44,6 % und bei NUSS (1988) 46,6 % der Tiere nach Klauengelenksresektion während des ersten Jahres post operationem zur Verwertung (Tab. 47, grau unterlegt). Bei dem Vergleich zwischen den oben genannten Autoren ergab sich für die Tiere nach Klauengelenksresektion ein leichter Vorteil: innerhalb des ersten Jahres post operationem waren hier noch nicht so viele Tiere abgegangen wie nach Klauenamputation. Dieser Vergleich war allerdings nicht direkt, da die Tiere nicht den gleichen Indikationen unterlagen. Die Überlebensdauer der Tiere der beiden Gruppen der eigenen Untersuchung lag geringfügig unter der von anderen Autoren berichteten Überlebensdauer (Tab. 47, grau unterlegt). Vor allem die Überlebensdauer nach Klauengelenksresektionen in der eigenen Untersuchung wich von den Angaben in der Literatur ab. Zwischen beiden Methoden bestand in den eigenen Untersuchungen kein signifikanter Unterschied. Die bisherigen Vergleiche von Ergebnissen nach Klauengelenksresektion 158 159 Überlebens dauer (Monate) verwertet post operatione m bis (Monate) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 58,6 % 41,4 % 19,5 % 8,5 % 3,6 % k. A. k. A. 22,4 % 21,0 % 4,0 % - - - 75 % k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 12 24 36 48 60 72 <12 >12 >24 >36 >48 >60 >72 k. A. 23,4 % 24,4 % 15,6 k. A. 29,2 % 5,5 88 4 188 FUNK (1977) 6 3 Untersuchungszeitr aum (Jahre) Ø Überlebensdauer / Nutzungsdauer post operationem (Monate) Anzahl Tiere Art der Operation MEYER– BUCHTIE N (1971) ZIFFER (1980) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 55 % - 2,5 % 5% 17,5 % 20 % 55 % k. A. k. A. 16,5 6,5 55 k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 59,1 % - 0,7 % 5,2 % 9,6 % 25,4 % 24,7 % 16,6 % 17,8 % 13,5 4 422 Klauenamputation GÜLLER und MARTIG (1977) k. A. k. A. k. A. k. A. 31,7 % k. A. 31,7 % k. A. k. A. k. A. k. A. 24,4 % 31,7 % k. A. k. A. 20 19 41 PEJSA et al. (1993) k. A. k. A. k. A. k. A. 7,7 % 19,2 % 53,8 % k. A. k. A. 7,6 % 17,9 % 30,7 % 56,4 % 44,6 % k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 21,8 % k. A. 20 10 78 11,5 % 46,2 % NUSS (1988) Eigene Untersuc hung (2004) 0,4 % 2,0 % 6,4 % 18,0 % 30,3 % 53,4 % 46,6 % k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 9,2 % 20,7 % 18 7 251 k. A. k. A. k. A. 7,7 19,2 46,2 53,8 % Abschluss der Untersuch ung 11,5 % 26,9 % 23,1 % 19,2 % 11,5 % 10,9 4 26 Klauengelenkresektion FUNK (1976) Abschluss der Untersuch ung 34,6 % 11,5 % 19,2 % 15,4 % 13,5 4 26 Eigene Untersuc hung (2004) getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes (k. A.=keine Angaben) k. A. k. A. k. A. 7,7 % 19,2 % 50 % 50 % Abschluss der Untersuch ung 11,5 % 30,8 % 17,3 % 19,2 % 13,5 % 12,1 4 52 Beide Eigene Untersuc hung (2004) Tab. 47: Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post operationem Diskussion Diskussion mit Ergebnissen nach Klauenamputation aus der Literatur (FUNK 1976; NUSS 1988), zeigten einen deutlichen Vorteil für die Tiere nach Klauengelenksresektion. Bei diesen Arbeiten über klauenerhaltende Maßnahmen ist es durchaus möglich, dass hier Tiere ausgewählt wurden, bei denen von vornherein eine längere Überlebensdauer angestrebt wurde und sie deshalb der aufwendigeren Behandlung unterzogen wurden. Für die bei allen Tieren niedrigere Überlebensdauer der eigenen Untersuchung ist unserer Meinung nach unter anderem die Preisentwicklung in der Landwirtschaft, die eine kürzere Nutzungsdauer zur Folge hat, verantwortlich. Weiterhin wurden die Einflüsse verschiedener Faktoren wie Alter, Reproduktionsstatus, Aufstallung, Weidehaltung, zusätzliche Klauenerkrankungen und Klauenhornqualität auf die durchschnittliche Überlebensdauer geprüft. Es zeigte sich bei allen Faktoren kein Unterschied zwischen den beiden Operationsmethoden. Der Reproduktionsstatus zum Zeitpunkt der Operation zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebensdauer der Tiere. Allerdings war bei den Tieren nach Klauenamputation die Überlebensdauer bei tragenden Tieren deutlich höher (p = 0,06) als bei nicht tragenden Tieren, während die Werte bei Tieren nach Klauengelenksresektion annähernd gleich waren. Dies zeigt, dass die Halter bei Tieren nach Klauenamputation eher als bei Tieren nach Klauengelenksresektion dazu neigen, sie nach der laufenden Laktation zu verwerten. Hier spielt offenbar die Tatsache mit hinein, dass die Tiere nach Klauenamputation von den Besitzern nicht mehr als vollwertige Tiere angesehen werden. Das Alter der Tiere hatte den erwarteten Einfluss, dass die älteren Tiere eine signifikant kürzere Überlebensdauer als die jungen Tiere aufwiesen. Auffällig war hier die hohe Überlebensdauer bei jungen Tieren nach Klauengelenksresektion (695,5 Tg.), die sich zwar in der Tendenz, aber nicht signifikant von der nach Klauenamputation (424 Tg.) unterschied. Dies zeigt, dass junge Tiere mit einer erhaltenen Klaue durchaus eine höhere Lebenserwartung haben als nach einer Klauenamputation. Bei den verschiedenen Arten der Aufstallung zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Überlebenszeit. FUNK (1976, 1977) gab für Laufställe mit solidem Stallboden bei Tieren nach Klauengelenksresektion und –amputation einen günstigen Einfluss auf die Nutzungsdauer an. In unseren Untersuchungen konnte die land- 160 Diskussion läufige Meinung, dass Tiere nach Klauenamputation grundsätzlich nicht in Laufställen mit Spaltenboden gehalten werden können, nicht bestätigt werden. Auch zwischen Tieren mit und ohne Weidehaltung konnte kein signifikanter Unterschied der Überlebenszeit ausgemacht werden. Im Gegensatz dazu wiesen FUNK (1976, 1977) und NUSS (1988) längere Überlebenszeiten bei Tieren mit Weidegang nach. Zwischen den Tieren mit und ohne Defekt an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation waren keine signifikanten Unterschiede der Überlebensdauer erkennbar. FUNK (1976, 1977) fand sowohl nach Klauenamputation als auch nach Klauengelenksresektion bei zwei oder mehr erkrankten Klauen zum Zeitpunkt der Operation eine deutlich verminderte Überlebensdauer als bei Tieren mit nur einer erkrankten Klaue. Diese zu erwartende geringere Überlebensdauer bei Tieren mit zusätzlichen Defekten hat sich in der eigenen Untersuchung nicht gezeigt. Ein Grund hierfür ist wohl die intensive Versorgung dieser Erkrankungen in der eigenen Untersuchung zum Zeitpunkt der Operation. Die Klauenhornqualität zum Zeitpunkt der Operation hatte keinen signifikanten Einfluss auf die postoperative Überlebensdauer. Bei den Abgangsursachen die Lahmheit (37,4 %) die erste Position ein, gefolgt von Fruchtbarkeit und Euterkrankungen (je 25 %). Bei der Unterteilung der Abgangsursache Lahmheit nahm die Kategorie erneute Klauenerkrankungen die erste Position ein. Es ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Operationsmethoden. MEYER–BUCHTIEN (1971), FUNK (1976, 1977), GÜLLER und MARTIG (1977), ZIFFER (1980) und NUSS (1988) kamen zu ähnlichen Ergebnissen (Tab. 48). Bei den Abgangsursachen der milchleistungsgeprüften Tiere im Bereich der Landwirtschaftskammer Hannover 2003 standen Klauen / Gliedmaßen mit 8,7 % an dritter Stelle nach Unfruchtbarkeit und Eutererkrankungen (LANDWIRTSCHAFTSKAMMER HANNOVER 2003). Zieht man die Abgänge nach Behebung einer linksseitiger Labmagenverlagerung zum Vergleich heran, rangierten die Abgänge infolge von Lahmheit an vierter Stelle nach Eutererkrankungen, Unfruchtbarkeit und schlechter Milchleistung (v. FREITAL 2003). Dies zeigt, dass die Abgänge aufgrund von Lahmheit in einer normalen Rinderpopulation und bei Tieren mit Stoffwechselerkrankungen viel weiter hinten rangieren als bei Tieren, die einer 161 162 28,3 % 1,5 % 5,9 % 23,9 % 5,9 % 7,4 % 3,2 % Sterilität/Fruchtbarkeit Alter Eutererkrankungen Betriebsaufgabe 4,7 % 26,6 % Beschwerden beim Treiben auf schlechten Wegen Sonstiges 13,4 % 1,5 % 13,4 % 5,9 % Leistungsabfall Schlechter Ernährungszustand 35,6 % 22,3 % 7,5 % 8,9 % 7,5 % 7,5 % 12,5 % 17,5 % 50 % 27,5 % 5% 10 % 40 4,4 % 67 22,9 % 22,9 % 188 GÜLLER und MARTIG (1977) Klauenamputation FUNK (1977) Gesamt Abgänge Lahmheit Erkrankungen außerhalb der Zehe Erneute Klauenerkrankungen Beschwerden operierter Fuß Komplikationen bei der Heilung Lahmheit Abgangsursachen Anzahl abgegangener Tiere MEYER– BUCHTIEN (1971) Art des chirurgischen Eingriffes 33,3 % 1,7 % 4,4 % 22,9 % 8,7 % 29 % 10,4 % 8,4 % 10,2 % 345 ZIFFER (1980) 12,5 % 20,8 % 25 % 41,6 % 8,3 % 20,8 % 12,5 % 24 Eigene Untersuch ung (2004) 25 % 1,8 % 1,8 % 16 % 3,5 % 51,8 % 23,2 % 14,3 % 14,3 % 78 NUSS (1988) 22,5 % 4,7 % 23,6 % 2,1 % 47,1 % 17,3 % 9,4 % 20,4 % 191 12,5 % 29,2 % 25 % 33,3 % 8,3 % 20,8 % 4,2 % 24 Eigene Untersuch ung (2004) Klauengelenkresektion FUNK (1976) 12,5 % 25 % 25 % 37,4 % 8,3 % 20,8 % 8,3 % 48 Beide Eigene Untersuch ung (2004) Tab. 48: Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zu den Abgangsursachen post operationem getrennt nach Diskussion Diskussion Klauenamputation bzw. Klauengelenksresektion unterzogen worden sind. Ein Grund ist, dass diese Tiere wahrscheinlich eher als andere Tiere erneute Klauenprobleme entwickeln. Dies liegt zum einen an der angesprochenen schlechten Klauenhornqualität der Tiere, zum anderen stammten solche Tiere meist aus Beständen, die eine erhöhte Inzidenz an Klauenerkrankungen aufwiesen. Des Weiteren bedürfen diese Tiere einer besonderen Behandlung im Hinblick auf die Klauenpflege post operationem, die sie wohl nicht in jedem Fall nach Beendigung der direkten Betreuung durch die Klinik genossen haben. Berücksichtigen sollte man, dass die Halter bei diesen Tieren auf das Thema „Klauenerkrankungen“ sensibilisiert sind, und dadurch bei erneuten Problemen in dieser Richtung viel eher dazu neigen, das Tier zur Verwertung zu geben. Ein besonders zu beachtender Punkt sind die acht Tiere nach Klauenamputation, die post operationem Defekte unter der Partnerklaue entwickelt hatten. Zwei dieser Tiere gingen direkt infolge des perforierenden Defektes unter der Partnerklaue ab, führten also zum Totalausfall. Die restlichen sechs Tiere konnten nur mit hohem wirtschaftlichem Aufwand geheilt werden. Unter Praxisbedingungen hätte diese Erkrankung zur sofortigen Verwertung des Tieres geführt. Betrachtet man die Überlebenszeiten und die Abgangsursachen unter diesem Aspekt, verschiebt sich das Verhältnis zugunsten der Tiere nach Klauengelenksresektion. 4.4. Zusammenfassende Schlüsse Wichtig bei dieser randomisierten, prospektiven Untersuchung war, dass die Tiere beider Gruppen vergleichbare Schweregrade der Klauenerkrankungen aufwiesen. Nur so konnte eine Vergleichbarkeit der beiden Methoden erreicht werden. Weiterhin konnte durch die lange andauernde Überwachung der einzelnen Tiere die Entwicklung, der Behandlungsaufwand und die erneuten Erkrankungen gut verfolgt und dokumentiert werden. Kritisch war bei dieser Untersuchung, dass die tatsächliche Überlebensdauer post operationem keine Aussage über eine mögliche Überlebensdauer trifft. Verantwortlich hierfür zeigten sich die verschiedenen Einflüsse, denen die Tiere nach der Rückkehr in den Bestand unterlagen und die unabhängig von der Operationsmethode 163 Diskussion sind. Wollte man sie ausschalten, müssten die Tiere alle aus einem Bestand stammen bzw. nach der Operation gleich aufgestallt werden. Durch das randomisierte Verfahren wurde aber erreicht, dass diese Einflüsse zufällig und gleichmäßig auf beide Gruppen verteilt wurden. Die Methode der Klauengelenksresektion war in der Durchführung aufwendiger als die Klauenamputation, da mehr Geräte (z. B. Fräse) benötigt wurden. Auch die postoperative Versorgung zeigte sich durch die höhere Anzahl an benötigten Verbandswechseln bei Tieren nach Klauengelenksresektion aufwendiger als bei Tieren nach Klauenamputation. Die Methode der Kippklauenprophylaxe zeigte Defizite in der Dauer der Haltbarkeit und bei Tieren, bei denen das Anbringen von Klötzen nicht möglich war. Des Weiteren konnte eine Kippklauenbildung trotz Prophylaxe nicht immer verhindert werden. Die Ankylose des Klauengelenkes trat nur bei drei Tieren ein. Hier sollten Modifikationen bei der Art der Kippklauenprophylaxe erfolgen; evtl. kann auf eine Prophylaxe grundsätzlich verzichtet werden. Durch die länger andauernde, stärkere Lahmheit entwickelten die Tiere nach Klauengelenksresektion besonders in der Zeit 90 bis 180 Tage post operationem als Überlastschäden mehr Defekte an der Gegengliedmaße als nach Klauenamputation. In dieser Zeit sollte bei diesen Tieren routinemäßig eine erneute Klauenpflege erfolgen, damit neue Defekte frühzeitig entdeckt werden können. Die Partnerklaue machte bei Tieren nach Klauengelenksresektion keine Probleme, hier kam es an der operierten Klaue unabhängig von der Kippklauenbildung zu vermehrten Defekten. Bei Tieren nach Klauenamputation erkrankte häufig die Partnerklaue. Diese Erkrankungen konnten nur mit hohem Behandlungsaufwand geheilt werden. Hier traten die Defekte gehäuft um den 200. Tag post operationem auf, somit sollte vor dieser Zeit routinemäßig eine Klauenpflege erfolgen. Grundsätzlich muss man bei den Tieren beider Gruppen eine vierteljährliche Klauenpflege empfehlen. Die Milchleistung und erneute Abkalbungen post operationem unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen nicht. Die steigenden Milchleistungen und die Eingliederung der Tiere in den Bestandsdurchschnitt sprachen dafür, dass ein operativer Eingriff an sich lohnenswert ist. 164 Diskussion Die Abgänge und Abgangsursachen zeigten ebenfalls keine Unterschiede. Hier sind allerdings die Tiere nach Klauenamputation, die einen Defekt unter der Partnerklaue entwickelten kritisch anzusehen (n=8). Sechs dieser Tiere wurden im Rahmen der Studie aufwendig behandelt und geheilt. Unter normalen Umständen wären diese Tiere wahrscheinlich direkt infolge dieser Erkrankung abgegangen und hätten somit das Gleichgewicht bei den Abgängen zugunsten der Tiere nach Klauengelenksresektion verschoben. Bei Tieren nach Klauengelenksresektion kann man bei schwerwiegenden Erkrankungen der operierten Klaue noch nachamputieren bzw. bei Erkrankungen der Partnerklaue auf der zuvor operierten Klaue einen Klotz anbringen. WESTHUES und BREUER (1964a) raten von einer Klauenamputation ab, da die Partnerklaue einem erheblichen Krankheitsrisiko ausgesetzt ist. MERKENS (1976) macht die Behandlung von der weiteren Bestimmung der Kuh abhängig. Bei Tieren, die noch länger gehalten werden sollen und deren Besitzer willens sind, die aufwendigere Nachbehandlung zu tragen, empfiehlt er eine Klauengelenksresektion. FUNK (1977) empfiehlt bei dem Ziel, das Tier in nächster Zeit wirtschaftlich zu verwerten, die Klauenamputation. Laut NUSS (1988) deckt die nachgewiesene längere Nutzungsdauer der Tiere nach Klauengelenksresektion den erhöhten apparativen Aufwand und die längere Nachbehandlung. Aufgrund dessen empfiehlt er die Klauengelenksresektion. Den deutlichen Vorteil der längeren Überlebensdauer nach Klauengelenksresektion in der Literatur (FUNK 1976; NUSS 1988) konnte in der eigenen Untersuchung nicht nachgewiesen werden. Der deutliche Mehraufwand bei einer Klauengelenksresektion kann also als Routineeingriff für die Nutztierpraxis weder durch eine bessere postoperative Leistung noch durch eine längere Überlebensdauer ausgeglichen werden. Allerdings hatte eine erneute Erkrankung der betroffenen Gliedmaße bei Tieren nach Klauengelenksresektion keinen Totalausfall wie bei Tieren nach Klauenamputation zur Folge. Deswegen kann man dem Besitzer bei jungen, wertvollen Tieren, die einen vermehrten Behandlungsaufwand rechtfertigen, eine Klauengelenksresektion empfehlen. 165 Zusammenfassung 5. ZUSAMMENFASSUNG Maike Heppelmann: Eitrige Klauengelenksentzündung beim Rind: Vergleich des Heilungsverlaufes nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang und nach hoher Klauenamputation Ziel dieser Arbeit war es, in einer randomisierten, prospektiven Studie die Klauengelenksresektion als klauenerhaltene Maßnahme mit der Klauenamputation bei Kühen mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurden 52 Patienten der Klinik für Rinder der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, die an einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes der Hintergliedmaße erkrankt waren, in die Studie aufgenommen. Randomisiert wurde bei einer Hälfte der Tiere eine Amputation der Klaue als eine Exartikulation im Krongelenk unter Erhaltung des Kronsaumes durchgeführt. Die andere Hälfte der Tiere wurde einer Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang und Resektion des distalen Sesambeines unterzogen. Hier wurde die operierte Klaue durch einen Klotz entlastet und eine Kippklauenprophylaxe nach CLEMENTE (1986) angelegt. Zur Diagnose der purulenten Arthritis des Klauengelenkes wurde neben einer klinischen auch eine röntgenologische Untersuchung durchgeführt. Die röntgenologische Untersuchung war vor allem wichtig, um das Ausmaß der knöchernen Veränderungen abschätzen zu können. Die sonographische Untersuchung wurde als zusätzliches Hilfsmittel bei der Diagnostik eingesetzt. Hierbei lag das Augenmerk auf Veränderungen im Bereich der Fesselbeugesehnenscheide. Einen komplikationslosen postoperativen Heilungsverlauf zeigten insgesamt 38 der 52 Tiere (73,1 %). Dieser war bei Tieren nach Klauengelenksresektion 28 Tage post operationem signifikant weiter fortgeschritten als bei Tieren nach Klauenamputation. Sechs Tiere nach Klauenamputation und acht Tiere nach Klauengelenksresektion zeigten postoperative Komplikationen unterschiedlicher Art. Alle Komplikationen konnten geheilt werden. 166 Zusammenfassung Erneute Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße innerhalb von 360 Tagen post operationem traten bei Tieren nach Klauengelenksresektion signifikant häufiger als bei Tieren nach Klauenamputation auf. Hier wird ein Überlastschaden durch die länger andauernde Lahmheit bei Tieren nach Klauengelenksresektion angenommen. Bis zum 28. Tag post operationem zeigten die Tiere nach Klauengelenksresektion einen signifikant höheren Lahmheitsgrad als die Tiere nach Klauenamputation. Die Partnerklaue erkrankte bei Tieren nach Klauenamputation in acht Fällen. Hiervon gingen zwei Tiere direkt infolge dieser Erkrankung ab. Die restlichen Tiere konnten nur mit hohem, wirtschaftlich fraglichem Aufwand geheilt werden. Bei Tieren nach Klauengelenksresektion erkrankte die Partnerklaue nur in einem Fall. Hier stellte die operierte Klaue das Problem dar, sie erkrankte in zwölf Fällen. Als Ursache wurden Fehlbelastungen der operierten Klauen und das Fehlen des stoßbrechenden Ballenpolsters vermutet. Nach 180 Tagen zeigten 52,9 %, nach 300–660 Tagen 20 % der Tiere nach Klauengelenksresektion trotz Kippklauenprophylaxe eine Kippklaue an der operierten Klaue. Insgesamt zeigten nur drei der Tiere eine vollständige knöcherne Ankylose des Klauengelenkes nach Klauengelenksresektion. Der postoperative Aufwand bei Tieren nach Klauengelenksresektion war höher als bei Tieren nach Klauenamputation. In den ersten 360 Tagen post operationem benötigten die Tiere nach Klauengelenksresektion signifikant mehr Verbandswechsel. Die postoperative Milchleistung und die Anzahl erneuter Abkalbungen der mittels Klauenamputation bzw. Klauengelenksresektion behandelten Kühe war statistisch nicht absicherbar unterschiedlich. Die Abgänge innerhalb der ersten 360 Tage post operationem (Klauenamputation 46,2 % / Klauengelenksresektion 53,8 %) waren zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Verschiedene Faktoren wie Alter, Reproduktionsstatus, Aufstallung, Weidehaltung, zusätzliche Klauenerkrankungen und Klauenhornqualität hatten keinen Einfluss auf die durchschnittliche Überlebensdauer. Der größere intra– und postoperative Aufwand bei Tieren nach Klauengelenksresektion kann nicht durch eine längere Nutzungsdauer dieser Tiere ausgeglichen werden. Allerdings ist die häufige Erkrankung der Partnerklaue bei Tieren nach Klauenamputation kritisch zu betrachten, da dies meist zum Abgang des Tieres führt. Bei jungen, 167 Zusammenfassung wertvollen Tieren, die einen erhöhten Aufwand rechtfertigen, wäre demnach eine Klauengelenksresektion zu empfehlen. 168 Summary 6. SUMMARY Maike Heppelmann: Septic arthritis of the coffin joint in cattle: Comparison of the healing process following resection of the coffin joint through plantar approach and after high digital amputation In a randomised prospective study, it has been the aim of this thesis to compare resection of the coffin joint as a means to retain the claw with amputation of the claw in cattle affected with purulent arthritis of the coffin joint. The study was undertaken among 52 patients of the Clinic for Cattle Diseases, Foundation School of Veterinary Medicine, Hannover, which were diagnosed with purulent arthritis of the coffin joints of the hind limbs. On a randomised basis, one half of the animals had one of their claws amputated as an exarticulation in the pastern joint with preservation of the coronary groove. The other half of the animals underwent a resection of the coffin joint through plantar approach and a resection of the distal sesamoid bone. Here the strain was taken off the operated claw via a wooden block fixed under the healthy claw, further a tipping claw prevention according to CLEMENTE (1986) was done. To diagnose purulent arthritis of the coffin joint, both clinical and radiological examinations were necessary. The radiological examination was especially important to determine the extent of osseus changes. As an additional diagnostic aid a sonographic examination was used in order to detect changes of the common synovial sheath of flexor tendons. The postoperative healing process was free of complications in 38 of the 52 animals (73,1 %). 28 days post operationem, healing was significantly advanced in animals with resection of the coffin joint as compared to animals after amputation of the claw. Six animals with claw amputation and eight animals with coffin joint resection showed postoperative complications of different kinds. All complications were cured. 169 Summary Within 360 days post operationem, animals with coffin joint resection showed significantly more new claw diseases of the other limb than animals with claw amputation. Here the probable reason is that animals go lame for a longer time after coffin joint resection and therefore overwork the other limb. Until day 28 post operationem, animals with coffin joint resection showed a significantly higher degree of lameness than animals after claw amputation. In eight cases of animals with claw amputation, the partner claw became damaged. Of these, two animals were culled due to this disease. The others were able to be cured, but only with high and economically questionable expenditure. There was just one case where the partner claw became diseased among animals with coffin joint resection. Here the operated claw was the problem with twelve cases of infection. Reasons suggested were faulty strain on the operated claw and the missing shock absorbent pad cushion. After 180 days, 52,9 % and after 300 to 660 days, 20 % of the animals with coffin joint resection showed tipping claws on the operated ones despite tipping claw prophylaxis. In total, after coffin joint resection only three animals showed complete osseus ankylosis of the coffin joint. For animals with coffin joint resection, postoperative expenditure was higher than for animals after claw amputation. Animals after coffin joint resection needed significantly more changing of bandages during the first 360 days post operationem. Postoperative milk yield and the number of new calvings did not show any statistically provable difference between coffin joint resection and claw amputation. During the first 360 days post operationem, cullings did not significantly differ between the two groups (coffin joint resection 53,8 %; digital amputation 46,2 %). Various factors such as age, reproductive status, stabling, pasturing, additional claw diseases, and quality of claw horn did not show any influence on the average life span. The higher intra- and postoperative expenditure for cattle with resection of the coffin joint cannot be compensated for by a longer life span of these animals. Yet a problematic point is that among animals with claw amputation the partner claw becomes more frequently diseased. This often leads to culling of the animal. Thus for young valuable cattle, which justify higher expenditure, a coffin joint resection should be recommended. 170 Literaturverzeichnis 7. LITERATURVERZEICHNIS AID (1980): Bei Kühen ist Unfruchtbarkeit Hauptabgangsursache. Tierärztl. Umsch. 35, 866 ANTALOVSKY, A. (1965): Technika mistni nitrozilni anestezie na distalnich castech koncetin u skotu (Technik der intravenösen lokalen Schmerzausschaltung im distalen Gliedmaßenbereich beim Rind). Vet. med. (Prag) 7, 413-420 ARKINS, S. 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Nutzungsdauer post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 56 Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im dorsalen (d) Bereich der Zehe, von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden 63 Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im plantaren (p) Bereich der Zehe, von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden 63 Klinische, röntgenologische, sonographische und operationsbezogene Befunde, die bei Tieren (n=52) der Studie für die Diagnosestellung herangezogen wurden mit den entsprechenden Diagnosen 73 Übersicht der Untersuchungsintervalle mit jeweils durchgeführten Maßnahmen bei den in die Studie einbezogenen Patienten (n=52) 74 Verteilung der Tiere aus Laufstallhaltung (n=36) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 83 Verteilung der Tiere aus Anbindehaltung (n=16) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 84 Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Weidehaltung unter Berücksichtigung verschiedenen Aufstallungsformen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 84 Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Lokalisation der Klauengelenksentzündung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 85 Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Ursache der Klauengelenksentzündung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 85 194 Tabellenverzeichnis Tab. 13 Tab. 14 Tab. 15 Tab. 16 Tab. 17 Tab. 18 Tab. 19 Tab. 20 Tab. 21 Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Klauenerkrankungen und jeweilige Erkrankungen tiefer gelegener Strukturen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes (A=Amputation / B=Resektion) 88 Verteilung der Tiere mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit Defekten an den Klauen der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation (n=29) nach Art der Klauenerkrankung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 89 Diagnosen und Verteilung der Tiere mit Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen zum Zeitpunkt der Operation (n=6) getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 90 Wundheilungsstadien der Tiere mit komplikationslosem postoperativem Verlauf (n=47) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes bis 28 Tage post operationem beurteilt x 0,5) getrennt anhand durchschnittlicher Wundheilungspunkte ( ~ nach Art des chirurgischen Eingriffes 94 Übersicht über den komplikationslosen postoperativen Wundheilungsverlauf bis 90 Tage post operationem bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 95 Übersicht über Grad der knöchernen Zubildungen und durchschnittliche Größe des Fräskanals bis zum 90. Tag post operationem bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 100 Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und der knöchernen Zubildungen 180 Tage post operationem (n=17) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 103 Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und der knöchernen Zubildungen 300–660 Tage post operationem (n=5) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 103 Übersicht über Art und Zeitpunkt des Auftretens, zusätzlichen Behandlungsaufwand (Verbandswechsel) und Heilungsdauer von postoperativen Komplikationen (exkl. erneute Klauenerkrankungen) bei allen Tieren der Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) 108 195 Tabellenverzeichnis Tab. 22 Tab. 23 Tab. 24 Tab. 25 Tab. 26 Tab. 27 Tab. 28 Tab. 29 Tab. 30 Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem getrennt nach Lokalisation und Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes 111 Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen post operationem getrennt nach Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes 111 Verteilung von Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) mit erneuten Pododermatitiden post operationem bis zum Abschluss der Studie in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität 112 Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=15) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich) 113 Verteilung der Qualität der Pododermatitiden post operationem an der Gegengliedmaße (n=8) und der Partnerklaue (n=8) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation bis zum Abschluss der Studie 114 Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=20) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich) 115 Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden post operationem an der Gegengliedmaße (n=11) und der Partnerklaue (n=12) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion bis zum Abschluss der Studie 116 Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Gegengliedmaße post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 118 Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Partnerklaue post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 119 196 Tabellenverzeichnis Tab. 31 Tab. 32 Tab. 33 Tab. 34 Tab. 35 Tab. 36 Tab. 37 Tab. 38 Tab. 39 Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Pododermatitiden an der operierten Klaue und Zeitpunkt des Auftretens 119 Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes post operationem anhand der durchschnittlichen Anzahl bis zur Abheilung benötigten Verx 0,5) getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bandswechsel ( ~ 124 Durchschnittliche Anzahl der Verbandswechsel ( ~ x 0,5) der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten, therapiewürdigen Klauenerkrankungen bis 360 Tage post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes mit Angabe der Signifikanz zwischen den Gruppen 125 Gesamter Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes innerhalb 360 Tage post operationem anhand der durchschnittlichen Anzahl x 0,5) an einer oder mehreTermine an welchen Verbandswechsel ( ~ ren Klauen nötig waren getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 125 Übersicht statistisch absicherbarer Unterschiede in der Änderung der Lahmheit über die Zeit (0. bis 28. Tag) innerhalb der beiden Gruppen und des Unterschiedes zwischen den Gruppen (Abb. 37) 126 Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 131 x 0,5) in Tagen aller Tiere der Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Reproduktionsstatus zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes 132 x 0,5) in Tagen aller Tiere der Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Alter zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes 133 x 0,5) in Tagen aller Tiere der Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art der Aufstallung post operationem und nach Art des chirurgischen Eingriffes 134 197 Tabellenverzeichnis Tab. 40 Tab. 41 Tab. 42 Tab. 43 Tab. 44 Tab. 45 Tab. 46 Tab. 47 Tab. 48 x 0,5) in Tagen aller Tiere der Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Weidehaltung post operationem und nach Art des chirurgischen Eingriffes 134 x 0,5) in Tagen aller Tiere der Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Defekten an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes 135 x 0,5) in Tagen aller Tiere der Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach der Klauenhornqualität zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes 136 x 0,5) in Tagen der Tiere nach Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~ Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion (n=17) getrennt nach Kippklauenbildung 180 Tage post operationem 136 Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Abgangsursache, sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes 137 Anzahl der infolge Lahmheit abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Kategorien der Abgangsursache Lahmheit, sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes 139 Übersicht der Ursachen der Abgänge durch Euthanasie bzw. Verenden (n=6) bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) 140 Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes (k. A.=keine Angaben) 159 Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zu den Abgangsursachen post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 162 198 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Seite Anatomisches Schema einer lateralen Rinderklaue im Medianschnitt (nach FÖLGER 1906) 21 Schematische Darstellung der Untersuchungsschritte in ihrer zeitlichen Abfolge mit den jeweiligen Befunden, die zur Aufnahme in bzw. zum Ausschluss aus der Studie führten 59 Abb. 3 Scribor zur Kennzeichnung der Röntgenaufnahmen 61 Abb. 4 Dorsolaterale Ansicht einer hinteren Zehe: Absägen der erkrankten Klaue mit der in die Führungsrinne dorsal an der Klaue eingelegten Ließschen Drahtsäge unter Fixation mit einer Klauenzange 67 Plantarodistale Ansicht einer hinteren Zehe nach Absetzten der Klaue unter Erhaltung des Kronsaumes: Exartikulation des mit einer Knochenschraube fixierten Kronbeines im Krongelenk mit dem Lorbeerblattmesser 67 Übersicht der im Zuge einer hohen Klauenamputation entfernten Knochenanteile bzw. Weichteile 67 Abb. 2 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des distalen Sesambeines, des distalen Endes der tiefen Beugesehne und des Ballenpolsters: Anfräsen des Tub. flexorium mit Hilfe der Nutfräse 68 Abb. 8 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des Klauengelenkes: Fräskanal durch das Klauengelenk mit gesunder Klaue durch Klotz erhöht 68 Verwendete Nutfräse der Firma Bosch (6x50 mm) in Luftdruckfräse eingespannt 68 Abb. 9 Abb. 10 Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion mit Verband und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Zug der elastischen Binde über das dorsale Wandhorn der operierten Klaue durch die Rinne in der Sohlenfläche des Klotzes 69 Abb. 11 Ansicht der Sohlenfläche einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion mit Kippklauenprophylaxe und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe mit Verlauf der elastischen Binde durch die Rinne im Klotz 69 Abaxiale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe Rinne und Klotzsohlenfläche mit Demotec® ausgefüllt 69 Abb. 12 199 Abbildungsverzeichnis Abb. 13 Darstellung des beim Lahmheits– und Milchleistungsverlauf verwendeten Box Plots 78 Abb. 14 Altersverteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation 79 Abb. 15 Anzahl der bisherigen Laktationen aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation 80 Abb. 16 Graviditätsstadium aller tragenden Tiere der Studie (n=12) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation 81 Anzahl Tage post partum aller nicht tragenden Tiere (n=40) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation 82 Plantarodistale Ansicht einer hinteren Zehe: Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Arthritis des Klauengelenkes an der lateralen Klaue mit steckender Sonde und Kronsaumphlegmone 86 Longitudinales Ultraschallbild einer Klaue: dorsal im Bereich des Kronsaumes erweiterter dorsaler Rezessus des Klauengelenkes mit anechogenem Inhalt (durch Linie gekennzeichnet) 87 Abb. 17 Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Dorsoplantare Röntgenaufnahme eines hinteren Fußes: Lateral deutliche Weichteilschwellung im Bereich des Kronbeines, Spalt des Klauengelenkes hochgradig erweitert, lateral osteomyelitische Veränderungen an Klauen– und Kronbein, lateral und medial knöcherne Zubildung am Kronbein 87 Abb. 21 Distale Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle sieben Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes ausgefüllt mit Blutkoagula und beginnender Granulation 96 Abb. 22 Distale Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes in guter Granulation bzw. Epithelisierung und beginnender Verhornung 96 Abb. 23 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21 u. 22: Lateral 180 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes Wundhöhle komplett verschlossen und beginnende Krüppelklauenbildung 200 96 Abbildungsverzeichnis Abb. 24 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle sieben Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang ausgefüllt mit Blutkoagula und beginnender Granulation, mediale Klaue durch Klotz erhöht 97 Abb. 25 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang in guter Epithelisierung und Verhornung, mediale Klaue durch Klotz erhöht 97 Abb. 26 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24 u. 25: Lateral Wundhöhle 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang komplett verschlossen 97 Abb. 27 Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 14 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Fräskanal durch das Klauengelenk sichtbar, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kronbein mit unregelmäßiger Oberfläche 101 Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Klauengelenk kaum durchbaut, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kron– und Fesselbein mit unregelmäßiger Oberfläche 102 Abb. 28 Abb. 29 Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Klauengelenk durchbaut, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kronbein mit glatter Oberfläche 102 Abb. 30 Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang komplett verschlossen mit Furchenbildung im Ballenhorn 106 Abb. 31 Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; mediale Partnerklaue ist zur Umformungsklaue umgebildet, lateral Kippklauenbildung 106 Abb. 32 Zeitliche Verteilung von erneuten auftretenden Pododermatitiden an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem 116 Zeitliche Verteilung von erneut auftretender Derm. dig. / interd. an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem 117 Abb. 33 201 Abbildungsverzeichnis Abb. 34 Abb. 35 Abb. 36 Abb. 37 Abb. 38 Abb. 39 Abb. 40 Kippklauenbildung bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 180 Tage (n=17) und 300–660 Tage (n=10) post operationem 121 Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehendenTier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; laterale Klaue keine Kippklauenbildung 122 Dorsolaterale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; laterale Klaue Kippklauenbildung 122 Lahmheitsgrad von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean; Q 25 / 75, Q 5 / 95) 127 Verlauf der Milchleistung von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=24) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean; Q 25 / 75, Q 5 / 95) 128 Kumulative Darstellung der postoperativen Abgänge von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=24) und Klauengelenksresektion (n=24) 130 Verteilung der Abgangsursachen von Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und nach Klauengelenksresektion (n=26) bis zum Abschluss der Studie getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes 138 202 Anhang A Anhang A – Befunderhebung 203 Anhang A A1. Befundbogen klinische Untersuchung vor der Operation BEFUNDBOGEN Nr: Datum: 1. Identität 2. Anamnese Betriebsart: Milchbetrieb Herdbuchbetrieb Ammenkuhhaltung Betriebsgröße: Kühe: Kälber: Zuchtbetrieb Bullen: Färsen: Mastbetrieb Gesamt: Haltungsform: Laufstall: Einstreu Spaltenboden Spaltenbreite: Art der Einstreu: Art des Bodens: Anbindehaltung: Kurz- / Mittel- / Langstand Höhe Kotstufe: Einstreu Gummimatten Gitterroste Weidehaltung: Dauer: Austriebswege: Klauenpflege: Klauenpflegeintervall: Fruchtbarkeit: trächtig Milchleistung: ML letzte Laktation: Anzahl Laktationen: Fütterung: TMR sporadisch: Einzeltiere Monat nicht trächtig l regelmäßig: ganzer Bestand letzte Abkalbung: aktuelle ML/Tag: l/Tag ∅ Milchleistung Bestand: l Sonstiges: Vorbericht: Vorbehandlung: 3. Untersuchung vor der Operation Allgemeine Untersuchung Körperhaltung: pysiologisch Verhalten: ruhig und aufmerksam Habitus: geringgradig mittelgradig hochgradig akut subakut chronisch erkrankt 204 Anhang A Ernährungszustand: Pflegezustand: Atmung: sehr gut sehr gut /min gut gut Puls: mäßig mäßig /min schlecht schlecht sehr schlecht sehr schlecht Temperatur: °C BCS: Untersuchung im Stand und in der Bewegung 1. Gliedmaßenstellung: Vordergliedmaßen Hintergliedmaßen 2. Zehenstellung: vore: 0 1 2 3 3. Klauenpflegezustand: 0 4. Klauenschuhformen: vore: 1 voli: Lahmheitsgrad: 0 Stützbeinlahmheit Untersuchung am liegenden Tier 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm voli: 0 1 2 3 1 hire: hire: 0 1 2 3 hili: hire VORE AUSSENKLAUE 2 Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm hili: 0 1 2 3 2 3 4 5 voli vore hili Hangbeinlahmheit gemischt Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: von der Seite: von der Seite: 2 5. Lahmheit: INNENKLAUE 1. Klauengröße: 0 1 von vorne: von hinten: 2 3 4 5 Tief: O T P L 205 krümelig gummiartig kompakt Tief: O T P L End: Tr Bw Mi 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: O T P L Anhang A 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P Ausd: Obfl: V U N 2 3 Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 10. Temperaturvergleich: 0 1 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 13. Sondierung: 0 Ausd: cm Struk: N A Obfl: g r A 1 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 3 0 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: 1 Lok: I A M F I A D P R Ü cm / K E 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 2 2 2 2 0 0 0 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 4 0 1 2 3 4 Ausd: cm Struk: N A Obfl: g r A Art: K S 1. Klauengröße: Lok1: Tiefe: cm 2 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Art: K S VOLI Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: krümelig gummiartig kompakt 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N 6 206 Tief: O T P L End: Tr Bw Mi 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv Anhang A Mg: Frb: wg vl g r gr 7. Ballen: Ausd: 0 1 cm Kon: dn dk ra Ger: gl üb Mg: Frb: 2 3 4 5 Tief: O T P L 0 1 2 Ausd: 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P wg vl g r gr 3 Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 10. Temperaturvergleich: 0 1 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 13. Sondierung: 0 1 2 3 Ausd: cm Struk: N A Art: K S Obfl: g r A 1. Klauengröße: 0 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: 1 4 cm 5 Tief: Ausd: Obfl: V U N 2 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 3 Kon: dn dk ra Ger: gl üb Lok1: Tiefe: O T P L cm Lok: I A M F I A D P R Ü cm / K E 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 2 2 2 2 0 0 0 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 4 0 1 2 3 Ausd: Struk: N A Obfl: g r A 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 4 cm Art: K S 2 HIRE Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 207 krümelig gummiartig kompakt Tief: O T P L End: Tr Bw Mi Anhang A 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm 2 3 4 5 Tief: O T P L 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P 3 Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 10. Temperaturvergleich: 0 1 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 13. Sondierung: 0 1 2 3 Ausd: cm Struk: N A Art: K S Obfl: g r A 1. Klauengröße: 0 1 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: Ausd: Obfl: V U N 2 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 Lok1: Tiefe: O T P L cm Lok: I A M F I A D P R Ü cm / K E 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 2 2 2 2 0 0 0 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 4 0 1 2 3 Ausd: Struk: N A Obfl: g r A 2 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 4 cm Art: K S HILI Wkl: Bwh: 208 ° cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 2 2 2 2 2 Anhang A 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: Feuchtigkeit: feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Konsistenz: krümelig gummiartig kompakt 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm 2 3 4 5 Tief: O T P L 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 3 Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 10. Temperaturvergleich: 0 1 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 13. Sondierung: 0 1 2 3 Ausd: cm Struk: N A Art: K S Obfl: g r A 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: Ausd: Obfl: V U N 2 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P Tief: O T P L End: Tr Bw Mi Lok1: Tiefe: O T P L cm Lok: I A M F I A D P R Ü cm / K E 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 2 2 2 2 0 0 0 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 4 0 1 2 3 Ausd: Struk: N A Obfl: g r A 209 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 4 cm Art: K S 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Anhang A A2. Befundbogen röntgenologische Untersuchung Röntgenologische Untersuchung Kliniknummer: Datum: Lfd. Nr. : A/G vor OP / 1. RÖ / 2. RÖ / 3. RÖ / 4. RÖ betr: Re / Li Vo / Hi In / Au gerö: Re / Li Vo / Hi In / Au Diss: nein / ja Belichtung: KV mAs Qualität: gut mäßig schlecht Dorsoplantarer/-palmarer Strahlengang 1. Klauenbein: KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Ausd: Lok: Ab Ax Ks Gf Gefäße: 2. Klauengelenk: cm mm 0 1 2 3 4 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm lat Steg: cm med Steg: cm 3. Kronbein: KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Ausd: Lok: Ab Ax Gfkl Gfkr 4. Krongelenk: KN: 0 1 2 3 Ausd: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Ausd: Lok: Ab Ax Ks Gf Gefäße: cm mm 0 1 2 3 4 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm lat Steg: cm med Steg: cm cm mm 0 1 2 3 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm 5. Fesselbein: KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Ausd: Lok: Ab Ax Gfkr Gffg cm KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Ausd: Lok: Ab Ax Gfkl Gfkr mm 0 1 2 3 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm 210 cm cm KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Ausd: Lok: Ab Ax Gfkr Gffg cm Anhang A 6. Fesselgelenk: mm 0 1 2 3 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm 7. Klauengröße: 0 8. Weichteilgewebe: 0 1 1 2 2 mm 0 1 2 3 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm 3 3 Lok: L M A I Belichtung: KV mAs Qualität: gut mäßig schlecht Sonde: nein / ja Lateromedialer Strahlengang 1. Klauenbein: KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 4 Lok: P D S T G Sohle: Gefäße: Ausd: tw gs Alter: KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 4 Lok: P D S T G Sohle: Gefäße: cm 2. Klauengelenk: 3. Sesambein: Ausd: cm 0 4. Kronbein: KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Lok: D P Gf 0 1 2 3 4 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm mm 0 1 2 3 4 ggr mgr hgr tw gs Lok: Ausd: cm 1 Lok: 0 1 Ausd: 2 3 Gkl Gkr P D Ausd: 5. Weichteilgewebe: B 0 1 2 3 cm KN: Lok: S M KR: 0 1 2 3 Lok: D P Gf cm Lok: 6. Horn: 0 1 Ausd: cm 7. Sehne: 0 1 Ausd: cm 8. Sitz der Sonde: 211 Lok: Ausd: tw gs Alter: Lok: cm Gkl Gkr P D Ausd: cm Anhang A 9. Ende Aufnahme: Diagnose: A3. Befundbogen sonographische Untersuchung Sonograpische Untersuchung Kliniknummer: Datum: A/G vor OP / 1. US / 2. US / 3. US / 4. US / 5. US Re / Li In / Au Diss nein/ja Dorsaler Bereich 1. Gefäße: A: 0 0 0 1 1 1 2 2 2 3 3 3 4 4 4 0 1 2 3 4 2. Fesselgelenk: 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 Messa: mm Messb: mm Messc: mm Inh: a akl agr ae üea e eh Ström: ja nein 3. Krongelenk: 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 Messa: mm Messb: mm Messc: mm Inh: a akl agr ae üea e eh Ström: ja nein 4. Klauengelenk: krank 0 0 0 0 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 Messa: mm Messb: mm Inh: a akl agr ae üea e eh Ström: ja nein 4. Klauengelenk: gesund 0 0 0 1 1 1 2 2 2 3 3 3 Messa: mm Messb: mm Inh: a akl agr ae üea e eh V: 5 Dma: Dmb: Dma: mm mm mm 5 Dmb: mm 212 LokT: LokT: LokT: LokV: LokT: LokV: Anhang A 5. Knochenoberfläche: 6. Unterhaut: MT: 0 Lok KR: 0 Lok: Messa: 0 1 2 1 2 3 4 1 2 3 4 cm 3 FE: Lok: Messb: 0 1 2 3 4 cm Lok: 7. Bemerkungen: Plantarer Bereich 1. Gefäße: A: 0 0 0 1 1 1 2 2 2 3 3 3 4 4 4 0 1 2 3 4 2. Fesselgelenk: 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 Messa: Messb: Messc: Inha: a Inhc: a Ströma: Strömc: 3. Klauengelenk 0 0 0 1 1 1 2 2 2 3 3 3 Messa: mm Inha: a akl agr ae üea e eh Ströma: ja nein V: 5 Dma: Dmb: Dma: mm mm mm 5 Dmb: mm mm mm mm akl agr ae üea e eh akl agr ae üea e eh ja nein ja nein 4. Oberflächliche Beugesehne: 0 0 0 0 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 4 4 4 4 5 5 5 5 5. Tiefe Beugesehne: 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 Dma: Dmb: Dmc: Dmd: Dme: Dmf: Dmg: Dmh: Dmi: 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 213 LokT: LokT: LokT: LokV: LokT: LokV: Dma: Dmb: Dmc: Dmd: mm mm mm mm Lok: Lok: Lok: Lok: mm mm mm mm mm mm mm mm mm Lok: Lok: Lok: Lok: Lok: Lok: Lok: Lok: Lok: Anhang A 6. Sehnenscheide: PA: PI: DI: 7. Knochenoberfläche: 8. Unterhaut: 0 1 2 3 0 0 0 1 1 1 2 2 2 3 3 3 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 MT: 0 Lok: FE: 0 Lok: DSE: 0 Lok: 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 Messa: Messd: cm cm 4 Dma: mm Messa: mm Grad: ggr mgr hgr Grad Mess: Inh: a akl agr ae üea e eh Ström: ja nein 4 Dma: mm Grad: ggr mgr hgr Grad Mess: Inh: a akl agr ae üea e eh Ström: ja nein 4 Dma: mm Inh: a akl agr ae üea e eh Ström: ja nein 0 Messb: 1 2 PSE: Lok: KR: Lok: 0 0 cm 3 1 1 2 2 Messc: 3 3 4 4 cm Lok: 9. Bemerkungen 10. Diagnose: A4. Befundbogen Operation Untersuchung während der Operation Kliniknummer: Datum: 1. Tiefe Beugesehne: 0 1 Re / Li Vo / Hi In / Au 2 3 2. Klauenbein: 0 1 2 3 3. Sesambein: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Lok: Ausd: cm Lok: Ausd: 214 A/G cm / G Anhang A 4. Kronbein: 0 1 2 5. Synovia des Klauengelenks: 3 Mg: nm vm Tran: k lg sg mF 6. Exsudation: nein ja 7. Stauschlauch: Zeit Anlegen: 8. Medikamente: Ausd: Lok: B S cm Lok: Farb: fl bf g r b Ger: gl üb Kon: dn fz dk Mg: wg vl Farb: g r gr Zeit Abnahme: Tardomycel ® Bitulfonsalbe 50%ig ® Mullbinden Kon: dn dk ra Ger: gl üb Dauer des Sitzes: Aureomycinsalbe ® Klotz 9. Diagnosen (Gliedmaßen): 10. Diagnosen (allgemein): 11. Bemerkungen: A5. Befundbogen Verbandswechsel I. Verbandswechsel Datum: Foto/Röntgen/Ultraschall Kliniknummer: Re / Li Vo / Hi In / Au A/G Operationstermin: Allgemeine Untersuchung Körperhaltung: pysiologisch Verhalten: ruhig und aufmerksam Habitus: geringgradig mittelgradig hochgradig akut subakut chronisch erkrankt 215 Anhang A Ernährungszustand: Pflegezustand: Atmung: sehr gut sehr gut /min gut gut Puls: mäßig mäßig /min schlecht schlecht sehr schlecht sehr schlecht Temperatur: °C BCS: Untersuchung im Stand und in der Bewegung 1. Gliedmaßenstellung: Vordergliedmaßen Hintergliedmaßen 2. Zehenstellung: vore: 0 1 2 3 3. Lahmheit: Lahmheitsgrad: 0 Stützbeinlahmheit 1 von vorne: von hinten: voli: 0 1 2 3 von der Seite: von der Seite: hire: 0 1 2 3 hili: 0 1 2 3 2 3 4 5 voli vore hili Hangbeinlahmheit gemischt hire Untersuchung der Operationswunde 1. Weichteilschwellung: 2. Ausdehnung: 3. Blutungen: nein ja cm nein 4. Exsudation: ja Lok: I A D P R Ü Dorsal: cm Lok: Koagula: nein ja Lok: Qual: Mg: wg vl Kon: dn dk ra 5. Bildung von Granulationsgewebe: nein ja 6. Bildung von Epithel: nein ja Lok: 7. Bildung von Horn: nein ja Lok: 8. Sondieren von Knochengewebe: 9. Kippklaue: nein ja nein Frb: g r gr Lok: Qual: Art: ja Lok: Ger: gl üb fk gk K Kl F nein ja Grad: geringgradig mittelgradig Horn gerade vom Kronsaum heruntergewachsen: cm Obfl: g r A hochgradig 10. Beweglichkeit: Beugung: Streckung: Rotation: nein nein nein 11. Stadium der Wundheilung: Exsudation und Phagozytose Demarkation Granulation Epithelisierung Vernarbung 12. Stauschlauch: Zeit Anlegen: ja ja ja Zeit Abnahme: 216 Dauer des Sitzes: Anhang A 13. Medikamente: Tardomycel ® Bitulfonsalbe 50%ig ® Mullbinden Antibiotisches Streupulver Aureomycinsalbe ® Klotz 14. Bemerkungen/weitere Maßnahmen: II. Verbandswechsel (90 und 180 Tage) Datum: Kliniknummer: Foto/Röntgen/Ultraschall Re / Li Vo / Hi In / Au A/G Milch: Allgemeine Untersuchung Körperhaltung: pysiologisch Verhalten: ruhig und aufmerksam Habitus: geringgradig mittelgradig hochgradig akut subakut chronisch erkrankt Ernährungszustand: Pflegezustand: Atmung: sehr gut sehr gut /min gut gut Puls: mäßig mäßig /min schlecht schlecht sehr schlecht sehr schlecht Temperatur: °C BCS: Untersuchung im Stand und in der Bewegung 1. Gliedmaßenstellung: Vordergliedmaßen Hintergliedmaßen 2. Zehenstellung: vore: 0 1 2 3 3. Klauenschuhformen: vore: 4. Lahmheit: Lahmheitsgrad: 0 Stützbeinlahmheit voli: 0 1 2 3 voli: 1 von vorne: von hinten: hire: von der Seite: von der Seite: hire: 0 1 2 3 hili: 0 1 2 3 hili: 2 3 4 5 Hangbeinlahmheit voli vore hili gemischt VORE Untersuchung am liegenden Tier INNENKLAUE 1. Klauengröße: 0 1 2 AUSSENKLAUE 217 hire Anhang A 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: krümelig gummiartig kompakt 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm 2 3 4 5 Tief: O T P L 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 2 3 10. Temperaturvergleich: 0 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 13. Sondierung: 0 1 Ausd: cm 1 1 1 0 0 0 0 0 2 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: Ausd: Obfl: V U N Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 1 Tief: O T P L End: Tr Bw Mi O T P L cm Lok: I A M F Lok1: Tiefe: I A D P R Ü cm / K E 2 2 2 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2 3 4 0 0 0 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 0 1 2 3 4 Ausd: cm 218 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Anhang A Struk: N A Obfl: g r A Art: K S 1 Struk: N A Obfl: g r A 1. Klauengröße: 0 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: Art: K S 2 VOLI Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: krümelig gummiartig kompakt 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm 2 3 4 5 Tief: O T P L 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 2 3 10. Temperaturvergleich: 0 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P 0 0 0 1 1 1 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: Ausd: Obfl: V U N Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 1 Tief: O T P L End: Tr Bw Mi O T P L cm Lok: I A M F Lok1: Tiefe: I A D P R Ü cm / K E 2 2 2 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 219 0 0 0 1 1 1 2 2 2 Anhang A 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 13. Sondierung: 0 1 Ausd: cm Struk: N A Art: Obfl: g r A 0 0 0 0 0 2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2 3 4 K S 1. Klauengröße: 0 1 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Struk: N A Art: Obfl: g r A 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 K S HIRE Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: krümelig gummiartig kompakt 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm 2 3 4 5 Tief: O T P L 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 1 2 0 1 2 3 4 Qual: O T P 3 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: Ausd: Obfl: V U N Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 220 Tief: O T P L End: Tr Bw Mi O T P L cm Lok1: Tiefe: Lok: I A M F I A D P R Ü cm / K E Anhang A 10. Temperaturvergleich: 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 0 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 1 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 13. Sondierung: 0 1 2 3 Ausd: cm Struk: N A Art: K S Obfl: g r A 1. Klauengröße: 0 2. Klauenform: Wkl: ° Bwh: cm Dwl: cm Wdf: ) / ( 3. Hornqualität: weich, käsig Härte: 1 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 2 2 2 2 0 0 0 1 1 1 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 4 0 1 2 3 Ausd: Struk: N A Obfl: g r A 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 4 cm Art: K S 2 HILI Wkl: Bwh: Feuchtigkeit: ° cm feucht, schmierig feucht trocken spröde weich hart sehr hart Dwl: cm Wdf: ) / ( Konsistenz: krümelig gummiartig kompakt 4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4 Ausd: cm Tief: O T P L Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi 0 1 2 3 4 Ausd: cm Anf: Ks Bw Mi 5. Sohle: 0 1 2 3 4 5 6 7 Ausd: cm Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb Sfl: kk pl kv 0 1 Ausd: Farb: Mg: Frb: Sfl: 6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 0 1 2 3 4 5 6 Ausd: cm Farb: g r b s Tief: cm/ H K Qual: K O T P N Mg: wg vl Kon: dn dk ra Frb: g r gr Ger: gl üb 7. Ballen: Ausd: 0 1 2 Ausd: 0 1 cm 2 3 4 5 Tief: O T P L 221 Tief: O T P L End: Tr Bw Mi 2 3 4 5 6 7 cm g h r s / diff lok Qual: O T P N wg vl Kon: dn dk ra g r gr Ger: gl üb kk pl kv 3 4 cm 5 Tief: O T P L Anhang A 8. Zwischenklauenspalt: 9. Kronsaum: 0 1 0 1 2 3 4 Qual: O T P 2 3 10. Temperaturvergleich: 0 11. Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 0 0 0 12. Zangendruckprobe: Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: Ausd: Obfl: V U N Farb: hr dr gr Lok2: I A D P R Ü 1 1 1 1 2 2 2 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 13. Sondierung: 0 1 2 3 Ausd: cm Struk: N A Art: K S Obfl: g r A cm Tiefe: Lok1: Tiefe: cm/ K E I A D P R Ü cm / K E 2 Beugeprobe: Streckprobe: Rotationsprobe: 2 2 2 2 2 0 0 0 1 1 1 2 2 2 Spitze Wand/Sohle: Mitte Wand/Sohle: Hinten Wand/Sohle: Mitte axial/abaxial: Hinten axial/abaxial: 4 0 1 2 3 Ausd: Struk: N A Obfl: g r A 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 4 cm Art: K S Untersuchung der Operationswunde 1. Weichteilschwellung: 2. Ausdehnung: 3. Blutungen: 4. Exsudation: nein ja cm nein ja Lok: I A D P R Ü Dorsal: cm Lok: Koagula: nein ja Lok: Qual: Mg: wg vl Kon: dn dk ra 5. Bildung von Granulationsgewebe: nein ja 6. Bildung von Epithel: nein ja Lok: 7. Bildung von Horn: nein ja Lok: 8. Sondieren von Knochengewebe: 9. Kippklaue: nein ja nein Frb: g r gr Lok: Qual: Art: ja Ger: gl üb fk gk K Kl F nein ja Grad: geringgradig mittelgradig Horn gerade vom Kronsaum heruntergewachsen: cm 222 Lok: Obfl: g r A hochgradig Anhang A 10. Beweglichkeit: Beugung: Streckung: Rotation: nein nein nein 11. Stadium der Wundheilung: Exsudation und Phagozytose Granulation Epithelisierung 12. Stauschlauch: 13. Medikamente: Zeit Anlegen: ja ja ja Zeit Abnahme: Tardomycel ® Bitulfonsalbe 50%ig ® Mullbinden Antibiotisches Streupulver 223 Demarkation Vernarbung Dauer des Sitzes: Aureomycinsalbe ® Klotz Anhang A A6. Befundschlüssel UNTERSUCHUNG IM STAND UND IN DER BEWEGUNG 2. Zehenstellung 0 Regelmäßigkeit 1 Durchtrittigkeit 2 Kötenschüssigkeit 3 Bärentatzigkeit 0 gut 1 mäßig 2 0 schlecht Normalklauen 1 Spitzwinkelklauen 2 Stumpfwinkelklauen 3 Bockklauen 3. Klauenpflegezustand 4. Klauenschuhform 224 Die Zehenachse ist gestreckt Die Zehenachse ist nach hinten gebrochen, das Fesselbein steht fast senkrecht, und die Klauenspitze zeigt nach oben Die Zehenachse ist nach hinten gebrochen, wobei das Fesselbein nach vorn geneigt ist Die Zehenachse ist nach vorn gebrochen, und das Fesselbein nähert sich der Waagerechten Form: Vorderwand und Seitenfläche in gerader Linie von Krone bis Sohle, Winkel zwischen Vorderwand und Sohle ca. 50° (45-55°), Dorsalwandlänge ca. 7,5 cm, Horn: fest, geschlossen und glatt leichte Abweichungen bezüglich Klauenform und Hornbeschaffenheit deutliche Abweichungen Vorderwinkel ist zwischen 45° und 55° groß, Längenverhältnis Vorderwand zu Ballenwand 2:1, Vorderwand und Seitenfläche in gerader Linie von Krone bis Sohle Vorderwinkel ist kleiner als 45° Vorderwinkel ist größer als 55° gleichhohe Vorder- und Trachtenwand Anhang A 4 Stelzklauen 5 Pantoffelklauen 6 Flache Klauen 7 8 Volle Klauen Schnabelschuhklauen 9 Posthornklauen 10 Scherenklauen 11 Korkenzieher– (Roll-, Zwang-) klauen 12 Spreizklauen 13 Kippklauen 5. Lahmheit 0 0 + 1 1 2 – 3 + 4 2 5 – 6 + 7 3 8 – 9 + keine- leichte- mäßige- deutliche- 10 schwere- 225 Trachtenwand ist höher als Vorderwand Klauenschuh ist lang und breit abnorm flache Vorder- und Seitenwand vorgewölbte Sohle lange Vorderwand mit aufgebogener Spitze lange Vorderwand mit nach oben und rückwärts umgebogener Spitze einwärts gebogene, einander kreuzende Spitzen Seitenwand wölbt sich walzenförmig über die Sohlenfläche, Spitze ist schraubenartig einwärts gewunden Klauenspitzen klaffen auseinander Klauenspitzen sind nach proximal gedreht, Tier fußt vermehrt auf Ballen Das Tier ist frei von Lahmheit Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße im Stehen voll, in der Bewegung ist die Lahmheit erst im Trab sichtbar Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße im Stehen voll, in der Bewegung ist eine im Schritt mäßige Lahmheit sichtbar Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße im Stehen voll, in der Bewegung ist eine im Schritt deutliche Lahmheit sichtbar Das Tier belastet die er- Anhang A 4 11 – 12 5 13 sehr schwere Lahmheit Stützbeinlahmheit Hangbeinlahmheit krankte Gliedmaße im Stehen nicht voll, in der Bewegung ist im Schritt eine schwere Lahmheit sichtbar Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße nicht mehr In der Bewegung ist die Fußungs- und Abrollphase verkürzt In der Bewegung ist die Vorführphase verkürzt UNTERSUCHUNG AM LIEGENDEN TIER 1. Klauengröße 2. Klauenform 3. Hornqualität Beide Klauen sind gleich groß 0 Die Außenklaue ist größer als die Innenklaue 1 Die Innenklaue ist größer als die Außenklaue 2 Wkla: Winkel zwischen Vorderwand und Sohle vor der Klauenpflege Wklb: Winkel zwischen Vorderwand und Sohle nach der Klauenpflege Dwl: Länge der Dorsalwand in cm Bwh: Höhe der Ballenwand in cm Wdf: Wandform der Vorder- und Seitenwand Vorder- und Seitenwand verlaufen in gerader Linie / vom Kron- zum Tragrand (1) Vorder- und Seitenwand sind konvex gewölbt (3) ( Vorder- und Seitenwand sind konkav gewölbt (2) ) S: Sohlenhorn W: Wandhorn Härte weich, käsig 3 weich 2 hart 1 sehr hart Feuchtigkeit feucht schmierig 3 feucht 2 trocken 1 spröde 2 Konsistenz krümelig 3 gummiartig 2 kompakt 1 226 Anhang A 0 4. Klauenschuh 1 2 3 4 Ausd Tief Anf End 5. Sohle 0 1 2 3 4 5 keine Zusammenhangstrennungen oder Substanzverluste Hornspalten, senkrecht zum Kronsaum und Tragrand verlaufende Zusammenhangstrennungen Hornklüfte, parallel zum Kronsaum und Tragrand verlaufende Zusammenhangstrennungen zirkulär verlaufende tragrandwärts divergierende tiefere Ringe oder Spalten 1: keine Ringe 2: teilweise Rindbildung 3: gesamthaft Ringbildung Auffaserung, Aus- oder Abbrechen des Horns am Tragrand oder an der Klauenspitze Ausdehnung des Defektes in cm Tiefe des Defektes O: oberflächlicher Defekt (<2 mm) T: tiefer, nicht perforierender Defekt P: tiefer, den Hornschuh perforierender Defekt L: tiefer, die Lederhaut perforierender Defekt Anfang des Defektes Ks: Kronsaum Bw: Ballenwand Mi: Mitte Ende des Defektes Tr: Tragrand Bw: Ballenwand Mi: Mitte keine Veränderungen Erweichung und Zerklüftung des Sohlenhorns Verfärbung des Sohlenhorns Farb: Farbe der Verfärbung g: gelbliche h: hellrote r: rote s: schwarzrote diff: diffuse Verfärbung lok: lokale Verfärbung Lederhaut ist vorgefallen Veränderungen der Lederhaut Qual: Qualität der Veränderungen O: oberflächliche Veränderungen, die auf das Stratum papillare der Lederhaut beschränkt sind T: tiefe Veränderungen, die alle Schichten der Lederhaut erfaßt P: Perforation der Lederhaut N: Nekrose der Lederhaut Doppelsohlenbildung 227 Anhang A 6 7 Austritt von Exsudat ohne Nachschneiden des Hornes Mg: Menge des Exsudates wg: wenig (<1 ml) vl: viel (>1ml) Kon: Konsistenz des Exsudates dn: dünnflüssig dk: dickflüssig ra: rahmartig Frb: Farbe des Exsudates g: gelblich r: rötlich gr: gräulich Ger: Geruch des Exsudates gl: geruchlos üb: übelriechend Austritt von Exsudat mit Nachschneiden des Hornes siehe 5.6. Ausdehnung des Defektes in cm Ausd Sfl 6. Weiße Linie Form der Sohlenfläche kk: konkav pl: plan kv: konvex keine Veränderungen 0 1 eingetretene Fremdkörper im Bereich der Weißen Linie Verbreiterung der Weißen Linie 2 3 4 5 6 Ausd Verfärbung im Bereich der Weißen Linie Farb: Farbe der Verfärbung g: gelblich r: rötlich b: bräunlich s: schwärzlich Zusammenhangstrennungen im Bereich der Weißen Linie Tief: Tiefe des Defektes in cm H: bis zur Hälfte der Klauenwand reichender Defekt K: bis zum Kronsaum reichender Defekt Qual: Qualität des Defektes K: keine Veränderungen der Lederhaut O: oberflächliche Veränderungen, die auf das Stratum papillare der Lederhaut beschränkt sind T: tiefe Veränderungen, die alle Schichten der Lederhaut erfaßt P: Perforation der Lederhaut N: Nekrose der Lederhaut Austritt von Exsudat ohne Nachschneiden siehe 5.6. Austritt von Exsudat mit Nachschneiden siehe 5.6. Ausdehnung des Defektes in cm 228 Anhang A 7. Ballen 0 1 2 3 4 5 keine Veränderungen Furchenbildung im Ballenhorn Tief: Tiefe der Furchen O: oberflächliche Furchenbildung (<2mm) T: tiefe Furchenbildung P: perforierende, bis auf die Lederhaut reichende Furchenbildung L: die Lederhaut perforierende Furchenbildung 1: keine Furchenbildung 2: oberflächliche Furchenbildung 3: tiefe Furchenbildung erosive Veränderungen ulzerative Veränderungen nekrotische Veränderungen proliferative Veränderungen Ausdehnung des Defektes in cm Ausd 0 1 8. Zwischenklauenspalt 2 3 4 9. Kronsaum Ausd 0 1 keine Veränderungen käsige Beläge Hyperkeratosen nekrotische Veränderungen Qual: Qualität der Veränderungen O: oberflächliche Veränderungen (<2 mm) T: tiefe, nicht perforierende Veränderungen P: tiefe, die Haut perforierende Veränderungen Zubildungen Obfl: Aussehen der Oberfläche V: nicht verändert U: ulzerierte Oberfläche N: nekrotische Oberfläche Lok: Lokalisation der Zubildung I: Innenklauenbereich A: Außenklauenbereich M: medialer Bereich F: Zubildung reicht bis Fußungsfläche Ausdehnung des Defektes in cm keine Veränderungen Verfärbungen Farb: Farbe der Verfärbung hr: hellrot dr: dunkelrot gr: gräulich Lok1: Lokalisation der Verfärbung (siehe unter 9.2.) 229 Anhang A 2 3 0 10.Temperaturvergleich 1 2 0 11. Beuge-, Streckund Rotationsprobe 1 2 0 12. Zangendruckprobe 1 2 0 13. Sondierung 1 2 3 4 Ausd Phlegmone Lok2: Lokalisation der Phlegmone I: Innenklauenbereich A: Außenklauenbereich D: dorsal P: palmar/plantar R: ringsherum Ü: über den Afterklauen Fistel Tiefe: Tiefe des Fistelganges in cm K: kein Austritt von Eiter E: Austritt von Eiter kein Temperaturunterschied Außenklaue ist wärmer als Innenklaue Innenklaue ist wärmer als Außenklaue negativ, das Tier zeigt keine Abwehrbewegungen fraglich, ob das Tier Abwehrbewegungen zeigt positiv, das Tier zeigt Abwehrbewegungen negativ, das Tier zeigt keine Abwehrbewegungen fraglich, ob das Tier Abwehrbewegungen zeigt positiv, das Tier zeigt Abwehrbewegungen tieferliegende Strukturen sind nicht sondierbar tiefe Beugesehne ist sondierbar Struk: Struktur der Sehne N: nicht aufgefasert A: aufgefasert eröffnete Sehnenscheide ist sondierbar Knochenstrukturen sind sondierbar Art: Art der Knochenstruktur K: Klauenbein S: Sesambein Kr: Kronbein Obfl: Beschaffenheit der Oberfläche g: glatt r: rauh A: in Auflösung Klauengelenk ist sondierbar Ausdehnung der Wundhöhle in cm RÖNTGENOLOGISCHE UNTERSUCHUNG -Dorsoplantarer/-palmarer Strahlengang- 1. Klauenbein KN: Knochen keine Veränderungen 0 Verschattung des Knochens 1 Aufhellung des Knochens 2 Fraktur des Knochens 3 Ausd Ausdehnung der Veränderung in cm Lok Lokalisation der Veränderung S: Knochensubstanz M: Knochenmark KR: Knochenrand 230 Anhang A keine Veränderungen, d. h. der Knochenrand ist scharf begrenzt Unregelmäßigkeiten des Knochenrandes 1 Zubildungen am Knochenrand 2 Substanzverlust am Knochenrand 3 Ausd Ausdehnung der Veränderung in cm Lok Lokalisation der Veränderung Ab: abaxialer Knochenrand Ax: axialer Knochenrand Ks: Klauenspitze Gf: Gelenkfläche mm Weite des Gelenkspaltes gemessen an der abaxialen Gelenkwalze keine Veränderungen, d. h. der Gelenkspalt ist 0 nicht erweitert und die Knochenkonturen sind scharf begrenzt Erweiterung des Gelenkspaltes 1 ggr: geringgradige Erweiterung, Unterschied zum anderen Gelenk <1 mm mgr: mittelgradige Erweiterung, Unterschied 1-3 mm hgr: hochgradige Erweiterung, Unterschied >3 mm unregelmäßige Knochenkonturen 2 Gelenkspalt ist durchbaut 3 tw: teilweise durchbaut gs: gesamt durchbaut Lok: Lokalisation der Durchbauung Ausd: Ausdehnung der Durchbauung Resektion des Gelenkspaltes 4 Ausd: Ausdehnung des Resektionsöffnung siehe unter 1. siehe unter 2. siehe unter 1. siehe unter 2. beide Klauenbeine sind gleichgroß 0 das Äußere ist größer 1 das Innere ist größer 2 die betroffene Klaue erscheint kürzer 3 keine Veränderungen 0 Weichteilschwellung 1 Gliedmaßenkontur aufgehoben 2 L: lateral M: medial B: beidseits Zubildung im Zwischenklauenspalt 3 A: Außenklaue I: Innenklaue Lok Lokalisation der Weichteilschwellung 0 2. Klauengelenk 3. Kronbein 4. Krongelenk 5. Fesselbein 6. Fesselgelenk 7. Klauengröße 8. Weichteilgewebe 231 Anhang A -Lateromedialer Strahlengang- 1. Klauenbein 2. Klauengelenk 3. Sesambein 4. Kronbein 5. Weichteilschwellung 6. Horn 7. Sehne KN: Knochen siehe unter 1. KR: Knochenrand keine Veränderungen, d. h. der Knochenrand ist 0 scharf begrenzt Unregelmäßigkeiten des Knochenrandes 1 Zubildungen am Knochenrand 2 Substanzverlust am Knochenrand 3 Lok Lokalisation der Veränderung P: Processus extensorius D: Dorsalfläche S: Sohlenfläche T: Tuberculum flexorium G: Gelenkfläche Ablösung des Tuberculum flexorium 4 tw: teilweise Ablösung gs: gesamthafte Ablösung mm Weite des Gelenkspaltes am tiefsten Punkt gemessen siehe unter 2. keine Veränderungen 0 Unregelmäßigkeiten des Knochenrandes 1 Zubildungen am Knochenrand 2 Substanzverlust am Knochenrand 3 Ausd Ausdehnung der Veränderung G: gesamtes Sesambein ist von der Veränderung betroffen Lok Lokalisation der Veränderung Gkl: Gelenkfläche zum Klauenbein Gkr: Gelenkfläche zum Kronbein P: plantare/palmare Fläche D: distaler Bereich siehe unter 3. D: dorsaler Knochenrand P: palmarer/plantarer Knochenrand Gf: Gelenkfläche siehe unter 7. 0 1 Ausd 0 1 Ausd Lok Keine Veränderung Kegelförmige Aufhellung Ausdehnung der Veränderung Keine Veränderung Sehne lässt sich darstellen Ausdehnung der Veränderung Lokalisation der Veränderung 232 Anhang A SONOGRAPHISCHE UNTERSUCHUNG -Dorsaler Bereich- 1. Gefäße 2. Fesselgelenk A: A. digitalis dorsalis communis III Gut darstellbar 0 Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 Nicht darstellbar 3 Thrombosierungen im Gefäßlumen 4 Durchmesser der Arterie in mm im Sagittalschnitt Dma an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes Dmb Durchmesser der Arterie in mm im Transversalschnitt an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes LokT Lokalisation der Thrombosierungen V: V. digialis dorsalis communis III Gut darstellbar 0 Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 Nicht darstellbar 3 Thrombosierungen im Gefäßlumen 4 Venenklappen darstellbar 5 Durchmesser der Vene in mm im Sagittalschnitt Dma an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes Dmb Durchmesser der Vene in mm im Transversalschnitt an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes LokT Lokalisation der Thrombosierungen LokV Lokalisation der Venenklappen Gut messbar 0 Mäßig messbar 1 Schlecht messbar 2 Nicht messbar 3 Messa Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes in mm im Sagittalschnitt Messb Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes gemessen vom Fesselgelenksspalt bis zum proximalem Ende in mm im Sagittalschnitt Messc Dorso- plantare Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes in mm im Sagittalschnitt auf Höhe des Rollkammes des Metatarsus 233 Anhang A Echogenität gut beurteilbar Echogenität mäßig beurteilbar Echogenität schlecht beurteilbar Echogenität nicht beurteilbar Charakter des Inhalts der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes a: anechogener Inhalt akl: überwiegend anechogener Inhalt mit kleinen echogenen Punkten agr: überwiegend anechogener Inhalt mit großen echogenen Punkten ae: Hälfte anechogen, Hälfte echogen üea: überwiegend echogen mit anechogen Bezirken e: überwiegend echogen eh: überwiegend echogen mit hellen Bezirken Strömungsphänomen gut beurteilbar 0 Strömungsphänomen mäßig beurteilbar 1 Strömungsphänomen schlecht beurteilbar 2 Strömungsphänomen nicht beurteilbar 3 3. Krongelenk siehe unter 2. Messa Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Krongelenkes in mm im Sagittalschnitt Messb Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Krongelenkes gemessen vom Gelenksspalt bis zum distalen Ende in mm im Sagittalschnitt Messc Dorso- plantare Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Krongelenkes in mm im Sagittalschnitt 1cm distal des Gelenkspaltes 4. Klauengelenk siehe unter 2. Messa Abstand zwischen Krongelenksspalt und Beginn des dorsalen Rezessus des erkrankten/gesunden Klauengelenkes Messb Weiteste Ausdehnung des dorsalen Rezessus des erkrankten/gesunden Klauengelenkes von dorsal nach plantar MT: Oberfläche Metatarsus 5. Knochenoberfläche 0 Gut darstellbar Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 unregelmäßige Knochenoberfläche 3 Knochenzubildungen 4 FE: Fesselbeinoberfläche siehe oben 0 1 2 3 Inh 234 Anhang A 7. Unterhaut KR: Kronbeinoberfläche siehe oben Messa Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und Mitte Fesselbein Messb Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und Mitte Kronbein keine Veränderung 0 Verdickung der Unterhaut 1 Wiederholungsartefakte in der Unterhaut 2 Flüssigkeitsansammlung in der Unterhaut 3 Lokalisation der Veränderung Lok -Plantarer Bereich- 1. Gefäße 2. Fesselgelenk 3. Klauengelenk 4. Oberflächliche Beugesehne A: A. digitalis plantaris communis III siehe unter 1. V: V. digitalis plantaris communis III siehe unter 1. Messa Proximodistale (gemessen bis zum prox. Sesambein) Ausdehnung der plantaren Aussackung des Fesselgelenkes Messb Dorsoplantare Ausdehnung der plantaren Aussackung des Fesselgelenkes in mm an der weitesten Stelle im Sagittalschnitt Messc Durchmesser des plantaren Aussackung des Fesselgelenkes in mm an der weitesten Stelle im Transversalschnitt siehe unter 2. Gut darstellbar 0 Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 Nicht darstellbar 3 Messa Dorsoplantare Ausdehnung der plantaren Aussackung des Klauengelenkes siehe unter 2. Gut darstellbar 0 Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 Nicht darstellbar 3 Strukturdefekte 4 Zusammenhangstrennungen 5 Lokalisation der Veränderung Lok Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an Dma der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt proximal der Afterklauen 235 Anhang A Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt proximal der Afterklauen Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an Dmc der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe des distalen Fesselbeines Dmd Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des distalen Fesselbeines Gut darstellbar 0 Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 Nicht darstellbar 3 Strukturdefekte 4 Zusammenhangstrennungen 5 Lokalisation der Veränderung Lok Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDma testen Stelle in mm im Sagittalschnitt proximal der Afterklauen Dmb Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt proximal der Afterklauen Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDmc testen Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des distalen Anteiles des Fesselbeines Dmd Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe des Tuberositas flexoria Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDme testen Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des Tuberositas flexoria Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDmf testen Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe Mitte Kronbein Dmg Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe Mitte Kronbein Dmh Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe des distalen Sesambeines Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDmi testen Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des distalen Sesambeines PA: proximales, äußeres Kompartiment Nicht darstellbar 0 Schlecht darstellbar 1 Dmb 5. Tiefe Beugesehne 6. Sehnenscheide 236 Anhang A Mäßig darstellbar Gut darstellbar Kompartiment ist erweitert Durchmesser des proximalen, äußeren Kompartiments der Sehnenscheide an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt proximal der Afterklauen Messa Strecke zwischen tiefer Beugesehne und lateraler Ausdehnung des äußeren Kompartimentes Grad Grad der Erweiterung ggr: 1-3 mm großer Spalt zwischen Unterstützungsband und M.interosseus mgr: 3-6 mm hgr: >6 mm Grad Abstand der Erweiterung Mess Charakter des Inhalts des proximalen, äußeren Inh Kompartiments siehe unter 2. PI: proximales, inneres Kompartiment Grad Grad der Erweiterung ggr: 1-3 mm großer Spalt zwischen oberflächlicher und tiefer Beugesehne mgr: 3-6 mm hgr: >6 mm siehe oben D: distales Kompartiment Durchmesser des distalen Kompartiments der Dma Sehnenscheide an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des distalen Fesselbeines siehe oben MT: Oberfläche Metatarsus 7. Knochenoberfläche 0 Gut darstellbar Mäßig darstellbar 1 Schlecht darstellbar 2 unregelmäßige Knochenoberfläche 3 Knochenzubildungen 4 PSE: Oberfläche proximalen Sesambeine siehe oben FE: Fesselbeinoberfläche siehe oben KR: Kronbeinoberfläche siehe oben DSE: Oberfläche distales Sesambein siehe oben 2 3 4 Dma 237 Anhang A 8. Unterhaut siehe unter 6. Messa Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und Sehne bzw. Sehnenscheide proximal der Afterklauen Messb Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und Sehne bzw. Sehnenscheide auf Mitte des Fesselbeines Messc Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und Sehne bzw. Sehnenscheide Mitte des Kronbeines UNTERSUCHUNG WÄHREND DER OPERATION 1. Tiefe Beugesehne 2. Klauenbein 3. Sesambein 4. Kronbein 5. Synovia des Klauengelenkes keine Veränderungen nekrotische Veränderungen Auffaserungen der Sehne Zusammenhangstrennung der Sehne Ausdehnung der Veränderung in cm Lokalisation der Veränderung keine Veränderungen Zubildungen Substanzverluste Fraktur des Klauenbeins Ausdehnung der Veränderung in cm Lokalisation der Veränderung keine Veränderungen Zubildungen Substanzverluste Auflösung des Sesambeines Fraktur des Sesambeins Ausdehnung der Veränderung in cm G: gesamtes Sesambein ist von der Veränderung betroffen keine Veränderungen 0 Zubildungen 1 Substanzverluste 2 Fraktur des Kronbeines 3 Ausd Ausdehnung der Veränderung in cm Lok Lokalisation der Veränderung Menge der Synovia Mg nm: normal vm: vermehrt Farb Farbe der Synovia fl: farblos bf: bernsteinfarben g: gelblich r: rötlich b: bräunlich 0 1 2 3 Ausd Lok 0 1 2 3 Ausd Lok 0 1 2 3 4 Ausd 238 Anhang A 6. Exsudation Tran Transparenz der Synovia kl: klar lg: leicht getrübt sg: stark getrübt mF: mit Flocken Ger Geruch der Synovia gl: geruchlos üb: übelriechend Kon Konsistenz der Synovia dn: dünnflüssig fz: fadenziehend dk: dickflüssig Lok Lokalisation des Exsudation B: Bursa podotrochlearis S: Sehnenscheide siehe 5.6. UNTERSUCHUNG WÄHREND DES VERBANDSWECHSELS Lokalisation der Schwellung I: Innenklauenbereich A: Außenklauenbereich 1. Weichteilschwellung D: dorsal P: palmar/plantar R: ringsherum Ü: über den Afterklauen 2. Ausdehnung Ausdehnung der Wundhöhle in cm 3. Blutungen Lokalisation der Blutungen Lok Lokalisation der Blutkoagula Lok Lokalisation der Exsudation Lok 3. Exsudation Qualität des Exsudates Qual siehe 5.6. 4. Bildung von Lokalisation des Granulationsgewebes Lok Granulationsgewebe Qual Qualität des Granulationsgewebes fk: feinkörnig gk: grobkörnig 5. Bildung von Epithel Lok Lokalisation der Epithelbildung 6. Bildung von Horn Lokalisation der Hornbildung Lok Art des Knochenstruktur Art K: Klauenbein Kr: Kronbein F: Fesselbein 7. Sondieren von Knochengewebe Oberfläche der Knochenstruktur Obfl g: glatt r: rauh A: in Auflösung 11. Stadium der Exsudation 1 Wundheilung Exsudation – Demarkation 2 Demarkation 3 Demarkation – Granulation 4 Granulation 5 Granulation – Epithelisierung 6 Epithelisierung 7 Epithlisierung – Verhornung 8 Verhornung 9 Lok 239 Anhang B Anhang B – Ergebnisse 240 Anhang B B1. Übersicht der vollständigen Diagnosen der einzelnen Tiere Lfd. Nr. betr. Klaue 2 hi/li/au 5 hi/li/au 6 hi/li/au 7 hi/re/au 8 hi/re/au 9 hi/re/au 10 hi/li/au 11 hi/li/au 12 hi/li/au 13 hi/re/au 15 hi/li/au 16 hi/re/au 17 hi/li/au 18 hi/li/in 19 hi/re/au 20 hi/re/au 21 hi/li/au 22 hi/re/au 23 hi/re/au 24 hi/li/in 27 hi/li/au 28 hi/li/au 29 hi/li/in zusammengefasste Diagnosen lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis purulenta der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Arthritis purulenta des KG lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. diff. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis purulenta der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. et par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS Phlegm. interd. mit lat. Osteomyelitis KLB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS 241 Anhang B Lfd. Nr. betr. Klaue 30 hi/li/au 31 hi/li/au 32 hi/re/au 33 hi/li/au 35 hi/re/au 36 hi/li/au 38 hi/li/in 39 hi/re/au 40 hi/re/au 41 hi/li/au 43 hi/li/au 44 hi/li/au 45 hi/li/au 46 hi/re/au 47 hi/re/au 48 hi/re/au 49 hi/li/au 53 hi/re/au 54 hi/re/au 55 hi/li/au 56 hi/li/au 57 hi/re/au zusammengefasste Diagnosen lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS Phlegm. interd. mit lat. Osteomyelitis KLB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS 242 Anhang B Lfd. Nr. betr. Klaue 58 hi/re/in 59 hi/re/au 60 hi/li/au 61 hi/re/au 62 hi/re/au 63 hi/re/au 64 hi/re/au zusammengefasste Diagnosen Phlegm. interd. mit lat. nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. diff. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis purulenta der FBGSS 243 Anhang B B2. Erneute Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauenamputation (Gruppe A) Lfd. Nr. Klinik Nr. betr. Klaue betr. Gliedmaße Tage post OP Gegengliedmaße Tage post OP 2 1153/00 hi/li/au med.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 315 Derm. dig. 190 5 1230/00 hi/li/au - - lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 215 6 1515/00 hi/li/au med.. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis KLB 34 - - 9 1548/00 hi/re/au - - Derm. interd. 85 11 1603/00 hi/li/au - - lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 565 15 1822/00 hi/li/au - - Derm. dig. 27 16 1976/00 hi/re/au Derm. dig. 85 - - 85 Derm. dig. 85 hi/li/in Derm. dig. und interdig. lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 18 2001/00 190 lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. med.. Pod. par. abax. circ. prof. pur. et necr. 190 180 20 2083/00 hi/re/au - - 27 0096/01 hi/li/au - - - - Derm. interdig. 410 Derm. interdig., lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 85 940 - 180 lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 180 28 0162/01 hi/li/au lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 29 0221/01 hi/li/in 33 0321/01 hi/li/au Derm. interdig. 85 - - 35 0334/01 hi/re/au - - - - 44 0796/01 hi/li/au - - - - 45 0845/01 hi/li/au med.. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis KLB 75 - - 47 0946/01 hi/re/au - - - - 48 0926/01 hi/re/au - - - - 49 0975/01 hi/li/au - - - - 244 Anhang B Lfd. Nr. 53 Klinik Nr. 1250/01 betr. Klaue betr. Gliedmaße Tage post OP Gegengliedmaße Tage post OP med.. Pod. par. abax. circ. prof. pur. et necr. 530 Derm. dig. 27 - - lat.. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis KLB 530 hi/re/au 54 1325/01 hi/re/au - - - - 57 1456/01 hi/re/au - - - - 58 1480/01 hi/re/in - - - - 59 1538/01 hi/re/au - - - - 60 1579/01 hi/li/au - - - - Phlegm. interdig. 85 Phlegm. interdig. 85 61 1578/01 hi/re/au med.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 215 lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 215 245 Anhang B B3. Erneute Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion (Gruppe B) Lfd. Nr. Klinik Nr. betr. Klaue 7 1534/00 hi/re/au 8 1549/00 hi/re/au Tage post OP Gegengliedmaße Tage post OP 240 - - 100 lat.. Pod. sol. circ. superf.. pur. et necr. 85 - - Derm. interdig. 260 betr. Gliedmaße lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 10 1563/00 hi/li/au - - - - 12 1615/00 hi/li/au lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 260 Derm. interdig., lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 260 13 1675/00 hi/re/au lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. / Derm. dig. 260 Derm. dig. 93 17 1966/00 hi/li/au - - - - 19 2043/00 hi/re/au Derm. interdig. 85 Derm. dig. und interdig. 85 21 2242/00 hi/li/au - - - - lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 290 lat.. Pod. par. abax. circ. superf. pur. et necr. 85 Derm. dig. 410 Derm. dig. 410 22 2276/00 hi/re/au 23 2410/00 hi/re/au lat.. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. 100 lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 100 24 2418/00 hi/li/in - - - - 30 0222/01 hi/li/au lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. 160 - - 31 0232/01 hi/li/au Derm. dig. und interdig. 410 - - -32 0275/01 hi/re/au - - Derm. dig. 205 36 0445/01 hi/li/au - - Derm. dig. 190 38 0569/01 hi/li/in - - 39 0643/01 hi/re/au 40 0667/01 hi/re/au 41 0779/01 hi/re/au 43 0783/01 hi/li/au lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. - 115 160 160 - 246 med.. Pod. par. abax. circ. prof. pur. et necr. lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. lat.. Pod. par. abax. circ. prof. pur. et necr. lat.. und med.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. - 92 115 92 315 - Anhang B Lfd. Nr. Klinik Nr. betr. Klaue betr. Gliedmaße Tage post OP 46 0863/01 hi/re/au - - 55 1390/01 hi/li/au lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 215 56 1403/01 hi/li/au - - Derm. interdig. 190 62 1997/01 hi/re/au lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 340 Derm. dig. 340 63 2007/01 hi/re/au - - - - 64 0346/02 hi/re/au med.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. 200 lat.. Pod. par. abax. circ. prof. pur. et necr. 92 247 Gegengliedmaße lat.. Pod. sol. circ. prof. pur. et necr. / Phlegm. interdig. lat.. Pod. par. abax. circ. prof. pur. et necr. Tage post OP 85 205 Veröffentlichungsverzeichnis HEPPELMANN, M., A. STARKE, W. KEHLER u. J. REHAGE (2002): Post–surgical convalescence after digital amputation or resection of the distal interphalangeal joint in dairy cows suffering from severe claw diseases. XXII. World Buatrics Congress, Hannover, Germany, Abstracts, 82 STARKE, A., M. HEPPELMANN, W. KEHLER, H. MEYER, K. HERZOG u. J. REHAGE (2004): Septic arthritis of the distal interphalangeal joint in HF cows: Controlled clinical study comparing the efficacy of digital amputation and resection of the coffin joint. 13th International Symposium Lameness in Ruminants, Maribor, Slovenija, Proc., 124 Danksagung Herrn Prof. Dr. J. Rehage danke ich für die Überlassung des interessanten Themas und die hilfreiche und kompetente Unterstützung bei der Anfertigung der Arbeit. Weiterhin möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. H. Scholz für die Möglichkeit bedanken, diese Untersuchung in der Klinik für Rinder durchführen zu dürfen. Mein allergrößter Dank gilt Herrn Dr. Alexander Starke für die Hilfe bei der Durchführung der praktischen Arbeit und für die stets gewährte Unterstützung bei der Niederschrift der Dissertation. Herzlichen Dank an Dr. Henning Meyer, Dr. Kathrin Herzog und Dr. Jan Sohrt, die mir häufig mit klinischem Rat zur Seite standen. Ein Dank an alle Mitarbeiter der Klinik für Rinder, insbesondere an das Pflegerteam, die mir mit großer Geduld viele Tiere abgelegt haben. Herrn Dr. K. Rohn danke ich für die gute Beratung in allen statistischen Fragen. Weiterhin danke ich Kathrin, Dagmar und Sven ganz herzlich für das Korrekturlesen der Arbeit. Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern, ohne deren finanzielle Unterstützung die Durchführung dieser Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Ein großes Dankeschön an alle meine Freunde und meine Schwester, die mir in der Zeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben; allen voran sei hier Sven gedankt.