Eitrige Klauengelenksentzündung beim Rind

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Aus der Klinik für Rinder
der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Eitrige Klauengelenksentzündung beim Rind: Vergleich des Heilungsverlaufes nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang
und nach hoher Klauenamputation
INAUGURAL – DISSERTATION
zur Erlangung des Grades einer Doktorin
der Veterinärmedizin
(Dr. med. vet.)
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von
Maike Heppelmann
aus Hannover
Hannover 2004
Wissenschaftliche Betreuung:
Univ.–Prof. Dr. J. Rehage
1. Gutachter:
Univ.–Prof. Dr. J. Rehage
2. Gutachter:
Univ.–Prof. Dr. H. Waibl
Tag der mündlichen Prüfung:
18.11.2004
Meiner Familie
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.
EINLEITUNG
12
2.
LITERATURÜBERSICHT
14
2.1.
Wirtschaftliche Bedeutung von Klauenerkrankungen
14
2.2.
Anatomie der Rinderzehe
15
2.2.1.
Allgemeiner Aufbau
15
2.2.2.
Knochen
15
2.2.3.
Zehengelenke und Bänder des distalen Sesambeines
16
2.2.4.
Muskeln und Sehnen
17
2.2.5.
Sehnenscheiden
20
2.2.5.1.
Sehnenscheiden der Strecksehnen
20
2.2.5.2.
Sehnenscheiden der Beugesehnen – Fesselbeugesehnenscheide
20
2.2.6.
Hautaufbau im Bereich der Klaue
23
2.3.
Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates –
Diagnostik an der Zehe des Rindes
24
2.3.1.
Klinische Untersuchung
24
2.3.2.
Punktion des Klauengelenkes
25
2.3.2.1.
Technik der Punktion
25
2.3.2.2.
Eigenschaften der Synovia
26
2.3.3.
Röntgenologische Untersuchung
28
2.3.3.1.
Technik der röntgenologischen Untersuchung
28
2.3.3.2.
Alters– und haltungsbedingte Veränderungen der Knochenstrukturen
28
Röntgenologische Veränderungen im Zusammenhang mit einer
Arthritis
29
2.3.4.
Sonographische Untersuchung
31
2.3.4.1.
Bedeutung der sonographischen Untersuchung am Bewegungsapparat
31
Technik der sonographischen Untersuchung im B – Mode
31
2.3.3.3.
2.3.4.2.
2.3.4.3.
Sonoanatomie – Normalbefunde
32
2.3.4.4.
Sonoanatomie – pathologische Befunde
33
2.4.
Ursache und Indikation für einen chirurgischen Eingriff an der
Zehe des Rindes
36
2.5.
Chirurgische Therapie der Klauengelenksentzündung
37
2.5.1.
Klauenamputation
37
2.5.1.1.
Methodik der Klauenamputation
37
2.5.1.2.
Ergebnisse nach Klauenamputation
43
2.5.2.
Klauengelenksresektion
47
2.5.2.1.
Methodik der Klauengelenksresektion
47
2.5.2.2.
Ergebnisse nach Klauengelenksresektion
51
3.
EIGENE UNTERSUCHUNGEN
57
3.1.
Material und Methode
57
3.1.1.
Patientenmaterial
57
3.1.2.
Maßnahmen bis zur operativen Behandlung
57
3.1.2.1.
Allgemeine Untersuchung
58
3.1.2.2.
Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates
60
3.1.2.2.1. Untersuchung im Stand und in der Bewegung
60
3.1.2.2.2. Untersuchung am liegenden Tier
60
3.1.2.3.
Aufnahme in die Studie
60
3.1.2.4.
Röntgenologische Untersuchung
61
3.1.2.5.
Sonographische Untersuchung
62
3.1.3.
Präoperative Diagnose und Einteilung der Patienten zu einer Operationsart
64
3.1.4.
Operationstechnik und postoperative Behandlung
64
3.1.4.1.
Anästhesie der Zehe
64
3.1.4.2.
Punktion des Klauengelenkes
65
3.1.4.3.
Hohe Klauenamputation
65
3.1.4.4.
Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang
70
3.1.5.
Erhebung von Befunden während der Operation
72
3.1.6.
Postoperative Diagnose
72
3.1.7.
Erhebung von Befunden während des Heilungsverlaufes
74
3.1.7.1.
Erhebung von Befunden am Tier
74
3.1.7.2.
Besuch des Bestandes und Abschluss der Studie
76
3.1.8.
Statistische Auswertung
76
3.2.
Ergebnisse
79
3.2.1.
Alters– und Laktationsverteilung bei den Tieren der Studie
79
3.2.2.
Rasse, Geschlecht und Nutzungsrichtung
80
3.2.3.
Graviditätsstadium und Dauer der Erkrankung
80
3.2.4.
Größe, Leistung und Aufstallungsform der Herkunftsbetriebe
83
3.2.5.
Lokalisation der Klauengelenksentzündung
85
3.2.6.
Ursachen der Klauengelenksentzündung
85
3.2.7.
Vollständige Diagnose
86
3.2.8.
Defekte der Klauen der Gegengliedmaße und der Vordergliedmaßen vor dem chirurgischen Eingriff
88
3.2.9.
Klauenhornqualität vor dem chirurgischen Eingriff
89
3.2.10.
Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen vor dem chirurgischen Eingriff
90
3.2.11.
Verlauf des operativen Eingriffes
90
3.2.12.
Heilungsverlauf post operationem
92
3.2.12.1.
Befunde bei komplikationslosem postoperativem Heilungsverlauf
92
3.2.12.2.
Befunde bei postoperativen Komplikationen
104
3.2.13.
Klauenerkrankungen post operationem
110
3.2.13.1.
Verlauf von Klauenerkrankungen, welche bereits zum Zeitpunkt
der Operation bestanden
110
3.2.13.2.
Erneute Klauenerkrankungen post operationem
110
3.2.14.
Kippklauenbildung post operationem bei Tieren nach Klauengelenksresektion
120
3.2.15.
Anzahl der Verbandswechsel post operationem
123
3.2.16.
Lahmheitsverlauf post operationem
125
3.2.17.
Milchleistung post operationem
127
3.2.18.
Abkalbungen post operationem
129
3.2.19.
Verbleib der Tiere post operationem
129
4.
DISKUSSION
141
4.1.
Eigenschaften des Patientengutes
141
4.1.1.
Alter, Rasse, Reproduktionsstatus und Herkunftsbetriebe
141
4.1.2.
Dauer und Art der Erkrankung
143
4.1.3.
Klauenhornqualität und zusätzliche Klauenerkrankungen vor dem
chirurgischen Eingriff
144
4.2.
Methodik
144
4.3.
Postoperative Ergebnisse
145
4.3.1.
Postoperative Wundheilung
145
4.3.2.
Postoperative Komplikationen
146
4.3.3.
Erneute Klauenerkrankungen post operationem
150
4.3.4.
Kippklauenbildung und Ankylose des Klauengelenkes post operationem
152
4.3.5.
Anzahl der Verbandswechsel post operationem
155
4.3.6.
Lahmheitsverlauf post operationem
156
4.3.7.
Milchleistung post operationem
156
4.3.8.
Abkalbungen post operationem
157
4.3.9.
Verbleib der Tiere post operationem
158
4.4
Zusammenfassende Schlüsse
163
5.
ZUSAMMENFASSUNG
166
6.
SUMMARY
169
7.
LITERATURVERZEICHNIS
171
TABELLENVERZEICHNIS
194
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
200
ANHANG A
204
ANHANG B
241
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
abax.
Abb.
Art.
betr.
BGS
bspw.
bzw.
circ.
cm
Derm.
d. h.
diff.
dig.
et al.
evtl.
exkl.
FB
FBGSS
For.
ggf.
ggr.
hgr.
interd.
J.
k. A.
kg
KG
KLB
KRB
lat.
lfd.
M.
med.
Min.
Mon.
necr.
abaxialis
Abbildung
Articulatio
betroffene
Beugesehne
bespielsweise
beziehungsweise
circumscripta
Zentimeter
Dermatitis
das heißt
diffusa
digitalis
et alii
eventuell
exklusive
Fesselbein
Fesselbeugesehnenscheide
Foramen
gegebenenfalls
geringgradig
hochgradig
interdigitalis
Jahre
keine Angaben
Kilogramm
Klauengelenk
Klauenbein
Kronbein
lateral
laufende
Musculus
medial
Minuten
Monate
necroticans
Nr.
par.
perf.
Ph
Phlegm.
Pod.
Proc.
prof.
pur.
Q5
Q95
u.
SB
sol.
superf.
Tab.
Tg.
Tub.
US
vs.
VW
~
x 0,5
z. B.
Nummer
parietalis
perforans
Phalanx
Phlegmona
Pododermatitis
Processus
profunda
purulenta
5 % Quantil
95 % Quantil
und
Sesambein
solearis
superficialis
Tabelle
Tage
Tuberculum
Untersuchung
versus
Verbandswechsel
Medianwert
zum Beispiel
Einleitung
1. EINLEITUNG
Unter den krankheitsbedingten Abgangsursachen stehen nach den Fruchtbarkeitsstörungen die Erkrankungen des Bewegungsapparates an führender Stelle. Hier dominieren Veränderungen im Zehen– und Klauenbereich und dies unabhängig von
der Rasse, der Verwendung und der Aufstallung des Tieres. Neben den direkten Verlusten durch die Abschaffung erkrankter Tiere sind indirekt bedingte Ertragseinbußen
wie z. B. Verringerung der Milchleistung von großer Bedeutung (WEAVER 1983;
STANEK 1987). Vor allem komplizierte Klauenerkrankungen, die einer langwierigen
Behandlung bedürfen, bedeuten enorme finanzielle Einbußen für den Landwirt. Die
derzeit vorhandenen chirurgischen Behandlungsmethoden solcher Fälle werden in
ihrer Durchführbarkeit nicht in jedem Fall den Anforderungen der allgemeinen Rinderpraxis gerecht. Sicher ist diese Tatsache mit ein Grund für die mangelnde Akzeptanz durch Tierärzte und auch Landwirte.
Eitrige Arthritiden des Klauengelenkes entstehen zumeist im Verlauf von solchen
komplizierten Klauenerkrankungen, seltener infolge perforierender Verletzungen. Vor
allem Entzündungen der Lederhaut im Sohlen- und Wandbereich und tiefe Zwischenklauennekrosen neigen mit zunehmender Dauer und ohne fachgemäße Behandlung zu perforieren, tiefere Strukturen in Mitleidenschaft zu ziehen (tiefe Beugesehne, Beugesehnenscheide, Bursa podotrochlearis, Klauen–, Kron– und Sesambein) und infolgedessen auf das Klauengelenk überzugehen. In derartigen Fällen ist
ein chirurgisches Vorgehen notwendig. Die Klauenamputation ist ein relativ unkomplizierter Eingriff mit breiter Indikation. Die Tiere erreichen nach kurzer Rekonvaleszens wieder ein akzeptables Leistungsniveau (MERKENS 1977; FUNK 1976; BAXTER et al. 1991; JEONG 1993; FERGUSON 1997). In früheren Untersuchungen war
die Nutzungsdauer nach klauenerhaltenden Eingriffen länger als nach Klauenamputationen. Direkte klinische Vergleiche zwischen beiden Operationsmethoden
liegen nur in der Arbeit von MERKENS (1977) vor. Ansonsten werden nur Vergleiche
zwischen klinischen Studien und Literaturangaben gezogen (FUNK 1976; NUSS
1988). Gerade in modernen Haltungssystemen, in welchen der Bewegungsapparat
und besonders die Klauen hohen Anforderungen unterliegen, könnte die fehlende
12
Einleitung
Klaue von Nachteil sein. Mit der Sesambeinresektion steht eine teilchirurgische
Maßnahme zur Verfügung, bei welcher die Klaue erhalten bleibt (ASSMUS 1964;
SCHERLE 1970; FRITSCH u. HÄNICHEN 1974). Für diesen Eingriff ist die Indikation
sehr schmal bzw. der diagnostische und therapeutische Aufwand sehr hoch. Die
Klauengelenksresektion soll in der Indikation der Klauenamputation näher kommen.
Die angestrebte Ankylosierung des Klauengelenks soll Stabilität bringen und einer
Kippklauenbildung entgegenwirken (FUNK 1976; NUSS 1988; DESROCHERS et al.
1995).
Ziel dieser Arbeit war es daher, die Klauenamputation und die Klauengelenksresektion, als klauenerhaltene Maßnahme, direkt in einer randomisierten, prospektiven Studie an Tieren mit identischer Indikationsspanne zu vergleichen.
13
Literatur
2. LITERATURÜBERSICHT
2.1. Wirtschaftliche Bedeutung von Klauenerkrankungen
Der Anteil lahmer Tiere in verschiedenen kontrollierten Milchviehpopulationen lag
zwischen 6 und 25 % (FRITSCH 1966; ARKINS 1981; WHITAKER et al. 1983;
HARRIS et al. 1988). Aus tierärztlichen Praxen wurden Lahmheitshäufigkeiten von
4,7 bis 30 % angegeben, der Anteil von Klauenerkrankungen als Lahmheitsursache
lag hier bei 80 bis 90 % (PRENTICE u. NEAL 1972; EDDY u. SCOTT 1980;
RUSSELL et al. 1982). In Tierkliniken schwankte der Anteil von Tieren mit Klauenerkrankungen 19,1 % und 33,8 % bzw. Tieren mit Gliedmaßenerkrankungen 60,5 %
(OTTO 1965; MIETH u. RITTER 1968; DIETZ et al. 1968).
WEAVER (1983) ordnete Klauenkrankheiten als drittgrößte Ursache für finanzielle
Verluste nach Euterentzündungen und Unfruchtbarkeit ein. Er gab fünf Faktoren an,
die bei Lahmheit finanzielle Verluste hervorrufen: Abgänge, verminderte Fruchtbarkeit, verminderte Milchleistung, Verlust an Körpergewicht, und Behandlungskosten.
Die verminderte Milchleistung zeigte sich laut TRANTER (1991, 1993) sowohl in verringerter Laktationsleistung als auch in einem verringertem Milchfett– und Milcheiweißanteil. Die herabgesetzte Fruchtbarkeit zeigte sich bei lahmen Tieren im Vergleich zu gesunden Kühen der gleichen Herde in einem verlängerten Intervall zwischen Kalbung und erster Besamung, sowie Kalbung und Befruchtung (LUCEY et.
al. 1986; COLLICK et. al. 1989). HASSALL et. al. (1993) beobachteten, dass lahme
Tiere den Melkstand später betreten, unruhiger während des Melkens sind, längere
Zeit auf der Weide liegen und kürzere Perioden grasen als gesunde Kühe. Sie
schlossen daraus, dass Lahmheit ernstzunehmende Effekte auf das Wohlbefinden
und die Produktivität hat. Als Abgangsursachen werden die Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen hinter den Fruchtbarkeitsstörungen und den Euterkrankheiten mit
3 bis 8 % an dritter Stelle der krankheitsbedingten Abgänge eingeordnet (AID 1980;
THIEL 1980; MARTIN et al. 1982; FREY u. BERCHTOLD 1983; MERKT et al. 1985).
14
Literatur
2.2. Anatomie der Rinderzehe
2.2.1. Allgemeiner Aufbau
Die Gliedmaßenstrahlen sind bei dem Zehenspitzengänger Rind auf den 3. und 4.
Strahl als voll ausgebildete Hauptzehen reduziert. Das Skelett der Zehe (Acropodium) setzt sich aus drei durch Gelenke miteinander in Verbindung stehenden Gliedern
zusammen. Das Fesselbein (Phalanx I; Ph I) ist mit dem Os metacarpale durch das
Fesselgelenk, das Fesselbein mit dem Kronbein (Ph II) durch das Krongelenk und
das Kronbein mit dem Klauenbein (Ph III) durch das Klauengelenk verbunden. Die
rudimentären Afterklauen (2. und 5. Strahl) sind ohne Skelettverbindung entwickelt
(NICKEL et al. 1992).
Im Folgenden soll hier nur die Anatomie der Hinterzehe abgehandelt werden.
2.2.2. Knochen
Die drei Phalangen der Zehe sind von unilateral symmetrischer Form. Am Fesselgelenk sind paarige proximale Sesambeine und am Klauengelenk ein distales Sesambein ausgebildet.
Die Fesselbeine (Abb. 1, B) sind dreiseitige, kurzzylindrische Knochen mit einer
Plantar- und zwei Seitenflächen, die durch den abgerundeten Dorsalrand in Verbindung stehen. Die proximale Gelenkfläche (Fovea articularis) wird durch eine Rinne in
zwei Flächen geteilt, wobei die axiale kleiner ist und weiter distal liegt. An die Fovea
articularis schließen sich plantar die Gelenkflächen für die Sesambeine an. Lateral
und medial von diesen Gelenkflächen befinden sich die proximalen Bandhöcker, die
nach plantar herausragen. Die distale Gelenkwalze hat die Form eines Sattels, der
schräg gestellt ist, so dass die axiale Fläche weiter distal zu liegen kommt. Axial und
abaxial der Walze sind flache Bandgruben ausgebildet. Die paarigen, proximalen
Sesambeine (Abb. 1, C) liegen mit ihrer Basis dem Fesselbein plantar an. Die abaxialen weisen eine Rinne an ihrer Außenfläche auf.
15
Literatur
Die Kronbeine (Abb. 1, D) sind ebenfalls dreiseitig mit einem schmalen dorsalen
Rand. Die proximale Fovea articularis ist durch einen Sagittalkamm, der plantar in
einem freien Fortsatz endet, unterteilt. Dorsal am Gelenkrand liegt der Kronbeinfortsatz (Proc. extensorius), plantar die Kronbeinlehne (Tuberositas flexoria) und lateral
und medial nach plantar herausragend die beiden proximalen Bandhöcker. Die distale Gelenkrolle ist sattelförmig. Sie reicht plantar und dorsal weit nach proximal.
Die Klauenbeine (Abb. 1, E) haben die Form einer dreiseitigen Pyramide, deren Spitzen einander leicht zugeneigt sind. Es wird eine Wand-, eine Sohlen- und eine Gelenkfläche unterschieden. Der Kronrand (Margo coronalis), der nach proximal zum
Streckfortsatz (Proc. extensorius) ausgezogen ist, wird von Wand- und Gelenkfläche
geformt. Der Sohlenrand (Margo solearis) wird von der Wand- und der Sohlenfläche
gebildet. Die Wandfläche (Facies parietalis) teilt sich in die gewölbte abaxiale Außenfläche und in die schwach ausgehöhlte, axiale Zwischenklauenspaltfläche. Sie treffen
sich in dem abgerundeten Dorsalrand. Auf der Wandfläche ist beiderseits eine
Wandrinne (Sulcus parietalis) ausgebildet, die plantar am Wandloch (For. abaxiale)
endet. Unter den weiteren Löchern in der Wandfläche, die als Öffnungen des Blutgefäßsystems im Knocheninnern dienen, ist noch das proximodorsal an der Klauenspaltfläche gelegene For. axiale hervorzuheben. Die Sohlenfläche (Facies solearis)
steigt gegen den Zwischenklauenspalt hin auf, plantar ist sie zum Tub. flexorium
ausgezogen. Die Gelenkfläche (Facies articularis) ist der distalen Gelenkwalze des
Kronbeins entsprechend geformt. Plantar schließt sich eine schmale Facette für das
distale Sesambein an. Das distale Sesambein (Abb. 1, F) ist platt und oval. Sowohl
die konkave Gelenkfläche, als auch die konvexe Plantarfläche sind mit einem Sagittalkamm ausgestattet (ZIETZSCHMANN 1974; NICKEL et. al. 1992).
2.2.3. Zehengelenke und Bänder des distalen Sesambeines
Das Fesselgelenk (Art. metatarsophalangea) ist ein Scharniergelenk, das als Wechselgelenk funktioniert (Abb. 1, a). Es wird aus der distalen Gelenkwalze des Os metatarsale, der proximalen Gelenkfläche des Fesselbeines und dem proximalen Sesambeinpaar gebildet. Die Gelenkkapsel bildet eine dorsale und eine plantare Ausbuchtung. Der Recessus dorsalis reicht ca. 5 cm weit am Os metatarsale nach pro-
16
Literatur
ximal und seitlich bis an die abaxialen Seitenbänder heran. Plantar zieht der Recessus 7–8 cm entlang des Os metatarsale nach proximal. Die Gelenkkapseln beider
Fesselgelenke stehen im Zwischenklauenspalt plantar des Lig. collaterale axiale und
proximal des Interdigitalschenkel des M. interosseus in weit offener Verbindung.
Das Krongelenk (Art. interphalangea proximalis) ist ein Sattelgelenk und wird von der
distalen Gelenkwalze des Fesselbeines und der proximalen Gelenkgrube des Kronbeines gebildet (Abb. 1, b). An der Dorsalfläche reicht der Recessus nur geringfügig
nach proximal, während er sich distal entlang des Kronbeines bis in die Nachbarschaft des Klauengelenksrecessus erstreckt. An den Seitenflächen der Zehe ziehen
die Ausbuchtungen proximal bis über die Mitte des Fesselbeines hinauf. Der Recessus plantaris liegt unter den Beugesehnen und ist kaum ausgebildet.
Das Klauengelenk (Art. interphalangea distalis) ist ein Sattelgelenk. Es wird aus der
distalen Gelenkwalze des Kronbeines, der Gelenkgrube des Klauenbeines und der
Gelenkfläche des distalen Sesambeines gebildet (Abb. 1, c). Die dorsale Ausbuchtung der Gelenkkapsel zieht proximal am Kronbein bis in die Nähe des dorsalen Recessus des Krongelenkes. Plantar reicht der Rezessus entlang des Kronbeines bis
zur Kronbeinlehne (NICKEL et al. 1992; BERG 1995).
Im Folgenden soll genauer auf die Bänder des distalen Sesambeines eingegangen
werden. Auf der abaxialen Seite der Klaue zieht das zweischenkelige KronbeinSesambeinband sowohl vom proximalen als auch vom mittleren Anteil des Kronbeines zum proximalen, abaxialen Rand des Sesambeines. Distal abaxial verläuft das
Sesambein-Klauenbeinband vom Sesambein kraniodistal zum Klauenbein. Auf der
axialen Seite der Klaue zieht das Kronbein-Sesambeinband proximal vom Kronbein
an den Rand des Sesambeines. Das axiale Sesambein-Klauenbeinband verläuft vom
distalen Sesambeinrand kraniodistal zum Klauenbein (WISSDORF et al. 1970).
2.2.4. Muskeln und Sehnen
Die Endsehnen des M. extensor digitalis longus (langer Zehenstrecker) und des M.
extensor digitalis lateralis (seitlicher Zehenstrecker) bilden die Strecksehnen dorsal
an der Zehe.
17
Literatur
Der lange Zehenstrecker entspringt laterodistal in der Fossa extensoria des Os femoris und teilt sich im proximalen Drittel des Unterschenkels in zwei Bäuche auf. Die
Sehne des medialen Bauches inseriert dorsomedial am Kronbein der medialen Zehe,
nachdem sie sich auf Höhe des Fesselbeines mit dem Unterstützungsast des M. interosseus vereinigt hat. Auf Höhe des dorsalen Recessus des medialen Fesselgelenkes ist die Sehne von einem Schleimbeutel unterlagert. Die Sehne des lateralen
Bauches teilt sich oberhalb des Fesselgelenksspaltes auf und inseriert am Proc. extensorius des Klauenbeines beider Zehen.
Der seitliche Zehenstrecker (Abb. 1, 1) entspringt am lateralen Seitenband des Kniegelenkes und am Condylus lateralis tibiae. Seine Sehne nimmt auf Höhe des Fesselbeines einen Unterstützungsast des M. interosseus auf und inseriert dorsolateral am
Kronbein der lateralen Zehe. Diese Sehne wird auf Höhe der dorsalen Fesselgelenksaussackung von einem Schleimbeutel unterlagert (SCHMIDTCHEN 1907;
SEIFERLE u. FREWEIN 1992; NICKEL et al. 1992).
Die Endsehnen des M. flexor digitalis superficialis (oberflächlicher Zehenbeuger) und
des M. flexor digitalis profundus (tiefer Zehenbeuger) bilden die Beugesehnen plantar an der Zehe. Weiterhin wird der M. interosseus medius besprochen.
Der oberflächliche Zehenbeuger (Abb. 1, 2) entspringt im Bereich der Tuberositas
supracondylaris lateralis des Os femoris. Seine Sehne verläuft plantar am Os metatarsale und teilt sich in der unteren Hälfte in einen lateralen und einen medialen
Schenkel für die jeweilige Zehe auf. Diese nehmen im distalen Viertel des Metatarsus einen vom M. interosseus kommenden Unterstützungsast auf und bilden so auf
Höhe des Fesselgelenkes eine röhrenförmige Manschette (Abb. 1, 5) um die betreffende tiefe Beugesehne. Jeder Schenkel teilt sich in drei kurze Äste auf, die am
Kronbein ansetzten: die beiden schwächeren, seitlichen Äste an den plantaren
Bandhöckern des proximalen Gelenkrandes und der starke, mittlere Ast dazwischen
an der Plantarfläche des Knochens.
Der tiefe Zehenbeuger (Abb. 1, 3) setzt sich aus dem M. flexor hallucis longus, M.
tibialis caudalis und des M. flexor digitalis longus zusammen. Alle Muskeln entspringen am lateralen Kondylus der Tibia, der M. flexor hallucis longus zusätzlich noch an
der kaudalen Fläche der Tibia. Die tiefe Beugesehne wird aus den Sehnen dieser
Muskeln gebildet. Am distalen Ende des Metatarsus teilt sie sich in je einen Ast für
18
Literatur
die 3. und 4. Zehe auf, die von der oben erwähnten Manschette der oberflächlichen
Beugesehne umschlossen werden. Distal des Fesselgelenkes (Fesselbeuge) treten
sie aus der Manschette aus, so dass die tiefen Beugesehnen jetzt plantar der oberflächlichen Beugesehne liegen. Sie ziehen über das distale Sesambein hinweg und
setzen am Tub. flexorium des Klauenbeines an. Vorher geben sie noch ein elastisches Band an das Kronbein ab (Abb. 1, 2´). Zwischen der tiefen Beugesehne und
dem distalen Sesambein liegt die Bursa podotrochlearis (GRAU 1974; SEIFERLE u.
FREWEIN 1992; BERG 1995). Das elastische Band wird von FÖLGER (1906) als
eine flache Platte beschrieben, die an der Dorsalseite der tiefen Beugesehne entspringt und mit zwei kurzen, divergierenden Ästen oberhalb der Gelenkfläche distal
am Kronbein ansetzt. Proximal des Sesambeines stößt die Synovialmembran der
Bursa podotrochlearis (Abb. 1, IV) mit der Membran des plantaren Recessus des
Klauengelenkes zusammen und bildet eine Wand, die von distal an das elastische
Band zieht, das die tiefe Beugesehne an das Kronbein abgibt.
Der M. interosseus medius (Abb. 1, 6) entspringt proximal am Metatarsus. Etwa auf
dessen Mitte gibt er ein Unterstützungsband (Abb. 1, 4) zur oberflächlichen Beugesehne ab. Dieses teilt sich in zwei Schenkel auf und bildet lateral bzw. medial mit der
entsprechenden oberflächlichen Beugesehne die Manschette um die tiefe Beugesehne. Im distalen Drittel des Metatarsus spaltet sich der M. interosseus in drei
Schenkel auf: die kräftige Mittelplatte und zwei Seitenstränge. Die Seitenstränge ziehen an die abaxialen proximalen Sesambeine der 3. und 4. Zehe und geben vorher
einen Unterstützungsast von lateral und medial an die Strecker der Ph II ab. Die Mittelplatte teilt sich nochmals in drei Äste auf. Die beiden Seitenschenkel treten an die
axialen Sesambeine der 3. und 4. Zehe. Der interdigitale Schenkel zieht durch den
Interdigitalspalt, gabelt sich auf und vereinigt sich von axial mit den Streckern der Ph
II (GRAU 1974; SEIFERLE u. FREWEIN 1992; BERG 1995).
Im Bereich der Fesselbeuge werden die Beugesehnen durch mehrere Ringbänder
gehalten. PETERS (1965) beschreibt zwei Ringbänder: das Ringband des Fesselgelenkes und das des Fesselbeines. Nach STANEK (1987), NICKEL (1992), BERG
(1995) und BREIT et. al. (1996) existieren drei: ein Fesselringband, sowie ein proximales und ein distales Ringband des Fesselbeines, die je nach Autor unterschiedlich
benannt sind. Im distalen Abschnitt beschreiben alle Autoren einheitlich das distale
19
Literatur
Zwischenzehenband. Das Fesselringband liegt in der Tiefe unter den Afterklauen. Es
entspringt am Fesselbein, dem Os metatarsale und dem abaxialen Sesambein, überspannt die Sehnen und setzt axial am Sesambeinbandapparat an (PETERS
1965). Es erreicht eine proximodistale Ausdehnung von etwa 4 cm. Proximal am
Fesselbein liegt das proximale Ringband des Fesselbeines, das eine Breite von maximal 1 cm aufweist. Distal schließt das distale Ringband des Fesselbeines an, welches mit dem proximalen durch gekreuzte Fasern in Verbindung steht. Das distale
Zwischenzehenband verläuft von axial und distal in einem Winkel von 45° nach proximal und abaxial am Kronbein über Zwischenklauenspalt und tiefe Beugesehne
hinweg (BREIT et al. 1996).
2.2.5. Sehnenscheiden
2.2.5.1. Sehnenscheiden der Strecksehnen
Dorsal an der Zehe auf Höhe des Fesselgelenkes ist für die Strecksehne jeder Zehe
eine Sehnenscheide ausgebildet. Die Sehnen des lateralen Bauches des M. extensor digitalis longus sind von der Teilungsstelle oberhalb des Fesselgelenkes bis auf
Höhe des Kronbeines je von einer Sehnenscheide umhüllt, die an der lateralen Zehe
meist etwas länger ist (SCHMIDTCHEN 1907; SEIFERLE u. FREWEIN 1992).
2.2.5.2. Sehnenscheiden der Beugesehnen – Fesselbeugesehnenscheiden
Plantar im Bereich des Fesselgelenkes und der Fesselbeuge ist für die Endäste der
oberflächlichen und tiefen Beugesehne jeder Zehe eine ausgedehnte Sehnenscheide, die Fesselbeugesehnenscheide, ausgebildet (FÖLGER 1906; SCHMIDTCHEN
1907; PETERS 1965; STANEK 1987; SEIFERLE u. FREWEIN 1992; BERG 1995;
BREIT et al. 1996). Das Hohlraumsystem der Sehnenscheide ist in eine innere und
eine äußere proximale sowie in eine distale Abteilung aufgeteilt (FÖLGER 1906;
PETERS 1965). STANEK (1987) verwendet dieselbe Einteilung, spricht aber von
Kompartimenten.
20
Literatur
Knochen
2
3
A:
B.
C:
D:
E:
F:
1
4
A
6
Gelenke
a:
b:
c:
II
Fesselgelenk
Krongelenk
Klauengelenk
Sehnen
C
a
5
II
B
III
b
2´
D
IV
Metatarsus
Fesselbein
Proximales Sesambein
Kronbein
Klauenbein
Distales Sesambein
c
F
1:
Sehne des M. extensor digitalis lateralis
2: Sehne des M. flexor digitalis
superficialis
2´ elastisches Band des M.
flexor digitalis profundus an
das Kronbein
3: Sehne des M. flexor digitalis
profundus
4: Unterstützungsast des M.
interosseus
5: Manschette um die Sehne
des M. flexor digitalis profundus (schraffiert)
6: M. interosseus
Fesselbeugesehnenscheide
und Schleimbeutel
E
I:
äußeres Kompartiment der
Fesselbeugesehnenscheide
II: inneres Kompartiment der
Fesselbeugesehnenscheide
III: distales Kompartiment der
Fesselbeugesehnenscheide
IV: Bursa podotrochlearis
Abb. 1: Anatomisches Schema einer lateralen Rinderklaue im Medianschnitt (nach
FÖLGER 1906)
21
Literatur
Zwischen der 3. und der 4. Zehe bestehen keine wesentlichen Unterschiede. Das
proximale äußere Kompartiment (Abb. 1, I) umschließt die Sehnenmanschette aus
oberflächlicher Beugesehne und Unterstützungsband des M. interosseus. Es umgibt
das innere Kompartiment konzentrisch und reicht unterschiedlich weit nach proximal.
Der plantare Anteil des äußeren Kompartimentes endet etwa auf Höhe des Fesselgelenksspaltes, wobei er sich abaxial weiter nach proximal erstreckt als axial. Weiter
distal wird er plantar durch das Fesselringband verstärkt. Der dorsale Anteil des äußeren Kompartimentes reicht weiter nach proximal als der plantare, etwa so weit wie
der plantare Recessus des Fesselgelenkes. Er wird dorsal durch Anteile des M. interosseus und die proximalen Sesambeine begrenzt. Sowohl proximal als auch distal
der proximalen Sesambeine ist das Kompartiment stellenweise nur durch eine dünne
Synovialisduplikatur vom Recessus des Fesselgelenkes getrennt.
Das proximale innere Kompartiment (Abb. 1, II) umgibt die tiefe Beugesehne und
wird von oben genannter Sehnenmanschette umschlossen. Es endet etwa 8-10 cm
proximal des Gelenksspaltes des Fesselgelenkes, wobei sich der dorsale Anteil weiter rumpfwärts erstreckt. Somit reicht das innere deutlich weiter nach proximal als
das äußere Kompartiment. Während beide Kompartimente proximal voneinander
getrennt sind, stehen sie distal in weit offener Verbindung zueinander. Distal endet
es, wo die tiefe Beugesehne aus der Sehnenmanschette austritt.
Das einfache distale Kompartiment (Abb. 1, III) umhüllt in der Fesselbeuge nur noch
die tiefe Beugesehne. Es beginnt mit dem Austritt der tiefen Beugesehne aus der
Sehnenmanschette. Dorsal wird es von der Endplatte der oberflächlichen Beugesehne begrenzt. Seitlich dieser Platte tritt ein Blindsack bis in die unmittelbare Nähe des
plantaren Recessus des Krongelenkes heran. Der dorsale Anteil des Kompartimentes wird distal durch das elastische Band begrenzt, das die tiefe Beugesehne an das
Kronbein abgibt. Beiderseits dieses Bandes reichen zwei kleine Blindsäcke weiter
distal und somit in direkte Nähe der Bursa podotrochlearis. Der plantare Anteil zieht
etwa bis auf Höhe des proximalen Randes des distalen Sesambeines und befindet
sich so schon innerhalb des Hornschuhs. An der lateralen Zehe reicht das Kompartiment etwa 1 cm weiter distal als an der medialen Zehe (STANEK 1987). Plantar
wird die Sehnenscheide in ihrer gesamten Ausdehnung durch genannte Ringbänder
eingeschnürt, so dass sich dazwischen Aussackungen bilden. Zwischen dem Fessel-
22
Literatur
ringband und dem proximalen Ringband des Fesselbeines wölbt sich am Ausgusspräparat nur abaxial eine etwa weizenkorngroße Bucht vor. Da das proximale und
das distale Ringband durch gekreuzte Fasern in Verbindung stehen, buchten sich
nur axial und abaxial zwei maximal kirschkerngroße Aussackungen aus. Zwischen
dem distalen Ringband und dem gekreuzten Zwischenzehenband erstreckt sich die
Aussackung über die gesamte plantare Fläche. Distal ragt die Sehnenscheide über
das Zwischenzehenband hinaus (BREIT et al. 1996).
In der Beschreibung von SCHMIDTCHEN (1907) kommunizieren die Sehnenscheiden der lateralen und medialen Zehe. Bei PETERS (1965) stehen an 4 von
60 Gliedmaßen die beiden Seiten miteinander in Verbindung. Allerdings sind hier nur
Vordergliedmaßen betroffen. Er beschreibt den Sitz der Kommunikationsöffnung in
der proximalen äußeren Abteilung. Nach STANEK (1987) kommunizieren nur an 3
von 105 Füßen die Sehnenscheiden der 3. und 4. Zehe. Allerdings findet er eine
Verbindung zwischen den inneren Kompartimenten. BERG et al. (1996) beschreiben
in keinem Fall eine Kommunikation beider Seiten. Sowohl PETERS (1965) als auch
STANEK (1987) können bei einem geringen Anteil der Füße eine Verbindung zum
plantaren Recessus des Krongelenkes nachweisen. Ebenso finden FÖLGER (1906)
und STANEK (1987) an einigen Zehen eine Verbindung zwischen der distalen Abteilung der Sehnenscheide und der Bursa podotrochlearis. Eine Verbindung zum Fessel– oder Klauengelenk kann keiner der Autoren nachweisen.
2.2.6. Hautaufbau im Bereich der Klaue
Der Hautüberzug an der Klaue des Rindes wird in Schichten und Segmente gegliedert. Drei Schichten werden unterschieden: die Klauensubkutis (–unterhaut), das
Klauenkorium (–lederhaut) und die Klauenepidermis (–horn). Die Segmente teilen
sich in das Saum-, Kron-, Wand-, Sohlen- und Ballensegment auf (WILKENS 1963;
HABERMEHL 1984; FÜRST 1992).
Die Klauensubkutis umgibt die zentralen Stützteile und ist an den einzelnen Segmenten unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Bereich des Saum-, Kron- und Ballensegmentes sind Polster oder Kissen ausgebildet. Das Ballenkissen nimmt die gesamte
plantare Fläche der Klaue ein, ist etwa 1,5 cm dick und hat eine stoßbrechende
23
Literatur
Funktion bei der Belastung der Klaue. Im Bereich des Sohlen- und Wandsegmentes
stellt die Unterhaut einen Teil des Periostes dar und verbindet so die Lederhaut fest
mit den zentralen Stützteilen.
Das Klauenkorium liegt der Subkutis direkt auf. Die Klauenlederhaut bildet mit der
Klauenunterhaut und den zentralen Stützteilen die charakteristische Klauenpatrize.
Das schon makroskopisch sichtbare, ausgeprägte Stratum papillare ist im Saum-,
Kron-, Sohlen- und Ballensegment zottenförmig und im Wandsegment blättchenförmig ausgebildet.
Die Klauenepidermis ist ein mehrschichtiges Plattenepithel, das sich durch starke
Verhornung auszeichnet. Die Innenfläche der Epidermis formt die Matrize, das Gegenstück zum Papillarkörper der Klauenlederhaut, der tief in das Epithel hineinragt.
Das gewährleistet eine feste Verbindung mit der Epidermis und stellt die Ernährung
sicher. Der Klauenschuh setzt sich aus Platte, Sohle und Ballen zusammen. Die
Klauenplatte ist so gebogen, dass dorsal eine abgerundete Kante entsteht. Sie teilt
sich in einen Zehenteil, eine konvexe Außenwand und eine konkave Interdigitalwand
auf. Die beiden letzteren sind noch mal in einen vorderen Seitenteil und einen hinteren Trachtenteil aufgeteilt. Die Grenzlinie zwischen der Klauenplatte und der Sohle
ist durch die weiße Linie gekennzeichnet (WILKENS 1963; HABERMEHL 1984).
2.3. Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparat – Diagnostik an der Zehe
des Rindes
2.3.1. Klinische Untersuchung
Der speziellen Untersuchung des Bewegungsapparates geht in jedem Fall eine genaue anamnestische Erhebung voraus. DIRKSEN (1990) empfiehlt zusätzlich eine
kurze Allgemeinuntersuchung, um Erkrankungen anderer Organsysteme auszuschließen.
Die spezielle Untersuchung beginnt mit der Adspektion des Tieres. Diese wird zuerst
am stehenden Tier und dann in der Bewegung durchgeführt. Am vorgeführten Tier
wird Lahmheitsgrad und –art bestimmt. DESROCHERS et al. (2001a) empfehlen eine mehrere Minuten dauernde Beobachtung des Tieres in seiner normalen Umge-
24
Literatur
bung. DIRKSEN (1990) führt zusätzlich eine Adspektion des Tieres im Liegen, beim
Aufstehen und Niederlegen durch. Liegen bei dem Tier Stallklauen vor, so soll laut
GÜNTHER (1991a) vor der Beurteilung des vorgeführten Tieres eine Klauenkorrektur
erfolgen.
Nach der Identifikation der erkrankten Gliedmaße wird diese genauer untersucht.
Hierbei sollten geeignete Zwangsmittel bzw. –maßnahmen zur Fixation des Tieres
angewendet werden. Bei der Adspektion der Zehe sind nach DIRKSEN (1990) und
STANEK (1997) die Klauen auf regelmäßige Form bzw. Formveränderungen hin zu
untersuchen. Bei der Palpation werden die Zangendruckprobe, das Nachschneiden
verdächtiger Bezirke und das Sondieren evtl. vorhandener Fistelkanäle durchgeführt.
DIRKSEN (1990) und GÜNTHER (1991a) prüfen zusätzlich die Pulsation der
Hauptmittelfußarterie. Weiterhin führen sie eine Perkussion der Klauen auf Schmerzempfindlichkeit durch. DIRKSEN (1990), GÜNTHER (1991a) und STANEK (1997)
untersuchen die Gelenke auf Schmerzhaftigkeit, indem sie eine Beuge–, Streck- und
Rotationsprobe durchführen. Weiterführende Untersuchungsmaßnahmen sind diagnostische Anästhesien, röntgenologische und sonographische Untersuchungen,
sowie Punktionen synovialer Einrichtungen und pathologischer Flüssigkeitsansammlungen mit nachfolgender Untersuchung des gewonnenen Punktates (CLEMENTE
1986; DIRKSEN 1990; GÜNTHER 1991a; STANEK 1997; DESROCHERS et al.
2001a).
2.3.2. Punktion des Klauengelenkes
2.3.2.1. Technik der Punktion
BERG (1995) und FERGUSON (1997) punktieren das Klauengelenk an der dorsalen
Aussackung der Gelenkskapsel. Nach BERG (1995) liegt die Punktionsstelle 2 cm
proximal des Hornschuhrandes und 2 cm lateral bzw. medial der Medianebene der
Zehe. Hier soll der Einstich distoaxial gerichtet durch die gemeinsame Strecksehne
erfolgen. FERGUSON (1997) beschreibt die Punktion auf Höhe des Kronsaumes
1 cm abaxial des Randes der gemeinsamen Strecksehne. Der Einstich soll im rechten Winkel zur Hautoberfläche durchgeführt werden. DESROCHERS et al. (2001b)
25
Literatur
erwähnen bei der Beschreibung einer Klauengelenksspülung drei Punktionsstellen:
dorsoproximal des Kronsaumes axial oder abaxial der gemeinsamen Strecksehne
mit Einstichen im Winkel von 60° zum Kronsaum oder plantar des abaxialen Kollateralbandes des Klauengelenkes oberhalb des Kronsaumes im Winkel von 45° zur
Hautoberfläche.
2.3.2.2 Eigenschaften der Synovia
Anhand der Beschaffenheit der Synovia lässt sich Vorliegen, Art und Stadium einer
Gelenkserkrankung feststellen. Grobsinnlich wird die Flüssigkeit auf Menge, Farbe,
Transparenz, Geruch, Viskosität und spontane Gerinnung beurteilt. Weiterhin sind
die zytologische Untersuchung, die Bestimmung des Eiweißgehaltes, die Qualität
des Muzinpräzipitates und der Erregernachweis diagnostisch von Bedeutung (DIRKSEN 1990).
Die Menge der Synovialflüssigkeit variiert zwischen den verschiedenen Gelenken
des gleichen Tieres. Bei Bewegung nimmt die Synovia an Volumen zu, während sich
bei Inaktivität des Tieres das Volumen verringert (WEAVER 1997). Bei der Punktion
des gesunden Klauengelenkes sollen mehrere Milliliter Flüssigkeit gewonnen werden
können (FERGUSON 1997).
Die Farbe unveränderter Synovia des Rindes reicht von farblos bis gelb (LANGE
1961; EISENMENGER 1974; KARATZIAS 1982; DIRKSEN 1990 und WEAVER
1997). Jüngere Tiere neigen zu farbloser Synovia, während ältere zu gelber Gelenksflüssigkeit tendieren (DIRKSEN 1990; WEAVER 1997).
Die normale Synovia des Rindes ist eine klare Flüssigkeit (EISENMENGER 1974;
KARATZIAS 1982; DIRKSEN 1990; WEAVER 1997). LANGE (1961) beschreibt bei
18 % der normalen Synovialproben eine geringe Trübung.
Nach EISENMENGER (1974), DIRKSEN (1990) und WEAVER (1997) ist die normale Synovia eine visköse Flüssigkeit. Bei LANGE (1961) zeigen sich 98,6 % aller Synovialproben deutlich viskös, 1,4 % sogar überdurchschnittlich. KARATZIAS (1982)
stuft 96 % seiner Punktate von gesunden Gelenken als viskös und 4 % als leicht viskös ein. Die Viskosität war bei chronischen Gelenksergüssen und bei akut entzündeten Gelenken vermindert. Erhöht kann die Viskosität in ruhiggestellten Gelenken, bei
26
Literatur
älteren Tieren und bei Störungen des Gelenkstoffwechsels sein. Die Viskosität wird
grobsinnlich nach der Länge des Muzinfadens, den ein Tropfen Synovia nach sich
zieht, beurteilt (EISENMENGER 1974). Nach DIRKSEN (1990) reißt dieser Faden
bei normaler Synovia auf einer Länge von 3-4 cm ab; bei herabgesetzter Viskosität
dagegen schon eher. WEAVER (1997) gibt die Länge des Muzinfadens normaler
Synovia mit 2 cm an.
Die normale Synovia des Rindes ist eine geruchlose Flüssigkeit (KARATZIAS 1982;
DIRKSEN 1990).
Aus der Gesamtzahl der kernhaltigen Zellen und dem Differentialzellbild lassen sich
wohl die wichtigsten Schlüsse auf Art und Stadium der Erkrankung ziehen (DIRKSEN
1990). LANGE (1961) gibt einen Mittelwert von 137 / 3 kernhaltigen Zellen / cm³ für
die normale Synovia des Rindes an; hier fiel die Einheit der Zellzahl im Gegensatz zu
den anderen Autoren auf. Im Differentialzellbild dominieren mit 97,6 % vor allem die
Synoviozyten. Die Zellzahl des klinisch gesunden Gelenkes beschreibt EISENMENGER (1974) mit einer Schwankungsbreite von 0-700 Zellen / mm³; nach DIRKSEN
(1990) können im gesunden Gelenk bis zu 500 kernhaltige Zellen / µl vorkommen.
Bei WEAVER (1997) enthält die normale Synovialflüssigkeit bis zu 250 Leukozyten /
µl. Eine Infektion des Gelenkes liegt nach EISENMENGER (1974) und ASSMUS
(1964) bei Zellzahlen von über 10000 / mm³ vor; laut WEAVER (1997) ab 50000
Leukozyten / µl. DIRKSEN (1990) spricht bei über 10000 Zellen / µl und einem Anteil
neutrophiler Granulozyten von mehr als 90 % von einer Infektion. Nach ROHDE et al.
(2000) liegt ab 25000 kernhaltige Zellen / µl und mehr als 80 % polymorphkernige
Zellen eine infektiöse Arthritis vor.
EISENMENGER (1974) hält die bakteriologische Untersuchung der Synovia bei eitrigen Entzündungen infolge perforierender Verletzungen nicht für indiziert. Sie ist
sinnvoller bei Gelenksergüssen ohne sichtbare äußere Ursache, wo spezielle Erreger entdeckt werden können. Laut DIRKSEN (1990) fallen trotz offensichtlich vorliegender Infektion des Gelenkes die mikrobiologischen Untersuchungen oft negativ
aus.
27
Literatur
2.3.3. Röntgenologische Untersuchung
2.3.3.1. Technik der röntgenologischen Untersuchung
Die röntgenologische Untersuchung der Zehe des Rindes ermöglicht in vielen Fällen
sowohl eine genauere Lokalisation der Lahmheitsursache als auch eine Präzisierung
der Prognosestellung (UELTSCHI 1977). Weiterhin kann die Ausdehnung und Dauer
des Krankheitsprozesses näher bestimmt werden (DESROCHERS et al. 2001b).
FARROW (1985) und PHARR u. BARGAI (1997) schlagen vier Standardprojektionsrichtungen an der Zehe des Rindes vor, der lateromediale, der dorsoplantare sowie
der dorsomediale und der dorsolaterale Strahlengang. Zusätzlich können noch abaxioaxiale Aufnahmen mit in den Zwischenklauenspalt eingelegten Filmen gemacht
werden. UELTSCHI (1977) führt neben der dorsoplantaren Aufnahme zur kompletten
Darstellung von Klauenbein und –gelenk eine schiefe abaxioaxiale Projektion mit
weit in den Zwischenklauenspalt eingeschobenen folienlosen Film durch, wobei der
Zentralstrahl 10–15° nach distal gerichtet auf die Klaue treffen soll. Bei derselben
Projektionsrichtung verläuft der Strahlengang bei NUSS (1988) und GANTKE (1997)
mit einem Einfallswinkel von 60° zur Extremitätenachse. GANTKE (1997) führt zusätzlich noch die abaxioaxiale Ablichtung mit einem Einfallswinkel von 90° durch.
Hier kann das Klauenbein besser beurteilt werden, da nicht wie bei der Schrägprojektion ein Parallaxenbild entsteht.
2.3.3.2. Alters– und haltungsbedingte Veränderungen der Knochenstrukturen
Zur Beurteilung von Röntgenaufnahmen im Bereich der Zehe dürfen altersbedingte
Veränderungen nicht außer Acht gelassen werden (WEAVER 1969).
Nach RUSTERHOLZ (1920) zeigt das Klauenbein makroskopisch je nach Alter, Körpergewicht und Gebrauchszweck unterschiedliche Formen auf. Mit zunehmendem
Alter treten besonders am Tub. flexorium deutliche Unebenheiten auf. Hierbei ist besonders das Tub. flexorium der hinteren lateralen Klaue stärker entwickelt, als das
der medialen. SIMON (1963) weist auf makroskopisch sichtbare exostosenartige
Wucherungen am Tub. flexorium und Proc. extensorius hin. Diese treten erstmalig im
28
Literatur
Alter von fünf bis sechs Jahren auf und nehmen mit dem Älterwerden zu. FISCHER
(1971) kann bei Kühen aus Gitterrost- und Einstreuhaltung röntgenologisch ähnliche
Befunde mit steigendem Alter nachweisen. EBEID (1992) ordnete Formveränderungen und Aufrauungen am Proc. extensorius sowie Knochenzubildungen an der Sohlenfläche ebenfalls den Altersveränderungen zu.
DENNINGER (1966), GÜHRING (1969) und FISCHERLEITNER und STANEK
(1987) beschreiben am Proc. extensorius und an der Sohlen- und Dorsalfläche an
Klauenbeinen von Bullen ab einem Alter von ein bis zwei Jahren röntgenologisch
nachweisbare Exostosen, die in direkter Abhängigkeit zum Alter und Gewicht der
Tiere stehen. Weiterhin sind an den Ansatzstellen der Sehnen und Bänder des Kronund Fesselbeines ebenfalls Exostosen sichtbar. Mit zunehmendem Alter wurden die
Veränderungen stärker, sie konnten bis hin zu Schalenbildung am Klauengelenk und
Periostitis ossificans reichen.
HOMANN (1968) vergleicht makroskopisch FESSL (1986) röntgenologisch normale
Klauen und Stallklauen. Bei HOMANN (1968) zeigen die Wand- und Sohlenfläche
des Klauenbeins der normalen Klauen keine Unebenheiten. Tub. flexorium und Proc.
extensorius sind gut ausgeprägt, aber ohne sichtbare Auflagerungen. An Stallklauen
weisen die Wand–, die Sohlenfläche und der Sohlenrand makroskopisch ausgedehnte Exostosen auf. Der Sohlenrand ist nach oben aufgebogen und unterhalb des Proc.
extensorius ist eine deutliche Einbuchtung der dorsalen Wandfläche sichtbar. Nach
FESSL (1986) sind röntgenologisch am Proc. extensorius und dem Tub. flexorium
vom Grad der Stallklauenbildung abhängig Exostosen nachweisbar.
2.3.3.3. Röntgenologische Veränderungen in Zusammenhang mit einer Arthritis
Bei einer Arthritis können je nach Dauer und Grad der Erkrankung mehrere röntgenologische Befunde erhoben werden. Dazu gehören die Weichteilschwellung, die
Erweiterung des Gelenkspaltes durch Vermehrung von Synovia oder Ansammlung
von Exsudat und Zelltrümmern und die Verengung des Gelenkspaltes durch subchondralen Abbau von Knochsubstanz. Weiterhin kann es zu periartikulären Knochenzubildungen und periostalen Reaktionen kommen, die je nach Grad und Dauer
in ihrer Ausprägung variieren. In fortgeschrittenen Stadien können Osteomyelitiden
29
Literatur
der beteiligten Knochen, Knochensequestrierungen, pathologische Frakturen und
Luxationen auftreten (VERSCHOOTEN u. DEMOOR 1974; NIGAM u. SINGH 1980;
FARROW 1985; NUSS 1988; KOFLER 1988; EBEID 1992; STANEK u. KOFLER
1995; GANTKE 1997; DESROCHERS et al. 2001b).
FARROW (1985) und EBEID (1992) schlagen zur Diagnose einer frühen Phase der
Klauengelenksentzündung ein Vergleich mit dem kontralateralen Gelenk vor. Der
gesunde Gelenkspalt des Klauengelenkes weist eine Breite von 1-2 mm auf. Laut
DESROCHERS et al. (2001b) wird die Klauengelenksentzündung 7-14 Tage nach
der Infektion als eine Erweiterung des Gelenkspaltes röntgenologisch sichtbar. Die
ersten röntgenologischen Veränderungen bei einer Klauengelenksentzündung treten
an den Knochen nach zwei- bis dreiwöchigem Bestehen der Infektion auf (KOFLER
1988). FARROW (1985) schätzt anhand der Reife der knöchernen Zubildungen die
Dauer der Erkrankung grob ein. Er ordnet Knochenzubildungen einer Lokalisation
(regional oder diffus) und einem Reifestadium (unreif, reif und überreif) zu. Es werden allerdings keine genaueren Angaben gemacht, anhand welcher Merkmale das
Reifestadium eingeteilt wird. Bei STANEK und KOFLER (1995) sprechen massive
über 5 mm hohe, axiale und abaxiale periostale Veränderungen am Kronbein für eine
Mindestdauer des Bestehens einer Klauengelenksinfektion von drei Wochen.
Laut NUSS (1988) laufen bei einer Infektion des Klauengelenkes die Osteolyse- und
Knochenbildungsvorgänge nebeneinander ab. Nach STANEK und KOFLER (1995)
treten bei der septischen Arthritis des Klauengelenkes osteolytische Prozesse am
häufigsten am Klauenbein auf, gefolgt vom Sesambein und Kronbein. Periostale Auflagerungen hingegen sind häufiger am Kronbein, treten aber auch am Fesselbein
auf. Hier folgen die periostalen Prozesse den osteolytischen Veränderungen. Bei
GANTKE (1997) laufen Osteolyse- und Zubildungsvorgänge auch getrennt voneinander ab.
30
Literatur
2.3.4. Sonographische Untersuchung
2.3.4.1. Bedeutung der sonographischen Untersuchung am Bewegungsapparat
Während man die Ultraschalluntersuchung am Bewegungsapparat beim Pferd vor
allem zur Diagnostik von Sehnenverletzungen und –erkrankungen einsetzt, wird sie
beim Rind hauptsächlich zur Abgrenzung und Zuordnung von Weichteilschwellungen
verwandt. Sie ermöglicht als nichtinvasives, bildgebendes Verfahren im Gegensatz
zur röntgenologischen Untersuchung eine zuverlässige Beurteilung raumfordernder
Prozesse und Läsionen in Weichteilgeweben. Lokalisation und Ausdehnung entzündlicher Prozesse, Beschaffenheit des Inhaltes entstandener Kavernen oder synovialer
Strukturen können bestimmt werden. Gerade im Gliedmaßenbereich, wo synoviale
Einrichtungen dicht beieinander liegen, können die Unterschiede zwischen betroffenen und unveränderten Bereichen dargestellt bzw. Kavernen unter sonographischer
Kontrolle gezielt punktiert werden. Ist eine Punktion aufgrund der Konsistenz des
Inhalts nicht möglich, ist die Sonographie zur Beurteilung des Inhaltes von besonderem Nutzen (KOFLER 1994a, 1994b, 1994d, 1995a, 1996b, 1997a; KOFLER u. EDINGER 1995).
2.3.4.2. Technik der sonographischen Untersuchung im B – Mode
Zur Vorbereitung der sonographischen Untersuchung wird die Zehe geschoren, mit
Alkohol entfettet und Ultraschallgel aufgetragen. Die Untersuchung erfolgt bevorzugt
mit einem Linearschallkopf einer Frequenz von 7,5 MHz. Eine Vorlaufstrecke wird je
nach Bedarf benutzt. Man beginnt die Zehe von proximal nach distal sowohl dorsal
als auch plantar in longitudinalen und transversalen Ebenen zu untersuchen. Hierbei
wird sich an Knochenoberflächen, Sehnen, Gelenkspalten und Gefäßen orientiert.
Die Unterhaut, Sehnen– bzw. Sehnenscheiden, Gelenke und Knochen werden auf
Lokalisation, Echogenität, Echomuster, Größe und Begrenzung von Läsionen und
Raumforderungen sowie auf dorsale Schallverstärkung, Schallschatten und Strömungsphänomene hin beurteilt (KOFLER 1994a, 1994d, 1995a, 1995b, 1996a,
1996b, 1997a, 1997b; KOFLER u. EDINGER 1995; TYRON u. CLARK 1999). Es ist
31
Literatur
einige Erfahrung des Untersuchers nötig, um zwischen pathologischen Veränderungen und Artefakten unterscheiden zu können. Pathologische Veränderungen sollen
nur als solche angesprochen werden, wenn sie sowohl in der longitudinalen als auch
in der transversalen Schnittebene dargestellt werden können (HAUSER 1986;
STADTBÄUMER 1988; KEHNSCHERPER u. SIEBERT 1990; DIK u. VAN DEN
BELT 1991; SCHARNER et al. 1999).
2.3.4.3. Sonoanatomie – Normalbefunde
Synoviale Einrichtungen
Gelenke
Der plantare Rezessus des gesunden Fesselgelenkes stellt sich als eine dünne anechogene Zone unmittelbar proximal der proximalen Sesambeine zwischen Metatarsus und M. interosseus dar. Der Gelenkspalt des Fesselgelenkes ist im longitudinalen Schnitt dorsal und lateral, der des Krongelenkes vor allem dorsal als Unterbrechung der hyperechoischen Knochenoberfläche sichtbar. Der Gelenkspalt des Klauengelenkes lässt sich nicht darstellen, da er innerhalb des Hornschuhes liegt
(KOFLER 1994c; KOFLER u. EDINGER 1995).
Fesselbeugesehnenscheide
An der gesunden Zehe des Rindes sind weder die Begrenzungen noch Inhalt der
Sehnenscheide und ihrer einzelnen Kompartimente auf dem Ultraschallbild sichtbar.
Die einzige Ausnahme bildet die plantare Portion des äußeren Kompartimentes, welche sich als schmale anechogene Linie plantar der oberflächlichen Beugesehne darstellt (KOFLER u. EDINGER 1995).
Beugesehnen
Sehnen erscheinen in der transversalen Schnittebene deutlich echogen mit homogener feinkörniger Echotextur. Im Longitudinalschnitt stellen sie sich als echogene parallel angeordnete Faserbündel dar. Bei der Untersuchung von Sehnen ist es besonders wichtig, dass die Ultraschallwellen senkrecht und in paralleler Anordnung auf
den betroffenen Bereich auftreffen. Ist dies nicht der Fall, kann durch den Echogeni-
32
Literatur
tätsverlust ein Strukturdefekt vorgetäuscht werden (GENOVESE et al. 1986; FORNAGE 1987; STADTBÄUMER 1988; DIK u. VAN DEN BELT 1991; MARTINOLI et al.
1993; KOFLER u. EDINGER 1995; KOFLER 1996a). Die im plantaren Bereich
proximal der Afterklauen liegenden, oberflächliche und tiefe Beugesehnen, das Unterstützungsband des M. interosseus und der M. interosseus lassen sich sonographisch gut voneinander abgrenzen. Sie zeigen echoreiche, linear angeordnete
Fasern, mit Ausnahme des M. interosseus der durch seine echoärmere Struktur auffällt. Distal der Afterklauen lassen sich die oberflächliche und tiefe Beugesehne darstellen (KOFLER 1996a; TRYON u. CLARK 1999).
Knochen
Knochen stellt sich als eine schmale, hyperechoische, glatte Linie dar, hinter der eine
vollständige Schallauslöschung stattfindet. Die Knochenoberfläche wird nur von den
oben genannten Gelenkspalten unterbrochen (KOFLER 1997b).
2.3.4.4. Sonoanatomie – pathologische Befunde
Synoviale Einrichtungen
Allgemeine Befunde
Pathologisch veränderte Synovialräume wie Gelenksaussackungen, Sehnenscheiden und Schleimbeutel können sich als vermehrt gefüllte Raumforderungen mit Inhalt
unterschiedlicher Echogenität darstellen. Bei bestimmten Ultraschallbefunden
(Tab. 1) kann man auf die Art der Entzündung bzw. des Inhaltes schließen (KOFLER
1996b, 1997b).
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Literatur
Tab. 1: Ultraschallbefunde erkrankter Synovialräume (nach KOFLER 1997b)
Echogenität Inhalt
Strömungsphänomene
Schallverstärkung
Art des Punktates bzw.
Inhaltes
homogen, anechoisch
nachweisbar
deutlich
serös, serofibrinös
homogen, anechoisch
nicht nachweisbar
deutlich
frisch koagulierte, gallertige Fibrinmassen
inhomogen, anechoisch
bis hypoechoisch
nicht nachweisbar
undeutlich bis
schlecht
chronisch fibrinöse Entzündung, Fibrin in Organisation
inhomogen mit unterschiedlich verteilten anechoischen, hypoechoischen und echogenen
Reflexen
unterschiedlich
deutlich nachweisbar
relativ deutlich
serofibrinöse Flüssigkeit
mit Fibrinflocken bzw.
fließfähiger, eitriger Inhalt
Gelenke
Als pathologische Veränderungen an Gelenken lassen sich sonographisch eine vermehrte Füllung der Gelenksaussackungen und eine Veränderung der Echogenität
des Gelenksinhaltes (Tab. 1) darstellen. Bei vermehrter Füllung des Fesselgelenkes
lassen sich der dorsale und plantare Rezessus gut darstellen. Der plantare Rezessus
ist als Raumforderung proximal der Afterklauen zwischen Metatarsus und M. interosseus sichtbar. Dorsal erstreckt sich die Ausbuchtung im Longitudinalschnitt je nach
Füllung vom Gelenkspalt ausgehend auf der Knochenunterlage nach proximal und
distal. Der plantare Rezessus des Krongelenkes wird im Transversalschnitt proximal
des Gelenkspaltes vom Fesselbein und der oberflächlichen Beugesehne begrenzt.
Dorsal verhält es sich ähnlich wie beim Fesselgelenk; der Rezessus erstreckt sich
ausgehend vom Gelenkspalt nach proximal und distal. Obwohl der Gelenkspalt beim
Klauengelenk innerhalb der Hornkapsel liegt, lässt sich der dorsale Rezessus bei
vermehrter Füllung darstellen. Er reicht im Longitudinalschnitt entlang des Kronbeines teilweise bis in die Nähe des Gelenkspaltes des Krongelenkes (KOFLER 1995a,
1995b, 1996b; KOFLER u. EDINGER 1995).
Fesselbeugesehnenscheide
Bei pathologischen Veränderungen kommt es zu vermehrter Füllung der Kompartimente, die sich dann gut darstellen lassen. Weiterhin kann es zu einer Veränderung
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Literatur
der Echogenität des Fesselbeugesehnenscheideninhaltes kommen (Tab. 1). Es sind
nicht immer alle Abteilungen gleichmäßig erweitert. Das äußere Kompartiment stellt
sich im Longitudinal– und Transversalschnitt proximal der Afterklauen als Raumforderung um die oberflächliche Beugesehne und das Unterstützungsband dar. Plantar
wird es von der Unterhaut, dorsal durch den M. interosseus begrenzt. Das innere
Kompartiment ist ebenfalls in beiden Schnittebenen proximal der Afterklauen darstellbar. Es liegt um die tiefe Beugesehne herum, plantar durch die oberflächliche
Beugesehne und dorsal durch das Unterstützungsband des M. interosseus begrenzt.
Das distale Kompartiment lässt sich als Raumforderung um die tiefe Beugesehne
herum darstellen. Es ist vor allem im Transversalschnitt gut erkennbar. Der Longitudinalschnitt ist aufgrund der Größe des Schallkopfes und damit fehlender Auflagefläche bzw. Ankopplung in der Fesselbeuge zwischen Afterklauen und Kronsaum
schwer durchzuführen. Plantar der Sehnenscheide liegt im Bereich des distalen
Kompartiments Unterhaut, dorsal je nach Schallkopfposition die oberflächliche Beugesehne oder das Kronbein (KOFLER 1994d, 1995a, 1996a; KOFLER u. EDINGER
1995).
Beugesehnen
Bei Erkrankungen im Bereich der Sehne kommt es meist zu einer Veränderung der
Form und der klaren Abgrenzung zur Umgebung evtl. auch zu einer Lageveränderung. Die Echogenität nimmt ab und die Echotextur der Sehne wird unregelmäßig.
Besonders im Longitudinalschnitt ist ein Verlust der parallelen Anordnung der Fasern
zu erkennen. Heilen diese Veränderungen wieder ab, nimmt die Echogenität in diesem Bereich wieder zu. Im chronischen Zustand von Sehnenerkrankungen nimmt vor
allem die Differenzierbarkeit zwischen den einzelnen Beugesehnenanteilen ab. Zusammenhangstrennungen von Sehnen stellen sich als Kontinuitätsverlust des Faserverlaufes im Longitudinalschnitt dar (GENOVESE et. al. 1986; STADTBÄUMER
1988; KEHNSCHERPER u. SIEBERT 1990; DIK u. VAN DEN BELT 1991; MARTINOLI et al. 1993; KOFLER 1994d, 1996a; SCHARNER et al. 1999).
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Literatur
Knochen
Liegen am Knochen periostale Zubildungen vor, so stellen sich diese als unregelmäßig verlaufende, von der Knochenoberfläche abgehobene, vielfach unterbrochene
Reflexstreifen dar. Bei Osteomyelitiden kann man sonographisch die Abhebung des
Periostes mit subperiostalen Flüssigkeitsansammlungen darstellen (KOFLER 1995a,
1997a).
2.4. Ursache und Indikation für einen chirurgischen Eingriff an der Zehe des
Rindes
Kommt es im Verlaufe von Klauenerkrankungen zur Infektion von Knochen, Beugesehne, Sehnenscheide oder Klauengelenk ist eine konservative Behandlung aus
medizinischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr vertretbar (BREUER 1963;
WESTHUES u. BREUER 1964a). Sie ist langwierig und selten erfolgreich. Erschwerend kommt hinzu, dass meist Ausmaß und Lokalisation der Gewebsläsionen ohne
weiterführende Diagnostik von außen kaum abzuschätzen sind (ASSMUS 1964). Der
chirurgische Eingriff mit großzügiger Entfernung des veränderten Gewebes stellt die
einzig erfolgversprechende Therapie dar. Sie ist meist die einzige Alternative zur
Schlachtung (GREENOUGH u. FERGUSON 1985; BAXTER et al. 1991; FERGUSON 1997).
Bei der Wahl der Art des chirurgischen Eingriffes müssen neben den medizinischen
Indikationen auch wirtschaftliche Faktoren mit in Betracht gezogen werden (BAUMGARTNER 1929; HESS u. WYSSMANN 1931; ASSMUS 1964; FUNK 1976; BAXTER et al. 1991; FERGUSON 1997). Als medizinische Indikationen für eine Klauengelenksresektion werden purulente Infektionen des Klauengelenkes multipler
Genese angegeben (BAUMGARTNER 1929; CLEMENTE 1965; BREUER 1963;
WESTHUES u. BREUER 1964a; NUMANS et al. 1966; FUNK 1977; NUSS 1988;
KÖSTLIN u. NUSS 1988; NUSS u. WEAVER 1991; GÜNTHER 1991b; FERGUSON
1997; DESROCHERS et al. 1996, 2001b). Die medizinischen Indikationen für eine
Klauenamputation sind eitrige Klauen- und / oder Krongelenksentzündungen mit erheblichen Nekrosen an Knochen, Sehnen und Gelenken infolge tiefer Klauengeschwüre, tiefer Panaritien, tiefer Sohlen–Wandabszesse und Verletzungen (z. B. Ga-
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Literatur
belstiche), ungedeckte, komplizierte Klauenbein- bzw. Kronbeinfrakturen und Entzündungen der Fesselbeugesehnenscheide (RÖDER 1931; CLEMENTE 1965;
WESTHUES u. BREUER 1964a; DIETZ 1970; FUNK 1977; CLEMENTE 1986;
GÜNTHER 1991b; PEJSA et al. 1993; FERGUSON 1997; DESROCHERS et al.
1996, 2001b; DIRKSEN 2002). Als wirtschaftliche Faktoren werden Alter, Wert und
Nutzungsart des Tieres, beabsichtigte Nutzungsdauer, Aufstallungsform und Art der
Weidehaltung sowie Bereitschaft des Besitzers, Zeit und Geld zu investieren, aufgeführt (MERKENS 1977; BAXTER et al. 1991; FERGUSON 1997). BAXTER et al.
(1991) führten die Klauengelenksresektion bei jungen, wertvollen Tieren durch, welche für eine längere Produktionsdauer vorgesehen waren. Weiterhin war hier ein
höherer Kosten– und Behandlungsaufwand notwendig. Auch FERGUSON (1997)
hielt bei wertvollen Tieren die Klauengelenksresektion für die Methode der Wahl.
2.5. Chirurgische Therapie der Klauengelenksentzündung
2.5.1. Klauenamputation
2.5.1.1. Methodik der Klauenamputation
Das Absetzen der Zehe kann als Amputation, d. h. die kunstgerechte Abtrennung
eines Körperteils in seiner Kontinuität (im Verlaufe des Gliedes) oder als Exartikulation, d. h. die kunstgerechte Abtrennung in seiner Kontiguität (im Gelenk eines Gliedes) erfolgen (ZEHL–TREBBIN 1905; HESS u. WYSSMANN 1931; DIRKSEN 2002).
Prinzipiell wird zwischen einer tiefen Klauenamputation, dem Absetzen distal im
Kronbein, und einer hohen Klauenamputation, dem Absetzen des Kronbeines bzw.
distal im Fesselbein, unterschieden. Alle Methoden können mit oder ohne Erhaltung
des Kronsaumes vorgenommen werden (DIRKSEN 2002).
Tabelle 2 zeigt eine Übersicht der Methoden und ihrer Autoren.
37
Literatur
Tab. 2: Übersicht der verschiedenen Methoden der Klauenamputation und der beschreibenden Autoren
Art der Klauenamputation
Autoren
Exartikulation im
Klauengelenk
DYKSTRA (1929), HARMS (1931), GIBBONS (1939), MUSSIL (1964), BERGE
u. WESTHUES (1969), MERKENS (1977), GÜNTHER (1991b)
Exartikulation im
Krongelenk
RÖDER (1931), MIETH u. RIEBE (1959), BOUCKAERT (1964), RITTER
(1968), OSMAN (1970), SCHERLE (1970), MEYER–BUCHTIEN (1971), CLEMENTE (1979), KOFLER (1988), JEONG (1993), DIRKSEN (2002)
Exartikulation im
Fesselgelenk
SALVISBERG (1912)
Amputation im
Kronbein
OSMAN (1970), MERKENS (1976) u. (1977), VERMUNT (1983), KOFLER
(1988), FERGUSON (1997)
Amputation im
Fesselbein
ZEHL–TREBBIN (1905), PFEIFFER (1912), DYKSTRA (1929), DIERSCHKE
(1956), ARTHUR (1960), MUSSIL (1964), VUKELIC u. MAROLT (1965), BERGE u. WESTHUES (1969), OSMAN (1970), DESROCHERS et al. (1996) u.
(2001b)
Exartikulation im Klauengelenk
DYKSTRA (1929) nimmt bei leichteren Fällen, die eine Amputation erfordern eine
Exartikulation im Klauengelenk vor. Die Klaue wird mit einer Drahtsäge von dorsal
nach plantar zur Ballenmitte hin unter Schonung des Kronsaumes abgesetzt. Der
Rest des Sesambeines muss meist noch entfernt werden. Erkranktes Gewebe und
der Gelenkknorpel werden mit Hilfe einer Kürette beseitigt.
Nach HARMS (1931) werden mit dem Rinnmesser axial, abaxial und dorsal ineinanderlaufende, bis an die Weichteile reichende, Schnitte gesetzt. Dies soll unter sorgfältiger Schonung des Ballens geschehen. Dann wird das Klauenbein inklusiv bedeckendem Horn entfernt, wobei das Sesambein belassen wird. Sämtliche Knorpelflächen sollen mit dem scharfen Löffel entfernt werden. Ziel ist eine komplette Verhornung des Stumpfes.
GIBBONS (1939), MUSSIL (1964), BERGE und WESTHUES (1969), MERKENS
(1977) und GÜNTHER (1991b) führen die Exartikulation auf dieselbe Art wie
DYKSTRA (1929) durch. MUSSIL (1964) betont, dass die Beugesehnenscheide un-
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Literatur
versehrt bleiben soll, da sie sonst infiziert werden kann. GIBBONS (1939) und
BERGE und WESTHUES (1969) belassen das Sesambein, der Proc. extensorius
wird entfernt. Diese Methode kann nur durchgeführt werden, wenn sich der Prozess
auf das Klauengelenk beschränkt. Hat sich die Erkrankung weiter nach proximal
ausgedehnt, muss ein radikalerer Eingriff vorgenommen werden. MERKENS (1977)
und GÜNTHER (1991b) entfernen das Klauensesambein in jedem Fall.
Exartikulationen im Krongelenk
RÖDER (1931) führt eine Exartikulation im Krongelenk durch. Bei gespreizten Klauen wird im Verlaufe des Zwischenklauenspaltes ein Schnitt bis ca. 1 cm über das
Krongelenk hinauf gesetzt. Von hier aus legt man einen lateral, elliptischen Lappenschnitt an, dessen Konvexität nach abwärts gerichtet ist und bis auf Fingerbreite zum
Kronsaum heran reicht. Der Lappen wird abpräpariert, umgeschlagen und das freie
Krongelenk exartikuliert. Der Gelenkknorpel wird mit einem scharfen Löffel entfernt,
und der Lappen an die Schnittränder angenäht.
BOUCKAERT (1964) exartikuliert im Krongelenk, ligiert die Hauptgefäße und vernäht
die Haut. Er strebt eine Wundheilung per primam an.
RITTER (1968) setzt die Klaue mit einer Säge dicht unterhalb des Kronsaumes ab,
wobei im Ballenteil 15 mm Horn erhalten bleiben sollten. Reste des Klauen– und Sesambeines werden entfernt. Das Kronbein wird mit Hilfe eines Lorbeerblattmessers
im Krongelenk exartikuliert. Den Knorpel der distalen Gelenkfläche des Fesselbeines
entfernt man mit einem scharfen Löffel. Dann wird die tiefe Beugesehne in der Sehnenscheide möglichst hoch abgesetzt. Liegt eine eitrige Tendovaginitis vor, erfolgt
eine Resektion der Beugesehnen im distalen Drittel des Mittelfußes. MIETH und RIEBE (1959), SCHERLE (1970), MEYER–BUCHTIEN (1971) und DIRKSEN (2002)
amputieren ebenfalls nach dieser Methode.
VERMUNT (1983) sägt zuerst im Zwischenklauenspalt 3–4 cm nach proximal und
dann 4–5 cm über dem Kronsaum nach abaxial das Kronbein durch. Dann erfolgt die
Exartikulation im Krongelenk.
OSMAN (1970) führt zur Behandlung der Klauengelenksentzündung mehrere Verfahren der Amputation durch und vergleicht diese miteinander. Zur Exartikulation im
Krongelenk nimmt er proximal des Kronsaumes einen Hautschnitt vor. Dann erfolgt
39
Literatur
die Exartikulation. Der Knorpel am distalen Fesselbein wird bei der Hälfte der Tiere
belassen.
CLEMENTE (1979) sägt die Klaue unter Belassen des Kronsaumes ab. Dann werden die Reste des Klauen– und Kronbeines mit dem Forstnerbohrer zu Knochenmehl
verarbeitet. Die Gelenkfläche des Fesselbeines entfernt man ebenfalls mit dem Bohrer.
KOFLER (1988) legt einen T–förmigen Schnitt an; der longitudinale Schnitt verläuft
vom distalen Drittel des Fesselbein lateral entlang der Gliedmaßenachse bis zum
Kronsaum und der horizontale parallel entlang des Kronsaumes. Die beiden Hautlappen werden nach oben geklappt und die Klaue im Krongelenk unter Durchtrennung der Gelenkbänder und der oberflächlichen und tiefen Beugesehne exartikuliert.
Den Gelenkknorpel entfernt man, um die Bildung von Granulationsgewebe zu ermöglichen. Das interdigitale Fettpolster wird ebenso wie nekrotisches Material reseziert.
Die Wundhöhle wird mit Einzelheften verschlossen und ein Verband angelegt.
DIRKSEN (2002) führt die Exartikulation im Krongelenk auch ohne Erhaltung des
Kronsaumes durch. Nach einem Hautschnitt der fingerbreit über dem Kronsaum von
dorsal nach plantar führt, wird die Klaue auf dieser Höhe mit einer Drahtsäge abgesetzt. Der Rest des Kronbeines soll entfernt werden, da bei Verbleiben das Risiko für
postoperative Komplikationen oder verzögerte Wundheilung größer ist.
Exartikulation im Fesselgelenk
SALVISBERG (1912) exartikuliert im Fesselgelenk. Er setzt einen umgekehrt T–
förmigen Schnitt. Er schneidet longitudinal lateral bzw. medial auf Höhe des Fesselgelenkes beginnend bis zum horizontalen Schnitt, der am Kronsaum um die gesamte
Klaue herum führt. Dann wird die Klaue unter Schonung der Gelenkknorpel im Fesselgelenk exartikuliert. Der Schnitt wird durch Knopfhefte verschlossen. Den Erfolg
des Eingriffes macht er zu großen Teilen von der aseptischen Ausführung abhängig.
Amputation im Kronbein
OSMAN (1970) amputiert indem er nach einem Hautschnitt auf Höhe des Kronsaumes das Kronbein mit einer Drahtsäge in der Mitte durchsägt. Die Nachversorgung
erfolgt wie oben beschrieben.
40
Literatur
MERKENS (1976 u. 1977) amputiert nach einem Schnitt in den Zwischenklauenspalt
die Klaue mit einem Sägeschnitt durch die Mitte des Kronbeines.
KOFLER (1988) setzt einen Hautschnitt der als Führung für die Ließ´sche Drahtsäge
dient. Dieser beginnt dorsal fingerbreit über dem Kronsaum, zieht über lateral nach
plantar und endet zweifingerbreit über dem Kronsaum. Mit der Säge wird das ganze
Gewebe der Zehe durchtrennt, während ein Helfer die Klaue in gestreckter Haltung
fixiert. Die Versorgung erfolgt durch einen Verband.
FERGUSON (1997) setzt das Kronbein im distalen Drittel unter dem Gefäßloch mit
Hilfe einer Drahtsäge im leicht schrägen Winkel ab. Als Besonderheit wird erwähnt,
dass diese Operationsmethode auch am stehenden Tier mit aufgesetzter Gliedmaße
durchgeführt werden kann.
Amputation im Fesselbein
ZEHL–TREBBIN (1905) empfiehlt zur Amputation der Zehenglieder des Rindes den
„einzeitigen Zirkelschnitt“. Hierbei werden Haut, Unterhaut, Weichteile und Fesselbein senkrecht zur Längsachse des Knochens durchschnitten. Der Zirkelschnitt beginnt in der Mitte des Fesselbeines durch die Haut bis auf den Knochen. Das Fesselbein selber wird von außen nach innen durchsägt. Die scharfen Knochenkanten werden mit einer Knochenzange abgekniffen. Nach dem Unterbinden größerer Gefäße
legt man einen Kompressionsverband an.
PFEIFFER (1912) beginnt eine Amputation im Fesselbein mit einem dorsalen Schnitt
vom proximalen Ende des Fesselbeines bis zum Kronsaum. Dort schlägt der Schnitt
einerseits in den Zwischenklauenspalt und andererseits nach abaxial hin um. Ein
ähnlicher Schnitt wird an der plantaren Fläche gesetzt und distal mit dem dorsalen
vereinigt. Den Hautlappen präpariert man abaxial ab, ebenso wie den axial gelegenen Hautrand. Das Fesselbein wird in schräger Richtung von distal axial nach proximal abaxial mit einer Drahtsäge durchtrennt. Der Hautlappen wird mit einer fortlaufenden Naht fixiert und ein Verband angelegt.
DYKSTRA (1929) nimmt eine Amputation im mittleren Teil des Fesselbeines vor.
Hierbei soll soviel Weichteilgewebe wie möglich geschont werden, um ein
befriedigendes Polster über dem Knochenstumpf zu erhalten.
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Literatur
DIERSCHKE (1956) modifiziert die Methode von PFEIFFER (1912). Er stellt fest,
dass nach Vernähen der Haut nicht immer eine Wundheilung per primam eintritt, eher stört der Hautlappen die Weiterbehandlung nur. Er durchtrennt daher Haut und
Weichteile auf Höhe des Krongelenkes in lateroproximaler Richtung. Das Fesselbein
wird durchsägt, nekrotisches Gewebe entfernt und ein Druckverband angelegt.
ARTHUR (1960) versucht so viel Haut und Gewebe wie möglich zu erhalten, so dass
eine Granulations– bzw. Gewebsbildung über dem Knochenstumpf beschleunigt
wird. Es wird ein zirkulärer Hautschnitt proximal des Kronsaumes angelegt, die Haut
bis zum Krongelenk abpräpariert und hochgeklappt. Nach der Exartikulation im
Krongelenk wird das freiliegende Ende des Fesselbeines mit einer Drahtsäge abgesetzt. Gefäße werden ligiert und ein Verband angelegt.
MUSSIL (1964) amputiert im Fesselbein. Er durchschneidet die Weichteile fingerbreit
distaler als den Knochen.
VUKELIC und MAROLT (1965) setzen lateral einen Hautschnitt am Metatarsus beginnend 10–12 cm proximal des Fesselgelenkes. Dieser läuft schräg distal zu den
Afterklauen, zwischen ihnen hindurch bis zum Ballen und von dort aus entlang des
Kronsaumes bis nach abaxial. Die Haut wird mitsamt der Afterklaue nach dorsal hin
abpräpariert. Nach der Durchtrennung der Sehnen und Bänder wird das Fesselbein
mit der Drahtsäge im proximalen Drittel in schräger Richtung abgesetzt. Die Blutungen werden gestillt, der Hautlappen vernäht und ein Verband angelegt. Der Vorteil
dieser Methode liegt nach Meinung der Autoren darin, dass man einen guten Überblick über den Zustand von Sehnen und Knochen und Ausmaß der Nekrosen erhält.
BERGE und WESTHUES (1969) führen die Amputation nach der Methode von
PFEIFFER (1912) durch. Bei Infektion der Sehnenscheide wird eine Resektion der
Beugesehnen proximal der Afterklauen vorgenommen.
OSMAN (1970) exartikuliert vor dem Absetzten des Fesselbeines die Klaue im Krongelenk. Hiermit soll eine präzisere Amputation ermöglicht werden. Bei einem Teil der
Tiere wird das Fesselbein direkt über der Gelenkfläche distal des Gefäßloches der
Diaphysenarterie abgesetzt. Bei den anderen Tieren amputiert er proximal des
Gefäßloches.
DESROCHERS et al. (1996, 2001b) setzen im Zwischenklauenspalt einen Hautschnitt bis auf Höhe des distalen Endes des Fesselbeines. Von dort aus sägen sie
42
Literatur
die Klaue im Winkel von 45° in abaxialer Richtung ab. Vorhandenes nekrotisches
Material und das interdigitale Fettpolster werden entfernt.
2.5.1.2. Ergebnisse nach Klauenamputation
Exartikulation im Klauengelenk – Ergebnisse
MUSSILL (1964) führte bei 80 Tieren eine Exartikulation im Klauengelenk durch. Das
rasch wachsende Narbenhorn musste immer wieder beschnitten werden, da sonst
eine Art „verbilderter“ Klaue entstand, die nicht von Vorteil war. Von den so behandelten Tieren heilten 54 ohne bleibende Lahmheit aus.
MERKENS (1977) exartikulierte bei 16 Tieren im Klauengelenk. Die Tiere liefen nach
durchschnittlich vier Wochen wieder mit auf der Weide. Die Kühe erreichten ihre vorherige Milchleistung und Körperkondition ziemlich schnell wieder. Der entstehende
Hornstumpf bekam nach einem Jahr eine funktionelle Bedeutung.
Exartikulation im Krongelenk – Ergebnisse
Bei RITTER (1968) und MIETH und RITTER (1968) betrug die Heilungsdauer bei
159 Tieren nach Klauenamputation durchschnittlich 4–6 Wochen. Zum Zeitpunkt der
Überprüfung lebten von den vor zwei Jahren amputierten Tieren 44,2 %, von den vor
einem Jahr operierten Tieren 51,7 % und von den innerhalb des letzten Jahres behandelten Tieren noch 87,8 %. 20,7 % aller abgegangenen Tiere gingen aufgrund
von Lahmheit aus den Beständen ab. Der Grund für die Lahmheit waren sowohl
Komplikationen am Klauenstumpf als auch Erkrankungen an der verbliebenen Klaue.
Bei 75–80 % der Tiere kam es zu einer Verbesserung des Ernährungszustandes
post operationem; 59–67 % der Tiere erreichten oder verbesserten ihre Milchleistung. Es wurde gefolgert, dass eine Amputation in vielen Fällen wirtschaftlich nur zur
Aufmästung abgemagerter Tiere bzw. bei wertvollen Zucht– und Nutztieren und
hochtragenden Tieren gerechtfertigt war. Die Lebenserwartungen und die Leistungen
nach Klauenamputationen waren stark von der Haltungsform abhängig. Günstigere
Bedingungen bestanden bei ganzjähriger Stallhaltung und individueller Pflege.
MEYER–BUCHTIEN (1971) überprüfte 249 Tiere nach einer Exartikulation im Krongelenk unter Erhaltung des Kronsaumes. Von den nach vier Jahren abgegangenen
43
Literatur
Tieren (188 Tiere) hatten 53 % die Milchleistung von vor der Operation gehalten oder
gesteigert; 63,1 % kalbten nach dem chirurgischen Eingriff erneut mindestens einmal
ab. Von den 61 Tieren, die in der Klinik ein halbes bis sechs Jahre post operationem
nachuntersucht wurden, zeigten 13,1 % leichte Störungen im Bewegungsablauf. Diese bestanden sowohl an der operierten Zehe als auch an der Gegengliedmaße.
70,5 % der Tiere zeigten eine gering– bis hochgradige „Kippklauenbildung“, die fast
regelmäßig auf ungenügende Pflege zurückzuführen war. Die Klaue fußte im Ballenbereich und verursachte damit ein verstärktes Durchtreten im Fesselbereich. Laut
Autor war die Amputation bei entsprechender Indikation wirtschaftlich gerechtfertigt.
Sie sollte nur auf wertvolle Zuchttiere und hochtragende Kühe beschränkt bleiben
(Tab. 3, Spalte 2).
ZIFFER (1980) wertete 422 Tiere nach Klauenamputation aus. Der Klinikaufenthalt
dauerte im Schnitt 12,6 Tage; es wurden durchschnittlich 2,6 Verbandswechsel
durchgeführt. Die durchschnittliche Überlebenszeit betrug 13,5 Monate. Der Vergleich der Milchleistung zeigte keine erheblichen Schwankungen vom Operationsjahr
zum folgenden Jahr. 9,5 % der Tiere zeigten Beschwerden an der operierten Klaue.
Bei 8,5 % traten Erkrankungen an der Gegengliedmaße auf. 78,9 % der befragten
Besitzer würden den Eingriff wieder vornehmen lassen. Da die Kühe durchschnittlich
nur ein Jahr überlebten und nicht die Leistungssteigerung zum Ausgleich der Operationskosten erbrachten, sollte man laut Autor den Eingriff nur bei wertvollen Zucht–
und Milchleistungskühen durchführen (Tab. 3, Spalte 5).
JEONG (1993) führte bei je 15 Tieren eine Amputation bzw. Sesambeinresektion
durch. Die Indikation war bei den Tieren der beiden Gruppen nicht vergleichbar, da
die Tiere, bei denen eine Klauenamputation durchgeführt wurde, fast in jedem Fall
hochgradiger erkrankt waren. Die Tiere nach Klauenamputation kamen in den ersten
12 Tagen post operationem zu einer schnelleren Besserung der Lahmheit. Bei einem
Tier kam es zu einer Osteomyelitis des Fesselbeines, infolge dieser das Tier verwertet werden musste. Drei weitere Tiere wurden aufgrund anhaltender Lahmheit post
operationem verwertet.
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Literatur
Amputation im Kronbein – Ergebnisse
Laut MERKENS (1976), der diese Methode bei 16 Tieren durchführte, wurde die betroffene Gliedmaße zwei bis drei Wochen nach der Operation wieder so gut genutzt,
dass die Tiere mit auf die Weide gehen konnten. Die Milchleistung nach Amputation
war innerhalb kurzer Zeit wieder auf einem normalen Stand. Ein Tier ging fünf Wochen post operationem ab, weil es mit dem Spaltenboden nicht zurecht kam.
Bei FERGUSON (1977) entwickelten eine begrenzte Anzahl an Tieren eine Nekrose
des verbliebenen Kronbeinstumpfes. Dies trat bei Tieren auf, bei denen das Kronbein
über dem versorgenden Gefäß abgesetzt wurde.
Amputation im Fesselbein – Ergebnisse
ZEHL–TREBBIN (1905) beschreibt als Komplikation eine Nekrose der Sägefläche
des Fesselbeines bzw. bei mangelnder Antisepsis eine Osteomyelitis des Fesselbeines.
Laut DIERSCHKE (1956) war nach Amputation im Fesselbein die Wunde etwa nach
6 Wochen bis auf „Talergröße“ geschlossen und bedurfte keines Verbandes mehr.
Als postoperative Komplikation trat bei ARTHUR (1960) ein Übergreifen des Prozesses auf die andere Klaue und die Sehnenscheide auf. Die Tiere zeigten nach 4–
6 Wochen post operationem kaum noch Lahmheitsanzeichen. Bei 10 Tieren blieb
eine gewisse Empfindlichkeit des Stumpfes bestehen, die die Tiere aber nicht beeinträchtigte. VUKELIC und MAROLT (1965) führten die Amputation mit gutem Erfolg
bei 35 Tieren durch. Als Nachteil bezeichneten die Autoren, dass die Wundhöhle, die
mit einem Hautlappen durch Hefte verschlossen wurde, selten durch primäre Wundheilung zuwuchs.
GÜLLER und MARTIG (1977) führten bei 56 Tieren eine Amputation durch. Sie
nannten als postoperative Komplikationen schlechte Wundheilung, Infektion der
Sehnenscheide und Phlegmone der operierten Zehe. Sie errechneten eine durchschnittliche Überlebensdauer von 16,5 Monaten. 62 % der Kühe erreichten oder übertrafen ihre ursprüngliche Milchleistung. Die Operation konnte nach streng gestellter Indikation die Nutzungsdauer von guten Leistungstieren verlängern (Tab. 3, Spalte 4).
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Literatur
Vergleich verschiedener Amputationsmethoden – Ergebnisse
OSMAN (1970) verglich bei insgesamt 25 Tieren drei Amputationsmethoden: Amputation im Kron– bzw. Fesselbein und Exartikulation im Krongelenk. Als Komplikationen traten Entzündungen des Fesselgelenkes, Sequestrationen des Stumpfes des
Kron– bzw. Fesselbeines, Infektionen der Fesselbeugesehnenscheide und Wundheilungsstörungen auf. Die Wundheilung war nach 4–8 Wochen, je nach Methode, abgeschlossen. Die beste Methode war die Amputation im distalen Drittel des Fesselbeines direkt über der Gelenkfläche, da hier eine gute Heilungstendenz und wenig
postoperative Komplikationen auftraten.
KOFLER (1988) und KOFLER und FESSL (1989) verglichen bei 49 Tieren die Exartikulation im Krongelenk (n=26) und die Amputation im Kronbein (n=23). Es traten
eine septische Entzündung der Fesselbeugesehnenscheide nach Amputation und
ein Klauensohlengeschwür an der verbliebenen Klaue nach Exartikulation als postoperative Komplikationen auf. Die Anzahl der Verbandswechsel in beiden Gruppen
lagen bei 6,2. Die Tiere wurden erst aus der Klinik entlassen, wenn die Wundhöhle
so abgeheilt war, dass Nachbehandlungen nicht mehr nötig waren. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt nach der Amputation betrug 33 Tage, nach der Exartikulation
35,9 Tage. Beide Methoden wiesen ähnliche Untersuchungsergebnisse auf; bei der
Amputation war allerdings ein geringerer Zeit– und Instrumentenaufwand nötig.
DIETZ und PRIETZ (1968) verglichen bei 186 Tieren mehrere Amputationsmethoden
miteinander. Es wurden Heilungszeiten von 46–51 Tagen angegeben. Sie gaben als
Ursachen für Abgänge Überbelastung der verbliebenen Klaue, Einbruch in das Fesselgelenk oder die Gelenke der verbliebenen Klaue, bzw. schlechte Heilungstendenz
an. Ein Vergleich zwischen der Exartikulation im Krongelenk und der Amputation im
Fesselbein nach PFEIFFER (1912) fiel zugunsten der Methode nach PFEIFFER aus.
Bei DIETZ (1970) lag die durchschnittliche Lebenserwartung nach Klauenamputation
bei 2-3 Jahren. Die Haltung von Tieren nach Klauenamputation auf Spaltenböden
und Gitterrosten sowie der Weidegang waren problematisch. Er empfahl für derartige
Haltungssysteme in modernen industriellen Milchviehanlagen die klauenerhaltenen
Maßnahmen.
FUNK (1977) führte bei zehn Tieren eine Exartikulation im Krongelenk nach RÖDER
(1931) und bei 79 Tieren eine Amputation im Fesselbein nach PFEIFFER (1912)
46
Literatur
durch. Die Tiere zeigten einen durchschnittlichen Klinikaufenthalt von 23,6 vs.
17,2 Tagen, 7,4 vs. 4,5 Verbandswechsel und eine Heildauer von 60 vs. 49 Tagen.
Die durchschnittliche postoperative Nutzungsdauer aller Tiere betrug 15,6 Monate.
55,5 % aller Tiere wurden nach der Operation erneut tragend; 72,5 % erreichten ihre
ursprüngliche Milchleistung. Mit zunehmender Anzahl erkrankter Klauen nahm die
postoperative Nutzungsdauer ab. Der Laufstall ohne Gitter– bzw. Balkenrostboden
schien die günstigste Aufstallung für klauen– und zehenamputierte Tiere zu sein. Aus
den Untersuchungen ging hervor, dass die Zehenamputation gegenüber der Klauenamputation aufgrund der besseren Heilung die Methode der Wahl war. Beide Amputationsformen waren als Methode geeignet, das Tier in einen wirtschaftlich verwertbaren Zustand zu versetzten (Tab. 3, Spalte 3).
PEJSA et. al. (1993) führten bei 83 Tieren verschiedene Techniken der Amputation
durch. Die Tiere zeigten eine durchschnittliche Überlebensdauer von 20 Monaten.
51 % der Rinder wiesen eine gute Erholung vom chirurgischen Eingriff auf. Von den
Abgängen wurden 52,2 % der Tiere wegen Lahmheit geschlachtet. Es wurde eine
Korrelation zwischen dem Gewicht des Tieres und dem Erfolg der Operation diskutiert. Es wurde nicht über die Vorteile der verschiedenen Methoden diskutiert (Tab. 3,
Spalte 6).
2.5.2. Klauengelenksresektion
Die bei den Autoren sehr unterschiedliche Darstellung der Methoden einer Klauengelenksresektion und der daraus folgenden Ergebnisse machen einen einheitlichen
Vergleich schwierig.
2.5.2.1. Methodik der Klauengelenksresektion
Bereits 1929 schlägt BAUMGARTNER eine Gelenksresektion als Alternative zur
Amputation vor. Dieser Eingriff ist vor allem bei jungen Tieren mit gutem Zucht- und
Nutzwert indiziert. Er beschreibt einen Zugang von dem meist im Ballen- oder Zwischenklauenbereich liegenden Fistelkanal. Das distale Sesambein und die Sehne
werden entfernt und das Gelenk mit einem scharfen Rinnmesser ausgekratzt. Dorsal
47
Literatur
oder lateral soll eine Gegenöffnung in das Horn gefenstert werden. Es wird nicht im
akut, phlegmonösen Zustand operiert, eine Demarkation erreicht man durch Anlegen
von Prießnitzverbänden.
HESS und WYSSMANN (1931) führen bei komplizierten Nageltritten und Sohlengeschwüren eine sorgfältige Resektion aller nekrotischen Teile durch. Insbesondere,
wenn an einem Fuß beide Klauengelenke betroffen waren, war diese Operationsmethode der Amputation vorzuziehen. Nach dem Abtragen des Sohlen- und Ballenhornes werden das Ende der tiefen Beugesehne, das Sesambein und veränderte Stellen am Klauen- und Kronbein gründlich entfernt.
BREUER (1963) und WESTHUES und BREUER (1964a) führen vor der Gelenkresektion grundsätzlich eine hohe Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne durch. Nach der Entfernung des distalen Sesambeines und Anlegen einer zweimarkstückgroßen Gegenöffnung im dorsalen Kronbereich, wird eine Gehrlach´sche
Hohlnadel in Richtung auf die Gegenöffnung durchgeführt. Mit dieser führt man eine
Ließ´sche Drahtsäge distal um das Kronbein herum und setzt es ab. Der Wundkanal
soll für einen Finger leicht passierbar sein. Um einer „Rollklauenbildung“ durch die
Resektion der Beugesehnen vorzubeugen, werden nach PAATSAMA (1955) beide
Klauenspitzen durchbohrt und mit einer Drahtschlinge aneinander fixiert. Die operierte Klaue wird durch das Anbringen eines Holzklotzes unter der gesunden Klaue entlastet. Drahtfixation und Holzklotz sollen nicht vor 8 Wochen post operationem entfernt werden. Es wird eine Ankylosierung des Klauengelenkes und die Ausbildung
eines straffen Narbengewebes erwartet. Andere Autoren führen die Klauengelenksresektion mit einigen Modifikationen ebenfalls nach dieser Methode durch (CLEMENTE 1965, 1986; MAROLT 1966; FRITSCH 1966; NUMANS et al. 1966; BERGE
u. WESTHUES 1969; GRIGORESCU et al. 1971; FUNK 1976; MERKENS 1977;
GREENOUGH u. FERGUSON 1985; NUSS 1988; BAXTER et al. 1991; GÜNTHER
1991b; DESROCHERS et al. 1995, 1996, 2001b; FERGUSON 1997).
CLEMENTE (1965) entwickelt diese Methode weiter, indem er das distale Ende des
Kronbeines mit Hilfe einer Bohrmaschine (Fräsbohrer Ø 1-1,5 cm) entfernt. Eine dorsale Gegenöffnung wird nicht angelegt. Bei MAROLT (1966) wird das distale Sesambein mit einem Stemmeisen geteilt und dann extrahiert. Ebenfalls mit dem
Stemmeisen wird das distale Kronbeinende gekürzt. FRITSCH (1966) reseziert in
48
Literatur
einem Arbeitsgang alle knöchernen Anteile (Sesambein, distales Kronbein), indem er
eine Drahtsäge je ober– und unterhalb des zunächst belassenen Sesambeines legt
und entfernt. BERGE und WESTHUES (1969) verwenden statt einer Drahtsäge eine
Handbohrmaschine mit aufgesetztem Fräskopf. FUNK (1976) benutzt einem 6,5 mm
starken Bohrer (25000 Umdrehungen / min). Er fräst alle Knorpelanteile des Klauengelenkes mit angrenzenden Knochen weg. Eine dorsale Gegenöffnung wird nicht
angelegt. MERKENS (1977) benutzt ebenfalls eine elektrische Fräse, um eine Öffnung in das Klauengelenk zu fräsen. 1986 führt CLEMENTE die Resektion mit einem
Bohrer oder einer oszillierenden Säge durch. Bei Anwendung des Bohrers empfiehlt
er parallel zum Hornsaum drei Kanäle in das Klauengelenk zu bohren, und diese
durch seitliche Bewegungen miteinander zu verbinden. Der Spalt zwischen Klauen–
und Kronbein soll ca. 1 cm betragen. NUSS (1988) fräst mit einer luftdruckgetriebenen Fräse (6 mm Ø) das Klauengelenk von plantar auf den dorsalen Kronsaum zu,
der dabei perforiert wird, aus. Die Öffnung soll ca. 2x1,5 cm groß sein. Axial und abaxial werden Knochenstege belassen, um eine Luxation des Klauenbeines zu verhindern und eine Ankylosierung sicherzustellen. BAXTER et al. (1991) benutzen einen Bohrer zur Resektion des Gelenkes. Es wird eine dorsale Gegenöffnung ca.
1x1,5 cm groß proximal des Kronsaumes angelegt. GRISIGER (1995) kratzt von
plantar ausgehend die freiliegenden Knorpelflächen des Klauengelenkes mit einem
scharfen Löffel ab. Bei DESROCHERS et al. (1995, 1996, 2001b) erfolgt die Resektion mit einem Bohrer (1,3 cm Ø) von der Operationswunde aus durch die Dorsalwand ca. 1 cm distal des Kronsaumes.
Bei der Wahl des Zuganges zum Klauengelenk und bei der Resektion der Beugesehnen führen die Autoren unterschiedliche Methoden durch. CLEMENTE (1965)
reseziert nur das distale Ende der tiefen Beugesehne durch einen Hautschnitt in der
Fesselbeuge. Auch NUMANS et al. (1966) resezieren nur den distalen Teil der tiefen
Beugesehne. Sie versuchen eine Eröffnung der Sehnenscheide beim Zugang im Ballenbereich zu vermeiden. FUNK (1976), MERKENS (1977), NUSS (1988),
GÜNTHER (1991b) und DESROCHERS et al. (1995, 1996, 2001b) führen eine Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne proximal der Afterklauen nur bei
einer Infektion der Sehnenscheide und umfangreichen Nekrosen der Sehnen durch.
GREENOUGH und FERGUSON (1985) und FERGUSON (1997) setzen den Zugang
49
Literatur
zur Resektion des Klauengelenkes horizontal 1 cm distal der Haut–Horn Grenze auf
ca. 10 cm Länge. Die Autoren wählen eine horizontale Schnittführung im Gegensatz
zu der sonst angewandten longitudinalen, um die tiefe Beugesehne entfernen zu
können ohne die Sehnenscheide zu eröffnen und einen besseren Überblick über den
Zustand des Klauensesambeines gewinnen zu können. NUSS (1988) setzt einen
longitudinalen Hautschnitt distal der Afterklaue bis in den Kronsaum. Das distale Ende der tiefen Beugesehne wird am Ringband des Fesselbeines reseziert. Bei BAXTER et al. (1991) wird ein 2x3 cm großes Loch an der Ballen–Sohlen–Grenze in das
Horn gefenstert. Die darunter liegende tiefe Beugesehne wird ebenfalls gefenstert,
wobei der Ansatz der tiefen Beugesehne nach Möglichkeit geschont werden sollte.
Das distale Klauensesambein kann belassen werden, wenn es nicht oder nur wenig
betroffen ist. Die Fesselbeugesehnenscheide soll nicht eröffnet werden.
Bis auf MAROLT (1966) empfehlen alle erwähnten Autoren eine Kippklauenprophylaxe nach Klauengelenksresektion. Die meisten wenden die Methode nach PAATSAMA (1955) an. BAUMGARTNER (1929) zieht die Klaue beim Anlegen des
Verbandes durch die Binde abwärts. CLEMENTE (1965) hält die Verdrahtung nach
PAATSAMA (1955) zur Verhinderung einer Rollklauenbildung nicht für eine befriedigende Lösung. Bei stabiler Verdrahtung der Klauenspitzen läuft man Gefahr die
Klauenlederhaut zu verletzten, andernfalls hält die Verdrahtung nur einige Tage. Er
verwendet einen ovalen Holzklotz, an dessen vorderem Ende ein gebogener Eisenbolzen eingeschraubt ist. Dieser drückt so auf das dorsale Wandhorn der operierten
Klaue, dass diese ca. 2 cm nach unten verspannt wird. Der Holzklotz soll nach drei
Monaten
unter
tierärztlicher
Kontrolle
abgenommen
werden.
BERGE
und
WESTHUES (1969) versuchen eine Kippklauenbildung zu verhindern, indem beim
Kleben des Holzklotzes mit Technovit ein Vorsprung um die Klauenspitze der operierten Klaue herum gelegt wird, der diese in Position halten soll. GRIGORESCU et.
al. (1971) erprobt verschiedene Verfahren der Kippklauenprophylaxe: Nach
PAATSAMA (1955), nach CLEMENTE (1965), durch ein Verbundeisen, Gipsbandagen kombiniert mit der Methode nach PAATSAMA (1955) und die Ruhigstellung mittels Kirschner–Drähte, die durch Klauen– und Kronbein getrieben werden. Die Variante mit der Gipsbandage wird von den Autoren favorisiert. 1986 schlägt
CLEMENTE vor, die operierte Klaue mit Hilfe von elastischen Binden zu verspannen.
50
Literatur
Hierzu wird in die Unterseite des Holzklotzes eine Rinne gebohrt. Man zieht die Binde über das dorsale Wandhorn der operierten Klaue durch die Rinne im Holzklotz.
Hierdurch wird die erkrankte Klaue in die gewünschte Position gebracht. Vorteile dieser Methode sind leichte Anbringung und Entfernung, bei ebenso guter Haltbarkeitsdauer. Die Verspannung und der Holzklotz sollten 8 Wochen belassen werden, um
eine Kippklauenbildung zu verhindern. NUSS (1988) versucht unter anderem, die
Kippklauenbildung durch einen orthopädischen Beschlag zu verhindern. Hierbei verwendet er ein Doppelfedereisen mit aufgeschraubtem Holzkothurn. Dieser sollte acht
Wochen an der Klaue verbleiben.
Eine andere Variante der Klauengelenksresektion schlägt CLEMENTE (1966, 1986)
vor. Eine Gelenkresektion mit dorsalem bzw. abaxialem Zugang ohne Verletzung der
tiefen Beugesehne ist bei Prozessen möglich, die von lateral und medial her in das
Gelenk einbrechen (Zwischenklauen–, Kronsaumpanarititiden, Wandabzesse und
Gabelstiche). Hierbei werden vom Ausgangsdefekt ausgehend betroffene knöcherne
Strukturen mit der Fräße entfernt. Es soll vor allem die tiefe Beugesehne geschont
werden, um eine Kippklauenbildung zu verhindern und eine Kippklauenprophylaxe
überflüssig zu machen. BAXTER et al. (1991) beschreiben bei Defekten, die nicht
vom Sohlenhorn ausgehen, einen dorsalen Zugang proximal des Kronsaumes zur
Resektion des Klauengelenkes. Laut DESROCHERS et al. (1995, 1996, 2001b) ist
eine Resektion des Klauengelenkes von dorsal aus indiziert, wenn Klauensesambein
und tiefe Beugesehne nicht oder kaum betroffen sind. Hier wird je ein Trepan (5,5–
14 mm Ø) dorsal und abaxial zur Arthrotomie verwendet. Durch diese Zugänge wird
das Gelenk kürettiert.
2.5.2.2. Ergebnisse nach Klauengelenksresektion
Die Ergebnisse nach Klauengelenksresektionen mittels Drahtsäge mit kompletter
Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne werden folgend beschrieben.
WESTHUES und BREUER (1964a) untersuchten 66 Tiere in einem Zeitraum bis zu
zwei Jahren post operationem. Die Operationswunde war bei allen Patienten nach
vier Wochen komplikationslos abgeheilt. 40 Tiere zeigten weder Lahmheit noch Roll-
51
Literatur
klauenbildung. 12 Rinder zeigten unterschiedlich stark ausgeprägte Rollklauen, wobei nur drei Tiere lahm gingen. In der Zeit zwei bis sechs Monate nach der Operation
wurden sechs Rinder aus Lahmheitsgründen der Schlachtung zugeführt (zwei Tiere
mit tiefem Sohlengeschwür der Partnerklaue, zwei mit eitriger Fesselgelenksentzündung und zwei Tiere mit bestehender Lahmheit).
MAROLT (1966) führte den Eingriff bei 15 Tieren durch. Drei dieser Kühe mussten
innerhalb von zehn Tagen nach der Operation geschlachtet werden, da der Prozess
auf die Sehnen der anderen Zehe des gleichen Fußes übergegriffen hatte. Als weitere Komplikationen traten eine Phlegmone der Hautwunde und ein Kronsaumabszess
auf. Bei komplikationsloser Heilung war der Wundbereich im Ballenteil nach 4055 Tagen mit Horn überdeckt. Der Ballen zeigte sich nach der Operation etwas konkav mit einer engen Rinne zur Krone. Es wurde festgestellt, dass die operierte Klaue
auch nach Entfernung des Holzklotzes kaum in Belastung kam. Dies führte er auf die
verkürzte Zehe zurück, die aufgrund der Kronbeinresektion und der Narbenretraktion
entstand. Röntgenologisch konnte ein solider Kallus schon innerhalb von zwei Monaten entstehen, aber auch dauernd ausbleiben. Die Rollklaue, hier als eine Veränderung im Sinne einer dorsalen Klauenflexion definiert, war nicht selten und konnte bereits nach drei Monaten entstehen.
Bei FRITSCH (1966) traten bei 200 Tieren nach Klauengelenksresektion als Komplikationen fünfmal Granulome und Caro luxurians im Bereich der Sehnenscheidenwunde auf. Weitere Komplikationen waren Abzesse im proximalen Sehnenscheidenbereich, sowie Einbrüche der Infektion in das Fesselgelenk oder die Sehnenscheide
der anderen Zehe. Trotz einer monatelangen Fixierung wurde bei einigen Tieren eine
„Aufkippung“ der operierten Klaue festgestellt.
Die folgenden Autoren hatten bei fehlender Infektion der Sehnenscheide auf die
komplette Resektion der oberflächlichen und tiefen Beugesehne verzichtet. Sie hatten die Resektion des Klauengelenkes mittels einer Fräse durchgeführt.
CLEMENTE (1965) musste bei drei von insgesamt neun Tieren nach Klauengelenksresektion eine Amputation vornehmen, da kein gesundes Gewebe für eine Heilung
vorhanden war.
GRIGORESCU (1972) nahm bei 13 Tieren eine Klauengelenksresektion vor. Klinisch
zeigte sich bei neun Tieren das Gelenk als fest, die restlichen Gelenke waren noch
52
Literatur
beweglich. Der Ballen der operierten Klaue war narbig eingezogen. Die Klaue schien
nur passiv beweglich und wenig an der Stützfunktion beteiligt zu sein. Bei zwei Tieren wurde eine Kippklauenbildung festgestellt. Röntgenologisch konnte in keinem
Fall eine Ankylose des Klauengelenkes festgestellt werden, es kam nur zu einer Verschmälerung des Resektionsspaltes. Besonders am Kronbein waren knöcherne Reaktionen ausgebildet. Pathologisch zeigte sich nur eine fibrös–knorpelige Ankylose.
Histologisch konnten desmale und chondrale Verknöcherungsprozesse beobachtet
werden. Das Ausbleiben der knöchernen Ankylose wurde durch die unvollkommene
Ruhigstellung des Klauengelenkes erklärt.
FUNK (1976) führte bei 132 Tieren eine Klauengelenksresektion durch. Die durchschnittliche Dauer bis zum vollständigen Wundverschluss betrug acht Wochen. Die
78 auswertbaren Patienten zeigten eine durchschnittliche Überlebensdauer von
20 Monaten. Tiere ohne weitere Klauenerkrankungen zum Zeitpunkt der Operation
überlebten 21,8 Monate, während Tiere mit einer zusätzlich erkrankten Klaue nur
17,2 Monate genutzt wurden. 66 % der Tiere erreichten ihre ursprüngliche Milchleistung und 80 % der Patienten wurden erneut tragend. Die in der Klinik ein bis fünf
Jahre post operationem kontrollierten Tiere zeigten keine Lahmheit, es bestand teilweise eine Tendenz zur Kippklauenbildung. Die Operationswunde deutete sich noch
durch eine Vertiefung im Horn an. Der Kronsaum war wulstartig zirkulär vorgewölbt.
Röntgenologisch konnte in der Mehrzahl der Fälle eine knöcherne Ankylose nachgewiesen werden (Tab. 3, Spalte 7).
NUSS (1988) und KÖSTLIN und NUSS (1988) berichten über Ergebnisse von
281 Tieren nach Klauengelenksresektion. Bis zum völligen Wundverschluss vergingen durchschnittlich 56,2 Tage. Es wurden im Schnitt 4,2 Verbandswechsel durchgeführt. Der stationäre Klinikaufenthalt betrug durchschnittlich 14,4 Tage. 21,7 % der
Tiere zeigten postoperative Komplikationen. Diese bestanden hauptsächlich in einem
überlastungsbedingten Sohlengeschwür der Partnerklaue und in eitriger Exsudation
der Wunde. Weiterhin traten aufsteigende Phlegmonen, Tendovaginitiden der lateralen und medialen Sehnenscheide, subkutane Abszeßbildungen und Osteomyelitiden
der Klauenbeinspitze der operierten Klaue auf. Bei 2,1 % der Tiere musste eine
Nachamputation durchgeführt werden. Die durchschnittliche Nutzungsdauer aller Tiere bis zum Abschluss der Studie betrug 18 Monate. Für alle geschlachteten Tiere, die
53
Literatur
nur an der operierten Klaue erkrankt waren, lag sie bei 16,1 Monaten. Bei Tieren, bei
denen eine weitere Klaue erkrankt war, bei 12,1 Monaten und bei mehr als zwei erkrankten Klauen bei 3,6 Monaten. 45,5 % der Tiere kalbten nach der Operation erneut ab. 52,7 % der Patienten erreichten ihre ursprüngliche Milchleistung wieder. An
71 verbliebenen Tieren erfolgte eine klinische und röntgenologische Nachuntersuchung. 31 % dieser Tiere wiesen weiterhin oder erneut Klauenerkrankungen, sowohl
an der operierten Gliedmaße als auch an der Gegenseite, auf. Von diesen 71 Tieren
zeigten 50,7 % eine gering- bis hochgradige Kippklauenbildung. Es konnte kein Einfluss der unterschiedlichen Fixationsmethoden festgestellt werden. Außerdem war
eine Kippklauenbildung auch nach längerer Fixation möglich. Andererseits konnte
auch nur nach kurzer Fixationsdauer eine physiologische Klauenform entstehen. Bei
allen Tieren wurde an der betroffenen Gliedmaße verstärkt die Partnerklaue belastet
und über sie abgerollt. Die operierte Klaue unterstützte nur bestimmte Phasen der
Bewegung. Röntgenologisch zeigten von 46 Tieren, die nach zehn Monaten untersucht wurden, 41 Tiere eine Ankylose des Klauengelenkes. Man kam zu dem
Schluss, dass die Klauengelenksresektion bei richtiger Indikation der Klauenamputation in Bezug auf Erhaltung des Nutzwertes und der Nutzungsdauer überlegen war.
Hiermit konnten die höheren Kosten durch die längere Nachbehandlung abgedeckt
werden (Tab. 3, Spalte 8).
DESROCHERS et al. (1995) führten bei 12 Tieren eine Resektion des Klauengelenkes durch. Die Tiere zeigten durchschnittlich bis zu vier Monate eine geringgradige
Lahmheit. Zur Zeit der Nachuntersuchung (Ø nach 27 Mon.) ging keines der Tiere
mehr lahm. Röntgenologisch zeigten drei Tiere nach 7–12 Monaten keine vollständige Ankylose des Klauengelenkes. Keines der Tiere wurde aufgrund von Lahmheit
geschlachtet. Alle Tiere erreichten eine normale Lastaufnahme der Gliedmaße und
ihre alte Produktivität wieder. Es wurde von einer Erfolgsrate von 100 % gesprochen
und die Klauengelenksresektion als Alternative zur Amputation, um Langlebigkeit
und Produktivität zu fördern, empfohlen.
MERKENS (1977) verglich als einziger klinisch die Klauengelenkresektion (n=17) mit
der Amputation unter (n=16) bzw. über (n=16) dem Kronrand bei Tieren, die an einer
purulent, nekrotisierenden Klauengelenksentzündung litten. Über die Auswahl der Art
der Methode wurden keine Angaben gemacht. Nach Amputation belasteten die Tiere
54
Literatur
innerhalb von zwei bis sechs Wochen die Gliedmaße wieder gut, nach Klauengelenksresektion erst innerhalb von 6–10 Wochen. Von den 17 Tieren, bei denen eine
Klauengelenksresektion durchgeführt wurde, hielten sich neun Tiere über mehrere
Laktationsperioden. Während nach Amputation von 32 Kühen 30 innerhalb eines
Jahres geschlachtet wurden. Eine Kippklauenbildung wurde kaum beobachtet. Als
Schlussfolgerung wurde gezogen, dass die Wahl des chirurgischen Eingriffes von
der weiteren Bestimmung der Kuh abhängig gemacht werden sollte. Wenn der Besitzer das betreffende Tier länger halten wollte und gewillt war eine aufwendigere
Nachbehandlung in Kauf zu nehmen, war eine Klauengelenksresektion angebracht.
Sollte das Tier möglichst schnell verwertet werden, war eine Amputation ausreichend.
55
Literatur
Tab. 3: Angaben verschiedener Autoren zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post
operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
MEYER–
BUCHTIEN
(1971)
FUNK
(1977)
Art der Operation
PEJSA
et. al.
(1993)
FUNK
(1976)
NUSS
(1988)
Klauengelenkresektion
Klauenamputation
88
55
422
41
78
251
4
5,5
6,5
4
19
10
7
k. A.
15,6
16,5
13,5
20
20
18
3
23,4 %
k. A.
k. A.
17,8 %
k. A.
k. A.
20,7 %
6
29,2 %
24,4 %
k. A.
16,6 %
k. A.
21,8 %
9,2 %
12
22,4 %
k. A.
55 %
24,7 %
31,7 %
k. A.
24,7 %
24
21,0 %
k. A.
20 %
25,4 %
24,4 %
k. A.
15,2 %
36
4,0 %
k. A.
17,5 %
9,6 %
k. A.
k. A.
12,3 %
48
-
k. A.
5%
5,2 %
k. A.
k. A.
11,6 %
60
-
k. A.
2,5 %
0,7 %
k. A.
k. A.
4,3 %
72
-
k. A.
-
-
k. A.
k. A.
1,6 %
>12
k. A.
41,4 %
k. A.
k. A.
k. A.
56,4 %
53,4 %
>24
k. A.
19,5 %
k. A.
k. A.
31,7 %
30,7 %
30,3 %
>36
k. A.
8,5 %
k. A.
k. A.
k. A.
17,9 %
18,0 %
>48
k. A.
3,6 %
k. A.
k. A.
k. A.
7,6 %
6,4 %
>60
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
2,0 %
>72
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
0,4 %
Untersuchungszeitraum (Jahre)
Ø Überlebensdauer / Nutzungsdauer post operationem (Monate)
Überlebensdauer
(Monate)
ZIFFER
(1980)
188
Anzahl Tiere
verwertet
post operationem bis
(Monate)
GÜLLER
und
MARTIG
(1977)
56
Material und Methode
3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN
3.1. Material und Methode
3.1.1. Patientenmaterial
In der Zeit vom 26. Mai 2000 bis zum 12. Februar 2002 wurden 52 erwachsene,
weibliche Patienten, die aus einem Milchkuhbetrieb stammten, der Klinik für Rinder
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover in diese Studie aufgenommen, bei
denen anhand der klinischen Befunde eine purulente Klauengelenksentzündung an
einer Hintergliedmaße vorlag. Bei der Hälfte der Tiere wurde eine hohe Klauenamputation (Gruppe A) bei der anderen eine Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang (Gruppe B) durchgeführt.
3.1.2. Maßnahmen bis zur operativen Behandlung
Nach der Feststellung der Identität des Patienten wurde die Anamnese erhoben.
Vorerst wurden alle Tiere, bei welchen laut Vorbericht der Sitz der Erkrankung im
distalen Gliedmaßenabschnitt zu vermuten war, einbezogen (Abb. 2).
An die allgemeine Untersuchung schloss sich die spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates an. Das Tier wurde im Stand und in der Bewegung beurteilt. Bei Sitz
der Erkrankung im distalen Abschnitt der Hintergliedmaße wurde der Patient mit der
lahmen Gliedmaße nach oben auf dem elektrohydraulischen Operationstisch (Firma
Werner, Höhenkirchen–Siegertsbrunn) in Seitenlage abgelegt. Hier erfolgte die spezielle Untersuchung der Zehe. Anhand der klinischen Befunde wurde entschieden,
ob das Tier in die Studie einbezogen wurde. Anschließend erfolgte die röntgenologische Untersuchung der Zehe. Im Verlauf dieser musste das Tier auf die andere Körperseite gelegt werden, um eine Kontrollaufnahme der gesunden Klaue der Gegengliedmaße zu erhalten. Wurden bei der röntgenologischen Untersuchung Befunde
erhoben, die gegen eine Aufnahme in die Studie sprachen, wurde das Tier aus der
Studie ausgeschlossen. Bis zur Operation wurde über mindestens 12 Stunden ein
57
Material und Methode
antiseptischer Angussverband mit 50 %igem Alkohol an die betroffene Gliedmaße
angelegt. Er diente zum Schutz der freigelegten Läsion, zum Aufweichen der Haut
und des Horns, um die Ankopplung bei der sonographischen Untersuchung zu
verbessern und den chirurgischen Eingriff zu erleichtern. Des weiteren sollte zur
Vorbereitung der Operation eine möglichst antiseptische Oberfläche geschaffen werden. Die sonographische Untersuchung wurde unmittelbar vor der Operation am abgelegten Tier durchgeführt. Im Zuge der klinischen Untersuchung wurde grundsätzlich eine funktionelle Klauenpflege an allen vier Gliedmaßen durchgeführt. Die Untersuchungsbefunde wurden mit Hilfe eines Schlüssels auf einem Befundbogen dokumentiert (Anhang A1). Die Erhebung der klinischen Befunde, die röntgenologische
und die sonographische Untersuchung wurden immer von derselben Person durchgeführt, um individuelle Schwankungen in den Ergebnissen zu vermeiden.
Zur Definition der verwendeten Bezeichnungen der Gliedmaßen galt für die ganze
Arbeit einheitlich: Die Gegengliedmaße war die Hintergliedmaße, an der keine Klaue
an einer Arthritis des Klauengelenkes erkrankt war. Die betroffene Gliedmaße war
die Gliedmaße, an der eine Klaue an einer Arthritis des Klauengelenkes erkrankt
war. Von der betroffenen Klaue spricht man bei der an Arthritis des Klauengelenkes
erkrankten Klaue. Die Partnerklaue ist die nicht erkrankte Klaue an der betroffenen
Gliedmaße.
3.1.2.1. Allgemeine Untersuchung
Die allgemeine Untersuchung wurde nach dem Untersuchungsschema von STÖBER
(1990) durchgeführt. Haltung, Verhalten, Ernährungszustand, Pflegezustand und
Habitus wurden beurteilt. Des weiteren wurden die Atem– und die Pulsfrequenz sowie die innere Körpertemperatur ermittelt. Jedes Tier wurde nach dem BODY
CONDITION SCORE (BCS) auf einer Skala von 1 (abgemagert) bis 5 (sehr fett) eingestuft. Nach Abschluss der Untersuchung wurde Grad und vermutlicher Sitz der
Erkrankung festgelegt. Wurden hierbei hgr. Erkrankungen außerhalb des Bewegungsapparates festgestellt, wie z. B. Endometritiden oder Mastitiden, führte dies
zum Ausschluss des Patienten aus der Studie.
58
Material und Methode
Untersuchungsschritt
Tag -1
Aufnahmekriterien
Vorbericht
Lahmheit
allgemeine, klinische Untersuchung
spezielle Untersuchung des
Bewegungsapparates
Ausschlusskriterien
-
Lahmheitsursache / Erkrankungen außerhalb der
Zehe
-
hgr. Störung des Allgemeinbefindens infolge Erkrankungen außerhalb des
Bewegungsapparates
-
hgr. Kronsaumdefekte
Klauenschuhabriß
Luxation des Klauengelenkes
hgr. osteolytische Veränderungen an Klauen- und
Kronbein
Partnerklaue hgr. druckempfindlich / erkrankt
Gegenseite hgr. erkrankt
purulente Arthritis Klauengelenk
perforierende Pod. mit Beteiligung
tieferer Strukturen (Klauen-, Kron-,
Sesambein, Klauengelenk, Sehne,
Sehnenscheide) mit den klinischen
Befunden:
-
Stützbeinlahmheit > 3. Grades
dorsale oder zirkuläre einseitige
Kronsaumphlegmone
Sondierbarkeit tieferer Strukturen
Beuge-, Streck- und Rotationsprobe Klauengelenk positiv
-
-
-
Röntgenologische Untersuchung
Tag 0
Sonographische
Untersuchung
Punktion des
Klauengelenkes
hgr. osteolytische Veränderungen an Klauen- und
Kronbein
Operation
(nach Losverfahren)
Abb. 2: Schematische Darstellung der Untersuchungsschritte in ihrer zeitlichen Abfolge mit den jeweiligen Befunden, die zur Aufnahme in bzw. zum Ausschluss aus der Studie führten
59
Material und Methode
3.1.2.2. Spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates
3.1.2.2.1. Untersuchung im Stand und in der Bewegung
Am stehenden Tier wurden die Gliedmaßen- und Zehenstellung beurteilt. Grundlage
war der Untersuchungsvorschlag von GÜNTHER (1991a). Klauenpflegezustand und
–schuhform wurden ebenfalls im Stehen ermittelt. Weiterhin wurden die Tiere auf
Muskelatrophien untersucht. Palpatorisch wurde der Füllungszustand der großen
Gelenke (Knie–, Karpal– und Tarsalgelenk) überprüft. Die Patienten wurden auf ebenem und einstreulosem Boden vorgeführt. In der Bewegung wurden Lahmheitsgrad
und Art der Lahmheit bewertet. Die Beurteilung erfolgte anhand des Befundschlüssels (Anhang A6).
3.1.2.2.2. Untersuchung am liegenden Tier
Die Klauen wurden vor Beginn der Untersuchung mit Wasser, Seife und Bürste gereinigt. Es erfolgte eine adspektorische und palpatorische Untersuchung nach dem
Schema des Befundschlüssels (Anhang A1). Als Hilfsmittel dienten ein Winkelmesser, ein Lineal und eine Klauenuntersuchungszange nach KNESEVIC. Die Beuge–,
Streck– und Rotationsprobe des Klauengelenks um die Längsachse wurden unter
Fixierung der Partnerklaue durchgeführt.
Das Klauenhorn wurde im Bereich von Veränderungen mit einem Klauenrinnmesser
bis zur vollständigen Freilegung des Defektes abgetragen. Mit einer Knopfsonde
wurde die Ausdehnung des Defektes sowie Art und Oberflächenbeschaffenheit des
in der Tiefe zu sondierenden Gewebes ermittelt.
3.1.2.3. Aufnahme in die Studie
Im Ergebnis der allgemeinen und speziellen Untersuchung erfolgte der Entscheid
über die Aufnahme in die Studie. Ein Tier wurde aufgenommen, wenn eine Arthritis
purulenta des Klauengelenkes vorlag (Abb. 2 u. Tab. 6). Tiere, bei denen aufgrund
von hochgradigen Kronsaumdefekten, Klauenschuhabrissen oder Luxationen des
Klauengelenkes sowie hochgradigen osteolytischen Veränderungen am Klauen– und
Kronbein nur eine Klauenamputation möglich gewesen wäre, wurden nicht mit einbe-
60
Material und Methode
zogen. Von hochgradigen Kronsaumdefekten wurde gesprochen, wenn weniger als
die Hälfte des Kronsaumes erhalten war. Hochgradige osteolytischen Veränderungen am Klauen– und Kronbein lagen vor, wenn diese im Zuge der Klauengelenksresektion nicht entfernbar waren. Ebenso wurden Tiere ausgeschlossen, die an der
Partnerklaue bei der Zangenprobe hochgradig druckempfindlich waren oder dort einen Defekt der Lederhaut aufwiesen. Tiere, die an der Gegengliedmaße hochgradig
erkrankt waren, wurden ebenfalls nicht in die Studie aufgenommen (z. B. perforierende Defekte der Klauenlederhaut).
3.1.2.4. Röntgenologische Untersuchung
Die röntgenologische Untersuchung der Zehe wurde mit dem Gerät Praktix 400 der
Firma Siemens durchgeführt. Das Tier war in Seitenlage auf den Operationstisch
verbracht, wobei die erkrankte Klaue oben lag.
Bei dorsoplantarem Strahlengang wurde die Filmkassette (mit Verstärkerfolie, Film:
Medical Film, 24x30 cm, Typ A3 Firma Konica) in einen Plattenhalter eingespannt.
Der Markierungsklebestreifen (Abb. 3) lag distal, das Seitenzeichen distal und lateral.
Die Belichtung erfolgte mit der Grundeinstellung 55 KV und 25 mAs. Es wurde die
gesamte Zehe bis zum distalen Bereich des Metatarsus abgebildet.
Bei abaxioaxialem Strahlengang erfolgte die Projektion im Winkel von 60° zur Extremitätenachse. Die flexible Filmhülle (mit Verstärkerfolie, Film: Medical Film,
18x13 cm, Typ A3 Firma Konica) wurde mit der Öffnung nach dorsal in den Zwischenklauenspalt eingelegt und fixiert. Das Seitenzeichen wurde distal und dorsal
befestigt. Die Belichtung erfolgte mit der Grundeinstellung 52 KV und 5 mAs. Je nach
Form der Klaue wurden das Kronbein, das distale Sesambein, das Klauenbein und
das Klauengelenk dargestellt.
Klinikstempel
Kliniknummer
Besitzername
Klaue vo/hi re/li in/au
Datum
Abb. 3: Scribor zur Kennzeichnung der Röntgenaufnahmen
61
Material und Methode
Danach wurde das Tier auf die andere Seite gelegt und die entsprechende gesunde
Zehe der Gegenseite zur Kontrolle im dorsoplantaren und abaxioaxialen Strahlengang geröntgt. War die Innenklaue betroffen, so wurde erst die innere Klaue der gesunden Gliedmaße geröntgt und dann die erkrankte der anderen Seite.
Die Aufnahmen wurden mit Hilfe eines Befundbogens (Anhang A2) auf Weichteilschwellungen, Konturschärfe der Knochen, Veränderungen der Weite des Klauengelenksspaltes, Fraktur– oder Fissurspalten sowie auf Aufhellungen oder Verschattungen der Knochen hin beurteilt. Wurden bei der röntgenologischen Untersuchung Befunde ersichtlich (Abb. 2), die gegen eine Klauengelenksresektion sprachen, wurde
das Tier nicht in die Studie eingeschlossen.
3.1.2.5. Sonographische Untersuchung
Die sonographische Untersuchung der betroffenen Zehe erfolgte am abgelegten Tier
mit dem Gerät Apogee 800 Plus der Firma ATL (Advanced Technology Laboratories,
Solingen), ausgestattet mit einem Linearschallkopf mit einer Auflagefläche von
70x12 mm. Es wurde in einer Voreinstellung mit der Frequenz von 10 MHz und der
Eindringtiefe von 4–7 cm im B – Mode gearbeitet. An das Gerät war ein SVHS–
Videorecorder (SVO-9500 MDP) der Firma Sony angeschlossen. Standbilder wurden
mit dem integrierten schwarz-weiß Drucker (Video Graphic Printer UP 890 CE) der
Firma Sony ausgedruckt. Zur Kennzeichnung wurden die Kliniknummer, die jeweilige
Klaue (rechts, links, innen oder außen), der Bereich (plantar oder dorsal) und das
Standbild (Tab. 4 u. 5) eingegeben. In der longitudinalen Schnittebene wies die Markierung am Schallkopf nach proximal, in der transversalen nach lateral bzw. dorsal.
Die Zehe wurde vor der Untersuchung vom Kronsaum bis handbreit über die Afterklauen rasiert und entfettet. Zur Verbesserung der Ankopplung wurde Ultraschallgel
(BLR Sonic Ultraschallgel Super Firma Waldeck, Münster) mit einem Pinsel auf die
Haut und den Schallkopf aufgetragen.
Die sonographische Untersuchung begann im dorsalen Bereich in longitudinalen und
transversalen Schnittebenen von proximal nach distal. Die gesamte Untersuchung
wurde auf eine Videokassette aufgezeichnet. Von verschiedenen Schallkopfpositionen wurden Standbilder angefertigt (Tab. 4).
62
Material und Methode
Tab. 4: Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im dorsalen (d) Bereich der Zehe,
von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden
Schnittebene
Schallkopfpositionen
longitudinal
transversal
Fesselgelenk (Ad)
Mitte Fesselbein (Dd)
Krongelenk (Bd)
Mitte Kronbein (Ed)
distales Kronbein (Cd)
distales Kronbein (Fd)
Im Anschluss wurden die sonographische Untersuchung plantar ebenfalls in longitudinalen und transversalen Ebenen von proximal nach distal untersucht (Tab. 5).
Tab. 5:
Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im plantaren (p) Bereich der Zehe,
von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder
angefertigt wurden
Schnittebene
Schallkopfpositionen
longitudinal
transversal
proximal der proximalen Sesambeine (Ap)
proximal der proximalen Sesambeine (Dp)
Krongelenk (Bp)
distales Fesselbein (Ep)
distales Sesambein (Cp)
Tuberositas flexoria (Fp)
Mitte Kronbein (Gp)
distales Sesambein (Hp)
Bei der Untersuchung wurde die Dicke und die Echotextur der Unterhaut, der
Durchmesser der Gefäße und die Struktur der Knochenoberfläche beurteilt. Weiterhin bewertete man bei Sehnen die Echotextur und bei Sehnenscheiden und den Gelenken Füllungszustand, Echogenität des Inhaltes und Auslösbarkeit von Strömungsphänomenen. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe eines Befundbogens dokumentiert (Anhang A3). Die Bilder dienten als Vergleichsmaterial für die weiteren nach der
Klauengelenkresektion durchgeführten Ultraschalluntersuchungen.
63
Material und Methode
3.1.3. Präoperative Diagnose und Einteilung der Patienten zu einer Operationsart
Die Klauenerkrankungen wurden nach den Definitionen von ESPINASSE (1984) und
WEAVER (1994) eingeteilt. Nach Zusammenfassung der Befunde der klinischen,
röntgenologischen und sonographischen Untersuchung wurde die präoperative Diagnose gestellt (Tab. 6). Danach wurde durch Losverfahren bestimmt, ob bei den
Patienten eine Klauenamputation (Gruppe A) oder eine Klauengelenkresektion
(Gruppe B) durchgeführt werden sollte. Hierzu wurden je 26 Formulare mit dem
Buchstaben „A“ oder „B“ beschriftet und dann zufällig durchlaufend von 1 bis 52
durchnummeriert. Dann ordnete man jeder Kuh einen Umschlag nach dem Zufallsprinzip zu.
3.1.4. Operationstechnik und postoperative Behandlung
Die operativen Eingriffe wurden immer von derselben Person durchgeführt, um individuelle Schwankungen in den Ergebnissen zu vermeiden. Diese Person verfügte zu
Beginn der Studie über Kenntnisse beider Operationstechniken und umfangreiche
Erfahrung zur Durchführung dieser Eingriffe.
3.1.4.1. Anästhesie der Zehe
Zur Anästhesie der Zehe wurde eine intravenöse retrograde Stauungsanästhesie
nach ANTALOVSKY (1965) durchgeführt. Am liegenden Tier wurden zwei etwa
5x5 cm große Bereiche, die schon zuvor rasiert und gereinigt worden waren, einer
dorsal, fingerbreit proximal des Kronsaumes (V. digitalis dorsalis communis III) und
der andere lateral bzw. medial, bis zweifingerbreit proximal der Afterklaue (V. digitalis
dorsalis communis II bzw. IV) entfettet und jodiert. Es wurde ein ESMARCHSchlauch eine handbreit distal des Tarsus angebracht. Daraufhin erfolgte die Injektion des Lokalanästhetikums, 15 ml Procainhydrochlorid (Procasel 2%® Firma Selectavet, Weyarn-Holzolling), in Kombination mit Antibiose, 3 Mio. I. E. Penicillin-G-
64
Material und Methode
Natrium (Aulicin® Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ.) gelöst in 10 ml isotoner
Kochsalzlösung, in eine der gestauten Venen.
3.1.4.2. Punktion des Klauengelenkes
An der vorbereiteten Zehe (rasiert, entfettet, jodiert und anästhesiert) erfolgte ca.
zweifingerbreit abaxial des Zwischenklauenspaltes und einfingerbreit proximal des
Kronsaumes in axiodistaler Stichrichtung die Punktion des Klauengelenkes. Zur Orientierung diente der abaxiale Rand der Strecksehne. War auf diese Art kein Punktat
gewinnbar, wurde eine zweite Punktion einfingerbreit axial der Strecksehne auf
derselben Höhe in abaxiodistaler Stichrichtung durchgeführt. Das gewonnene
Punktat wurde grobsinnlich auf Menge, Farbe, Konsistenz, Transparenz und Geruch
beurteilt. Konnten mehr als 2 ml gewonnen werden, wurde eine Zellzählung und –
differenzierung durchgeführt. Die Zählung der kernhaltigen Zellen wurde mit dem
Celltac α (Modell Mek 6108 G Firma Nihon Kohden) vorgenommen. Die Zelldifferenzierung erfolgte nach Zentrifugation der gewonnenen Synovia und Ausstrich des Sedimentes mittels der Färbung nach Pappenheim. Hier wurden 100 Zellen in
1000facher Vergrößerung in Ölimmersion mäanderförmig durchgemustert und zugeordnet.
3.1.4.3. Hohe Klauenamputation
Die Amputation wurde nach der Methode von RITTER (1968) durchgeführt. Am gereinigten Fuß wurde ca. 1 cm unterhalb des Kronsaumes eine Rinne ins Wandhorn
geschnitten. Diese diente als Führungslinie für die Drahtsäge nach LIESS, mit der
die Klaue abgetrennt wurde. Ein Helfer fixierte die zu amputierende Klaue mittels einer Zange (Abb. 4). Durch die Überstreckung des Klauengelenkes verlief der Schnitt
durch das Klauengelenk. Mit dem Lorbeerblattmesser wurden verbliebene Reste des
Klauenbeines sowie durch einen kegelförmigen Schnitt plantar der Sehnenstumpf
der tiefen Beugesehne und eventuelle Reste des Sesambeines entfernt. Das Kronbein wurde unter Schonung des Kronsaumes und des interdigitalen Fettpolsters im
Krongelenk exartikuliert (erst abaxial dann axial) (Abb. 5 u. 6). Dann erfolgte die Kü-
65
Material und Methode
rettage des Gelenkknorpels distal am Fesselbein mit einem scharfen Löffel. Die oberflächliche und tiefe Beugesehne wurden soweit wie möglich proximal in der Tiefe abgesetzt. Sämtliche nekrotischen Gewebeteile wurden mit dem Skalpell bzw. der
scharfen Kürette nach FRICK entfernt, bis die Wundfläche nach Spülung weiß (Knochen / Sehnen) bis blassrosa (Bindegewebe) war, und aus den Kapillaren frisches
Blut austrat. Die entstandene Wundhöhle wurde mit einer 1 %igen Polyvinylpyrrolidon-Iod-Komplex Lösung (Vet–sept® Lösung 10 % Firma A. Albrecht, Aulendorf /
Württ. in einer 10 %igen Konzentration) gespült. Der verbliebene Ballenbereich des
Amputationsstumpfes war immer so zu schneiden, dass er bei Fußung der Partnerklaue frei schwebte und nicht mit in die Fußungsfläche kam. War eine Entlastung des
Amputationsstumpfes nicht gegeben, da der Ballen der Partnerklaue zu flach war,
wurde mittels Demotec 95® (Firma Demotec, Nidderau) ein Holzklotz auf die verbliebene Klaue aufgeklebt. Die eröffnete Fesselbeugesehnenscheide wurde mit Benzylpenicillin (Tardomycel® Firma Bayer, Leverkusen) über eine Knopfkanüle antibiotisch
versorgt. Ein Drain wurde nicht eingelegt. Die Wunde wurde mit einem Medikamententräger aus Gaze, der ebenfalls mit Benzylpenicillin (Tardomycel® Firma Bayer,
Leverkusen) bestrichen war, abgedeckt und anschließend mit Gazetupfern austamponiert. Im Bereich des Kronsaumes und der Beugesehnenscheide trug man Ammoniumbituminosulfonat-Salbe (Bitulfonsalbe 50 %ig® Firma Alvetra GmbH, Neumünster) auf. Anschließend wurde ein hoher, über die Afterklauen hinaus reichender
Druckpolsterverband angelegt, der mit wasserabweisendem Holzteer bestrichen
wurde. Der ESMARCH-Schlauch wurde nach dem Aufstehen vom Operationstisch
und Verbringen des Tieres in den Stall entfernt. Damit sollte ein sofortiges Durchbluten des Verbandes infolge der Belastung beim Laufen verhindert werden. Die Zeit
vom Anlegen bis zur Abnahme des Stauschlauches wurde dokumentiert, um so die
Dauer der Operation zu bestimmen.
Eine systemische Antibiose erfolgte ab dem Tag der Operation über 5 Tage mit Ampicillin Trihydrat (Ampisus 20® Firma Alvetra GmbH, Neumünster, 10 mg / kg KGW,
s.c.). Alle eingesetzten Arzneimittel waren zum Zeitpunkt der Studie für das Rind zugelassen. Bei Medikamenten, die für die angewandte Indikation nicht zugelassen
waren, wurde eine Umwidmung mit der Wartezeit 7 Tage für Milch und 28 Tage für
Fleisch durchgeführt.
66
Material und Methode
Klauenamputation
Abb 4:
Dorsolaterale Ansicht einer
hinteren Zehe: Absägen der
erkrankten Klaue mit der in
die Führungsrinne dorsal an
der Klaue eingelegten Ließschen Drahtsäge unter Fixation mit einer Klauenzange
Abb 5:
Plantarodistale Ansicht einer
hinteren Zehe nach Absetzten
der Klaue unter Erhaltung des
Kronsaumes:
Exartikulation
des mit einer Knochenschraube fixierten Kronbeines
im Krongelenk mit dem Lorbeerblattmesser
Kronbein mit Knochenschraube
Sesambein
distaler Anteil der tiefen Beugesehne mit Ballenpolster
Abb 6:
Übersicht der im Zuge einer
hohen
Klauenamputation
entfernten Knochenanteile
bzw. Weichteile
Proc. extensorius
Klauenschuh
mit Klauenbein
67
Material und Methode
Klauengelenksresektion
Abb 7:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion
des distalen Sesambeines,
des distalen Endes der tiefen
Beugesehne und des Ballenpolsters: Anfräsen des
Tub. flexorium mit Hilfe der
Nutfräse
Abb 8:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des
Klauengelenkes: Fräskanal
durch das Klauengelenk mit
gesunder Klaue durch Klotz
erhöht
Abb 9:
Verwendete Nutfräse der
Firma Bosch (6x50 mm) in
Luftdruckfräse eingespannt
68
Material und Methode
Kippklauenprophylaxe
Abb 10:
Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion mit Verband
und gesunder Klaue durch
Klotz erhöht: Zug der elastischen Binde über das dorsale Wandhorn der operierten
Klaue durch die Rinne in der
Sohlenfläche des Klotzes
Abb 11:
Ansicht der Sohlenfläche
einer hinteren Zehe nach
Klauengelenksresektion mit
Kippklauenprophylaxe und
gesunder Klaue durch Klotz
erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe mit Verlauf der
elastischen Binde durch die
Rinne im Klotz
Abb 12:
Abaxiale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion und gesunder
Klaue durch Klotz erhöht:
Fertige Kippklauenprophylaxe Rinne und Klotzsohlenfläche mit Demotec® ausgefüllt
69
Material und Methode
3.1.4.4. Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang
Die Klauengelenksresektion wurde als eine Modifikation verschiedener Methoden,
die in der Literatur beschrieben wurden, durchgeführt. Am gereinigten Fuß wurde das
Klauenhorn im Ballenbereich und im plantaren Drittel der Sohle bis auf die Lederhaut
abgetragen. Von dieser Stelle aus wurde mit dem Lorbeerblattmesser nach proximal
im Verlauf der tiefen Beugesehne 3–4 cm tief trichterförmig eingeschnitten. Der
Schnitt wurde an Sesambein und Tub. flexorium des Klauenbeines entlang geführt.
Hierbei entfernte man kegelförmig den Ansatz der tiefen Beugesehne, das Ballenpolster und eröffnete die Bursa podotrochlearis. Mit dem Lorbeerblattmesser wurden
nun durch wiegende Schnitte im Spalt zwischen Sesambein und Klauen- bzw. Kronbein die Verbindungsbänder durchtrennt und das Sesambein herausgelöst. Dabei
wurde der Ast der tiefen Beugesehne an das Kronbein soweit wie möglich geschont.
Für die dorsale Gegenöffnung des Fräskanals durch das Klauengelenk wurde das
Klauenhorn 1 cm distal des Kronsaumes auf einer Fläche von 2x2 cm bis auf die Lederhaut abgetragen. Die Gelenkresektion erfolgte mit Hilfe einer Luftdruckfräse der
Firma Bosch (6,3 bar, 21000 U / min) auf die ein Nutfräskopf der Firma Bosch (Maße
6x50 mm) aufgesetzt war (Abb. 9). Zu Beginn wurde das Tub. flexorium entfernt
(Abb. 7). Danach wurde ein Kanal mit 1 cm Durchmesser von plantar nach dorsal
durch das Klauengelenk gefräst. Hierbei musste aufgrund der mangelnden Länge
des Fräskopfes der dorsale Teil des Kanals von der dorsalen Gegenöffnung ausgefräst werden. Dabei wurden axial und abaxial ca. 0,5 cm breite Knochenstege (Klauen– / Kronbein) belassen. Der Kanal begann plantar im Gelenkspalt zwischen Klauen- und Kronbein und verlief schräg proximodorsal in Richtung der vorbereiteten
Stelle an der Dorsalwand des Klauenschuhes. Zur Orientierung diente eine gedachte
Linie ca. 1 cm distal des Kronsaumes (Abb. 8). Der Proc. extensorius wurde soweit
möglich geschont. Im Anschluss entfernte man alle sichtbaren osteomyelitischen
Veränderungen am Klauen- und Kronbein. Während des Fräsvorganges wurde ständig mit destilliertem Wasser gekühlt, um Verbrennungen durch die entstehende Hitze
zu vermeiden. Sämtliche nekrotischen Gewebeteile wurden mit dem Skalpell bzw.
der scharfen Kürette nach FRICK entfernt, bis die Wundfläche nach Spülung weiß
70
Material und Methode
(Knochen / Sehnen) bis blassrosa (Bindegewebe) war, und aus den Kapillaren frisches Blut austrat. Die Wundhöhle wurde mit einer 1 %igen Polyvinylpyrrolidon-IodKomplex Lösung (Vet–sept® Lösung 10 % Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ. in
einer 10 %igen Konzentration) gespült. Dann wurde ein Drain, bestehend aus einer
jodierten elastischen Binde, in den Fräskanal eingelegt. Die Versorgung der Fesselbeugesehnenscheide, der Wundhöhle und des Kronsaumes erfolgte wie bei der Amputation. Bei Tieren, die unter der Partnerklaue nicht druckempfindlich waren, wurde
zur Entlastung der erkrankten Klaue mittels eines Spezialkunststoffes (Demotec 95®
Firma Demotec, Nidderau) ein spezial angefertigter Holzklotz (12,5 cm x 6 cm x 3 cm
oder 14 cm x 7 cm x 3 cm) auf die gesunde Partnerklaue aufgeklebt. Anschließend
wurde ein hoher über die Afterklauen hinaus reichender Druckpolsterverband angelegt. Der Drain wurde plantar ein Stück aus dem Verband stehen gelassen, um ihn
nach einem Tag ziehen zu können, ohne einen neuen Verband wickeln zu müssen.
Zur Verhinderung der Bildung einer Kippklaue erfolgte eine Kippklauenprophylaxe.
Dabei wurde in den Holzklotz eine ca. 1 cm tiefe Rinne zwischen erstem und zweitem Drittel von axial nach abaxial eingefräst, die auf der abaxialen Seite nach proximal verlängert wurde (Abb. 11). Die operierte Klaue wurde mit Hilfe einer elastischen
Binde nach unten in Flexionsstellung verspannt, indem die Binde über das dorsale
Wandhorn der erkrankten Klaue hinweg durch die Rinne geführt wurde (CLEMENTE
1986) (Abb. 10). Um ein vorzeitiges Durchschürfen der Binde zu verhindern, wurde
die Rinne verschlossen. Dazu wurden die gesamte Lauffläche und die abaxiale Fläche des Klotzes mit Demotec 95® bestrichen (Abb. 12). Solange die Partnerklaue
geringgradig druckempfindlich war, wurde kein Holzklotz geklebt. Zur Entlastung der
operierten Klaue wurden dann zwei mit Klebeband zusammengehaltene Mullbinden
unter die gesunde Klaue fixiert. Auch hier erfolgte eine Kippklauenprophylaxe. Der
Verband wurde mit wasserabweisendem Holzteer bestrichen. Der ESMARCHSchlauch wurde wie nach der Amputation erst nach dem Verbringen des Tieres in
den Stall entfernt. Auch hier wurde die Zeit festgehalten, die der Stauschlauch am
Tier befestigt war, um die Dauer der Operation zu erfassen.
Auch bei den Tieren nach Klauengelenksresektion erfolgte eine systemische Antibiose ab dem Tag der Operation über 5 Tage mit Ampicillin Trihydrat (Ampisus 20® der
Firma Alvetra GmbH, Neumünster, 10 mg / kg KGW, s.c.).
71
Material und Methode
3.1.5. Erhebung von Befunden während der Operation
Während der Operation wurde in jedem Fall die Ausdehnung der Veränderungen an
Haut, Unterhaut, tiefer Beugesehne, Sesambein, Kronbein, Klauenbein und Klauengelenk beurteilt. Nekrosen der Sehne und Knochen, Abzedierungen, Exsudatabfluss,
Beschaffenheit der Knorpeloberfläche und der Synovia des Klauengelenkes und der
Fesselbeugesehnenscheide wurden dokumentiert. Die erhobenen Befunde wurden
mit Hilfe eines Befundbogens protokolliert (Anhang A4).
3.1.6. Postoperative Diagnose
Nach der Durchführung der Operation wurden aus klinischen, röntgenologischen und
sonographischen Befunden sowie Befunden, die während der Operation erhoben
wurden, die endgültigen Diagnosen gestellt. Tabelle 6 zeigt die Befunde, die zur Diagnosestellung führten. Wurde eine Diagnose nur durch einen Verdacht bestätigt,
konnte die Diagnose nicht gestellt werden.
72
Material und Methode
Tab. 6: Klinische, röntgenologische, sonographische und operationsbezogene Befunde, die bei Tieren (n=52) der Studie für die Diagnosestellung herangezogen wurden mit den entsprechenden Diagnosen
Untersuchungsmethode
Klinik
Röntgen
Ultraschall
Operation
VerdachtsDiagnose
diagnose
Arthritis des Klauengelenkes
Befunde
Beuge–, Streck– u. Rotationsprobe Klauengelenk
positiv
einseitige, dorsale oder zirkuläre Umfangsvermehrung Kronsaum
Teile Klauengelenk sondierbar
abfließende Synovia aus Klauengelenk sinnfällig
verändert
Klauengelenkspalt erweitert
x
Klauengelenksrezessus erweitert
x
Klauengelenksinhalt nicht anechogen, Strömungsphänomene auslösbar
Punktat o. abfließende Synovia Klauengelenk sinnfällig verändert
Knorpel– / Knochenanteile sinnfällig verändert
x
x
x
x
x
x
x
Osteomyelitis des Klauen-,
Kron- oder Sesambeines
Klinik
Röntgen
Ultraschall
Operation
raue Knochenstrukturen sondierbar, Knochenanteile ablösbar
Aufhellung / Substanzverlust von Knochen
unregelmäßige Knochenoberfläche
Substanzverluste / Verfärbungen von Knochenstrukturen
x
x
x
x
Tendovaginitis der Fesselbeugesehnenscheide
Klinik
Ultraschall
Operation
plantar Umfangsvermehrung proximal und distal
der Afterklauen
Sehnenscheideninneres sondierbar
abfließende Synovia aus Sehnenscheide sinnfällig
verändert
Sehnenscheidenkompartiment erweitert
Sehnenscheideninhalt nicht anechogen, Strömungsphänomene auslösbar
abfließende Synovia Sehnenscheide sinnfällig
verändert
x
x
x
x
x
x
Tendinitis der tiefen Beugesehne
Klinik
perf. Pododermatitis mit Bildung einer Kippklaue
x
aufgefaserte Sehnenanteile sondierbar
Ultraschall
Sehnenstruktur unregelmäßig verändert
Operation
Verfärbungen / Strukturdefekte der Sehne
73
x
x
x
Material und Methode
3.1.7. Erhebung von Befunden während des Heilungsverlaufes
3.1.7.1. Erhebung von Befunden am Tier
Die Untersuchungsintervalle, Klinikaufenthalte und dabei durchgeführten Maßnahmen sind in Tabelle 7 dargestellt.
Tab. 7: Übersicht der Untersuchungsintervalle mit jeweils durchgeführten Maßnahmen bei den in die Studie einbezogenen Patienten (n=52)
Tiere mit hoher Klauenamputation (Gruppe A)
Tiere mit Klauengelenksresektion (Gruppe B)
Tag
Maßnahme
-1
Untersuchung
(US)
allgemeine US
spezielle US
röntgenologische US
Untersuchung
sonographische US
Punktion Klauengelenk
0
7
14
Operation
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Kontrolle
allgemeine US
spezielle US
allgemeine US
spezielle US
sonographische US
Kontrolle
allgemeine US
spezielle US
allgemeine US
spezielle US
sonographische US
röntgenologische US
Klinikaufenthalt
mit täglicher
Kontrolle:
ƒ Milchleistung
ƒ Kraftfutteraufnahme
ƒ allg. US
ƒ Lahmheitsgrad
Klinikentlassung
28
90
180
Kontrolle
allgemeine US
spezielle US
allgemeine US
spezielle US
sonographische US
röntgenologische US
Kontrolle
allgemeine US
spezielle US
allgemeine US
spezielle US
sonographische US
röntgenologische US
allgemeine US
spezielle US im Bestand
allgemeine US
spezielle US
sonographische US
röntgenologische US
Bestandsbesuch
Kontrolle
74
Wiedereinstellung in Klinik
Material und Methode
Die Kontrollen gestalteten sich folgendermaßen: Bei den Tieren wurde zusätzlich zur
klinischen Allgemeinuntersuchung eine spezielle Untersuchung des Bewegungsapparates durchgeführt. Diese umfasste eine Beurteilung der Gliedmaßen- und Zehenstellung, der Klauenschuhform im Stand sowie des Lahmheitsgrades in der Bewegung. Die Tiere wurden auf den Operationstisch abgelegt. Nach Abnahme des Verbandes und Reinigung der Operationswunde wurden die anliegenden röntgenologischen und sonographischen Untersuchungen (Tab. 7) durchgeführt. Wundbereich
und Umgebung wurden auf Weichteilschwellung, Ausdehnung, Exsudation, Entwicklung von Granulationsgewebe und Bildung von Epithel und Horn beurteilt. Hiernach
legte man das Stadium der Wundheilung nach KÖHLER (1990) fest, die in ein Punktesystem eingeteilt wurden (Anhang A6). Es wurde nach Exsudation, Demarkation,
Granulation, Epithelisierung und Vernarbung eingeteilt. Beim Ausmassieren der Fesselbeugesehnenscheide achtete man auf abfließendes Exsudat. Die Wundhöhle
wurde mittels einer Knopfsonde auf freiliegenden Knochen und Fistelkanäle hin untersucht. Lag Knochen frei, so wurde die Oberflächenstruktur und die Anbindung an
das umliegende Gewebe beurteilt. Bei Tieren mit Klauengelenksresektion beurteilte
man zusätzlich den Grad der Kippklauenbildung und die passive Beweglichkeit des
resezierten Klauengelenkes. Eine Kippklaue wurde durch das Hochkippen der Klauenspitze und Fußung vor allem im hinteren Sohlenbereich bzw. Ballen bei passiv
nicht oder kaum beweglichem Klauengelenk an der senkrecht stehenden, belasteten
Gliedmaße definiert. War das Klauengelenk passiv noch deutlich beweglich, wurde
von einer „kippelnden Klaue“ gesprochen. Die Gegenklaue wurde, sofern kein Klotz
geklebt war, auf ihre Druckempfindlichkeit hin untersucht. Alle folgenden Behandlungen und Maßnahmen wurden entsprechend der Befunde und des Heilungsverlaufes
durchgeführt. Die Wundhöhle wurde mit einer 1 %igen Polyvinylpyrrolidon-IodKomplex Lösung (Vet–sept® Lösung 10 % Firma A. Albrecht, Aulendorf / Württ. in
einer 10 %igen Konzentration) desinfiziert. Vorhandene Nekrosen wurden mit Skalpell oder scharfer Kürette nach FRICK entfernt. Die medikamentelle Versorgung der
Wunde erfolgte mit einem Gazeträger mit Penicillin-Streptomycin-Puder (Antibiotikum-Streupulver® Firma Bela-pharm, Vechta). Waren die Tiere der Gruppe B, die
unter der Partnerklaue noch keinen Klotz hatten, dort tragfähig, d. h. negative Zangendruckproben, wurde ein Klotz mit Demotec 95® geklebt. Bei mangelnder Tragfä-
75
Material und Methode
higkeit erfolgte die Erhöhung der Gegenklaue weiterhin mit Mullbinden. War ein Klotz
abgefallen, wurde er nach Überprüfung der Tragfähigkeit erneuert. Es wurde ein hoher Klauenverband angelegt, bei den Tieren der Gruppe B mit Kippklauenprophylaxe. Die Entlastung durch den Klotz und die Kippklauenprophylaxe wurde bis mindestens 90 Tage post operationem aufrecht erhalten. Vorhandene Defekte an den Klauen der anderen Gliedmaßen wurden beurteilt und ggf. versorgt. Die erhobenen Befunde wurden mit Hilfe eines Befundbogens (Anhang A5) dokumentiert. 180 Tage
nach der Operation wurden Tiere der Gruppe A im Rahmen eines Bestandsbesuches
kontrolliert und die Tiere der Gruppe B erneut in die Klinik eingestellt. Waren aufgrund von zusätzlichen bzw. erneuten Klauenerkrankungen oder Komplikationen im
Heilungsverlauf weitere Verbandswechsel nötig, so wurden die jeweiligen Befunde
erhoben und dokumentiert. Die Besitzer wurden aufgefordert, während der gesamten
Studienzeit grundsätzlich bei erneuter oder Verschlechterung der Lahmheit die Tiere
in der Klinik anzumelden.
3.1.7.2. Besuch des Bestandes und Abschluss der Studie
Nach Ablauf eines halben Jahres wurden alle Bestände angefahren, um vor Ort einen Überblick über das Betriebsmanagement zu gewinnen. Es wurden Daten zur
Herdengröße und zur Haltungsform aufgenommen. Hier interessierte besonders die
Stallart, Aufstallungsform und Fußbodengestaltung. Durch das Gespräch mit dem
Landwirt sollte ein Eindruck über die allgemeine Klauengesundheit der Herde erlangt
werden. Es wurden Leistungsdaten von dem betroffenen Tier aufgenommen. Hierzu
gehörten die Anzahl der Laktationen, Daten vorhergehender und folgender Abkalbungen, sowie die durchschnittliche Laktationsleistung des Bestandes. Weiterhin
wurde in regelmäßigen Abständen über die noch lebenden Tiere telefonisch Auskunft
über Abgang, Grund des Abganges und erneute Abkalbungen eingeholt. Diese Auskünfte wurden zum letzten Mal am 21. Januar 2004 angefordert.
76
Material und Methode
3.1.8. Statistische Auswertung
Die statistischen Berechnungen wurden mit dem SAS–Programm (Statistical Analysing System, Version 8.2, SAS Institute Inc., Cary, N.C., USA) durchgeführt. Sie erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.
Zur Auswertung wurden die Tiere zum einen als Gesamtgruppe und zum anderen
getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes betrachtet. Die anamnestischen Daten
und die erhobenen Befunde bis nach der Operation wurden mit dem Kolmogorov–
Smirnov Test auf Normalverteilung geprüft sowie der Medianwert und die 5 / 95 Percentile berechnet. Bei diesen Daten wurde darauf verzichtet auf Unterschiede zwischen den Gruppen zu prüfen, da durch das vorhergehende Losverfahren eine zufällige Zuordnung der Patienten zu einer Gruppe gegeben war. Die postoperativ erhobenen Daten prüfte man ebenfalls auf Normalverteilung; es wurden der Medianwert
und die 5 / 95 Percentile angegeben. Die Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mit dem Rangsummentest nach Wilcoxin für unabhängige Stichproben geprüft.
Bei dem Verlauf der Lahmheit und der Milchleistung wurde zum Vergleich der Unterschiede über die Zeit innerhalb der Gruppe der gepaarte Signed–Ranked–Test für
abhängige Stichproben angewandt. Bei qualitativen Merkmalen wurde zum Vergleich
der beiden Gruppen der Chi–Quadrat–Test (χ2–Test) bzw. der Fisher´s Exact Test
angewandt. Diese Daten wurden graphisch in Form eines Box Plots mit Angabe von
x ), 25 / 75 und 5 / 95 Percentilen (Q5 / Q95) dargestellt (Abb.
Mittelwert, Median ( ~
0,5
13). Da bei Abschluss der Studie noch Tiere lebten, kam bei dem Vergleich der Überlebenszeiten der Kaplan–Meier–Schätzer zum Einsatz.
Die Signifikanzen ergaben sich nach folgender Einteilung:
p ≤ 0,001:
höchst signifikant
p ≤ 0,01:
hoch signifikant
p ≤ 0,05:
signifikant
p > 0,05:
nicht signifikant
77
Material und Methode
5 / 95 Percentile
Median
Mittelwert
25 / 75 Percentile
Abb. 13: Darstellung des beim Lahmheits– und Milchleistungsverlauf verwendeten
Box Plots
78
Ergebnisse
3.2. Ergebnisse
3.2.1. Alters– und Laktationsverteilung bei den Tieren der Studie
Das durchschnittliche Alter aller Tiere der Studie (n=52) Tiere lag bei ~
x 0,5=5,0 Jahren (Q5 2,5 J. / Q95 10,0 J) (Abb. 14). Tiere der Gruppe A zeigten einen Altersdurchschnitt von ~
x =5,0 Jahren (Q5 2,5 J. / Q95 10,0 J.), die der Gruppe B von ~
x =6,0
0,5
0,5
Jahren (Q5 3,0 J. / Q95 10,0 J.).
12
10
Anzahl Tiere
8
6
4
2
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Alter [J.]
Abb. 14: Altersverteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation
x 0,5=3. Laktation (Q5 1,0 / Q95 7,0)
Die Tiere (n=52) befanden sich im Schnitt in der ~
(Abb. 15). Bei den Tieren der Gruppe A betrug die durchschnittliche Anzahl der Lakx =2,5 (Q5 1,0 / Q95 6,0), bei den Tieren der Gruppe B ~
x =3,0 (Q5
tationen ~
0,5
0,5
1,0 / Q95 7,0). Ein Tier der Gruppe A war eine tragende Färse.
79
Ergebnisse
14
12
Anzahl Tiere
10
8
6
4
2
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Anzahl Laktationen
Abb. 15: Anzahl der bisherigen Laktationen aller Tiere der Studie (n=52) mit einer
Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation
3.2.2. Rasse, Geschlecht und Nutzungsrichtung
Mit einer Ausnahme gehörten alle Tiere der Rasse schwarzbunte Deutsche Holsteins
an. Die Ausnahme war eine rotbunte Mischlingskuh die der Gruppe B angehörte. Alle
Tiere waren weiblich und stammten aus Milchbetrieben.
3.2.3. Graviditätsstadium und Dauer der Erkrankung
Von den 52 Tieren waren 12 Tiere (23 %) zum Zeitpunkt der Operation tragend. Diese teilten sich in sieben Tiere der Gruppe A (58,3 %) und fünf Tiere der Gruppe B
(41,7 %) auf. Die Tiere waren im Schnitt ~
x 0,5=4,0 Monate tragend (Q5 1 Mon. / Q95
8 Mon.), wobei die Patienten der Gruppe A ~
x =3,0 Monate (Q5 1 Mon. / Q95
0,5
x 0,5=5,0 Monate (Q5 2 Mon. / Q95 8 Mon.) tragend
7 Mon.) und die der Gruppe B ~
80
Ergebnisse
waren. Abbildung 16 zeigt die Graviditätsstadien der Kühe zum Zeitpunkt der Operation.
Die zum Zeitpunkt der Operation tragenden Kühe (n=12, 23 %) waren vor ihrer Belegung durchschnittlich ~
x = 105 Tage güst (Q5 70 Tg. / Q95 235 Tg.). Die tragenden
0,5
Tiere der Gruppe A (n=7, 58,3 %) waren im Schnitt ~
x 0,5=95 Tage (Q5 70 Tg. / Q95
x 0,5=130 Tage (Q5 80 Tg. / Q95
180 Tg.) und die der Gruppe B (n=5, 41,7 %) ~
235 Tg.) güst.
5
Anzahl Tiere
4
3
2
1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Graviditätsmonat
Abb. 16: Graviditätsstadium aller tragenden Tiere der Studie (n=12) mit einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation
Die zur Operation nicht tragenden Tiere (n=40, 77 %) teilten sich in 19 Tiere der
Gruppe A (47,5 %) und 21 Tiere der Gruppe B (52,5 %) auf. Diese Kühe waren
durchschnittlich ~
x 0,5=87 Tage von der letzten Abkalbung entfernt (Q5 25,5 Tg. / Q95
225,5 Tg.). Bei den Patienten der Gruppe A lag die Abkalbung im Schnitt
~
x =82 Tage (Q5 24 Tg. / Q95 235 Tg.), bei denen der Gruppe B ~
x =94 Tage (Q5
0,5
0,5
27 Tg. / Q95 198 Tg.) zurück. Abbildung 17 zeigt die Verteilung der Tage post par-
81
Ergebnisse
tum zum Zeitpunkt der Operation. Von den 19 Tieren, die über 150 Tage vom Abkalben entfernt waren, wiesen nur 9 Tiere (43 %) eine Trächtigkeit auf.
18
16
14
Anzahl Tiere
12
10
8
6
4
2
0
<50
50-100
100-150
>150
Tage post partum
Abb. 17: Anzahl Tage post partum aller nicht tragenden Tiere (n=40) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation
Laut der Angaben der Besitzer waren die Tiere zum Zeitpunkt der Einlieferung in die
Klinik im Schnitt seit ~
x =14 Tagen (Q5 7 Tg. / Q95 42 Tg.) krank. Die tragenden
0,5
Tiere zum Zeitpunkt der Operation zeigten durchschnittlich eine Dauer der Erkranx =15,5 Tagen (Q5 5 Tg. / Q95 28 Tg.). Die güsten Tieren waren im
kung von ~
0,5
Schnitt ~
x 0,5=14 Tage erkrankt (Q5 7 Tg. / Q95 50 Tg.). Tiere der Gruppe A zeigten
x 0,5=12 Tagen (Q5 7 Tg. / Q95 42 Tg.), die
im Schnitt eine Erkrankungsdauer von ~
der Gruppe von ~
x =14 Tagen (Q5 7 Tg. / Q95 28 Tg.). Von den 52 Tieren waren
0,5
47 Tiere (90,4 %) zum Zeitpunkt der Operation durch Haustierarzt, Klauenpfleger
oder Besitzer vorbehandelt. Diese teilten sich in 26 Tiere (100 %) der Gruppe A und
21 Tiere (80,8 %) der Gruppe B auf.
82
Ergebnisse
3.2.4. Größe, Leistung und Aufstallungsform der Herkunftsbetriebe
Die 52 Tiere der Studie stammten aus 45 Betrieben, da von sieben Betrieben je zwei
Tiere kamen. Die Herkunftsbetriebe der Tiere der Studie besaßen durchschnittlich
~
x =51,5 Milchkühe (Q5 19 Tiere/ Q95 115 Tiere). Die Betriebe aus denen die Kühe
0,5
der Gruppe A stammten hatten im Schnitt ~
x 0,5=50 Milchkühe (Q5 22 Tiere / Q95 115
x =56,5 Milchkühe (Q5 18 Tiere / Q95
Tiere), die Betriebe der Tiere der Gruppe B ~
0,5
100 Tiere). Die durchschnittliche Milchleistung lag bei ~
x 0,5=8200 kg pro Jahr (Q5
6900 kg / Q 95 9500 kg). In Betrieben der Tiere aus Gruppe A betrug die Milchleistung im Schnitt ~
x 0,5=8332 kg (Q5 6900 kg / Q 95 9500 kg), in Betrieben von Tieren
x =7800 kg (Q5 7000 kg / Q95 9500 kg).
der Gruppe B ~
0,5
Von den 52 Tieren stammten 36 (69 %) aus der Laufstallhaltung. Von diesen Tieren
wurden 32 (88,9 %) auf Spaltenboden gehalten. Drei Tiere (8,4 %) stammten aus
einem Betrieb mit planem Betonboden und Schieberentmistung, ein Tier (2,7 %) aus
einem Tretmiststall. Tabelle 8 zeigt die Aufteilung der Aufstallung getrennt nach Art
des chirurgischen Eingriffes.
Tab. 8:
Verteilung der Tiere aus Laufstallhaltung (n=36) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
Art der Aufstallung
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Gesamt
Spaltenboden
18 (50 %)
14 (38,8 %)
32 (88,8 %)
Betonboden mit
Schieberentmistung
1 (2,8 %)
2 (5,6 %)
3 (8,4 %)
–
1 (2,8 %)
1 (2,8 %)
19 (52,8 %)
17 (47,2 %)
36 (100 %)
Tretmiststall
Gesamt
Die übrigen 16 Tiere (31%) stammten aus Ställen mit Anbindehaltung. Von diesen
Tieren standen zehn Kühe (62,5 %) in einem Langstand mit den Hintergliedmaßen
auf Gitterrosten. Die restlichen sechs Tiere (37,5 %) wurden auf Stroheinstreu in einem Langstand mit einer Kotstufe gehalten. Tabelle 9 zeigt die Aufteilung der Tiere
aus Anbindehaltung nach Art des chirurgischen Eingriffes.
83
Ergebnisse
Tab. 9:
Verteilung der Tiere aus Anbindehaltung (n=16) mit einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
Art der Aufstallung
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Gesamt
Langstand und Gitterroste mit Gummimatten
4 (25 %)
6 (37,5 %)
10 (62,5 %)
Langstand und Kotstufe mit Einstreu
3 (18,75 %)
3 (18,75 %)
6 (37,5 %)
Gesamt
7 (43,75 %)
9 (56,25 %)
16 (100 %)
Von den 52 Tieren wurde bei 40 (77 %) eine Weidehaltung während der Sommermonate durchgeführt, während die restlichen zwölf (23 %) ganzjährig im Stall gehalten wurden. Die folgende Tabelle 10 zeigt die Verteilung der Weidehaltung innerhalb
der verschiedenen Aufstallungsformen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes.
Tab. 10: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes nach Art der Weidehaltung unter Berücksichtigung verschiedenen Aufstallungsformen getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
Weidehaltung
Operationsart
Keine Weidehaltung
Gesamt
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Laufstall
14
13
5
4
36 (69 %)
Anbindestall
5
8
2
1
16 (31 %)
19 (36,6 %)
21 (40,4 %)
7 (13,5 %)
5 (9,5 %)
52 (100 %)
Gesamt
40 (77 %)
12 (23 %)
84
Ergebnisse
3.2.5. Lokalisation der Klauengelenksentzündung
Es wurden nur Tiere in die Studie aufgenommen, die an einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes der Hintergliedmaße erkrankt waren. Von diesen Hintergliedmaßen
waren je zur Hälfte die rechte und die linke betroffen. Bei 47 Kühen (90,4 %) handelte es sich um einen Defekt der Außenklaue, bei fünf Kühen (9,6 %) der Innenklaue
(Tab. 11).
Tab. 11: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes nach Lokalisation der Klauengelenksentzündung getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
Linke Hintergliedmaße
Rechte Hintergliedmaße
Gesamt
Operationsart
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Innenklaue
2
2
1
–
5 (9,6 %)
Außenklaue
11
11
12
13
47 (90,4 %)
13 (25 %)
13 (25 %)
13 (25 %)
13 (25 %)
52 (100 %)
Gesamt
26 (50 %)
26 (50 %)
3.2.6. Ursachen der Klauengelenksentzündung
Tab 12: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes nach Ursache der Klauengelenksentzündung getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
Art der Aufstallung
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Gesamt
Pod. sol. perf.
17 (32,7 %)
23 (44,2 %)
40 (76.9 %)
Pod. par. abax. perf.
6 (11,5 %)
3 (5,8 %)
9 (17,3 %)
Phlegm. interd.
Perf.
3 (5,8 %)
–
3 (5,8 %)
Gesamt
26 (50 %)
26 (50 %)
52 (100 %)
85
Ergebnisse
Die Klauengelenksentzündungen entstanden wahrscheinlich im Zuge perforierender
Entzündungen der Lederhaut im Bereich der Sohle (76,9 %) (Abb. 18), der abaxialen
Wand (17,3 %) bzw. als Komplikation einer Phlegmona interdigitalis (5,8 %)
(Tab. 12).
3.2.7. Vollständige Diagnose
Die vollständigen Diagnosen der Klauenerkrankungen mit genauer Lokalisation und
beteiligten Strukturen als Ergebnis der klinischen, röntgenologischen, sonographischen Untersuchung (Abb. 18, 19 u. 20) sowie aus den Befunden, die während der
Operation erhoben wurden, werden für jedes Tier der Studie in der Tabelle B1 (Anhang B) aufgeführt. Alle Tiere (n=52) zeigten eine Arthritis purulenta des Klauengelenkes. Das Klauenbein war bei 51 Tieren (98 %), das Sesambein bei 43 Tieren
(82,7 %) und das Kronbein bei 15 Tieren (28,8 %) osteomyelitisch verändert. Bei
44 Patienten (84,6 %) wurde eine nekrotisierende Tendinitis der tiefen Beugesehne
diagnostiziert. 49 Kühe (94,2 %) zeigten eine Tendovaginitis der Fesselbeugesehnenscheide, die in drei Fällen (6,1 %) nachweislich purulent war. In Tabelle 13 wird
dargestellt, wie sich die einzelnen Erkrankungen der tiefer liegenden Strukturen auf
die jeweilige Form der Klauenerkrankung verteilen.
Abb 18:
Plantarodistale Ansicht einer
hinteren Zehe: Pod. sol. circ.
perf. pur. et necr. mit Arthritis
des Klauengelenkes an der
lateralen Klaue mit steckender Sonde und Kronsaumphlegmone
86
Ergebnisse
dorsaler Rezessus
des Klauengelenkes
Fesselbein
Krongelenk
Kronbein
dorsal
distal
proximal
plantar
lateral
Abb 19:
Longitudinales Ultraschallbild
einer Klaue: dorsal im Bereich des Kronsaumes erweiterter dorsaler Rezessus des
Klauengelenkes mit anechogenem Inhalt (durch Linie
gekennzeichnet)
medial
Abb 20:
Dorsoplantare Röntgenaufnahme eines hinteren Fußes: Lateral
deutliche Weichteilschwellung im
Bereich des Kronbeines, Spalt
des Klauengelenkes hochgradig
erweitert, lateral osteomyelitische Veränderungen an Klauen–
und Kronbein, lateral und medial
knöcherne Zubildung am Kronbein
87
Ergebnisse
Tab. 13: Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes nach Art der Klauenerkrankungen und jeweilige Erkrankungen tiefer gelegener Strukturen getrennt nach Art des chirurgischen
Eingriffes (A=Amputation / B=Resektion)
Arthritis
KG
Osteomyelitis KLB
Osteomyelitis SB
Osteomyelitis KRB
Tendinitis
necr. tiefe
BGS
Tendovaginitis
FBGSS
Gruppe
A
B
A
B
A
B
A
B
A
B
A
B
Pod. sol.
perf. (n=40)
17
23
16
23
14
20
5
3
15
21
16
22
6
3
6
3
5
3
3
1
6
1
6
2
3
–
3
–
1
–
3
–
1
–
3
–
26
26
25
26
20
23
11
4
22
22
25
24
Pod. par.
abax. perf.
(n=9)
Phlegm.
interd. perf.
(n=3)
Gesamt
52 (100 %)
KG=Klauengelenk,
51 (98 %)
KLB=Klauenbein,
43 (82,7 %)
SB=Sesambein,
15 (28,8 %)
44 (84,6 %)
KRB=Kronbein,
49 (94,2 %)
BGS=Beugesehne,
FBGSS=Fesselbeugesehnenscheide
3.2.8. Defekte der Klauen der Gegengliedmaße und der Vordergliedmaßen vor
dem chirurgischen Eingriff
Von den 52 Tieren der Studie zeigten 29 Tiere (55,8 %) zum Zeitpunkt der Operation
einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Zur Auswertung wurden zum einen die Entzündungen der Klauenlederhaut (Pod. sol. / par.) und zum anderen die
Entzündungen der Haut und Unterhaut im Bereich der Zehe (Derm. dig. / Derm. interd. / Phlegm. interd.) getrennt betrachtet. Die Verteilung dieser Defekte nach Art
des chirurgischen Eingriffes ist in folgender Tabelle 14 wiedergegeben.
88
Ergebnisse
Tab 14: Verteilung der Tiere mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit
Defekten an den Klauen der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation
(n=29) nach Art der Klauenerkrankung getrennt nach Art des chirurgischen
Eingriffes
Art des Defektes
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Gesamt
Pod. sol. / Pod. par.
12 (41,4 %)
10 (34,5 %)
22 (75,9 %)
Dem. dig. / Derm.
interd. / Phlegm. interd.
2 (6,9 %)
5 (17,2 %)
7 (24,1 %)
14 (48,3%)
15 (51,7%)
29 (100%)
Gesamt
An den Klauen der Vordergliedmaßen zeigten fünf Tiere (9,6 %) zum Zeitpunkt der
Operation einen Defekt. Vier dieser fünf Tiere wiesen eine Pododermatitis im Bereich
des Sohlen- bzw. des Wandhornes auf, davon waren bei drei Tieren beide
Vordergliedmaßen betroffen. Ein Tier litt an den Vordergliedmaßen unter beidseitiger
Derm. digitalis. Alle Tiere, die einen Defekt an der Vordergliedmaße aufwiesen,
hatten auch einen Defekt an der Gegengliedmaße.
3.2.9. Klauenhornqualität vor dem chirurgischen Eingriff
Die Klauenhornqualität wurde anhand der Parameter Feuchtigkeit, Konsistenz und
Härte des Hornes, Form der Dorsalwand und Vorhandensein von Reheringen bzw.
Ballenfurchen bewertet. Diese Parameter wurden von eins (gut) bis drei (schlecht)
nach einem Schlüssel (siehe Anhang A, 6a, grau unterlegter Bereich) benotet und
aus den jeweiligen Noten der Mittelwert gebildet. Je nach errechnetem Wert wurde
die Klauenhornqualität in gut (1–1,5), mäßig (>1,5–2,5) und schlecht (>2,5–3) eingeteilt. Eine gute Klauenhornqualität wiesen 18 Tiere (34,6 %) auf. Diese teilten sich
zur Hälfte in Tiere der Gruppe A und B auf. 28 der 52 Tiere (53,8 %) zeigten eine
mäßige Qualität des Klauenhornes. Hier gehörten 16 Tiere der Gruppe A und
12 Tiere der Gruppe B an. Eine schlechte Klauenhornqualität wiesen sechs der
89
Ergebnisse
52 Tiere (11,6 %) auf. Diese teilten sich in ein Tier der Gruppe A und fünf Tiere der
Gruppe B auf.
3.2.10. Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen vor dem chirurgischen Eingriff
Zum Zeitpunkt der Operation hatten sechs (11,4 %) der 52 Tiere Erkrankungen an
den Gliedmaßen, die außerhalb der Klauen lokalisiert waren (Tab. 15).
Tab. 15: Diagnosen und Verteilung der Tiere mit Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der Klauen zum Zeitpunkt der Operation (n=6) getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
Art der Erkrankung
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
Gesamt
Bursitis tarsalis lateralis pur.
2
–
2
Burs. praecarpalis
serosa
1
–
1
Phlegm. antebrachii
–
1
1
Abszess lange Sitzbeinmuskulatur
1
–
1
Polysynovitis serosa
1
–
1
Gesamt
5
1
6
3.2.11. Verlauf des operativen Eingriffes
Die Dauer der Operation wurde vom Anlegen bis zur Abnahme des ESMARCHSchlauches gemessen. In dieser Zeit wurde die Anästhesie der Zehe, die Punktion
des Klauengelenkes, der operative Eingriff, das Anlegen des Verbandes und das
evtl. Kleben eines Klotzes durchgeführt. Der Stauschlauch wurde dann im Stall entfernt. Die Operation dauerte im Schnitt ~
x 0,5=55 Min. (Q5 40 Min. / Q95 85 Min). Es
gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Tieren der Gruppe A ~
x =55 Min
0,5
90
Ergebnisse
(Q5 40 Min. / Q95 80 Min) und den Tieren der Gruppe B ~
x 0,5=58 (Q5 40 Min. / Q95
85 Min).
Bei 31 (59,6 %) der 52 Tiere konnte das Klauengelenk erfolgreich punktiert, Synovia
gewonnen und beurteilt werden. Diese teilten sich in 16 Tiere der Gruppe A (30,8 %)
und 15 Tiere der Gruppe B (28,8 %) auf.
Klauenamputation
Die Anästhesie war in jedem Fall gewährleistet, es gab keine Abwehrbewegungen
beim Sägevorgang bzw. Herauslösen von Knochen– und Bindegewebsanteilen. Bei
25 von 26 Tieren (96,2 %) konnten sämtliche nekrotischen Anteile entfernt werden
ohne von der Operationsmethode abweichen zu müssen. Von den 26 Tieren konnte
bei acht Tieren (30,8 %) der Amputationsstumpf nicht optimal entlastet werden, da
der Ballen der Partnerklaue sehr flach war. Bei einem Tier wurde während der Operation dorsal am Kronsaum ein Ø 2 cm großer Abszess eröffnet.
Klauengelenksresektion
Die Anästhesie war bei allen Tieren gewährleistet. Sie zeigten keine Abwehrbewegungen während des Fräsvorganges bzw. Herauslösen von Knochen– und Bindegewebsanteilen. Bei 20 von 26 Tieren (76,9 %) konnten sämtliche Nekrosen entfernt
werden, ohne von der beschriebenen Operationsmethode abweichen zu müssen. Bei
vier Tieren (15,4 %) musste aufgrund ausgedehnter Nekrosen vermehrt Knochensubstanz entfernt werden (zwei Tiere Klauenbein, zwei Tiere Kronbein). Die Erhaltung des Unterstützungsbandes der tiefen Beugesehne zum Kronbein konnte bei
zwei Tieren (7,7 %) nicht gewährleistet werden. Bei acht Tieren (30,8 %) konnte aufgrund der geringgradigen Druckempfindlichkeit der Partnerklaue unmittelbar nach
der Operation kein Klotz angebracht werden. In diesen Fällen wurde versucht, durch
ein anstelle des Klotzes angebrachten Mullbindenpaketes eine Entlastung zu erreichen. Die Kippklauenprophylaxe war dadurch ebenfalls suboptimal. Bei einem weiteren Tier wurde während der Operation laterodorsal am Kronsaum ein Ø 2 cm großer
Abszess eröffnet, der durch die äußere Haut gespalten werden musste.
91
Ergebnisse
3.2.12. Heilungsverlauf post operationem
Neben den Tieren mit ungestörtem postoperativen Heilungsverlauf gab es Tiere, die
Komplikationen post operationem zeigten. Bei den Komplikationen wurde unterschieden zwischen solchen, die zu einer Verzögerung der Wundheilung führten und
solchen, die keinen Einfluss auf den Verschluss der Wunde hatten.
3.2.12.1. Befunde bei komplikationslosem postoperativem Heilungsverlauf
Einen komplikationslosen postoperativen Heilungsverlauf zeigten 38 der 52 Tiere
(73,1 %). Diese teilten sich in 20 Tiere nach Klauenamputation und 18 Tiere nach
Klauengelenksresektion auf. Bei fünf der 14 Tiere mit postoperativen Komplikationen
kam es zu einer Verzögerung der Wundheilung (Tab. 22). Diese teilten sich in vier
Tiere nach Klauenamputation und ein Tier nach Klauengelenksresektion auf. Demnach zeigten 47 der 52 Tiere (90,4 %) einen komplikationslosen Wundheilungsverlauf post operationem. Die klinischen, sonographischen und röntgenologischen Befunde dieser Tiere werden im Folgenden beschrieben.
Klinische Befunde bei komplikationslosem Wundheilungsverlauf
Die Wundhöhle war nach sieben Tagen bei den Tieren beider Gruppen komplett mit
Fibrin ausgefüllt (Abb. 21 u. 24). Von den Tieren der Gruppe A zeigten 12 (54,5 %)
der 22 Tiere und von den Tieren der Gruppe B 21 (84 %) der 25 Tiere eine beginnende Granulation der Wunde. Die dorsale Gegenöffnung des Fräskanals bei Tieren
der Gruppe B war in guter Granulation und wies bei 13 Tieren (59,1 %) eine am
Wundrand beginnende Epithelisierung auf. Bei 47 (100 %) der 47 Tiere beider Gruppen zeigte sich wenig Exsudation der plantaren Wundhöhle bzw. der Amputationswunde. Das Exsudat hatte rötlichen, dünnflüssigen Charakter und war geruchlos.
Alle Tiere zeigten sieben Tage post operationem eine Phlegmone im Bereich der Zehe. Bei 40 Tieren (85,1 %) war die Phlegmone im Vergleich zum Zeitpunkt der Operation unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich in 21 Tiere der
Gruppe A und 19 Tiere der Gruppe B auf. Bei den Tieren der Gruppe A reichte sie
92
Ergebnisse
bei 11 Tieren, bei Tieren der Gruppe B bei 4 Tieren bis proximal der Afterklauen
(Tab. 17).
Nach 14 Tagen waren die Wundhöhlen bei den Tieren beider Gruppen nur noch wenig mit Fibrin ausgefüllt. Die Granulation war im gesamten Wundbereich deutlich
ausgeprägt. Am Wundrand bildete sich bei 21 Tieren (95,5 %) der Gruppe A und bei
23 Tieren (92 %) der Gruppe B ein Epithelsaum. Die dorsale Wunde war bei allen
Tieren der Gruppe B in guter Epithelisierung. Acht Tiere (32 %) zeigten beginnende
Verhornung. Die Exsudation der Wundhöhlen beider Gruppen war bei 46 (97,8 %)
der 47 Tiere nur wenig ausgeprägt. Das Exsudat war dickflüssig, von gelber bis
grauer Farbe und geringgradig übelriechend. Eine Phlegmone wiesen nach
14 Tagen 45 (95,7 %) der 47 Tiere auf. Hiervon war bei 42 Tieren (93,3 %) der Zustand der Umfangsvermehrung im Vergleich zu sieben Tagen post operationem unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich in 19 Tiere der Gruppe A und
23 Tiere der Gruppe B auf. In der Gruppe A wiesen acht Tiere, in der Gruppe B sieben Tiere eine Schwellung proximal der Afterklauen auf (Tab. 17).
Nach 28 Tagen waren die Operationswunden bei den Tieren beider Gruppen in guter
Granulation und Epithelisierung (Abb. 22 u. 25). Bei Tieren der Gruppe A war bei
zehn Tieren (45,5 %) eine beginnende Verhornung im Randbereich sichtbar. Von
den Tieren der Gruppe B zeigten 20 Tiere (80 %) eine beginnende Verhornung. Die
dorsale Wunde von Tieren der Gruppe B war bei 21 Tieren (84 %) komplett verhornt.
Die Exsudation im Wundbereich war bei 46 (97,9 %) der 47 Tiere wenig ausgeprägt.
Die verteilten sich gleichmäßig auf beide Gruppen. Das Exsudat war von dickflüssiger bis rahmartiger Konsistenz, hatte gelbe bis graue Farbe und war geringgradig
übelriechend. Bei 44 Tieren (93,6 %) zeigte sich nach 28 Tagen eine Phlegmone.
Hiervon war bei 41 Tieren (93,2 %) die Umfangsvermehrung im Vergleich zu
14 Tagen post operationem unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten
sich auf in 20 Tiere der Gruppe A und 21 Tiere der Gruppe B. Die Phlegmone reichte
bei sieben Tieren der Gruppe A und bei vier Tieren der Gruppe B bis proximal über
die Afterklauen (Tab. 17).
Die Stadien der Wundheilung sind nach Wundheilungspunkten eingeteilt in Tabelle 16 dargestellt. Hier zeigten sich die Unterschiede zwischen den Gruppen nach 7
und 14 Tagen als nicht signifikant. Nach 28 Tagen war der Unterschied zwischen
93
Ergebnisse
beiden Gruppen hoch signifikant. Die Tiere nach Klauengelenksresektion wiesen im
Schnitt eine weiter fortgeschrittene Wundheilung als die Tiere nach Klauenamputation auf.
Tab. 16: Wundheilungsstadien der Tiere mit komplikationslosem postoperativem
Verlauf (n=47) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des
Klauengelenkes bis 28 Tage post operationem beurteilt anhand durchschnittlicher Wundheilungspunkte ( ~
x ) getrennt nach Art des chirurgi0,5
schen Eingriffes
Tage post
operationem
Wundheilungspunkte (Q5 / Q95)
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
(n=22)
(n=25)
Signifikanz
7
4 (2 / 4)
4 (2 / 4)
p > 0,05
14
6 (5 / 7)
6 (5 / 6)
p > 0,05
28
7 (6 / 8)
8 (6 / 8)
p ≤ 0,01
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
90 Tage post operationem zeigten 16 Tiere (69,6 %) der Gruppe A (n=23) eine vollständig überhornte Wunde. Bei Tieren der Gruppe B (n=25) wiesen 23 Tiere (92 %)
eine vollständige Verhornung der Wundfläche auf. Der Unterschied zwischen den
beiden Gruppen war statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p=0,06). Eine Exsudation konnte bei den Tieren beider Gruppen nach 90 Tagen nicht festgestellt werden.
Nach 90 Tagen zeigte sich bei 27 (57,4 %) der 47 Tiere eine Phlegmone im Bereich
der Zehe. Hiervon war bei 24 Tieren die Phlegmone im Vergleich zu 28 Tagen post
operationem unverändert bzw. hatte sich verbessert. Diese teilten sich auf in
11 Tiere der Gruppe B und 13 Tiere der Gruppe A. Die Umfangsvermehrung zog bei
zwei Tieren der Gruppe B bis proximal der Afterklauen (Tab. 17).
180 Tage nach Klauenamputation hatte sich bei 17 (94,4 %) der 18 kontrollierten
Tiere am Amputationsstumpf eine Krüppelklaue ausgebildet (Abb. 23). Bei zwei dieser Tiere kam nach 180 Tagen und bei einem Tier nach 540 Tagen die Krüppelklaue
teilweise, vor allem im Ballenbereich, mit in die Fußung. Von den 18 Tieren der
Gruppe A war nach 180 Tagen bei 8 Tieren (44,4 %) eine phlegmonöse Umfangsvermehrung an der Zehe sichtbar. Bei den 17 der bis zu diesem Zeitpunkt kontrollier-
94
Ergebnisse
ten Tiere der Gruppe B wiesen 5 Tiere (29,4 %) eine Phlegmone im Unterfußbereich
auf. Bei keinem dieser Tiere beider Gruppen reichte die Phlegmone bis über die Afterklauen hinaus.
Tab. 17: Übersicht über den komplikationslosen postoperativen Wundheilungsverlauf bis 90 Tage post operationem bei Tieren nach chirurgischer Therapie
der Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
Tage post operationem
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
7 Tage
Wundhöhle mit Fibrin ausgefüllt, beginnende Granulation, wenig rötliches, geruchloses Exsudat, Phlegmone in Rückbildung
Wundhöhle mit Fibrin ausgefüllt, beginnende Granulation, wenig rötliches, geruchloses Exsudat, Phlegmone in Rückbildung, dorsale Gegenöffnung in beginnender Epithelisierung
14 Tage
Wundhöhle in guter Granulation, beginnende Epithelisierung, wenig graugelbliches, dickflüssiges, ggr.
übelriechendes Exsudat,
Phlegmone in Rückbildung
Wundhöhle in guter Granulation, beginnende Epithelisierung, wenig graugelbliches, dickflüssiges, ggr.
übelriechendes Exsudat,
Phlegmone in Rückbildung,
dorsale Gegenöffnung in
beginnender Verhornung
28 Tage
Wundhöhle in guter Granulation und Epithelisierung,
beginnende Verhornung
wenig graugelbliches, dickrahmiges, ggr. übelriechendes Exsudat, Phlegmone in
Rückbildung
Wundhöhle in guter Granulation und Epithelisierung,
beginnende Verhornung
wenig graugelbliches, dickrahmiges, ggr. übelriechendes Exsudat, Phlegmone in
Rückbildung, dorsale Gegenöffnung komplett verhornt
90 Tage
überwiegend komplette
Verhornung der Wundhöhle,
keine Exsudation, keine
Phlegmone
überwiegend komplette
Verhornung der Wundhöhle,
keine Exsudation, keine
Phlegmone
95
Ergebnisse
Abb 21:
Distale Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle
sieben Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung
des Kronsaumes ausgefüllt
mit Blutkoagula und beginnender Granulation
Abb 22:
Distale Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach
Klauenamputation
unter
Erhaltung des Kronsaumes
in guter Granulation bzw.
Epithelisierung und beginnender Verhornung
Abb 23:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21 u. 22:
Lateral 180 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung
des
Kronsaumes
Wundhöhle komplett verschlossen und beginnende
Krüppelklauenbildung
96
Ergebnisse
Abb 24:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle
sieben Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang ausgefüllt mit
Blutkoagula und beginnender Granulation, mediale
Klaue durch Klotz erhöht
Abb 25:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach
Klauengelenksresektion mit
plantarem Zugang in guter
Epithelisierung und Verhornung, mediale Klaue durch
Klotz erhöht
Abb 26:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24 u. 25:
Lateral Wundhöhle 180 Tage
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang
komplett verschlossen
97
Ergebnisse
Sonographische Befunde bei komplikationslosem Verlauf bei Tieren nach Klauengelenksresektion
Von den 26 Tieren nach Klauengelenksresektion hatten 23 zum Zeitpunkt der Operation (Tag 0) eine vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide der betroffenen Seite
der Zehe. Bei 18 Tieren zeigte sich der anechogene Inhalt der Sehnenscheide mit
echogenen Anteilen durchsetzt. Bei zwei Tieren konnten Strömungsphänomene
durch Sonopalpation ausgelöst werden. Fessel– bzw. Krongelenk zeigten bei keinem
Tier zum Zeitpunkt der Operation eine vermehrte Füllung.
Nach 14 Tagen zeigten von den 23 Tieren, die zum Zeitpunkt der Operation eine
vermehrte Füllung der Sehnenscheide aufwiesen, noch 19 Tiere (82,6 %) eine vermehrte Füllung. Bei vier dieser Tiere war der anechogene Sehnenscheideninhalt mit
echogenen Anteilen durchsetzt. Bei einer Kuh konnten Strömungsphänomene ausgelöst werden. Fessel– und Krongelenk wiesen 14 Tage post operationem in keinem
Fall eine vermehrte Füllung auf.
Nach 28 Tagen zeigten von den 20 Tieren, die 14 Tage post operationem eine vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide aufwiesen, noch 14 Tiere (70 %) eine
vermehrte Füllung. Bei 13 Tieren hatte der Inhalt anechogenen Charakter. Fessel–
bzw. Krongelenk zeigten bei keinem Tier nach 28 Tagen eine vermehrte Füllung.
Nach 90 Tagen wiesen noch fünf (26,3 %) von 19 untersuchten Tieren eine vermehrte Füllung der Fesselbeugesehnenscheide auf. Bei diesen fünf Tieren war die Sehnenscheide auch schon nach 28 Tagen vermehrt gefüllt gewesen. Hiervon zeigten
zwei Tiere Inhalt echogenen Charakters. Strömungsphänomene waren nicht auslösbar. Fessel– und Krongelenk wiesen in keinem Fall eine vermehrte Füllung auf.
Röntgenologische Befunde bei komplikationslosem Verlauf bei Tieren nach
Klauengelenksresektion
Nach 14 Tagen war bei allen 26 Tieren im dorsoplantaren Strahlengang die ausgex =1,7 cm im
fräste Öffnung sichtbar (Abb. 27). Die Öffnung war durchschnittlich ~
0,5
Durchmesser (Q5 1,4 cm / Q95 2,8 cm) groß. Bei drei Tieren (11,5 %) waren röntgenologisch beidseits keine Stege sichtbar. Bei keinem Tier war das Klauengelenk
knöchern durchbaut. Bis auf ein Tier zeigten alle Tiere knöcherne Zubildungen auf
Höhe des Kronbeines. Von diesen 25 Tieren waren bei zehn Tieren (40 %) die knö-
98
Ergebnisse
chernen Zubildungen mehr als 1 cm breit. 12 (48 %) dieser 25 Tiere zeigten bereits
zum Zeitpunkt der Operation knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines.
12 Tiere (46,2 %) wiesen 14 Tage post operationem knöcherne Zubildungen auf Höhe des Fesselbeines auf (Tab. 18). Sie waren bei keinem Tier breiter als 1 cm. Von
diesen 12 Tieren waren bei einem Tier (8,3 %) zum Zeitpunkt der Operation knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines sichtbar. Die Oberfläche der Zubildungen waren in jedem Fall uneben.
Nach 28 Tagen konnte bei allen 26 Tieren im dorsoplantaren Strahlengang der Fräskanal dargestellt werden. Die Öffnung war durchschnittlich ~
x =1,7 cm im Durch0,5
messer (Q5 1,2 cm / Q95 2,2 cm) groß. Bei drei Tieren (11,5 %) waren beidseits des
Fräskanals keine Stege sichtbar. Bei keinem Tier war das Klauengelenk knöchern
durchbaut. Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines
(Tab. 18). Diese waren bei 15 Tieren (61,5 %) mehr als 1 cm breit. 14 der 26 Tiere
(53,7 %) wiesen knöcherne Zubildungen auf Höhe des Fesselbeines auf. Diese waren bei keinem Tier breiter als 1 cm. Auch hier war die Oberfläche der knöchernen
Zubildungen in jedem Fall uneben.
Nach 90 Tagen kamen 20 Tiere (76,9 %) zur röntgenologischen Auswertung. Bei
allen Tieren ließ sich der Fräskanal im dorsoplantaren Strahlengang darstellen. Die
Öffnung war im Schnitt ~
x 0,5=1,3 cm im Durchmesser (Q5 0,1 cm / Q95 2,7 cm) groß.
Bei drei der 20 Tiere (15 %) war die Öffnung im Durchmesser kleiner als 1 cm. Diese
drei Tiere und zwei weitere Tiere zeigten ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk (25 %). Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. Bei 11 der 20 Tiere (55 %) waren diese breiter als 1 cm. Acht der 20 Tiere
(40 %) wiesen knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines auf (Tab. 18).
Bei keinem der Tiere waren diese breiter als 1 cm. Eines der Tiere mit Zubildungen
am Fesselbein zeigte eine glatte Oberfläche der knöchernen Zubildungen. Bei allen
anderen Tieren wiesen die Zubildungen eine unebene Oberfläche auf.
99
Ergebnisse
Tab. 18: Übersicht über Grad der knöchernen Zubildungen und durchschnittliche
Größe des Fräskanals bis zum 90. Tag post operationem bei Tieren nach
Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
14 Tage
(n=26)
28 Tage
(n=26)
90 Tage
(n=20)
keine Zubildungen
1 (3,8 %)
0
0
Zubildungen
Kronbein
13 (50 %)
12 (46,2 %)
12 (60 %)
Zubildungen Fesselbein
12 (46,2 %)
14 (53,8 %)
8 (40 %)
durchschnittliche
Größe Fräskanal
(cm)
1,7
1,7
1,3
Nach 180 Tagen kamen 17 Tiere (65,4 %) zur röntgenologischen Auswertung
(Tab. 19). Hiervon zeigten 13 Tiere im dorsoplantaren Strahlengang den Fräskanal,
der durchschnittlich ~
x =1,1 cm im Durchmesser (Q5 0,5 cm / Q95 2,1 cm) groß
0,5
war. Bei fünf dieser Tiere war der Durchmesser kleiner als 1 cm. Zwei Tiere (11,7 %)
zeigten ein vollständig knöchern durchbautes Klauengelenk mit hochgradigen knöchernen Zubildungen, die proximal bis zum Fesselbein reichten (Abb. 29). Die anderen 15 Tiere wiesen kein oder nur ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk
auf (Abb. 28), hiervon war bei acht Tieren das Klauengelenk passiv nicht mehr beweglich. Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. Bei
12 der 17 Tiere (70,6 %) waren diese breiter als 1 cm. 11 der 17 Tiere (64,7 %) wiesen knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines auf. Bei keinem der Tiere
waren diese breiter als 1 cm. Sieben dieser Tiere zeigten eine glatte Oberfläche der
Zubildungen.
In der Zeit von 297–667 Tagen kamen erneut fünf Tiere zur röntgenologischen Auswertung (Tab. 20). 297 Tage post operationem wies ein Tier ein komplett knöchern
durchbautes Klauengelenk auf; nach 180 Tagen hatte dies noch keinerlei Anzeichen
einer Durchbauung gezeigt. Ein Tier zeigte 317 Tage post operationem wie auch
schon nach 180 Tagen keinerlei knöcherne Durchbauung des Klauengelenkes. 337
100
Ergebnisse
bzw. 453 Tage post operationem wiesen zwei Tiere ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk auf, dies war auch schon nach 180 Tagen der Fall. Eines dieser
beiden Tiere zeigte ein passiv nicht bewegliches Klauengelenk. Ein Tier zeigte nach
667 Tagen ein teilweise knöchern durchbautes Klauengelenk; dies war nach
180 Tagen noch nicht durchbaut. Alle Tiere zeigten knöcherne Zubildungen im Bereich des Kronbeines. Bei drei der fünf Tiere (60 %) waren diese breiter als 1 cm.
Zwei der fünf Tiere (40 %) wiesen knöcherne Zubildungen im Bereich des Fesselbeines auf. Bei einem der Tiere waren diese breiter als 1 cm. Vier dieser Tiere zeigten
eine glatte Oberfläche der Zubildungen.
medial
lateral
Abb 27:
Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe:
14 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang; lateral Fräskanal
durch das Klauengelenk
sichtbar, axial und abaxial
knöcherne Zubildungen am
Kronbein mit unregelmäßiger
Oberfläche
101
Ergebnisse
medial
lateral
Abb 28:
Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe:
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang; lateral Klauengelenk kaum durchbaut, axial
und abaxial knöcherne Zubildungen am Kron– und
Fesselbein mit unregelmäßiger Oberfläche
medial
lateral
Abb 29:
Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe:
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang; lateral Klauengelenk durchbaut, axial und
abaxial knöcherne Zubildungen am Kronbein mit glatter
Oberfläche
102
Ergebnisse
Tab. 19: Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und
der knöchernen Zubildungen 180 Tage post operationem (n=17) bei Tieren
nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
Anzahl Tiere (%)
Davon Anzahl Tiere mit
knöchernen Zubildungen
bis zum Fesselbein
Klauengelenk nicht
durchbaut
7 (41,2 %)
3 (27,3 %)
Klauengelenk teilweise durchbaut
8 (47,1 %)
6 (54,5 %)
Klauengelenk gesamt durchbaut
2 (11,7 %)
2 (18,2 %)
Gesamt
17 (100 %)
11 (100 %)
Tab. 20: Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und
der knöchernen Zubildungen 300–660 Tage post operationem (n=5) bei
Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch
Klauengelenksresektion
Anzahl Tiere (%)
Davon Anzahl Tiere mit
knöchernen Zubildungen
bis zum Fesselbein
Klauengelenk nicht
durchbaut
1 (20 %)
0
Klauengelenk teilweise durchbaut
3 (60 %)
2
Klauengelenk gesamt durchbaut
1 (20 %)
0
Gesamt
5 (100 %)
2
Verbandswechsel bei komplikationslosem Verlauf
Die Operationswunde wurde bis zur Abheilung, d. h. bis zur vollständigen oder fast
vollständigen Verhornung, unter Verband gehalten. Die Anzahl der Verbandswechsel
(n=47), die hierzu innerhalb von 90 Tagen post operationem nötig waren, lag durch-
103
Ergebnisse
schnittlich bei 3 Verbandswechseln (Q5 3 VW / Q95 4 VW). Es gab keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen (Tab. 32).
3.2.12.2. Befunde bei postoperativen Komplikationen
Klinische Befunde bei postoperativen Komplikationen
Klauenamputation
Nach Klauenamputation entwickelten sechs Tiere (23,1 %) postoperative Komplikationen. Hier kam es bei vier Tieren infolge dieser Komplikationen zu einer verzögerten
Wundheilung.
Bei einem Tier kam es sieben Tage post operationem zu einer verzögerten Wundheilung infolge einer Hautverletzung aufgrund operativer Manipulation. Bei zwei Tieren
entwickelte sich sieben bzw. 14 Tage post operationem eine Wundheilungsstörung
aufgrund eines subkutanen Abszesses am Kronsaum bzw. im plantarem Bereich
der Wundhöhle. Eine weitere Wundheilungsstörung entstand 20 Tage post operationem durch eine Osteomyelitis des Fesselbeines, die chirurgisch durch Anfräsen
des Fesselbeinkopfes behandelt wurde. Bei einem Tier kam es 14 Tage post operationem zu einer hochgradige. Hypergranulation im Bereich der Wunde. Das Tier
wurde zur Entlastung mit einem Klotz versorgt. Ein weiteres Tier zeigte 20 Tage post
operationem eine mittelgradig Lahmheit infolge einer Schnürstelle durch den Verband im Fesselbeugebereich (Tab. 21).
Als gesonderte postoperative Komplikation rollte sich bei neun Tieren innerhalb von
180 Tagen post operationem dorsal der axiale Bereich des Wandhornes der Krüppelklaue so ein, dass sich ein so genannter „Haken“ ausbildete, der auf das Weichteilgewebe im Zwischenklauenspalt drückte.
Bei fünf Tieren hatte sich die Ausdehnung der Phlegmone sieben Tage post operationem im Vergleich zum Zeitpunkt der Operation verschlechtert. Nach 14 Tagen kam
es im Vergleich zu sieben Tagen post operationem bei fünf Tieren zu einer Verschlechterung der Ausdehnung der Phlegmone. Nach 28 Tagen hatte sich im Vergleich zu 14 Tagen post operationem bei zwei weiteren Tieren die Ausdehnung der
Phlegmone im Bereich der Zehe verschlechtert. Nach 90 Tagen hatte sich bei weiteren drei Tieren die Ausdehnung der Phlegmone im Vergleich zu 28 Tagen post ope-
104
Ergebnisse
rationem verschlechtert. Bei allen Tieren war keine klinische Ursache für die Verschlechterung der Phlegmone ersichtlich.
Klauengelenksresektion
Bei keinem Tier der Gruppe B musste aufgrund von postoperativen Komplikationen
nachträglich eine Klauenamputation vorgenommen werden.
Nach Klauengelenksresektion entwickelten acht Tiere (30,8 %) postoperative Komplikationen. Hier kam es bei einem Tier infolge dieser Komplikation zu einer verzögerten Wundheilung.
Ein Tier entwickelte fünf Tage post operationem eine verzögerte Wundheilung infolge
eines zum Zeitpunkt der Operation freigelegten Abszesses am Kronsaum. Ein weiteres Tier zeigte 90 Tagen post operationem einen subkutanen Abszess dorsal am
Kronsaum, der eröffnet und gespült wurde. Bei zwei Tieren wurden nach sieben Tagen profunde Defekte der Lederhaut im Wand- bzw. Sohlenbereich an der betroffenen Klaue freigelegt, die sich vom Wundbereich ausgehend entwickelt hatten. Ein
Tier entwickelte 28 Tage post operationem eine Tendovaginitis purulenta der betroffenen Seite, die sich klinisch in einer Verschlechterung der Lahmheit und der
Phlegmone und einer vermehrten Exsudation im Bereich der Operationswunde äußerte. Diese wurde chirurgisch durch Eröffnung und Spülung im Bereich der Fesselbeuge behandelt. Drei Tiere zeigten post operationem eine Umformung der Partnerklaue (Tab. 21). Hierbei wuchs der axiale Teil des Wandhornes stärker als der
abaxiale und die Klaue fußte vermehrt im axialen Wandhorn- und Ballenbereich. Die
Klauenachse war nach axial gebrochen (Abb. 31). Von diesen Umformungsprozessen war der knöcherne Teil der Klaue nicht betroffen. Die Klauenbeine hatten eine
regelrechte Form. Bei zwei Tieren wurde dies nach vier Wochen sichtbar; bei einem
kam es nach 180 Tagen zur Ausprägung dieser Umformungsklaue. Beide Tiere mit
der frühen Umformungsklaue zeigten nach vier Monaten unter orthopädischer Behandlung ein beginnendes normales Hornwachstum und eine Rückbildung der Umformungsklaue.
Als gesonderte postoperative Komplikation trat bei neun Tieren (34,6 %) der Gruppe B nach abgeschlossener Wundheilung im plantaren Ballenhorn eine Furchenbildung auf. Diese trat zwischen 90 und 180 Tagen post operationem auf. Hierbei rollte
105
Ergebnisse
Abb 30:
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang komplett verschlossen mit Furchenbildung im
Ballenhorn
lateral
medial
Abb 31:
Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier:
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang; mediale Partnerklaue ist zur Umformungsklaue umgebildet, lateral
Kippklauenbildung
Umformungsklaue
106
Ergebnisse
sich das abaxiale Wandhorn im plantaren Bereich nach innen um, legte sich über
das Ballenhorn und bildete so eine Furche (Abb. 30).
Bis sieben Tage post operationem hatte sich bei sieben Tieren die Ausdehnung der
Phlegmone im Vergleich zum Zeitpunkt der Operation verschlechtert. Nach 14 Tagen
hatte sich bei zwei weiteren Tieren die Ausdehnung der Phlegmone im Vergleich zu
sieben Tagen post operationem verschlechtert. Bei einem Tier kam es im Vergleich
zu 14 Tagen post operationem zu einer Verschlechterung der Ausdehnung der
Phlegmone. Bei allen Tieren war keine klinische Ursache für die Verschlechterung
der Phlegmone ersichtlich.
Alle Tiere konnten in Bezug auf die in Tabelle 21 aufgeführten Komplikationen geheilt
werden.
107
Ergebnisse
Tab. 21: Übersicht über Art und Zeitpunkt des Auftretens, zusätzlichen Behandlungsaufwand (Verbandswechsel) und Heilungsdauer von postoperativen
Komplikationen (exkl. erneute Klauenerkrankungen) bei allen Tieren der
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion)
Art der Komplikation
Auftreten
Tage post
OP
Anzahl
zusätzliche
VW
Heilungsdauer der
Komplikation (Tage)
Tiernr.
Gruppe
2
A
Wundheilungsverzögerung infolge
Hautverletzung am Kronsaum
7
3
32
5
A
Wundheilungsverzögerung infolge
subkutanen Abszesses am Kronsaum
7
0
18
33
A
hgr. Hypergranulation Wunde
14
0
14
47
A
Wundheilungsverzögerung infolge
Abszess plantar in der Wundhöhle
14
0
14
18
A
Wundheilungsverzögerung infolge
Osteomyelitis des distalen Fesselbeines
20
2
20
61
A
Schnürstelle durch Verband in der
Fesselbeuge
20
1
10
64
B
Wundheilungsverzögerung infolge
subkutanen Abszesses am Kronsaum
5
1
23
22
B
Pod. par. abax. prof. betr. Klaue
7
0
21
38
B
Pod. sol. prof. betr. Klaue
7
0
21
43
B
Tendovaginitis pur.
28
3
28
39
B
Partnerklaue Umformungsklaue
28
1
90
40
B
Partnerklaue Umformungsklaue
28
0
90
21
B
subkutaner Abszess Kronsaum
90
3
25
19
B
Partnerklaue Umformungsklaue
180
0
108
Ergebnisse
Sonographische Befunde bei postoperativen Komplikationen bei Tieren nach
Klauengelenksresektion
Die drei der 26 Tiere, die zum Zeitpunkt der Operation keine vermehrte Füllung der
Fesselbeugesehnenscheide aufwiesen, zeigten nach 14 Tagen eine vermehrte Füllung. Der Inhalt hatte bei jedem Tier anechogenen Charakter. Ein Tier zeigte nach
14 Tagen eine vermehrt gefüllte Sehnenscheide mit echogenem Inhalt, bei dem
Strömungsphänomene ausgelöst werden konnten.
Nach 28 Tagen wiesen von diesen drei Tieren noch zwei Tiere eine vermehrt gefüllte
Fesselbeugesehnenscheide mit anechogenem Charakter auf. Das Tier, bei dem
nach 14 Tagen Strömungsphänomene auslösbar waren, zeigte eine hochgradig
vermehrt gefüllte Fesselbeugesehnenscheide mit echogenem Inhalt und hyperechogenen Bezirken sowie auslösbaren Strömungsphänomenen. Das Punktat war gelblich, dickflüssig und geringgradig übelriechend. Es wurde die Diagnose Tendovaginitis purulenta gestellt (Tab. 21). Dieses Tier wies zum Zeitpunkt der Operation eine
vermehrte Füllung der Fesselbeugesehnenscheide auf. Die Behandlung erfolgte wie
oben beschrieben.
Verbandswechsel bei postoperativen Komplikationen
Zur Behandlung der postoperativen Komplikationen bei den sechs Tieren der Grupx 0,5=0,5 Verbandswechsel (Q5 0 VW / Q95 3 VW) nötig. Die
pe A waren im Schnitt ~
acht Tiere der Gruppe B benötigten ~
x =0,5 Verbandswechsel (Q5 0 VW / Q95
0,5
3 VW). Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war nicht signifikant. Die durchschnittliche Heilungsdauer der Komplikationen bei Tieren der Gruppe A betrug
~
x 0,5=16 Tage (Q5 10 Tg. / Q95 32 Tg.), bei Tieren der Gruppe B bei ~
x 0,5=25 Tage
(Q5 21 Tg. / Q95 90 Tg.). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war signifikant (p ≤ 0,05).
109
Ergebnisse
3.2.13. Klauenerkrankungen post operationem
3.2.13.1. Verlauf von Klauenerkrankungen, welche bereits zum Zeitpunkt der
Operation bestanden
Alle Klauenerkrankungen (Tab. 14), die zum Zeitpunkt der Operation bei 29 (55,8 %)
der 52 Studientiere an der Gegengliedmaße auftraten, kamen zur Abheilung. Neun
dieser Tiere benötigten keine Verbände bzw. Verbandswechsel. Die restlichen
x 0,5=2 Verbandswechsel (Q5 1 VW / Q95
20 Tiere benötigten durchschnittlich ~
3,5 VW). Die Tiere der Gruppe A brauchten 2 Verbandswechsel (Q5 2 VW / Q95
3 VW), die Tiere der Gruppe B 2,5 Verbandswechsel (Q5 1 VW / Q95 4 VW) bis zur
Abheilung der Erkrankungen. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war
nicht signifikant. Die durchschnittliche Heilungsdauer betrug ~
x 0,5=21 Tage (Q5
x =21 Tage (Q5
14 Tg. / Q95 42,5 Tg.). Die Tiere der Gruppe A benötigten ~
0,5
21 Tg. / Q95 45 Tg.) bis zur Abheilung, die Tiere der Gruppe B ~
x 0,5=28 Tage (Q5
14 Tg. / Q95 40 Tg.). Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war nicht signifikant.
Klauenerkrankungen, die bei fünf Tieren (9,6 %) an den Vordergliedmaßen auftraten,
kamen ebenfalls zur vollständigen Abheilung. Es benötigten nur drei Tiere bis zur
Abheilung ein (n=1) bzw. zwei (n=2) Verbandswechsel.
3.2.13.2. Erneute Klauenerkrankungen post operationem
Eine detaillierte Tabelle, die den Zeitpunkt des Auftretens und Art der erneuten Klauenerkrankung an den Hintergliedmaßen getrennt nach betroffener Gliedmaße für
jedes Tier einzeln aufzeigt, ist im Anhang B (B2 u. B3) aufgeführt. Eine Übersicht der
Tiere mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen gibt Tabelle 22.
110
Ergebnisse
Tab. 22: Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem getrennt nach Lokalisation und Art der Klauenerkrankung sowie
nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei
Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes
Klauenamputation (n=26 / 100 %)
Gegengliedmaße
Pod. sol. / Pod.
par.
Derm. dig. /
Derm. interd. /
Phlegm. interd.
8 (30,8 %)
7 (26,9 %)
Klauengelenksresektion (n=26 / 100 %)
Gegengliedmaße
betr. Gliedmaße
operierte
Klaue
Partnerklaue
–
8 (30,8 %)
11 (42,3 %)
5 (19,2 %)
betr. Gliedmaße
operierte
Klaue
Partnerklaue
12 (46,2 %)
1 (3,8 %)
10 (38,5 %)
4 (15,4 %)
Tabelle 23 gibt eine Übersicht über Tiere mit erneuten Klauenerkrankungen an den
Vordergliedmaßen.
Tab. 23: Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen post operationem getrennt nach Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes
Klauenamputation
(n=26 / 100 %)
Klauengelenksresektion
(n=26 / 100 %)
Pod. sol. / Pod.
par.
–
4 (7,7 %)
Derm. dig. /
Derm. interd. /
Phlegm. interd.
2 (3,8 %)
1 (1,9 %)
Die Tiere mit guter Klauenhornqualität zeigten signifikant weniger erneute Pododermatitiden (p ≤ 0,01) als die Tiere mit schlechter Klauenhornqualität (Tab. 24). Die
Tiere mit mäßiger Klauenhornqualität wiesen ebenfalls weniger Defekte als die Tiere
mit schlechter Klauenhornqualität auf. Dieser Unterschied war statistisch auffällig,
111
Ergebnisse
aber nicht signifikant (p=0,06). Zwischen den Tieren mit mäßiger bzw. guter Klauenhornqualität bestand kein signifikanter Unterschied in dem Auftreten erneuter Defekte. Zwischen den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bei der
Entwicklung von Defekten in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität. Innerhalb der
Gruppe A zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. In der Gruppe B
war der Unterschied zwischen den Tieren mit guter bzw. schlechter Klauenhornqualität statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p=0,08).
Tab. 24: Verteilung von Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta
des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) mit erneuten Pododermatitiden post operationem bis zum Abschluss der Studie in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität
Keine Defekte
Erneute Defekte
A
B
Ges.
A
B
Ges.
gute Klauenhornqualität
6
5
11 / 18
(61,1 %)
3
4
7 / 18
(38,9 %)
mäßige Klauenhornqualität
9
4
13 / 28
(46,4 %)
7
8
15 / 28
(53,6 %)
schlechte Klauenhornqualität
0
0
0/6
1
5
6/6
(100 %)
Klauenamputation
Von den 26 Tieren mit Klauenamputation entwickelten acht Tiere (30,8 %) post operationem eine Pododermatitis an den Klauen der Gegengliedmaße bis zum Abschluss der Studie. Die Defekte traten durchschnittlich ~
x 0,5=202 Tage (Q5
85 Tg. / Q95 565 Tg.) post operationem auf. Zwei dieser Tiere (25 %) hatten zum
Zeitpunkt der Operation einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Sieben
Tiere (26,9 %) entwickelten Erkrankungen im Ballen– und Zwischenklauenbereich
x =85 Tagen (Q5 27 Tg. / Q95 190
der Gegengliedmaße, die durchschnittlich nach ~
0,5
Tg.) auftraten. Bei acht Tieren (30,8 %) entwickelten sich nach Klauenamputation
Entzündungen der Lederhaut an der Partnerklaue. Diese Defekte traten durch-
112
Ergebnisse
schnittlich nach ~
x 0,5=202 Tagen (Q5 34 Tg. / Q95 940 Tg.) auf. Drei dieser Tiere
(37,5 %) litten zum Zeitpunkt der Operation an einem Defekt der Gegengliedmaße.
Der Ballen- und Zwischenklauenbereich der betroffenen Gliedmaße erkrankte bei
x 0,5=85 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.).
fünf Tieren (19,2 %) nach durchschnittlich ~
Die gesamte Anzahl der Tiere nach Amputation, die post operationem erneute Klauenerkrankungen entwickelten, lag bei 15 Tieren (57,7 %). Diese Zahl kam zustande,
da einige Tiere mehrere Klauenerkrankungen aufwiesen (Tab. 25).
Tab. 25: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=15) getrennt nach Art und Lokalisation
der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich)
Gegengliedmaße
Partnerklaue
Anzahl Tiere
gesamt
Pod. sol. / Pod.
par.
8
8
11
Derm. dig. /
Derm. interd. /
Phlegm. interd.
7
5
9
Anzahl Tiere
gesamt
11
11
15
Die Verteilung der Qualität der Pododermatitiden wird in Tabelle 26 wiedergegeben.
Zwei Tiere entwickelten einen perforierenden Defekt an der Partnerklaue (34 u.
75 Tg. post operationem) und gingen direkt infolge dieser Erkrankungen ab. Ein Tier
wurde euthanasiert, das andere ging zur Schlachtung nach Hause. Die fünf Tiere mit
tiefer und ein Tier mit oberflächlicher Pododermatitis wurden mit einem Behandlungsaufwand von ~
x =4,5 Verbandswechseln (Q5 2 VW / Q95 7 VW) als geheilt
0,5
entlassen. Hiervon waren vier Tiere bis zum Abschluss der Studie abgegangen, zwei
davon wegen bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße. Das noch lebende Tier war zum Abschluss der Studie 871 Tage post operationem.
113
Ergebnisse
Die Vordergliedmaßen erkrankten bei Tieren nach Klauenamputation im Ballen– und
Zwischenklauenbereich bei zwei Tieren (75 u. 220 Tg. post operationem). Beide Tiere zeigten die Defekte an beiden Vordergliedmaßen.
Tab. 26: Verteilung der Qualität der Pododermatitiden post operationem an der Gegengliedmaße (n=8) und der Partnerklaue (n=8) bei Tieren nach Therapie
einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation bis
zum Abschluss der Studie
Qualität der Pododermatitis
Gegengliedmaße
Partnerklaue
2 (25 %)
1 (12,5 %)
profunda
5 (62,5 %)
5 (62,5 %)
perforans
1 (12,5 %)
2 (25 %)
gesamt
8 (100 %)
8 (100 %)
superficialis
Klauengelenksresektion
Von den 26 Tieren nach Klauengelenksresektion entwickelten elf Tiere (42,3 %) eine
Pododermatitis an den Klauen der Gegengliedmaße bis zum Abschluss der Studie.
x 0,5=92 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 315 Tg.)
Die Defekte traten durchschnittlich nach ~
post operationem auf. Sechs dieser Tiere (60 %) hatten zum Zeitpunkt der Operation
einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Zehn (38,5 %) der 26 Tiere entwickelten Erkrankungen im Ballen– und Zwischenklauenbereich der Gegengliedmaße,
die durchschnittlich nach ~
x =197,5 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.) auftraten. Bei
0,5
12 Tieren (30,8 %) entwickelten sich nach Klauengelenksresektionen Entzündungen
der Lederhaut an der betroffenen Klaue. Diese Defekte traten durchschnittlich nach
~
x 0,5=187 Tagen (Q5 100 Tg. / Q95 340 Tg.) auf. Alle diese Tiere entwickelten diese
Defekte erst nach Abheilung der Operationswunde. Sechs dieser Tiere (50 %) litten
zum Zeitpunkt der Operation an einem Defekt der Gegengliedmaße. Die Partnerklaue erkrankte nur in einem Fall 200 Tage post operationem an einer tiefen Pododermatitis (3,8 %). Der Ballen- und Zwischenklauenbereich der betroffenen Gliedmaße erkrankte bei vier Tieren (15,4 %) nach durchschnittlich ~
x =251,5 Tagen (Q5
0,5
85 Tg. / Q95 410 Tg.). Die gesamte Anzahl der Tiere nach Klauengelenksresektion,
die post operationem erneute Klauenerkrankungen entwickelten, lag bei 20 Tieren
114
Ergebnisse
(76,9 %). Diese Zahl kam zustande, da einige Tiere mehrere Klauenerkrankungen
aufwiesen (Tab. 27).
Tab. 27: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Klauenerkrankungen an
den Hintergliedmaßen post operationem (n=20) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich)
Gegengliedmaße
betr. Gliedmaße
Anzahl Tiere
gesamt
Pod. sol. / Pod.
par.
11
12
15
Derm. dig. /
Derm. interd. /
Phlegm. interd.
10
4
11
Anzahl Tiere
gesamt
17
14
20
Die Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden wird in Tabelle 28 wiedergegeben.
Das Tier mit dem perforierenden Defekt (100 Tg. post operationem) an der operierten Klaue ging infolge dieser Erkrankung zur Schlachtung nach Hause. Von den sieben Tieren mit profunder Pododermatitis an der operierten Klaue lebte zum Abschluss der Studie noch ein Tier (973 Tg. post operationem). Sechs der Tiere waren
abgegangen, zwei Tiere infolge bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße. Von den vier Tieren, die unter oberflächlichen Defekten an der operierten Klaue
litten, lebte noch ein Tier (1279 Tg. post operationem). Die restlichen Tiere gingen
nicht infolge einer Lahmheit aus dem Bestand ab. Das Tier mit tiefer Pododermatitis
unter der Partnerklaue ging 270 Tage post operationem infolge bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße aus dem Bestand ab.
Bei vier Tieren nach Klauengelenksresektion traten post operationem Pododermatitiden der Vordergliedmaßen auf. Diese traten durchschnittlich nach ~
x =105 Tagen
0,5
(Q5 95 Tg. / Q95 190 Tg.) auf. Ein Tier zeigte die Erkrankung an beiden Vordergliedmaßen. Alle diese Defekte waren profunder Art. Bei einem Tier war einseitig der
Ballenbereich erkrankt (85 Tg. post operationem).
115
Ergebnisse
Tab. 28: Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden post operationem an der Gegengliedmaße (n=11) und der Partnerklaue (n=12) bei Tieren nach Therapie
einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
bis zum Abschluss der Studie
Qualität der Pododermatitis
Gegengliedmaße
operierte Klaue
superficialis
3 (27,3 %)
4 (33,4 %)
profunda
7 (63,6%)
7 (58,3 %)
perforans
1 (9,1 %)
1 (8,3 %)
11 (100 %)
12 (100 %)
gesamt
Gegengliedmaße
Partnerklaue
betr. Klaue
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
0
50
100
150
200
250
300
350
400
Tage post operationem
Abb. 32: Zeitliche Verteilung von erneuten auftretenden Pododermatitiden an den
Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem
116
Ergebnisse
Die oben dargestellte Abbildung 32 zeigt die zeitliche Verteilung von erneut auftretenden Pododermatitiden post operationem an den Hintergliedmaßen getrennt nach
Operationsmethode und Lokalisation des Defektes. Die folgende Abbildung 33 stellt
die zeitliche Verteilung von Derm. dig. / interd. an den Hintergliedmaßen post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes und nach Lokalisation der Erkrankung dar.
Gegengliedmaße
betr. Gliedmaße
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
0
50
100
150
200
250
300
350
400
Tage post operationem
Abb. 33: Zeitliche Verteilung von erneut auftretender Derm. dig. / interd. an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem
Gliedert man die Tiere beider Gruppen mit erneuten Defekten der Lederhaut an der
Gegengliedmaße nach Zeiträumen post operationem auf, zeigt sich folgende Vertei-
lung (Tab. 29). Hier wiesen die Tiere nach Klauengelenksresektion in dem Zeitraum
117
Ergebnisse
30–90 Tage post operationem signifikant mehr neue Klauenerkrankungen auf, als die
Tiere nach Klauenamputation. In allen anderen Zeiträumen waren die Unterschiede
in der Anzahl erkrankter Tiere zwischen beiden Gruppen nicht signifikant. Die gesamte Anzahl an erneuten Defekten an der Gegengliedmaße bis 360 Tage post operationem zeigte signifikant mehr Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion im Vergleich zu Tieren nach Klauenamputation. Die Zahl der erneut
auftretenden Defekte innerhalb einer Gruppe bzw. für alle Tiere bezogen auf die grau
unterlegten Zeitintervalle unterschieden sich nicht.
Tab. 29: Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des
Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Gegengliedmaße
post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
Tage post operationem
30–90
Tage
90–180
Tage
180–270
Tage
270–360
Tage
Gesamt
bis 360
Tage
360–720
Tage
Abschluss
Klauenamputation
1 / 25
2 / 22
3 / 17
–
6 / 15
2 / 14
–
Klauengelenksresektion
6 / 26
2 / 23
2 /18
1 / 14
11 / 14
–
–
p ≤ 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p ≤ 0,05
p > 0,05
p > 0,05
7 / 51
4 / 45
5 / 35
1 / 29
17/ 29
2 / 26
–
Signifikanz
Gesamt
Bei der Verteilung der Tiere mit erneuten Pododermatitiden unter der Partnerklaue
nach Zeiträumen zeigen sich die Unterschiede zwischen den Gruppen in keinem
Zeitraum signifikant. Hier ist besonderes Augenmerk auf den gesamten Zeitraum bis
360 Tage zu richten. Der offensichtliche Unterschied (6 vs. 1) ist rechnerisch knapp
nicht signifikant (p = 0,08). Die Unterschiede zwischen den einzelnen Zeiträumen des
hellgrau unterlegten Bereiches waren sowohl innerhalb der beiden Gruppen als auch
für alle Tiere nicht signifikant (Tab. 30).
118
Ergebnisse
Tab. 30: Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des
Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Partnerklaue post
operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
Tage post
operationem
bis 30
Tage
30–90
Tage
90–180
Tage
180–270
Tage
270–360
Tage
Gesamt
bis 360
Tage
360–720
Tage
Abschluss
Klauenamputation
1 / 26
1 / 25
1 / 22
2 / 17
1 / 15
6 / 15
1 / 14
1/5
–
–
–
1 / 18
–
1 / 14
–
–
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p = 0,08
p > 0,05
p > 0,05
1 / 52
1 / 51
1 / 45
3 / 35
1 / 29
7 / 29
1 / 26
1 / 10
Klauengelenksresektion
Signifikanz
Gesamt
Nach der kompletten Überhornung der Operationswunde kam es bei Tieren nach
Klauengelenksresektion zu Pododermatitiden an der operierten Klaue Diese traten
gehäuft in den beiden Zeiträumen 90–180 Tage und 180–270 Tage post operationem auf. Die Unterschiede zwischen den Zeiträumen waren für den hellgrau unterlegten Bereich nicht signifikant (Tab. 31).
Tab. 31: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Pododermatitiden an der
operierten Klaue und Zeitpunkt des Auftretens
Tage post operationem
90–180
Tage
180–270
Tage
270–360
Tage
Gesamt
bis 360
Tage
360–720
Tage
Abschluss
Klauengelenksresektion
6 / 23
5 / 18
1 / 14
12 / 14
–
–
119
Ergebnisse
3.2.14. Kippklauenbildung post operationem bei Tieren der nach Klauengelenksresektion
Eine Kippklaue wurde durch das Hochkippen der Klauenspitze und Fußung vor allem
im hinteren Sohlenbereich bzw. Ballen bei passiv nicht oder kaum beweglichem
Klauengelenk an der senkrecht stehenden, belasteten Gliedmaße definiert. War das
Klauengelenk passiv noch deutlich beweglich, wurde von einer „kippelnden Klaue“
gesprochen.
Nach 90 Tagen waren die Klauengelenke aller Tiere nach Klauengelenksresektion
(n=23) noch passiv leicht beweglich.
Nach 180 Tagen konnten 17 Tiere in Bezug auf ihre Kippklauenbildung ausgewertet
werden. Neun dieser Tiere (52,9 %) zeigten die Ausbildung einer Kippklaue
(Abb. 34), hiervon war bei sechs Tieren das Klauengelenk passiv beweglich (kippelnde Klaue). Vier (44,4 %) dieser neun Tiere wiesen röntgenologisch ein teilweise
durchbautes Klauengelenk auf, die restlichen fünf Tiere (55,6 %) zeigten keine
Durchbauung. Bei acht Tieren (47,1 %) konnte keine Kippklauenbildung beobachtet
werden, hier war bei einem Tier das Klauengelenk passiv beweglich (Abb. 35). Zwei
(25 %) dieser acht Tiere zeigten röntgenologisch ein vollständig durchbautes Klauengelenk, bei vier Tieren (50 %) war es teilweise und bei zwei Tieren (25 %) gar
nicht durchbaut.
In der Zeit von 300–660 Tagen konnten erneut zehn Tiere auf ihre Kippklauenbildung hin beurteilt werden. Zwei dieser Tiere (20 %) zeigten eine kippelnde Klaue mit
einem passiv beweglichen Klauengelenk. Eines dieser Tiere konnte röntgenologisch
untersucht werden und wies keine Durchbauung des Klauengelenkes auf. Bei acht
Tieren (80 %) wurde keine Ausbildung einer Kippklaue beobachtet, hier war das
Klauengelenk bei zwei Tieren beweglich (Abb. 36). Unter diesen acht Tieren waren
drei Tiere, die nach 180 Tagen noch eine Kippklaue aufwiesen. Vier dieser acht Tiere
konnten röntgenologisch kontrolliert werden. Hiervon zeigten drei Tiere ein teilweise
durchbautes und ein Tier ein komplett durchbautes Klauengelenk.
120
Ergebnisse
10
Kippklaue
53 %
9
keine Kippklaue
47 %
8
80 %
Anzahl Tiere
7
6
5
4
3
20 %
2
1
0
180
300-660
Tage post operationem
Abb. 34: Kippklauenbildung bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion 180 Tage (n=17) und 300–
660 Tage (n=10) post operationem
Acht Tiere (30,8 %) der Gruppe B waren zum Zeitpunkt der Operation unter der Partnerklaue druckempfindlich, so dass hier kein Klotz zur Entlastung angebracht werden
konnte. Bei diesen Tieren wurde je nach Befund zwischen 14 und 35 Tagen ein Klotz
unter der Partnerklaue befestigt. Somit konnte bei diesen Tieren auch erst ab diesem
Zeitpunkt
eine
optimale
Kippklauenprophylaxe
gewährleistet
werden.
Die
Unterschiede in der Ausbildung einer Kippklaue zwischen den druckempfindlichen
und nicht druckempfindlichen Tieren waren zu keinem der beiden Zeitpunkte signifikant. Alle der 23 Tiere, die bis 90 Tage post operationem nicht abgegangen waren,
verloren in der Zeit vom 28. bis zum 90. Tag post operationem ihren Klotz. Dieser
wurde bei 16 (65,6 %) der 23 Tiere nach 90 Tagen erneuert.
121
Ergebnisse
medial
lateral
Abb 35:
Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehendenTier:
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang; laterale Klaue keine
Kippklauenbildung
medial
Abb 36:
Dorsolaterale Ansicht einer
hinteren Zehe am stehenden
Tier: 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; laterale Klaue
Kippklauenbildung
Kippklaue
122
Ergebnisse
Bei drei Tieren formte sich die operierte Klaue ab dem 90. Tag post operationem zu
einer Rollklaue um. Zwei dieser Tiere zeigten bis zu ihrem Abgang eine Kippklaue.
Ein Tier wies nach 180 Tagen eine Kippklaue auf, die nach 660 Tagen nicht mehr
nachweisbar war.
Von den 12 Tieren, die einen Defekt der Lederhaut unter der betroffenen Klaue entwickelten, zeigten fünf Tiere die Ausbildung einer Kippklaue und weitere fünf Tiere
keine Kippklauenbildung. Zwei dieser Tiere konnten in Bezug auf die Ausbildung einer Kippklaue nicht ausgewertet werden.
3.2.15. Anzahl der Verbandswechsel post operationem
Nach der Operation wurden bei den Tieren routinemäßig fünf Kontrollen durchgeführt. Die Operationswunde wurde bis zur Abheilung unter Verband gehalten. Die
Anzahl der hierzu nötigen Verbandswechsel unterschied sich nicht zwischen den
Tieren nach Klauenamputation bzw. Klauengelenkresektion (n=3 Verbandswechsel
(Q5 3 VW / Q95 4 VW)). Aus Komplikationen im Heilungsverlauf, zusätzlichen oder
erneuten Klauenerkrankungen, Anlegen einer Kippklauenprophylaxe bzw. Anbringen
eines abgefallenen Klotzes nach Klauengelenksresektion waren zusätzliche Verbandswechsel nötig. Des Weiteren wurden Tiere, die zum Zeitpunkt der Operation an
der Partnerklaue geringgradig druckempfindlich waren, in den ersten Wochen zusätzlichen Verbandswechsel unterzogen. Es wurde versucht so früh wie möglich einen Klotz anzubringen, um eine bessere Entlastung der operierten Klaue zu erreichen. Somit wurden die durchgeführten Verbandswechsel für die Auswertung eingeteilt in Verbandswechsel aufgrund von:
ƒ
Heilungsverlauf (Abschnitt 3.2.11.1.)
ƒ
Komplikationen im Heilungsverlauf (Abschnitt 3.2.11.2.)
ƒ
Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation (Abschnitt 3.2.12.1.)
ƒ
Erneute Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße (Abschnitt 3.2.13.)
ƒ
Erneute Klauenerkrankungen an der betroffenen Gliedmaße (Abschnitt 3.2.13.)
ƒ
Erneute Klauenerkrankungen an der Vordergliedmaße (Abschnitt 3.2.13.)
ƒ
Anlegen der Kippklauenprophylaxe, Anbringen des Klotzes (Abschnitt 3.2.13.)
123
Ergebnisse
Aus der jeweiligen Operationstechnik heraus ergab sich ein bestimmter Behandlungsaufwand. Daher wurden in Tabelle 32 die Verbandswechsel für Heilung bzw. für
Kippklauenprophylaxe und Anbringen eines Klotzes zusammengefasst. Hier zeigte
sich, dass die Tiere nach Klauengelenksresektion signifikant mehr Verbandswechsel
bis zur Abheilung benötigten als die Tiere nach Klauenamputation.
Tab. 32: Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis
purulenta des Klauengelenkes post operationem anhand der durchschnittlix ) getrennt
chen Anzahl bis zur Abheilung benötigten Verbandswechsel ( ~
0,5
nach Art des chirurgischen Eingriffes
Grund des Verbandswechsels
Klauenamputation
(Q5 / Q95)
Klauengelenksresektion
(Q5 / Q95)
Signifikanz
3 (3 / 4)
3 (3 / 4)
p > 0,05
–
1 (0 / 3)
p ≤ 0,001
3 (3 / 4)
4 (3 / 6)
p ≤ 0,001
Heilung
Anlegen der Kippklauenprophylaxe, Anbringen
eines Klotzes
Gesamt
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
Der Behandlungsaufwand, welcher sich aufgrund von erneuten Klauenerkrankungen
an der Gegengliedmaße, der betroffenen Gliedmaße und den Vordergliedmaßen bis
zu einem Zeitpunkt von 360 Tagen post operationem ergab ist in Tabelle 33 dargestellt. Verbandswechsel an der betroffenen Gliedmaße waren bei Tieren der Gruppe A aufgrund von Pododermatitiden an der Partnerklaue notwendig. Bei Tieren der
Gruppe B führte man diese Verbandswechsel (exkl. ein Tier, das an der Partnerklaue
erkrankt war) aufgrund von Pododermatitiden an der operierten Klaue durch. In der
Tabelle 33 werden nur die Tiere aufgeführt bei denen aufgrund der Schwere des
Defektes ein Verband angelegt werden musste. Es werden keine Tiere erwähnt, die
keinen Verband benötigten oder direkt infolge der Schwere des Defektes abgingen.
124
Ergebnisse
Tab. 33: Durchschnittliche Anzahl der Verbandswechsel ( ~
x 0,5) der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten, therapiewürdigen Klauenerkrankungen bis 360 Tage post operationem
getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes mit Angabe der Signifikanz
zwischen den Gruppen
Grund des Verbandswechsels
Klauenamputation
(Q5 / Q95)
Erneute Klauenerkrankun2,0 (1 / 3)
gen an der Gegengliedn=3
maße
Erneute Klauenerkrankun3,5 (2 / 7)
gen an der betroffenen
n=4
Gliedmaße
Erneute Klauenerkrankun–
gen an den Vordergliedmaßen
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
Klauengelenksresektion (Q5 / Q95)
Signifikanz
2,0 (1 / 7)
n=11
p > 0,05
2,0 (1 / 8)
n=12
p > 0,05
1,0 (1 / 6)
n=4
–
Die Tiere nach Klauengelenksresektion benötigten höchst signifikant mehr Verbandswechsel bis zu 360 Tagen post operationem als die Tiere nach Klauenamputation (Tab. 34).
Tab. 34: Gesamter Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der
Arthritis purulenta des Klauengelenkes innerhalb 360 Tage post operationem anhand der durchschnittlichen Anzahl Termine an welchen Verbandsx 0,5) an einer oder mehreren Klauen nötig waren getrennt nach
wechsel ( ~
Art des chirurgischen Eingriffes
Gesamt
Klauenamputation
(Q5 / Q95)
Klauengelenksresektion (Q5 / Q95)
Signifikanz
3 (3 / 8)
6 (3 / 13)
p ≤ 0,001
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
3.2.16. Lahmheitsverlauf post operationem
Am Tag der Operation zeigten die Tiere beider Gruppen eine hochgradig Lahmheit.
Bei Tieren der Gruppe A sank der Lahmheitsgrad am 1. Tag post operationem, wäh-
125
Ergebnisse
rend er bei Tieren der Gruppe B anstieg. Am 14. Tag nach der Operation konnte bei
Tieren der Gruppe A eine geringgradig Lahmheit, bei Tieren der Gruppe B eine mittelgradig Lahmheit festgestellt werden. Nach 28 Tagen war der geringgradige Lahmheitsgrad bei den Tieren beider Gruppen gleich (Abb. 37).
Bei gleicher Ausgangslahmheit am Tag der Operation waren die Unterschiede der
durchschnittlichen Lahmheitsgrade vom 1. bis 13. Tag post operationem zwischen
den beiden Gruppen höchst signifikant. Am 14. Tag zeigte sich der Unterschied noch
hoch signifikant. Am 28. Tag waren die Lahmheitsgrade bei den Tieren beider Gruppen gleich. Bei Tieren nach Klauenamputation fiel der Lahmheitsgrad zwischen dem
0. und 1. Tag signifikant ab, bei Tieren nach Klauengelenksresektion nahm er höchst
signifikant zu. Zwischen Tag 1 und 13 post operationem verringerte sich die Lahmheit bei den Tieren beider Gruppen signifikant bzw. höchst signifikant. Der Unterschied zwischen dem 13. und 28. Tag war bei Tieren nach Klauenamputation nicht
und bei Tieren nach Klauengelenksresektion höchst signifikant. Der Lahmheitsgrad
sank bei Tieren nach Klauenamputation schneller als bei Tieren nach Klauengelenksresektion ab. Der Unterschied zwischen den Gruppen war signifikant (Tab. 35).
Tab. 35: Übersicht statistisch absicherbarer Unterschiede in der Änderung der
Lahmheit über die Zeit (0. bis 28. Tag) innerhalb der beiden Gruppen und
des Unterschiedes zwischen den Gruppen (Abb. 37)
Zeitintervall
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
zwischen den Gruppen
zwischen 0.
und 1. Tag
zwischen 1.
und 7. Tag
zwischen 7.
und 13. Tag
zwischen 13.
und 28. Tag
p ≤ 0,05
p ≤ 0,001
p ≤ 0,001
p ≤ 0,001
p ≤ 0,001
p ≤ 0,05
p ≤ 0,05
p ≤ 0,001
p ≤ 0,05
p > 0,05
p ≤ 0,001
p ≤ 0,05
126
Ergebnisse
V
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
Lahmheitsgrad
IV
III
II
I
0
5
10
15
20
25
30
Tage post operationem
Abb. 37: Lahmheitsgrad von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean;
Q 25 / 75, Q 5 / 95)
3.2.17. Milchleistung post operationem
Die durchschnittliche Milchleistung am Tag der Operation lag bei den laktierenden
x 0,5=15 kg (Q5 6 kg / Q95 28 kg) und bei den laktieTieren der Gruppe A (n=24) bei ~
x =12 kg (Q5 5 kg / Q95 26 kg). Sie stieg
renden Tieren der Gruppe B (n=26) bei ~
0,5
bis zum 13. Tag, dem letzten Tag in der Klinik, an. Am 7. Tag hatten die Tiere der
x =18,5 kg (Q5 8 kg / Q95 31 kg) die Tiere der GrupGruppe A eine Leistung von ~
0,5
x 0,5=17,5 kg (Q5 4,5 kg / Q5 30 kg). Am 13. Tag zeigten die
pe B eine Leistung von ~
127
Ergebnisse
Tiere der Gruppe A eine Milchleistung von ~
x 0,5=20,5 kg (Q5 8 kg / Q95 32 kg) und
x 0,5=19,5 kg (Q5 8 kg / Q95 29 kg). Der Verlauf der Milchdie Tiere der Gruppe B ~
leistung wird in Abbildung 38 dargestellt.
Klauengelenksresektion
Klauenamputation
Milchleistung (in kg)
30
20
10
0
0
2
4
6
8
10
12
14
Tage post operationem
Abb. 38: Verlauf der Milchleistung von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=24) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean;
Q 25 / 75, Q 5 / 95)
Die Milchleistung stieg bei Tieren nach Klauenamputation hoch signifikant und bei
Tieren nach Klauengelenksresektion höchst signifikant vom Tag der Operation bis
zum 13. Tag post operationem an. Zwischen den Tieren der beiden Operationsmethoden gab es weder in der täglichen Milchleistung noch in dem Anstieg der Milchmenge vom Tag 0 bis zum Tag 13 signifikante Unterschiede.
128
Ergebnisse
Die Milchleistung der aktuellen bzw. der folgenden Laktation (305 Tage Leistung)
wurde mit der durchschnittlichen Laktationsleistung des Bestandes verglichen. Hier
kamen 20 Tiere (38,5 %) nicht an die durchschnittliche Leistung des Bestandes heran. Diese teilten sich in elf Tiere der Gruppe A und neun Tiere der Gruppe B auf.
Neun Tiere (17,3 %) erreichten das Niveau des Bestandes, die sich in drei Tiere der
Gruppe A und sechs Tiere der Gruppe B aufteilten. Bei 20 Tieren (38,5 %) lag die
Laktationsleistung über dem Durchschnitt des Bestandes, diese teilten sich zur Hälfte
in die Tiere beider Gruppen auf. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen
waren nicht signifikant. Zwei Tiere kamen nicht zur Auswertung, da die Halter keine
Daten über die Laktationsleistungen vorliegen hatten. Ein weiteres Tier war eine Färse, die vor der ersten Abkalbung abging.
3.2.18. Abkalbungen post operationem
Von den 52 Tieren kalbten 19 Tiere (36,5%) nach der Operation erneut ab. Davon
gehörten 9 Tiere (17,3 %) der Gruppe A, 10 Tiere (19,2 %) der Gruppe B an. Eine
zweite Abkalbung nach der Operation erfolgte bei keinem Tier bis zum Abschluss der
Studie. Von den 19 Tieren waren 11 Tiere (57,9%) schon zum Zeitpunkt des chirurgischen Eingriffes tragend. Diese teilten sich in 6 Tiere (31,6 %) der Gruppe A und in
5 Tiere (26,3 %) der Gruppe B auf. Demnach wurden 8 Tiere (15,4 %) nach der Opex =375 Tage (Q5 310 Tg. / Q95
ration erneut tragend und kalbten durchschnittlich ~
0,5
830 Tg.) post operationem ab. Davon gehörten 3 Tiere der Gruppe A, die im Schnitt
~
x =443 Tage (Q5 310 Tg. / Q95 550 Tg.) nach der Operation abkalbten und 5 Tiere
0,5
x 0,5=370 Tagen (Q5 320 Tg. / Q95
der Gruppe B an, die durchschnittlich nach ~
830 Tg.) abkalbten. Die Unterschiede der Anzahl erneut tragend gewordener Tiere
und der Zeit der Abkalbung post operationem zwischen den Gruppen waren nicht
signifikant (p > 0,05).
3.2.18. Verbleib der Tiere post operationem
Von den 52 Tieren lebten zum Abschluss der Studie noch vier Tiere (7,6 %). Die
zwei Tiere der Gruppe A waren 1279 und 973 Tage, die zwei Tiere der Gruppe B 931
129
Ergebnisse
und 871 Tage post operationem. Fasst man die lebenden und die toten Tiere zusammen,
erreichten
sie
eine
durchschnittliche
Überlebensdauer
von
~
x 0,5=362,5 Tagen (Q5 45 Tg. / Q95 1089 Tg.). Die Tiere der Gruppe A zeigten eine
x =404 Tagen (Q5 45 Tg. / Q95 1079 Tg.), die
Überlebensdauer von im Schnitt ~
0,5
x 0,5=328 Tagen (Q5 73 Tg. / Q95 1135 Tg.). Der UnterTiere der Gruppe B von ~
schied der Überlebensdauer zwischen den Gruppen war nicht signifikant (p > 0.05).
Die folgende Abbildung 39 zeigt die zeitliche Verteilung der Abgänge post operationem.
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
26
24
22
20
Anzahl Tiere
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
0
200
400
600
800
1000
1200
Tage post operationem
Abb. 39: Kumulative Darstellung der postoperativen Abgänge von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation
(n=24) und Klauengelenksresektion (n=24)
Gliedert man die abgegangenen Tiere nach Zeiträumen post operationem auf, zeigt
sich die folgende Verteilung (Tab. 36). Die Unterschiede der Anzahl der abgegange-
130
Ergebnisse
nen Tiere zwischen den beiden Gruppen waren in keinem Zeitraum signifikant. Innerhalb des ersten Jahres post operationem gingen die meisten Tiere in dem Zeitraum von 90–180 Tagen aus den Beständen ab. Zwischen den hellgrau unterlegten
Zeiträumen waren die Unterschiede der Anzahl abgegangener Tiere innerhalb der
beiden Gruppen und bei allen Tieren nicht signifikant.
Tab. 36: Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
bis 30
Tage
30–90
Tage
90–180
Tage
180–270
Tage
270–360
Tage
Gesamt
bis 360
Tage
360–720
Tage
bis Abschluss
Klauenamputation
1
3
5
2
1
12
9
3
Klauengelenksresektion
–
3
5
4
2
14
7
3
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
1
6
10
6
3
26
16
6
Anzahl Tage
Signifikanz
Gesamt
Das durchschnittliche Abgangsalter aller abgegangenen Tiere lag bei
~
x 0,5=6,1 Jahren (Q5 3,2 J. / Q95 10,6 J.). Das Abgangsalter der Tiere der Gruppe A
x =6,0 Jahren (Q5 2,6 J. / Q95 10,3 J.), das der Tiere der Gruppe B bei
lag bei ~
0,5
~
x 0,5=6,7 Jahren (Q5 4,2 J. / Q95 10,6 J.). Der Unterschied des Abgangsalters zwi-
schen den Gruppen war nicht signifikant (p > 0,05). Bei den Tieren, die zum Zeitx =6,0 Jahre
punkt der Operation nicht tragend waren, betrug das Abgangsalter ~
0,5
x 0,5=8,2 Jahre. Der Unterschied
(Q5 3,2 J. / Q95 10,3 J.), das der tragenden Tiere ~
war statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p = 0,08).
Die durchschnittliche Überlebensdauer getrennt nach Reproduktionsstatus (tragend / nicht tragend) zum Zeitpunkt der Operation zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Die Unterschiede der Überlebensdauer zwischen den tragenden und nicht tragenden Tieren waren innerhalb der Gruppen und
bei allen Tieren nicht signifikant. Bei den Tieren nach Klauenamputation tendierte der
131
Ergebnisse
Unterschied zwischen den tragenden und nicht tragenden Tieren zur Signifikanz
(Tab. 37).
x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie
Tab. 37: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
(n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Reproduktionsstatus zum Zeitpunkt der Operation
und nach Art des chirurgischen Eingriffes
Nicht Tragend
(Q5 / Q95)
Tragend
(Q5 / Q95)
Signifikanz
Klauenamputation
238 (35 / 1079)
(n=19)
634 (140 / 1089)
(n=7)
p = 0,06
Klauengelenksresektion
329 (73 / 1135)
(n=21)
327 (124 / 1010)
(n=5)
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
302,5 (44 / 1107)
(n=40)
461,5 (124 / 1089)
(n=12)
Signifikanz
Gesamt
p>0,05
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
Folgend wird die Überlebensdauer in Abhängigkeit vom Alter zum Zeitpunkt der Operation dargestellt (Tab. 38). Das Alter der Tiere wurde in drei Zeiträume eingeteilt: 2–
4 Jahre, 5–7 Jahre und 8–11 Jahre. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen
innerhalb der Alterszeiträume waren nicht signifikant. In der Gruppe B war der Unterschied zwischen dem Alterszeitraum 2–4 und 8–11 Jahre signifikant (p ≤ 0,05). Die
Gruppe A zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Alterszeiträumen.
Bei allen Tieren war der Unterschied der Überlebensdauer zwischen dem Alterszeitraum 2–4 und 8–11 Jahre signifikant (p ≤ 0,05).
132
Ergebnisse
Tab. 38: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie
(n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Alter zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des
chirurgischen Eingriffes
2–4 Jahre (n=22)
(Q5 / Q95)
Klauenamputation
Klauengelenksresektion
390 (35 / 1089)
(n=11)
695,5 (109 / 1279)
(n=10)
a
359 (43 / 698)
(n=8)
183 (73 / 1010)
(n=8)
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
a
461 (45 / 1135)
(n=22)
b
8–11 Jahre (n=11)
(Q5 / Q95)
a
424 (45 / 1079)
(n=12)
Signifikanz
Gesamt
5–7 Jahre (n=19)
(Q5 / Q95)
b
b
390 (35 / 1089)
(n=19)
c
138 (114 / 634)
(n=3)
a
a
138 (73 / 138)
(n=11)
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
a, b, c: Korrespondierende Resultate innerhalb einer Zeile mit unterschiedlichen Hochbuchstaben
unterscheiden sich nicht signifikant (p > 0.05)
Betrachtet man die Überlebenszeiten getrennt nach Art der Aufstallung in den Herkunftsbetrieben, hier getrennt nach Lauf- und Anbindestall (Gitterroste und Einstreu),
zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Auch
die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten der Aufstallung erschienen
zwar auffällig, waren aber nicht signifikant (Tab. 39).
133
Ergebnisse
Tab. 39: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie
(n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art der Aufstallung post operationem und nach Art
des chirurgischen Eingriffes
Anbindestall mit
Einstreu (n=6)
(Q5 / Q95)
Laufstall (n=36)
(Q5 / Q95)
a
634 (63 / 845)
(n=3)
329 (43 / 1279)
(n=17)
a
153 (146 / 478)
(n=3)
468 (73 / 1135)
(n=6)
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
Klauenamputation
335 (35 / 1089)
(n=19)
Klauengelenksresektion
Signifikanz
b
b
a
b
332 (35 / 1089)
(n=36)
Gesamt
Anbindestall mit
Gitterrosten (n=10)
(Q5 / Q95)
315 (63 / 845)
(n=10)
c
472 (203 / 721)
(n=4)
c
c
472 (73 / 1135)
(n=6)
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
a, b, c: Korrespondierende Resultate innerhalb einer Zeile mit unterschiedlichen Hochbuchstaben
unterscheiden sich nicht signifikant (p > 0.05)
x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie
Tab. 40: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
(n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Weidehaltung post operationem und nach Art des
chirurgischen Eingriffes
Weidehaltung (n=40)
(Q5 / Q95)
Keine Weidehaltung
(n=12) (Q5 / Q95)
Signifikanz
Klauenamputation
430 (35 / 1089)
(n=19)
390 (45 / 931)
(n=7)
p > 0,05
Klauengelenksresektion
442 (73 / 1135)
(n=21)
235 (109 / 329)
(n=5)
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
439,5 (35 / 1112)
(n=40)
281 (45 / 931)
(n=12)
Signifikanz
Gesamt
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
134
p > 0,05
Ergebnisse
Die durchschnittliche Überlebensdauer getrennt nach Weidehaltung bzw. ganzjährige
Stallhaltung zeigte zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede
(Tab. 40). Auch die Unterschiede zwischen der Art der Weidehaltung innerhalb der
Gruppen und für alle Tiere gesamt waren nicht signifikant.
In Tabelle 41 ist die durchschnittliche Überlebensdauer in Abhängigkeit von dem Auftreten von Defekten an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation dargestellt. Hier waren die Unterschiede zwischen Tieren mit und ohne Defekt sowohl gesamthaft als auch innerhalb der Gruppen nicht signifikant.
x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie
Tab. 41: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
(n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Defekten an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der
Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes
kein Defekt Gegengliedmaße (n=23)
(Q5 / Q95)
Defekt Gegengliedmaße (n=29)
(Q5 / Q95)
Signifikanz
Klauenamputation
430 (109 / 1089)
(n=15)
335 (35 / 1079)
(n=11)
p > 0,05
Klauengelenksresektion
328 (43 / 1077)
(n=14)
332,5 (73 / 1279)
(n=12)
p > 0,05
p > 0,05
p > 0,05
419 (109 / 1077)
(n=29)
335 (45 / 1135)
(n=23)
Signifikanz
Gesamt
p > 0,05
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
Die Überlebensdauer in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität ist in Tabelle 42
dargestellt. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren in keinem Fall
signifikant, ebenso wie die Unterschiede zwischen den verschiedenen Klauenhornqualitäten.
135
Ergebnisse
Tab. 42: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
x 0,5) in Tagen aller Tiere der Studie
(n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach der Klauenhornqualität zum Zeitpunkt der Operation
und nach Art des chirurgischen Eingriffes
gute Klauenhornqualität (n=18)
(Q5 / Q95)
a
362,5 (35 / 1089)
(n=16)
498 (43 / 1279)
(n=9)
a
p > 0,05
Klauenamputation
419 (45 / 1079)
(n=9)
Klauengelenksresektion
Signifikanz
a
434,5 (42 / 1279)
(n=18)
Gesamt
mäßige Klauenhornqualität (n=28)
(Q5 / Q95)
schlechte Klauenhornqualität (n=6)
(Q5 / Q95)
b
440
(n=1)
189,5 (73 / 1010)
(n=12)
b
442 (146 / 973)
(n=5)
p > 0,05
p > 0,05
b
282,5 (63 / 1010)
(n=28)
c
c
c
441 (146 / 973)
(n=6)
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
a, b, c: Korrespondierende Resultate innerhalb einer Zeile mit unterschiedlichen Hochbuchstaben
unterscheiden sich nicht signifikant (p > 0.05)
Die folgende Tabelle 43 zeigt die Überlebensdauer in Abhängigkeit von der Bildung
einer Kippklaue 180 Tage post operationem bei Tieren nach Klauengelenksresektion.
Hier sind nur Tiere berücksichtigt, die 180 Tage post operationem noch nicht abgegangen waren. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war nicht signifikant.
x 0,5) in Tagen der Tiere nach TheraTab. 43: Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
pie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion (n=17) getrennt nach Kippklauenbildung 180 Tage post operationem
Überlebensdauer
(Q5 / Q95)
keine Kippklaue (n=8)
704 (226 / 1279)
Kippklaue (n=9)
478 (276 / 1135)
Signifikanz
p > 0,05
Q5=5 % Quantil, Q95=95 % Quantil
136
Ergebnisse
Die Abgangsursachen wurden nach Lahmheit, Eutererkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Sonstiges unterteilt. Die Verteilung dieser Abgangsursachen auf die
beiden Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird in Tabelle 44 und Abbildung 40 dargestellt. Die sonstigen Abgangsursachen waren laut Angabe der Besitzer
Betriebsaufgabe, Labmagenverlagerung, Platzmangel und einmal wurde kein besonderer Grund angegeben. Die Unterschiede der Anzahl abgegangener Tiere getrennt
nach oben genannten Abgangsursachen zwischen den beiden Gruppen waren zu
keiner Zeit signifikant (p > 0,05).
Tab. 44: Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Abgangsursache, sowie nach Art des chirurgischen
Eingriffes
Abgangsursache
bis 30
Tage
30–90
Tage
90–180
Tage
180–
270
Tage
270–
360
Tage
bis
360
Tage
Gruppe
A
B
A
B
A
B
A
B
A
B
A
B
A
Lahmheit
1
–
3
1
–
2
1
2
–
–
5
5
Eutererkrankungen
–
–
–
–
3
2
–
1
–
1
3
Fruchtbarkeitsstörungen
–
–
–
1
1
1
1
1
1
1
Sonstiges
–
–
–
1
1
–
–
–
–
1
–
3
3
5
5
2
4
1
360–
720
Tage
bis Abschluss
Summe gesamt
B
A
B
A
B
Gesamt
3
3
2
–
10
8
18
4
2
3
–
–
5
7
12
3
4
3
–
–
2
6
6
12
–
1
1
1
1
1
1
3
3
6
2
12
14
9
7
3
3
24
24
48
Gesamt
1
6
10
6
3
137
26
16
6
48
48
Ergebnisse
Lahmheit
Eutererkrankungen
Fruchtbarkeit
Sonstiges
Lebend
2; 8%
2; 8%
3; 12%
3; 12%
8; 30%
10; 38%
6; 23%
6; 23%
7; 27%
5; 19%
Klauenamputation (n=26)
Klauengelenksresektion (n=26)
Abb. 40: Verteilung der Abgangsursachen von Tieren nach Therapie einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und nach
Klauengelenksresektion (n=26) bis zum Abschluss der Studie getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
Die Abgangsursache Lahmheit wurde weiter in drei Kategorien unterteilt: Lahmheit,
erneute Klauenerkrankungen und Erkrankungen außerhalb der Zehe. Die Verteilung
der einzelnen Kategorien innerhalb der beiden Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird in Tab. 45 dargestellt. Die Unterschiede der Anzahl aufgrund von
Lahmheit abgegangener Tiere innerhalb der einzelnen Kategorien zwischen den beiden Gruppen waren zu keiner Zeit signifikant (p > 0,05).
138
Ergebnisse
Tab. 45: Anzahl der infolge Lahmheit abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom
Zeitraum post operationem getrennt nach Kategorien der Abgangsursache
Lahmheit, sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes
Abgangsursache
bis 30
Tage
30–90
Tage
90–180
Tage
Gruppe
A
B
A
B
A
B
A
B
A
B
A
Lahmheit
1
–
–
–
–
–
–
1
–
–
–
–
2
–
–
2
1
1
–
–
–
1
1
–
–
–
–
1
–
3
1
–
2
1
2
Erneute
Klauenerkrankungen
Erkrankungen außerhalb der
Zehe
180–270
Tage
270–360
Tage
360–720
Tage
bis Abschluss
Summe gesamt
B
A
B
A
B
Gesamt
1
–
1
–
3
1
4
–
2
1
–
1
5
5
10
–
–
1
1
0
0
2
2
4
–
–
4
2
1
1
10
8
18
Gesamt
1
4
2
3
–
6
2
18
Von den 48 bis zum Abschluss der Studie abgegangenen Tieren gingen 41 Tiere
(78,8 %) zur Normalschlachtung, fünf Tiere (9,6 %) wurden euthanasiert und zwei
Tiere (3,8 %) verendeten. In der folgenden Tabelle 46 werden die Gründe für Euthanasie und das Verenden der Tiere im Einzelnen dargestellt werden. Zwei Tiere wurden infolge von erneuten Klauenerkrankungen euthanasiert. Vier Tiere gingen aufgrund Erkrankungen an den Gliedmaßen ab und ein Tier verendete aus unbekannter
Ursache.
139
18
Ergebnisse
Tab. 46: Übersicht der Ursachen der Abgänge durch Euthanasie bzw. Verenden
(n=6) bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion)
Nr.
Gruppe
Art des Abganges
Diagnose vor Abgang
Tage post
OP
57
A
Verendet
Festliegen nach Oberschenkelhämatom
45
24
G
Euthanasie
Tarsitis purulenta hi/li*
73
45
A
Euthanasie
Pod. sol. circ. perf. Partnerklaue*
77
56
G
Euthanasie
fortschreitende Abmagerung, Polysynovitis
439
41
G
Euthanasie
Pod. sol. circ. perf. an der Gegengliedmaße*
478
61
A
Euthanasie
Kreuzbandriß*
483
2
A
Verendet
unbekannt, kurz nach dem Abkalben
1089
*diese Diagnosen wurden in der Klinik gestellt
140
Diskussion
4. DISKUSSION
Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich der postoperativen Entwicklung von Tieren nach Klauenamputation und nach Klauengelenksresektion in der Behandlung
von eitrigen Entzündungen des Klauengelenkes. Die Stärke dieser Untersuchung im
Vergleich zu Untersuchungen anderer Autoren (MERKENS 1977; FUNK 1976;
NUSS 1988; JEONG 1993) liegt insbesondere darin, dass sie prospektiv durchgeführt und die Patienten randomisiert den beiden Untersuchungsgruppen zugeordnet
wurden. Ohne randomisiertes Vorgehen liegt es nahe, dass „gute Tiere“ einer Klauengelenksresektion und „schlechte Tiere“ einer Klauenamputation unterzogen werden. Andere Autoren haben entweder retrospektiv nur ein Behandlungsverfahren
durchgeführt und Resultate mit Angaben aus der Literatur verglichen oder unterlagen
der Gefahr bei Untersuchung verschiedener Verfahren das Patientengut nach
Schweregrad der Veränderungen zu selektieren und die Art der Operationsmethode
entsprechend auszuwählen.
4.1. Eigenschaften des Patientengutes
Die randomisierte Zuordnung zu den beiden Operationsmethoden stellte sicher, dass
in beiden Gruppen ein vergleichbares Patientengut vorlag und die Eigenschaften der
Tiere beider Gruppen zufällig verteilt waren.
4.1.1. Alter, Rasse, Reproduktionsstatus und Herkunftsbetriebe
Das durchschnittliche Alter aller Tiere betrug fünf Jahre (3.2.1.). LUTZ et. al. (1980),
ZIFFER (1980) und NUSS (1988) beschrieben einen ähnlichen Altersdurchschnitt. In
den Studien von FUNK (1976, 1977) und GÜLLER und MARTIG (1977) waren die
Tiere mit durchschnittlich sechs bzw. sieben Jahren älter als die unserer Untersuchung. Das durchschnittliche Alter der milchleistungsgeprüften Kühe im Bereich der
Landwirtschaftskammer Hannover lag im Jahr 2003 bei 4,8 Jahren (LANDWIRTSCHAFTSKAMMER HANNOVER 2003). Diese Übereinstimmung des Alters mit den
141
Diskussion
Tieren der eigenen Untersuchung spricht gegen eine Häufung von schwerwiegenden
Klauenerkrankungen in einer bestimmten Altersgruppe. Dies konnte auch HORTIG
(1979) bestätigen, der Tiere mit Erkrankungen an den Klauen, die in die Klinik für
Rinderkrankheiten der Tierärztlichen Hochschule Hannover eingeliefert wurden, prüfte.
Nur 23 % der Tiere waren zum Zeitpunkt der Operation tragend (3.2.3.). Bei FUNK
(1977) traten ebenfalls zahlreiche Klauenerkrankungen zur Zeit des Abkalbetermines
auf. Erklärt wurde dies durch die maximale Stoffwechselbelastung zum Zeitpunkt der
Abkalbung. Auch JUNGE (1983) fand bei einer Untersuchung zu Klauenerkrankungen und ihren Ursachen bei Tieren aus Schleswig–Holsteinischen Milchviehbetrieben
in den ersten 200 Tagen der Laktation ein vermehrtes Auftreten von Klauenerkrankungen. Als eine Ursache vermutete er eine mangelhafte Hornneubildung infolge der
hohen Milchleistung post partum. LEE (1983) folgerte demgegenüber, dass die Besitzer die hochtragenden Kühe aufgrund der fehlenden Melkzeiten weniger gut beobachteten, so dass eventuelle Klauenerkrankungen erst post partum bemerkt wurden. HORTIG (1979) und LEE (1983) gaben als einen weiteren möglichen Grund für
das Auftreten von Klauenerkrankungen post partum an, dass die Tierhalter den Zeitpunkt für die Klauenpflege bis über den Abkalbetermin hinausgeschoben hatten.
27,5 % der nicht tragenden Tiere in der eigenen Untersuchung lagen über der durchschnittlichen Güstzeit von 132 Tagen (LANDWIRTSCHAFTSKAMMER HANNOVER
2003). Dies kann durch eine herabgesetzte Fruchtbarkeit infolge der Klauenerkrankungen erklärt werden. Auch LUCEY et. al. (1986) und COLLICK et. al. (1989) beschrieben verlängerte Intervalle zwischen Abkalbung und erneuter Trächtigkeit infolge von Klauenerkrankungen. LEE (1983) erklärt die lange Dauer bis zur Konzeption
bei klauenkranken Tieren durch herabgesetzte Brunstsymptome infolge der auftretenden Schmerzen.
69 % der Tiere stammten aus Betrieben mit Laufstallhaltung, die restlichen wurden in
Anbindeställen gehalten (Tab. 8 u. 9). Vor 25 bzw. 35 Jahren kamen nur 5 % bzw.
11,8 % der Tiere, die in der Klinik für Rinder der Tierärztlichen Hochschule Hannover
einer Klauenamputation unterzogen wurden aus Laufställen (MEYER–BUCHTIEN
1971; ZIFFER 1980). Diese Unterschiede spiegeln die Entwicklung von der Anbinde–
zur Laufstallhaltung wieder.
142
Diskussion
Die oben genannten Parameter lassen sich in tierspezifische (Alter und Reproduktionsstatus) und bestandsspezifische Faktoren (Aufstallungsform) aufteilen. Die Tiere
und die damit verbundenen unterschiedlichen Faktoren wurden durch das Losverfahren zufällig auf beide Gruppen verteilt. Das soll gewährleisten, dass etwaige Unterschiede bei den postoperativen Ergebnissen zwischen den Tieren der beiden Gruppen hauptsächlich als Folge des jeweiligen Behandlungsverfahrens anzusehen sind.
Inwieweit die tier– und bestandsspezifischen Faktoren einen Einfluss auf die Überlebenszeit der Tiere hatten, wurde dennoch geprüft und im Folgenden diskutiert.
4.1.2. Dauer und Art der Erkrankung
Die Tiere waren laut Angabe der Besitzer zum Zeitpunkt der Operation durchschnittlich 14 Tagen erkrankt (3.2.3.). Im Gegensatz dazu gaben GÜLLER und MARTIG
(1977) und NUSS (1988) eine Erkrankungsdauer von 28 bzw. 25 Tagen an. Die vorberichtlich angegebene kurze Dauer für die meist fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung in der eigenen Untersuchung ist kritisch zu betrachten. Möglich ist auch,
dass die Lahmheiten von den Besitzern erst spät entdeckt bzw. die Zeiten nach unten korrigiert wurden, um einem Vorwurf der „Verschleppung des Krankheitsprozesses“ entgegen zu wirken.
90,4 % der Tiere waren laut Besitzerangabe vorbehandelt (3.2.3.). GÜLLER und
MARTIG (1977) machen ähnliche Angaben, während in der Untersuchung von
NUSS (1988) nur 68,7 % der Tiere vorher einer Behandlung unterzogen worden waren.
Die Ursachen für die Arthritis purulenta des Klauengelenkes waren bei den Tieren
unserer Studie vorrangig perforierende Sohlengeschwüre (76,9 %), gefolgt mit weitem Abstand von perforierenden Wand– (17,3 %) und Zwischenklauendefekten
(5,8 %) (Tab. 12). GÜLLER und MARTIG (1977) und NUSS (1988) beschrieben eine
ähnliche Verteilung. Als weitere Ursachen wurden von den Autoren Ballenabzesse,
traumatische Einwirkungen und hämatogene Infektionen angegeben. Die Ursachenverteilung und die hohe Vorbehandlungsrate bei den Tieren in unserer Studie sowie
bei den anderen Autoren mit ähnlichen Untersuchungen sprechen dafür, dass Arthritiden des Klauengelenkes vor allem aufsteigend infolge von komplizierten, meist be-
143
Diskussion
reits erfolglos vorbehandelten Klauenerkrankungen entstehen und seltener hämatogen verursacht werden.
4.1.3. Klauenhornqualität und zusätzliche Klauenerkrankungen vor dem chirurgischen Eingriff
Ein Großteil der Tiere wies eine mäßige bzw. schlechte Klauenhornqualität auf
(65,8 %) (3.2.9.). Auch JUNGE (1983) berichtet, dass lediglich 50 % der auf Klauenerkrankungen untersuchten Milchkühe in Schleswig–Holsteinischen Betrieben eine
Hornqualität ohne erkennbare Mängel aufwies. Dies zeigt, dass die Klauenhornqualität offenbar häufig ein Wegbereiter für komplizierte Klauenerkrankungen ist.
Von den 52 Tieren zeigten 55,8 % bereits vor dem chirurgischen Eingriff zusätzlich
einen Defekt an der Gegengliedmaße bzw. an den Vordergliedmaßen (3.2.8.). Ähnliche Angaben machten auch FUNK (1977) mit 48,7 % und NUSS (1988) mit 49,8 %.
Diese hohe Rate an zusätzlichen Klauenerkrankungen kann ebenfalls als Indiz für
die schlechte Klauenhornqualität bzw. Klauengesundheit der Tiere gewertet werden.
Andererseits ist sie wahrscheinlich auf einen beginnenden Überlastschaden an den
Klauen der Gegengliedmaße durch die lange Erkrankungsdauer zurückzuführen.
Eine weitere Schlussfolgerung könnte sein, dass Tiere mit mehreren Lederhautdefekten eher zu Komplikationen der Klauenerkrankung neigen.
4.2. Methodik
Indikation für diese Studie war das Vorliegen einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes an einer Hintergliedmaße. Als limitierende Faktoren wurden der Zustand des
Kronsaumes und die Befunde an Klauen– und Kronbein herangezogen. Der Kronsaum sollte mindestens zur Hälfte erhalten sein, um post operationem ein erneutes
Hornwachstum zu gewährleisten. Die osteomyelitischen Veränderungen an Klauen–
und Kronbein mussten im Zuge der Klauengelenksresektion entfernbar sein. Aufgrund des plantaren Zuganges galt dies für Defekte am Klauen– und Kronbein nur,
wenn sie plantar bzw. in unmittelbarer Umgebung des Fräskanals lagen. Diese ge-
144
Diskussion
naue Definition der Indikationsspanne wurde vorgenommen, um vergleichbare Befunde für die postoperative Entwicklung zu erhalten.
Neben einer klinischen Untersuchung wurden auch eine röntgenologische und eine
sonographische Untersuchung durchgeführt (Tab. 6). Somit konnte präoperativ eine
genaue Beurteilung der betroffenen Strukturen erfolgen. Die sonographische Untersuchung erlaubte eine Aussage über den Füllungszustand und Art des Inhaltes der
Gelenke und Fesselbeugesehnenscheide. Dies war vor allem dann von Vorteil, wenn
die Punktion der synovialen Strukturen aufgrund der Art des Inhaltes erfolglos oder
aufgrund einer starken, phlegmonösen Schwellung nicht zu empfehlen war.
Bei der Klauenamputation wurde die etablierte Klinikmethode durchgeführt. Bei der
Wahl der Methode für die Klauengelenksresektion wurde versucht, die eigenen Erfahrungen und die Vorteile verschiedener in der Literatur vorgestellten Verfahren zu
kombinieren. Es war unser Ziel, eine relativ einfach und zügig durchführbare, möglichst wenig Geräteaufwand erfordernde Operationsmethode zu etablieren, die eine
breite Indikation ermöglichte.
Vom zeitlichen Aufwand her zeigte sich für einen geübten Operateur bei den beiden
Operationsmethoden kein Unterschied (3.2.11.). Allerdings war der materielle Aufwand bei der Klauengelenksresektion höher. Hier wurde neben einem chirurgischen
Besteck, ähnlich dem bei der Klauenamputation, außerdem noch eine Fräse benötigt. Weiterhin mussten nach der Klauengelenksresektion zusätzlich noch ein Klotz
und eine Kippklauenprophylaxe angebracht werden.
4.3. Postoperative Ergebnisse
4.3.1. Postoperative Wundheilung
47 Tiere (90,4 %) hatten postoperativ eine ungestörte Wundheilung (Klauenamputation n=22 / Klauengelenksresektion n=25) (Tab. 17) (Abb. 21–26). Der Heilungsprozess war bei Tieren nach Klauengelenksresektion 28 Tage post operationem deutlich
weiter fortgeschritten als bei Tieren nach Klauenamputation (p ≤ 0,01) (Tab. 16). Diese Entwicklung setzte sich bis 90 Tage fort. Hier zeigten fast alle überlebenden Tiere
nach Klauengelenksresektion eine überhornte Wunde (92 %), während bei den Tie-
145
Diskussion
ren nach Klauenamputation nur 69,6 % eine überhornte Wundhöhle aufwiesen. Die
längere Dauer bis zum Verschluss der Wunde bei Tieren nach Klauenamputation
lässt sich durch die größere Wundhöhle erklären, die post operationem verheilen
musste. Für die Klauengelenksresektion wurde in der Literatur eine Dauer von 40–
56 Tagen bis zum vollständigen Wundverschluss angegeben (MAROLT 1966; FUNK
1976; NUSS 1988). Bei der Klauenamputation gaben verschiedene Autoren für die
Exartikulation im Krongelenk ohne Vernähen der Wunde eine nicht näher definierte
Heildauer von 28–42 Tagen an (RITTER 1968; OSMAN 1970). Im Gegensatz zu den
eigenen Untersuchungen ist hier die Dauer bis zum Wundverschluss bei den Tieren
nach Klauenamputation deutlich niedriger als bei den Tieren nach Klauengelenksresektion. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die verschiedenen Autoren wahrscheinlich den Begriff „Abheilung“ unterschiedlich definierten, ohne dies jedoch näher
zu beschreiben. Die dorsale Wunde bei Tieren nach Klauengelenksresektion stellte
in keinem Fall ein Problem dar. Ähnlich wie bei NUSS (1988) beschrieben war diese
schon nach 28 Tagen komplett überhornt.
Die sonographische Untersuchung der Tiere nach Klauengelenksresektion zeigte,
dass sich 28 (70 %) und sogar 90 Tage (26,3 %) post operationem die Fesselbeugesehnenscheiden einiger Tiere, die zum Zeitpunkt der Operation eine Tendovaginitis
(94,2 %) aufwiesen, noch vermehrt gefüllt darstellten. Allerdings war der Inhalt der
Fesselbeugesehnenscheide echofrei und zeigte keine Strömungsphänomene, was
gegen das Vorliegen einer purulenten Tendovaginitis sprach (KOFLER 1994d). Diese Tiere zeigten keinerlei klinische Symptome einer septischen Tendovaginitis und
wurden daher auch nicht behandelt. Inwieweit diese Entwicklung dem normalen Heilungsverlauf entspricht lässt sich schwer sagen, da hier keine vergleichbaren Angaben in der Literatur vorhanden sind.
4.3.2. Postoperative Komplikationen
Bei insgesamt 14 Tieren (26,9 %) kam es zu unterschiedlichen postoperativen Komplikationen exkl. erneuten Klauenerkrankungen (Klauenamputation n=6 / Klauengelenksresektion n= 8) (Tab. 22). Bei fünf Tieren kam es post operationem zu Komplikationen, die zu einer Verzögerung der Wundheilung führten. Weitere neun Tiere
146
Diskussion
wiesen Komplikationen auf, die keinen Einfluss auf den Verschluss der Wunde hatten. Hier zeigte sich kein Einfluss der Operationsmethode auf die Anzahl der postoperativen Komplikationen. Die Art der Komplikationen unterschied sich allerdings
zwischen den beiden Operationsmethoden.
Klauenamputation
Nach einer Klauenamputation lagen bei vier der sechs postoperativen Komplikationen Wundheilungsstörungen vor. Diese wurden unter anderem durch eine Osteomyelitis des Fesselbeines (n=1), Abszesse im Wundbereich (n=2) bzw. eine während
der Operation verursachte Verletzung am Kronsaum (n=1) verursacht. Weitere Komplikationen waren eine Schnürstelle, verursacht durch den Verband und eine Hypergranulation im Bereich der Operationswunde (Tab. 21). Die Osteomyelitis des
Fesselbeines entstand trotz der Entfernung des Knorpels am Fesselbeinkopf während der Operation. Laut ZEHL–TREBBIN (1905), OSMAN (1970) und POHLMEYER
(1984) kam es bei Belassen des Knorpels am Fesselbeinkopf zu Nekrosen, die die
Wundheilung behinderten und im weiteren Verlauf zu Knochennekrosen führten. Eine Osteomyelitis des Fesselbeines nach einer Exartikulation im Krongelenk mit bzw.
ohne Entfernung des Knorpels beschrieben auch RITTER (1968), OSMAN (1970),
GÜLLER und MARTIG (1977) und JEONG (1993). Weiterhin wurden als häufige
Komplikationen Tendovaginitiden der Fesselbeugesehnenscheide der betroffenen
und der Partnerseite, Fesselgelenksentzündungen und Osteomyelitiden der Knochenstümpfe des Kron- bzw. Fesselbeines angegeben (ZEHL–TREBBIN 1905;
ARTHUR 1960; DIETZ u. PRIETZ 1968; OSMAN 1970; KOFLER 1988; FERGUSON
1997). Als Ursache für die gemäßigten Komplikationen in der eigenen Untersuchung
im Vergleich mit der Literatur muss man auch die Indikationseingrenzung angeben.
Hier wurden Tiere, die unter Entzündungen des Krongelenkes, Verlust des Kronsaumes und hochgradigen Osteomyelitiden im Bereich des Klauen– und Kronbeines
litten, nicht mit einbezogen (4.2.1.).
Die Vorteile der in der Untersuchung angewandten Methode waren die Schaffung
einer großen Öffnung mit großzügiger Entfernung von nekrotischem Gewebe ohne
Vernähen der Wundhöhle. Weiterhin konnte schon zum Zeitpunkt der Operation eine
Behandlung der Fesselbeugesehnenscheide erfolgen. DIERSCHKE (1956) stellte
147
Diskussion
fest, dass beim Vernähen der Amputationswunde häufig keine Wundheilung per priman eintrat. Auch unserer Meinung nach ist das Vernähen als kritisch anzusehen, da
es den operativen bzw. den postoperativen Aufwand erhöht und man häufig in infiziertem Gewebe vernähen muss; weiterhin kann es aufgrund des mangelnden Abflusses zu einem Exsudatstau kommen.
Eine gesonderte Komplikation war die bei neun Tieren angesprochene „Hakenbildung“ dorsal an der Krüppelklaue nach Klauenamputation. Hier wurde eine besondere Pflege dieser Klaue nötig. Die Krüppelklaue sollte am Amputationsstumpf eine
schützende Funktion übernehmen und sich allmählich an der Lastaufnahme beteiligen (DIRKSEN 2002). Da viele der vorgestellten Tiere in unserer Studie einen sehr
flachen Ballen an der Partnerklaue aufwiesen, wirkte sich der Erhalt des Kronsaumes
und die daraus resultierende mangelnde Entlastung des Amputationsstumpfes eher
nachteilig aus. In diesen Fällen war die Anbringung eines Klotzes erforderlich, was
einen zusätzlichen Aufwand darstellte. Auch wir sahen es in Übereinstimmung mit
VERMUNT (1983) als nachteilig an, dass die Krüppelklaue post operationem einer
regelmäßigen Pflege unterzogen werden muss. Der oben genannte Vorteil der Lastaufnahme durch die Krüppelklaue ist als kritisch zu betrachten. Erst nach einem Jahr
kam der verhornte Amputationsstumpf bei den Tieren der eigenen Untersuchung
teilweise in Fußung und schien zu einer gewissen Lastaufnahme geeignet.
Klauengelenksresektion
Nur eins der acht Tiere mit postoperativen Komplikationen nach Klauengelenksresektion zeigte eine Wundheilungsstörung infolge einer Komplikation durch einen
Abszess in der Wundhöhle. Zwei Tiere wiesen von der Wundhöhle ausgehende Defekte der Lederhaut und ein weiteres Tier 90 Tage post operationem einen subkutanen Abszess am Kronsaum (Tab. 21) auf. Eine nach 28 Tagen auftretende Tendovaginitis purulenta deutete sich schon 14 Tage früher bei der sonographischen Untersuchung an (3.2.12.2.). Deswegen wäre bei Verschlechterung der Lahmheit oder
der Phlegmone eventuell sogar postoperativ routinemäßig eine sonographische Kontrolluntersuchung der Sehnenscheide angezeigt. So könnten Entzündungen frühzeitig diagnostiziert und ein Übergreifen auf andere Strukturen verhindert werden. Zur
Vorbeugung dieser postoperativen Komplikation wurde in jedem Fall zur Operation
148
Diskussion
die Beugesehnenscheide eröffnet, um Abfluss zu schaffen bzw. die Sehnenscheide
zu behandeln. Da 94,2 % aller Tiere zum Zeitpunkt der Operation eine Tendovaginitis aufwiesen, scheint dieses Vorgehen auch sinnvoll. MERKENS (1977),
GREENOUGH und FERGUSON (1985) und FERGUSON (1997) eröffneten die Sehnenscheide nicht. Dies erhöht unserer Meinung nach den diagnostischen Aufwand
und beschränkt die Indikation auf Tiere, bei denen die Sehnenscheide nicht entzündlich verändert ist. In anderen Untersuchungen wurden ebenfalls als postoperative
Komplikationen Tendovaginitiden der Fesselbeugesehnenscheide genannt. Weiterhin traten Fesselgelenksentzündungen, Kronsaumabszesse, Ostoemyelitiden des
Klauenbeines und Phlegmonen auf (WESTHUES u. BREUER 1964a; FRITSCH
1966; MAROLT 1966; MERKENS 1977; NUSS 1988). Der verhältnismäßig geringe
Anteil von schweren postoperativen Komplikationen bei den Tieren nach Klauengelenksresektion in unserer Studie zeigt, dass die Operationsmethode der gestellten
Indikation angemessen war.
Eine besondere postoperative Komplikation nach Klauengelenksresektion war bei
drei Tieren die Umformung der gesunden Partnerklaue (Abb. 31). In keiner anderen
Untersuchung wurde von der Ausbildung einer solchen Umformungsklaue berichtet.
Hier wäre zu überlegen, inwieweit die bei Rehe auftretenden degenerativen Veränderungen in der Verbindung zwischen Lederhaut und Klauenhorn (LISCHER u.
OSSENT 1994) dieser Umformung Vorschub leisten. Die gelockerte Verbindung zwischen Hornschuh und Klauenbein in Kombination mit dem nach abaxial und dorsal
gerichteten Zug der Kippklauenprophylaxe könnten dieses fehlerhafte Hornwachstum
hervorgerufen haben. Zu bestätigen scheint sich diese Vermutung in der Tatsache,
dass das Klauenbein in seiner Form regelrecht geblieben war, d. h. die Umbauprozesse nur auf den hornbildenden Teil der Klaue beschränkt blieben. Durch regelmäßige Klauenpflege und das Anbringen eines weit nach axial reichenden Klotzes
konnte wieder eine normale Klauenform erreicht werden. Zur Verhinderung der Ausbildung dieser Umformung wäre zu überlegen, ob man den Klotz zum Zeitpunkt der
Operation bereits weiter nach axial setzt, um so dem abaxialen Zug der Kippklauenprophylaxe entgegenzuwirken.
Eine gesonderte postoperative Komplikation war die Ausbildung einer Furche im Ballenhorn der operierten Klaue bei 34,6 % der Tiere (Abb. 30). Diese musste bei der
149
Diskussion
Klauenpflege besonders beachtet werden. Die Furche entstand trotz der Schonung
des Kronsaumes während des chirurgischen Eingriffes. Auch MAROLT (1966) und
NUSS (1988) beschrieben nach Klauengelenksresektion eine Rinnen– bzw. Furchenbildung im Ballenhorn, hier allerdings ohne Schonung des Kronsaumes. Diese
Rinne scheint sich also unabhängig von der Operationsmethode auszubilden.
Bei den eigenen Untersuchungen wurden keine nachträglichen Amputationen infolge
von Komplikationen im Heilungsverlauf vorgenommen. Im Gegensatz hierzu musste
NUSS (1988) bei 2,1 % der Tiere nach Klauengelenksresektion nachträglich eine
Klauenamputation vornehmen. Auch bei anderen radikal chirurgischen, klauenerhaltenden Maßnahmen wie der Klauensesambeinresektion mussten post operationem
bei ASSMUS (1964) 8 %, bei SCHERLE (1970) 14 % und bei ZIFFER (1980) 9,7 %
der Tiere Klauen nachamputiert werden. Diese Zahlen sprechen dafür, dass bei der
Klauensesambeinresektion nicht genug infiziertes Gewebe entfernt werden konnte
oder die Indikationen für diesen Eingriff zu hoch gesteckt wurden. Für FRITSCH
(1966) kommt eine alleinige Sesambeinresektion nicht in Betracht, da das Klauengelenk nach dieser in weiter Front offen liegt und es dort zu einer Infektion kommen
kann. Laut NUSS (1988) können sich in den Nischen des dorsalen Recessus des
Klauengelenkes bei einer Sesambeinresektion Erreger halten und vermehren. Da
eine Klauengelenksentzündung im Frühstadium schwer zu diagnostizieren ist,
schlägt er im Verdachtsfall immer eine Resektion des Gelenkes vor. Das Fehlen von
nötigen Nachamputationen in der eigenen Untersuchung zeigt, dass innerhalb der
gesteckten Indikation im Zuge der Klauengelenksresektion in jedem Fall genug Gewebe entfernt werden konnte. NUSS (1988), der eine ähnliche Methode anwandte,
schien eine größere Indikationsspanne angewandt zu haben.
4.3.3. Erneute Klauenerkrankungen post operationem
Als gesonderte postoperative Komplikation wurden die erneuten Klauenerkrankungen betrachtet. Hier wurden die Gegengliedmaßen und die betroffenen Gliedmaßen getrennt untersucht. Dabei lag das Augenmerk auf den Lederhautdefekten, da
diese meist infolge von Überlastschäden entstehen.
150
Diskussion
Die Gegengliedmaße erkrankte innerhalb des ersten Jahres post operationem bei
Tieren nach Klauengelenksresektion signifikant häufiger erneut an Lederhautdefekten als bei Tieren nach Klauenamputation. Besonders in der Zeit 28 bis 90 Tage post
operationem konzentrierten sich die erneuten Erkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion, während derartige Defekte bei Tieren nach Klauenamputation über
das ganze Jahr verteilt waren (Tab. 29, Abb. 32). Diese Tatsache spricht für eine vermehrte Überbelastung der Gegengliedmaße infolge länger bestehender Lahmheit
der betroffenen Gliedmaße bei Tieren nach Klauengelenksresektion. Tiere nach
Klauenamputation, welche post operationem schneller eine Besserung des Lahmheitsgrades zeigten (4.3.6.), hatten nicht eine derartige Häufung von überlastungsbedingten Defekten an der Gegengliedmaße.
Acht Tiere (30,8 %) nach Klauenamputation zeigten hauptsächlich innerhalb eines
Jahres (n=6) post operationem Lederhautdefekte an der Partnerklaue (Tab. 30,
Abb. 32). Die zwei Tiere mit perforierenden Defekten gingen infolge dieser Erkrankung direkt ab. Die anderen Tiere (n=6) konnten nur mit hohem Behandlungsaufwand (4,5 VW) geheilt werden. Hier stellt sich die Frage, inwieweit dieser Behandlungsaufwand wirtschaftlich zu rechtfertigen ist. Auch DIETZ und PRIETZ (1968),
MIETH und RITTER (1968) und KOFLER (1988) beschrieben eine Überlastung bzw.
Defekte an der Partnerklaue. Gerade bei Tieren nach Klauenamputation kommt der
Gesundheit der Partnerklaue eine besondere Bedeutung zu, da sie im Gegensatz zu
den Tieren nach Klauengelenksresektion alleine die komplette Last einer Hintergliedmaße tragen muss.
Die Partnerklaue erkrankte bei Tieren nach Klauengelenksresektion in der eigenen
Untersuchung nur in einem Fall (200 Tage post operationem) (Tab. 31). Ähnliche
Ergebnisse beschrieben auch WESTHUES und BREUER (1964a). Im Gegensatz
dazu kam es bei NUSS (1988) bei 8,2 % der Tiere als postoperative Komplikation zu
einem überlastungsbedingten Sohlengeschwür der Partnerklaue. Hier wurde das
Aufbringen von zu kurzen Eisen bzw. Klötzen bzw. unerkannte latent vorhandene
Schädigungen der Klaue als Ursachen vermutet. Auch FUNK (1976) vermutete als
postoperative Komplikation überlastungsbedingte Geschwüre unter dem Klaueneisen
der Partnerklaue. Die niedrige Erkrankungsrate der Partnerklaue in der eigenen Untersuchung resultiert sicher aus dem restriktiven Anbringen von Klötzen. War die
151
Diskussion
Partnerklaue zur Zeit der Operation geringgradig druckempfindlich wurde solange auf
das Anbringen von Klötzen verzichtet, bis unseres Erachtens nach die Lastaufnahme
möglich war. Weiterhin wurde auf eine ausreichende Größe der speziell angefertigten Klötze (4.3.4.) geachtet. Bei späteren Nachkontrollen zeigte NUSS (1988), dass
32,3 % aller Klauenerkrankungen an der Partnerklaue auftraten. Als Ursache sieht er
eine Überlastung der Klaue, da sich bei 70 % der Tiere eine nicht mit in die Belastung genommene Kippklaue ausgebildet hatte.
Die betroffene Klaue erkrankte bei Tieren nach Klauengelenksresektion in 12 Fällen
erneut an der Lederhaut (Tab. 31, Abb. 32). Laut NUSS (1988) war die operierte
Klaue nur bei 2,8 % der Tiere erkrankt. In der eigenen Untersuchung traten die Defekte nach 90 bis 270 Tagen post operationem auf, also erst wenn sich die betroffene
Klaue nach der Klotzabnahme an der Lastaufnahme beteiligte und die Wundhöhle
der Operationswunde komplett überhornt war. Das erneute Auftreten von Sohlengeschwüren an der betroffenen Klaue zeigt, dass bei diesen Klauen eine Lastaufnahme
stattfand. Als Ursachen für diese Defekte kann die Bildung von noch nicht belastungsfähigem Horn bzw. das Fehlen des stoßbrechenden Ballenpolsters nach der
Operation angesehen werden. Weiterhin kann auch die suboptimale Druckverteilung
infolge der unphysiologischen Lastaufnahme während des Bewegungsablaufes nach
Durchtrennung der tiefen Beugesehne diese Defekte zur Folge haben. Allerdings
schien die Kippklauenbildung keinen Einfluss auf die Ausbildung dieser Defekte zu
haben. Hier zeigten sich bei Tieren mit und ohne Kippklaue Erkrankungen an der
operierte Klaue.
4.3.4. Kippklauenbildung und Ankylose des Klauengelenkes post operationem
Bei instabilem, passiv leicht beweglichem Klauengelenk und fehlendem aktiven Zug
der tiefen Beugesehne wurde von einer so genannten „kippelnden Klaue“ gesprochen. Von einer Kippklaue sprachen wir, wenn sich die Klauenspitze vom Boden abhob und das Tier bei gerader Gliedmaße vor allem im Ballenbereich fußte. Hier war
das Klauengelenk passiv nicht mehr oder kaum noch beweglich, weil es knöchern
ankylosiert bzw. bindegewebig straff durchbaut war. Bei beiden Klauenformen kam
es zu einer suboptimalen Lastaufnahme.
152
Diskussion
Die Kippklauenbildung sollte durch eine Kippklauenprophylaxe verhindert werden.
Hier waren die Anforderungen für uns leichte Anbringung bzw. Entfernung ohne
Schädigung der Klauen, wenig zusätzlicher Material- bzw. Zeitaufwand und lange
Haltbarkeit. Dem schien die Methode nach CLEMENTE (1986) am ehesten zu entsprechen. Sie wurde weiter modifiziert, indem die Rinne in der Sohlenfläche auch
abaxial fortgesetzt und gesamthaft mit Technovit® verschlossen wurde (Abb. 10–12).
Dies sollte ein Durchscheuern der Binde beim Aufstehen und Laufen verhindern.
Nicht so effektiv war diese Art der Kippklauenprophylaxe bei den Tieren, wo aufgrund
der Druckempfindlichkeit unter der Partnerklaue anfänglich ein Anbringen des Klotzes nicht möglich war. Eine Kippklauenprophylaxe mit Doppelfedereisen (NUSS
1988) wäre in diesen Fällen alternativ nicht möglich gewesen, da auch diese das Anbringen eines Klotzes voraussetzt. Die Methode nach PATSAAMA (1955) war laut
CLEMENTE (1965) und NUSS (1988), sowie nach eigenen Erfahrungen nicht haltbar
genug oder führte oft zu Verletzungen der Lederhaut. Aufgrund der mangelnden
Größe bzw. Dicke der handelsüblichen Klötze wurden von uns Holzklötze mit neuen
Maßen angefertigt (3.1.4.4.). Diese dickeren Klötze ermöglichten die Erhaltung der
Stabilität nach dem Einfräsen der Rinne in die Sohlenfläche des Klotzes. Weiterhin
war trotz der Flexionsstellung der operierten Klaue durch die Kippklauenprophylaxe
eine Entlastung dieser gewährleistet. Alle 26 Tiere unserer Untersuchung hatten in
der Zeit zwischen dem 28. und 90. Tag post operationem die Kippklauenprophylaxe
aufgrund eines verlorenen Klotzes eingebüßt. Das zeigte, dass diese Art der Kippklauenprophylaxe nicht uneingeschränkt haltbar war.
Die kippelnde Klaue trat vor allem anfänglich nach der Operation auf. Da 90 Tage
nach der Operation das Klauengelenk in jedem Fall noch instabil war, erachten wir
eine konkrete Aussage zur Ausbildung einer Kippklaue erst nach 180 Tagen als
sinnvoll. In der eigenen Untersuchung zeigten trotz oben beschriebener Kippklauenprophylaxe nach 180 Tagen 52,9 % der noch 17 lebenden Tiere und in der Zeit von
300–660 Tagen 20 % der zehn Tiere eine Kippklaue bzw. eine kippelnde Klaue
(3.2.14.). Ähnliche Ergebnisse beschrieben WESTHUES und BREUER (1964a),
FRITSCH (1966), MAROLT (1966), FUNK (1976) und NUSS (1988), die ebenfalls
trotz Kippklauenprophylaxe zu unterschiedlichen Zeiten post operationem eine Kippklauenbildung nachwiesen.
153
Diskussion
Auffällig war, dass sich bei drei Tieren in der eigenen Untersuchung die Kippklaue
nach 180 Tagen zurückbildete. Dies könnte durch eine zunehmende bindegewebige
und knöcherne Stabilität der Klaue erklärt werden.
Da sowohl in der eigenen Untersuchung, als auch in der Literatur trotz Kippklauenprophylaxe die Ausbildung einer Kippklaue beobachtet wurde, müssten Überlegungen angestellt werden, ob auf das Anbringen einer Prophylaxe nicht grundsätzlich
verzichtet werden kann.
Da unter anderem durch eine knöcherne Durchbauung eine Stabilität der Klaue erreicht wurde, stand die Ankylose des Klauengelenkes in enger Beziehung zu der
postoperativen Klauenstellung. Nach 90 Tagen zeigte sich kein Klauengelenk röntgenologisch durchbaut. Nach 180 Tagen hatten nur zwei der 17 Tiere ein vollständig,
knöchern durchbautes Klauengelenk. Nach 300–660 Tagen war nur bei einem von
fünf der noch für eine Untersuchung zur Verfügung stehenden Tiere das Klauengelenk vollständig, knöchern durchbaut (3.2.12.1.). GRIGORESCU (1971) konnte bei
Tieren nach Klauengelenksresektion bis neun Monate post operationem nur eine
fibrös–knorpelige Ankylose nachweisen. FUNK (1976) konnte in älteren Fällen ohne
Angabe eines genauen Zeitraumes eine Ancylosis ossea des Klauengelenkes nachweisen. NUSS (1988) hingegen fand bei 89,1 % der Tiere, die sich im Zeitraum über
297 Tage post operationem befanden, eine knöcherne Ankylose. Die Zeit der Durchbauung liegt nach Meinung dieses Autors zwischen sieben und zwölf Monaten post
operationem. Die niedrige Durchbauungsrate nach 180 Tagen post operationem in
der eigenen Untersuchung stimmt mit den Beobachtungen von NUSS (1988) überein, bei dem die knöcherne Durchbauung erst nach sieben Monaten erkennbar war.
Ein Vergleich mit anderen Autoren fällt schwer, da hier nur ungenaue Angaben vorliegen. Die Ergebnisse der eigenen Untersuchung zu späteren Zeitpunkten post operationem zeigten sich allerdings abweichend zu denen der Arbeit von NUSS (1988).
Hier stimmen die eigenen Beobachtungen eher mit denen von GRIGORESCU (1971)
überein. Die bei vielen Tieren ungenügende Ankylose des Klauengelenkes lässt sich
durch die mangelhafte Ruhigstellung bzw. Belastung des Gelenkes post operationem
erklären. Durch eine dauernde Ruhigstellung, wie es bei den größeren Gelenken
nach Arthrodese bspw. durch Anlegen eines Castes angestrebt wird (STARKE et. al.
2004), könnte man dies vielleicht erreichen.
154
Diskussion
4.3.5. Anzahl der Verbandswechsel post operationem
In der eigenen Untersuchung wurde Wert darauf gelegt, dass alle Kontrollen und
Verbandswechsel bis 180 Tage post operationem von uns selbst in der Klinik bzw. im
Bestand durchgeführt wurden. Zum einen wurde dadurch erreicht, dass die Versorgung bei allen Tieren immer nach dem gleichen Schema erfolgte, und zum anderen
unterlagen so die Tiere einer besseren Kontrolle.
Die bei den Tieren notwendigen Verbandswechsel sollten als Maß für den postoperativen Behandlungsaufwand betrachtet werden. Sie wurden nach ihren Ursachen eingeteilt, um sie differenziert auswerten zu können. Die Anzahl der Verbandswechsel
die bis zur Abheilung der Operationswunde benötigt wurden lag in beiden Gruppen bei drei. Hier kamen bei den Tieren nach Klauengelenksresektion die Verbandswechsel zum Anlegen der Kippklauenprophylaxe und Anbringen des Klotzes bei Verlust hinzu. Durch diese zusätzlichen Verbandswechsel kam es zu einem
signifikant höheren Behandlungsaufwand bei „normalem“ Heilungsverlauf nach Klauengelenksresektion, der sich aus der Operationsmethode und der spezifischen
Nachversorgung ergab (Tab. 32). Auch die durchschnittliche Anzahl der gesamten
Verbandswechsel innerhalb der ersten 360 Tage post operationem war bei Tieren
nach Klauengelenksresektion (n=6) signifikant höher als bei Tieren nach Klauenamputation (n=3) (Tab. 35). Diese Zahlen ergaben sich aus dem methodisch bedingten
Mehraufwand und den häufiger auftretenden erneuten Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion. ZIFFER (1980) benötigte 2,6 Verbandswechsel
und KOFLER (1988) 6,2 Verbandswechsel nach Klauenamputation. NUSS (1988)
führte nach Klauengelenksresektion 4,2 Verbandswechsel durch. Hier können kaum
Vergleiche untereinander oder mit den eigenen Untersuchungen gezogen werden,
da die Untersuchungsbedingungen sehr unterschiedlich sind. Manche Autoren führten Verbandswechsel bis zur vollständigen Abheilung selbst durch, andere überließen die Nachversorgung den jeweiligen Bestandstierärzten. Hierdurch erklärt sich
die schwankende Anzahl an Verbandswechseln in der Literatur.
155
Diskussion
4.3.6. Lahmheitsverlauf post operationem
Beim Vergleich des Lahmheitsverlaufes post operationem zeigte sich, dass die Tiere
nach Klauengelenksresektion innerhalb der ersten 14 Tage eine signifikant stärkere
Lahmheit aufwiesen als die Tiere nach Klauenamputation. Nach 28 Tagen war kein
Unterschied im Grad der Lahmheit zwischen den Tieren beider Gruppen nachweisbar. Die Tiere nach Klauengelenksresektion zeigten am ersten Tag post operationem
sogar eine signifikant schwerere Lahmheit als vor dem chirurgischen Eingriff
(3.2.16.). MERKENS (1977) und JEONG (1993) zeigten nach Klauengelenksresektion bzw. Klauensesambeinresektion im Vergleich zur Klauenamputation ähnliche Ergebnisse wie in der eigenen Untersuchung. NUSS (1988) beschrieb bei Tieren nach
Klauengelenksresektion 14 Tage post operationem eine gering– bis mittelgradige
Lahmheit. Nach durchschnittlich 38,5 Tagen gingen die Tiere lahmheitsfrei.
Nach Klauenamputation zeigte sich auch für den Tierhalter ersichtlich ein schneller
Behandlungserfolg; die Tiere gingen alsbald besser. Währenddessen bei den Tieren
nach Klauengelenksresektion der für den Besitzer erkennbare Behandlungserfolg auf
sich warten ließ.
4.3.7. Milchleistung post operationem
Die Milchleistung innerhalb der ersten 14 Tage post operationem stieg bei den Tieren
beider Gruppen stetig an. Zwischen den beiden Operationsmethoden gab es keine
Unterschiede (3.2.17.). MERKENS (1977) zeigte, dass bei Kühen nach Klauengelenksresektion die Milchproduktion langsamer als bei Tieren nach Klauenamputation
wieder zu ihrer vorherigen Leistung zurückkehrte. Bei der nachgewiesenen längeren
und schwereren Lahmheit und somit den größeren Schmerzen nach Klauengelenksresektion wären ähnliche Milchleistungsdaten in den eigenen Untersuchungen wie
bei MERKENS (1977) zu erwarten gewesen. Hier scheint sich aber die stärkere
Lahmheit nicht so deutlich auf die Milchleistung auszuwirken. Allerdings waren die
Tiere in der Klinik in Anbindung aufgestallt und hatten somit keine weiten Wege zum
Futter zurückzulegen.
156
Diskussion
Die Milchleistung der Tiere nach dem Rückgang in den Bestand wurde ebenfalls untersucht. Hier verglich man die Leistung der schon laufenden Laktation oder bei zum
Zeitpunkt der Operation trockenstehenden Tieren bzw. im letzten Drittel der Laktation
befindlichen Tiere die Leistung der folgenden Laktation mit der durchschnittlichen
Leistung des jeweiligen Bestandes. Es wurde kein Vergleich zu der vorhergehenden
Laktation gezogen wie bei den unten erwähnten Autoren, da in dieser die Milchleistung aufgrund der länger dauernden Erkrankung schon gemindert sein konnte. Hier
sollte die durchschnittliche Milchleistung des Bestandes einen konstanteren Vergleichsparameter abgeben. Es sollte geprüft werden, inwieweit sich die Tiere wieder
leistungsmäßig und damit wirtschaftlich vertretbar in den Bestand eingliederten.
38,5 % der Tiere lagen unter dem Durchschnitt, 55,8 % der Tiere lagen im Durchschnitt bzw. über dem Durchschnitt der Milchleistung des Bestandes. Über die restlichen Tiere lagen keine Daten vor (3.2.17.). Es gab hier keine Unterschiede zwischen
den beiden Operationsmethoden. Andere Autoren gaben ähnliche oder höhere Werte für Tiere nach Klauenamputation bzw. Klauengelenksresektion an (MEYER–
BUCHTIEN 1971; FUNK 1976, 1977; GÜLLER u. MARTIG 1977; NUSS 1988). Alle
diese Autoren verglichen die Milchleistung post operationem mit den bisherigen Leistungen des Tieres. Aus diesem Grund sind diese Zahlen schwer mit denen der eigenen Untersuchung in Beziehung zu setzen. Es wird aber ersichtlich, dass alle laktierenden Tiere innerhalb der ersten Tage post operationem ihre Milchleistung steigerten und mehr als die Hälfte der Tiere unabhängig von der Operationsmethode wieder
eine für den Bestand wirtschaftliche Milchleistung erreichten.
4.3.8. Abkalbungen post operationem
Nach der Operation wurden 15,4 % der Tiere erneut tragend und kalbten ab (Klauenamputation n=3 / Klauengelenksresektion n=5). Kein Tier kalbte ein zweites Mal
post operationem ab. Es gab bei diesem Parameter keine signifikanten Unterschiede
zwischen den beiden Operationsmethoden (3.2.18.). Im Gegensatz hierzu kalbten
nach Klauenamputation laut MEYER–BUCHTIEN (1971) 28,6 % der Tiere erneut ab,
bei FUNK (1977) wurden 55 % der Tiere erneut tragend. Nach Klauengelenksresek-
157
Diskussion
tion wurden bei FUNK (1976) 80 % der Tiere erneut tragend, und laut NUSS (1988)
wurden 45,5 % der Tiere erneut tragend und kalbten ab.
Die deutlich niedrigere Zahl von erneuten Abkalbungen in der eigenen Untersuchung
lässt sich vermutlich durch die hohen Remontierungsraten in den Herkunftsbetrieben
der betroffenen Tiere erklären. Bei Abgangsraten von bis zu 40 % werden Tiere, die
in den Augen der Besitzer nicht mehr vollwertig erscheinen, wesentlich leichter nicht
mehr zur Besamung zugelassen als „vollwertige Tiere“. Weiterhin wird bei vielen Tieren bspw. eine Klauenamputation nur mit dem Ziel durchgeführt, das Tier in einen
schlachtfähigen Zustand zu versetzen, tragende Tiere nochmals abkalben zu lassen
bzw. frischmelkende Tiere abzumelken.
4.3.9. Verbleib der Tiere post operationem
Innerhalb des ersten Jahres post operationem gingen insgesamt 50 % der Tiere zur
Verwertung (Klauenamputation 46,2 % / Klauengelenksresektion 53,8 %). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war nicht signifikant (Tab. 36, Abb. 39). Bei
MEYER–BUCHTIEN (1971) gingen 75 %, bei FUNK (1977) 58,6 %, bei GÜLLER
und MARTIG (1977) 55 %, bei ZIFFER (1980) 59,1 % und bei PEJSA et al. (1993)
31,7 % der Tiere nach Klauenamputation innerhalb des ersten Jahres ab. Bei FUNK
(1976) kamen 44,6 % und bei NUSS (1988) 46,6 % der Tiere nach Klauengelenksresektion während des ersten Jahres post operationem zur Verwertung (Tab. 47, grau
unterlegt). Bei dem Vergleich zwischen den oben genannten Autoren ergab sich für
die Tiere nach Klauengelenksresektion ein leichter Vorteil: innerhalb des ersten Jahres post operationem waren hier noch nicht so viele Tiere abgegangen wie nach
Klauenamputation. Dieser Vergleich war allerdings nicht direkt, da die Tiere nicht den
gleichen Indikationen unterlagen.
Die Überlebensdauer der Tiere der beiden Gruppen der eigenen Untersuchung lag
geringfügig unter der von anderen Autoren berichteten Überlebensdauer (Tab. 47,
grau unterlegt). Vor allem die Überlebensdauer nach Klauengelenksresektionen in
der eigenen Untersuchung wich von den Angaben in der Literatur ab. Zwischen beiden Methoden bestand in den eigenen Untersuchungen kein signifikanter Unterschied. Die bisherigen Vergleiche von Ergebnissen nach Klauengelenksresektion
158
159
Überlebens
dauer
(Monate)
verwertet
post
operatione
m bis
(Monate)
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
58,6 %
41,4 %
19,5 %
8,5 %
3,6 %
k. A.
k. A.
22,4 %
21,0 %
4,0 %
-
-
-
75 %
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
12
24
36
48
60
72
<12
>12
>24
>36
>48
>60
>72
k. A.
23,4 %
24,4 %
15,6
k. A.
29,2 %
5,5
88
4
188
FUNK
(1977)
6
3
Untersuchungszeitr
aum (Jahre)
Ø Überlebensdauer
/ Nutzungsdauer
post operationem
(Monate)
Anzahl Tiere
Art der Operation
MEYER–
BUCHTIE
N (1971)
ZIFFER
(1980)
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
55 %
-
2,5 %
5%
17,5 %
20 %
55 %
k. A.
k. A.
16,5
6,5
55
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
59,1 %
-
0,7 %
5,2 %
9,6 %
25,4 %
24,7 %
16,6 %
17,8 %
13,5
4
422
Klauenamputation
GÜLLER
und
MARTIG
(1977)
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
31,7 %
k. A.
31,7 %
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
24,4 %
31,7 %
k. A.
k. A.
20
19
41
PEJSA et
al. (1993)
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
7,7 %
19,2 %
53,8 %
k. A.
k. A.
7,6 %
17,9 %
30,7 %
56,4 %
44,6 %
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
21,8 %
k. A.
20
10
78
11,5 %
46,2 %
NUSS
(1988)
Eigene
Untersuc
hung
(2004)
0,4 %
2,0 %
6,4 %
18,0 %
30,3 %
53,4 %
46,6 %
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
9,2 %
20,7 %
18
7
251
k. A.
k. A.
k. A.
7,7
19,2
46,2
53,8 %
Abschluss
der
Untersuch
ung
11,5 %
26,9 %
23,1 %
19,2 %
11,5 %
10,9
4
26
Klauengelenkresektion
FUNK
(1976)
Abschluss
der
Untersuch
ung
34,6 %
11,5 %
19,2 %
15,4 %
13,5
4
26
Eigene
Untersuc
hung
(2004)
getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes (k. A.=keine Angaben)
k. A.
k. A.
k. A.
7,7 %
19,2 %
50 %
50 %
Abschluss
der
Untersuch
ung
11,5 %
30,8 %
17,3 %
19,2 %
13,5 %
12,1
4
52
Beide
Eigene
Untersuc
hung
(2004)
Tab. 47: Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post operationem
Diskussion
Diskussion
mit Ergebnissen nach Klauenamputation aus der Literatur (FUNK 1976; NUSS
1988), zeigten einen deutlichen Vorteil für die Tiere nach Klauengelenksresektion.
Bei diesen Arbeiten über klauenerhaltende Maßnahmen ist es durchaus möglich,
dass hier Tiere ausgewählt wurden, bei denen von vornherein eine längere Überlebensdauer angestrebt wurde und sie deshalb der aufwendigeren Behandlung unterzogen wurden. Für die bei allen Tieren niedrigere Überlebensdauer der eigenen Untersuchung ist unserer Meinung nach unter anderem die Preisentwicklung in der
Landwirtschaft, die eine kürzere Nutzungsdauer zur Folge hat, verantwortlich.
Weiterhin wurden die Einflüsse verschiedener Faktoren wie Alter, Reproduktionsstatus, Aufstallung, Weidehaltung, zusätzliche Klauenerkrankungen und Klauenhornqualität auf die durchschnittliche Überlebensdauer geprüft. Es zeigte sich bei allen
Faktoren kein Unterschied zwischen den beiden Operationsmethoden.
Der Reproduktionsstatus zum Zeitpunkt der Operation zeigte keinen signifikanten
Einfluss auf die Überlebensdauer der Tiere. Allerdings war bei den Tieren nach
Klauenamputation die Überlebensdauer bei tragenden Tieren deutlich höher
(p = 0,06) als bei nicht tragenden Tieren, während die Werte bei Tieren nach Klauengelenksresektion annähernd gleich waren. Dies zeigt, dass die Halter bei Tieren
nach Klauenamputation eher als bei Tieren nach Klauengelenksresektion dazu neigen, sie nach der laufenden Laktation zu verwerten. Hier spielt offenbar die Tatsache
mit hinein, dass die Tiere nach Klauenamputation von den Besitzern nicht mehr als
vollwertige Tiere angesehen werden.
Das Alter der Tiere hatte den erwarteten Einfluss, dass die älteren Tiere eine signifikant kürzere Überlebensdauer als die jungen Tiere aufwiesen. Auffällig war hier die
hohe Überlebensdauer bei jungen Tieren nach Klauengelenksresektion (695,5 Tg.),
die sich zwar in der Tendenz, aber nicht signifikant von der nach Klauenamputation
(424 Tg.) unterschied. Dies zeigt, dass junge Tiere mit einer erhaltenen Klaue durchaus eine höhere Lebenserwartung haben als nach einer Klauenamputation.
Bei den verschiedenen Arten der Aufstallung zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Überlebenszeit. FUNK (1976, 1977) gab für Laufställe mit solidem
Stallboden bei Tieren nach Klauengelenksresektion und –amputation einen günstigen Einfluss auf die Nutzungsdauer an. In unseren Untersuchungen konnte die land-
160
Diskussion
läufige Meinung, dass Tiere nach Klauenamputation grundsätzlich nicht in Laufställen mit Spaltenboden gehalten werden können, nicht bestätigt werden.
Auch zwischen Tieren mit und ohne Weidehaltung konnte kein signifikanter Unterschied der Überlebenszeit ausgemacht werden. Im Gegensatz dazu wiesen FUNK
(1976, 1977) und NUSS (1988) längere Überlebenszeiten bei Tieren mit Weidegang
nach.
Zwischen den Tieren mit und ohne Defekt an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt
der Operation waren keine signifikanten Unterschiede der Überlebensdauer erkennbar. FUNK (1976, 1977) fand sowohl nach Klauenamputation als auch nach Klauengelenksresektion bei zwei oder mehr erkrankten Klauen zum Zeitpunkt der Operation
eine deutlich verminderte Überlebensdauer als bei Tieren mit nur einer erkrankten
Klaue. Diese zu erwartende geringere Überlebensdauer bei Tieren mit zusätzlichen
Defekten hat sich in der eigenen Untersuchung nicht gezeigt. Ein Grund hierfür ist
wohl die intensive Versorgung dieser Erkrankungen in der eigenen Untersuchung
zum Zeitpunkt der Operation.
Die Klauenhornqualität zum Zeitpunkt der Operation hatte keinen signifikanten Einfluss auf die postoperative Überlebensdauer.
Bei den Abgangsursachen die Lahmheit (37,4 %) die erste Position ein, gefolgt von
Fruchtbarkeit und Euterkrankungen (je 25 %). Bei der Unterteilung der Abgangsursache Lahmheit nahm die Kategorie erneute Klauenerkrankungen die erste Position
ein. Es ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Operationsmethoden. MEYER–BUCHTIEN (1971), FUNK (1976, 1977), GÜLLER und MARTIG
(1977), ZIFFER (1980) und NUSS (1988) kamen zu ähnlichen Ergebnissen
(Tab. 48). Bei den Abgangsursachen der milchleistungsgeprüften Tiere im Bereich
der Landwirtschaftskammer Hannover 2003 standen Klauen / Gliedmaßen mit 8,7 %
an
dritter
Stelle
nach
Unfruchtbarkeit
und
Eutererkrankungen
(LANDWIRTSCHAFTSKAMMER HANNOVER 2003). Zieht man die Abgänge nach
Behebung einer linksseitiger Labmagenverlagerung zum Vergleich heran, rangierten
die Abgänge infolge von Lahmheit an vierter Stelle nach Eutererkrankungen, Unfruchtbarkeit und schlechter Milchleistung (v. FREITAL 2003). Dies zeigt, dass die
Abgänge aufgrund von Lahmheit in einer normalen Rinderpopulation und bei Tieren
mit Stoffwechselerkrankungen viel weiter hinten rangieren als bei Tieren, die einer
161
162
28,3 %
1,5 %
5,9 %
23,9 %
5,9 %
7,4 %
3,2 %
Sterilität/Fruchtbarkeit
Alter
Eutererkrankungen
Betriebsaufgabe
4,7 %
26,6 %
Beschwerden beim Treiben auf
schlechten Wegen
Sonstiges
13,4 %
1,5 %
13,4 %
5,9 %
Leistungsabfall
Schlechter Ernährungszustand
35,6 %
22,3 %
7,5 %
8,9 %
7,5 %
7,5 %
12,5 %
17,5 %
50 %
27,5 %
5%
10 %
40
4,4 %
67
22,9 %
22,9 %
188
GÜLLER
und
MARTIG
(1977)
Klauenamputation
FUNK
(1977)
Gesamt Abgänge Lahmheit
Erkrankungen außerhalb der
Zehe
Erneute Klauenerkrankungen
Beschwerden operierter Fuß
Komplikationen bei der Heilung
Lahmheit
Abgangsursachen
Anzahl abgegangener Tiere
MEYER–
BUCHTIEN
(1971)
Art des chirurgischen Eingriffes
33,3 %
1,7 %
4,4 %
22,9 %
8,7 %
29 %
10,4 %
8,4 %
10,2 %
345
ZIFFER
(1980)
12,5 %
20,8 %
25 %
41,6 %
8,3 %
20,8 %
12,5 %
24
Eigene
Untersuch
ung (2004)
25 %
1,8 %
1,8 %
16 %
3,5 %
51,8 %
23,2 %
14,3 %
14,3 %
78
NUSS
(1988)
22,5 %
4,7 %
23,6 %
2,1 %
47,1 %
17,3 %
9,4 %
20,4 %
191
12,5 %
29,2 %
25 %
33,3 %
8,3 %
20,8 %
4,2 %
24
Eigene
Untersuch
ung (2004)
Klauengelenkresektion
FUNK
(1976)
12,5 %
25 %
25 %
37,4 %
8,3 %
20,8 %
8,3 %
48
Beide
Eigene
Untersuch
ung (2004)
Tab. 48: Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zu den Abgangsursachen post operationem getrennt nach
Diskussion
Diskussion
Klauenamputation bzw. Klauengelenksresektion unterzogen worden sind. Ein Grund
ist, dass diese Tiere wahrscheinlich eher als andere Tiere erneute Klauenprobleme
entwickeln. Dies liegt zum einen an der angesprochenen schlechten Klauenhornqualität der Tiere, zum anderen stammten solche Tiere meist aus Beständen, die eine
erhöhte Inzidenz an Klauenerkrankungen aufwiesen. Des Weiteren bedürfen diese
Tiere einer besonderen Behandlung im Hinblick auf die Klauenpflege post operationem, die sie wohl nicht in jedem Fall nach Beendigung der direkten Betreuung durch
die Klinik genossen haben. Berücksichtigen sollte man, dass die Halter bei diesen
Tieren auf das Thema „Klauenerkrankungen“ sensibilisiert sind, und dadurch bei erneuten Problemen in dieser Richtung viel eher dazu neigen, das Tier zur Verwertung
zu geben.
Ein besonders zu beachtender Punkt sind die acht Tiere nach Klauenamputation, die
post operationem Defekte unter der Partnerklaue entwickelt hatten. Zwei dieser Tiere
gingen direkt infolge des perforierenden Defektes unter der Partnerklaue ab, führten
also zum Totalausfall. Die restlichen sechs Tiere konnten nur mit hohem wirtschaftlichem Aufwand geheilt werden. Unter Praxisbedingungen hätte diese Erkrankung zur
sofortigen Verwertung des Tieres geführt. Betrachtet man die Überlebenszeiten und
die Abgangsursachen unter diesem Aspekt, verschiebt sich das Verhältnis zugunsten
der Tiere nach Klauengelenksresektion.
4.4. Zusammenfassende Schlüsse
Wichtig bei dieser randomisierten, prospektiven Untersuchung war, dass die Tiere
beider Gruppen vergleichbare Schweregrade der Klauenerkrankungen aufwiesen.
Nur so konnte eine Vergleichbarkeit der beiden Methoden erreicht werden. Weiterhin
konnte durch die lange andauernde Überwachung der einzelnen Tiere die Entwicklung, der Behandlungsaufwand und die erneuten Erkrankungen gut verfolgt und dokumentiert werden.
Kritisch war bei dieser Untersuchung, dass die tatsächliche Überlebensdauer post
operationem keine Aussage über eine mögliche Überlebensdauer trifft. Verantwortlich hierfür zeigten sich die verschiedenen Einflüsse, denen die Tiere nach der Rückkehr in den Bestand unterlagen und die unabhängig von der Operationsmethode
163
Diskussion
sind. Wollte man sie ausschalten, müssten die Tiere alle aus einem Bestand stammen bzw. nach der Operation gleich aufgestallt werden. Durch das randomisierte
Verfahren wurde aber erreicht, dass diese Einflüsse zufällig und gleichmäßig auf
beide Gruppen verteilt wurden.
Die Methode der Klauengelenksresektion war in der Durchführung aufwendiger als
die Klauenamputation, da mehr Geräte (z. B. Fräse) benötigt wurden. Auch die postoperative Versorgung zeigte sich durch die höhere Anzahl an benötigten Verbandswechseln bei Tieren nach Klauengelenksresektion aufwendiger als bei Tieren nach
Klauenamputation.
Die Methode der Kippklauenprophylaxe zeigte Defizite in der Dauer der Haltbarkeit
und bei Tieren, bei denen das Anbringen von Klötzen nicht möglich war. Des Weiteren konnte eine Kippklauenbildung trotz Prophylaxe nicht immer verhindert werden.
Die Ankylose des Klauengelenkes trat nur bei drei Tieren ein. Hier sollten Modifikationen bei der Art der Kippklauenprophylaxe erfolgen; evtl. kann auf eine Prophylaxe
grundsätzlich verzichtet werden.
Durch die länger andauernde, stärkere Lahmheit entwickelten die Tiere nach Klauengelenksresektion besonders in der Zeit 90 bis 180 Tage post operationem als Überlastschäden mehr Defekte an der Gegengliedmaße als nach Klauenamputation.
In dieser Zeit sollte bei diesen Tieren routinemäßig eine erneute Klauenpflege erfolgen, damit neue Defekte frühzeitig entdeckt werden können. Die Partnerklaue machte bei Tieren nach Klauengelenksresektion keine Probleme, hier kam es an der operierten Klaue unabhängig von der Kippklauenbildung zu vermehrten Defekten. Bei
Tieren nach Klauenamputation erkrankte häufig die Partnerklaue. Diese Erkrankungen konnten nur mit hohem Behandlungsaufwand geheilt werden. Hier traten die Defekte gehäuft um den 200. Tag post operationem auf, somit sollte vor dieser Zeit routinemäßig eine Klauenpflege erfolgen. Grundsätzlich muss man bei den Tieren beider Gruppen eine vierteljährliche Klauenpflege empfehlen.
Die Milchleistung und erneute Abkalbungen post operationem unterschieden sich
zwischen den beiden Gruppen nicht. Die steigenden Milchleistungen und die Eingliederung der Tiere in den Bestandsdurchschnitt sprachen dafür, dass ein operativer
Eingriff an sich lohnenswert ist.
164
Diskussion
Die Abgänge und Abgangsursachen zeigten ebenfalls keine Unterschiede. Hier sind
allerdings die Tiere nach Klauenamputation, die einen Defekt unter der Partnerklaue
entwickelten kritisch anzusehen (n=8). Sechs dieser Tiere wurden im Rahmen der
Studie aufwendig behandelt und geheilt. Unter normalen Umständen wären diese
Tiere wahrscheinlich direkt infolge dieser Erkrankung abgegangen und hätten somit
das Gleichgewicht bei den Abgängen zugunsten der Tiere nach Klauengelenksresektion verschoben. Bei Tieren nach Klauengelenksresektion kann man bei schwerwiegenden Erkrankungen der operierten Klaue noch nachamputieren bzw. bei Erkrankungen der Partnerklaue auf der zuvor operierten Klaue einen Klotz anbringen.
WESTHUES und BREUER (1964a) raten von einer Klauenamputation ab, da die
Partnerklaue einem erheblichen Krankheitsrisiko ausgesetzt ist. MERKENS (1976)
macht die Behandlung von der weiteren Bestimmung der Kuh abhängig. Bei Tieren,
die noch länger gehalten werden sollen und deren Besitzer willens sind, die aufwendigere Nachbehandlung zu tragen, empfiehlt er eine Klauengelenksresektion. FUNK
(1977) empfiehlt bei dem Ziel, das Tier in nächster Zeit wirtschaftlich zu verwerten,
die Klauenamputation. Laut NUSS (1988) deckt die nachgewiesene längere Nutzungsdauer der Tiere nach Klauengelenksresektion den erhöhten apparativen Aufwand und die längere Nachbehandlung. Aufgrund dessen empfiehlt er die Klauengelenksresektion.
Den deutlichen Vorteil der längeren Überlebensdauer nach Klauengelenksresektion
in der Literatur (FUNK 1976; NUSS 1988) konnte in der eigenen Untersuchung nicht
nachgewiesen werden. Der deutliche Mehraufwand bei einer Klauengelenksresektion
kann also als Routineeingriff für die Nutztierpraxis weder durch eine bessere postoperative Leistung noch durch eine längere Überlebensdauer ausgeglichen werden.
Allerdings hatte eine erneute Erkrankung der betroffenen Gliedmaße bei Tieren nach
Klauengelenksresektion keinen Totalausfall wie bei Tieren nach Klauenamputation
zur Folge. Deswegen kann man dem Besitzer bei jungen, wertvollen Tieren, die einen vermehrten Behandlungsaufwand rechtfertigen, eine Klauengelenksresektion
empfehlen.
165
Zusammenfassung
5. ZUSAMMENFASSUNG
Maike Heppelmann:
Eitrige Klauengelenksentzündung beim Rind: Vergleich des Heilungsverlaufes
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang und nach hoher Klauenamputation
Ziel dieser Arbeit war es, in einer randomisierten, prospektiven Studie die Klauengelenksresektion als klauenerhaltene Maßnahme mit der Klauenamputation bei Kühen
mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zu vergleichen.
Zu diesem Zweck wurden 52 Patienten der Klinik für Rinder der Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover, die an einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes der Hintergliedmaße erkrankt waren, in die Studie aufgenommen. Randomisiert wurde bei
einer Hälfte der Tiere eine Amputation der Klaue als eine Exartikulation im Krongelenk unter Erhaltung des Kronsaumes durchgeführt. Die andere Hälfte der Tiere wurde einer Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang und Resektion des distalen
Sesambeines unterzogen. Hier wurde die operierte Klaue durch einen Klotz entlastet
und eine Kippklauenprophylaxe nach CLEMENTE (1986) angelegt.
Zur Diagnose der purulenten Arthritis des Klauengelenkes wurde neben einer klinischen auch eine röntgenologische Untersuchung durchgeführt. Die röntgenologische
Untersuchung war vor allem wichtig, um das Ausmaß der knöchernen Veränderungen abschätzen zu können. Die sonographische Untersuchung wurde als zusätzliches Hilfsmittel bei der Diagnostik eingesetzt. Hierbei lag das Augenmerk auf
Veränderungen im Bereich der Fesselbeugesehnenscheide.
Einen komplikationslosen postoperativen Heilungsverlauf zeigten insgesamt 38 der
52 Tiere (73,1 %). Dieser war bei Tieren nach Klauengelenksresektion 28 Tage post
operationem signifikant weiter fortgeschritten als bei Tieren nach Klauenamputation.
Sechs Tiere nach Klauenamputation und acht Tiere nach Klauengelenksresektion
zeigten postoperative Komplikationen unterschiedlicher Art. Alle Komplikationen
konnten geheilt werden.
166
Zusammenfassung
Erneute Klauenerkrankungen an der Gegengliedmaße innerhalb von 360 Tagen post
operationem traten bei Tieren nach Klauengelenksresektion signifikant häufiger als
bei Tieren nach Klauenamputation auf. Hier wird ein Überlastschaden durch die länger andauernde Lahmheit bei Tieren nach Klauengelenksresektion angenommen.
Bis zum 28. Tag post operationem zeigten die Tiere nach Klauengelenksresektion
einen signifikant höheren Lahmheitsgrad als die Tiere nach Klauenamputation. Die
Partnerklaue erkrankte bei Tieren nach Klauenamputation in acht Fällen. Hiervon
gingen zwei Tiere direkt infolge dieser Erkrankung ab. Die restlichen Tiere konnten
nur mit hohem, wirtschaftlich fraglichem Aufwand geheilt werden. Bei Tieren nach
Klauengelenksresektion erkrankte die Partnerklaue nur in einem Fall. Hier stellte die
operierte Klaue das Problem dar, sie erkrankte in zwölf Fällen. Als Ursache wurden
Fehlbelastungen der operierten Klauen und das Fehlen des stoßbrechenden Ballenpolsters vermutet.
Nach 180 Tagen zeigten 52,9 %, nach 300–660 Tagen 20 % der Tiere nach Klauengelenksresektion trotz Kippklauenprophylaxe eine Kippklaue an der operierten Klaue.
Insgesamt zeigten nur drei der Tiere eine vollständige knöcherne Ankylose des
Klauengelenkes nach Klauengelenksresektion.
Der postoperative Aufwand bei Tieren nach Klauengelenksresektion war höher als
bei Tieren nach Klauenamputation. In den ersten 360 Tagen post operationem benötigten die Tiere nach Klauengelenksresektion signifikant mehr Verbandswechsel.
Die postoperative Milchleistung und die Anzahl erneuter Abkalbungen der mittels
Klauenamputation bzw. Klauengelenksresektion behandelten Kühe war statistisch
nicht absicherbar unterschiedlich.
Die Abgänge innerhalb der ersten 360 Tage post operationem (Klauenamputation
46,2 % / Klauengelenksresektion 53,8 %) waren zwischen den beiden Gruppen nicht
signifikant unterschiedlich. Verschiedene Faktoren wie Alter, Reproduktionsstatus,
Aufstallung, Weidehaltung, zusätzliche Klauenerkrankungen und Klauenhornqualität
hatten keinen Einfluss auf die durchschnittliche Überlebensdauer.
Der größere intra– und postoperative Aufwand bei Tieren nach Klauengelenksresektion kann nicht durch eine längere Nutzungsdauer dieser Tiere ausgeglichen werden.
Allerdings ist die häufige Erkrankung der Partnerklaue bei Tieren nach Klauenamputation kritisch zu betrachten, da dies meist zum Abgang des Tieres führt. Bei jungen,
167
Zusammenfassung
wertvollen Tieren, die einen erhöhten Aufwand rechtfertigen, wäre demnach eine
Klauengelenksresektion zu empfehlen.
168
Summary
6. SUMMARY
Maike Heppelmann:
Septic arthritis of the coffin joint in cattle: Comparison of the healing process
following resection of the coffin joint through plantar approach and after high
digital amputation
In a randomised prospective study, it has been the aim of this thesis to compare resection of the coffin joint as a means to retain the claw with amputation of the claw in
cattle affected with purulent arthritis of the coffin joint.
The study was undertaken among 52 patients of the Clinic for Cattle Diseases,
Foundation School of Veterinary Medicine, Hannover, which were diagnosed with
purulent arthritis of the coffin joints of the hind limbs. On a randomised basis, one half
of the animals had one of their claws amputated as an exarticulation in the pastern
joint with preservation of the coronary groove. The other half of the animals underwent a resection of the coffin joint through plantar approach and a resection of the
distal sesamoid bone. Here the strain was taken off the operated claw via a wooden
block fixed under the healthy claw, further a tipping claw prevention according to
CLEMENTE (1986) was done.
To diagnose purulent arthritis of the coffin joint, both clinical and radiological examinations were necessary. The radiological examination was especially important to
determine the extent of osseus changes. As an additional diagnostic aid a sonographic examination was used in order to detect changes of the common synovial
sheath of flexor tendons.
The postoperative healing process was free of complications in 38 of the 52 animals
(73,1 %). 28 days post operationem, healing was significantly advanced in animals
with resection of the coffin joint as compared to animals after amputation of the claw.
Six animals with claw amputation and eight animals with coffin joint resection showed
postoperative complications of different kinds. All complications were cured.
169
Summary
Within 360 days post operationem, animals with coffin joint resection showed significantly more new claw diseases of the other limb than animals with claw amputation.
Here the probable reason is that animals go lame for a longer time after coffin joint
resection and therefore overwork the other limb. Until day 28 post operationem, animals with coffin joint resection showed a significantly higher degree of lameness than
animals after claw amputation. In eight cases of animals with claw amputation, the
partner claw became damaged. Of these, two animals were culled due to this disease. The others were able to be cured, but only with high and economically questionable expenditure. There was just one case where the partner claw became diseased among animals with coffin joint resection. Here the operated claw was the
problem with twelve cases of infection. Reasons suggested were faulty strain on the
operated claw and the missing shock absorbent pad cushion.
After 180 days, 52,9 % and after 300 to 660 days, 20 % of the animals with coffin
joint resection showed tipping claws on the operated ones despite tipping claw prophylaxis. In total, after coffin joint resection only three animals showed complete
osseus ankylosis of the coffin joint.
For animals with coffin joint resection, postoperative expenditure was higher than for
animals after claw amputation. Animals after coffin joint resection needed significantly more changing of bandages during the first 360 days post operationem.
Postoperative milk yield and the number of new calvings did not show any statistically provable difference between coffin joint resection and claw amputation.
During the first 360 days post operationem, cullings did not significantly differ between the two groups (coffin joint resection 53,8 %; digital amputation 46,2 %). Various factors such as age, reproductive status, stabling, pasturing, additional claw diseases, and quality of claw horn did not show any influence on the average life span.
The higher intra- and postoperative expenditure for cattle with resection of the coffin
joint cannot be compensated for by a longer life span of these animals. Yet a problematic point is that among animals with claw amputation the partner claw becomes
more frequently diseased. This often leads to culling of the animal. Thus for young
valuable cattle, which justify higher expenditure, a coffin joint resection should be
recommended.
170
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Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tab. 1
Tab. 2
Tab. 3
Tab. 4
Tab. 5
Tab. 6
Tab. 7
Tab. 8
Tab. 9
Tab. 10
Tab. 11
Tab. 12
Seite
Ultraschallbefunde erkrankter Synovialräume (nach KOFLER
1997b)
34
Übersicht der verschiedenen Methoden der Klauenamputation und
der beschreibenden Autoren
38
Angaben verschiedener Autoren zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
56
Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im dorsalen (d) Bereich
der Zehe, von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden
63
Schallkopfpositionen (Großbuchstaben) im plantaren (p) Bereich
der Zehe, von denen im Rahmen der sonographischen Untersuchung Standbilder angefertigt wurden
63
Klinische, röntgenologische, sonographische und operationsbezogene Befunde, die bei Tieren (n=52) der Studie für die Diagnosestellung herangezogen wurden mit den entsprechenden Diagnosen
73
Übersicht der Untersuchungsintervalle mit jeweils durchgeführten
Maßnahmen bei den in die Studie einbezogenen Patienten (n=52)
74
Verteilung der Tiere aus Laufstallhaltung (n=36) mit einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
83
Verteilung der Tiere aus Anbindehaltung (n=16) mit einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes nach Art der Aufstallung getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes
84
Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes nach Art der Weidehaltung unter Berücksichtigung verschiedenen Aufstallungsformen getrennt nach Art des
chirurgischen Eingriffes
84
Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes nach Lokalisation der Klauengelenksentzündung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
85
Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes nach Ursache der Klauengelenksentzündung
getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
85
194
Tabellenverzeichnis
Tab. 13
Tab. 14
Tab. 15
Tab. 16
Tab. 17
Tab. 18
Tab. 19
Tab. 20
Tab. 21
Verteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes nach Art der Klauenerkrankungen und jeweilige Erkrankungen tiefer gelegener Strukturen getrennt nach Art des
chirurgischen Eingriffes (A=Amputation / B=Resektion)
88
Verteilung der Tiere mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit Defekten an den Klauen der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation (n=29) nach Art der Klauenerkrankung getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
89
Diagnosen und Verteilung der Tiere mit Arthritis purulenta des
Klauengelenkes mit Erkrankungen der Gliedmaßen außerhalb der
Klauen zum Zeitpunkt der Operation (n=6) getrennt nach Art des
chirurgischen Eingriffes
90
Wundheilungsstadien der Tiere mit komplikationslosem postoperativem Verlauf (n=47) nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes bis 28 Tage post operationem beurteilt
x 0,5) getrennt
anhand durchschnittlicher Wundheilungspunkte ( ~
nach Art des chirurgischen Eingriffes
94
Übersicht über den komplikationslosen postoperativen Wundheilungsverlauf bis 90 Tage post operationem bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
95
Übersicht über Grad der knöchernen Zubildungen und durchschnittliche Größe des Fräskanals bis zum 90. Tag post operationem bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
100
Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und der knöchernen Zubildungen 180 Tage post operationem
(n=17) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
103
Übersicht der knöchernen Durchbauungsgrade des Klauengelenkes und der knöchernen Zubildungen 300–660 Tage post operationem (n=5) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des
Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
103
Übersicht über Art und Zeitpunkt des Auftretens, zusätzlichen Behandlungsaufwand (Verbandswechsel) und Heilungsdauer von
postoperativen Komplikationen (exkl. erneute Klauenerkrankungen) bei allen Tieren der Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie
der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation /
B=Resektion)
108
195
Tabellenverzeichnis
Tab. 22
Tab. 23
Tab. 24
Tab. 25
Tab. 26
Tab. 27
Tab. 28
Tab. 29
Tab. 30
Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen
post operationem getrennt nach Lokalisation und Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes
111
Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen
post operationem getrennt nach Art der Klauenerkrankung sowie
nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie
bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des
Klauengelenkes
111
Verteilung von Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) mit erneuten Pododermatitiden post operationem bis zum Abschluss der
Studie in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität
112
Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=15) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss
der Studie (Mehrfachnennungen möglich)
113
Verteilung der Qualität der Pododermatitiden post operationem an
der Gegengliedmaße (n=8) und der Partnerklaue (n=8) bei Tieren
nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch
Klauenamputation bis zum Abschluss der Studie
114
Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=20)
getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen möglich)
115
Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden post operationem an der
Gegengliedmaße (n=11) und der Partnerklaue (n=12) bei Tieren
nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch
Klauengelenksresektion bis zum Abschluss der Studie
116
Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Gegengliedmaße post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum
post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
118
Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der
Partnerklaue post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post
operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
119
196
Tabellenverzeichnis
Tab. 31
Tab. 32
Tab. 33
Tab. 34
Tab. 35
Tab. 36
Tab. 37
Tab. 38
Tab. 39
Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Pododermatitiden an der operierten Klaue und Zeitpunkt des Auftretens
119
Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der
Arthritis purulenta des Klauengelenkes post operationem anhand
der durchschnittlichen Anzahl bis zur Abheilung benötigten Verx 0,5) getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
bandswechsel ( ~
124
Durchschnittliche Anzahl der Verbandswechsel ( ~
x 0,5) der Tiere
nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten, therapiewürdigen Klauenerkrankungen bis
360 Tage post operationem getrennt nach Art des chirurgischen
Eingriffes mit Angabe der Signifikanz zwischen den Gruppen
125
Gesamter Behandlungsaufwand bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes innerhalb
360 Tage post operationem anhand der durchschnittlichen Anzahl
x 0,5) an einer oder mehreTermine an welchen Verbandswechsel ( ~
ren Klauen nötig waren getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
125
Übersicht statistisch absicherbarer Unterschiede in der Änderung
der Lahmheit über die Zeit (0. bis 28. Tag) innerhalb der beiden
Gruppen und des Unterschiedes zwischen den Gruppen (Abb. 37)
126
Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer
Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
131
x 0,5) in Tagen aller Tiere der
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes getrennt nach Reproduktionsstatus zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes
132
x 0,5) in Tagen aller Tiere der
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes getrennt nach Alter zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes
133
x 0,5) in Tagen aller Tiere der
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes getrennt nach Art der Aufstallung post operationem und nach Art des chirurgischen Eingriffes
134
197
Tabellenverzeichnis
Tab. 40
Tab. 41
Tab. 42
Tab. 43
Tab. 44
Tab. 45
Tab. 46
Tab. 47
Tab. 48
x 0,5) in Tagen aller Tiere der
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes getrennt nach Weidehaltung post operationem
und nach Art des chirurgischen Eingriffes
134
x 0,5) in Tagen aller Tiere der
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes getrennt nach Defekten an der Gegengliedmaße zum Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen
Eingriffes
135
x 0,5) in Tagen aller Tiere der
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Studie (n=52) nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes getrennt nach der Klauenhornqualität zum
Zeitpunkt der Operation und nach Art des chirurgischen Eingriffes
136
x 0,5) in Tagen der Tiere nach
Durchschnittliche Überlebensdauer ( ~
Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion (n=17) getrennt nach Kippklauenbildung
180 Tage post operationem
136
Anzahl der abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer
Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Abgangsursache, sowie
nach Art des chirurgischen Eingriffes
137
Anzahl der infolge Lahmheit abgegangenen Tiere nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Kategorien der Abgangsursache Lahmheit, sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes
139
Übersicht der Ursachen der Abgänge durch Euthanasie bzw. Verenden (n=6) bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion)
140
Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung
zur Überlebens– bzw. Nutzungsdauer post operationem getrennt
nach Art des chirurgischen Eingriffes (k. A.=keine Angaben)
159
Angaben verschiedener Autoren und der eigenen Untersuchung zu
den Abgangsursachen post operationem getrennt nach Art des
chirurgischen Eingriffes
162
198
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1
Seite
Anatomisches Schema einer lateralen Rinderklaue im Medianschnitt (nach FÖLGER 1906)
21
Schematische Darstellung der Untersuchungsschritte in ihrer zeitlichen Abfolge mit den jeweiligen Befunden, die zur Aufnahme in
bzw. zum Ausschluss aus der Studie führten
59
Abb. 3
Scribor zur Kennzeichnung der Röntgenaufnahmen
61
Abb. 4
Dorsolaterale Ansicht einer hinteren Zehe: Absägen der erkrankten Klaue mit der in die Führungsrinne dorsal an der Klaue eingelegten Ließschen Drahtsäge unter Fixation mit einer Klauenzange
67
Plantarodistale Ansicht einer hinteren Zehe nach Absetzten der
Klaue unter Erhaltung des Kronsaumes: Exartikulation des mit
einer Knochenschraube fixierten Kronbeines im Krongelenk mit
dem Lorbeerblattmesser
67
Übersicht der im Zuge einer hohen Klauenamputation entfernten
Knochenanteile bzw. Weichteile
67
Abb. 2
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 7
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des distalen
Sesambeines, des distalen Endes der tiefen Beugesehne und des
Ballenpolsters: Anfräsen des Tub. flexorium mit Hilfe der Nutfräse 68
Abb. 8
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe nach Resektion des Klauengelenkes: Fräskanal durch das Klauengelenk mit gesunder Klaue
durch Klotz erhöht
68
Verwendete Nutfräse der Firma Bosch (6x50 mm) in Luftdruckfräse eingespannt
68
Abb. 9
Abb. 10
Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion
mit Verband und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Zug der elastischen Binde über das dorsale Wandhorn der operierten Klaue
durch die Rinne in der Sohlenfläche des Klotzes
69
Abb. 11
Ansicht der Sohlenfläche einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion mit Kippklauenprophylaxe und gesunder Klaue
durch Klotz erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe mit Verlauf der
elastischen Binde durch die Rinne im Klotz
69
Abaxiale Ansicht einer hinteren Zehe nach Klauengelenksresektion und gesunder Klaue durch Klotz erhöht: Fertige Kippklauenprophylaxe Rinne und Klotzsohlenfläche mit Demotec® ausgefüllt
69
Abb. 12
199
Abbildungsverzeichnis
Abb. 13
Darstellung des beim Lahmheits– und Milchleistungsverlauf verwendeten Box Plots
78
Abb. 14
Altersverteilung aller Tiere der Studie (n=52) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation
79
Abb. 15
Anzahl der bisherigen Laktationen aller Tiere der Studie (n=52) mit
einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der
Operation
80
Abb. 16
Graviditätsstadium aller tragenden Tiere der Studie (n=12) mit einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der Operation
81
Anzahl Tage post partum aller nicht tragenden Tiere (n=40) mit
einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes zum Zeitpunkt der
Operation
82
Plantarodistale Ansicht einer hinteren Zehe: Pod. sol. circ. perf.
pur. et necr. mit Arthritis des Klauengelenkes an der lateralen
Klaue mit steckender Sonde und Kronsaumphlegmone
86
Longitudinales Ultraschallbild einer Klaue: dorsal im Bereich des
Kronsaumes erweiterter dorsaler Rezessus des Klauengelenkes
mit anechogenem Inhalt (durch Linie gekennzeichnet)
87
Abb. 17
Abb. 18
Abb. 19
Abb. 20
Dorsoplantare Röntgenaufnahme eines hinteren Fußes: Lateral
deutliche Weichteilschwellung im Bereich des Kronbeines, Spalt
des Klauengelenkes hochgradig erweitert, lateral osteomyelitische
Veränderungen an Klauen– und Kronbein, lateral und medial knöcherne Zubildung am Kronbein
87
Abb. 21
Distale Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle sieben
Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes
ausgefüllt mit Blutkoagula und beginnender Granulation
96
Abb. 22
Distale Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes in guter Granulation bzw. Epithelisierung und beginnender
Verhornung
96
Abb. 23
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 21 u. 22: Lateral
180 Tage nach Klauenamputation unter Erhaltung des Kronsaumes Wundhöhle komplett verschlossen und beginnende Krüppelklauenbildung
200
96
Abbildungsverzeichnis
Abb. 24
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle sieben
Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang ausgefüllt mit Blutkoagula und beginnender Granulation, mediale Klaue
durch Klotz erhöht
97
Abb. 25
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24: Lateral Wundhöhle 28 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang in guter Epithelisierung und Verhornung, mediale Klaue
durch Klotz erhöht
97
Abb. 26
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe aus Abb. 24 u. 25: Lateral
Wundhöhle 180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem
Zugang komplett verschlossen
97
Abb. 27
Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 14 Tage
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Fräskanal durch das Klauengelenk sichtbar, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kronbein mit unregelmäßiger Oberfläche
101
Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 180 Tage
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Klauengelenk kaum durchbaut, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am Kron– und Fesselbein mit unregelmäßiger Oberfläche
102
Abb. 28
Abb. 29
Dorsoplantare Röntgenaufnahme einer hinteren Zehe: 180 Tage
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; lateral Klauengelenk durchbaut, axial und abaxial knöcherne Zubildungen am
Kronbein mit glatter Oberfläche
102
Abb. 30
Plantare Ansicht einer hinteren Zehe: Lateral Wundhöhle
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang
komplett verschlossen mit Furchenbildung im Ballenhorn
106
Abb. 31
Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier: 180 Tage
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; mediale
Partnerklaue ist zur Umformungsklaue umgebildet, lateral Kippklauenbildung
106
Abb. 32
Zeitliche Verteilung von erneuten auftretenden Pododermatitiden
an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie
einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von
der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis
360 Tage post operationem
116
Zeitliche Verteilung von erneut auftretender Derm. dig. / interd. an
den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von
der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis
360 Tage post operationem
117
Abb. 33
201
Abbildungsverzeichnis
Abb. 34
Abb. 35
Abb. 36
Abb. 37
Abb. 38
Abb. 39
Abb. 40
Kippklauenbildung bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion
180 Tage (n=17) und 300–660 Tage (n=10) post operationem
121
Dorsale Ansicht einer hinteren Zehe am stehendenTier: 180 Tage
nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang; laterale
Klaue keine Kippklauenbildung
122
Dorsolaterale Ansicht einer hinteren Zehe am stehenden Tier:
180 Tage nach Klauengelenksresektion mit plantarem Zugang;
laterale Klaue Kippklauenbildung
122
Lahmheitsgrad von Kühen nach Therapie einer Arthritis purulenta
des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=26) und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box
plot: Median, Mean; Q 25 / 75, Q 5 / 95)
127
Verlauf der Milchleistung von Kühen nach Therapie einer Arthritis
purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation (n=24)
und Klauengelenksresektion (n=26) Tag 0 bis Tag 28 post operationem (Box plot: Median, Mean; Q 25 / 75, Q 5 / 95)
128
Kumulative Darstellung der postoperativen Abgänge von Kühen
nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch
Klauenamputation (n=24) und Klauengelenksresektion (n=24)
130
Verteilung der Abgangsursachen von Tieren nach Therapie einer
Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation
(n=26) und nach Klauengelenksresektion (n=26) bis zum Abschluss der Studie getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes
138
202
Anhang A
Anhang A – Befunderhebung
203
Anhang A
A1. Befundbogen klinische Untersuchung vor der Operation
BEFUNDBOGEN
Nr:
Datum:
1. Identität
2. Anamnese
Betriebsart:  Milchbetrieb  Herdbuchbetrieb
 Ammenkuhhaltung
Betriebsgröße:
Kühe:
Kälber:
 Zuchtbetrieb
Bullen:
Färsen:
 Mastbetrieb
Gesamt:
Haltungsform:  Laufstall:  Einstreu
 Spaltenboden
Spaltenbreite:
Art der Einstreu:
Art des Bodens:
 Anbindehaltung: Kurz- / Mittel- / Langstand
Höhe Kotstufe:
 Einstreu  Gummimatten
 Gitterroste
 Weidehaltung:
Dauer:
Austriebswege:
Klauenpflege: Klauenpflegeintervall:
Fruchtbarkeit:
 trächtig
Milchleistung:
ML letzte Laktation:
Anzahl Laktationen:
Fütterung:
 TMR
 sporadisch:
 Einzeltiere
Monat
 nicht trächtig
l
 regelmäßig:
 ganzer Bestand
letzte Abkalbung:
aktuelle ML/Tag:
l/Tag
∅ Milchleistung Bestand:
l
Sonstiges:
Vorbericht:
Vorbehandlung:
3. Untersuchung vor der Operation
Allgemeine Untersuchung
Körperhaltung:  pysiologisch
Verhalten:  ruhig und aufmerksam
Habitus:  geringgradig  mittelgradig  hochgradig  akut  subakut  chronisch
erkrankt
204
Anhang A
Ernährungszustand:
Pflegezustand:
Atmung:
 sehr gut
 sehr gut
/min
 gut
 gut
Puls:
 mäßig
 mäßig
/min
 schlecht
 schlecht
 sehr schlecht
 sehr schlecht
Temperatur:
°C
BCS:
Untersuchung im Stand und in der Bewegung
1. Gliedmaßenstellung:
Vordergliedmaßen
Hintergliedmaßen
2. Zehenstellung:
vore: 0 1 2 3
3. Klauenpflegezustand:
0
4. Klauenschuhformen:
vore:
1
voli:
Lahmheitsgrad: 0
 Stützbeinlahmheit
Untersuchung am liegenden Tier
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
voli: 0 1 2 3
1
hire:
hire: 0 1 2 3
hili:
hire
VORE
AUSSENKLAUE
2
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger: gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
hili: 0 1 2 3
2 3 4 5
voli
vore
hili
 Hangbeinlahmheit
 gemischt
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
von der Seite:
von der Seite:
2
5. Lahmheit:
INNENKLAUE
1. Klauengröße:
0
1
von vorne:
von hinten:
2 3 4 5
Tief: O T P L
205
krümelig
gummiartig
kompakt
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger: gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
O T P L
Anhang A
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
Ausd:
Obfl: V U N
2
3
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
10. Temperaturvergleich:
0
1
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
13. Sondierung: 0
Ausd:
cm
Struk:
N A
Obfl: g r A
1
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
3
0
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
1
Lok: I A M F
I A D P R Ü
cm / K E
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
2
2
2
2
0
0
0
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
4
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Struk:
N A
Obfl: g r A
Art: K S
1. Klauengröße:
Lok1:
Tiefe:
cm
2
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
Art: K S
VOLI
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
krümelig
gummiartig
kompakt
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger: gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
6
206
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger: gl üb
kk pl kv
Anhang A
Mg:
Frb:
wg vl
g r gr
7. Ballen:
Ausd:
0 1
cm
Kon: dn dk ra
Ger: gl üb
Mg:
Frb:
2 3 4 5
Tief: O T P L
0 1 2
Ausd:
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
wg vl
g r gr
3
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
10. Temperaturvergleich:
0
1
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
13. Sondierung: 0 1 2 3
Ausd:
cm
Struk: N A
Art: K S
Obfl: g r A
1. Klauengröße:
0
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
1
4
cm
5
Tief:
Ausd:
Obfl: V U N
2
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
3
Kon: dn dk ra
Ger: gl üb
Lok1:
Tiefe:
O T P L
cm
Lok: I A M F
I A D P R Ü
cm / K E
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
2
2
2
2
0
0
0
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
4
0 1 2 3
Ausd:
Struk: N A
Obfl: g r A
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
4
cm
Art: K S
2
HIRE
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
207
krümelig
gummiartig
kompakt
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
Anhang A
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
2 3 4 5
Tief: O T P L
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
3
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
10. Temperaturvergleich:
0
1
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
13. Sondierung: 0 1 2 3
Ausd:
cm
Struk: N A
Art: K S
Obfl: g r A
1. Klauengröße:
0
1
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger:
gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
Ausd:
Obfl: V U N
2
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
Lok1:
Tiefe:
O T P L
cm
Lok: I A M F
I A D P R Ü
cm / K E
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
2
2
2
2
0
0
0
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
4
0 1 2 3
Ausd:
Struk: N A
Obfl: g r A
2
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
4
cm
Art: K S
HILI
Wkl:
Bwh:
208
°
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
2
2
2
2
2
Anhang A
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
Feuchtigkeit:
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Konsistenz:
krümelig
gummiartig
kompakt
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger: gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
2 3 4 5
Tief: O T P L
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
3
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
10. Temperaturvergleich:
0
1
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
13. Sondierung: 0 1 2 3
Ausd:
cm
Struk: N A
Art: K S
Obfl: g r A
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger: gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
Ausd:
Obfl: V U N
2
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
Lok1:
Tiefe:
O T P L
cm
Lok: I A M F
I A D P R Ü
cm / K E
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
2
2
2
2
0
0
0
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
4
0 1 2 3
Ausd:
Struk: N A
Obfl: g r A
209
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
4
cm
Art: K S
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
Anhang A
A2. Befundbogen röntgenologische Untersuchung
Röntgenologische Untersuchung
Kliniknummer:
Datum:
Lfd. Nr. :
A/G
vor OP / 1. RÖ / 2. RÖ / 3. RÖ / 4. RÖ
betr: Re / Li Vo / Hi In / Au
gerö: Re / Li Vo / Hi In / Au
Diss: nein / ja
Belichtung:
KV
mAs
Qualität: gut mäßig schlecht
Dorsoplantarer/-palmarer Strahlengang
1. Klauenbein:
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: Ab Ax
Ks Gf
Gefäße:
2. Klauengelenk:
cm
mm
0 1 2 3 4
ggr mgr hgr
tw gs
Lok:
Ausd:
cm
lat Steg:
cm
med Steg:
cm
3. Kronbein:
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: Ab Ax Gfkl
Gfkr
4. Krongelenk:
KN: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: Ab Ax
Ks Gf
Gefäße:
cm
mm
0 1 2 3 4
ggr mgr hgr
tw gs
Lok:
Ausd:
cm
lat Steg:
cm
med Steg:
cm
cm
mm
0 1 2 3
ggr mgr hgr
tw
gs
Lok:
Ausd:
cm
5. Fesselbein:
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: Ab Ax
Gfkr
Gffg
cm
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: Ab Ax
Gfkl
Gfkr
mm
0 1 2 3
ggr mgr hgr
tw
gs
Lok:
Ausd:
cm
210
cm
cm
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Ausd:
Lok: Ab Ax
Gfkr Gffg
cm
Anhang A
6. Fesselgelenk:
mm
0 1 2 3
ggr mgr hgr
tw
gs
Lok:
Ausd:
cm
7. Klauengröße:
0
8. Weichteilgewebe:
0
1
1
2
2
mm
0 1 2 3
ggr mgr hgr
tw
gs
Lok:
Ausd:
cm
3
3
Lok:
L
M
A I
Belichtung:
KV
mAs
Qualität: gut mäßig schlecht
Sonde: nein / ja
Lateromedialer Strahlengang
1. Klauenbein:
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3 4
Lok: P D S T G
Sohle:
Gefäße:
Ausd:
tw
gs
Alter:
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3 4
Lok: P D S T G
Sohle:
Gefäße:
cm
2. Klauengelenk:
3. Sesambein:
Ausd:
cm
0
4. Kronbein:
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Lok: D P Gf
0 1 2 3 4
ggr mgr hgr
tw gs
Lok:
Ausd:
cm
mm
0 1 2 3 4
ggr mgr hgr
tw gs
Lok:
Ausd:
cm
1
Lok:
0 1
Ausd:
2 3
Gkl Gkr P D
Ausd:
5. Weichteilgewebe:
B
0
1
2
3
cm
KN:
Lok: S M
KR: 0 1 2 3
Lok: D P Gf
cm
Lok:
6. Horn:
0
1
Ausd:
cm
7. Sehne:
0
1
Ausd:
cm
8. Sitz der Sonde:
211
Lok:
Ausd:
tw
gs
Alter:
Lok:
cm
Gkl Gkr P D
Ausd:
cm
Anhang A
9. Ende Aufnahme:
Diagnose:
A3. Befundbogen sonographische Untersuchung
Sonograpische Untersuchung
Kliniknummer:
Datum:
A/G
vor OP / 1. US / 2. US / 3. US / 4. US / 5. US
Re / Li
In / Au
Diss
nein/ja
Dorsaler Bereich
1. Gefäße:
A:
0
0
0
1
1
1
2
2
2
3
3
3
4
4
4
0
1
2
3
4
2. Fesselgelenk:
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
Messa:
mm
Messb:
mm
Messc:
mm
Inh: a akl agr ae üea e eh
Ström: ja nein
3. Krongelenk:
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
Messa:
mm
Messb:
mm
Messc:
mm
Inh: a akl agr ae üea e eh
Ström: ja nein
4. Klauengelenk:
krank
0
0
0
0
1
1
1
1
2
2
2
2
3
3
3
3
Messa:
mm
Messb:
mm
Inh: a akl agr ae üea e eh
Ström: ja nein
4. Klauengelenk:
gesund
0
0
0
1
1
1
2
2
2
3
3
3
Messa:
mm
Messb:
mm
Inh: a akl agr ae üea e eh
V:
5
Dma:
Dmb:
Dma:
mm
mm
mm
5
Dmb:
mm
212
LokT:
LokT:
LokT:
LokV:
LokT:
LokV:
Anhang A
5. Knochenoberfläche:
6. Unterhaut:
MT: 0
Lok
KR: 0
Lok:
Messa:
0
1 2
1
2
3
4
1
2
3
4
cm
3
FE:
Lok:
Messb:
0
1
2
3
4
cm
Lok:
7. Bemerkungen:
Plantarer Bereich
1. Gefäße:
A:
0
0
0
1
1
1
2
2
2
3
3
3
4
4
4
0
1
2
3
4
2. Fesselgelenk:
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
3
3
Messa:
Messb:
Messc:
Inha: a
Inhc: a
Ströma:
Strömc:
3. Klauengelenk
0
0
0
1
1
1
2
2
2
3
3
3
Messa:
mm
Inha: a akl agr ae üea e eh
Ströma: ja
nein
V:
5
Dma:
Dmb:
Dma:
mm
mm
mm
5
Dmb:
mm
mm
mm
mm
akl agr ae üea e eh
akl agr ae üea e eh
ja
nein
ja
nein
4. Oberflächliche Beugesehne: 0
0
0
0
1
1
1
1
2
2
2
2
3
3
3
3
4
4
4
4
5
5
5
5
5. Tiefe Beugesehne:
2
2
2
2
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
3
3
3
3
4
4
4
4
4
4
4
4
4
5
5
5
5
5
5
5
5
5
Dma:
Dmb:
Dmc:
Dmd:
Dme:
Dmf:
Dmg:
Dmh:
Dmi:
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
1
1
1
1
213
LokT:
LokT:
LokT:
LokV:
LokT:
LokV:
Dma:
Dmb:
Dmc:
Dmd:
mm
mm
mm
mm
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
Lok:
Anhang A
6. Sehnenscheide: PA:
PI:
DI:
7. Knochenoberfläche:
8. Unterhaut:
0
1
2
3
0
0
0
1
1
1
2
2
2
3
3
3
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
MT: 0
Lok:
FE: 0
Lok:
DSE: 0
Lok:
1
2
3
4
1
2
3
4
1
2
3
4
Messa:
Messd:
cm
cm
4 Dma:
mm
Messa:
mm
Grad: ggr
mgr
hgr
Grad Mess:
Inh: a akl agr ae üea e eh
Ström: ja nein
4 Dma:
mm
Grad: ggr
mgr
hgr
Grad Mess:
Inh: a akl agr ae üea e eh
Ström:
ja nein
4 Dma:
mm
Inh: a akl agr ae üea e eh
Ström:
ja
nein
0
Messb:
1 2
PSE:
Lok:
KR:
Lok:
0
0
cm
3
1
1
2
2
Messc:
3
3
4
4
cm
Lok:
9. Bemerkungen
10. Diagnose:
A4. Befundbogen Operation
Untersuchung während der Operation
Kliniknummer:
Datum:
1. Tiefe Beugesehne:
0
1
Re / Li Vo / Hi In / Au
2
3
2. Klauenbein:
0
1
2
3
3. Sesambein:
0
1
2
3
4
Ausd:
cm
Lok:
Ausd:
cm
Lok:
Ausd:
214
A/G
cm / G
Anhang A
4. Kronbein:
0
1
2
5. Synovia des Klauengelenks:
3
Mg: nm vm
Tran: k lg sg mF
6. Exsudation:
 nein  ja
7. Stauschlauch:
Zeit Anlegen:
8. Medikamente:
Ausd:
Lok: B S
cm
Lok:
Farb: fl bf g r b
Ger: gl üb Kon: dn fz dk
Mg: wg vl
Farb: g r gr
Zeit Abnahme:
 Tardomycel ®
 Bitulfonsalbe 50%ig ®
 Mullbinden
Kon: dn dk ra
Ger: gl üb
Dauer des Sitzes:
 Aureomycinsalbe ®
 Klotz
9. Diagnosen (Gliedmaßen):
10. Diagnosen (allgemein):
11. Bemerkungen:
A5. Befundbogen Verbandswechsel
I.
Verbandswechsel
Datum:
Foto/Röntgen/Ultraschall
Kliniknummer:
Re / Li Vo / Hi In / Au
A/G
Operationstermin:
Allgemeine Untersuchung
Körperhaltung:  pysiologisch
Verhalten:  ruhig und aufmerksam
Habitus:  geringgradig  mittelgradig  hochgradig  akut  subakut  chronisch
erkrankt
215
Anhang A
Ernährungszustand:
Pflegezustand:
Atmung:
 sehr gut
 sehr gut
/min
 gut
 gut
Puls:
 mäßig
 mäßig
/min
 schlecht
 schlecht
 sehr schlecht
 sehr schlecht
Temperatur:
°C
BCS:
Untersuchung im Stand und in der Bewegung
1. Gliedmaßenstellung:
Vordergliedmaßen
Hintergliedmaßen
2. Zehenstellung:
vore: 0 1 2 3
3. Lahmheit:
Lahmheitsgrad: 0
 Stützbeinlahmheit
1
von vorne:
von hinten:
voli: 0 1 2 3
von der Seite:
von der Seite:
hire: 0 1 2 3
hili: 0 1 2 3
2 3 4 5
voli
vore
hili
 Hangbeinlahmheit
 gemischt
hire
Untersuchung der Operationswunde
1. Weichteilschwellung:
2. Ausdehnung:
3. Blutungen:
 nein
 ja
cm
 nein
4. Exsudation:
 ja
Lok: I A D P R Ü
Dorsal:
cm
Lok:
Koagula:
 nein  ja
Lok:
Qual: Mg: wg vl Kon: dn dk ra
5. Bildung von Granulationsgewebe:
 nein
 ja
6. Bildung von Epithel:
 nein
 ja
Lok:
7. Bildung von Horn:
 nein
 ja
Lok:
8. Sondieren von Knochengewebe:
9. Kippklaue:
 nein
 ja
 nein
Frb: g r gr
Lok:
Qual:
Art:
 ja
Lok:
Ger: gl üb
fk gk
K Kl F
 nein  ja Grad:  geringgradig  mittelgradig
Horn gerade vom Kronsaum heruntergewachsen:
cm
Obfl:
g r A
 hochgradig
10. Beweglichkeit: Beugung:
Streckung:
Rotation:
 nein
 nein
 nein
11. Stadium der Wundheilung:
 Exsudation und Phagozytose  Demarkation
 Granulation
 Epithelisierung  Vernarbung
12. Stauschlauch:
Zeit Anlegen:
 ja
 ja
 ja
Zeit Abnahme:
216
Dauer des Sitzes:
Anhang A
13. Medikamente:




Tardomycel ®
Bitulfonsalbe 50%ig ®
Mullbinden
Antibiotisches Streupulver
 Aureomycinsalbe ®
 Klotz
14. Bemerkungen/weitere Maßnahmen:
II.
Verbandswechsel (90 und 180 Tage)
Datum:
Kliniknummer:
Foto/Röntgen/Ultraschall
Re / Li Vo / Hi In / Au
A/G
Milch:
Allgemeine Untersuchung
Körperhaltung:  pysiologisch
Verhalten:  ruhig und aufmerksam
Habitus:  geringgradig  mittelgradig  hochgradig  akut  subakut  chronisch
erkrankt
Ernährungszustand:
Pflegezustand:
Atmung:
 sehr gut
 sehr gut
/min
 gut
 gut
Puls:
 mäßig
 mäßig
/min
 schlecht
 schlecht
 sehr schlecht
 sehr schlecht
Temperatur:
°C
BCS:
Untersuchung im Stand und in der Bewegung
1. Gliedmaßenstellung:
Vordergliedmaßen
Hintergliedmaßen
2. Zehenstellung:
vore: 0 1 2 3
3. Klauenschuhformen:
vore:
4. Lahmheit:
Lahmheitsgrad: 0
 Stützbeinlahmheit
voli: 0 1 2 3
voli:
1
von vorne:
von hinten:
hire:
von der Seite:
von der Seite:
hire: 0 1 2 3
hili: 0 1 2 3
hili:
2 3 4 5
 Hangbeinlahmheit
voli
vore
hili
 gemischt
VORE
Untersuchung am liegenden Tier
INNENKLAUE
1. Klauengröße:
0
1
2
AUSSENKLAUE
217
hire
Anhang A
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
krümelig
gummiartig
kompakt
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
2 3 4 5
Tief: O T P L
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
2
3
10. Temperaturvergleich:
0
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
13. Sondierung: 0 1
Ausd:
cm
1
1
1
0
0
0
0
0
2
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger:
gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
Ausd:
Obfl: V U N
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
1
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
O T P L
cm
Lok: I A M F
Lok1:
Tiefe:
I A D P R Ü
cm / K E
2
2
2
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
1 2
1 2
1 2
1 2
1 2
3 4
0
0
0
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
218
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
Anhang A
Struk: N A
Obfl: g r A
Art: K S
1
Struk: N A
Obfl: g r A
1. Klauengröße:
0
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
Art: K S
2
VOLI
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
krümelig
gummiartig
kompakt
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
2 3 4 5
Tief: O T P L
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
2
3
10. Temperaturvergleich:
0
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
0
0
0
1
1
1
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger:
gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
Ausd:
Obfl: V U N
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
1
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
O T P L
cm
Lok: I A M F
Lok1:
Tiefe:
I A D P R Ü
cm / K E
2
2
2
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
219
0
0
0
1
1
1
2
2
2
Anhang A
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
13. Sondierung: 0 1
Ausd:
cm
Struk: N A
Art:
Obfl: g r A
0
0
0
0
0
2
1 2
1 2
1 2
1 2
1 2
3 4
K S
1. Klauengröße:
0
1
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Struk: N A
Art:
Obfl: g r A
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
K S
HIRE
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
krümelig
gummiartig
kompakt
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
2 3 4 5
Tief: O T P L
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
1
2
0 1 2 3 4
Qual: O T P
3
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger:
gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
Ausd:
Obfl: V U N
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
220
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
O T P L
cm
Lok1:
Tiefe:
Lok: I A M F
I A D P R Ü
cm / K E
Anhang A
10. Temperaturvergleich:
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
0
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
1
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
13. Sondierung: 0 1 2 3
Ausd:
cm
Struk: N A
Art: K S
Obfl: g r A
1. Klauengröße:
0
2. Klauenform:
Wkl:
°
Bwh:
cm
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
3. Hornqualität:
weich, käsig
Härte:
1
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
2
2
2
2
0
0
0
1
1
1
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
4
0 1 2 3
Ausd:
Struk: N A
Obfl: g r A
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
4
cm
Art: K S
2
HILI
Wkl:
Bwh:
Feuchtigkeit:
°
cm
feucht, schmierig
feucht
trocken
spröde
weich
hart
sehr hart
Dwl:
cm
Wdf: ) / (
Konsistenz:
krümelig
gummiartig
kompakt
4. Klauenschuh: 0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Tief: O T P L
Anf: Ks Bw Mi End: Tr Bw Mi
0 1 2 3 4
Ausd:
cm
Anf: Ks Bw Mi
5. Sohle:
0 1 2 3 4 5 6 7
Ausd:
cm
Farb: g h r s / diff lok Qual: O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
Sfl:
kk pl kv
0 1
Ausd:
Farb:
Mg:
Frb:
Sfl:
6. Weiße Linie: 0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
0 1 2 3 4 5 6
Ausd:
cm
Farb: g r b s
Tief:
cm/ H K Qual: K O T P N
Mg: wg vl
Kon: dn dk ra
Frb: g r gr
Ger:
gl üb
7. Ballen:
Ausd:
0 1 2
Ausd:
0 1
cm
2 3 4 5
Tief: O T P L
221
Tief: O T P L
End: Tr Bw Mi
2
3 4 5 6 7
cm
g h r s / diff lok Qual: O T P N
wg vl
Kon: dn dk ra
g r gr
Ger:
gl üb
kk pl kv
3
4
cm
5
Tief:
O T P L
Anhang A
8. Zwischenklauenspalt:
9. Kronsaum:
0
1
0 1 2 3 4
Qual: O T P
2
3
10. Temperaturvergleich:
0
11. Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
0
0
0
12. Zangendruckprobe:
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
Ausd:
Obfl: V U N
Farb: hr dr gr
Lok2: I A D P R Ü
1
1
1
1
2
2
2
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
13. Sondierung: 0 1 2 3
Ausd:
cm
Struk: N A
Art: K S
Obfl: g r A
cm
Tiefe:
Lok1:
Tiefe:
cm/ K E
I A D P R Ü
cm / K E
2
Beugeprobe:
Streckprobe:
Rotationsprobe:
2
2
2
2
2
0
0
0
1
1
1
2
2
2
Spitze Wand/Sohle:
Mitte Wand/Sohle:
Hinten Wand/Sohle:
Mitte axial/abaxial:
Hinten axial/abaxial:
4
0 1 2 3
Ausd:
Struk: N A
Obfl: g r A
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
4
cm
Art: K S
Untersuchung der Operationswunde
1. Weichteilschwellung:
2. Ausdehnung:
3. Blutungen:
4. Exsudation:
 nein
 ja
cm
 nein
 ja
Lok: I A D P R Ü
Dorsal:
cm
Lok:
Koagula:
 nein  ja
Lok:
Qual: Mg: wg vl Kon: dn dk ra
5. Bildung von Granulationsgewebe:
 nein
 ja
6. Bildung von Epithel:
 nein
 ja
Lok:
7. Bildung von Horn:
 nein
 ja
Lok:
8. Sondieren von Knochengewebe:
9. Kippklaue:
 nein
 ja
 nein
Frb: g r gr
Lok:
Qual:
Art:
 ja
Ger: gl üb
fk gk
K Kl F
 nein  ja Grad:
 geringgradig
 mittelgradig
Horn gerade vom Kronsaum heruntergewachsen:
cm
222
Lok:
Obfl:
g r A
 hochgradig
Anhang A
10. Beweglichkeit: Beugung:
Streckung:
Rotation:
 nein
 nein
 nein
11. Stadium der Wundheilung:
 Exsudation und Phagozytose
 Granulation
 Epithelisierung
12. Stauschlauch:
13. Medikamente:
Zeit Anlegen:
 ja
 ja
 ja
Zeit Abnahme:
 Tardomycel ®
 Bitulfonsalbe 50%ig ®
 Mullbinden
 Antibiotisches Streupulver
223
 Demarkation
 Vernarbung
Dauer des Sitzes:
 Aureomycinsalbe ®
 Klotz
Anhang A
A6. Befundschlüssel
UNTERSUCHUNG IM STAND UND IN DER BEWEGUNG
2. Zehenstellung
0
Regelmäßigkeit
1
Durchtrittigkeit
2
Kötenschüssigkeit
3
Bärentatzigkeit
0
gut
1
mäßig
2
0
schlecht
Normalklauen
1
Spitzwinkelklauen
2
Stumpfwinkelklauen
3
Bockklauen
3. Klauenpflegezustand
4. Klauenschuhform
224
Die Zehenachse ist
gestreckt
Die Zehenachse ist nach
hinten gebrochen, das
Fesselbein steht fast
senkrecht, und die
Klauenspitze zeigt nach
oben
Die Zehenachse ist nach
hinten gebrochen, wobei
das Fesselbein nach vorn
geneigt ist
Die Zehenachse ist nach
vorn gebrochen, und das
Fesselbein nähert sich der
Waagerechten
Form: Vorderwand und
Seitenfläche in gerader
Linie von Krone bis Sohle,
Winkel zwischen
Vorderwand und Sohle ca.
50° (45-55°),
Dorsalwandlänge ca.
7,5 cm, Horn: fest, geschlossen und glatt
leichte Abweichungen
bezüglich Klauenform und
Hornbeschaffenheit
deutliche Abweichungen
Vorderwinkel ist zwischen
45° und 55° groß,
Längenverhältnis
Vorderwand zu Ballenwand
2:1, Vorderwand und
Seitenfläche in gerader
Linie von Krone bis Sohle
Vorderwinkel ist kleiner als
45°
Vorderwinkel ist größer als
55°
gleichhohe Vorder- und
Trachtenwand
Anhang A
4
Stelzklauen
5
Pantoffelklauen
6
Flache Klauen
7
8
Volle Klauen
Schnabelschuhklauen
9
Posthornklauen
10 Scherenklauen
11 Korkenzieher–
(Roll-, Zwang-) klauen
12 Spreizklauen
13 Kippklauen
5. Lahmheit
0
0
+
1
1
2
–
3
+
4
2
5
–
6
+
7
3
8
–
9
+
keine-
leichte-
mäßige-
deutliche-
10 schwere-
225
Trachtenwand ist höher als
Vorderwand
Klauenschuh ist lang und
breit
abnorm flache Vorder- und
Seitenwand
vorgewölbte Sohle
lange Vorderwand mit
aufgebogener Spitze
lange Vorderwand mit nach
oben und rückwärts
umgebogener Spitze
einwärts gebogene,
einander kreuzende
Spitzen
Seitenwand wölbt sich
walzenförmig über die
Sohlenfläche, Spitze ist
schraubenartig einwärts
gewunden
Klauenspitzen klaffen
auseinander
Klauenspitzen sind nach
proximal gedreht, Tier fußt
vermehrt auf Ballen
Das Tier ist frei von
Lahmheit
Das Tier belastet die
erkrankte Gliedmaße im
Stehen voll, in der
Bewegung ist die Lahmheit
erst im Trab sichtbar
Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße im Stehen voll, in der Bewegung
ist eine im Schritt mäßige
Lahmheit sichtbar
Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße im Stehen voll, in der Bewegung
ist eine im Schritt deutliche
Lahmheit sichtbar
Das Tier belastet die er-
Anhang A
4
11
–
12
5
13
sehr schwere
Lahmheit
Stützbeinlahmheit
Hangbeinlahmheit
krankte Gliedmaße im Stehen nicht voll, in der Bewegung ist im Schritt eine
schwere Lahmheit sichtbar
Das Tier belastet die erkrankte Gliedmaße nicht
mehr
In der Bewegung ist die
Fußungs- und Abrollphase
verkürzt
In der Bewegung ist die
Vorführphase verkürzt
UNTERSUCHUNG AM LIEGENDEN TIER
1. Klauengröße
2. Klauenform
3. Hornqualität
Beide Klauen sind gleich groß
0
Die Außenklaue ist größer als die Innenklaue
1
Die Innenklaue ist größer als die Außenklaue
2
Wkla: Winkel zwischen Vorderwand und Sohle vor der
Klauenpflege
Wklb: Winkel zwischen Vorderwand und Sohle nach der
Klauenpflege
Dwl: Länge der Dorsalwand in cm
Bwh: Höhe der Ballenwand in cm
Wdf: Wandform der Vorder- und Seitenwand
Vorder- und Seitenwand verlaufen in gerader Linie
/
vom Kron- zum Tragrand (1)
Vorder- und Seitenwand sind konvex gewölbt (3)
(
Vorder- und Seitenwand sind konkav gewölbt (2)
)
S: Sohlenhorn
W: Wandhorn
Härte
weich, käsig
3
weich
2
hart
1
sehr hart
Feuchtigkeit
feucht schmierig
3
feucht
2
trocken
1
spröde
2
Konsistenz
krümelig
3
gummiartig
2
kompakt
1
226
Anhang A
0
4. Klauenschuh
1
2
3
4
Ausd
Tief
Anf
End
5. Sohle
0
1
2
3
4
5
keine Zusammenhangstrennungen oder Substanzverluste
Hornspalten, senkrecht zum Kronsaum und
Tragrand verlaufende Zusammenhangstrennungen
Hornklüfte, parallel zum Kronsaum und Tragrand verlaufende Zusammenhangstrennungen
zirkulär verlaufende tragrandwärts divergierende
tiefere Ringe oder Spalten
1: keine Ringe
2: teilweise Rindbildung
3: gesamthaft Ringbildung
Auffaserung, Aus- oder Abbrechen des Horns
am Tragrand oder an der Klauenspitze
Ausdehnung des Defektes in cm
Tiefe des Defektes
O: oberflächlicher Defekt (<2 mm)
T: tiefer, nicht perforierender Defekt
P: tiefer, den Hornschuh perforierender Defekt
L: tiefer, die Lederhaut perforierender Defekt
Anfang des Defektes
Ks: Kronsaum Bw: Ballenwand Mi: Mitte
Ende des Defektes
Tr: Tragrand Bw: Ballenwand Mi: Mitte
keine Veränderungen
Erweichung und Zerklüftung des Sohlenhorns
Verfärbung des Sohlenhorns
Farb: Farbe der Verfärbung
g: gelbliche h: hellrote r: rote s: schwarzrote
diff: diffuse Verfärbung lok: lokale Verfärbung
Lederhaut ist vorgefallen
Veränderungen der Lederhaut
Qual: Qualität der Veränderungen
O: oberflächliche Veränderungen, die auf das
Stratum papillare der Lederhaut beschränkt sind
T: tiefe Veränderungen, die alle Schichten der
Lederhaut erfaßt
P: Perforation der Lederhaut
N: Nekrose der Lederhaut
Doppelsohlenbildung
227
Anhang A
6
7
Austritt von Exsudat ohne Nachschneiden des
Hornes
Mg: Menge des Exsudates
wg: wenig (<1 ml) vl: viel (>1ml)
Kon: Konsistenz des Exsudates
dn: dünnflüssig dk: dickflüssig ra: rahmartig
Frb: Farbe des Exsudates
g: gelblich r: rötlich gr: gräulich
Ger: Geruch des Exsudates
gl: geruchlos üb: übelriechend
Austritt von Exsudat mit Nachschneiden des
Hornes
siehe 5.6.
Ausdehnung des Defektes in cm
Ausd
Sfl
6. Weiße Linie
Form der Sohlenfläche
kk: konkav pl: plan kv: konvex
keine Veränderungen
0
1
eingetretene Fremdkörper im Bereich der Weißen Linie
Verbreiterung der Weißen Linie
2
3
4
5
6
Ausd
Verfärbung im Bereich der Weißen Linie
Farb: Farbe der Verfärbung
g: gelblich r: rötlich b: bräunlich s: schwärzlich
Zusammenhangstrennungen im Bereich der
Weißen Linie
Tief: Tiefe des Defektes in cm
H: bis zur Hälfte der Klauenwand reichender
Defekt
K: bis zum Kronsaum reichender Defekt
Qual: Qualität des Defektes
K: keine Veränderungen der Lederhaut
O: oberflächliche Veränderungen, die auf das
Stratum papillare der Lederhaut beschränkt sind
T: tiefe Veränderungen, die alle Schichten der
Lederhaut erfaßt
P: Perforation der Lederhaut
N: Nekrose der Lederhaut
Austritt von Exsudat ohne Nachschneiden
siehe 5.6.
Austritt von Exsudat mit Nachschneiden
siehe 5.6.
Ausdehnung des Defektes in cm
228
Anhang A
7. Ballen
0
1
2
3
4
5
keine Veränderungen
Furchenbildung im Ballenhorn
Tief: Tiefe der Furchen
O: oberflächliche Furchenbildung (<2mm)
T: tiefe Furchenbildung
P: perforierende, bis auf die Lederhaut reichende Furchenbildung
L: die Lederhaut perforierende Furchenbildung
1: keine Furchenbildung
2: oberflächliche Furchenbildung
3: tiefe Furchenbildung
erosive Veränderungen
ulzerative Veränderungen
nekrotische Veränderungen
proliferative Veränderungen
Ausdehnung des Defektes in cm
Ausd
0
1
8. Zwischenklauenspalt 2
3
4
9. Kronsaum
Ausd
0
1
keine Veränderungen
käsige Beläge
Hyperkeratosen
nekrotische Veränderungen
Qual: Qualität der Veränderungen
O: oberflächliche Veränderungen (<2 mm)
T: tiefe, nicht perforierende Veränderungen
P: tiefe, die Haut perforierende Veränderungen
Zubildungen
Obfl: Aussehen der Oberfläche
V: nicht verändert
U: ulzerierte Oberfläche
N: nekrotische Oberfläche
Lok: Lokalisation der Zubildung
I: Innenklauenbereich
A: Außenklauenbereich
M: medialer Bereich
F: Zubildung reicht bis Fußungsfläche
Ausdehnung des Defektes in cm
keine Veränderungen
Verfärbungen
Farb: Farbe der Verfärbung
hr: hellrot dr: dunkelrot gr: gräulich
Lok1: Lokalisation der Verfärbung (siehe unter
9.2.)
229
Anhang A
2
3
0
10.Temperaturvergleich 1
2
0
11. Beuge-, Streckund Rotationsprobe
1
2
0
12. Zangendruckprobe
1
2
0
13. Sondierung
1
2
3
4
Ausd
Phlegmone
Lok2: Lokalisation der Phlegmone
I: Innenklauenbereich A: Außenklauenbereich
D: dorsal
P: palmar/plantar
R: ringsherum
Ü: über den Afterklauen
Fistel
Tiefe: Tiefe des Fistelganges in cm
K: kein Austritt von Eiter E: Austritt von Eiter
kein Temperaturunterschied
Außenklaue ist wärmer als Innenklaue
Innenklaue ist wärmer als Außenklaue
negativ, das Tier zeigt keine Abwehrbewegungen
fraglich, ob das Tier Abwehrbewegungen zeigt
positiv, das Tier zeigt Abwehrbewegungen
negativ, das Tier zeigt keine Abwehrbewegungen
fraglich, ob das Tier Abwehrbewegungen zeigt
positiv, das Tier zeigt Abwehrbewegungen
tieferliegende Strukturen sind nicht sondierbar
tiefe Beugesehne ist sondierbar
Struk: Struktur der Sehne
N: nicht aufgefasert
A: aufgefasert
eröffnete Sehnenscheide ist sondierbar
Knochenstrukturen sind sondierbar
Art: Art der Knochenstruktur
K: Klauenbein S: Sesambein Kr: Kronbein
Obfl: Beschaffenheit der Oberfläche
g: glatt
r: rauh
A: in Auflösung
Klauengelenk ist sondierbar
Ausdehnung der Wundhöhle in cm
RÖNTGENOLOGISCHE UNTERSUCHUNG
-Dorsoplantarer/-palmarer Strahlengang-
1. Klauenbein
KN: Knochen
keine Veränderungen
0
Verschattung des Knochens
1
Aufhellung des Knochens
2
Fraktur des Knochens
3
Ausd Ausdehnung der Veränderung in cm
Lok Lokalisation der Veränderung
S: Knochensubstanz M: Knochenmark
KR: Knochenrand
230
Anhang A
keine Veränderungen, d. h. der Knochenrand ist
scharf begrenzt
Unregelmäßigkeiten des Knochenrandes
1
Zubildungen am Knochenrand
2
Substanzverlust am Knochenrand
3
Ausd Ausdehnung der Veränderung in cm
Lok Lokalisation der Veränderung
Ab: abaxialer Knochenrand
Ax: axialer Knochenrand
Ks: Klauenspitze
Gf: Gelenkfläche
mm Weite des Gelenkspaltes gemessen an der abaxialen Gelenkwalze
keine Veränderungen, d. h. der Gelenkspalt ist
0
nicht erweitert und die Knochenkonturen sind
scharf begrenzt
Erweiterung des Gelenkspaltes
1
ggr: geringgradige Erweiterung, Unterschied zum
anderen Gelenk <1 mm
mgr: mittelgradige Erweiterung, Unterschied 1-3
mm
hgr: hochgradige Erweiterung, Unterschied >3 mm
unregelmäßige Knochenkonturen
2
Gelenkspalt ist durchbaut
3
tw: teilweise durchbaut gs: gesamt durchbaut
Lok: Lokalisation der Durchbauung
Ausd: Ausdehnung der Durchbauung
Resektion des Gelenkspaltes
4
Ausd: Ausdehnung des Resektionsöffnung
siehe unter 1.
siehe unter 2.
siehe unter 1.
siehe unter 2.
beide Klauenbeine sind gleichgroß
0
das Äußere ist größer
1
das Innere ist größer
2
die betroffene Klaue erscheint kürzer
3
keine Veränderungen
0
Weichteilschwellung
1
Gliedmaßenkontur aufgehoben
2
L: lateral
M: medial B: beidseits
Zubildung im Zwischenklauenspalt
3
A: Außenklaue
I: Innenklaue
Lok Lokalisation der Weichteilschwellung
0
2. Klauengelenk
3. Kronbein
4. Krongelenk
5. Fesselbein
6. Fesselgelenk
7. Klauengröße
8. Weichteilgewebe
231
Anhang A
-Lateromedialer Strahlengang-
1. Klauenbein
2. Klauengelenk
3. Sesambein
4. Kronbein
5. Weichteilschwellung
6. Horn
7. Sehne
KN: Knochen siehe unter 1.
KR: Knochenrand
keine Veränderungen, d. h. der Knochenrand ist
0
scharf begrenzt
Unregelmäßigkeiten des Knochenrandes
1
Zubildungen am Knochenrand
2
Substanzverlust am Knochenrand
3
Lok Lokalisation der Veränderung
P: Processus extensorius D: Dorsalfläche
S: Sohlenfläche
T: Tuberculum flexorium G: Gelenkfläche
Ablösung des Tuberculum flexorium
4
tw: teilweise Ablösung
gs: gesamthafte Ablösung
mm Weite des Gelenkspaltes am tiefsten Punkt gemessen
siehe unter 2.
keine Veränderungen
0
Unregelmäßigkeiten des Knochenrandes
1
Zubildungen am Knochenrand
2
Substanzverlust am Knochenrand
3
Ausd Ausdehnung der Veränderung
G: gesamtes Sesambein ist von der Veränderung
betroffen
Lok Lokalisation der Veränderung
Gkl: Gelenkfläche zum Klauenbein
Gkr: Gelenkfläche zum Kronbein
P: plantare/palmare Fläche
D: distaler Bereich
siehe unter 3.
D: dorsaler Knochenrand P: palmarer/plantarer Knochenrand
Gf: Gelenkfläche
siehe unter 7.
0
1
Ausd
0
1
Ausd
Lok
Keine Veränderung
Kegelförmige Aufhellung
Ausdehnung der Veränderung
Keine Veränderung
Sehne lässt sich darstellen
Ausdehnung der Veränderung
Lokalisation der Veränderung
232
Anhang A
SONOGRAPHISCHE UNTERSUCHUNG
-Dorsaler Bereich-
1. Gefäße
2. Fesselgelenk
A: A. digitalis dorsalis communis III
Gut darstellbar
0
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
Nicht darstellbar
3
Thrombosierungen im Gefäßlumen
4
Durchmesser der Arterie in mm im Sagittalschnitt
Dma
an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes
Dmb Durchmesser der Arterie in mm im Transversalschnitt an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes
LokT Lokalisation der Thrombosierungen
V: V. digialis dorsalis communis III
Gut darstellbar
0
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
Nicht darstellbar
3
Thrombosierungen im Gefäßlumen
4
Venenklappen darstellbar
5
Durchmesser der Vene in mm im Sagittalschnitt
Dma
an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes
Dmb Durchmesser der Vene in mm im Transversalschnitt an der weitesten Stelle auf Höhe des Fesselgelenkes
LokT Lokalisation der Thrombosierungen
LokV Lokalisation der Venenklappen
Gut messbar
0
Mäßig messbar
1
Schlecht messbar
2
Nicht messbar
3
Messa Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes in mm im Sagittalschnitt
Messb Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes gemessen vom
Fesselgelenksspalt bis zum proximalem Ende in
mm im Sagittalschnitt
Messc Dorso- plantare Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Fesselgelenkes in mm im Sagittalschnitt auf Höhe des Rollkammes des Metatarsus
233
Anhang A
Echogenität gut beurteilbar
Echogenität mäßig beurteilbar
Echogenität schlecht beurteilbar
Echogenität nicht beurteilbar
Charakter des Inhalts der dorsalen Aussackung
des Fesselgelenkes
a: anechogener Inhalt
akl: überwiegend anechogener Inhalt mit kleinen
echogenen Punkten
agr: überwiegend anechogener Inhalt mit großen
echogenen Punkten
ae: Hälfte anechogen, Hälfte echogen
üea: überwiegend echogen mit anechogen Bezirken
e: überwiegend echogen
eh: überwiegend echogen mit hellen Bezirken
Strömungsphänomen gut beurteilbar
0
Strömungsphänomen mäßig beurteilbar
1
Strömungsphänomen schlecht beurteilbar
2
Strömungsphänomen nicht beurteilbar
3
3. Krongelenk
siehe unter 2.
Messa Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Krongelenkes in mm im Sagittalschnitt
Messb Proximo- distale Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Krongelenkes gemessen vom Gelenksspalt bis zum distalen Ende in mm im Sagittalschnitt
Messc Dorso- plantare Ausdehnung der dorsalen Aussackung des Krongelenkes in mm im Sagittalschnitt 1cm distal des Gelenkspaltes
4. Klauengelenk
siehe unter 2.
Messa Abstand zwischen Krongelenksspalt und Beginn
des dorsalen Rezessus des erkrankten/gesunden
Klauengelenkes
Messb Weiteste Ausdehnung des dorsalen Rezessus
des erkrankten/gesunden Klauengelenkes von
dorsal nach plantar
MT: Oberfläche Metatarsus
5. Knochenoberfläche 0
Gut darstellbar
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
unregelmäßige Knochenoberfläche
3
Knochenzubildungen
4
FE: Fesselbeinoberfläche
siehe oben
0
1
2
3
Inh
234
Anhang A
7. Unterhaut
KR: Kronbeinoberfläche
siehe oben
Messa Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und
Mitte Fesselbein
Messb Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und
Mitte Kronbein
keine Veränderung
0
Verdickung der Unterhaut
1
Wiederholungsartefakte in der Unterhaut
2
Flüssigkeitsansammlung in der Unterhaut
3
Lokalisation der Veränderung
Lok
-Plantarer Bereich-
1. Gefäße
2. Fesselgelenk
3. Klauengelenk
4. Oberflächliche
Beugesehne
A: A. digitalis plantaris communis III
siehe unter 1.
V: V. digitalis plantaris communis III
siehe unter 1.
Messa Proximodistale (gemessen bis zum prox. Sesambein) Ausdehnung der plantaren Aussackung des
Fesselgelenkes
Messb Dorsoplantare Ausdehnung der plantaren Aussackung des Fesselgelenkes in mm an der weitesten Stelle im Sagittalschnitt
Messc Durchmesser des plantaren Aussackung des
Fesselgelenkes in mm an der weitesten Stelle im
Transversalschnitt
siehe unter 2.
Gut darstellbar
0
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
Nicht darstellbar
3
Messa Dorsoplantare Ausdehnung der plantaren Aussackung des Klauengelenkes
siehe unter 2.
Gut darstellbar
0
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
Nicht darstellbar
3
Strukturdefekte
4
Zusammenhangstrennungen
5
Lokalisation der Veränderung
Lok
Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an
Dma
der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt proximal der Afterklauen
235
Anhang A
Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an
der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt
proximal der Afterklauen
Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an
Dmc
der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt auf
Höhe des distalen Fesselbeines
Dmd Durchmesser der oberflächlichen Beugesehne an
der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt
auf Höhe des distalen Fesselbeines
Gut darstellbar
0
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
Nicht darstellbar
3
Strukturdefekte
4
Zusammenhangstrennungen
5
Lokalisation der Veränderung
Lok
Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDma
testen Stelle in mm im Sagittalschnitt proximal
der Afterklauen
Dmb Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt proximal der Afterklauen
Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDmc
testen Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des distalen Anteiles des Fesselbeines
Dmd Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe
des Tuberositas flexoria
Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDme
testen Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des Tuberositas flexoria
Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDmf
testen Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe
Mitte Kronbein
Dmg Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe Mitte Kronbein
Dmh Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weitesten Stelle in mm im Sagittalschnitt auf Höhe
des distalen Sesambeines
Durchmesser der tiefen Beugesehne an der weiDmi
testen Stelle in mm im Transversalschnitt auf Höhe des distalen Sesambeines
PA: proximales, äußeres Kompartiment
Nicht darstellbar
0
Schlecht darstellbar
1
Dmb
5. Tiefe Beugesehne
6. Sehnenscheide
236
Anhang A
Mäßig darstellbar
Gut darstellbar
Kompartiment ist erweitert
Durchmesser des proximalen, äußeren Kompartiments der Sehnenscheide an der weitesten Stelle in mm im Transversalschnitt proximal der Afterklauen
Messa Strecke zwischen tiefer Beugesehne und lateraler
Ausdehnung des äußeren Kompartimentes
Grad Grad der Erweiterung
ggr: 1-3 mm großer Spalt zwischen Unterstützungsband und M.interosseus
mgr: 3-6 mm
hgr: >6 mm
Grad Abstand der Erweiterung
Mess
Charakter des Inhalts des proximalen, äußeren
Inh
Kompartiments
siehe unter 2.
PI: proximales, inneres Kompartiment
Grad Grad der Erweiterung
ggr: 1-3 mm großer Spalt zwischen oberflächlicher und tiefer Beugesehne
mgr: 3-6 mm
hgr: >6 mm
siehe oben
D: distales Kompartiment
Durchmesser des distalen Kompartiments der
Dma
Sehnenscheide an der weitesten Stelle in mm im
Transversalschnitt auf Höhe des distalen Fesselbeines
siehe oben
MT: Oberfläche Metatarsus
7. Knochenoberfläche 0
Gut darstellbar
Mäßig darstellbar
1
Schlecht darstellbar
2
unregelmäßige Knochenoberfläche
3
Knochenzubildungen
4
PSE: Oberfläche proximalen Sesambeine
siehe oben
FE: Fesselbeinoberfläche
siehe oben
KR: Kronbeinoberfläche
siehe oben
DSE: Oberfläche distales Sesambein
siehe oben
2
3
4
Dma
237
Anhang A
8. Unterhaut
siehe unter 6.
Messa Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und
Sehne bzw. Sehnenscheide proximal der Afterklauen
Messb Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und
Sehne bzw. Sehnenscheide auf Mitte des Fesselbeines
Messc Weite der Strecke zwischen Hautoberfläche und
Sehne bzw. Sehnenscheide Mitte des Kronbeines
UNTERSUCHUNG WÄHREND DER OPERATION
1. Tiefe Beugesehne
2. Klauenbein
3. Sesambein
4. Kronbein
5. Synovia des Klauengelenkes
keine Veränderungen
nekrotische Veränderungen
Auffaserungen der Sehne
Zusammenhangstrennung der Sehne
Ausdehnung der Veränderung in cm
Lokalisation der Veränderung
keine Veränderungen
Zubildungen
Substanzverluste
Fraktur des Klauenbeins
Ausdehnung der Veränderung in cm
Lokalisation der Veränderung
keine Veränderungen
Zubildungen
Substanzverluste
Auflösung des Sesambeines
Fraktur des Sesambeins
Ausdehnung der Veränderung in cm
G: gesamtes Sesambein ist von der Veränderung
betroffen
keine Veränderungen
0
Zubildungen
1
Substanzverluste
2
Fraktur des Kronbeines
3
Ausd Ausdehnung der Veränderung in cm
Lok Lokalisation der Veränderung
Menge der Synovia
Mg
nm: normal vm: vermehrt
Farb Farbe der Synovia
fl: farblos bf: bernsteinfarben g: gelblich
r: rötlich b: bräunlich
0
1
2
3
Ausd
Lok
0
1
2
3
Ausd
Lok
0
1
2
3
4
Ausd
238
Anhang A
6. Exsudation
Tran Transparenz der Synovia
kl: klar lg: leicht getrübt
sg: stark getrübt mF: mit Flocken
Ger Geruch der Synovia
gl: geruchlos üb: übelriechend
Kon Konsistenz der Synovia
dn: dünnflüssig fz: fadenziehend dk: dickflüssig
Lok Lokalisation des Exsudation
B: Bursa podotrochlearis
S: Sehnenscheide
siehe 5.6.
UNTERSUCHUNG WÄHREND DES VERBANDSWECHSELS
Lokalisation der Schwellung
I: Innenklauenbereich A: Außenklauenbereich
1. Weichteilschwellung
D: dorsal
P: palmar/plantar
R: ringsherum
Ü: über den Afterklauen
2. Ausdehnung
Ausdehnung der Wundhöhle in cm
3. Blutungen
Lokalisation der Blutungen
Lok
Lokalisation der Blutkoagula
Lok
Lokalisation der Exsudation
Lok
3. Exsudation
Qualität des Exsudates
Qual
siehe 5.6.
4. Bildung von
Lokalisation des Granulationsgewebes
Lok
Granulationsgewebe Qual
Qualität des Granulationsgewebes
fk: feinkörnig
gk: grobkörnig
5. Bildung von Epithel Lok
Lokalisation der Epithelbildung
6. Bildung von Horn
Lokalisation der Hornbildung
Lok
Art des Knochenstruktur
Art
K: Klauenbein Kr: Kronbein
F: Fesselbein
7. Sondieren von
Knochengewebe
Oberfläche der Knochenstruktur
Obfl
g: glatt
r: rauh
A: in Auflösung
11. Stadium der
Exsudation
1
Wundheilung
Exsudation – Demarkation
2
Demarkation
3
Demarkation – Granulation
4
Granulation
5
Granulation – Epithelisierung
6
Epithelisierung
7
Epithlisierung – Verhornung
8
Verhornung
9
Lok
239
Anhang B
Anhang B – Ergebnisse
240
Anhang B
B1. Übersicht der vollständigen Diagnosen der einzelnen Tiere
Lfd.
Nr.
betr.
Klaue
2
hi/li/au
5
hi/li/au
6
hi/li/au
7
hi/re/au
8
hi/re/au
9
hi/re/au
10
hi/li/au
11
hi/li/au
12
hi/li/au
13
hi/re/au
15
hi/li/au
16
hi/re/au
17
hi/li/au
18
hi/li/in
19
hi/re/au
20
hi/re/au
21
hi/li/au
22
hi/re/au
23
hi/re/au
24
hi/li/in
27
hi/li/au
28
hi/li/au
29
hi/li/in
zusammengefasste Diagnosen
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
purulenta der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Arthritis purulenta des KG
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. diff. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB, SB und
KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis purulenta der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. et par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der
tiefen BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
Phlegm. interd. mit lat. Osteomyelitis KLB und KRB, Arthritis purulenta des KG,
Tendovaginitis der FBGSS
med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
241
Anhang B
Lfd.
Nr.
betr.
Klaue
30
hi/li/au
31
hi/li/au
32
hi/re/au
33
hi/li/au
35
hi/re/au
36
hi/li/au
38
hi/li/in
39
hi/re/au
40
hi/re/au
41
hi/li/au
43
hi/li/au
44
hi/li/au
45
hi/li/au
46
hi/re/au
47
hi/re/au
48
hi/re/au
49
hi/li/au
53
hi/re/au
54
hi/re/au
55
hi/li/au
56
hi/li/au
57
hi/re/au
zusammengefasste Diagnosen
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
med. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG
lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB, Arthritis des KG,
Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS, Osteomyelitis des KLB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen
BGS, Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
Phlegm. interd. mit lat. Osteomyelitis KLB und KRB, Arthritis purulenta des KG,
Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. par. abax. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. par. abax. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis
purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS
242
Anhang B
Lfd.
Nr.
betr.
Klaue
58
hi/re/in
59
hi/re/au
60
hi/li/au
61
hi/re/au
62
hi/re/au
63
hi/re/au
64
hi/re/au
zusammengefasste Diagnosen
Phlegm. interd. mit lat. nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS, Osteomyelitis
KLB, SB und KRB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. par. abax. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der BGS,
Osteomyelitis des KLB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der FBGSS
lat. Pod. sol. diff. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB und SB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis der
FBGSS
lat. Pod. sol. circ. perf. pur. et necr. mit nekrotisierender Tendinitis der tiefen BGS,
Osteomyelitis des KLB, SB und KRB, Arthritis purulenta des KG, Tendovaginitis
purulenta der FBGSS
243
Anhang B
B2. Erneute Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauenamputation (Gruppe A)
Lfd.
Nr.
Klinik
Nr.
betr.
Klaue
betr. Gliedmaße
Tage
post
OP
Gegengliedmaße
Tage
post
OP
2
1153/00
hi/li/au
med.. Pod. sol. circ.
prof. pur. et necr.
315
Derm. dig.
190
5
1230/00
hi/li/au
-
-
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
215
6
1515/00
hi/li/au
med.. Pod. sol. circ.
perf. pur. et necr. mit
Osteomyelitis KLB
34
-
-
9
1548/00
hi/re/au
-
-
Derm. interd.
85
11
1603/00
hi/li/au
-
-
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
565
15
1822/00
hi/li/au
-
-
Derm. dig.
27
16
1976/00
hi/re/au
Derm. dig.
85
-
-
85
Derm. dig.
85
hi/li/in
Derm. dig. und interdig.
lat.. Pod. sol. circ.
prof. pur. et necr.
18
2001/00
190
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
med.. Pod. par. abax.
circ. prof. pur. et necr.
190
180
20
2083/00
hi/re/au
-
-
27
0096/01
hi/li/au
-
-
-
-
Derm. interdig.
410
Derm. interdig., lat..
Pod. sol. circ. superf.
pur. et necr.
85
940
-
180
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
180
28
0162/01
hi/li/au
lat.. Pod. sol. circ.
prof. pur. et necr.
lat.. Pod. sol. circ.
superf. pur. et necr.
29
0221/01
hi/li/in
33
0321/01
hi/li/au
Derm. interdig.
85
-
-
35
0334/01
hi/re/au
-
-
-
-
44
0796/01
hi/li/au
-
-
-
-
45
0845/01
hi/li/au
med.. Pod. sol. circ.
perf. pur. et necr. mit
Osteomyelitis KLB
75
-
-
47
0946/01
hi/re/au
-
-
-
-
48
0926/01
hi/re/au
-
-
-
-
49
0975/01
hi/li/au
-
-
-
-
244
Anhang B
Lfd.
Nr.
53
Klinik
Nr.
1250/01
betr.
Klaue
betr. Gliedmaße
Tage
post
OP
Gegengliedmaße
Tage
post
OP
med.. Pod. par. abax.
circ. prof. pur. et necr.
530
Derm. dig.
27
-
-
lat.. Pod. sol. circ. perf.
pur. et necr. mit Osteomyelitis KLB
530
hi/re/au
54
1325/01
hi/re/au
-
-
-
-
57
1456/01
hi/re/au
-
-
-
-
58
1480/01
hi/re/in
-
-
-
-
59
1538/01
hi/re/au
-
-
-
-
60
1579/01
hi/li/au
-
-
-
-
Phlegm. interdig.
85
Phlegm. interdig.
85
61
1578/01
hi/re/au
med.. Pod. sol. circ.
prof. pur. et necr.
215
lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr.
215
245
Anhang B
B3. Erneute Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauengelenksresektion (Gruppe B)
Lfd.
Nr.
Klinik
Nr.
betr.
Klaue
7
1534/00
hi/re/au
8
1549/00
hi/re/au
Tage
post
OP
Gegengliedmaße
Tage
post
OP
240
-
-
100
lat.. Pod. sol. circ. superf.. pur. et necr.
85
-
-
Derm. interdig.
260
betr. Gliedmaße
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr.
10
1563/00
hi/li/au
-
-
-
-
12
1615/00
hi/li/au
lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr.
260
Derm. interdig., lat.. Pod.
sol. circ. prof. pur. et
necr.
260
13
1675/00
hi/re/au
lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr. /
Derm. dig.
260
Derm. dig.
93
17
1966/00
hi/li/au
-
-
-
-
19
2043/00
hi/re/au
Derm. interdig.
85
Derm. dig. und interdig.
85
21
2242/00
hi/li/au
-
-
-
-
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
290
lat.. Pod. par. abax. circ.
superf. pur. et necr.
85
Derm. dig.
410
Derm. dig.
410
22
2276/00
hi/re/au
23
2410/00
hi/re/au
lat.. Pod. sol. circ. perf.
pur. et necr.
100
lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr.
100
24
2418/00
hi/li/in
-
-
-
-
30
0222/01
hi/li/au
lat.. Pod. sol. circ. superf. pur. et necr.
160
-
-
31
0232/01
hi/li/au
Derm. dig. und interdig.
410
-
-
-32
0275/01
hi/re/au
-
-
Derm. dig.
205
36
0445/01
hi/li/au
-
-
Derm. dig.
190
38
0569/01
hi/li/in
-
-
39
0643/01
hi/re/au
40
0667/01
hi/re/au
41
0779/01
hi/re/au
43
0783/01
hi/li/au
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
-
115
160
160
-
246
med.. Pod. par. abax.
circ. prof. pur. et necr.
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
lat.. Pod. par. abax. circ.
prof. pur. et necr.
lat.. und med.. Pod. sol.
circ. prof. pur. et necr.
-
92
115
92
315
-
Anhang B
Lfd.
Nr.
Klinik
Nr.
betr.
Klaue
betr. Gliedmaße
Tage
post
OP
46
0863/01
hi/re/au
-
-
55
1390/01
hi/li/au
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
215
56
1403/01
hi/li/au
-
-
Derm. interdig.
190
62
1997/01
hi/re/au
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr.
340
Derm. dig.
340
63
2007/01
hi/re/au
-
-
-
-
64
0346/02
hi/re/au
med.. Pod. sol. circ.
prof. pur. et necr.
200
lat.. Pod. par. abax. circ.
prof. pur. et necr.
92
247
Gegengliedmaße
lat.. Pod. sol. circ. prof.
pur. et necr. / Phlegm.
interdig.
lat.. Pod. par. abax. circ.
prof. pur. et necr.
Tage
post
OP
85
205
Veröffentlichungsverzeichnis
HEPPELMANN, M., A. STARKE, W. KEHLER u. J. REHAGE (2002):
Post–surgical convalescence after digital amputation or resection of the distal interphalangeal joint in dairy cows suffering from severe claw diseases.
XXII. World Buatrics Congress, Hannover, Germany, Abstracts, 82
STARKE, A., M. HEPPELMANN, W. KEHLER, H. MEYER, K. HERZOG u. J. REHAGE (2004):
Septic arthritis of the distal interphalangeal joint in HF cows: Controlled clinical study
comparing the efficacy of digital amputation and resection of the coffin joint.
13th International Symposium Lameness in Ruminants, Maribor, Slovenija, Proc., 124
Danksagung
Herrn Prof. Dr. J. Rehage danke ich für die Überlassung des interessanten Themas
und die hilfreiche und kompetente Unterstützung bei der Anfertigung der Arbeit.
Weiterhin möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. H. Scholz für die Möglichkeit bedanken, diese Untersuchung in der Klinik für Rinder durchführen zu dürfen.
Mein allergrößter Dank gilt Herrn Dr. Alexander Starke für die Hilfe bei der Durchführung der praktischen Arbeit und für die stets gewährte Unterstützung bei der Niederschrift der Dissertation.
Herzlichen Dank an Dr. Henning Meyer, Dr. Kathrin Herzog und Dr. Jan Sohrt, die
mir häufig mit klinischem Rat zur Seite standen.
Ein Dank an alle Mitarbeiter der Klinik für Rinder, insbesondere an das Pflegerteam,
die mir mit großer Geduld viele Tiere abgelegt haben.
Herrn Dr. K. Rohn danke ich für die gute Beratung in allen statistischen Fragen.
Weiterhin danke ich Kathrin, Dagmar und Sven ganz herzlich für das Korrekturlesen
der Arbeit.
Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern, ohne deren finanzielle Unterstützung die
Durchführung dieser Arbeit nicht möglich gewesen wäre.
Ein großes Dankeschön an alle meine Freunde und meine Schwester, die mir in der
Zeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben; allen voran sei hier Sven gedankt.
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