17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 232 w Zertifizierte Fortbildung CME Häufige bakterielle Infektionen der Haut im Kindesalter A. REIMER und H. OTT pädiat. prax. 85/2, 233–243 (2015/2016) w .d w e CME .c me .m go -f ac h v er la ge CME-Board Borkhardt A, Düsseldorf Deeg KH, Bamberg Dörr HG, Erlangen Dötsch J, Köln Gerner P, Freiburg (Schriftleiter) Henker J, Dresden Lindlbauer-Eisenach U, München Naumann EG, Köln Schmaltz AA, Essen Simon B, München Stögmann W, Wien Straßburg HM, Gerbrunn Wirth S, Wuppertal Wündisch GF, Bayreuth Zertifizierung und Teilnahmebedingungen Diese Fortbildungseinheit wird von der Bayerischen Landesärztekammer für die zertifizierte Fortbildung in der Kategorie I (Tutoriell unterstützte Online-Fortbildungsmaßnahme) anerkannt. Bei richtiger Beantwortung von mindestens 70% der Fragen erhalten Sie bis zu 4 Fortbildungspunkte. CME-Punkte werden im Rahmen von Äquivalenzregelungen auch von den anderen Landesärztekammern und der Österreichischen Ärztekammer anerkannt. CME-Online-Teilnahme Für die Teilnahme an den CME-Fortbildungseinheiten müssen Sie sich einmalig im CME-Online-Portal der Mediengruppe Oberfranken Fachverlage registrieren: www.cme.mgo-fachverlage.de 232 Nach Freischaltung können Sie auf diese Fortbildungseinheit sowie auf alle anderen im CME-Online-Portal zur Verfügung gestellten Fortbildungsmodule zugreifen und zusätzliche Fortbildungspunkte erwerben. Diese zertifizierte Fortbildung ist 12 Monate auf www.cme.mgo-fachverlage.de verfügbar. Dort erfahren Sie auch den genauen Teilnahmeschluss. Ihr Testergebnis und die Teilnahmebescheinigung erhalten Sie sofort nach Absenden des Tests. Die zuerkannten CMEPunkte werden automatisch an die für Sie zuständige Landesärztekammer weitergeleitet. Eine Übermittlung von Testbögen auf dem Postweg ist nicht mehr möglich! 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 233 pädiat. prax. 85, 233–243 (2015/2016) Mediengruppe Oberfranken Fachverlage GmbH & Co. KG Häufige bakterielle Infektionen der Haut im Kindesalter A. REIMER und H. OTT Pädiatrische Dermatologie und Allergologie, Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult, Hannover Einleitung Bei einer Körperoberfläche von 1,8 m2 besiedeln etwa 180 Millionen Bakterien als Kommensalen die Haut und Schleimhäute des Menschen, mit dem sie ein überwiegend friedliches Zusammenleben führen (1, 2). Dennoch kann es zu Infektionen kommen, wenn pathogene Bakterien die Hautbarriere überwinden. Dies kann beispielsweise durch epidermale Barrieredefekte bei Ekzemen, durch Wunden, eine Intertrigo oder Insektenstiche begünstigt werden; zudem bilden Haarfollikel und Schweißdrüsen präformierte Eintrittspforten für Bakterien. Besonders anfällig für solche Infektionen sind Kinder, da bei ihnen Ekzeme und Traumata wie Schürfund Kratzwunden häufiger auftreten und zugleich Hygienemaßnahmen altersbedingt weniger konsequent durchgeführt werden als bei Erwachsenen. Dadurch kommt es sowohl zu mehr interindividueller Keimverschleppung als auch zu häufigerer Autoinokulation, sodass in dieser Altersgruppe insgesamt eine höhere Ansteckungsgefahr besteht. Zudem begünstigen u. a. Immunschwäche, Unterernährung, die unreife Haut Frühgeborener, Brandverletzungen, eine diabetische Stoffwechsellage und Durchblutungsstörungen das Auftreten von Hautinfektionen (3). Bei systemischer bakterieller Infektion können sich Bakterien auch sekundär in der Haut absiedeln – mit Streuung hämatogen oder lymphogen. Hautinfektionen durch Staphylokokken – Impetigo – Follikulitis – Erysipel – Zellgewebsentzündung Zudem können auch durch bakterielle Toxine Hauteffloreszenzen hervorgerufen werden, die das Erkrankungsbild teilweise charakterisieren, wie beispielsweise das durch Streptokokkentoxine vermittelte Scharlachexanthem oder das durch exfoliative Toxine von Staphylococcus aureus hervorgerufene Staphylococcal Scalded Skin Syndrome (SSSS, Synonyme: M. RITTER VON RITTERSHAIN, Dermatitis exfoliativa). Umgekehrt kann sich, wenngleich seltener, auch eine primär kutane Infektion zur systemischen Erkrankung ausweiten (z.B. systemische Symptome bei Phlegmone oder nekrotisierender Fasziitis). 233 Infektionen Notfälle Vergiftungen REIMER, A. und H. OTT: Häufige bakterielle Infektionen der Haut im Kindesalter 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 234 1 2 Abb. 1–4 Impetigo contagiosa Abb. 1 Schematische Darstellung Abb. 2 Typische goldgelbe Krusten im Gesicht Abb. 3 Krusten mit weißlichem Aspekt nach Anwendung von Lokaltherapeutika 3 4 Abb. 4 Bullöse Form der Impetigo contagiosa 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 235 NRF ⫽ Neues Rezepturformularium Wässrige Eosin-Dinatrium-Lösung 1% NRF 11.95 Octenidin-Gel/-Waschlotion — Hydrophiles Polihexanid-Gel 0,04% NRF 11.131 Hydrophile Chlorhexidingluconat-Creme 1% NRF 11.116 (Lipophile Triclosan-Creme 1%) NRF 11.122 Wir fassen nachstehend die in unseren Breitengraden häufigen bakteriellen Hautinfektionen im Kindesalter zusammen. Beim Großteil der hier besprochenen Infektionen können Blickdiagnosen gestellt werden. Ihre Therapie kann daher nach klinischer Diagnosestellung eingeleitet werden, ohne dass der Erregernachweis zu diesem Zeitpunkt schon erbracht sein muss. Allerdings kann die Anlage mikrobiologischer Kulturen aus Abstrichmaterial sinnvoll sein, um die klinische Diagnose zu sichern und/oder die gewählte antibiotische Therapie zu korrigieren (4). Oberflächliche Infektionen Die I m p e t i g o c o n t a g i o s a (Abb. 1) ist nicht nur die häufigste, sondern auch die ansteckendste unter den bakteriellen Hautinfektionen. Sie kommt als primäre oder als sekundäre Infektion vor, oft auf ekzematös vorgeschädigter Haut (Impetiginisierung [5, 6]) und betrifft überwiegend Kinder ⬍6 Jahren (6). Sie wird am häufigsten durch Staphylococcus aureus, seltener durch Streptococcus pyogenes hervorgerufen und kann als nicht-bullöse sowie bullöse Hauterkrankung imponieren. Bei der nicht-bullösen Variante kommt es zunächst zu einer Entzündung im Bereich des Stratum granulosum, die mit den erkrankungstypischen »honiggelben« (Abb. 2), nach Externatherapie häufig auch weißlichen Krusten einhergeht (Abb. 3). Die bullöse Form wird in erster Linie (etwa 70%) durch Staphylococcus aureus (vor allem Phagengruppe II, Phagentyp 71) und von ihm produzierte Exotoxine, die exfoliativen Toxine A und B (ETA, ETB), hervorgerufen, die u.a. durch Zerstörung des epidermalen Adhäsionsproteins Desmoglein 1 zu großen, rasch rupturierenden Bullae führen (Abb. 4). Im Gegensatz hierzu wird Streptococcus pyogenes für die kleinblasige Impetigo verantwortlich gemacht, obwohl eine sichere klinische Unterscheidung anhand der Blasengröße nicht möglich ist (3, 4). Durch Kratzen und mangelnde Hygiene werden die Erreger verschleppt, und es kommt zur raschen Ausbreitung der Impetigo sowohl auf dem Patienten selbst als auch auf enge Kontaktpersonen, sodass Erkrankungshäufungen, z. B. in Kindergartengruppen, keine Seltenheit sind (6). Zudem ist auch eine vertikale Progression der Erreger in tiefere Hautschichten und darüber hinaus möglich, sodass – wenn auch selten – Lymphangitis, Erysipel, Phlegmone, Fasziitis und Sepsis resultieren können. Häufig ist daher eine systemische antibiotische Therapie sinnvoll, auch wenn bei kleinen Läsionen (⬍5% Körperoberfläche) ein topischer Therapieversuch sicher gerechtfertigt ist (3). Für die systemische Therapie werden Cephalosporine der 1. Generation (vor allem Cefalexin, alternativ Cefadroxil oder Cefaclor) empfohlen, wirksam ist auch Amoxicillin plus Clavulansäure (3, 7). Makrolide sollten aufgrund zunehmender Resistenzentwicklungen gemieden werden (3, 4, 7). 235 Infektionen Notfälle Vergiftungen Tab. 1 Topische Antiseptika (Auswahl) 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 236 5 6 7 Abb. 5–11 Schweregrade der follikulär-gebundenen bakteriellen Hautinfektionen Infektionen Notfälle Vergiftungen Abb. 5 Oberflächliche Follikulitis Abb. 6 Tiefe Follikulitis mit Perifollikulitis Abb. 7 Furunkel 8 Abb. 8 2 benachbarte Furunkel sind zu einem Karbunkel verschmolzen 236 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 237 9 10 Abb. 9 Eine Eiteransammlung in einer nicht präformierten Höhle bezeichnet man als Abszess; ein Zusammenhang zu Follikeln ist möglich, aber nicht zwingend Abb. 10 Kapillitium mit multiplen Follikulitiden und Furunkeln bei einem Adoleszenten Abb. 11 Karbunkel im Wangenbereich; hier ist Vorsicht vor einer Manipulation geboten 11 Lokal wird antiseptisch, z.B. mit Octenidin, Chlorhexidin, Polihexanid oder Farbstoffen (z.B. EosinDinatrium, Methylrosaniliniumchlorid) behandelt (3). Diese Wirkstoffe stehen größtenteils als Magistralrezepturen des Neuen Rezepturformulariums (NRF) in unterschiedlicher Galenik zur Verfügung (Tab. 1). Auch gerbende Maßnahmen, z.B. Schwarzteeumschläge, können die Heilung fördern. Topische Antibiotika sollten aufgrund der zunehmenden Resistenzentwicklungen und des Risikos von Kontakt- allergien jedoch zurückhaltend eingesetzt werden. In erster Linie steht Fusidinsäure (z.B. Fucidine) zur Verfügung. Die topische Anwendung von Mupirocin (z.B. Turixin) sollte der Sanierung von MRSA-Trägern vorbehalten bleiben. Retapamulin (z. B. Altargo), ein ab dem 9. Lebensmonat zur Lokaltherapie der Impetigo zugelassenes Pleuromutilin, steht seit einigen Jahren als ebenfalls MRSAwirksames Lokalantibiotikum zur Verfügung. Sein Einsatz ist jedoch bei methicillin237 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 238 Abb. 12–16 Tiefe bakterielle Hautinfektionen Abb. 12 Erysipel, überwiegend durch Streptokokken verursacht. Typisch ist die scharfe Begrenzung des Erythems Infektionen Notfälle Vergiftungen Abb. 13 Phlegmone mit möglicher horizontaler, aber auch vertikaler Ausbreitung. Das Erythem ist unscharf begrenzt, das Areal druckdolent und überwärmt Abb. 14 Nekrotisierende Fasziitis. Die Entzündung breitet sich entlang von Faszien, Sehnenscheiden und Fettgewebe horizontal aus. Durch Eintritt der Erreger in die Blutund/oder Lymphbahn bestehen nahezu immer systemische Symptome. An der Hautoberfläche kommt es zusätzlich zu Rötung und Überwärmung zu blasigem, grauschwarzem Gewebezerfall 238 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 239 Abb. 16 Phlegmone mit gut erkennbarer Eintrittspforte und unscharf begrenzter, weitläufiger Rötung sensiblen Erregern aus pädiatrisch-dermatologischer Sicht nicht zuletzt aufgrund vergleichsweise hoher Therapiekosten bei ebenfalls effektiven Therapiealternativen verzichtbar. in der Glutealregion oder an den Extremitäten auf (5) und werden durch mangelnde Hygiene sowie Hyperhidrosis begünstigt (3). Auch die heutzutage häufig schon ab Beginn der Pubertät extensive Körperenthaarung durch z. B. Rasur, »Waxing«, Enthaarungscreme und andere Epilationsmethoden führt regelmäßig zu Follikulitiden, vor allem im Genitalbereich (8). Follikulitiden werden häufig durch Irritation verursacht, können jedoch ebenfalls infektiös bedingt sein. Begleitend wird empfohlen, Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60° C zu waschen (7), betroffene Patienten sollten Gemeinschaftseinrichtungen erst nach vollständiger Abheilung der kutanen Läsionen bzw. frühestens 24 Stunden nach Beginn einer effektiven Therapie aufsuchen. Eine Desinfektion von Oberflächen und Gebrauchsgegenständen ist hingegen nicht erforderlich. Follikelgebundene Infektionen Haarbalgentzündungen treten bevorzugt am Kapillitium (Abb. 10), im Bartbereich, Infektionen Notfälle Vergiftungen Abb. 15 Erysipel an der unteren Extremität mit typischer gleichmäßiger, scharf begrenzter Rötung Bakterielle Follikulitiden werden überwiegend durch Staphylococcus aureus, seltener auch durch Streptococcus pyogenes hervorgerufen. Ein gehäuftes Auftreten wird bei chronischen Staphylococcus-aureus-Trägern, deren Prävalenz bei etwa 20% der Allgemeinbevölkerung liegt (4, 9), beschrieben (4). 239 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 240 Bei der o b e r f l ä c h l i c h e n F o l l i k u l i t i s beschränkt sich die Entzündung auf einen einzelnen Haarbalg (Abb. 5). Gefördert durch Manipulation, Druck und Hyperhidrosis weitet sich die Entzündung rasch in die Umgebung und in die Tiefe zur P e r i f o l l i k u l i t i s oder einem F u r u n k e l aus. Verschmelzen mehrere Furunkel, entsteht ein K a r b u n k e l (Abb. 6–8). Besonders im Gesichtsbereich (vor allem Oberlippe, Nase und Wangen) (Abb. 11) ist wegen des potenziellen venösen Abflusses über die nach intrakranial führende V. angularis und der hiermit assoziierten Gefahr einer Sinusvenenthrombose höchste Vorsicht geboten. Manipulationen infektiöser Läsionen in der Zentrofazialregion sind daher strikt zu vermeiden (3, 7). Infektionen Notfälle Vergiftungen Ein A b s z e s s entsteht, wenn sich die kutane Entzündung mit ihrer zentralen Eiteransammlung gegenüber der Umgebung in einem neu entstandenen Hohlraum abkapselt (Abb. 9). Während bei superfiziellen Follikulitiden und Perifollikulitiden oft keine Therapie erforderlich ist oder lokalantiseptische Maßnahmen ausreichen, sollte bei kutanen Abszessen getreu dem Merksatz »ubi pus, ibi evacua« zusätzlich der Eiter entleert werden. Hierzu erfolgt nach Applikation bzw. Injektion eines Lokalanästhetikums und anschließender Desinfektion die Abszessinzision, z. B. mit einem 11er-Skalpell. Im Anschluss sollte das bei einem vorsichtigen Débridement gewonnene Wundmaterial zur mikrobiologischen Diagnostik verwendet werden (10). Ob jedoch eine zusätzliche Wundspülung, Lascheneinlagen oder eine prophylaktische, systemischantibiotische Therapie sinnvoll sind, kann aktuell nicht evidenzbasiert beantwortet werden. Allerdings ist die zusätzliche antibiotische Behandlung von Abszessen in folgenden klinischen Situationen sicher empfehlenswert: 䡩 Lokalisation an Gesicht, Hand oder im Genitoanalbereich. 240 䡩 Zusätzliche, systemische Entzündungszeichen. 䡩 Immundefizienz. Es bieten sich staphylokokkenwirksame Substanzen wie Cephalosporine der 1. Generation (vor allem Cefalexin, alternativ Cefadroxil oder Cefaclor), Flucloxacillin, Amoxicillin plus Clavulansäure oder bei älteren Kindern auch Clindamycin (ab 9 Jahren) oder Doxycyclin (ab 10 Jahren) an (3, 7). Tiefe Infektionen Bei einer tiefen bakteriellen Infektion spricht man von einem E r y s i p e l (syn. Wundrose), wenn sich die Entzündung im Bereich der Lymphgefäße der oberen, papillären Dermis abspielt, und von P h l e g m o n e, wenn die tiefere Dermis betroffen ist. Breitet sich eine tiefe Entzündung entlang von Sehnen- und Muskelscheiden aus, handelt es sich um das bedrohliche Krankheitsbild der n e k r o t i s i e r e n d e n F a s z i i t i s (3). Allen 3 genannten Entzündungen sind häufig unscheinbare Eintrittspforten wie Rhagaden bei einer Tinea pedum, kleine Kratz- und Schnittwunden oder Insektenstiche gemeinsam. Während Erysipel und nekrotisierende Fasziitis vor allem durch Streptokokken, seltener durch Staphylococcus aureus (beim Erysipel auch Klebsiellen) verursacht werden, sind für Phlegmonen meist Staphylococcus aureus und seltener Streptococcus pyogenes verantwortlich. Das Erysipel wird in der Regel klinisch diagnostiziert. Es imponiert als eine scharf begrenzte, typischerweise druckdolente und überwärmte, erythematöse Makula, die mit einer Vergrößerung der regionären Lymphknoten und Schüttelfrost einhergehen kann (»klassisches Erysipel«, Abb. 12 und 15). Laborbefunde (Entzündungsparameter, Blutkulturen) können die klinische Diagnose ergänzen, während bakteriologische Abstriche regelhaft negativ bleiben. Bei schwerem, unbehandelten Krankheitsverlauf sind auch bullöse 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 241 17 Abb. 17 und 18 Schema und klinisches Bild des Erythema migrans. Charakteristisch ist das unscharf begrenzte, ringförmige Erythem um eine zentrale Makula oder Papel, die häufig, aber nicht zwingend, der vorherigen Einstichstelle einer Zecke entspricht 18 und hämorrhagische Varianten des Erysipels zu beobachten, die auf einen Übergang zu tieferen Infektionen hinweisen können. Weitere Komplikationen umfassen Lymphödeme, die vor allem bei rezidivierenden Erysipelen beeindruckende Größen erreichen können (Elephantiasis nostras [3]). Wird das Erysipel nicht behandelt, können als Komplikationen u. a. Endokarditis, Sepsis, Thrombosen und eine sekundäre Glomerulonephritis resultieren. Daher kann eine orientierende Harndiagnostik (»Harn-Stix«) sinnvoll sein. Klinisch zeigt sich bei der Phlegmone eine unscharf begrenzte Rötung mit stark schmerzhafter, mitunter teigiger Schwellung (Abb. 13 und 16). Bei etwa 25% der Patienten ist mit einer Abszedierung zu rechnen, während sich eine Osteomyelitis nur bei etwa 1% der von einer Phlegmone betroffenen Kinder entwickelt (11). Bei der nekrotisierenden Fasziitis (»flesheating disease«) verfärbt sich das Gewebe blau-schwarz, es bilden sich Blasen, gefolgt von extrem schmerzhaften Nekrosen 241 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 242 (»pain out of proportion«) (Abb. 14). Charakteristischerweise kann sich diese Symptomatik bei der Fasziitis innerhalb weniger Stunden dramatisch verschlechtern. Daher sollte bei Verdacht auf Fasziitis frühzeitig die Konsultation der kinderchirurgischen Kollegen mit der Bitte um Evaluation und gegebenenfalls operative Therapie u.a. zur Verhinderung eines Kompartmentsyndroms veranlasst werden. Betroffene Patienten sind intensivmedizinisch zu überwachen. Die Therapie des Erysipels und der Phlegmone besteht in einer in der Regel intravenösen, nur in Ausnahmesituationen (bei beginnendem Erysipel) oralen Antibiotikatherapie (7). Beim Erysipel wird dafür in erster Linie Penicillin (gegebenenfalls Aminopenicillin mit Penicillinasehemmern) eingesetzt sowie auch Cephalosporine (z. B. Cefazolin oder Cefuroxim), wenn Staphylokokken als (Mit-)Erreger vermutet werden. Bei Penicillinallergie kann auf Makrolide oder Clindamycin ausgewichen werden. Infektionen Notfälle Vergiftungen Es werden zudem Bettruhe, Kühlung und Hochlagerung der betroffenen Körperpartien empfohlen. Die Notwendigkeit einer Antikoagulation muss individuell abgewogen werden. In der Nachsorge nach Abheilung des Erysipels werden je nach Ausmaß und Lokalisation der Entzündung Lymphdrainage und Kompressionstherapie zur Vermeidung von Lymphödemen angewendet. Perianale Streptokokkendermatitis Das klinische Bild einer Windeldermatitis ist einer der häufigsten Konsultationsanlässe in der Kinderarztpraxis im Säuglings- und Kleinkindalter. Dabei wird oft fälschlicherweise von einer Pilzinfektion ausgegangen. Es ist anzunehmen, dass viel öfter als eigentlich notwendig eine antimykotische Lokaltherapie erfolgt, zumal entsprechende Präparate frei verkäuflich sind. Eine wichtige Differenzialdiagnose zum Windelsoor ist – neben der irritativen Dermatitis – die perianale Streptokokkendermatitis. Hier verursachen -hämolysierende Streptokokken der Gruppe A eine Entzündung der oberen Dermis, so242 dass dieses Erkrankungsbild als eine ortsspezifische Sonderform des Erysipels angesehen werden kann (3). Klinisch zeigt sich, wie beim Erysipel, eine scharf begrenzte, fokal auch vesikuläre, perianale Rötung. Schmerzbedingt kann es zu einer Stuhlretention kommen. Ein kultureller Erregernachweis aus Abstrichmaterial sichert die Diagnose, in der Praxis ist auch der sonst vor allem für Rachenabstriche eingesetzte Strep-A-Schnelltest hilfreich. Die Therapie erfolgt systemisch-antibiotisch mit Cefuroxim oder Penicillin V. Begleitend kann – viele Eltern haben den Wunsch nach einer Lokaltherapie – mit topischen Antiseptika (Tab. 1) oder gerbenden Schwarzteeumschlägen gearbeitet werden. Erythema migrans bei Borreliose Das Erythema migrans ist das häufigste, klinisch charakteristische Frühstadium einer Infektion mit Borrelia burgdorferi, einer durch Zecken übertragenen Spirochäte (12). Dabei bildet sich Tage bis Wochen nach der Inokulation zunächst eine rote Makula, von der aus sich langsam ein ringförmiges Erythem ausbreitet. Zentral kann es dann zu einer Abblassung kommen (Abb. 17 und 18). Eine weitere, seltenere Hauterscheinung bei Borreliose ist das Lymphozytom. Begleitend können bei beiden Effloreszenzen Allgemeinsymptome, wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Fieber, bestehen. Um den Übergang ins Sekundärstadium der Borreliose mit neurologischen und kardialen Manifestationen zu verhindern, muss eine antibiotische Therapie einsetzen. Bei Kindern ab 9 Jahren empfiehlt sich Doxycyclin p.o., < 9 Jahren Amoxicillin oder Cefuroxim. Die Behandlungsdauer sollte jeweils 14 Tage betragen (13). Zusammenfassung Bakterielle Hautinfektionen im Kindesalter sind häufig und werden durch altersbedingte Faktoren, wie beispielsweise Traumata, Ekzeme und inkonsequente Hy- 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 243 giene, begünstigt. Zu den oberflächlichen Infektionen zählen Impetigo und follikulär gebundene Entzündungen (Follikulitis, Furunkel, Karbunkel). Je nach Ausmaß setzt eine lokale oder systemische Therapie ein. Bei tiefen Infektionen, wie Erysipel, Phlegmone und nekrotisierende Fasziitis, sind systemisch-antibiotische Therapien, Ruhigstellung, engmaschige Überwachung und teilweise auch eine chirurgische Intervention erforderlich. Sonderformen der bakteriellen Hautinfektionen umfassen die perianale Streptokokkendermatitis sowie das borellienassoziierte Erythema migrans. 5. Silverberg N, Block S. Uncomplicated skin and skin structure infections in children: diagnosis and current treatment options in the United States. Clin Pediatr (Phila) 2008; 47: 211–219. 6. Sladden MJ, Johnston GA. Current options for the treatment of impetigo in children. Expert Opin Pharmacother 2005; 6: 2245–2256. 7. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Diagnostik und Therapie Staphylococcus aureus bedingter Infektionen der Haut und Schleimhäute. 2011. verfügbar unter http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-038l _S2k_Staphyococcus_aureus_2011-09_1.pdf 8. Trager JD. Pubic hair removal — pearls and pitfalls. J Pediatr Adolesc Gynecol 2006; 19: 117–123. 9. Mehraj J, et al. Methicillin-sensitive and methicillinresistant Staphylococcus aureus nasal carriage in a random sample of non-hospitalized adult population REIMER, A. and H. OTT: Common bacterial skin infections in children in northern Germany. PLoS One 2014; 9: e107937. 10. Mistry RD. Skin and soft tissue infections. Pediatr Clin North Am 2013; 60: 1063–1082. K e y w o r d s : Staphylococcal skin infection – impetigo – folliculitis – erysipelas – cellulitis 11. Larru B, Gerber JS. Cutaneous bacterial infections caused by Staphylococcus aureus and Streptococcus pyogenes in infants and children. Pediatr Clin North Am 2014; 61: 457–478. 12. Glatz M, et al. Clinical spectrum of skin manifestations of Lyme borreliosis in 204 children in Austria. Acta Derm Venereol 2015; 95: 565–571. 13. Borchers AT, et al. Lyme disease: A rigorous review of diagnostic criteria and treatment. J Autoimmun 2015; 57: 82–115. I n t e r e s s e n k o n f l i k t : Die Autoren erklären, dass bei der Erstellung des Beitrags keine Interessenkonflikte im Sinne der Empfehlungen des International Committee of Medical Journal Editors bestanden. Literatur 1. Belkaid Y, Segre JA. Dialogue between skin microbiota and immunity. Science 2014; 346: 954–959. 2. Grice EA, et al. A diversity profile of the human skin microbiota. Genome Res 2008; 18: 1043–1050. 3. Höger PH. Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Schattauer; 2011. 4. Oumeish I, Oumeish OY, Bataineh O. Acute bacterial skin infections in children. Clin Dermatol 2000; 18: 667–678. Priv.-Doz. Dr. HAGEN OTT Pädiatrische Dermatologie und Allergologie Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult Janusz-Korczak-Allee 12 30173 Hannover [email protected] 243 Infektionen Notfälle Vergiftungen S u m m a r y : Bacterial skin infection are common in infancy and can be facilitated by trauma, eczema, poor hygienic conditions and other factors. Superficial infections include impetigo, folliculitis, furuncles and carbuncles. Treatment is performed either topically or systemically according to the extent of the infection. Deep infections include erysipelas, cellulitis and fasciitis. They require systemic antibiotic therapy, immobilisation, close observation and sometimes even surgical intervention. Special variants of bacterial skin infections include perineal streptococcal dermatitis and erythema migrans associated with Lyme disease. 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 244 CME Testfragen Nur eine Antwort ist möglich! 1. Hautinfektionen können durch eine Reihe von Umständen begünstigt werden. Wobei trifft dies am wenigsten zu? A Immunschwäche. B Unterernährung. C Brandverletzungen. D Ausgedehnter Naevus flammeus. Infektionen Notfälle Vergiftungen E Diabetische Stoffwechsellage. 2. Welche Aussage zu bakteriellen Hautinfektionen ist richtig? A Jeder Nachweis eines Bakteriums in Hautabstrichen sollte eine antibiotische Sanierung nach sich ziehen. B Die Trägerrate von Staphylococcus aureus liegt in Deutschland bei etwa 80% der Bevölkerung. C Waschgewohnheiten und Hygiene haben keinen Einfluss auf das Risiko einer bakteriellen Hautinfektion. D Es sind stets die von Bakterien produzierten Toxine, die das Bild einer bakteriellen Hautinfektion prägen. E Bei systemischer bakterieller Infektion können sich Bakterien auch sekundär in der Haut absiedeln; die Streuung erfolgt hämatogen oder lymphogen. 244 3. Ein 15-jähriges Mädchen stellt sich mit Juckreiz und Hautveränderungen im Genitalbereich vor. Es finden sich Pusteln und großflächige, goldgelbe Krusten auf dezent erythematösem Grund, die bis in die mediale Oberschenkelregion reichen. Zögernd berichtet die Patientin, dass die Hautveränderungen Stunden bis Tage nach einer Intimrasur aufgetreten seien. Welche Aussage trifft am ehesten zu? A Sie denken an Missbrauch und rufen einen Rechtsmediziner hinzu – schließlich ist die Intimrasur in der Adoleszenz keine gängige Praktik. B Es handelt sich vermutlich um eine mechanische Follikulitis, sodass zugewartet werden kann. Zur Linderung verordnen Sie Kamillenumschläge. C Aufgrund des klinischen Bildes denken Sie an eine Impetigo contagiosa und verordnen ein orales Antibiotikum sowie lokal-antiseptische Maßnahmen. D Die Patientin sollte angewiesen werden, nie wieder Enthaarungen vorzunehmen. E Vermutlich handelt es sich um eine Candidainfektion, die topisch-antimykotisch zu behandeln ist. 4. Die Impetigo contagiosa ist eine häufige, oberflächliche, bakterielle Hautinfektion. Welche Aussage zur Impetigo ist nicht richtig? A Es kommt oftmals zu gehäuften Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen. B Die First-line-Therapie besteht in der topischen Anwendung von Mupirocin. C Der häufigste Erreger der Impetigo contagiosa ist Staphylococcus aureus. 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 245 D Bei verzögerter oder ausbleibender Behandlung kann es zu Lymphangitis, Erysipel, Phlegmone, Fasziitis und Sepsis kommen. E In der Regel sollte bei Läsionen ⬎5% Körperoberfläche eine systemische, antibiotische Therapie einsetzen, da die Lokaltherapie nicht ausreicht. 5. Welches der folgenden Externa kann zur begleitenden, topisch-antimikrobiellen Therapie einer Impetigo contagiosa am ehesten eingesetzt werden? 7. Welche Aussage zu tiefen bakteriellen Hautinfektionen trifft zu? A Bei Phlegmonen ist eine Lokaltherapie ausreichend. B Erysipele werden überwiegend durch Streptokokken verursacht. C Die häufigste Komplikation einer Phlegmone bei Kindern ist die Entstehung einer Osteomyelitis. D Bei Verdacht auf eine nekrotisierende Fasziitis sollte zunächst der Spontanverlauf abgewartet werden. E Das klassische Erysipel geht immer mit laborchemischen Entzündungszeichen (z. B. erhöhtes CRP, Leukozytose) einher. A Retapamulin-Creme. B Mupirocin-Salbe. D Hydrophile ChlorhexidingluconatCreme 1% (NRF 11.116). 8. Welche Aussage zur Therapie tiefer bakterieller Hautinfektionen ist korrekt? E Panthenol-Salbe. A Gibt ein Patient mit Phlegmone extremste Schmerzen an, sollten Opioide verabreicht werden. Eine Wundkontrolle am Folgetag ist ausreichend. 6. Welche Aussage zu follikelgebundenen Infektionen ist korrekt? A Follikulitiden treten meist auf Leistenhaut auf. B Wenn 2 Follikulitiden verschmelzen, spricht man von einem Abszess. C Ein Karbunkel im Bereich der Nasenwurzel sollte man sofort exprimieren. D Die Entlastung eines Abszesses sollte in Lokalanästhesie nach vorheriger Desinfektion mittels einer Stichinzision erfolgen. E Der alte Merkspruch, »ubi pus, ibi evacua«, ist obsolet. B Ein Patient mit Phlegmone sollte angewiesen werden, sich möglichst viel zu bewegen. Die Heilung kann zudem durch warme Bäder gefördert werden. C Da die Eintrittspforten für die Infektionen meist nur minimale Läsionen durch Bagatelltraumen oder Rhagaden bei Tinea pedis sind, ist deren Sanierung nicht erforderlich. D Für die Therapie von Erysipel und Phlegmone sind Penicillin und Cephalosporine 1. Wahl. Bei Penicillinallergie kann auf Makrolide oder Clindamycin ausgewichen werden. E Eine spezielle Nachsorge ist nach ausgeheilter Phlegmone nicht erforderlich. 245 Infektionen Notfälle Vergiftungen C Zinkoxid-Schüttelmixtur. 17950_Reimer_CME_S.231-246 18.12.15 13:14 Seite 246 9. Ein weibliches Kleinkind wird in der Praxis mit »wundem Po« und Defäkationsschmerzen vorgestellt. Die Mutter habe bereits eine nystatinhaltige Salbe in der Apotheke gekauft und seit 3 Tagen angewendet, der Hautbefund sei darunter eher schlechter geworden. Klinisch zeigt sich ein scharf begrenztes, perianales Erythem. Welcher diagnostische und/oder therapeutische Schritt erscheint am sinnvollsten? Infektionen Notfälle Vergiftungen A Sie teilen die mütterliche Diagnose eines Soors und verordnen ein topisches Fluconazolpräparat, da der zugrunde liegende Candida-Stamm offensichtlich nystatinresistent ist. B Sie gehen von einer Kontaktallergie aus und empfehlen daher, die Marke der verwendeten Feuchttücher zu wechseln. C Vermutlich liegt eine Fremdeinwirkung zugrunde. Sie weisen das Kind zur weiteren Diagnostik in eine Kinderklinik mit angeschlossener Rechtsmedizin ein. D Sie entnehmen einen Abstrich, der Schnelltest auf Gruppe-A-Streptokokken ist positiv. Sie leiten umgehend eine Lokaltherapie mit MupirocinSalbe ein. E Sie entnehmen einen Abstrich, der Schnelltest auf Gruppe-A-Streptokokken ist positiv. Sie leiten eine systemische, antibiotische Therapie mit Penicillin V ein. Zur Diagnosesicherung senden Sie Abstrichmaterial in ein mikrobiologisches Labor. 10. Ein 5-jähriger Junge wird mit einer roten Makula mit umgebendem, ringförmigen Erythem lumbal rechts vorgestellt. Der Patient besucht einen Waldkindergarten, Zeckenbisse werden jedoch verneint. Welche Aussage zu Borrelieninfektionen trifft am ehesten zu? A 246 Eine Borrelieninfektion kann hier anamnestisch ausgeschlossen werden, da kein Zeckenkontakt bestand. B Bei Zeckenstichen ist es sinnvoll, die in toto entfernte Zecke zur Borreliendiagnostik in ein Labor einzuschicken. C Bei dem Patienten besteht ein charakteristisches Erythema migrans, ein Frühstadium der Borreliose. Es sollte eine antibiotische Therapie mit Amoxicillin oder Cefuroxim eingeleitet werden. D Es sollte eine Borrelienserologie veranlasst und deren Ergebnisse abgewartet werden. Nur bei positiven Borrelien-IgG- und -IgM-Antikörpertitern sollte eine Behandlung einsetzen. E Sie können die Eltern des Patienten beruhigen, denn das Erythema migrans ist harmlos, und es kommt nie zu nennenswerten Spätfolgen. CME Wichtige Hinweise Diese zertifizierte Fortbildung ist 12 Monate auf www.cme.mgo-fachverlage.de verfügbar. Bitte beachten Sie, dass per Fax oder Post übermittelte Antwortbögen nicht mehr berücksichtigt werden können. A u f l ö s u n g zur Fortbildungseinheit aus Band 84, Heft 4: 1B 2D 3E 4D 5C 6B 7B 8A 9A 10B