Yftah, ya Simsim!

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Foto: Beat Ernst, Basel
Sesamblüte (unten),
gedeihende Sesamkapseln (rechts)
und erntereife Fruchtkapseln
(ganz rechts)
Yftah,
ya Simsim!
«Yftah, ya Simsim!», zu deutsch «Sesam öffne dich!» – so hiess der Zauberspruch aus der arabischen Märchensammlung 1001 Nacht, der Ali Baba den
Zugang zur Höhle der 40 Räuber und ihrem versteckten Schatz eröffnete.
Sprachgeschichtlich haben die magischen Worte zwar keinen Bezug zur
Sesampflanze und ihren Samen, dennoch öffnen uns die Sesamsamen den
Zugang zu einem wertvollen Schatz, der die tägliche Ernährung bereichert.
Text: Heinz Knieriemen und Paul Silas Pfyl
D
ie ältesten Überlieferungen zum
Sesam sind in indisch-vedischen
Textsammlungen zu finden. In
den Schriften wird über die Bedeutung des Sesams für den Ackerbau,
über seine Verwendung als Speiseöl, Heilmittel und zu praktischen Zwecken wie
zum Beispiel die Beleuchtung berichtet.
Auch in Ägypten und China wurden Sesam
und Sesamöl bereits weit vor unserer Zeitrechnung verwendet. Der griechische Arzt
Pedanios Dioskurides stimmt in seiner im
1. Jahrhundert n. Chr. entstandenen Arzneimittellehre in den Lobgesang auf Sesam
ein, dessen Öl als eigentliches Schönheits52 Natürlich | 8-2003
elixier und Verjüngungsmittel galt. Hera
rieb ihren Körper mit Sesamöl ein, als sie
sich aufmachte, Zeus zu verführen. Und
selbstverständlich war auch für die schöne
Helena Sesamöl das wichtigste Mittel, um
Attraktivität und Ausstrahlung zu erhöhen.
Wie wertvoll Sesam in der Ernährung
ist, wird in der Antike durch Herodot dokumentiert. Er berichtet, dass der korinthische Tyrann Periander 300 Söhne aus angesehenen Familien gefangengenommen
hatte, um aus ihnen Eunuchen zu machen.
Die Bewohner von Samos brachten die
Knaben jedoch in ihrem Diana-Tempel in
Sicherheit. Aus Rache verhinderten Perian-
ders Wachtposten, dass die Knaben mit
Nahrung versorgt wurden. Da erfanden die
Samos-Insulaner ein neues Fest, bei dem
Sesamkuchen als Opfergaben in den Tempel gebracht wurden. Diese Nahrung hielt
die Knaben bei guter Gesundheit. Schliesslich gaben die Wachtposten auf und zogen
nach Korinth zurück.
Mit Sesam würzen die Götter
Im babylonischen Schöpfungs-Epos
Enuma elisch heisst es: Der Göttersohn
Marduk zog in den Kampf gegen die
Chaosgöttin Tiamant und machte sie und
Ernährung GESUNDHEIT
ihr Heer bestehend aus Riesenschlangen,
Drachen, Ottern und anderen Ungeheuern
unschädlich. Den Körper von Tiamant
zerriss Marduk in zwei Teile und schuf
aus der einen Hälfte den Himmel und aus
der anderen die Erde. Doch bevor sich Marduk in diese Schlacht begab, feierten die
Götter im Thronsaal des Gottes Ea ihren
Abschied mit sesamgewürztem Wein.
Ganz so martialisch wie der babylonische Göttersohn Marduk müssen wir uns
der Sesampflanze, einem 1-jährigen eher
bescheidenen Gewächs, nicht nähern. Sesam (Sesamum indicum) gehört zur Familie der Pedaliaceae, die mit etwa 50 Arten in
Süd- und Mittelamerika, im Südosten Afrikas, im Vorderen Orient und in Indien verbreitet ist. Als Nahrungsgrundlage und Ölfrucht dient nur Sesamum indicum. Die Bezeichnung Sesam leitet sich von seinem
griechischen Namen sesamon ab, der wieder auf arabisch-afrikanische Quellen
zurückgeht. Die Sesampflanze hat einen
langen, geraden, bis zu 2 Meter hohen Stiel
mit länglich-ovalen Blättern und grossen
weissen, rosa, gelben oder hellviolett gefärbten Glockenblüten, die an den Fingerhut (Digitalis) erinnern. An stark verzweigten Pflanzen können sich gleichzeitig bis
zu 20 Blüten entwickeln. Die Blütezeit ist
nur von kurzer Dauer. Etwa 4 Monate nach
der Aussaat werden die kleinen Samen, die
in länglich-kantigen Samenkapseln sitzen,
reif. Um das Aufplatzen von früher gereiften Fruchtkapseln und einen damit verbundenen Ernteverlust zu verhindern,
werden die Sesampflanzen rechtzeitig ausgezogen oder abgemäht. Je nach landwirtschaftlicher Tradition und Entwicklung
eines Landes lässt man die Pflanze in
Trockentennen, auf Gestellen oder im
Freien kegelförmig gebündelt nachreifen.
Erst in neuerer Zeit ist durch Kreuzungen unterschiedlicher Sesampflanzenarten
im konventionellen Anbau die maschinelle
Ernte möglich geworden. Sesamsamen
im Reform- und Biohandel, die fast ausschliesslich aus Entwicklungsländern
stammen, werden immer noch in zeitaufwändiger Handarbeit geerntet. Wenn
das Nachreifen des Sesams beendet ist und
alle Kapseln sich geöffnet haben, werden
die Samen über einem Tuch ausgeschüttelt.
Damit sich auch die in der Kapsel verbliebenen Samen herauslösen, schlägt man
nochmals mit Stöcken auf die in ein Tuch
gehüllten Kapseln – ein ähnlicher Vorgang
wie bei uns einst das Getreidedreschen.
Tahin, Zahtar, Gomasio
Die kleinen ovalen weissen, braunen, rötlichen oder schwarzen Sesamsamen mit
dem nussigen, angenehm bitteren Geschmack stellen eine kostbare, reichhaltige
und wohlschmeckende Nahrungsgrund-
lage dar. Der grösste Teil der Ernte wird
auch heute noch zu Öl verarbeitet. Die
Samen enthalten einen Fettanteil von über
50%. Wegen seines hohen Gehalts an
Ölsäure und essentieller Linolsäure ist
das Öl ernährungsphysiologisch wertvoll
und dank der natürlichen Antioxidantien
Sesamol, Sesamolin und Vitamin E besonders gut haltbar. Ähnlich wie bei anderen
Ölsamen wird auch der zurückgebliebene
Sesampresskuchen als Viehfutter oder
zur menschlichen Ernährung genutzt. In
Indien haben sogar die grünen Sesamblätter und Keimsprossen Einzug in die
Küche gehalten.
Es sind jedoch vor allem die Sesamsamen und daraus hergestellte Produkte
und Gewürzmischungen, die den Ernährungsalltag bereichern. Ungeröstete Sesamsamen sind im Nahen Osten und in Nordafrika sehr beliebt und tauchen beispielsweise in der Gewürzmischung Zahtar
auf. In Mexiko spielt der Sesam neben
den 3 Paprikasorten ancho, mulato, pasilla,
Rosinen, gegrillten Tomaten, tropischen
Gewürzen wie Nelken, Piment und Muskat
sowie Bitterschokolade oder gerösteten
Kakaobohnen eine wichtige Rolle. Da
am Schluss alles ausgiebig in Schweineschmalz gebraten wird, sei das Rezept nur
als exotische Spezialität erwähnt.
Zwei Produkte auf Sesambasis, Tahin
und Gomasio, verwenden wir in unserer
Küche seit langem. Tahin oder Tahini, auch
Sesammus genannt, ist ein feiner Brotaufstrich, bereichert Saucen, Suppen wie
auch Salatsaucen, lässt sich mit Honig, Datteln, Mandeln zu feinen Süssspeisen verarbeiten und fordert die Phantasie für vielfältige weitere Anwendungen heraus. So
besteht das im Nahen Osten als Beilage
oder als Brotaufstrich sehr beliebte Humus
aus pürierten Kichererbsen, Tahin, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, verschiedenen Gewürzen und frischer Petersilie.
Auch Gomasio, das Sesamsalz, hat weit
über die Makrobiotik hinaus viele Liebhaber gefunden. Sein leicht bitter-salziges
Aroma harmoniert besonders gut mit
der natürlichen Süsse von Reis, Getreideund Gemüsegerichten. Eine währschafte
Scheibe Vollkornbrot mit Butter und
Gomasio ist eine feine Beilage zu Salaten
oder rohen Gemüsen wie Rüebli, Kohlrabi,
Fenchel oder Radiesli. Oder probieren
Sie einmal eine Salatsauce mit Essig, Öl,
Kräutern nach Saison, Gomasio und etwas
Pfeffer. Gomasio lässt sich einfach selber
Natürlich | 8-2003 53
Sesam in 3 Farben,
mit Sesamkrokant
und Sesamkugeln
GESUNDHEIT Ernährung
herstellen: Sesam leicht anrösten – er darf
sich gerade eben etwas verfärben und nicht
dunkel werden – und mit Meersalz mischen. Beim Gomasio im Reformhandel
ist das Verhältnis Sesam zu Meersalz meist
5:1. Sie können das Verhältnis jedoch bis
auf 16:1 verändern, was den Speisen das
gewisse Etwas verleiht.
Sesamsamen haben ungeröstet, ungeschält und nicht gemahlen den höchsten
Ernährungswert und halten sich am besten. Allerdings hat auch Gomasio, das in
der Regel nur mit gemahlenem Sesam im
Handel ist, noch eine lange Haltbarkeit,
und das Rösten gibt dem Sesam einen
besonders nussig-lieblichen Geschmack.
Wer Sesam die Ehre erweist, kommt
nicht darum herum, seine besonderen Qua-
litäten für eine gesunde Ernährung hervorzuheben. Dabei lieben die kleinen bescheidenen Samen es gar nicht, zu protzen und
sich in Imponierpose zu präsentieren. Machen wir es daher kurz: Sesam bietet eine
harmonische Zusammensetzung der Ölsäuren. Die ungeschälten Samen enthalten
zehnmal so viel Kalzium wie Kuhmilch,
sind also gerade in der Osteoporose-Vorbeugung angezeigt, viel Eisen, Magnesium,
Silikat und mehr B-Vitamine als Vollkornbrot. Zwei Esslöffel Tahin entsprechen dem
Eiweisswert eines Riesen-Steaks von 400 g.
In Indien und Südostasien wird Sesamöl
allen Menschen empfohlen, die unter
Arteriosklerose, Bluthochdruck und Diabetes leiden. Gründe genug also, sich dem Sesam in der täglichen Ernährung zu öffnen!
Rezepte mit Sesam
Sesamkugeln
Sesamkrokant
150 g Mandeln
150 g Rosinen
50 g gerösteter Sesam
Marsala Aphrodisis
oder gemörserten Zimt und Sternanis
Im Cutter der Küchenmaschine die
Mandeln fein hacken, Rosinen und 1 ⁄ 2 TL
Gewürz dazugeben und so lange weiterverarbeiten, bis eine gut formbare Masse
entsteht. Kugeln formen und in geröstetem Sesam wälzen.
100 g Sesam
120 g Honig
1 TL frischer Zitronensaft
1 TL Butter
Den Sesam in einer Pfanne unter ständigem Bewegen leicht anrösten, Honig,
Zitronensaft und Butter dazugeben und
alles gut vermischen. Die Pfanne kaltstellen, bis der Krokant erhärtet ist.
Birnen mit Sesam
4 feste Birnen
2 dl Rotwein
2 dl Orangensaft
50 g dunkelbrauner Zucker
4 zerdrückte Wacholderbeeren
4 EL Sesampaste
Entweder ganze Birnen schälen und
Kerngehäuse drin lassen oder schälen,
entkernen und in Viertel schneiden. Rotwein, Orangensaft, braunen Zucker und
Wacholderbeeren in Pfanne mischen
und bis kurz vor Siedepunkt erhitzen.
Birnen hinein, ungedeckt 15 Minuten
(bei geviertelten Birnen) oder 25 Minuten (bei ganzen) simmern. Hin und wieder wenden und begiessen. Am Schluss
abkühlen lassen und die Birnen herausnehmen, die Sesampaste unter den Wein
ziehen und gut mischen. Zu den erkalteten Birnen servieren.
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Sesam-Guetzli
250 g Vollkornmehl
1 TL Backpulver
150 g Zucker
1 Prise Vanille
200 g Butter
1 Ei
1 Prise Salz
80 g gemahlener Sesam
1 Eigelb
1 EL Milch
Das Mehl und das Backpulver in eine
Schüssel geben. Den Zucker, Vanille, die
Butter, das Ei, das Salz und den Sesam
hinzufügen. Gut kneten. Den Teig etwa
1 Stunde gut durchkühlen lassen. In der
Zwischenzeit ein Backblech einfetten.
Den Teig dann auf einer leicht bemehlten
Unterlage 3 bis 5 Millimeter dick ausrollen. Nach Wunsch gezackte, runde
oder eckige Plätzchen ausstechen und
auf das Backblech legen. Den Backofen
auf 200 Grad C vorheizen.
Das Eigelb und die Milch in einer
Tasse verrühren und die Plätzchen damit
bepinseln. Die Plätzchen im Backofen auf
der oberen Schiene in 12 bis 15 Minuten
goldbraun backen. Die Sesamküchlein
vom Blech lösen und abkühlen lassen.
Lauwarm essen.
Fruchtkuchen
2,5 dl gewärmte Milch
25 g Frischhefe
1 TL Zucker
1,5 dl Wasser
450 g Mehl
120 g Butter
50 g Puderzucker
80 g Weinbeeren
100 g Sesam
120 g gehacktes Orangeat/Zitronat
Milch in Schüssel geben, Hefe und 1 TL
Zucker darin auflösen. 10 Minuten an
warmem Ort stehen lassen, bis die Milch
schäumt. Mehl in grosse Schüssel füllen.
Butter hineinreiben. Restlichen Zucker,
Weinbeeren, Orangeat/Zitronat, Sesam,
hineingeben und gut vermischen. Hefeflüssigkeit und Wasser zum Mehl geben. Glatt rühren mit hölzerner Kelle;
Ernährung GESUNDHEIT
Tahin-Kräutersauce
1 Avocado
2 EL Tahin
1 dl Olivenöl
1 EL Weinessig
2 EL gehackte Petersilie
1 EL ausgewählte Kräuter (Knoblauch, Zitronenmelisse, Liebstöckel, Estragon, Thymian)
Alle Zutaten in den Mixer geben und gut
mixen. Die gehackten Kräuter hineingeben.
Foto: Heinz Knieriemen
Knoblauch-SesamMayonnaise
es soll wie ein sehr dicker Teig aussehen.
Teig in gefettete runde Kuchenform füllen. Mit feuchtem Tuch bedecken und
1 Stunde an warmem Ort stehen lassen.
Ofen auf 190 Grad C vorheizen. Kuchen
eine Stunde lang backen. In der Form
erkalten lassen. In Scheiben mit Butter
servieren.
Süsse Schnitten
2 Eier
150 g weicher brauner Zucker
2 TL Vanille-Zucker
150 g Mehl
1 TL Backpulver
Prise Salz
250 g getrocknete Rosinen, Kirschen, Ananas
150 g gehackter Sesam
Ofen auf 190 Grad C vorheizen. Eier in
einer Schüssel schlagen, nach und nach
Zucker und Vanille-Zucker beigeben, gut
vermischen. Mehl hineinsieben sowie
Backpulver und Salz. Dann Früchte und
Nüsse. Masse auf gefettetem und gemehltem Backblech gleichmässig verteilen. 30
Minuten bei 180 Grad backen. Noch
heiss vom Blech nehmen. Erkalten lassen, in Vierecke schneiden.
Sesambutter
2 EL Tahin
2 El gehackte Petersilie
1 EL gehackter Schnittlauch
225 g Butter, leicht erweicht
Saft von 1 Zitrone
Salz, schwarzer Pfeffer
Tahin und die Kräuter in die Butter schlagen, Zitronensaft und Würze beifügen.
Glatt rühren. Vor dem Servieren kaltstellen. An kühlem Ort aufbewahren. Tahin,
das Sesammus, gibt es in guten Qualitäten im Reformhaus oder Bioladen. Das
Selberherstellen ist ohne geeignete Ölmühle nicht möglich. Kleine Mengen
Sesam können für den sofortigen Verbrauch gemörsert werden.
Zahtar
50 g Sesamsamen
25 g gemahlener Sumach
35 g gemahlener getrockneter Thymian
Sesamsamen bei mittlerer Hitze ein paar
Minuten unter häufigem Umrühren rösten. Erkalten lassen und mit Sumach
und Thymian mischen. In Gläsern 3 bis 4
Monate haltbar. Zu Gemüse, Getreide und
auf Fladenbrote vor dem Backen geben.
1 EL Sesampaste
1 Eigelb
3 dl Olivenöl
1 EL Weinessig
Salz, schwarzer Pfeffer
4 Knoblauchzehen
Das Ei mit dem Schwingbesen schaumig
schlagen, langsam das Öl beigeben, abschmecken und das Sesammus beigeben.
Knoblauch in einem Mörser zerquetschen und in die Mayonnaise mischen.
Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
Kartoffelsalat
mit Sesam und Dill
4 grosse Kartoffeln
4 EL Sesam geröstet
1 TL Dill fein gehackt
2 EL gehackte Petersilie und Schnittlauch
3 EL Bio-Mayonnaise
1 EL Joghurt nature
Salz, schwarzer Pfeffer
Kartoffeln in der Schale weich kochen.
Abkühlen, schälen und in Scheiben
schneiden. Petersilie, Schnittlauch, Sesam und Dill darübergeben. Mayonnaise
und Joghurt miteinander vermischen,
mit Salz und Pfeffer würzen. Zu den Kartoffeln geben, sanft rühren. Lauwarm servieren.
Sesamzopf
80 g Sesam
50 g Haferflocken
2 dl Vollmilch
250 g Weizenvollkornmehl
1
⁄ 2 Päckli Trockenhefe
2 EL Butter
1 Prise Meersalz
1
⁄ 2 Bund Schnittlauch und Petersilie
1 EL Majoran
1 Eigelb
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GESUNDHEIT Ernährung
Zwei Drittel der Haferflocken und des
Sesams in einer Mühle oder im Mixer zerkleinern. Mit der Vollmilch vermischen
und 2 Stunden quellen lassen. Das Mehl
mit der Hefe mischen und in eine Schüssel geben. Mit dem Haferflockenbrei, den
restlichen Haferflocken und dem Sesam,
der Butter, dem Meersalz und den verlesenen, gewaschenen und klein geschnittenen Kräutern sowie dem Majoran
zu einem kompakten Teig verarbeiten
und zugedeckt an einem warmen Ort 60
Minuten gehen lassen.
Den Teig nochmals gut durcharbeiten
und in drei Teile teilen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu drei Strängen
ausrollen und damit einen Zopf flechten.
Auf ein bemehltes Blech legen, nochmals
gehen lassen und im auf 220 Grad C vorgeheizten Backofen etwa 35 Minuten
backen. Das Eigelb mit wenig Wasser verrühren und den Zopf kurz vor Garende
damit bestreichen. Mit dem Sesam bestreuen. Den Zopf herausnehmen und
erkalten lassen.
Tomatensandwich
mit Sesampaste
1 gute Handvoll frischer Minzenblätter
1 EL Mayonnaise
1 EL Sesampaste
4 Scheiben Roggenbrot
2 Tomaten
Salz und Pfeffer
Brot toasten und mit der Mayonnaise und
der Sesampaste bestreichen. Die Tomaten
und Pfefferminzblätter darauf legen
und mit Salz und Pfeffer würzen. Sesam
und Tomaten sind eine geschmackliche
Kombination, die es in sich hat.
Gemüse mit Gomasio
1 dl Olivenöl
2 gehackte Knoblauchzehen
250 g Kartoffelwürfel
250 g Zucchini in Scheiben
250 g Zwiebeln in Scheiben
1 EL gemahlener Koriander
Saft von 1 Limone
Saft von 1 Zitrone
2 EL gehackte Petersilie
2 EL Gomasio
Öl in einer Pfanne erhitzen und alles
Gemüse samt Koriander 5 Minuten dünsten. Limonen- und Zitronensaft dazu. Bedecken, 30 Minuten sanft kochen, gelegentlich umrühren, damit nichts anklebt.
Mit Petersilie garnieren. Mit dem Gomasio abschmecken.
Fenchel
mit Sesamschimmelkäse
4 Fenchelknollen
30 g Butter
30 g Mehl
3 dl Fenchelbouillon
80 g Schimmelkäse (Gorgonzola)
schwarzer Pfeffer
4 EL Sesam gemahlen
1 EL gehackte Petersilie
1 EL gehackte Fenchelblätter
Fenchelknollen senkrecht halbieren, in
die Pfanne legen und mit Wasser bedecken. Etwa 20 Minuten kochen lassen,
bis sie weich sind. Für die Sauce die
Butter schmelzen, 2 Minuten kochen und
dabei Mehl einrühren, allmählich die
Fenchelbouillon hineinarbeiten, 2 Minuten kochen lassen, stets rühren, bis glatte
Sauce entsteht. Schimmelkäse hinein;
schwarzer Pfeffer nach Belieben. Sesam
dazu, ein paar Minuten leise kochen,
unter stetem Umrühren. Fenchel in
Servierschüssel geben, Roquefortsauce
darübergiessen. Mit Petersilie und Fenchel garnieren.
Fladenbrot
mit Olivenöl und Sesam
500 g Bauernmehl
8 g Trockenhefe
4 EL Sesam
6 EL Olivenöl
etwas Meersalz
ungefähr 1,8 dl Wasser
Alles zu einem Teig verarbeiten, 3 Stunden zugedeckt ruhen lassen, nochmals
durchkneten. 2 Stunden zugedeckt ruhen
lassen. Ein Backblech einfetten, den Teig
von Hand auf dem Blech auswallen.
1 EL Sesam
2 EL Olivenöl
frisch gemahlener Pfeffer
Alles mischen und auf dem ausgewallten
Teig verteilen. Den Ofen auf 180 ° C vorheizen, dann das Fladenbrot ca. 20 Minuten backen.
Melonen-, Tomatenund Minzensalat mit Sesamöl
Foto: Heinz Knieriemen
Hefe-Fladenbrot
mit Sesam
250 g Melone gewürfelt
250 g feste Tomaten,
in feine Scheiben geschnitten
150 g Gurke, geschält und geraffelt
2 EL fein gehackte Minze
3 dl Joghurt natur
2 EL Sesamöl geröstet
1 EL gerösteter Sesam
Salz, schwarzer Pfeffer
Melonenfleisch zu Würfeln schneiden.
Melone, Tomaten und Gurke in grosser
Schüssel miteinander vermischen. Minze,
das Sesamöl, den Sesam in Joghurt
rühren, diesen dann als Sauce über den
Salat giessen. Nach Geschmack würzen,
fertigen Salat mit Minzenblättern garnieren.
Humus oder KichererbsenSesam-Püree
Foto: Heinz Knieriemen
Ernährung GESUNDHEIT
Humus (Kichererbsen-Sesam-Püree)
300 g Kichererbsen
600 g Wasser
3 Knoblauchzehen
50 g Tahin
2 EL gerösteten Sesam
100 g Sesamöl oder Olivenöl
2 EL Zitronensaft
2 TL Salz
1 TL Paprika süss
1 TL Pfeffer
1 ⁄ 2 TL Kreuzkümmel gemörsert
Sumach (siehe Leserangebot Juni)
Kichererbsen waschen, in der doppelten
Menge Wasser über Nacht einweichen
und etwa 1 Stunde kochen, bis sie ganz
weich werden. Die Kichererbsen pürieren, evtl. etwas Wasser abschütten. Die
Knoblauchzehen klein hacken und mit
den übrigen Zutaten zur Masse geben.
Petersilie hacken und mit dem gemörserten Kreuzkümmel und dem Sumach über
den Humus geben.
Im Reformhandel ist geröstetes
Kichererbsenmehl in guter Bioqualität
erhältlich. Damit lässt sich Humus sehr
einfach herstellen.
Käsekuchen mit Sesam
Teig:
230 g Mehl
Prise Salz
120 g Butter in Stücke geschnitten
Füllung:
230 g Quark
1 EL gehackte Zwiebeln
50 g geriebener Parmesan
2 Eier
schwarzer Pfeffer
2 EL gehackte Petersilie
1 EL Olivenöl
1 zerdrückte Knoblauchzehe
2 EL gehackter Oregano
200 g Tomatenpüree
50 g schwarze Oliven,
entsteint und geschnitten
120 g gewürfelter Emmentaler
4 EL Sesam
1 grosse grüne Paprika,
ohne Samen und geschnitten
etwas geschlagenes Ei
Für den Teig Mehl und Salz in eine Schüssel sieben. Butter hineingeben, bis die
Masse wie feines Paniermehl aussieht.
Wasser dazu, bis zu einem Teig gebunden. Hälfte des Teigs ausrollen und in
gefettete tiefe, feuerfeste Schüssel legen.
Ofen auf 200 Grad C vorheizen.
Als Füllung Quark, Zwiebel, Parmesan, Eier, reichlich schwarzen Pfeffer und
Petersilie miteinander vermengen. Öl in
kleiner Pfanne erhitzen, Knoblauch und
Oregano darin dünsten, Tomatenpüree,
den Sesam und Oliven hineinrühren. Die
halbe Quarkmasse auf den Teig geben,
darüber die Emmentalerwürfel, dann die
halbe Tomatenmasse und eine halbe
Paprika. Dann wieder Teig und wieder
Füllung. Mit dem verbleibenden Teig
einen Deckel machen. Kanten zusammendrücken. Deckel mit geschlagenem
Ei bepinseln. 4 Einschnitte mit Messer
machen, da der Kuchen aufgeht. 30 bis
40 Minuten backen bei 220 Grad.
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14183-08
Natürlich | 8-2003 57
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